Leichtathletik INFORMationen 02/2023

Inhalt: Frühjahrstagung des FREUNDE-Vorstands + Tristan Kaufhold: Talentschau bei Jugend-Hallen-DM + Hallen-EM '23 in Istanbul + Kommentar zur Langstaffel-DM + Erinnerungen an die EM 1988 in Budapest + Mitgliederportrait: Klaus Habelt + Vereinsportrait: SSC Schwerin + Erfolgreiches Athletik-Team Holger Menne + Nachwuchs-Speerwerferin Mirja Lukas + Fanny Blankers-Koen Games + SpoHo Köln: Campustag und Konferenz "Schulsport im Fokus" + Quiz: 60 Jahre FREUNDE Inhalt: Frühjahrstagung des FREUNDE-Vorstands + Tristan Kaufhold: Talentschau bei Jugend-Hallen-DM + Hallen-EM '23 in Istanbul + Kommentar zur Langstaffel-DM + Erinnerungen an die EM 1988 in Budapest + Mitgliederportrait: Klaus Habelt + Vereinsportrait: SSC Schwerin + Erfolgreiches Athletik-Team Holger Menne + Nachwuchs-Speerwerferin Mirja Lukas + Fanny Blankers-Koen Games + SpoHo Köln: Campustag und Konferenz "Schulsport im Fokus" + Quiz: 60 Jahre FREUNDE

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31.07.2023 Aufrufe

Schulsport im Fokus Sind die Lehrkräfte eigentlich gut vorbereitet, um Leichtathletik in der Schule unterrichten zu können? Was können die Dozierenden der Universitäten voneinander lernen? Und wie kann der DLV seine Expertise in den Prozess der Lehrkräfteausbildung einbringen? Diese und weitere Fragestellungen wurden im Mai an der Deutschen Sporthochschule (SpoHo) Köln diskutiert. Der DLV, die Kommission Leichtathletik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs) und die SpoHo hatten gemeinsam die Tagung „Leichtathletik in der Schule – Herausforderungen an eine zeitgemäße Lehrkräfteausbildung“ organisiert. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung von den FREUNDEN, die mit Joachim Höller und Peter Busse an der Tagung teilnahmen und von den engagierten Beiträgen, diskussionsfreudigen Arbeitsgruppen und neuen Einsichten mehr als angetan waren. Insgesamt 27 Teilnehmende von 18 Hochschulen waren der Einladung gefolgt, vornehmlich Dozierende beziehungsweise Verantwortliche der Universitäten für die Sportart Leichtathletik in der Sportlehrkräfteausbildung. Prof. Dr. Harald Lange von der Universität Würzburg hielt den Eröffnungsvortrag. Darin stellte er die Bedeutung der sportpraktischen Ausbildung an den Universitäten heraus und machte deutlich, wie wichtig der Erkenntnisgewinn durch das eigene praktische Tun für die spätere Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist. Im Anschluss stellten der DLV-Vizepräsident Jugend Dominic Ullrich und Michael Siegel, Senior Manager DLV-Akademie, den Anwesenden den DLV als Bildungspartner vor. Dabei machte Dominic Ullrich über die Präsentation der Bedeutung der „4B“ deutlich, wie wichtig eine gute leichtathletische Ausbildung der Sportlehrkräfte für die Bewegung, Begeisterung, Bildung und Bindung der Schüler*innen an den Sport und besonders die Leichtathletik ist. wurde. Einblicke in ihre Sicht zur Lehrkräfteausbildung gaben Sophie Hill, Referendarin am Goethe-Gymnasium Dortmund, Dr. Anne Huber, Leiterin FD Leichtathletik an der Johannes- Gutenberg-Universität Mainz, Carolin Kubbe, Direktorin der Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt, Maite Pasdzior, Lehrertrainerin am Goethe-Gymnasium Dortmund, und Jens Rosenstock, Konrektor der Lessing-Grundschule Dortmund. Nachdem der erste Tag mit einem gemeinsamen Abendessen und vertiefenden persönlichen Gesprächen geendet hatte, startete Dr. Stefan Letzelter (dvs) mit einem kurzen Rückblick in den zweiten Teil der Tagung. Manuel Odey (Frankfurt) gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Situation zur Leichtathletikausbildung an den Universtäten und Hochschulen, der in einer Studie erfasst wurde. Im Anschluss daran hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, drei Workshops zu den Themen „Theorie und Praxis der Lehrkräfteausbildung“, „Digitale Medien“ und „Diversität und Inklusion im Lehrberuf“ zu besuchen. Dr. Ralf Buckwitz (DLV-Vorstand Sportentwicklung) beschloss die Tagung am Samstag mit einem sehr zufriedenen Resümee. Aufgabe sei es nun, die Erkenntnisse in ein Positionspapier münden zu lassen, in dem die Forderungen an eine zeitgemäße Sportlehrkräfteausbildung in der Leichtathletik und im Bewegungsfeld „Laufen, Springen, Werfen“ formuliert sind. Festzuhalten sei jedoch jetzt schon, dass eine ausreichende praktische Ausbildung der Sportlehrkräfte in der Leichtathletik essenziell für einen qualitativ hochwertigen Sportunterricht ist. Es folgte eine Podiumsdiskussion, die von Dr. Marlen Schapschröer (Köln) und Dr. Marcus Schmidt (dvs) moderiert Text: Katharina Schulz Fotos: Peter Busse Leichtathletik INFORMationen 22

FINALE „60“ Die FREUNDE feiern in diesem Jahr ihr 60-jähriges Bestehen – daher geht es heute im Finale um die Zahl „60“ in der Leichtathletik – mit eingebautem Fehler. Nur: Wo steckt er? Einsendungen mit der Lösung bitte bis zum 1. Juli an die Geschäftsstelle – es wartet eventuell eine Überraschung. 1. Die „Sechziger“ sind mehr als die Fußballer des TSV 1860 München. Gegründet wurde der Verein 1848 von turnbegeisterten Männern in der „Brauerei zum bayerischen Löwen“. Ungezählt sind die Meistertitel bis zum Olympiasieg Marina Kiehls im alpinen Skisport. In der Leichtathletik lief die Vereinsstaffel dreimal Weltrekord über 4×100 m. Beim olympischen Debüt von Frauen in der Leichtathletik 1928 in Amsterdam holte Deutschlands Sprintstaffel Bronze, mit dabei: Rosl Kellner von 1860. Auch sie brachte die Schaufel zum Startlochgraben selbst mit. 2. Der Sommer 60 war überstrahlt von einem Allzeithoch der deutschen Sprinter. Blitzstarter Armin Hary wurde Olympiasieger und Weltrekordler über 100 m, Martin Lauer war 13 Jahre im Besitz des Weltrekords über 100 m Hürden. Zusammen mit Cullmann und Mahlendorf holten beide Olympiagold in Rom, Carl Kaufmann gewann Silber, sein Weltrekord von 44,9 s über 400 m auf der Aschenbahn ist nach 60 Jahren noch „mega“. Kongenial die Sprints von Jutta Heine gegen Wilma Rudolph – 1960 war ein Jahrhundertsommer für „Amateure“, die als Persönlichkeiten Vorbilder wurden. 3. Wie weit kann ein Mensch in 60 Minuten laufen? Diese Frage trieb 1852 den Briten William Jackson zum ersten Stunden- Weltrekord mit 17.703 m. Dafür erhielt er eine goldene Uhr, gestiftet von der Londoner Uhrmacher-Innung. Eine solche Uhr in Form des Big Ben bekommen auch heute die Stunden- Weltrekordler, zuletzt Sir Mo Farah, der 2020 in Brüssel 21.330 m in 60 Minuten zurücklegte. 4. 60 Meter im Diskuswerfen erzielte als erste Liesel Westermann 1967 in São Paulo. Als Kind widmete sich Deutschlands einzige „Weltsportlerin des Jahres“ dem Schwimmen, doch weil ihr im Winter in Sulingen ein Hallenbad fehlte, kam sie zur Leichtathletik, siegte im Waldlauf und wurde deutsche Meisterin mit der 4×100-m-Staffel. Kugelstoßtraining lehnte sie ab, weil man davon „dicke Arme bekommt“, doch als „Diskus-Liesel“ gewann sie Silber bei Olympia und EM. Auch danach blieb sie dem Sport verbunden – im Kampf gegen Doping und für Fitness von Kindern. 5. Mit über 60 Prozent wurde Anke Rehlinger zur Ministerpräsidentin des Saarlands gewählt und führt seit 2022 die einzige Ein-Parteien-Regierung eines deutschen Bundeslands. Ebenso bemerkenswert ist, dass sie immer noch den Landesrekord im Kugelstoßen hält. 1996 erzielte Rehlinger 16,03 m, ein Jahr zuvor saarländischen Jugendrekord im Diskuswerfen mit 49,18 m – beide aufgestellt in Rehlingen. 6. 60 Jahre wird Sergej Bubka, 6-mal Weltmeister und 35-mal Weltrekordler, honoriert u. a. mit 100.000 Dollar Prämie und 75.000 Dollar Antrittsgage, zuletzt mit Ferrari Spider und Ehrenrunde im Stadion mit Familie. Seine Salami-Rekordtaktik durchbrach er 1985 beim ersten Sechs-Meter-Sprung: Er steigerte um 5 cm und widmete den „Jahrhundertsprung“ seinem vier Tage zuvor geborenen Sohn Sergej. So etwas wie Bob Beamons Jahrhundertsprung wäre Bubka nie passiert, denn der Millionär meinte: „Ich säge mir doch nicht den Ast ab, auf dem ich sitze“. Erst 2014 wurde er von Renaud Lavillenie übertroffen, ausgerechnet bei Bubkas Meeting in Donezk, das danach Russlands Krieg zum Opfer fiel. Autor: Reinhard Stein 23 Leichtathletik INFORMationen

Schulsport im Fokus<br />

Sind die Lehrkräfte eigentlich gut vorbereitet, um <strong>Leichtathletik</strong> in der Schule unterrichten zu<br />

können? Was können die Dozierenden der Universitäten voneinander lernen? Und wie kann<br />

der DLV seine Expertise in den Prozess der Lehrkräfteausbildung einbringen?<br />

Diese und weitere Fragestellungen wurden im Mai an der<br />

Deutschen Sporthochschule (SpoHo) Köln diskutiert. Der DLV,<br />

die Kommission <strong>Leichtathletik</strong> der Deutschen Vereinigung für<br />

Sportwissenschaft (dvs) und die SpoHo hatten gemeinsam die<br />

Tagung „<strong>Leichtathletik</strong> in der Schule – Herausforderungen an<br />

eine zeitgemäße Lehrkräfteausbildung“ organisiert. Finanziell<br />

unterstützt wurde die Veranstaltung von den FREUNDEN, die<br />

mit Joachim Höller und Peter Busse an der Tagung teilnahmen<br />

und von den engagierten Beiträgen, diskussionsfreudigen<br />

Arbeitsgruppen und neuen Einsichten mehr als angetan waren.<br />

Insgesamt 27 Teilnehmende von 18 Hochschulen waren der Einladung<br />

gefolgt, vornehmlich Dozierende beziehungsweise Verantwortliche<br />

der Universitäten für die Sportart <strong>Leichtathletik</strong><br />

in der Sportlehrkräfteausbildung. Prof. Dr. Harald Lange von<br />

der Universität Würzburg hielt den Eröffnungsvortrag. Darin<br />

stellte er die Bedeutung der sportpraktischen Ausbildung an<br />

den Universitäten heraus und machte deutlich, wie wichtig der<br />

Erkenntnisgewinn durch das eigene praktische Tun für die spätere<br />

Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist.<br />

Im Anschluss stellten der DLV-Vizepräsident Jugend Dominic<br />

Ullrich und Michael Siegel, Senior Manager DLV-Akademie, den<br />

Anwesenden den DLV als Bildungspartner vor. Dabei machte<br />

Dominic Ullrich über die Präsentation der Bedeutung der „4B“<br />

deutlich, wie wichtig eine gute leichtathletische Ausbildung der<br />

Sportlehrkräfte für die Bewegung, Begeisterung, Bildung und<br />

Bindung der Schüler*innen an den Sport und besonders die<br />

<strong>Leichtathletik</strong> ist.<br />

wurde. Einblicke in ihre Sicht zur Lehrkräfteausbildung gaben<br />

Sophie Hill, Referendarin am Goethe-Gymnasium Dortmund,<br />

Dr. Anne Huber, Leiterin FD <strong>Leichtathletik</strong> an der Johannes-<br />

Gutenberg-Universität Mainz, Carolin Kubbe, Direktorin der<br />

Carl-von-Weinberg-Schule Frankfurt, Maite Pasdzior, Lehrertrainerin<br />

am Goethe-Gymnasium Dortmund, und Jens Rosenstock,<br />

Konrektor der Lessing-Grundschule Dortmund.<br />

Nachdem der erste Tag mit einem gemeinsamen Abendessen<br />

und vertiefenden persönlichen Gesprächen geendet hatte,<br />

startete Dr. Stefan Letzelter (dvs) mit einem kurzen Rückblick in<br />

den zweiten Teil der Tagung. Manuel Odey (Frankfurt) gab in<br />

seinem Vortrag einen Überblick über die Situation zur <strong>Leichtathletik</strong>ausbildung<br />

an den Universtäten und Hochschulen,<br />

der in einer Studie erfasst wurde. Im Anschluss daran hatten<br />

die Teilnehmenden die Gelegenheit, drei Workshops zu den<br />

Themen „Theorie und Praxis der Lehrkräfteausbildung“, „Digitale<br />

Medien“ und „Diversität und Inklusion im Lehrberuf“ zu<br />

besuchen.<br />

Dr. Ralf Buckwitz (DLV-Vorstand Sportentwicklung) beschloss<br />

die Tagung am Samstag mit einem sehr zufriedenen Resümee.<br />

Aufgabe sei es nun, die Erkenntnisse in ein Positionspapier<br />

münden zu lassen, in dem die Forderungen an eine zeitgemäße<br />

Sportlehrkräfteausbildung in der <strong>Leichtathletik</strong> und<br />

im Bewegungsfeld „Laufen, Springen, Werfen“ formuliert sind.<br />

Festzuhalten sei jedoch jetzt schon, dass eine ausreichende<br />

praktische Ausbildung der Sportlehrkräfte in der <strong>Leichtathletik</strong><br />

essenziell für einen qualitativ hochwertigen Sportunterricht ist.<br />

Es folgte eine Podiumsdiskussion, die von Dr. Marlen<br />

Schapschröer (Köln) und Dr. Marcus Schmidt (dvs) moderiert<br />

Text: Katharina Schulz <br />

Fotos: Peter Busse<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22

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