Leichtathletik INFORMationen 02/2023

Vorgestellt: Der SSC Schwerin
Unser Mitglied Uli Stegmann aus Essen reist nicht nur gern zu internationalen Leichtathletik-
Veranstaltungen, sondern auch öfter nach Mecklenburg. Kürzlich sprach er dort mit Jan Kalcher,
der seit 30 Jahren dem Vorstand des Schweriner Sportclubs (SSC) angehört.
Die Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern mit
ihren knapp 100.000 Einwohnern hat eine große Leichtathletik-Tradition.
Neben Olympiasieger Gerd Wessig, Weltmeister
Thorsten Voß oder Weltrekordhalter Jürgen Schult
könnten noch viele andere erwähnt werden. Sieht man sich
die Vereinsrekorde an, kann man nur staunen. Heute hat die
LA-Abteilung des Großvereins rund 200 Mitglieder und steht
damit an 35. Stelle der Vereinsrangliste des DLV. Volleyball
(Frauen Bundesliga), Fußball, Hockey, Radsport sind andere
Abteilungen.
Ich hatte mich mit Jan Kalcher verabredet, um mir die Sportanlage
zeigen zu lassen und mehr über die gegenwärtige Situation
der Leichtathletik in Schwerin zu erfahren.
Der kann sich offenbar über Arbeit nicht beklagen. Als wir durch
die Leichtathletik-Halle gingen, wurde er ständig angesprochen.
Mal wurde ihm eine Quittung in die Hand gedrückt, es folgte
ein kurzes Gespräch mit einem Trainer, ein Telefonat wurde
angenommen und mir die Halle gezeigt. Der Verein verfügt
über zwei hauptamtliche Trainer – morgens in der Schule und
am Nachmittag auf den Anlagen. Insgesamt 14 Trainerinnen
und Trainer gewährleisten den Übungsbetrieb.
Wie bekommt man das hin? Gibt es hier keine Probleme?
Leichtathleten sagt man ja nach, sie seien Einzelkämpfer; ich
versichere Ihnen, wir sind eine Mannschaft im Vorstand. Die
Zusammenarbeit ist hervorragend. Wir haben fünf Leute, die
sich sehr gut ergänzen. Unser Kummer ist, wir bilden aus und
können nach dem Abitur keine Universität anbieten. Schwerin
ist seit Jahrhunderten eine Beamtenstadt. Dann verlieren wir
die Athleten. Das tut weh. Später, so haben wir die Feststellung
gemacht, kommen einige zurück und stellen sich dem Verein
zur Verfügung. Daran kann man erkennen, dass wir vieles richtig
machen.
Eine imponierende Sportstätte. Acht Rundbahnen in
einem gepflegten Stadion mit Zuschauerrängen. Eine
große Halle mit mehreren Anlagen für sämtliche Sprungdisziplinen,
einer Wurfwand, Turngeräten und Kraftraum.
Dazu zwei 200 m Rundbahnen, eine Sprintgerade
für 6 Läufer. Daneben das Internat mit Unterbringungsmöglichkeiten
und Mensa. Wie finanzieren sie das denn?
Es macht uns schon stolz, was da zur Verfügung steht. Die
Bedingungen sind optimal. Aber Geld kostet es in der Tat.
Durch die Corona-Zeit zu kommen, war für uns sehr heraus-
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