31.07.2023 Aufrufe

HIM MAGAZINE No. 20

Schweißperlen auf der Stirn? Das kann nur an unserem August-Heft liegen, denn das HIM MAGAZINE heizt Dir richtig ein! Exklusiv erzählt uns Cockyboys-Star Lane Colten, wie er und sein großer Schwanz schon in der Schulzeit für Aufsehen sorgten und wo an seinem Körper er Cum am liebsten hat! Damit Du mit ihm mithalten kannst, verraten wir, wie man selbst zum potenten Hengst wird. Keine Angst, vor einer Überhitzung bewahren wir Dich und ziehen blank – „Unten ohne“ ist nicht nur sinnvoll, sondern macht richtig Spaß. Der Dominus erzählt uns zudem von der besonderen Fetisch-Lust einer heißen Zigarre und wir erklären, wie auch junge Twinks zu so richtig heißen und guten Top-Kerlen werden können. Einer, der ein Lied davon singen kann, ist dann der ultimative sexy Daddy Colton Ford – und das tut er dann auch direkt bei uns! Also, hole Dir das neue HIM MAGAZINE! Aber Vorsicht, nicht unbedacht rumliegen lassen, es besteht Waldbrandgefahr bei den heißen Kerlen im Heft!

Schweißperlen auf der Stirn? Das kann nur an unserem August-Heft liegen, denn das HIM MAGAZINE heizt Dir richtig ein! Exklusiv erzählt uns Cockyboys-Star Lane Colten, wie er und sein großer Schwanz schon in der Schulzeit für Aufsehen sorgten und wo an seinem Körper er Cum am liebsten hat! Damit Du mit ihm mithalten kannst, verraten wir, wie man selbst zum potenten Hengst wird. Keine Angst, vor einer Überhitzung bewahren wir Dich und ziehen blank – „Unten ohne“ ist nicht nur sinnvoll, sondern macht richtig Spaß. Der Dominus erzählt uns zudem von der besonderen Fetisch-Lust einer heißen Zigarre und wir erklären, wie auch junge Twinks zu so richtig heißen und guten Top-Kerlen werden können. Einer, der ein Lied davon singen kann, ist dann der ultimative sexy Daddy Colton Ford – und das tut er dann auch direkt bei uns! Also, hole Dir das neue HIM MAGAZINE! Aber Vorsicht, nicht unbedacht rumliegen lassen, es besteht Waldbrandgefahr bei den heißen Kerlen im Heft!

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23<br />

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Lifestyle<br />

4<br />

Wie können aktive Boys richtig<br />

gut beim Sex werden?<br />

DIE MAGIE VON<br />

TOP<br />

TWINKS


5<br />

Lifestyle<br />

Wer richtig gut sein will beim Sex, braucht Zeit – Zeit für sich,<br />

um schrittweise zu erforschen, was wirklich Spaß macht. Zeit<br />

für die anderen, um die Körper zu erkunden und nicht nur zu<br />

besteigen. Ein harter Schwanz und rhythmische Dauerbewegungen<br />

sind keine wirkliche Leistung bei jungen Kerlen, eher<br />

eine spannende Grundvoraussetzung, doch bleibt es nur dabei,<br />

wird Sex sehr schnell sehr langweilig. Es gibt Tage, da reicht uns<br />

ein willenloser Fick, ein junger Kerl, der sich mit uns und in uns<br />

und an uns austobt, doch echte Befriedung bringt das simple<br />

Einlochen auf Dauer eben nicht – immer öfter erkennen das<br />

auch manche Twinks bereits in jungen Jahren.<br />

Madonna soll es einmal so wunderschön auf<br />

den Punkt gebracht haben: Junge Boys wissen<br />

zwar nicht, was sie tun, aber sie tun es die ganze<br />

Nacht lang. Doch stimmt das eigentlich wirklich?<br />

Wir hinterfragen dabei gar nicht die jugendliche<br />

Stoßkraft von Twinks, die den Pubertätsflaum<br />

noch im Gesicht haben, sondern reden von<br />

der Ansage, dass sie oftmals gar nicht wissen,<br />

was sie da tun. Für viele junge Boys mag das<br />

tatsächlich zutreffen, oftmals gerade deswegen,<br />

weil man heutzutage jedwede Stellung und jeden<br />

nur erdenklichen Fetisch mit einem Klick online<br />

ansehen kann, die eigentliche Erfahrung dahinter<br />

aber verborgen bleibt.<br />

Und genau diese Boys sind von besonders großem Interesse,<br />

wenn sie es tatsächlich schaffen, jugendliche Ausdauer mit<br />

sexuellem Verständnis und animalischen Wissen zu verbinden.<br />

Dann macht Sex mit jungen Boys auch dann viel Freude, wenn<br />

diese den aktiven Part übernehmen. Gleiches gilt grundsätzlich<br />

natürlich auch für passive Jungs, denn auch sie werden durch<br />

Erfahrung besser – auch hier reicht es manchem Daddy ab und<br />

an, das enge Loch eines Jünglings einfach nur zu ficken wie ein<br />

Stück Fleisch, doch auf Dauer befriedigt auch das nicht. Sehr<br />

wohl Erfüllung können Kerle hingegen erleben, wenn auch der<br />

Boy mit seinem eigenen Arsch wirklich umzugehen weiß und<br />

dabei vor allem versteht, wie er das sexuelle Spiel mitgestalten<br />

und mitgehen kann. Bleibt nur die Frage offen, ob Madonna<br />

jemals einen jungen Lover hatte, der Wissen mit Standhaftigkeit<br />

kombinieren konnte?<br />

Wie wird ein Twink ein guter Top?<br />

Doch wie konkret wird man gerade auch als Twink ein besserer<br />

Top, ein junger Kerl, der seinen Schwanz für mehr verwenden<br />

kann, als nur Dick-Pics damit zu schießen und Handtücher<br />

demonstrativ darüber zu werfen, um den Härtegrad festzuhalten.<br />

Zunächst einmal sollten die Boys noch einmal die Schulbank<br />

drücken – ja, das allein ist für viele Daddys bereits ein sehr geiler<br />

Gedanke, doch dieses Mal sollen die Twinks tatsächlich etwas<br />

lernen. Anatomie steht auf dem Lehrplan und zwar nicht von<br />

der Stabheuschrecke oder dem Tausendfüßler, sondern von anderen<br />

Kerlen. Junge Kerle mit wenig echter Erfahrung ficken ein<br />

Loch vor ihnen, als ginge es darum, eine Coladose aufzudrücken.<br />

Einmal offen, passiert nicht mehr viel. Das Gegenteil ist dabei<br />

der Fall, doch das versteht man nur, wenn man sich genauer mit<br />

dem männlichen Körper befasst. Wie ist der Darm geformt? Wo


Lifestyle<br />

6<br />

»<br />

Wer richtig gut sein will beim<br />

Sex, braucht Zeit – Zeit für sich,<br />

um schrittweise zu erforschen,<br />

was wirklich Spaß macht. Zeit<br />

für die anderen, um die Körper<br />

zu erkunden und nicht nur zu<br />

besteigen.<br />

genau ist die Prostata und wie fühlt sie sich an? Wie entspannt<br />

sich das Loch am besten? Die Antworten sind zwar durchaus<br />

von Mann zu Mann unterschiedlich, doch wer die Grunddaten<br />

draufhat, kann spontan die Variablen beim Sex gekonnt anpassen.<br />

Um hier mehr zu lernen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die<br />

einfachste ist dabei, bei sich selbst anzufangen, also in Ruhe und<br />

mit Zeit einmal den eigenen Körper im Beckenbodenbereich zu<br />

erkunden. Fingere dich selbst, taste, spüre, fühle. Lass dir Zeit,<br />

denn nicht alles gelingt sofort. Im nächsten Schritt kannst du<br />

dir bestenfalls einen anderen Mann suchen, der mit dir gemeinsam<br />

diese Reise beschreitet, der sich dir zur Verfügung stellt,<br />

um dich auszutesten, stressfrei und jenseits von Druck. Gerade<br />

weil viele Boys binnen Sekunden steinhart werden, empfinden<br />

viele von ihnen auch einen gewissen Erwartungsdruck, immer<br />

Leistung bringen zu müssen. Je eher du das von dir gedanklich<br />

wegschieben kannst, desto besser kannst du lernen, tatsächlich<br />

gut beim Sex zu werden. Gerne kannst du mit einem Sex-Kumpel<br />

von dir auch gemeinsam erkunden, was dem anderen gefällt,<br />

wie die Anatomie ausgeprägt ist und was für dich wie für dein<br />

Gegenüber am besten funktioniert. Übung am lebenden Objekt<br />

sozusagen. Das bedarf ein wenig Geduld, doch am Ende wird<br />

dich genau das zu einem wesentlich besseren Top machen.<br />

Zu Beginn muss auch dein Schwanz gar nicht im Mittelpunkt<br />

stehen, sondern es ist gut möglich und sinnvoll, mit einem<br />

Dildo eurer Wahl und Größe sich langsam Raum zu schaffen.


7<br />

Lifestyle<br />

Wie fühlt es sich am besten an, ins Loch<br />

hineinzugleiten? Was entspannt dein<br />

Loch zuvor am besten? Macht dir Fingern<br />

Spaß? Ist Rimming für dich eine Option?<br />

Wo sind deine <strong>No</strong>-Gos, wo sind große Fragezeichen<br />

und was würdest du besonders<br />

gerne erkunden? Seid ehrlich zueinander,<br />

testet euch aus, nichts muss, alles geht. Du<br />

kannst richtig gut entspannen? Wie sieht<br />

das bei dem Kerl dir gegenüber aus? Wie<br />

bekommst du ihn dazu, sich auch gehen<br />

zu lassen, sodass er dich eindringen lässt?<br />

Wie fühlt sich die Prostata bei dir an? Wie<br />

bei deinem Partner? Ist die Berührung<br />

ein Lustgewinn für dich oder eher nicht?<br />

Teste dich aus, je mehr, desto besser. Das<br />

ist ein Erfahrungsschatz, den dir kein<br />

Sexvideo der Welt jemals vermitteln<br />

kann, denn es beruht auf individuellen<br />

und ehrlichen Erlebnissen. Gerade das<br />

Thema Prostata ist sehr vielfältig, für<br />

einige Männer ist es der männliche G-<br />

Punkt sozusagen, doch auch hier muss<br />

der Winkel stimmen, wie der Schwanz<br />

die Prostata berührt. Die meisten Kerle<br />

lieben es, wenn die Eichel sanft an der<br />

Prostata reibt, weniger schön ist es hingegen,<br />

wenn ein Lover mit jedem Stoß<br />

direkt in die Prostata sticht, als würde er<br />

sie erdolchen wollen. Auch das kann zwar<br />

für einige Kerle durchaus der absolute<br />

Bringer sein, die meisten indes bevorzugen<br />

allerdings die erste Variante. Um<br />

für Beide hier die beste Position zu finden,<br />

sind auch Stellungswechsel hilfreich, um<br />

gemeinsam Neuland zu erkunden.<br />

Kommunikation, das <strong>No</strong>nplusultra!<br />

Hand in Hand dazu geht die Kommunikation<br />

selbst. Sowohl auf unserer erotischfiktiven<br />

Schulbank mit deinem Kumpel<br />

wie auch beim Sex im »realen Leben« ist<br />

Sprache das <strong>No</strong>nplusultra. Ja, manchmal<br />

darf Sex auch anonym und frei von Kommunikationsaustausch<br />

stattfinden, doch<br />

das Spiel ist auf Dauer eher etwas für jene<br />

Kerle, die bereits Erfahrung haben, die<br />

schnell aus dem Schatz ihrer Erlebnisse<br />

die beste Vorgehensweise herausfiltern<br />

können. Als lernender Twink – by the<br />

way, man lernt nie ganz aus, gerade beim<br />

Sex nicht – bleibt die Kommunikation<br />

ein wichtiges Mittel. Redet miteinander,<br />

was euch gefällt. Nehmt Blickkontakt<br />

auf. Lobe den anderen, wenn er dich besonders<br />

heiß macht und vermeide auch<br />

hier jeden Druck. Druck im sexuellen<br />

Spiel sorgt fast durchwegs nur für enge<br />

Hintern und weiche Schwänze – und das<br />

ganz unabhängig vom Alter.<br />

Und obwohl du lernst, erlaube dir auch,<br />

dich treiben zu lassen, die Kontrolle abzugeben,<br />

denn oftmals lernen wir genau<br />

dann am meisten – von uns, unseren<br />

wahren Gelüsten und von der Magie<br />

anderer Männer. Die Ursache dafür ist<br />

einfach: Wir können uns nur das ausmalen<br />

und erproben, was wir bereits erlebt<br />

oder anderweitig gesehen haben. Sex<br />

kann aber oftmals so viel mehr sein, als<br />

das, was wir uns vorstellen können – um<br />

diesen Weg zu beschreiten, muss man es<br />

frei nach Cicero mit dem Satz halten: Ich<br />

weiß, dass ich nichts weiß. Ewige Besserwisser<br />

haben keine multiplen Orgasmen,<br />

schaffen es nicht, wirklich in die unendliche<br />

Welt der Erotik und der alles<br />

verschlingenden Ekstase einzutauchen<br />

– sie bleiben bei dem, was sie vermeintlich<br />

als richtig und gut kennen. Neugierige<br />

Genießer hingegen lassen Raum für das<br />

Unbekannte, denn genau dort liegt das<br />

Zentrum unserer Begierden verborgen.<br />

Guter Sex ist nichts für Egoisten!<br />

Der nächste Aspekt: Sei kein Egoist! Klar<br />

willst du dein Sexleben bereichern und<br />

ein großartiger Top werden, das gelingt<br />

dir aber nur, wenn dein tatsächliches<br />

Bedürfnis ist, den anderen Mann gänzlich<br />

zu befriedigen. Selbst dominante Tops, die<br />

ihre devoten Partner wie ein Stück lebloses<br />

Fleisch behandeln mögen, tun dies,<br />

weil sie erkannt haben, dass genau diese<br />

ultimative Herabwürdigung das Gegenüber<br />

auf eine andere sexuelle Bewusstseinsebene<br />

bringt – und das wiederum,<br />

»<br />

Großartiger Sex ist eine Frage des<br />

Kopfes, nicht des Schwanzes!


Lifestyle<br />

8<br />

diese scheinbar extreme und willenlose<br />

Verfügbarkeit frei von Grenzen, brandet<br />

dann als exponentielle Luststeigerung<br />

auch beim Top an. Also, sei kein Egomane,<br />

mache es dir zur Aufgabe, den anderen<br />

Mann zu befriedigen, mehr vielleicht, als<br />

er das selbst erahnen mag. Bei all dem,<br />

von den ersten Übungen bis zum ersten<br />

Super-Orgasmus, spielen viele scheinbare<br />

Nichtigkeiten oftmals zudem eine sehr<br />

große Rolle: Berührungen, hingehauchte<br />

Worte, ein Stöhnen, ein lustvoller Blick.<br />

Auch beim Sex sind wir soziale Wesen<br />

– eine Luststeigerung ist fast immer gegeben,<br />

wenn beide Partner merken, wie<br />

sehr sie den anderen anheizen.<br />

Ehrlich bis zur Schwanzspitze!<br />

Sei ehrlich! Wenn du einen »Übungspartner«<br />

hast, ist das schon einmal eine super<br />

Sache, wenn nicht, geht es auch anders.<br />

Ehrlichkeit spielt hier eine große Rolle<br />

und das beginnt schon vor dem eigentlichen<br />

Date. Ob im realen Leben oder über<br />

Dating-Apps, sage deinem Gegenüber<br />

konkret, was du suchst und wohin für<br />

dich die Reise gehen soll. Und sage wahrheitsgetreu,<br />

ob du bereits viel oder wenig<br />

Erfahrung hast. Viele Kerle turnt es sogar<br />

im Besonderen an, einen jungen Boy vor<br />

sich zu haben, der noch etwas lernen will.<br />

Auch während dem Sex ist Ehrlichkeit<br />

wichtig, denn gerade beim ersten gemeinsamen<br />

Sex und selbst trotz vorherigem<br />

Austausch eurer Vorlieben bleibt vieles<br />

im Unklaren, je konkreter die Aktionen<br />

werden. Auf was stehst du genau, was<br />

turnt dich ab? Bist du nervös? Sag das<br />

deinem Gegenüber und nähert euch gemeinsam<br />

dem an, was für euch beide am<br />

meisten Spaß bringt.<br />

Wir denken oftmals, Sex zwischen zwei<br />

nackten Kerlen ist bereits ein besonders<br />

intimer Moment, doch eine viel größere<br />

Form der Intimität erleben wir, wenn<br />

wir gerade beim Sex ehrlich miteinander<br />

umgehen. Dabei ist zudem wichtig, dem<br />

anderen Mann immer mit Respekt zu begegnen,<br />

selbst wenn er seine Sache nicht<br />

gut macht. Ein Blowjob ist beispielsweise<br />

eine großartige Angelegenheit, wenn ein<br />

Mann ihn wirklich beherrscht, anderenfalls<br />

bewirkt er oftmals genau das Gegenteil.<br />

Einen schlechten Bläser niederzumachen,<br />

bringt allerdings weder dich noch<br />

den anderen Mann weiter. Also sage ihm,<br />

was dir konkret gefällt, was er anders<br />

machen könnte, wie er die Intensität für<br />

dich steigern könnte; gleiches gilt dabei<br />

natürlich auch für dich, wenn du einem<br />

Mann den Schwanz bläst. Und sei bereit,<br />

auch Vorschläge anzunehmen – wenn<br />

du vorschnell beleidigt bist, wird dein<br />

Gegenüber nie wieder etwas sagen oder<br />

ihr trennt euch frühzeitig, obwohl mit<br />

etwas mehr Kommunikation vielleicht<br />

langfristig ein sexueller Genuss herausgesprungen<br />

wäre.<br />

Alles oder nichts?<br />

Entspanne dich und zeige Humor! Nicht<br />

beim Anblick seines nackten Körpers,<br />

aber immer dann, wenn etwas schiefläuft<br />

– Humor ist die bestmögliche Variante,<br />

damit umzugehen. Danach lässt sich von<br />

neuem starten. Dazu ist Entspannung der<br />

zweite wichtige Rahmenaspekt – nicht<br />

zwischen deinen Schenkeln, sondern im<br />

Kopf. »Alles oder nichts« ist keine Devise,<br />

die beim Sex sinnvoll ist. »Alles« erreicht<br />

man nur, wenn man begreift, dass die Reise<br />

dorthin ein Weg ist, ansonsten bleibt<br />

man beim »nichts«.<br />

Die besten Tops haben oftmals selbst<br />

Erfahrung als Bottom, also wenn du trotz<br />

deiner Neigung zum aktiven Part dir<br />

selbst die Möglichkeit einräumst, auch<br />

einmal der nehmende Teil beim Sex zu<br />

sein, ist sehr viel gewonnen. Das kann erneut<br />

mit deinem Übungspartner funktionieren<br />

oder auch allein nur für dich mit<br />

Zeit, Ruhe, viel Gleitgel und einem Dildo<br />

deiner Wahl – fange dabei gerne zu Beginn<br />

klein an, denn steigern lässt sich das<br />

Spiel jederzeit. Manche Jungs mit wenig<br />

Erfahrung sind der festen Überzeugung,<br />

sie müssten bereits beim ersten Mal einen<br />

25-Zentimeter-Kolben in ihrem Loch<br />

versenken und sind dann oftmals zutiefst<br />

enttäuscht, wenn das nicht gleich klappt.<br />

»Was stimmt mit dir nicht?« Eine dumme<br />

Frage, denn zu große Erwartungen lassen<br />

dich nicht wachsen, sondern müssen<br />

zwangsläufig fast immer scheitern. Höre<br />

also auf, dich selbst klein und den Dildo<br />

anfangs zu groß zu machen. Mit etwas<br />

Erfahrung als Bottom kann ein Top dann<br />

beim Sex viel einfühlsamer und besser<br />

agieren, denn er kennt all die Stadien der<br />

Lust, auch des Schmerzes und der lustvollen<br />

Erlösung eines Bottoms aus eigener<br />

Erfahrung. Und er wird dem anderen Kerl<br />

die Zeit geben, die er braucht, um entspannen<br />

zu können.<br />

Banal aber wichtig – das Drumherum!<br />

Ein weiterer Punkt ist beinahe schon<br />

banal, doch er muss erwähnt werden –<br />

das Drumherum muss stimmen. Das fängt<br />

mit der Frage an, wo ihr beide am liebsten<br />

Sex praktiziert und ihr vor allem den<br />

»<br />

Es gibt Tage, da reicht uns ein<br />

willenloser Fick, ein junger Kerl,<br />

der sich mit uns und in uns<br />

und an uns austobt, doch echte<br />

Befriedung bringt das simple<br />

Einlochen auf Dauer eben nicht<br />

– immer öfter erkennen das auch<br />

manche Twinks bereits in jungen<br />

Jahren.


9<br />

Lifestyle<br />

»<br />

Junge Kerle mit wenig echter<br />

Erfahrung ficken ein Loch vor<br />

ihnen, als ginge es darum, eine<br />

Coladose aufzudrücken. Einmal<br />

offen, passiert nicht mehr viel.<br />

Raum und die Möglichkeit habt, euch ungestört<br />

auszuleben, sowohl akustisch wie<br />

körperlich. Natürlich macht Sex auch im<br />

Freien viel Spaß, gerade zu dieser Jahreszeit,<br />

doch lernwillige junge Top-Twinks<br />

sollten die ersten Schritte an einem Ort<br />

gehen, an dem sie sich ungestört zusammen<br />

mit dem Partner ausleben können.<br />

Richtig guter Outdoor-Sex als Top kommt<br />

erst danach. Zum Drumherum gehören<br />

dann auch ganz praktische Aspekte wie<br />

die Wahl des richtigen Gleitmittels – sei<br />

hier kein Sparfuchs, sondern entscheide<br />

dich für ein Präparat, das langanhaltend<br />

Freude bringt. Billige Produkte sind<br />

nach zwei bis drei Stößen aufgebraucht,<br />

gute Gleitgele hingegen schmiegen sich<br />

wie eine zweite Haut deutlich länger an<br />

deinen Schwanz und erlauben dir und<br />

deinem Bottom eine vollkommen andere<br />

und bessere Art von sexuellem Erleben.<br />

Auch hier gilt: Übung macht den Meister.<br />

Als Top musst du dir zudem vergegenwärtigen,<br />

dass Unfälle immer passieren können,<br />

gerade wenn es zum Beispiel um Kot<br />

geht – egal, wie gut ein Mann gespült ist,<br />

es kann trotzdem einmal passieren, dass<br />

beim Sex etwas Braunes mit rauskommt.<br />

Gehe professionell damit um, reinigt euch<br />

und euer Bettlaken und fangt noch einmal<br />

von vorne an. Kein gutes Verhalten<br />

ist es indes, wenn du die Drama-Queen<br />

raushängen lässt – zum einen kann das<br />

jedem passieren und ist schlussendlich<br />

die natürlichste Sache der Welt, zum<br />

anderen geht die Lust komplett und gerne<br />

dauerhaft flöten, wenn du die Diva gibst<br />

und am Ende noch deinem Gegenüber<br />

die »Schuld« an der Misere in die Schuhe –<br />

oder eben den Arsch – schiebst!<br />

Guter Sex ist persönlich und<br />

individuell<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt auf dem<br />

Weg hin zum guten Top-Twink ist die<br />

Erkenntnis, dass Sex immer eine sehr<br />

individuelle und persönliche Angelegenheit<br />

ist. Will heißen: Kein Porno, keine<br />

Erzählung und kein Bericht entsprechen<br />

gänzlich der Wahrheit, denn »die Wahrheit«<br />

gibt es hier gar nicht. Jeder erlebt<br />

Sex anders, speziell und sehr persönlich.<br />

Also vergiss das, was du gesehen hast,<br />

und schaffe Raum in deinem Kopf für<br />

deine ganz eigenen Wünsche, jenseits<br />

vorgefertigter und vermeintlich unbewusst<br />

gefestigter Bilder und <strong>No</strong>rmen.<br />

Pornos können und sollen Spaß machen,<br />

aber sie sind der Appetitanreger für mehr,<br />

nicht das ständige Hauptgericht. Gerade<br />

im Porno landet schlussendlich nur das<br />

im Video, was geil, einfach und gekonnt<br />

wirkt – du siehst nicht, wie viele Anläufe<br />

es vielleicht gebraucht hat, bis der devote<br />

Darsteller den Schwanz des großen Pornohelden<br />

wirklich aufnehmen konnte. Oder<br />

welche Mittelchen der aktive Pornoheld<br />

tatsächlich brauchte, um scheinbar<br />

mühelos mehrere Boys inklusive zahlreicher<br />

Orgasmen durchzuficken. Porno<br />

ist Fiktion, wenngleich bisweilen eine<br />

wunderschöne; und selbst wenn es im<br />

besten Sinne doch Realität wäre, so wäre<br />

es immer nur jene Realität der Männer,<br />

die dort zu sehen sind. Nichts davon muss<br />

auf dich zutreffen.


Lifestyle<br />

10<br />

Liebkosungen mit der Zunge<br />

Nicht alle Jungs können damit etwas<br />

anfangen, doch die, die es können, haben<br />

die Chance, ihre Top-Twink-Qualitäten<br />

deutlich auszubauen – die Rede ist vom<br />

Rimming. Das Lecken, Liebkosen und<br />

sanfte Eindringen mit der eigenen Zunge<br />

in das Loch eines anderen Mannes kann<br />

für beide sehr lustvoll sein und bestenfalls<br />

zu einem wahren Rausch führen.<br />

In manchen Fällen wurde so aus dem<br />

vermeintlichen »Vorspiel Rimming« die<br />

eigentliche Hauptmahlzeit und der Top<br />

vergnügte sich einfach so teils über Stunden<br />

ganz aus der Nähe mit dem Arsch seines<br />

Gegenübers. Ob stundenlang oder als<br />

Appetitanreger, Rimming gibt Top-Twinks<br />

die Möglichkeit, aus nächster Nähe das zu<br />

begutachten und ganz genau kennenzulernen,<br />

was künftig zu ihrem »täglichen<br />

Geschäft« werden soll – das Loch und der<br />

Arsch eines anderen Mannes. Die Lernkurve<br />

kann hier steil nach oben gehen,<br />

so nah und direkt dran an der lustvollen<br />

Materie. Auch lässt sich in dieser Position<br />

erneut die Prostata und auch die Öffnung<br />

selbst genauer erkunden.<br />

Ein Top fickt! Und sonst so?<br />

Ein Top fickt! Das ist grundsätzlich richtig,<br />

ist dabei aber nicht einmal die halbe<br />

Wahrheit. Denn ein richtig guter Top hat<br />

nicht nur den Arsch seines Gegenübers<br />

im Blick, sondern sieht den Körper als<br />

Ganzes. So darf ein Top durchaus auch<br />

andere Körperpartien erkunden, mit den<br />

Nippeln spielen, sanfte Küsse am Nacken<br />

vergeben, mit dem Schwanz die Arschbacken<br />

erkunden, auch ein Maulfick ist<br />

gut möglich. Die Varianten sind vielfältig,<br />

also reduziere dich auch hier nicht nur<br />

auf die eine kleine Körperöffnung, unabhängig<br />

davon, wie viel Freude sie dir<br />

bereiten mag.<br />

Beim Ficken selbst sei noch erwähnt, dass<br />

der Schwanz nicht immer steinhart beim<br />

Eindringen sein muss, auch ein halbsteifer<br />

Penis kann viel Freude bereiten und<br />

es dem Bottom vielleicht sogar einfacher<br />

machen, ihn aufzunehmen. Viele Männer<br />

stehen auch extrem darauf, zu spüren,<br />

wie der Schwanz eines anderen Kerls<br />

in ihnen drinnen erst zu ganzer Größe<br />

anschwillt. Ebenso kann es immer mal<br />

wieder geschehen, dass beim Ficken der<br />

Schwanz an Härte verliert, auch das eine<br />

normale Angelegenheit. Wechsele die<br />

Position oder den Rhythmus oder ziehe<br />

ihn raus und wichse ihn weiter, bevor<br />

du ihn erneut einführst – auch das ist<br />

ein großer Lustgewinn für viele Männer,<br />

gerade das mehrfache erneute Einführen<br />

kann sehr heftige Lustwellen erzeugen.<br />

Und mit jedem Mal entspannt sich das<br />

Loch sozusagen als kleiner Extra-Bonus<br />

zumeist immer mehr.<br />

Versuche als Top, dein negatives Kopfkino<br />

auszuschalten, kurz gesagt, mache<br />

dir keinen Stress, nur weil dein bester<br />

Freund gerade nicht komplett steif ist.<br />

Schnell wieder hart kannst du deinen<br />

Lustschwengel zumeist nämlich nur<br />

dann bekommen, wenn du dich auch<br />

in einer solchen Situation nicht selbst<br />

unter Druck setzt. Entweder denkst du an<br />

etwas, das dich sofort wieder aufgeilt oder<br />

du machst etwas, dass dir sofort wieder<br />

das Blut in die Venen schießt. Viele Tops<br />

geilt es besonders auf, mit dem Schwanz<br />

gegen das Loch und die Arschbacken zu<br />

klatschen! Andere finden es zum Beispiel<br />

extrem anturned, sanft gegen den eigenen<br />

Schwanz mit der flachen Hand zu schlagen<br />

oder ihn wie eine Keule in die offene<br />

Handinnenseite zu klatschen, als würdest<br />

du dir selbst damit applaudieren wollen.<br />

Die kurze Beschäftigung nur mit deinem<br />

eignen Schwanz hat einen weiteren positiven<br />

Effekt – wenn der Bottom wirklich<br />

»<br />

Erlaube dir, dich treiben<br />

zu lassen, die Kontrolle<br />

abzugeben, denn<br />

oftmals lernen wir<br />

genau dann am meisten<br />

– von uns, unseren<br />

wahren Gelüsten und<br />

von der Magie anderer<br />

Männer.


11<br />

Lifestyle<br />

mitgeht, wird er sehr schnell nach deinem<br />

Schwanz betteln, dir seinen Arsch lüstern<br />

noch weiter entgegenstrecken oder dich<br />

direkt mit Stöhnen oder Worten anflehen,<br />

ihn erneut zu ficken. Der gekeuchte<br />

unterwürfige Satz »Bitte fick mich weiter!«<br />

wirkt bei fast allen Tops besser als jedes<br />

Potenzmittel.<br />

Ein guter Top muss stundenlang<br />

ficken – wirklich?<br />

Die andere Frage ist jene, wie man bestmöglich<br />

am längsten durchhält – zuvor sei<br />

gesagt, dass Männer, die meinen, Sex sei<br />

nur dann richtig gut, wenn stundenlang<br />

durchgefickt wird, echte Ekstase leider<br />

nicht verstanden haben. Langes Ficken<br />

kann zwischendurch Spaß machen, ist<br />

aber keine Grundvoraussetzung für wirklich<br />

guten Sex. Um lange durchzuhalten,<br />

braucht es Übung, Erfahrung und innere<br />

Ruhe. Wenn du aufgeregt bist, weil du<br />

einen Kerl zum ersten Mal triffst, ihn<br />

nicht »enttäuschen« willst oder ihn eben<br />

einfach so heiß findest, dass du zeigen<br />

willst, was du als Top draufhast, wirst du<br />

mit großer Wahrscheinlichkeit auch sehr<br />

viel schneller abspritzen. Dein ganzer<br />

Körper ist ja bereits in lustvoller Ekstase,<br />

bevor es zur Sache geht – denn großartiger<br />

Sex ist eine Frage des Kopfes, nicht<br />

des Schwanzes. Und wenn im Kopf schon<br />

längere Zeit Partystimmung ist, knallen<br />

die Korken eben deutlich früher.<br />

Der zweite Aspekt ist, je öfter und vertrauter<br />

du mit einem Partner Sex hast,<br />

desto länger wirst du durchhalten können.<br />

Nicht, weil die Lust weniger wird,<br />

sondern weil die Vertrautheit wächst, du<br />

musst nichts mehr vorschnell beweisen,<br />

du kannst dich einfach der Lust hingeben<br />

und genießen. Das entspannt im Kopf,<br />

während im Schwanz das Abenteuer erst<br />

so richtig beginnt. Der dritte Punkt ist<br />

die Erfahrung: Tops, die merken, dass sie<br />

früher als gewünscht kommen, können<br />

den Sex so umlenken, dass sie einen Moment<br />

entspannen können, ohne dass es<br />

dabei zu einem direkten Abbruch kommt.<br />

Der Top führt den Bottom, du kannst<br />

also eine ruhigere Minute einlegen, dich<br />

vorbeugen und ihn küssen oder mit dem<br />

Schwanz am Arsch spielen – kurzum, es<br />

gibt tausend Möglichkeiten, teste aus, was<br />

dir am besten hilft. Einige Tops benutzen<br />

auch kreative gedankliche Hilfsmittel,<br />

in dem sie beispielsweise kurz vorm<br />

nahenden Orgasmus an etwas Unschönes<br />

denken, beispielsweise ein strenger Blick<br />

der empörten Eltern oder das Bild einer<br />

hässlichen nackten Frau. Manche haben<br />

auch Bilder von verstorbenen geliebten<br />

Haustieren im Kopf – ob das auf Dauer<br />

wirklich toll beim Sex ist, ist natürlich<br />

eine ganz andere Frage.<br />

Das Himmelreich öffnet seine Pforten<br />

Das Loch öffnet sich. Ein wunderbares<br />

Gefühl für beide Männer, wenn sich<br />

der passive Part entspannt und wortlos<br />

einlädt, tiefer in ihn einzudringen. Gute<br />

Tops wissen nicht nur, den Moment zu<br />

genießen, sondern auch in Ruhe mit der<br />

Situation umzugehen. Verderbe es nicht<br />

und ballere deinen Kolben jetzt sofort<br />

rein. Das bewirkt zumeist das Gegenteil.<br />

Mitten im Gefecht selbst kann es hingegen<br />

durchaus sehr anregend sein, den<br />

Schwanz mehrfach ganz raus zu nehmen<br />

und ihn anschließend mit voller Kraft erneut<br />

ins Loch einfahren zu lassen (das sogenannte<br />

Jackhammering) – auch das ist<br />

Geschmackssache und muss von beiden<br />

Seiten ausgetestet werden.<br />

»<br />

Auch beim Sex sind wir<br />

soziale Wesen – eine<br />

Luststeigerung ist fast<br />

immer gegeben, wenn<br />

beide Partner merken,<br />

wie sehr sie den<br />

anderen anheizen.


Kunst | Kultur 12<br />

Die Lust am Ficken lässt sich auch dann<br />

meist noch steigern, wenn ein Top seiner<br />

Fantasie freien Lauf lässt. Harte Passagen<br />

wechseln sich mit weichen Penetrationen<br />

ab, schnelle Runden gehen über in langsame,<br />

zwischendurch darf der Schwanz für<br />

einige Sekunden auch ganz einfach nur<br />

im Arsch des anderen Mannes ruhen, ihr<br />

beide spürt dabei das Zucken und Beben,<br />

das in euren Köpfen zu einer Explosion an<br />

Geilheit führen kann. Anders als in den<br />

Pornos bedarf es nicht zehn Stellungswechseln<br />

in zehn Minuten, Ficken ist<br />

auch als junger Twink eigentlich kein<br />

Leistungssport, sondern immer noch ein<br />

Lustgewinn mit Kopfkino-Kick. Zehn<br />

Minuten stupides Reingeballere indes ist<br />

für die meisten Bottoms nach kurzer Zeit<br />

auch eher langweilig – im schlimmsten<br />

Fall ertönt irgendwann nur noch ein<br />

monotones »Oh ja, gib´s mir«, während der<br />

Bottom mental oder sogar tatsächlich zum<br />

Smartphone greift. Mit gutem Sex hat das<br />

alles nichts mehr zu tun. Dazu allerdings<br />

muss nicht nur der Top lernen, wie guter<br />

Sex funktioniert, sondern auch der Bottom<br />

– doch das ist eine andere Geschichte.<br />

Die Lieblingsstellung<br />

Die meisten Tops (und auch die Bottoms)<br />

haben oftmals eine bestimmte Lieblingsstellung,<br />

was nicht bedeutet, dass nur<br />

diese auch ausgelebt werden muss. Enge<br />

dich nicht vorschnell in deinen Wünschen<br />

und Vorlieben ein, doch wenn du<br />

jene Stellungen gefunden hast, die dir<br />

besonders viel Lust als Top bereiten, dann<br />

konzentriere dich darauf, diese immer<br />

mehr zu verfeinern. So kannst du tatsächlich<br />

vom Anfänger zum Meister werden.<br />

Wenn du die Grundbasis deiner bevorzugten<br />

Stellungen beherrscht, frage dich,<br />

was noch geht. Wie kannst du innerhalb<br />

dieser Möglichkeiten variieren, dich austesten,<br />

dich selbst herausfordern? Alles ist<br />

möglich, setze deiner Fantasie keine Grenzen.<br />

Die Erfahrung zeigt zumeist übrigens,<br />

dass die meisten Tops jene Stellungen bevorzugen,<br />

die länger durchzuhalten sind<br />

und ihnen nicht zu viel Aerobic abverlangen.<br />

Es bedarf also gar nicht des kompletten<br />

Kamasutras, um ein guter Twink-Top<br />

zu sein – sei gut in dem, was dir gefällt.<br />

Das ist bereits wunderbar.<br />

Zu den liebsten Stellungen gehören so<br />

die Doggy-Position oder auch das Reiten<br />

des Schwanzes, während der Bottom auf<br />

dem Top sitzt. Gerade bei letzterem ist der<br />

Übergang zwischen Geben und Nehmen<br />

sehr einfach zu handhaben – mal »nimmt«<br />

sich der Bottom den Schwanz und bewegt<br />

sich aktiv darauf, dann wieder ergreift der<br />

Top die Führung, packt die Arschbacken<br />

des Bottoms und fickt ihn mit starken<br />

Bewegungen von unten. Ebenso hier<br />

gilt, dass du mit jeder einzelnen Stellung<br />

auch vollkommen anders mit deinem<br />

Schwanz in dein Gegenüber eindringst,<br />

also ist es hier gleichfalls wichtig, durch<br />

Erfahrung zu lernen, was welche Stellung<br />

bei dir und bei deinem Kerl bewirkt. Und<br />

selbst innerhalb derselben Stellung gibt<br />

es Varianten und verschiedene Möglichkeiten,<br />

wie dein Schwanz schlussendlich<br />

in deinen Partner hineinfährt.<br />

Tops brauchen einen XXL-Kolben,<br />

oder?<br />

Abschließend noch eine Sache zur<br />

Schwanzgröße: Wir alle spielen immer<br />

wieder und sehr gerne mit dem Bild des<br />

omnipotenten Kerls mit XXL-Kolben und<br />

in der Tat kann ein großes Gerät sowohl<br />

im Mund wie auch im Arsch durchaus<br />

Freude bereiten, doch in den allermeisten<br />

Fällen sind schwule Boys und Männer<br />

sehr dankbar dafür, wenn ein Top schlicht<br />

normal gebaut ist, also im steifen Zustand<br />

etwas zwischen 12 und 16 Zentimetern<br />

mitbringt. Mehr muss nicht! Und<br />

entgegen aller Mythen, die gerne von<br />

Pornostars mit großem Gehänge oftmals<br />

aus wirtschaftlichen Erwägungen weitergetragen<br />

werden, ist der Lustgewinn bei<br />

einem Bottom nicht größer, nur weil ein<br />

Kerl ein paar Zentimeter mehr in ihn<br />

hineinschiebt. Das Lustzentrum befindet<br />

sich bei der Prostata und diese wiederum<br />

lebt sozusagen in direkter Nachbarschaft<br />

zum Loch. Also, entspanne dich, auch mit<br />

einem ganz durchschnittlichen Schwanz<br />

kannst du ein großartiger Twink-Top<br />

werden.<br />

Am Ende sei noch erwähnt, dass dein<br />

»Job« als Top nicht grundsätzlich beendet<br />

ist, sobald du abgespritzt hast. Hast du<br />

die Möglichkeit, ist eine Runde Kuscheln<br />

nach dem Ficken durchaus sinnvoll, gerade<br />

wenn man als junger Top noch lernen<br />

will. Frage deinen Bottom, was ihm gefallen<br />

hat, was er das nächste Mal anders<br />

haben will, was ihn wirklich irre gemacht<br />

hat und was weniger. Ein guter Top wird<br />

nicht einfach so geboren, ein guter Top ist<br />

immer auch ein guter Kommunikator und<br />

lernt mit jedem Fick seines Lebens noch<br />

dazu. Lust auf eine erste Lektion? (ms)<br />

»<br />

Ein guter Top wird<br />

nicht einfach so<br />

geboren, ein guter Top<br />

ist immer auch ein guter<br />

Kommunikator und<br />

lernt mit jedem Fick<br />

seines Lebens noch<br />

dazu.


PLAY HARD<br />

SPUISTRAAT 44<br />

AMSTERDAM<br />

WWW.MR-S-LEATHER.NL


Lifestyle<br />

14


15<br />

Lifestyle<br />

Die Geilheit von baumelnden<br />

Schwänzen und Eiern!<br />

OHNE<br />

Endlich Sommer! Wir haben Lust auf Sonne,<br />

Männer, Badespaß, leckeres Eis und… Männer.<br />

Habe ich die bereits erwähnt? Schon vergessen,<br />

aber das liegt vielleicht ein wenig daran, dass uns<br />

zu viel Hitze gerne einmal die letzten Gehirnzellen<br />

weichkocht, dazu kommt gerade noch im Sommer<br />

die Tatsache, dass das meiste Blut in diesen Tagen<br />

zudem nicht in unserem Kopf zirkuliert, sondern<br />

weiter unten gebraucht wird – und dort für<br />

standhafte Tatsachen sorgt, sobald ein Kerl oder<br />

ein Boy sein T-Shirt vor uns abstreift. Sprachen<br />

wir schon über Männerfreuden? Ich weiß es gar<br />

nicht mehr.<br />

Unsere lesbische Autorin Marie Miro hat<br />

uns schwulen Redaktions-Jungs verraten,<br />

dass unter Feministinnen gerade gefeiert<br />

wird, dass es in immer mehr Freibädern in<br />

Deutschland seit diesem Jahr heißt: Oben<br />

ohne! Gleichberechtigung für die Brüste!<br />

Und während sich die einen Damen<br />

über die »befreiten Brustwarzen« freuen,<br />

fragen sich die anderen bereits, ob das<br />

jetzt wirklich feministisch ist. Und was<br />

ist noch einmal eine »weiblich gelesene<br />

Brust«? Fragen über Fragen und einmal<br />

mehr sind wir gerade froh, schwul zu sein<br />

– die Männerbrust durfte zu fast allen Zeiten<br />

entblößt werden, welch eine Freude!<br />

Doch während die Damen nun oben ohne<br />

für mehr Frischluft sorgen dürfen, bleibt<br />

es bei uns Männern oftmals noch eng,<br />

stickig und schwitzig unten herum, wenn<br />

wir nicht gerade auf einer FKK-Wiese<br />

liegen – oder in Berlin wohnen, wo nackte<br />

schreiende und hygienebefreite Menschen<br />

auch in Bussen zum »beliebten«<br />

kulturellen Stadtbild beitragen.<br />

Eine Revolution?<br />

Unten ohne für alle!<br />

Zurück zu uns Männern – im normalen<br />

Freibad, tagsüber unterwegs und selbst<br />

abends beim Treffen mit den Freunden<br />

bleibt es unten rum oftmals heiß und<br />

stickig, Schwanz und Hoden sehnen<br />

sich nach etwas frischer Luft in diesen<br />

Tagen! Wie wäre es also mit einer kleinen<br />

Revolution? Wir fordern: Oben ohne für<br />

die Frauen, unten ohne für die Männer!<br />

Wäre das nicht einmal ein tolles Bild? All<br />

die nackten Kerle, frei von der Last einer<br />

engen Badehose, endlich befreit? Und mit<br />

den baumelnden Hoden können auch die<br />

Gedanken sich endlich uneingeschränkt<br />

freien Raum schaffen und wir können<br />

sofort sehen, bei welchem verklemmten<br />

Hetero-Herren dies zu »angespannten«<br />

Verhältnissen führt und dann unsere<br />

orale Hilfe anbieten. Ein freundliches<br />

Wort oder ein erleichternder Blowjob im<br />

Schatten eines Baumes haben die Welt<br />

doch stets zu einem besseren Ort gemacht,<br />

oder?<br />

Tatsächlich brauchen Männer zumeist<br />

anstelle eines kühlen Kopfes viel mehr<br />

ein paar kühle Hoden – nicht kalt, nur<br />

leicht gekühlt. Am liebsten mögen es die<br />

beiden Best Buddys unseres Schwanzes<br />

etwa zwei bis vier Grad kühler als unsere<br />

reguläre Körpertemperatur, die ungefähr<br />

bei 36 bis 37 Grad liegen sollte. Der<br />

maßgebliche Grund, warum unsere Geschlechtsteile<br />

nicht im Körper versteckt<br />

liegen, sondern für jedermann sichtbar<br />

sind – wenigstens ohne Badehose. Soweit<br />

die wissenschaftliche Erklärung, andere<br />

Meinungen gehen dahin, dass Gott<br />

vielleicht doch schwul sein könnte und<br />

uns Jungs nur eine Freude machen wollte.<br />

Oder er hat einen echt derben Humor<br />

und findet es irre lustig, wenn wir uns<br />

versehentlich unsere Hoden prellen oder<br />

gerne auch mal im Reißverschluss einer<br />

Hose einzwicken.


Lifestyle<br />

16<br />

Das Schöne an der Hitze ist allerdings,<br />

dass unsere Hoden im Sommer meistens<br />

stärker aus dem Körperinneren heraustreten,<br />

sprich, unsere Liebeskugeln<br />

hängen tiefer, sehen größer aus und<br />

machen einen verdammt geilen Eindruck.<br />

Im Grunde werden allein schon bei dem<br />

Anblick die ersten Jungs nur deswegen<br />

schwach und fallen auf die Knie. Gerade<br />

eine Flüssigkeitszufuhr ist bei heißen<br />

Temperaturen besonders wichtig, sagt<br />

auch Karl Lauterbach, also helfen wir gerne<br />

aus. Unser Körper verfolgt mit einem<br />

übergroßen Gehänge dabei die Taktik,<br />

Schwanz und vor allem Eier abzukühlen,<br />

in dem sie weiter weg vom heißen Körper<br />

sind. Das hätte der liebe Gott natürlich<br />

auch einfacher haben können, indem<br />

er schlicht mehr Schwule in Serienproduktion<br />

hergestellt hätte und so jedem<br />

schwitzenden Schwanz einen schwanzgierigen<br />

Schwulen zur Seite gestellt hätte.<br />

Aber gut, auch Gott scheint nicht perfekt<br />

zu sein, oder?<br />

Hitzestau in den Lenden?<br />

Tatsache ist aber, dass die Forderung nach<br />

»Unten ohne« durchaus berechtigt ist,<br />

denn ein Hitzestau jetzt im Sommer zwischen<br />

unseren Lenden mag anfangs noch<br />

sexy klingen, sorgt aber am Ende dafür,<br />

dass unsere Spermienzahl abnimmt, wir<br />

weniger abspritzen – und zudem leichter<br />

unfruchtbar werden können. Gerade der<br />

letzte Fakt dürfte spermasüchtige Jungs<br />

traurig stimmen, die seit Jahren versuchen,<br />

durch das Schlucken von Männersaft<br />

ihrer Daddys endlich schwanger zu<br />

werden. Oder? Doch in der Tat können<br />

wir viel tun, damit es unserem Schwanz<br />

und seinen beiden Freunden auch jetzt<br />

im Sommer richtig gut geht. Denn nebst<br />

einer Minimierung unseres Männersaftes<br />

um oftmals mehr als die Hälfte der üblichen<br />

Menge, kann es schlimmstenfalls<br />

sonst auch zu Erektionsstörungen kommen<br />

– und das können wir nun wirklich<br />

nicht wollen! Übrigens, die Kombination<br />

aus Hitze und Enge verschlimmert die<br />

Lage zumeist noch, lange Fahrradtouren<br />

sollten also durch kühlende Blowjobs<br />

unterbrochen werden, rein aus gesundheitlichen<br />

Erwägungen natürlich!<br />

Und wie kühlen wir jetzt unsere Kronjuwelen?<br />

Nun, tatsächlich ist »Unten<br />

ohne« die effektivste Methode und das<br />

auch tagsüber im Job, falls möglich. Wer<br />

also Businesshose tragen muss, darf die<br />

Unterhose gerne einmal zu Hause lassen<br />

– außer er ist in seinen <strong>20</strong>er Jahren und<br />

wird bereits vom Anblick des Milchschaums<br />

eines Latte Macchiato horny und<br />

spitz. Wenn möglich empfehlen wir hier<br />

dann weite Hosen oder vielleicht gibt es<br />

auch hier einen Kollegen, der kurz Hand<br />

anlegen kann? Sozusagen eine kühlende<br />

Handauflegung. Wer nicht auf Unterwäsche<br />

verzichten kann oder will, dem<br />

seien tatsächlich weite Alternativen wie<br />

Boxer-Shorts ans Herz gelegt, beziehungsweise<br />

eben an die Hoden. Jockstraps oder<br />

Slips sind nicht geeignet. Je mehr die Eier<br />

Luft bekommen und frei herumhängen<br />

können, desto besser ist es.<br />

»<br />

Jungs in Jogginghosen spielen mit dem Spirit von<br />

Freiheit, nur ein flatterndes weites Stück Hose<br />

trennt sie von der absoluten Natürlichkeit. Für<br />

mich ist das irgendwie auch eine extrem heiße<br />

Revolution – und das bestätigen die pikierten<br />

Blicke von Passanten auch, wenn sie erkennen,<br />

dass der Boy vor ihnen nichts drunter anhat und<br />

sein Schwanz frei herumbaumelt.


17<br />

Lifestyle<br />

und nach Möglichkeit zudem gleich noch<br />

für gierige Blicke bei deinem Partner<br />

sorgen, zum anderen kühlen Schwanz<br />

und Hoden so schlicht besser ab. Enge<br />

Hose, Decke und warme Sommernächte<br />

hingegen sind die Dreifaltigkeit des<br />

Terrors für deine Eier. Lass´ das einfach<br />

sein! Übrigens, auch Alkohol ist bei hohen<br />

Temperaturen nicht die beste Idee, zum<br />

einen, weil der Körper sich noch schwerer<br />

tut, diesen wieder abzubauen, zum anderen,<br />

weil ihm dadurch weniger Power<br />

für die Kühlung deines restlichen Körpers<br />

bleibt – eine zusätzliche Belastung ist uncool<br />

und mögen dein Schwanz und seine<br />

Eier definitiv nicht.<br />

Ebenso ist es sinnvoll, heiße Geräte von<br />

unseren Lenden fernzuhalten, außer es ist<br />

der Arsch eines Jünglings. Ansonsten sollten<br />

Smartphones in der Hosentasche oder<br />

Laptops auf dem Schoss im Sommer ein<br />

<strong>No</strong>-Go sein. Wer zudem beruflich viel sitzen<br />

muss, sollte im Sommer öfter einmal<br />

aufstehen, herumgehen oder wenigstens<br />

auf der Toilette mal für eine kurze Durchlüftung<br />

im Schritt sorgen. Langes Sitzen<br />

im Sommer heizt unsere Hoden zusätzlich<br />

auf. In puncto Sport sollten Hodenfreunde<br />

an den heißen Tagen auf schwitzige<br />

Aktivitäten verzichten oder auf andere<br />

Varianten wie Schwimmen umsteigen.<br />

Joggen im Sommer mag heldenhaft klingen,<br />

für deine Hoden wirst du damit aber<br />

zum Vollpfosten. Gleiches gilt natürlich<br />

für Saunen oder Whirlpools – im Herbst<br />

oder Winter ist der Wechsel zwischen<br />

Kälte und Hitze in der Regel kein Problem,<br />

im Sommer findet indes zumeist kein<br />

großer temperaturtechnischer Austausch<br />

statt, sprich, es ist permanent heiß – »Bitte<br />

nicht!«, jammern dann deine Kumpels im<br />

Schritt.<br />

Nacktschläfer wussten es schon<br />

immer!<br />

Nachts ist es durchaus sinnvoll, nackt zu<br />

schlafen – zum einen kann deine Morgenlatte<br />

dich dann in voller Pracht begrüßen<br />

Ein freundliches Wort oder<br />

ein erleichternder Blowjob im<br />

Schatten eines Baumes haben<br />

die Welt doch stets zu einem<br />

»besseren Ort gemacht, oder?<br />

Und damit genug vom gesundheitlichen<br />

Aspekt, denn wir wollen unseren Trend<br />

»Unten ohne!« ja nicht nur deswegen<br />

umsetzen, damit du bestmöglich und so<br />

viel wie möglich abspritzt, sondern auch,<br />

weil es schlicht verdammt sexy ist, wenn<br />

Männer unten blankziehen – Schotten<br />

im Kilt wissen das! Ich meine, kennst du<br />

sonst noch Männer, die auf vier Flöten<br />

wie verrückt mit hochrotem Kopf blasen,<br />

die zu einem sogenannten »Luftsack«<br />

führen, während sie unten ihr eigenes Gemächt<br />

im Wind baumeln lassen? Wenn<br />

das nicht extrem schwul ist, was dann?<br />

Für Berliner Glory-Hole-Fans klingt das<br />

wie ein typischer Freitagabend.<br />

Unten ohne –<br />

ein erotischer Mindfuck<br />

Der nackte Mann an sich ist aber grundsätzlich<br />

eine Verheißung, eine extrem<br />

geile Vorstellung. In einem ersten Schritt<br />

kann dabei bereits ein äußerst erotischer<br />

Mindfuck entstehen, wenn du einfach<br />

nur weißt, dass dein Gegenüber gerade<br />

keine Unterwäsche trägt. Sei das nun der<br />

Kollege, durch dessen Businesshose sich<br />

der Schwanz samt Eichel inzwischen<br />

deutlich besser abzeichnet, oder dein Lover,<br />

dem du beim Familientreffen gegenübersitzt,<br />

während du dich darauf freust,<br />

dass sein Schwanz baumelnd auf dich<br />

wartet. Während andere Männer genau<br />

auf das Gegenteil abfahren, Schwänze<br />

und Hoden, die sich in den Unterhosen<br />

zu großen Beulen herausbilden, finden<br />

andere Kerle das Credo »Free Willy«<br />

deutlich reizvoller. Natürlich faszinieren<br />

uns komplett nackte Männer zumeist fast<br />

immer, doch gerade das Spiel mit kurzen<br />

spannenden Einsichten kann die sexuelle<br />

Schwingung zwischen zwei Männern<br />

ins Unermessliche treiben. Der quasi


Lifestyle<br />

18<br />

»<br />

Freunde der »Unten ohne«-<br />

Kultur spüren eine tiefere<br />

Verbundenheit zur Natur, zu<br />

jener animalischen Wildheit,<br />

die in unserem Inneren tief<br />

verborgen noch immer oftmals<br />

schlummert.<br />

nackte Kerl fühlt sich unfassbar sexy<br />

und kann durch kleine Bewegungen für<br />

den Bruchteil von Sekunden einen Teil<br />

seiner Fleischeslust präsentieren, ohne<br />

dass das nicht eingeweihten Passanten<br />

zwangsläufig auffallen muss. Ob im Bus,<br />

in der U-Bahn oder auch im Freibad, diese<br />

kleinen Momente können die ekstatische<br />

Hitze zwischen zwei Männern extrem<br />

befeuern – dagegen sind 40 Grad Außentemperatur<br />

dann eher plötzlich kühl.<br />

Martin (24) aus Köln gegenüber dem <strong>HIM</strong><br />

<strong>MAGAZINE</strong>: »Ich kann mich noch an<br />

einen chilligen Abend mit ein paar Freunden<br />

erinnern, wir waren in der Wohnung<br />

meines besten Freundes, trugen alle<br />

Jogginghosen und seine hatte im Schritt<br />

ein Loch, vielleicht zwei bis drei Zentimeter<br />

groß. Immer wieder bewegte er sich,<br />

beugte sich vor zur Colaflasche oder zu<br />

den Chips und immer wieder erhaschte<br />

ich dabei mit meinen Augen einen seiner<br />

Hoden, ganz leicht behaart. Die pralle<br />

Haut drückte sich durch das kleine Loch,<br />

ich konnte sehen, wie es unter der Haut<br />

leicht zuckte. Ich hatte zwei Stunden eine<br />

Dauererektion, bis die Kumpels endlich<br />

gegangen waren. Dann stand ich auf, er<br />

sah meinen monströsen Ständer und ich<br />

fiel wortlos vor ihm auf die Knie. Dann<br />

endlich durfte ich ihn auspacken und seine<br />

Eier von nah inspizieren. Inzwischen<br />

sind wir seit drei Jahren zusammen. Der<br />

Gedanke an diesen Abend macht mich<br />

aber bis heute jedes Mal extrem willenlos<br />

und geil!«<br />

Andere Männer und Freunde der »Unten<br />

ohne«-Kultur spüren eine tiefere Verbundenheit<br />

zur Natur, zu jener animalischen<br />

Wildheit, die in unserem Inneren tief verborgen<br />

noch immer oftmals schlummert.<br />

Wir sind nackt auf die Welt gekommen<br />

und am Ende sterben wir nackt, der Rest<br />

ist Show. Die kann durchaus annehmbar<br />

ausgestaltet werden, doch das ursprüngliche<br />

Feuer der Leidenschaft kann man<br />

oftmals dann von neuem entdecken,<br />

wenn man schlicht zurück zu den Wurzeln<br />

geht. Keine unnötige Show, einfach<br />

nur sein. Ein enorm erotischer Gedanke,<br />

wenn man ihm den nötigen Raum lässt<br />

– und ein spannendes Erleben, dass man<br />

sowohl alleine, zu zweit oder in einer<br />

Gruppe erleben kann. Am Ende zeigt sich<br />

vielleicht auch, dass »Unten ohne« als eine<br />

Mischung zwischen <strong>No</strong>twendigkeit und<br />

Lust geboren wurde, aber dann schlussendlich<br />

zu einer richtigen Lebenseinstellung<br />

führen kann. Kurz gesagt, wie wäre<br />

ein ganzes Leben unten ohne? Unten<br />

ohne im Sommer. Unten ohne im Winter.<br />

Immer unten ohne! Wer natürlich im<br />

Winter durch den Tiefschnee stapfen<br />

muss, darf durchaus mehr Stoff an seine<br />

besten Teile legen, Erfrierungen wollen<br />

wir dann doch vermeiden. Andererseits<br />

gibt es eine magische Komponente<br />

beim Blowjob: Im Sommer vermag er zu<br />

kühlen, im Winter kann er wärmen und<br />

kühle Schwänze zu ungeahnter Größe<br />

führen. Ist das nicht wirklich pure Magie?<br />

Unten ohne – auch ein Spiel von<br />

Männlichkeit und Dominanz<br />

»Unten ohne« kann sich auch bei Paaren<br />

zu einem sehr sinnlichen Spiel entwickeln,<br />

das weiß wohl auch Oscarpreisträger<br />

und Schauspieler Kevin Spacey, dem<br />

in diesen Tagen bei seinem finalen Prozess<br />

in London vorgeworfen wurde, ein »sexueller<br />

Bully« zu sein, also jemand, der es<br />

bevorzugt, anderen Männern aggressiv<br />

in den Schritt zu fassen. Ob das wirklich<br />

stimmt, können wir im Fall Spacey<br />

nicht sagen, ein Urteil diesbezüglich fällt<br />

wahrscheinlich nach Redaktionsschluss,<br />

sehr wohl aber können wir festhalten,<br />

dass sexuelles Bullying extrem heiß sein<br />

kann – dabei sind wie eben beschrieben,<br />

die Grenzen zur sexuellen Belästigung<br />

fließend und somit nicht unvoreingenommen<br />

zu empfehlen. Auch hier kommt es<br />

auf ein gegenseitiges Einverständnis an,<br />

sei das nun mündlich oder durch intensi-<br />

»<br />

Die magische Komponente beim<br />

Blowjob: Im Sommer vermag er<br />

zu kühlen, im Winter kann er<br />

wärmen und kühle Schwänze zu<br />

ungeahnter Größe führen. Ist das<br />

nicht wirklich pure Magie?


19<br />

Lifestyle<br />

ve Blicke zwischen schwulen Jungs – zum<br />

Beispiel auf öffentlichen Toiletten – , die<br />

sagen: Pack zu, nimm mich! Für beide<br />

Parteien ist es dann fast immer enorm<br />

anregend, oftmals auch gerade, weil der<br />

Hauch des Verbotenen, der »sexuellen Belästigung«<br />

noch in der Luft liegt. Der Zupackende<br />

spürt das gesamte Gewicht von<br />

Schwanz und Eiern und bemerkt kurz darauf,<br />

wie der Kolben in der eigenen Hand<br />

anschwillt, dicker und noch schwerer<br />

wird. Ein Mindfuck von besonderer Qualität.<br />

Der gebende Kerl hingegen sieht die<br />

Geilheit in den Augen seines Gegenübers,<br />

spürt, wie sich seine Kronjuwelen in den<br />

Händen eines anderen, vielleicht sogar<br />

gänzlich fremden Mannes anfühlen. Das<br />

ist intensive, animalische Lust, bei denen<br />

beide Seiten sofort wissen, worum es geht.<br />

Es bedarf keiner Worte. Ob als Anheizer<br />

zwischendurch, als schnelle Nummer an<br />

öffentlichen Plätzen oder als lustvolles<br />

Vorspiel für eine lange Nacht der Ekstase,<br />

alles ist möglich und hat seinen Reiz. Andreas<br />

(45) aus Hamburg erzählt dem <strong>HIM</strong><br />

<strong>MAGAZINE</strong> von seinen Erfahrungen: »Es<br />

gibt für mich kaum etwas Geileres, als<br />

das Gewicht von Hoden und Schwanz in<br />

meinen Händen zu spüren – schon bei mir<br />

selbst macht mich das extrem heiß. Das<br />

funktioniert nur, wenn ich keine Unterhose<br />

getragen habe, ansonsten fühlt sich<br />

alles zusammengedrückt an. Klar, auch<br />

dann macht Wichsen und Fummeln<br />

Spaß, aber es ist nicht zu vergleichen mit<br />

dem Gefühl, wenn deine Geschlechtsteile<br />

zuvor frei herumbaumeln konnten. Alles<br />

fühlt sich schwerer, männlicher, kraftvoller<br />

an. Als würde man einem Stier<br />

an die Klöten fassen, der dabei wild und<br />

schwer aufschnauft. Genauso begeistert<br />

es mich daher, anderen Kerlen direkt<br />

in den Schritt zu fassen, der Reiz des<br />

Unbekannten, die ersten Blicke, meine<br />

aufkeimende Geilheit, die der andere Kerl<br />

sieht und erwidert. Kleine Augenblicke,<br />

doch sie bedeuten mir alles. Ich liebe es<br />

auch, zwischendurch meinem Partner in<br />

den Schritt zu fassen, beispielsweise während<br />

der Autofahrt. Ich spüre, wie sein<br />

Schwanz pocht durch den dünnen Stoff,<br />

ich kann ihn immer weiter aufgeilen und<br />

dann wieder von ihm ablassen, während<br />

er mit einem weiter anwachsenden prallen<br />

Rohr neben mir sitzt und erregt leidet.<br />

Danach reicht oft ein kurzer Blowjob und<br />

er explodiert und schießt mir seinen Saft<br />

entgegen!«


Fetisch <strong>20</strong><br />

Der Klang, wenn deine prallen Eier oder dein<br />

schwerer Schwanz befreit von aller stofflichen<br />

Last frei gegen deine Oberschenkel klatschen. Das<br />

ist Kopfkino vom Feinsten, für dich genauso wie<br />

»für dein Gegenüber!<br />

Das Prinzip des Anheizens funktioniert dabei nicht nur live und<br />

direkt, sondern auch digital. Ein Schnappschuss mit dem Smartphone<br />

von deinen hängenden Eiern und deinem erwartungsvollen<br />

Schwanz und einer kurzen Beschreibung darüber, dass du<br />

unten ohne und nackt bist, kann dein Gegenüber in kürzester<br />

Zeit von Null auf Hundert bringen, egal, ob es sich dabei um den<br />

festen Partner oder ein heißes Sexdate handelt. Dieses Machtgefühl<br />

löst bei vielen Männern eine richtige Welle der permanenten<br />

Lustzufuhr im Gehirn aus. Wem sagst du es, dass du unten<br />

ohne bist? Wer ahnt nichts und sitzt dir unwissend gegenüber?<br />

Wem deutest du flüchtig deine Beule mit einem kurzen fetten<br />

Grinsen an? Du hast die Macht und es macht enorm viel Spaß,<br />

genau damit zu spielen.<br />

Mit allen Sinnen genießen<br />

Auch die Akustik kann eine erotische Rolle spielen, beispielsweise,<br />

wenn man beim Gehen den Klang hören kann, wie<br />

deine prallen Eier oder dein schwerer Schwanz befreit von aller<br />

stofflichen Last frei gegen deine Oberschenkel klatschen. Das ist<br />

Kopfkino vom Feinsten, für dich genauso wie für dein Gegenüber.<br />

Und dann wäre da noch der Geschmack eines Schwanzes<br />

und der Eier – es gibt Jungs und Kerle, die sich einem Penis nur<br />

nähern, wenn er vorher zwanzig Minuten mit dem Dampfstrahler<br />

gereinigt worden ist. Und es gibt jene Genießer, die<br />

einen gewissen Duft von Männlichkeit zwischen den Beinen<br />

als den höchsten Lustgewinn ansehen – vorausgesetzt, es riecht<br />

wirklich nach Mann. Bei großer Hitze und engen Verhältnissen<br />

kann daraus nämlich schnell sowohl olfaktorisch wie aber auch<br />

geschmacklich eine kurzzeitige Todeszone werden, gerade wenn<br />

verschwitzte Haut bei hohen Temperaturen immer wieder<br />

aufeinander und aneinander reibt. Kerle, die auf die gewisse<br />

Beinbekleidung verzichten, sorgen hingegen stets für Frischluft<br />

und bleiben im besten Wortsinn frisch im Schritt. Es stinkt<br />

auch bei Hitze in der Regel nicht, nur ein männlich markanter<br />

Geruch bleibt bestehen – das Odeuvre des schwanzbegeisterten<br />

Genießers, in das er bis zum Anschlag immer wieder und mit<br />

großer Wollust seine Nase und seine Zunge versenkt, bevor es<br />

zur fleischigen Hauptmahlzeit übergeht.<br />

Die Lust auf »Unten ohne« ist dabei keine gänzlich neue, im englischsprachigen<br />

Raum sprach man im vergangenen Jahrhundert<br />

oftmals von »Going Commando«, ein militärischer Ausdruck,<br />

der Kerle bezeichnete, die sich nach einem Gefecht in die Hosen<br />

gemacht hatten und nun unten blankziehen mussten. Wer nach<br />

einer Schlacht keine vollen Hosen hatte, war der Logik folgend<br />

nicht »unter Kommando« gewesen. Spätestens mit dem Aufkommen<br />

von Jogginghosen bei Skaterboys als Modetrend manifestierte<br />

sich »Freeballs« als sinngemäß gleichwertiger Begriff, der<br />

Jungs beschrieb, die auf den Boards gerne mit bequemen Hosen<br />

und frei baumelnden Schwänzen und Eiern ihre Loops präsentierten.<br />

Auch diese Vorliebe hat sich in den Jahren in der schwulen<br />

Community schrittweise immer weiter etabliert – heute sind<br />

Jungs in weiten und bequemen Hosen für viele Männer äußert<br />

erotisch, wenn sich beispielsweise bei jeder Bewegung für einen<br />

kurzen Moment der Schwanz oder die Eier durch die Hose<br />

drücken. Abermals gehen Fantasie, Lustgewinn und eine Form


21 Fetisch<br />

Kopf ein Gefühl von Freiheit auslöst, ich fühle mich mehr mit<br />

dem verbunden, was ich im Inneren bin – ein Mann, der lustvoll<br />

und befreit von moralischen Grenzen Sex hat. Im alltäglichen<br />

Leben zwängen wir uns oft in Klamotten, vom Arztkittel bis<br />

zur Handwerkerkluft, wir verkleiden uns und für mich fühlt es<br />

sich manchmal so an, als verstecken wir uns auch dahinter oder<br />

darin. Jungs in Jogginghosen hingegen spielen mit dem Spirit<br />

von Freiheit, nur ein flatterndes weites Stück Hose trennt sie<br />

von der absoluten Natürlichkeit. Für mich ist das irgendwie auch<br />

eine extrem heiße Revolution – und das bestätigen die pikierten<br />

Blicke von Passanten auch jedes Mal, wenn sie erkennen, dass<br />

der Boy vor ihnen nichts drunter anhat und sein Schwanz frei<br />

herumbaumelt. Es ist sozusagen Erregung öffentlichen Ärgernisses,<br />

ohne ein Straftatbestand zu sein. Die ultimativen Freigeister,<br />

die den Moralaposteln sagen: Wir wissen beide, dass ich nichts<br />

drunter habe, aber du kannst nichts dagegen tun – Fuck you! Ist<br />

das nicht verdammt geil?«<br />

des Teasings Hand in Hand. Markus (33)<br />

aus München ist ein großer Fan davon,<br />

wie er dem <strong>HIM</strong> <strong>MAGAZINE</strong> erzählt hat:<br />

»Jogginghosen und ein frei baumelnder<br />

Schwanz sind für mich einfach das Allergrößte.<br />

Beim Anblick werde ich sofort<br />

hart und wenn ich selbst so unterwegs<br />

bin, kann ich es kaum lassen, zwischendurch<br />

mit der Hand unter den Bund<br />

zu fahren und meinen prallen freien<br />

Schwanz zu spüren. Manchmal fahre ich<br />

dabei mit den Fingern auch kurz über die<br />

Eichelspitze und rieche dann an meinen<br />

Fingerspitzen – dieser ureigene Geruch,<br />

mein Geruch, treibt mich jedes Mal in den<br />

Wahnsinn. Und die Jungs offenbar auch,<br />

ich habe inzwischen mehrere Kerle, mit<br />

denen ich mich regelmäßig treffe und die<br />

mich regelrecht anbetteln, unten ohne in<br />

Jogginghose zu kommen und mich bloß<br />

nicht vorher zu waschen. Ich habe mich<br />

früher ab und an selbst gefragt, warum<br />

diese simplen Tatsachen, frei schwingende<br />

Eier und ein Schwanz, mich so<br />

anmachen. So ganz kann ich es bis heute<br />

nicht erklären, aber ich glaube, es hat<br />

auch damit zu tun, dass es in meinem<br />

Das ist es in der Tat. Und so zeigt sich am Ende, »Unten ohne«<br />

ist mehr als eine reine Sommerlaune, mehr als eine gesundheitlich<br />

clevere Sache für das Wohlbefinden unserer Schwänze und<br />

Hoden, es ist Lust, Leidenschaft, Lebensfreude, Freiheit, Revolte<br />

und Sexpositivität in reinster Form! Und ein »Bekleidungsstil«,<br />

der zeitlos immer in Mode ist. Vielleicht wurde »Des »Kaisers<br />

neue Kleider« immer wieder gänzlich falsch interpretiert und<br />

der dänische Märchenautor Hans Christian Andersen zelebrierte<br />

damit eigentlich eine Ode an die Nacktheit, ein Bekenntnis<br />

zu »Unten ohne«. Vielleicht, vielleicht auch nicht. Klar ist aber,<br />

»Unten ohne« macht verdammt viel Spaß – also los, befreie<br />

Schwanz und Eier von der Last der Unterwäsche und befreie<br />

damit gleichzeitig auch deinen Geist. (ms)<br />

Braucht nicht jeder<br />

schwitzende Schwanz<br />

bestenfalls einen<br />

»schwanzgierigen Schwulen?<br />

Mr. S Leather Hardline Harnesses<br />

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gut zur Geltung! Das H-förmige Design<br />

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schwarzen Beschlägen und dem<br />

farbenfrohen Leder in elf verschiedenen<br />

Farben ist ein wahrer Blickfang. Aber<br />

das ist noch nicht alles! Vervollständige<br />

Deinen sexy Look mit den passenden<br />

Accessoires, die für ein stimmiges und<br />

auffälliges Ensemble sorgen. Entfessele<br />

Deine Individualität und zeige Deine<br />

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LANE C<br />

Lifestyle<br />

22


23<br />

Lifestyle<br />

Lane Colten! Den Namen müssen wir uns merken – das dürfte uns<br />

allerdings angesichts dieses verdammt heißen Körpers und seines<br />

großen Schwanzes nicht allzu schwerfallen. Er selbst beschreibt<br />

sich gerne als freundlich und nett, ein geiler, abenteuerlicher Kerl,<br />

der gerne Liebe verbreitet – und zudem als eine kleine Schlampe.<br />

Das lässt unsere Zuneigung zu ihm nur noch weiter anwachsen!<br />

Dazu hat Lane ein Killerlächeln, das uns sofort weich werden<br />

lässt – und andere Körperpartien dafür steinhart. Lane ist das<br />

neue exklusive Model von CockyBoys und hat sich zu uns auf die<br />

<strong>HIM</strong>-Redaktionscouch gekuschelt, um uns alles zu erzählen über<br />

richtig guten Sex, lüsterne Blicke in Umkleidekabinen und warum er<br />

Sperma über alles liebt!<br />

Der neue CockyBoys-Superstar<br />

im Exklusiv-Interview<br />

HEISS, HEISSER,<br />

OLTEN<br />

Lane, zu Beginn, erzähle uns bitte zunächst ein wenig über<br />

dich.<br />

Ich bin in einer kleinen Snowboardstadt im pazifischen <strong>No</strong>rdwesten<br />

der USA aufgewachsen und habe die Westküste rauf<br />

und runter gelebt. Im Moment bin ich ein ziemlicher <strong>No</strong>made,<br />

aber aktuell ist Las Vegas meine Heimatbasis. Ich bin gerade 29<br />

Jahre alt geworden und bin derzeit mit niemandem ernsthaft<br />

zusammen.<br />

Da wünschen wir nachträglich natürlich Happy Birthday! Wie<br />

verlief deine Schulzeit und dein Coming-out?<br />

Ich hatte wirklich großes Glück, dass es viele Menschen gab, die<br />

mich unterstützt haben, als ich mich in der High School geoutet<br />

habe. Der größte Teil meiner Familie hat mich ebenso absolut akzeptiert.<br />

Und ich hatte und habe einfach keinen Platz in meinem<br />

Leben für diejenigen Personen, die das nicht taten oder bis heute<br />

tun. Ich komme gut klar damit!


Lifestyle<br />

24


25<br />

Lifestyle<br />

Lane, wir haben gehört, dass du deinen<br />

Sexpartnern mit einem einzigen Blick zeigen<br />

kannst, wie sehr du den Sex genießt.<br />

Wir lieben diese Killerblicke bei Männern<br />

sehr! Sag uns, wann machen dich<br />

Blicke von Kerlen so richtig willenlos?<br />

Ich liebe es einfach, wenn Männer ihr<br />

Interesse richtig gut zeigen können. Es<br />

ist unglaublich sexy, wenn jemand keine<br />

Angst davor hat, mir zu sagen, wie sehr er<br />

mich will oder wie sehr er an Sex mit mir<br />

interessiert ist! Ich habe das Gefühl, dass<br />

wir unser Interesse manchmal zurückhalten,<br />

weil wir uns vielleicht Sorgen<br />

machen, als uncool oder was auch immer<br />

rüberzukommen. Also mein Ratschlag:<br />

Flirtet definitiv mehr!<br />

Machen wir! Und wo wir gerade dabei<br />

sind, lass uns über Sex reden! Wann ist<br />

Sex für dich so richtig gut?<br />

Sex ist einfach dann am besten, wenn es<br />

eine echte Verbindung gibt, und das ist<br />

etwas, das ich beim Filmen wirklich gerne<br />

zeige. Zwei oder mehr Männer, die einfach<br />

die Welt um sich herum vergessen<br />

und ineinander verschmelzen und einfach<br />

nur im Moment sind und leben.<br />

Du bist in deinen Filmen meist versatile,<br />

also magst sowohl aktiven wie passiven<br />

Sex. Wie sieht das in deinem Privatleben<br />

aus?<br />

Ganz genauso, ich bin tatsächlich zu 100<br />

Prozent versatile! An manchen Tagen fühle<br />

ich mich dominanter und an anderen<br />

bin ich eher unterwürfig. Die besten Tage<br />

sind die, an denen ich ein bisschen von<br />

beidem sein kann.<br />

Das klingt wirklich spannend! Damit<br />

kommen wir gleich zu deinem prachtvollen<br />

Schwanz! Wir lieben ihn, Lane!<br />

Wie muss ein Schwanz von anderen<br />

Männern sein, damit du ihn richtig toll<br />

findest?<br />

Ich danke euch! Ich liebe ihn auch! Ich<br />

glaube, es hilft meinem Selbstvertrauen<br />

sehr, wenn ich mir bewusst mache, was<br />

ich da zwischen meinen Beinen versteckt<br />

habe. Selbst wenn ich nur faulenze<br />

oder mich entspanne, habe ich praktisch<br />

fast immer auch eine Hand an meinem<br />

Schwanz, während ich irgendetwas tue.<br />

Ich finde wirklich, dass alle Schwänze<br />

»<br />

Ich liebe es einfach, wenn<br />

Männer ihr Interesse richtig gut<br />

zeigen können. Es ist unglaublich<br />

sexy, wenn jemand keine Angst<br />

davor hat, mir zu sagen, wie sehr<br />

er mich will oder wie sehr er an<br />

Sex mit mir interessiert ist!<br />

großartig sind. Ich bin nicht wirklich auf<br />

die Größe fixiert! Obwohl, wer liebt nicht<br />

einen großen Schwanz, mit dem er spielen<br />

kann? Manchmal möchte ich aber einfach<br />

nur mit jemandem im Bett liegen und<br />

einen gemütlichen faulen Tag haben, an<br />

dem wir uns gegenseitig streicheln und<br />

miteinander spielen. Ich liebe auch etwas<br />

Vorhaut. Ich scherze immer rum, dass<br />

ich noch mehr Eindruck auf andere Kerle<br />

machen würde, wenn ich meine hätte<br />

behalten dürfen.<br />

Wie groß genau ist dein Schwanz denn?<br />

Ich habe ihn eigentlich nie wirklich gemessen!<br />

Ich mag es, nicht ganz genau zu<br />

wissen, wie groß er tatsächlich ist! Auf<br />

jeden Fall ist er aber über <strong>20</strong> Zentimeter<br />

groß. Ich mag es einfach, schlicht sagen zu<br />

können: Er ist groß!<br />

Da stimmen wir dir absolut zu! Ich kann<br />

mir vorstellen, dass du bei einem privaten<br />

Date definitiv oft einen »Wow«-Effekt<br />

erzeugst, wenn du deine Unterhose<br />

ausziehst. Wie war das in deiner Teenager-<br />

oder Schulzeit?<br />

Ich erinnere mich, dass ich mich mit anderen<br />

Jungs unterhalten habe, bevor ich in<br />

die Umkleidekabine ging, und ich dachte<br />

tatsächlich, mein Schwanz sei klein, so<br />

wie die anderen über ihren sprachen. Ich<br />

habe definitiv gemerkt, dass das falsch<br />

war, als ich dann nackt von der Dusche<br />

zurück in die Umkleidekabine kam und<br />

sich sofort viele Köpfe nach meinem<br />

Schwanz umgedreht haben.<br />

Da läuft unsere Fantasie sehr schnell<br />

Amok, Lane. Kommen wir lieber zum<br />

perfekten Mann – wie muss er für dich<br />

aussehen beziehungsweise welche Qualitäten<br />

sollte er haben?<br />

»<br />

Sex ist einfach dann am besten,<br />

wenn es eine echte Verbindung<br />

gibt, und das ist etwas, das ich<br />

beim Filmen wirklich gerne<br />

zeige. Zwei oder mehr Männer,<br />

die einfach die Welt um sich<br />

herum vergessen und ineinander<br />

verschmelzen.


Lifestyle<br />

26<br />

Ich weiß gar nicht, ob ich wirklich einen<br />

speziellen Typ habe. Wenn ich mich<br />

in jemanden verlieben würde, wäre es<br />

jemand, der stark, sexuell und selbstbewusst<br />

ist. Jemand, der aber auf der<br />

anderen Seite auch keine Angst davor<br />

hat, verletzlich zu sein, und freundlich.<br />

Wenn jemand dich mit Worten bestärken<br />

kann und dabei überdies gut darin ist, dir<br />

körperlich nahe zu sein, dich zu berühren,<br />

das ist toll – das ist die Sprache der Liebe.<br />

Wir finden auch deine Haare extrem<br />

sexy! Deine Haare auf der Brust, deinen<br />

sexy Treasure Trail unterhalb deines<br />

Bauchnabels und deine Haare unter den<br />

Achseln. Findest du selbst Haare bei<br />

Männern erotisch?<br />

Wuff. Ich liebe pelzige Kerl sehr. Achselhöhlen<br />

machen mich definitiv an, wenn<br />

ich mich unterwürfig fühle. Ich bin sehr<br />

für die klassische Nutzung der Dusche<br />

und gegen Deodorant, ich will meine Zunge<br />

da reinstecken. <strong>No</strong>rmalerweise trimme<br />

ich meine Haare am Körper nur ein<br />

wenig, hin und wieder bin ich allerdings<br />

auch ganz glatt. Im Grunde aber nur dann,<br />

wenn mein Partner darauf abfährt und<br />

das lieber mag.<br />

Wie wichtig ist Sperma für dich?<br />

Uhh, ich liebe Sperma verdammt nochmal.<br />

Auf mir, in mir, ich will alles!<br />

Cumplay ist auf jeden Fall eine extreme<br />

Vorliebe von mir.<br />

Was war bisher der beste Sex deines<br />

Lebens - und warum?<br />

Der beste Sex meines Lebens!? Das ist<br />

eine echt schwierige Frage. Sex ist immer<br />

anders, individuell und kann so viele verschiedene<br />

Dinge bedeuten und auslösen.<br />

Ich kann mich an ein paar wirklich intime<br />

Wochenendbeziehungen erinnern, die<br />

mit einem schnellen Kennenlernen begannen<br />

und sich zu einem Wochenende<br />

der gegenseitigen Anbetung entwickelten.<br />

Ich glaube, der gesamte Sex, den ich<br />

derzeit habe, ist im Moment richtig guter<br />

Sex. Kommunikation ist wirklich wichtig<br />

dabei, um keinen schlechten Sex zu<br />

haben.


27<br />

Lifestyle<br />

»<br />

An manchen Tagen fühle<br />

ich mich dominanter und<br />

an anderen bin ich eher<br />

unterwürfig. Die besten Tage<br />

sind die, an denen ich ein<br />

bisschen von beidem sein kann.<br />

Gibt es sexuelle Fantasien, die du noch<br />

nicht ausgelebt hast?<br />

Ja, natürlich. Ich bin immer noch dabei,<br />

meine Sexualität zu erforschen und stets<br />

neue Kinks und Interessen zu entdecken.<br />

Ich bin sicher, dass ich sie im Laufe meiner<br />

Reise mit euch allen teilen werde.<br />

Du hast mehrere Tätowierungen auf deinem<br />

Körper. Welche Bedeutung haben<br />

sie für dich?<br />

Die meisten meiner Tattoos habe ich<br />

bereits als Teenager stechen lassen. Es<br />

sind fast alles Tattoos, die für mich in<br />

Verbindung zu einer wichtigen Person in<br />

meinem Leben stehen, oder es ist etwas,<br />

das mir wirklich viel bedeutet. Aber ich<br />

nehme sie auch nicht allzu ernst. Mein<br />

Bein verwandelt sich langsam so in eine<br />

Leinwand für Cartoons.<br />

Wir lesen auch gerne auf deinem Körper,<br />

versprochen! Auf deinem Hals finden<br />

wir das Tattoo einer Welle – bist du ein<br />

Surferboy?<br />

Ich bin gerade vor kurzem zum allerersten<br />

Mal surfen gegangen! Ich bin nicht<br />

viel gereist, als ich jünger war, und das<br />

Meer war dort, wo ich aufgewachsen bin,<br />

viel zu kalt. Nachdem ich von zu Hause<br />

ausgezogen und weggegangen bin, habe<br />

ich meine Liebe zum Strand und zum<br />

Meer entdeckt. Gleichzeitig ist der Ozean<br />

auch eines meiner größten Ur-Ängste.<br />

Spannend! Schauen wir noch auf ein<br />

weiteres Tattoo, auf deiner linken Körperseite<br />

finden wir die Inschrift »Finde<br />

deine Freiheit«; hast du deine Freiheit<br />

schon gefunden?<br />

Das war tatsächlich mein erstes Tattoo.<br />

Ich glaube, ich war 16 Jahre alt. Die Mut-<br />

ter einer Freundin hatte eine Tätowier-Pistole gekauft, und ich<br />

und meine gute Freundin dachten, es sei eine gute Idee, damit zu<br />

üben. War es aber nicht. Ich lasse es gerade schrittweise langsam<br />

entfernen, du kannst also dabei zusehen, wie es immer mehr<br />

verblasst. Und ich sage dir, dieser Entfernungslaser, das ist kein<br />

Spaß.<br />

Autsch! Denke ich mir. Welchen Teil deines Körpers magst<br />

du denn heute mit oder ohne Tattoo am meisten an dir? Und<br />

welchen vielleicht gar nicht?<br />

Ich habe gelernt, meinen ganzen Körper wirklich zu lieben.<br />

Manchmal fühle ich mich super schlank und liebe meine Bauchmuskeln.<br />

Im Moment versuche ich, Gewicht zuzulegen, und ich<br />

liebe es, wie dick meine Beine werden.<br />

Wie interagierst du mit der schwulen Community? Genießt<br />

du es, unterwegs zu sein, oder geht dir die Gay-Community<br />

manchmal vielleicht auch auf die Nerven?<br />

Das ist eine gute Frage. Im Großen und Ganzen liebe ich unsere<br />

Gemeinschaft. Ich denke, wir sollten uns gegenseitig umarmen<br />

und uns gegenseitig aufmuntern. Manchmal gibt es allerdings<br />

diese böse »Mädchenenergie«, etwas in die Richtung von Zickenkrieg,<br />

das wir bisweilen ausstrahlen. Also, seid nett zueinander<br />

und bittet um Erlaubnis, Jungs.<br />

»<br />

Ich finde wirklich, dass alle Schwänze großartig<br />

sind. Ich bin nicht wirklich auf die Größe fixiert!<br />

Obwohl, wer liebt nicht einen großen Schwanz, mit<br />

dem er spielen kann?


Lifestyle<br />

28<br />

»<br />

Wie groß mein Schwanz genau<br />

ist? Ich habe ihn eigentlich nie<br />

wirklich gemessen! Ich mag<br />

es einfach, schlicht sagen zu<br />

können: Er ist groß!


29<br />

Lifestyle<br />

Du bist jetzt ein exklusives Model für<br />

CockyBoys. Was reizt dich so sehr an<br />

den Jungs und den beiden Masterminds<br />

hinter CockyBoys, dass du dich dazu entschlossen<br />

hast, diesen Schritt zu gehen?<br />

Ich bin wirklich sehr glücklich, hier zu<br />

sein. Ich bewundere die Jungs, mit denen<br />

ich zusammenarbeite, viele von uns<br />

stehen sich sogar sehr nahe. Die Masterminds<br />

Jake und RJ sind wirklich in der<br />

Lage, diese echte, unbeschwerte Verbindung<br />

zu schaffen und einzufangen, die<br />

den Sex so angenehm macht, dass er sich<br />

nie wie Arbeit anfühlt. Die Szenen, die ich<br />

mit CockyBoys drehe, sind immer etwas<br />

Besonderes.<br />

Was machst du in deiner Freizeit? Gehst<br />

du mit Freunden aus oder bist du eher<br />

ein Gaming-Nerd?<br />

Beides! Ich bin ein totaler Nerd. Aber ich<br />

bin auch gerne mit meinen Jungs zusammen,<br />

am Pool, in einer Bar, auf einem Festival.<br />

Ich liebe es einfach, mit Menschen<br />

auf vielen verschiedenen Ebenen in<br />

Kontakt zu kommen. An manchen Tagen<br />

möchte ich aber einfach zu Hause bleiben<br />

und Zelda spielen.<br />

Warst du denn schon einmal in Deutschland?<br />

Die Jungs hier würden sich sicherlich<br />

sehr freuen, wenn du vorbeikommst!<br />

Ich war noch nie da! Aber es steht ganz<br />

oben auf meiner Liste. Ich habe gerade<br />

einige Zeit mit einem süßen Kerl verbracht,<br />

der aus Deutschland zu Besuch<br />

war, ich bin daher sehr sicher, dass ich<br />

auch die anderen deutschen Jungs sehr<br />

lieben würde!<br />

Sehr gut! Welche Pläne hast du abseits<br />

eines Deutschlandbesuchs noch für die<br />

kommenden Jahre?<br />

Ich möchte einfach nur mit Menschen zusammen<br />

sein, die ich liebe, und Abenteuer<br />

erleben und erforschen. Das ist alles,<br />

was ich wirklich brauche. Ich möchte<br />

mich vom Leben überraschen lassen.<br />

Das klingt wirklich toll! Kommen wir<br />

abschließend noch zu unserer schnellen<br />

Fragerunde. Was isst du gerne – und was<br />

nicht?<br />

Ich bin ein großer Feinschmecker. Mir<br />

fällt kein einziges Lebensmittel ein, das<br />

ich nicht mag. Gerade jetzt habe ich wirklich<br />

Appetit auf Pho, eine traditionelle<br />

vietnamesische Suppe.<br />

Wie sieht der perfekte Tag für dich aus?<br />

Am Strand aufwachen, ficken, essen, den<br />

ganzen Tag schwimmen.<br />

Deine größten Ängste?<br />

Große Höhen. Und wie erwähnt, der<br />

Ozean.<br />

Welches besondere Talent würdest du<br />

am liebsten haben?<br />

Ich würde gerne teleportieren oder fliegen<br />

können.<br />

Was betrachtest du als deine größte Errungenschaft<br />

bis heute?<br />

Zu lernen, mich selbst und andere zu lieben,<br />

ist jeden Tag eine Errungenschaft.<br />

Wo würdest du gerne leben? Du hast die<br />

freie Wahl.<br />

Ich bin noch dabei, das herauszufinden!<br />

Und die wichtigste Frage zum Schluss:<br />

Hunde- oder Katzenliebhaber?<br />

Hunde!<br />

Lane, tausend Dank dir für das tolle Gespräch!<br />

(ms)<br />

Ich liebe Sperma verdammt<br />

nochmal. Auf mir, in mir, ich will<br />

alles!»


Lifestyle<br />

30<br />

Lust auf Sex wie ein wildes Tier?<br />

Eine Frage der inneren Einstellung!<br />

POTENTER<br />

HENGST!<br />

Überall liegen Sex, Lust und die<br />

Hitze der Leidenschaft in der<br />

Luft – alles flirrt in diesen Tagen,<br />

Körper, die miteinander schwitzen<br />

– und am besten nicht nur<br />

aufgrund der hohen Temperaturen.<br />

Ist es nicht viel schöner,<br />

ins Schwitzen zu geraten, wenn<br />

dabei auch dein Schwanz hart<br />

wie Stein ist und du kurz vorm<br />

Orgasmus stehst? Eben! Doch<br />

manchmal haben wir zwar große<br />

Lust, aber die Manneskraft lässt<br />

ein wenig zu wünschen übrig.<br />

Wie also kannst auch du wieder<br />

zu einem richtig geilen, potenten<br />

Hengst werden? Ein Kerl, der<br />

auch schwitzend die Boys zu<br />

Boden drückt und ihnen seinen<br />

Lustkolben lange und tief und<br />

kraftvoll dahin schiebt, wo es sie<br />

am meisten nach deinem warmen<br />

Saft dürstet!


31<br />

Lifestyle<br />

Jungs wollen einen Hengst im Bett<br />

Zunächst einmal wird es zu Beginn etwas bitter, Männer, denn<br />

all das wird meistens nicht einfach über Nacht passieren, während<br />

ihr es euch vor dem flimmernden Bildschirm gemütlich<br />

macht. Also! Kurz durchgeschüttelt, tief Luft geholt und dann<br />

wollen wir heute und jetzt etwas unternehmen, damit wir aus<br />

der Sommerlethargie rauskommen und fit werden für viel Spaß<br />

auf der Koppel des Lebens, umringt von anderen jungen Fohlen,<br />

die nach einem gestandenen Kerl suchen! Gesund und geil – so<br />

wollen wir werden! Schließlich naht der Herbst und spätestens<br />

dann, wenn die Tage wieder grauer und kälter werden, sind<br />

potente Hengste mehr denn je gefragt und werden dringend<br />

benötigt, um den aufkommenden Winterblues wegzuficken. Gut<br />

also, wenn du da heute schon etwas für machst!<br />

Los geht´s – jetzt!<br />

Keine Ausreden mehr, der Power-Hengst hat seinen<br />

Ursprung in unserem Kopf. Zunächst einmal, mache dir<br />

klar, dass wir jetzt zu einem langen Spaziergang aufbrechen,<br />

nicht zu einem Sprint. Quickies sind schön und gut,<br />

aber jetzt brauchen wir langanhaltende Standhaftigkeit.<br />

Oftmals scheitern wir daran, weil wir uns in kurzer Zeit<br />

zu viel vornehmen. Drei Wochen Power-Fitness im Studio<br />

und dann doch wieder Couch und Pizza. Also, suche dir<br />

Aktivitäten aus, die zu deinem Leben passen. Alles ist möglich<br />

und erlaubt, es gibt kein »zu wenig«. Schon ein Spaziergang<br />

mehrmals die Woche ist gut. Regelmäßigkeit ist das<br />

Schlüsselwort. Versuche, die Bewegungen in deinen Alltag<br />

einzubauen. Erst dann kannst du diese nach Lust und Laune<br />

steigern. Vielleicht längere Strecken zu Fuß zurücklegen,<br />

öfter mal mit dem Fahrrad unterwegs sein oder auch zu<br />

Hause Fitness-Übungen einlegen.<br />

Es gibt tausende Videos online, die dir ganz einfach erklären,<br />

mit welchen einfachen Übungen du bereits deutlich<br />

fitter werden kannst. Ein Fitness-Studio ist also nicht zwingend<br />

notwendig. Wichtig ist, einfach einmal loszulegen,<br />

einen langen Atem zu haben und – ganz wesentlich – Spaß<br />

dabei zu haben. Ja! Spaß. Das kann man nicht nur haben,<br />

wenn man gerade mit einem Kerl zur Sache kommt, sondern<br />

eben auch, wenn man nach kurzer Zeit bereits spürt,<br />

dass man selbst etwas beweglicher ist. Und, man glaubt es<br />

kaum, dann kann auch der Sex selbst noch geiler werden.<br />

Trotzdem gilt jetzt im August natürlich eine gewisse Vorsicht<br />

– gerade zur Mittagshitze bei 35 Grad Außentemperatur<br />

müsst ihr nicht sofort zum Rennpferd werden!


Lifestyle 32<br />

Besserer Sex, besseres Leben?<br />

Ja, beides ist möglich, und zwar ohne, dass du zum Fitness-<br />

Wahnsinnigen wirst, der tagtäglich egomanisch seine Joggingrouten<br />

in seinen Social-Media Kanälen postet. Das ist gar<br />

nicht nötig und irgendwie eher abturned. Findest du Freude<br />

am Joggen? Super! Aber wichtig ist tatsächlich, dass dir das,<br />

was du machst, tatsächlich Freude bereit. Quälst du dich nur,<br />

um für andere besser auszusehen oder cooler zu sein, wirst<br />

du es höchstwahrscheinlich nicht lange durchhalten. Also,<br />

sei ehrlich zu dir, was du wirklich willst und was für dich<br />

wichtig ist. Und dazu gehören auch Pausen, sich selbst etwas<br />

zu gönnen und weiterhin ohne Reue zu genießen.<br />

Also, mach´ dich locker und vergiss endlich die Bilder vom<br />

perfekten Kerl, der du immer sein willst. Du wirst dieses<br />

Ziel vielleicht nicht erreichen und es ist zudem schädlich für<br />

dich, denn es setzt dich psychisch unter Druck und füttert<br />

dein Unterbewusstsein mit jeder Menge von Minderwertigkeitsgefühlen.<br />

Gerade in schwulen Metropolen wie Berlin ist<br />

dann der Griff zu berauschenden Mitteln nicht mehr weit.<br />

Doch willst du wirklich, dass dir ein weißes Pulver vorgaukelt,<br />

was für ein toller Hecht du doch bist? Wäre es nicht<br />

viel cooler, sich einfach so gut in seinem eigenen Körper zu<br />

fühlen? Zufrieden zu sein? Und das geht! Also, weg mit den<br />

falschen Vorstellungen!<br />

Schluck du geil Sau!<br />

Ganz klassisch kannst du dein Leben gesünder gestalten, wenn<br />

du auch deine Ernährung schrittweise anpasst. Auch hier gilt: Je<br />

radikaler du vorgehst, desto eher wirst du scheitern. Mit einem<br />

Blick in entsprechende Fachliteratur (wir empfehlen: Bas Kast<br />

»Der Ernährungskompass«) kannst du dir schnell klarmachen,<br />

welche Lebensmittel gut für dich sind und welche nicht. Versuche<br />

deine Ernährung nach und nach anzupassen. Worauf<br />

kannst du ziemlich einfach verzichten? Worauf weniger? Was<br />

lässt sich leicht in deinen Alltag integrieren? Was könntest<br />

du einmal ausprobieren? Spielerisch solltest du so nach und<br />

nach erkunden, was alles möglich ist, ohne dass du die Lust an<br />

der Sache verlierst. Wir wissen alle, viel Wasser, Gemüse und<br />

Obst sind wunderbare Power-Lebensmittel, aber trotzdem darf<br />

es nach wie vor ab und an die Pizza auf der Couch sein. Aber<br />

vielleicht einfach nur nicht so oft wie zuvor. Wäre das nicht ein<br />

cooler, erster Schritt?


33<br />

Lifestyle<br />

Lachen, Lockerheit und Libido<br />

Drei große Punkte, die dein Leben wirklich besser machen können. Vergessen<br />

wir die zehn Gebote, gerade auch, wo es doch so viel Spaß macht,<br />

des Nachbarn Freund zu begehren, oder? Unser oberstes Gebot: Jeden<br />

Tag lachen! Das Tolle daran: Das kann man in einer Beziehung genauso<br />

wie ganz allein für sich. Man muss nur ein wenig einen Blick dafür entwickeln<br />

und sich selbst eine gewisse Form von Albernheit erlauben. Und<br />

am besten lässt sich noch stets über die eigenen Unfehlbarkeiten lachen.<br />

Unser zweites Gebot ist die Lockerheit. Eigentlich hätten wir nach den<br />

hundertsten Vorsätzen zum jeweiligen Jahresanfang und der zehnten<br />

abgebrochenen Diät doch verstehen müssen, dass wir mit Verbissenheit<br />

langfristig nichts erreichen. Mach´ dich also locker, genieße dein Leben<br />

und versuche mit Geduld und Entdeckerfreude, Schritt für Schritt fitter zu<br />

werden. Ohne Stress!<br />

Und damit kommen wir direkt zu unserer Libido – Sex ist ein wesentlicher<br />

Motor für unser Leben. Egal ob allein, zu zweit oder mit mehreren Männern.<br />

Regelmäßige Orgasmen schützen nicht nur vor Krankheiten (5x Sex<br />

oder Masturbation pro Woche senkt das Risiko vor Prostatakrebs um 30<br />

Prozent!), sondern schütten auch jede Menge glückbringender Hormone<br />

aus. Fast jeder Tag kann so um ein gutes Stückchen besser werden, wenn<br />

er mit einem Orgasmus verschönert wird – oder?<br />

Ein Cumshot pro Tag?<br />

<strong>No</strong>ch besser kann es nur werden, wenn du Sex in der freien<br />

Natur hast. Warum? Sonnen- und Tageslicht kurbeln unsere<br />

Testosteron-Produktion an. Penisse lieben Sonnenlicht und die<br />

Erektion wird dadurch strammer. Der August eignet sich dabei<br />

perfekt für längere Outdoor-Sessions. Raus in die Natur, frische<br />

Luft tanken und den Blick weiten – im wortwörtlichen Sinne.<br />

Und sollte zufällig ein Mann an deiner Seite sein, kann man<br />

gleich einmal schauen, ob man nicht eine kurze Prostatakrebs-<br />

Vorsorge vornehmen kann. Sicher ist sicher. In Berlin im August<br />

stehen gerade im Tierpark die Chancen sehr gut dazu – im Grunde<br />

gibt es zu dieser Jahreszeit mehr nackte Kerle in den Büschen<br />

als Spaziergänger im Park.<br />

Ein weiterer Aspekt sind soziale Beziehungen – sowohl direkt<br />

persönlich wie auch über Telefon oder Chat. Du darfst dich zu<br />

Hause auch gerne einmal einigeln, PS-5 zocken, Bücher lesen<br />

oder eine Netflix-Serie wegbingen (gerade im August eine tolle<br />

Idee – mehr dazu im nächsten Artikel hier im Heft!), aber dann<br />

muss auch wieder einmal Zeit dafür sein, sich mit Freunden<br />

oder Familie zu treffen, zu quatschen und soziale Kontakte zu<br />

festigen. Interaktionen mit anderen Menschen wirken wie ein<br />

Feuerwerk für unsere Hormone im Körper. An anderen Tagen<br />

solltest du dir dann Zeit nehmen für dich selbst! Nein, nicht, um<br />

in alte Gewohnheiten oder Ablenkungsspielereien zu verfallen,<br />

»<br />

Jedes Jahr das gleiche Spiel, ich<br />

habe monatelang trainiert, Sport<br />

gemacht, fast nichts gegessen, um<br />

dann im Sommer meinen perfekten<br />

Body zu präsentieren. Das hat<br />

eine gewisse Zeit lang auch Spaß<br />

gemacht in meinem Leben, doch<br />

irgendwann suchte ich nach mehr.<br />

Der Sex war nicht schlecht, aber<br />

auch nicht überragend – wie auch,<br />

wenn die Schere im Kopf immer da<br />

ist und dir dein Unterbewusstsein<br />

immer zuflüstert: ´Du könntest aber<br />

noch geiler, besser, härter sein. Du<br />

könntest noch länger ficken.´ Erst<br />

als ich verstanden habe, dass wahre<br />

Potenz im Kopf stattfindet, machte<br />

es endlich klick. Das wurde zum<br />

Game-Changer und mein Sex findet<br />

heute auf einem völlig anderen<br />

Level statt. Ich ficke mit dem Kopf!<br />

Mein Schwanz gehorcht meinem<br />

Willen, nicht umgedreht. Ein geiles<br />

Gefühl!<br />

Tim (48) aus Berlin


Lifestyle 34<br />

sondern um wirklich einmal in dich hineinzuhören. Da gibt es<br />

nicht viel zu hören, meinst du? Ich glaube, du täuschst dich da<br />

sehr! Ob du nun meditierst, ein Date mit dir selbst ausmachst<br />

(ja, das darf auch mit etwas Spaß mit dir allein enden!) oder eine<br />

Auszeit nimmst – Ruhe ist das Schlüsselwort. Nimm´ ein langes<br />

Bad, höre deine Lieblingsmusik, sitze einfach einmal nur so auf<br />

der Couch oder auf einer Wiese und lass´ deinen Gedanken freien<br />

Lauf. Du bist deine oberste Priorität und wichtig ist in solchen<br />

Momenten nur, dass du nicht in deine alltäglichen, oft selbst<br />

konstruierten Problemfallen läufst, sondern wirklich einmal nur<br />

du bist. Das erdet nicht nur ungemein, es schafft auch Freiheit<br />

und Frieden im Kopf. Natürlich können da auch einmal unangenehme<br />

Gedanken, Gefühle und Ängste hochkommen. Ja, und?<br />

Dann beschäftige dich mit ihnen, schreib‘ sie auf, notiere dir, was<br />

du anpacken willst. Vielleicht steht ein wichtiges Gespräch mit<br />

einer anderen Person an? Glaubst du wirklich, dein Leben wird<br />

gesünder und geiler, wenn du all deine Sorgen weiter tief in dir<br />

vergräbst?<br />

Egal, ob Hitzewelle, Schmuddelwetter oder perfekter Sonnenschein,<br />

damit du glücklicher und somit schlussendlich auch<br />

gesünder durch dein Leben gehst, musst du es dir selbst ein gutes<br />

Stück geiler machen. Zwang von außen oder innen wird dir<br />

dabei nicht helfen. Höre auf, negativ an diese Veränderungen<br />

heranzugehen, begreife sie als das, was sie sind: eine interessante,<br />

spannende Chance. Und erlaube dir auch einmal zu scheitern,<br />

ohne gleich alles wieder in Frage zu stellen. All das gehört dazu!<br />

Befeuere deine Entdeckerlust! Du trägst all das in dir, um noch<br />

heute damit anzufangen. Also, worauf wartest du noch? Ein<br />

potenter Hengst zeichnet sich nicht in erster Linie durch Muskeln<br />

aus, sondern durch Willen, Lust und Mut in seinem Kopf.<br />

Dann kommt die Ausdauer fast von ganz alleine! (jh)<br />

»<br />

Für mich wurde Sex richtig gut und ich deutlich besser<br />

darin, ab dem Moment, wo ich mir eingestanden habe:<br />

Es muss nicht mit jedem klappen. Als aktiver Kerl<br />

denkst du oftmals viele Jahre lang, ganz wie im Porno,<br />

du musst immer allzeit bereit sein, die beste Fickmaschine.<br />

Klar, es gibt junge Boys, die stehen darauf,<br />

einfach nur ne Stunde durchgevögelt zu werden, doch<br />

wenn wir ehrlich sind, ist das bald ziemlich langweilig.<br />

Wem das reicht, dem reicht auch ein Vibrator. Wozu<br />

einen Mann haben? Dabei geht es um so viel mehr. Geruch,<br />

Berührungen, Stimme, eine innere Verbindung,<br />

das ekstatische Empfinden, wenn man sich gegenseitig<br />

in seiner Lust immer von neuem anstachelt. Wenn die<br />

Chemie stimmt, bin ich extrem potent, werde zu einem<br />

Kerl, der jeden Bottom in den Olymp ficken kann.<br />

Wenn das gewisse Etwas fehlt, bleibt es bestenfalls ne<br />

Sporteinheit, schlimmstenfalls geht irgendwann nicht<br />

mehr viel, weil du innerlich abschaltest. Früher habe<br />

ich zwanghaft weitergemacht, habe mich dann danach<br />

schlecht gefühlt, zudem haben meine Sexpartner wohl<br />

auch gedacht, was für ein Schlappschwanz ich bin. Das<br />

zu wissen, zieht dich weiter runter. Solltest du es nicht<br />

mal mit den blauen Pillen versuchen, um immer zu<br />

können? Solche Gedanken spuken dir durch den Kopf.<br />

Es hat einige Zeit gedauert, zu begreifen, dass ich keine<br />

Bringschuld habe, ich muss es niemandem besorgen,<br />

wenn ich nicht will – und wenn ich heute merke, die<br />

Chemie passt nicht, dann sage ich das klar und deutlich<br />

und verabschiede mich. Ich will nur noch richtig guten<br />

Sex erleben, für alles andere ist mir meine Zeit zu<br />

schade, mehr noch, ich bin mir selbst mehr wert. Das<br />

sollten sich so manche jungen Kerle vielleicht einmal<br />

auch selbst fragen: Wie sieht es mit meinem Selbstwertgefühl<br />

aus? Nein zu sagen, ein Sexdate abzusagen,<br />

ist keine Schande, im Gegenteil, es zeugt von Größe, die<br />

weit mehr zählt als jede Standhaftigkeit und jede XXL-<br />

Angabe in der Hose!<br />

Daniel (39) aus München


ALWAYS<br />

WITH YOU,<br />

EVEN ON<br />

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Lifestyle 36<br />

Schwule Lovestorys neu auf<br />

Netflix, Amazon – und ZDFneo!<br />

SCHMETTERLINGE<br />

IM SCHWANZ<br />

Ja, im August wird es wirklich heiß und das liegt<br />

nicht nur an den Pride-Paraden mit vielen nackten<br />

Jungs und dem bösen Klimawandel, sondern<br />

auch an vielen kreativen Köpfen, die uns gleich<br />

drei schwule Lovestorys mitten im Sommer in den<br />

glühend heißen Schoss legen. Schmetterlingsgefühle<br />

im Schwanz, sozusagen.<br />

Los geht es gleich Anfang August, da veröffentlicht<br />

der Streamingdienst Netflix<br />

die zweite Staffel von »Heartstopper«,<br />

der herzzerreißend kitschigen Liebesgeschichte<br />

zwischen dem schwulen, schlaksigen<br />

Schuljungen Charlie und dem bisexuellen<br />

Star der Rugbymannschaft Nick.<br />

Im echten Leben hat sich Nick-Hauptdarsteller<br />

Kit Conner ebenso als bisexuell<br />

geoutet – so nah an der Realität war eine<br />

Serie wohl selten. Man will den beiden<br />

britischen Jungdarstellern allerdings<br />

wünschen, dass sie früher Sex haben dürfen<br />

als ihre Charaktere, die zwar kunterbunt<br />

romantisch und knisternd verknallt<br />

bis zur Zimmerdecke sind, dabei aber stets<br />

spermafleckenfrei bleiben – wenigstens<br />

bisher in den vier erschienenen Büchern<br />

(Teil 5 kommt im <strong>No</strong>vember!). Alice Oseman,<br />

die die wunderbare Comic-Reihe<br />

zunächst online in die Welt hinausschickte,<br />

ist selbst aromantisch und asexuell<br />

– man darf also Daumen drücken, dass<br />

wenigstens ihre Jungs irgendwann gierig<br />

übereinander herfallen dürfen.<br />

Doch selbst ohne steife Tatsachen ist auch<br />

die zweite Staffel definitiv sehenswert,<br />

verschlägt es die beiden Jungs doch als<br />

frisches Liebespaar mit ihren Mitschülern<br />

in die Stadt der Liebe, nach Paris. Und<br />

egal, wie oft wir selbst schon die Beine für<br />

den einen oder anderen Lüstling weit gespreizt<br />

haben, kaum flimmern die ersten<br />

Minuten der Serie samt fliegenden Comic-<br />

Herzen über unseren Bildschirm, schon<br />

sind wir wieder frisch verliebt wie das<br />

allererste Mal. Diese magische Zeit, in der<br />

uns beinahe jede Minute das Herz stehen<br />

blieb, sobald wir den Liebsten erblickten!<br />

Die ersten Berührungen und – oh mein<br />

Gott – die ersten Küsse. Es gibt Momente,<br />

da erinnern wir uns gerne und lustvoll<br />

daran, auch wenn wir tags darauf wieder<br />

im Sling im Darkroom auf die Männer in<br />

der Finsternis warten mögen. Die Schmetterlinge<br />

im Bauch bleiben – oder eben im<br />

Schwanz.<br />

Eine Woche später geht es dann deutlich<br />

direkter bei Amazon Prime zur Sache,<br />

wenn der Sohn der amerikanischen Präsidentin<br />

(!!) dem britischen Kronprinzen<br />

schöne Augen macht, bis die beiden jungen<br />

Kerle in einer tief verschneiten Nacht<br />

ihren ersten leidenschaftlichen Kuss<br />

austauschen. Dabei wird es nicht bleiben,<br />

versprochen! Hier werden Körpersäfte<br />

ausgetauscht und sich gegenseitig heiß gemacht<br />

– wenigstens die Buchvorlage von<br />

Casey McQuiston lässt da keine Wünsche<br />

offen und der US-Film erhielt ein R-Ra-


37<br />

Lifestyle<br />

ting (»Sexuelle Inhalte und teilweise<br />

Nacktheit«) von der amerikanischen<br />

Filmaufsicht MPAA. Oder, um es mit den<br />

Worten eines Twitter-Fans zu sagen: »Die<br />

beiden Hauptfiguren ficken jedes Mal,<br />

wenn sie sich im Buch sehen!« Wir sind<br />

gespannt!<br />

Zuvor allerdings landen Alex Claremont-<br />

Diaz und Kronprinz Henry im neuen<br />

Streaminghit »Red, White & Royal Blue”<br />

(Das Buch ist unter dem Titel »Royal<br />

Blue« auch in deutscher Sprache im<br />

Knaur-Verlag erschienen!) erst einmal<br />

höchst spektakulär und medienwirksam<br />

skandalträchtig in einer großen Hochzeitstorte.<br />

Die Queen ist not amused – im<br />

Buch lebt sie noch – und in Amerika<br />

wird ein politischer Konflikt mit good<br />

old Europe befürchtet. Also schickt man<br />

die beiden anfänglichen Streithähne auf<br />

gemeinsame PR-Tour. Eine Idee, die am<br />

Ende besser ausgeht als gewünscht sein<br />

mag. Eine schwule, so prominente Liebe?<br />

Darf das sein? Wir wollen gar nicht zu<br />

viel verraten, doch lasst uns sagen: Eure<br />

Schmetterlinge im Schwanz werden beim<br />

Abspann flattern vor Glück.<br />

auch das Wiedersehen mit dem schwulen<br />

Gay-Aktivisten, Autor und Schauspiellegende<br />

(»Oscar Wilde«) Stephen Fry werden,<br />

der in die Rolle des Königs schlüpft.<br />

Und Casey McQuiston, die Schöpferin der<br />

bezaubernden Story, bastelt angeblich<br />

bereits an einer Fortsetzung! Übrigens,<br />

wer von verbotener schwuler Liebe im<br />

Königshaus nicht genug bekommen kann,<br />

kann sich schon jetzt auf die dritte und<br />

finale Staffel von »Young Royals« freuen,<br />

wahrscheinlich noch in diesem Jahr<br />

werden wir dann abermals auf Netflix erleben,<br />

wie die Liebesgeschichte zwischen<br />

Simon und Wilhelm zu Ende geht.<br />

dann auch im linearen Fernsehen. Die<br />

sechsteilige Serie »Ready.Daddy.Go« erzählt<br />

von einem schwulen Paar, das gerne<br />

ein Kind adoptieren möchte – als die<br />

Erlaubnis dafür endlich ins Haus flattert,<br />

sind die beiden Jungs bereits getrennt<br />

und Hauptcharakter Michel muss sich<br />

mit dem Jugendamt und der Suche nach<br />

einem neuen Mann samt Daddy-Material<br />

herumschlagen. Die Redaktion von<br />

ZDFneo weist freudig darauf hin, dass<br />

man mit der Mini-Serie »humorvoll die<br />

über-bürokratischen Hürden eines Adoptionsverfahrens«<br />

bei Schwulen aufzeigen<br />

wollte. Humorvoll. Bürokratie. Hürden.<br />

Ja, das klingt in der Tat ganz danach, dass<br />

die hippen Jungs und Mädels am Mainzer<br />

Lerchenberg einmal mehr genau auf den<br />

Punkt gebracht haben, wie eine sommerliche<br />

schwule Story in Deutschland<br />

auszusehen hat – und ohne dramatisches<br />

Drama mit Erhobener-Zeigefinger-Botschaft<br />

scheint es nicht zu gehen. Wir werden<br />

trotzdem reinzappen, unser Bauchgefühl<br />

– sorry, Schwanzgefühl – geht aber<br />

davon aus, dass Henry, Alex, Charlie und<br />

Nick uns mehr Freude bereiten werden.<br />

Allerdings hat ZDFneo eine anderweitig<br />

gute Tat vollbracht und die britische<br />

Mini-Serie »It´s a Sin« endlich ins Free-TV<br />

in die Mediathek geholt. Die Geschichte<br />

von Serienschöpfer Russell T. Davies<br />

(»Queer as Folk«, »Years and Years«) kreist<br />

um einen schwulen Freundeskreis in den<br />

1980er Jahren während dem Beginn der<br />

Aids-Krise in London. Wer nach all den<br />

Gute-Laune-Filmen also ein wenig mehr<br />

gut gemachtes Drama braucht, ist hier an<br />

der richtigen Stelle! (jh)<br />

Die beiden Jungdarsteller sehen zudem<br />

angezogen wie auch nackt äußert adrett<br />

aus, bisher glänzten sie vor allem in klassischen<br />

amerikanischen Teenie-Filmchen,<br />

ab August werden die Schwulen ihnen<br />

die Füße küssen – und gerne auch andere<br />

Körperteile. In die Rolle des Prinzen<br />

schlüpft der Brite Nicholas Galitzine, sein<br />

letzter Film war »Bottoms« – ob er diese<br />

Stellung auch als Prinz im Film einnehmen<br />

wird, ist noch nicht abschließend<br />

geklärt. Ihm zur Seite steht Taylor Zakhar<br />

Perez, bisher bekannt aus der romantischen<br />

Netflix-Filmreihe »Kissing Booth«.<br />

Den Part der Präsidentin übernimmt<br />

dann hingegen ein sehr bekanntes Gesicht,<br />

Hollywoodsuperstar Uma Thurman.<br />

Ein besonderes Highlight dürfte<br />

Aller guten Dinge sind… äh, vier, dachte<br />

sich offenbar in Deutschland deswegen<br />

ZDFneo und geht im August ebenso mit<br />

einer schwulen Story an den Start, zunächst<br />

via Mediathek, Ende des Monats<br />

Heartstopper 2, ab 03.08. / Netflix<br />

Red, White & Royal Blue, ab 11.08. / Amazon Prime<br />

Ready.Daddy.Go, ab 10.08. / ZDFneo Mediathek<br />

It´s a Sin, ab sofort / ZDFneo Mediathek<br />

Bilder @ Netflix & Amazon Prime


Lifestyle 38<br />

HART, DRECKIG, SPRITZIG UND<br />

AUS ALLEN ROHREN FEUERND!<br />

SO WIE DU ES BRAUCHST!<br />

Bock auf Heidi?<br />

Bei der diesjährigen Staffel von »Germany´s<br />

Next Topmodel« dürfen erstmals<br />

auch Männer mitmachen – mit dieser<br />

Info sorgte Heidi Klum jetzt für Aufsehen!<br />

Oder anders gesagt: Wenn die Quoten<br />

sinken, catcht man sich mehr Schwule<br />

als weitere Zielgruppe. So castete Heidi<br />

auch gleich im Flugzeug einen sexy Flugbegleiter.<br />

Eigentlich eine konsequente<br />

Entscheidung, gerade in puncto Zickenkrieg<br />

können die magersüchtigen Mädels<br />

von den schwulen Jungs noch sehr viel<br />

lernen. Take this, bitch! Und mit uns<br />

schwulen Jungs kann Heidi dann endlich<br />

auch einmal wieder ganz offen über große<br />

Schwänze schwärmen, wie sie das schon<br />

im Falle von Ex-Lover Seal und Ehemann<br />

Tom Kaulitz getan hat – seine »Wiener«<br />

sei ihr Lieblingskörperteil am Musiker,<br />

sagte sie Ellen DeGeneres. Heidi, wir<br />

verstehen dich! Seine Obdachlosen-Haarpracht<br />

kann es jedenfalls nicht sein. Und<br />

die 50-Jährige wird sich in diesem Jahr<br />

sicher auch extra-heiße Shootings einfallen<br />

lassen, bei denen sich die Boys dann<br />

fast nackt präsentieren müssen. Ob dabei<br />

auch ein »Wow-Paket« zu sehen sein wird<br />

wie früher bei Seal? Ach Heidi, Danke dir,<br />

du verstehst einfach wirklich, was wir<br />

brauchen!<br />

Instagram @ heidiklum<br />

Bock auf tierischen<br />

Sex?<br />

So richtig tierischen Sex haben Rhesusaffen<br />

– das belegt eine neue Studie aus<br />

England. Dabei treiben es die Affenkerle<br />

am liebsten mit anderen Männchen, über<br />

70 Prozent stehen auf schwulen Sex. Ein<br />

Schäferstündchen mit einer Dame wurde<br />

nur bei der Hälfte der Affen beobachtet.<br />

Das Besondere zudem: Gleichgeschlechtliches<br />

Verhalten wird bei rund sechs Prozent<br />

der Affen offenbar vererbt. »Leider<br />

glauben manche Menschen immer noch,<br />

dass gleichgeschlechtliches Verhalten<br />

´unnatürlich‘ ist, und in einigen Ländern<br />

wird leider immer noch die Todesstrafe<br />

für Homosexualität verhängt. Unsere<br />

Forschung zeigt, dass gleichgeschlechtliches<br />

Verhalten bei nichtmenschlichen<br />

Tieren tatsächlich weit verbreitet ist«, so<br />

der Leiter der Studie, Vincent Savolainen.<br />

Die Studie untersuchte über vier Jahre<br />

eine Affenkolonie mit rund 1.700 Tieren<br />

in freier Wildbahn in Puerto Rico. Schwuler<br />

Sex habe dabei auch evolutionäre<br />

Vorteile, denn poppen erst die Männchen<br />

miteinander, gibt es danach auch keinen<br />

Stress bei der Fortpflanzung mit einer Affendame.<br />

Und das ist jetzt wissenschaftlich<br />

fundiert erwiesen. Also, wer sagt es<br />

den Hetero-Boys?<br />

Bock auf Rimming?<br />

Die Frage nach dem Rimming ist eine<br />

gefährliche, zumindest in Österreich. Die<br />

rechtskonservative FPÖ-Abgeordnete<br />

Ecker erstattete Strafanzeige gegen den<br />

Gesundheitsminister und seine STI-Kampagne.<br />

Auf Plakaten und Postkarten sind<br />

bunte Tierköpfe von Hunden, Katzen oder<br />

Steinböcken zu sehen, dazu ist zu lesen:<br />

»Spitz auf Doggy?«, »Lust auf Lecken?«<br />

sowie »Bock auf Rimming?« Darauf als<br />

Antwort: »Ja. SAFE!«. Für Ecker ist das<br />

eine »perverse Sexkampagne fürs Po-Lecken<br />

auf Kosten der Steuerzahler«, das<br />

verstoße gegen das Pornografie-Verbot.<br />

In der schriftlichen Anklage erklärt die<br />

Politikerin weiter, sie habe online erst einmal<br />

nach den Begriffen suchen müssen.<br />

Vielleicht liegt darin der Hund begraben?<br />

Anders gesagt, Lecken und Rimming<br />

können ja sehr entspannend sein für verklemmte<br />

Geister, haben wir gehört.<br />

Bilder @ Gesundheitsministerium AT


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SUMMER<br />

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Lifestyle 40<br />

präsentiert<br />

DEN GAY GUY DES MONATS<br />

Wo lebst du?<br />

Berlin<br />

Soziale Medien:<br />

Insta+Facebook<br />

@ schlueter.paul<br />

Twitter<br />

@schlueter_paul<br />

DJ PAUL PAILLETTE<br />

Warum darf man deine Arbeit keineswegs<br />

verpassen?<br />

Als DJ Paul Paillette will ich die Gelegenheit<br />

nutzen und darauf aufmerksam<br />

machen, dass man jedem und jeder Aufmerksamkeit<br />

geben sollte, der oder die<br />

Kunst macht und damit Menschen eine<br />

Freude bereitet. Jeder Künstler und jede<br />

Künstlerin gibt dabei ein Stück von sich<br />

selbst und das sollte man wertschätzen.<br />

Dein bisher tollster Tag als Künstler –<br />

und warum?<br />

Es gab sehr viele großartige Tage in meinem<br />

bisherigen Leben als DJ. So durfte<br />

ich auf der Regenbogenparade in Wien<br />

auflegen oder auch für Kiss FM Berlin auf<br />

dem Lesbisch-Schwulen-Stadtfest und in<br />

vielen anderen wunderbaren Städten und<br />

Clubs in Deutschland. Einen einzelnen<br />

Tag dabei zu benennen, fällt mir schwer.<br />

Jeder Tag, an dem ich Menschen eine<br />

Freude bereiten kann, ist ein toller Tag.<br />

Was liebst du an der Community?<br />

An der Community liebe ich im Allgemeinen<br />

die Offenheit und auch die Solidarität<br />

untereinander. Die Offenheit gegenüber<br />

anderen in der Community und die Solidarität<br />

in schwierigen Zeiten, aber auch<br />

darüber hinaus.<br />

Was geht dir auf die Nerven an der<br />

Community?<br />

Häufig der Umgang einiger mit der Community.<br />

Es gibt Menschen, die verstehen<br />

die Community als Einbahnstraße und<br />

erwarten viel von ihr, arbeiten aber nicht<br />

für sie und in ihr mit und das nervt mich.<br />

Diese Meschen haben auch oft einen Umgang<br />

mit der Community, der mir in Art<br />

und Weise sehr missfällt.<br />

Warum ist deine Arbeit so sexy, dass<br />

sie ins <strong>HIM</strong> Magazine passt?<br />

Ganz einfach: Weil ich sexy bin


PLUTO<br />

DIE MÄNNERSAUNA | ESSEN<br />

pluto.essen<br />

PlutoSaunaEssen


Lifestyle 42<br />

Kommt das Ende von schwulen<br />

Resorts und Saunen?<br />

DISKRIMINIERENDE<br />

MÄNNERSCHWÄNZE<br />

Kommentar<br />

Der Sommer ist da! Nackte Haut, wohin man blickt<br />

und einige dieser prickelnden Anblicke gewähren<br />

auch tiefe Einblicke in das Innenleben unserer<br />

Jungs, je nachdem, wie einladend sich der nackte<br />

Arsch eines Jünglings uns entgegenstreckt. Der August<br />

ist der Wonnemonat, die Zeit, endlich draußen<br />

nackt zu sein, ein laues Lüftchen um die Hoden<br />

und ein erwartungsvoller Blick von einem anderen<br />

nackten Kerl, nur eine Handtuchlänge entfernt.<br />

Was dem schwulen Berliner oder dem<br />

schwanzlutschenden Münchner der städtische<br />

Park ist, ist dem <strong>No</strong>rddeutschen<br />

der FKK-Strand. Da gerade aber Hoden<br />

die Angewohnheit haben, dann besonders<br />

füllig und damit einladend herum<br />

zu baumeln, wenn die Außentemperatur<br />

jenseits der 30-Grad-Marke liegt (Sperma<br />

sollte nicht zu warm werden, weswegen<br />

der männliche Körper versucht<br />

zu kühlen, indem die Hoden tiefer und<br />

weiter weg vom Körper hängen!), zieht<br />

es nicht gerade wenige schwule Männer<br />

im Sommer anderweitig an ausländische<br />

Strände, wo sie ihre Big Balls samt staatlichem<br />

Anhang bestmöglich präsentieren<br />

können. Das spanische Sitges ist so ein<br />

Plätzchen, ein anderes ist Key West. Nirgendwo<br />

sonst ist die Angebotspalette an<br />

schwulen Gay-Hotels dichter, die für ihre<br />

männlichen Besucher perfekte Resorts<br />

anbieten – die Homophobie von Floridas<br />

Gouverneur Ron DeSantis und seinem<br />

»Don´t Say Gay«-Gesetz muss draußen<br />

bleiben; im geschützten Areal darf dann<br />

genüsslich schwul geredet werden, dabei<br />

bleibt es zumeist aber nicht. Ein Paradies<br />

für Männer, die Sonne und Sex gerne zusammen<br />

erleben.<br />

Damit könnte es jetzt aber bald vorbei<br />

sein, denn eine feministische Jeanne<br />

d`Arc hat den »Men-Only«-Hotels den<br />

Kampf angesagt. Ihr Name: Amina<br />

Chaudhry. Die Person definiert sich selbst<br />

als »cisgender queere Frau«; optisch hingegen<br />

könnte man vermuten, dass da mal<br />

ein biologischer Mann mitgemischt hätte


43<br />

Lifestyle<br />

haben können. Aber wir wollen natürlich<br />

nicht bösartig misgendern, also bleibt es<br />

dabei, Amina ist eine queere Frau. Ob sie<br />

sich tatsächlich als Jeanne d`Arc sieht, sei<br />

dahingestellt, sie verhält sich allerdings<br />

durchaus so – und es würde viel erklären,<br />

denn die liebe Johanne von Orléans<br />

(auf Deutsch) trägt auch den Beinamen<br />

»Jungfrau von Orléans« – und ich hoffe<br />

für die Männerwelt in Key West, dass die<br />

Annahme der Jungfräulichkeit bei Amina<br />

stimmt. Ansonsten wird sie leider ihrem<br />

Namen so gar nicht gerecht, denn der bedeutet<br />

sinngemäß: »Frau des Friedens und<br />

der Harmonie«.<br />

Amina nun klagte gegen das schwule<br />

Hotel New Orleans House in Key West,<br />

denn hier würden nicht-binäre Peoples<br />

und Trans-Menschen sowie auch Frauen<br />

diskriminiert werden, allein deswegen,<br />

weil das Hotel für schwule Gäste konzipiert<br />

ist. Amina fand auch tatsächlich<br />

eine Richterin, die ihr in dieser Einschätzung<br />

recht gab, nachdem zuvor eine<br />

Menschenrechts-Kommission in Florida<br />

ihr Ansinnen freundlich aber bestimmt<br />

für blödsinnig einstufte. Nun muss die<br />

Kommission erneut entscheiden, allerdings<br />

unter dem Damoklesschwert einer<br />

richterlichen Vorentscheidung.<br />

Dem nicht genug, setzte Amina nun dem<br />

Wahnsinn noch ein queeres nicht-binäres<br />

Krönchen auf und erklärte gegenüber der<br />

staunenden Presse, dass sie gar nicht vorhabe,<br />

jemals in dem Hotel zu nächtigen.<br />

Es geht ihr ums Prinzip beziehungsweise<br />

um den Entschluss, dass niemals mehr<br />

irgendein Betrieb oder eine Einrichtung<br />

eigenmächtig entscheiden dürfe, »welche<br />

Geschlechter« sie künftig in ihren Räumlichkeiten<br />

zulassen oder eben nicht. Kurz<br />

gesagt, das dürfte im Ernstfall auch das<br />

Ende für alle schwulen Saunen bedeuten.<br />

Die Jungfrau ist übrigens keine Unbekannte,<br />

erst im letzten Jahr attackierte<br />

sie ein anderes Gay-Resort in Key West,<br />

das Island House. Sie hatte sich kostenfrei<br />

auf eine Pride-Party einladen lassen, um<br />

dort dann Flyer zu verteilen, auf denen<br />

sie die Besitzer des Resorts ebenso der<br />

Diskriminierung bezichtigte. Kurz darauf<br />

verlangte sie nach einem Hotelzimmer,<br />

doch »leider« war das Resort ausgebucht.<br />

Auch das, natürlich, wir ahnen es, ist<br />

schlimmste Diskriminierung, im Grunde<br />

menschenfeindliche nicht-binäre Transphobie.<br />

Mindestens. Und rassistisch.<br />

Und… also, da fällt uns schon noch etwas<br />

ein. Beim Island House musste schlussendlich<br />

die Polizei gerufen werden, um<br />

unsere Jeanne d`Arc der queeren Community<br />

aus dem Gebäude zu eskortieren.<br />

Im New Orleans House sind übrigens<br />

sogar Frauen als Gäste erlaubt, sie haben<br />

nur keinen Zutritt zu jenen Bereichen<br />

im Gelände, in denen die Herren nackt<br />

sein dürfen – und es demzufolge auch<br />

oftmals sind. Erigierte Penisse inklusive.<br />

Eine »normale« Frau hat wohl auch in<br />

der Regel gar kein übergroßes Interesse<br />

daran, eine Horde von schwulen Jungs<br />

mit steifen Schwänzen beim Stelldichein<br />

zu beobachten, denn sie bekommen<br />

oftmals schon anderweitig ungefragt zu<br />

jeder Gelegenheit Dick-Pics zugesandt.<br />

Doch für eine queere Frau scheint dies<br />

der Gipfel der Gleichberechtigung zu sein,<br />

die erigierte Eichelspitze der queeren<br />

Akzeptanz sozusagen. Der Anwalt des<br />

New Orleans House wiederum erklärte<br />

sichtlich genervt: »Es gibt Bereiche im Hotel,<br />

die nur für Männer reserviert sind, die<br />

nackt sind. Ich meine, das ist so, als würde<br />

ich im Lady-Fitness auftauchen und als<br />

Mann darauf bestehen, in der Frauenumkleidekabine<br />

zu stehen.« Damit hat er den<br />

Kern sehr gut erkannt, denn genau darum<br />

drehen sich nebst anderen Aspekten<br />

oftmals auch all die Streitigkeiten bei den<br />

Selbstbestimmungsgesetzen mehrerer<br />

Länder. Wann dürfen endlich alle, die sich<br />

als Frau fühlen, in die Frauensauna?<br />

Bei all dem stellt sich mir immer eine Frage:<br />

Warum ist es für eine gewisse queere<br />

Klientel so wichtig, genau in jene Räume<br />

vorzudringen, die nicht für sie bestimmt<br />

sind, ganz gleich ob das jetzt Schutzräume<br />

für Frauen, Lesbentreffen oder eben<br />

schwule Hotels mit hohem Spaßfaktor<br />

sind? Gibt es nicht genug andere Möglichkeiten,<br />

Saunen, Hotels, Treffpunkte – alles<br />

auch queer-inklusive?! Immanuel Kant<br />

hat es so schön auf den Punkt gebracht:<br />

»Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo<br />

die Freiheit des Anderen beginnt.« Oder<br />

mit den Worten von Jean-Jacques Rousseau:<br />

»Die Freiheit des Menschen liegt<br />

nicht darin, dass er tun kann, was er will,<br />

sondern darin, dass er nicht tun muss,<br />

was er nicht will.« Genau darum geht<br />

es doch im Kern, anderen Menschen im<br />

Namen der queeren Gleichberechtigung<br />

aufzuzwingen, was sie tun, denken oder<br />

sagen sollen. Das ist kein heldenhafter<br />

Kampf um Akzeptanz, das ist eine rachelüsterne<br />

Überschreitung des menschlichen<br />

Miteinanders, geschichtsvergessen<br />

und zudem schlicht dumm, denn noch nie<br />

in der Geschichte der Menschheit endete<br />

es gut, wenn man Menschen gegen ihren<br />

Willen unsinnige Dogmen vorsetzt, die<br />

mit der Ratio nicht mehr nachvollziehbar<br />

sind. Wer dem widerspricht, ist schnell<br />

erneut ein Menschenfeind, doch das<br />

Framing von rechtsradikal bis transphob<br />

zieht immer weniger – in den USA genauso<br />

wenig wie hier in Deutschland.<br />

Vielleicht ist entlarvender Humor dabei<br />

die beste Herangehensweise in diesen<br />

Tagen, wie die Polizei in Berlin jüngst aufzeigte.<br />

Dort wurden jetzt neue Richtlinien<br />

im Umgang mit transsexuellen und nichtbinären<br />

Verdächtigen festgelegt. Kurzerhand<br />

sollen sich die Beamten nur noch an<br />

das Geschlecht halten, das die tatverdächtige<br />

Person für sich selbst definiert. Bedeutet<br />

konkret, ein Kerl mit Schwanz, der<br />

sich spontan als Frau fühlt, darf verlangen,<br />

nur von einer weiblichen Polizistin<br />

abgetastet zu werden. Dass das wiederum<br />

die Polizistin diskriminieren könnte, interessierte<br />

offenbar nicht. Ein Sprecher der<br />

Polizei erklärte sichtbar augenzwinkernd,<br />

man werde dann für diesen Fall immer<br />

einen Kollegen parat haben, der ebenso<br />

kurzfristig sein Geschlecht neu definiert.<br />

Dann würde es ja wieder passen – und<br />

dagegen könne der betreffende transsexuelle<br />

Kriminelle ja auch nichts haben, denn<br />

schließlich obliegt das Geschlecht einzig<br />

und allein nur der gefühlten Selbstwahrnehmung<br />

eines jeden Menschen – dann<br />

auch bei Polizisten. Ja, so fühlt sich das<br />

an, wenn man mit den eigenen Waffen<br />

geschlagen wird. Danke, liebe Männer in<br />

Uniform, you made my day! (mm)


Fetisch 44<br />

Der schwule Superstar<br />

Colton Ford hat etwas<br />

Heißes für dich!<br />

HÖR<br />

AUF<br />

DADDY!


45<br />

Fetisch<br />

Hunderttausende Kerle weltweit hingen Colton<br />

Ford über viele Jahre an den Lippen, lauschten<br />

seiner Daddy-Stimme und wünschten sich sehnsüchtig,<br />

er würde ihnen befehlen, endlich niederzuknien<br />

vor seinem mächtigen Kolben in der Hose.<br />

Im Jahr <strong>20</strong>03 wurde er vollkommen zurecht zum<br />

»Gay Performer des Jahres« gewählt. Ford wechselte<br />

schrittweise ins Fernsehgeschäft und war so<br />

auch drei Staffeln lang als Sheriff Trout in »The<br />

Lair« zu sehen.<br />

Auch heute noch hängen viele Männer<br />

an seinen Lippen, dieses Mal allerdings<br />

auch, weil Ford seit <strong>20</strong>08 eine beachtliche<br />

Karriere als Singer-Songwriter hingelegt<br />

hat. Seitdem veröffentlichte er mehrere<br />

Alben und Hitsingles und war einige<br />

Male mit seinen Songs in den Billboard-<br />

Charts. Er arbeitete mit namhaften DJs<br />

und Songschreibern zusammen, unter<br />

anderem auch mit der Gay-Ikone Cyndi<br />

Lauper. Inzwischen wurde der 60-Jährige<br />

offiziell zu den »Top 50 Gay Male Musicians«<br />

gewählt.<br />

Stillgestanden und hergehört,<br />

Jungs!<br />

Und jetzt hergehört, Jungs und Männer,<br />

Daddy hat euch etwas zu sagen! Colton<br />

Ford hat ein neues heißes Album für euch!<br />

Sein neues Album »Permission« deckt ein<br />

breites Spektrum an Geschichten ab, von<br />

lustvollen Begegnungen über Verliebtheit<br />

und verlorene Liebe bis hin zum Umgang<br />

mit Untreue. Die Zusammenstellung zeitgenössischer<br />

R&B- und Popsongs enthält<br />

auch Botschaften über das Älterwerden<br />

und das Coming-Out. »Der Titelsong des<br />

Albums, Permission, handelt davon, dass<br />

wir so leben sollten, wie wir geboren<br />

wurden! Wir sollten ein authentisches<br />

Leben führen, und dafür brauchen wir<br />

keine Erlaubnis von irgendwem. Wir<br />

müssen es uns einfach nur selbst gestatten!«,<br />

erklärt Ford.<br />

Einige der Geschichten – wie »Won‘t<br />

Look Back«, ein Song über eine schwierige<br />

Beziehung, die Ford vor Jahren<br />

erlebte – stammen direkt aus seinem<br />

eigenen Tagebuch. Und man möchte nur<br />

zu gerne wissen, welche anderen Kerle<br />

und welche spannenden sexy Abenteuer<br />

darin verewigt worden sind. In<br />

anderen Songs wiederum verarbeitet der<br />

60-Jährige Muskelkerl mit der behaarten<br />

Daddy-Brust seine Beobachtungen – und<br />

Ford ist ein sehr guter Beobachter! Dann<br />

gibt es noch kleine sexy Romanzen wie<br />

»Handle It«, die erste Singleauskopplung<br />

des Albums. Seine Fans und die, die es<br />

werden wollen, können sich kurzum auf<br />

Songs freuen, die lustig, provokativ sexy<br />

und wild romantisch sind. »Mein Song<br />

´Handle It´ ist die Art von schnulzigem<br />

R&B-Song, die ich liebe«, schwärmt Ford<br />

gegenüber dem <strong>HIM</strong> <strong>MAGAZINE</strong>. Der<br />

Produzent Spin Sista hat den Track, die<br />

Hook (Der Abschnitt eines Tracks, der aus<br />

einem Song hervorstechen, einprägsam<br />

sein und schlussendlich die Aufmerksamkeit<br />

der Hörer auf sich ziehen soll) und die<br />

erste Strophe geschrieben. Ford schrieb<br />

die zweite Strophe und die Bridge (Die<br />

Bridge ist eine musikalische Passage, die<br />

einen Teil eines Songs mit einem anderen<br />

Teil verbindet), dann organisierte er den<br />

Song und arrangierte seinen gesamten<br />

Gesang. Spin Sista schuf daraufhin einen<br />

völlig neuen Track und fügte zusätzliche<br />

Hintergrund-Vocals hinzu.<br />

Videodreh mit Pornostars!<br />

Die Verspieltheit des Songs spiegelt sich<br />

auch in seinem Video wider. Das Video<br />

zu »Handle It« wurde in den The Barracks<br />

und Snap Studios in Palm Springs<br />

gedreht und zeigt den sexy Künstler mit<br />

seinen echten Pornostar-Freunden Drew<br />

Sebastian, Mack Austin und Macho Dog.<br />

Die Männer schlüpfen in die Rollen von<br />

Go-Go-Boys in einem schwulen Underground-Nachtclub,<br />

die ihre Hände nicht<br />

von den Jocks der anderen lassen können.<br />

»Zwischen uns vier herrschte eine intensive<br />

Chemie, und das sieht man auch,<br />

besonders in der expliziten Version des<br />

Videos«, lacht Ford.<br />

»<br />

Wir sollten ein authentisches<br />

Leben führen, und dafür<br />

brauchen wir keine Erlaubnis<br />

von irgendwem. Wir müssen es<br />

uns einfach nur selbst gestatten!


Fetisch 46<br />

Ford ist auch der Meinung, dass die stark<br />

sexualisierten Szenen in dem Video den<br />

Trend zur generationenübergreifenden<br />

Sexualität weiter vorantreiben können.<br />

Vergessen sollte Age-Shaming in der Gay-<br />

Community sein – bei einem Mann wie<br />

Ford sowieso kein Problem. Oder anders<br />

gefragt: Wer würde nicht alles mit sich<br />

machen lassen, wenn Colton Ford nur<br />

einmal mit den Fingern schnippt? Genau!<br />

Zwei der Männer, darunter Ford, sind 60<br />

Jahre alt, ein Darsteller ist in den Vierzigern<br />

und der andere in den Dreißigern.<br />

»Ich finde es wunderbar, dass Männer in<br />

unterschiedlichen Lebensphasen auf der<br />

Tanzfläche und im Schlafzimmer eine<br />

gemeinsame Basis finden«, sagt Colton<br />

Ford. »Uns die Erlaubnis zu geben, uns<br />

selbst und unser Leben zu erforschen,<br />

einschließlich der wunderbaren Erfahrungen,<br />

die wir mit anderen teilen,<br />

wenn wir uns in deren Welt bewegen, ist<br />

befreiend!«<br />

»<br />

Ich finde es wunderbar, dass<br />

Männer in unterschiedlichen<br />

Lebensphasen auf der<br />

Tanzfläche und im Schlafzimmer<br />

eine gemeinsame Basis finden.<br />

Das neue Album »Permission« beginnt<br />

mit »Don‘t Stop«, einem Song über eine<br />

heiß-kalte Beziehung, in der sich ein Kerl<br />

weigert, sich mit ganzem Herzen auf<br />

seinen Liebhaber einzulassen. Der zweite<br />

Song, »<strong>No</strong> Time To Waste«, handelt von<br />

einer schwulen Beziehung mit jemandem,<br />

der mit seinem Coming-Out kämpft. »You<br />

(Don‘t Wanna Wait)« handelt von jemandem,<br />

der unbedingt das nächste Level im<br />

Leben erreichen will, und »You Told Me<br />

So« erzählt vom Älterwerden und davon,<br />

dass man nicht mehr die Ausdauer hat,<br />

die ganze Nacht lang zu feiern. Wir sind<br />

uns allerdings sehr sicher, Ford hat durchaus<br />

noch immer die Ausdauer in seinen<br />

Lenden, andere Dinge die ganze Nacht<br />

lang zu tun – und zwar richtig gut! Wir<br />

stellen uns als Versuchskaninchen gerne<br />

zur Verfügung, Colton! Damit sind wir<br />

schon beim besprochenen Song »Handle<br />

It«, ein heißer Ritt über wilden Sex<br />

und das Abschleppen, bevor er uns mit<br />

»Triflin« seine ganz persönliche Kampfansage<br />

zum Thema Fremdgehen offenbart.<br />

Der siebte Track des Albums, »That Don‘t<br />

Make It Right«, befasst sich ebenfalls mit<br />

Untreue, während »Won‘t Look Back« den<br />

Hörer dazu auffordert, sich von dysfunktionalen<br />

Beziehungen zu lösen.


47<br />

Fetisch<br />

Es folgt der Titeltrack »In The Morning«<br />

und dann »Amazing«, zwei Liebeslieder.<br />

Wir verlieben uns auch augenblicklich,<br />

wenn wir uns vorstellen, was bei Colton<br />

Ford jeden Morgen (»In The Morning«)<br />

im Bett so richtig fantastisch (»Amazing«)<br />

abstehen könnte! Könnte Fords Morgenlatte<br />

am Ende unser Schicksal sein? Wie<br />

passend, dass der letzte Track auf seinem<br />

neuen Album dann gerade auch »Destiny«<br />

lautet – unser Lieblingsdaddy erzählt uns<br />

darin, dass wir unsere Träume im Leben<br />

immer weiter verfolgen und nicht aufzugeben<br />

sollten, solange, bis man sie erreicht<br />

hat. Wenn Colton Ford seine Hosen fallen<br />

lässt, sind wir dabei unserem Traum<br />

schon sehr nahe…<br />

Lebe deinen Traum, jeden Tag!<br />

Für Colton Ford ist das allerdings tatsächlich<br />

ein wirklich wichtiges Credo, das er<br />

auch jeden Tag mit Leben füllt! Es hat ihn<br />

weit gebracht, bedenkt man, dass seine<br />

Leidenschaft für Musik bereits vor vier<br />

Jahrzehnten durchschlug. In den 1990er<br />

Jahren war er bei der Produktionsfirma<br />

MIDE Productions des Grammy-nominierten<br />

Produzenten/Songwriters<br />

Denise Rich unter Vertrag und hatte zwei<br />

Verträge mit Virgin, von denen der erste<br />

ihn mit dem Godfather of House Music,<br />

Frankie Knuckles, zusammenbrachte.<br />

Seitdem hat er fünf Alben in voller Länge<br />

veröffentlicht: Tug of War, Under the<br />

Covers, The Way I Am, Glenn Soukesian<br />

und jetzt sein neues Album, Permission.<br />

Außerdem hat er zwei EPs, Next Chapter<br />

und Unity, und zahlreiche Singles auf den<br />

Markt gebracht.<br />

Zu seinen Kollaborateuren gehören<br />

Frankie Knuckles, Chris Willis (David<br />

Guetta), Nervo (Kelly Rowlands, Kesha,<br />

Britney Spears), Wawa (Kylie Minogue),<br />

Redtop (Beyoncé, Taio Cruz), Larry Peace<br />

(Prince) und Erik Griggs (Jordan Sparks,<br />

Chris Brown) sowie seine aktuellen Kreativpartner<br />

Spin Sista und The Real RJS.<br />

Zusätzlich zu seinen eigenen zahlreichen<br />

Top-10-Musikvideos war Colton Ford in<br />

Cyndi Laupers Video für ihre Hitsingle<br />

»Into The Nightlife« zu sehen und trat auf<br />

der von Lauper organisierten True Colors<br />

Tour <strong>20</strong>08 auf. Im Kino war er zudem<br />

an der Seite von Madonna und Rupert<br />

Everett in »Ein Freund zum Verlieben« zu<br />

sehen. Und auch im Theater und am Off-<br />

Broadway machte der heute 60-Jährige<br />

in den letzten Jahren eine verdammt gute<br />

Figur – auch das allerdings wundert uns<br />

kaum. Colton Ford ist ein Tausendsassa,<br />

bis heute unfassbar sexy, kurzum, der<br />

ultimative Gay-Daddy mit einem großen<br />

Kolben zwischen den durchtrainierten<br />

Beinen – und singen kann er auch noch.<br />

Das Schönste an seiner Karriere mag allerdings<br />

sein, dass er all die konservativen<br />

Hardliner Lügen straft, die Porno-Darsteller<br />

sowie sexpositive schwule Männer<br />

noch immer zu gerne vorschnell und<br />

abwertend in die Schmuddelecke stellen.<br />

Colton Ford zeigt uns und der Welt – du<br />

kannst alles werden und alles sein und<br />

dabei verdammt viel Spaß am Sex haben.<br />

Schäme dich nicht, wer du bist, schäme<br />

dich nicht für deine Sexualität! Nutze<br />

diese Kraft und ficke die Welt, bis sie lustvoll<br />

mit dir zusammen in purer Ekstase<br />

aufstöhnt. Danke, Colton! (jh)<br />

»<br />

Unser Lieblingsdaddy Colton<br />

Ford rät uns, unsere Träume im<br />

Leben immer weiter zu verfolgen<br />

und nicht aufzugeben, bis man<br />

sie erreicht hat. Wir kämen<br />

unserem Traum schon einmal<br />

sehr nahe, wenn er uns morgens<br />

nackt im Bett noch einmal genau<br />

erklären könnte, was er damit<br />

meint… Colton, bitte!<br />

Colton Fords: Permission<br />

inktr.ee/ColtonFord<br />

Musik: ditto.fm/permission-colton-ford


Fetisch 48<br />

Rauchen und die lustvolle<br />

Verbindung zwischen Laster<br />

und Fetisch<br />

DIE<br />

GLUT<br />

DER<br />

LUST<br />

Rauchen war – und ist es in der Pubertät noch<br />

immer – eines der großartigsten Merkmale, um<br />

sich vom kaugummikauenden-Panini-Bilder-sammelnden<br />

Pöbel zu unterscheiden. Jeder, der seinen<br />

Kindern sagt, dass Rauchen zu jeder Zeit blöd war,<br />

weiß instinktiv, dass er lügt, denn man war in der<br />

Pubertät mit dem Glimmstängel einfach cool. Man<br />

konnte durch dieses Rauchzeichen in der, mit Unsicherheiten<br />

behafteten Pausenzeit das Zeichen<br />

setzen, dass man abends nun auch in irgendwelchen<br />

rebellischen Freizeiteinrichtungen weit weg<br />

vom elterlichen Beschützungsradar zu irgendeinem<br />

hippen Lifestyle gekommen ist.


49<br />

Fetisch<br />

Rauchen oder nicht rauchen?<br />

Ab dem schnuckeligen Alter von <strong>20</strong><br />

Jahren wird die Zigarette allerdings schon<br />

hinterfragt. Oftmals stellen die, bereits finanziell<br />

aus dem letzten Loch pfeifenden<br />

Studenten zügig eine nutzlose finanzielle<br />

Belastung fest; auch die zahlreichen<br />

Nichtraucher, die einen ungern küssen<br />

und im Winter auf den kalten Balkon<br />

verbannt werden, runden das Bild der<br />

formvollendeten Sinnfreiheit der Nikotininhalation<br />

ab und man nähert sich in der<br />

Regel in den persönlichen 30ern der qualvollen<br />

Entwöhnung an. Ja, ich stand auch<br />

da: In der Raucherecke und kam mir ganz<br />

toll eigenwillig vor und natürlich habe ich<br />

mir (zwar verhältnismäßig früh mit Mitte<br />

<strong>20</strong>) das Rauchen wieder abgewöhnt, aber<br />

es war anstrengend, wenn auch notwendig<br />

zugleich.<br />

Für mich hat sich selten wieder die Frage<br />

gestellt, ob ich eine rauchen sollte, außer<br />

natürlich im betrunkenen Kopf, wenn um<br />

einen herum alle rauchen und der Kollektivzwang<br />

seine Wirkung frei entfalten<br />

konnte. Aber die Zigarette hatte grundsätzlich<br />

ihre Bedeutung in meinem Alltag<br />

verloren. Rauchende Männer und Frauen<br />

wurden eher belächelt bis fast bemitleidet.<br />

Hatte die Dietrich seinerzeit durch<br />

das Rauchen noch ihre Rebellion ausdrücken<br />

können, möchte man eine rauchende<br />

Madonna heute eher fragen wollen,<br />

ob sie ihr Seilchenspringen auf der Bühne<br />

mit der Raucherlunge so hinbekommt.<br />

Rauchen als Fetisch-Moment<br />

Wirklich? Nun ja, eigentlich raucht<br />

Madonna auch gar nicht, aber bei jedem<br />

zweiten Shooting nimmt die sportsüchtige<br />

und trotzdem skandalfreudige Dame<br />

die Zigarette zur Hand, um dem Bild eine<br />

besondere Würze zu verleihen. Nicht<br />

umsonst hat sich auch die »Femme Fatale«<br />

Sharon Stone in »Basic Instinct« im Verhörraum<br />

direkt nach dem Rauchverbot<br />

gemütlich eine angezündet, alle anwesenden<br />

Männer dabei mit ihrem Einblick in<br />

den Schritt heiß gemacht und ganz nebenbei<br />

den Lügendetektor beschissen.<br />

»<br />

Man stelle sich einen Mann in Leder auf einem<br />

Motorrad vor, stecke ihm noch eine dicke Zigarre in<br />

den Mund und sofort werden wir politisch korrekten<br />

Schwulen wieder alle ganz wuschig!<br />

Warum harmoniert das so perfekt zu<br />

einer Zigarette? Weil der Anti-Mainstream-Charakter<br />

einer Zigarette immer<br />

noch nicht verloren gegangen ist, insbesondere<br />

dann nicht, wenn man es in den<br />

richtigen Kontext einbettet, zum Beispiel<br />

in den Kontrast zu einem rebellischen<br />

Jüngling oder im schummrigen Licht, wo<br />

man Al Capone & Co erwartet. Oder man<br />

stelle sich einen Mann in Leder auf einem<br />

Motorrad vor, stecke ihm noch eine dicke<br />

Zigarre in den Mund und sofort werden<br />

wir politisch korrekten Schwulen wieder<br />

alle ganz wuschig und vorbei ist es mit der<br />

Sinnfreiheit des Rauchens – willkommen<br />

in einer Welt, wo dem Rauchen wieder<br />

eine Bedeutung zuteilwird: Rauchen als<br />

Fetischelement. Denn irgendwie unterstellt<br />

man dem rauchenden Mitmenschen<br />

aufgrund seiner Zügellosigkeit eine ganz<br />

andere, selbstsichere und rauere Sexualität.<br />

Das Spiel von Feuer, Macht und<br />

Rauch<br />

Wie toll lässt sich mit diesem Element in<br />

der Sexualität spielen! Schon mal gevögelt<br />

worden und der Aktive hat dabei<br />

geraucht? Wäre mir persönlich jetzt<br />

schon wieder zu anstrengend, aber die<br />

Wirkung, dass man als Sub eigentlich sein<br />

vermeintlich höchstes Gut der Körperöffnung<br />

seinem Spielpartner vertrauensvoll<br />

anbietet und dieser setzt diesen Akt<br />

gleich mit der alltäglichen Handlung des<br />

Rauchens – das hat schon was ordentlich<br />

Erniedrigendes. Oder mein persönlicher<br />

Lieblingsmoment, wenn sich dein Sub,<br />

um dir zu imponieren, den Mund bereits<br />

trocken geblasen hat, und du dir dann<br />

eine Fluppe anzündest und damit die<br />

Botschaft sendest: »Meine volle Aufmerksamkeit<br />

ist deine Aktion zwar nicht wert,<br />

aber kannst schon gern noch was weitermachen.«<br />

Das degradiert deinen Sub zu<br />

einem Dienstleister der ganz unpersönlichen<br />

Art.


Fetisch 50<br />

Rauchen als erniedrigender Akt<br />

Das Spiel kann man natürlich noch<br />

weitertreiben, indem weitere alltägliche<br />

Handlungen wie, zum Beispiel, eine SMS<br />

schreiben zum Rauchen addiert wird,<br />

dann objektifiziert man seinen Sub so<br />

stark wie vergleichsweise eine Trockenhauben-Nutzung<br />

beim Frisör. Aus der<br />

Perspektive des »Gebenden«, wenn man es<br />

mal so dezent betiteln möchte, hat diese<br />

Objektifizierung nicht nur den Vorteil der<br />

Erniedrigung, sondern auch die Konzentration<br />

auf die Aufgabe als solches,<br />

ähnlich dem Effekt, entstehend bei einem<br />

harten Schwanz, der aus einem Glory<br />

Hole hervorlugt. Entweder der »Gebende«<br />

entscheidet sich durch diese Konzentration<br />

darauf, sein Gegenüber ebenfalls zu<br />

einem Schwanz zu degradieren, was ja<br />

nun auch wirklich reizvoll ist, oder für<br />

die Emotion »zu geben was das Zeug hält«<br />

und die Missachtung als Unterstützung<br />

der devoten Rolle zu erleben. Aus meiner<br />

Sicht gipfelt die Erniedrigung in meinem<br />

Knebel, der das Sklavenmaul durch einen<br />

Aschenbecher ersetzt. Wie herrlich ist<br />

es, einen Mann so zu einem lebenden<br />

Aschenbecher umzufunktionieren. Die<br />

ganz Harten schaffen es sogar, sich auf die<br />

Zunge aschen zu lassen, was aufgrund der<br />

Glut je nach Entfernung zu einem Kunststück<br />

für den Sklaven mutieren kann.<br />

Die Zigarre trägt zu der Wirkung<br />

des kernigen und härteren<br />

Mannes zudem auch noch die<br />

des Genießers bei!<br />

Kernige Lederkerle mit Zigarre<br />

Wenn ich über Fetisch-Festivals wie Folsom<br />

schreite, erblicke ich persönlich auch<br />

immer wieder die dicksten und größten<br />

Zigarren, deren Existenz mir früher gar<br />

nicht bewusst war. Natürlich hat das<br />

Anstecken dieser überdimensionalen<br />

Zigarren hier eine phallische Motivation<br />

und das ist gut so, denn ich stehe<br />

auf subtile Anspielungen. Die Zigarre<br />

trägt zu der Wirkung des kernigen und<br />

härteren Mannes zudem auch noch die<br />

des Genießers bei, denn eine Zigarre kann<br />

im Gegensatz zur Zigarette tatsächlich<br />

Geschmacksnerven treffen. Der belederte<br />

Zigarrenraucher gibt sich als Mann zu<br />

erkennen, der die körperliche Zusammenkunft<br />

ähnlich lange und intensiv auskosten<br />

wird wie den Genuss einer guten<br />

Zigarre. Er wird wahrscheinlich kleinste<br />

Emotionen wahrnehmen und mit Ruhe,<br />

Gelassenheit sowie Reife damit umgehen<br />

und nicht nach einer Minute verschämt<br />

nach dem Handtuch zum Abwischen<br />

suchen.<br />

»Männer mit Anzug und Zigarre – ein<br />

besonderer Mindfuck<br />

Die Kombination Anzug und Zigarre verspricht<br />

zudem noch einen stilvollen Umgang.<br />

So ein Mann wird sicher sehr entspannt<br />

einen stundenlangen Mindfuck<br />

hinlegen können und das Opfer einfach<br />

mal so nackt dasitzen und zappeln lassen<br />

können, bevor er sich dessen Körper<br />

annimmt. Das Alles wird mit Sicherheit<br />

mit Intelligenz gepaart sein und bedeutet<br />

eine Herausforderung, die einen Sub<br />

an die persönliche Grenze treiben wird.<br />

Ein Mann in Anzug spielt auch oft sehr<br />

gerne mit jenem erotischen phallischen<br />

Moment, dem der Genuss einer Zigarre zu<br />

eigen ist. Er zeigt dem devoten Kerl, der<br />

vor ihm kniet, dabei gebieterisch auf, dass<br />

er sich mindestens genauso lustvoll dem<br />

harten Kolben in seiner maßgeschneiderten<br />

Hose zu widmen hat. Und während<br />

der Meister lüstern und genüsslich die<br />

Glut seiner Zigarre mit jedem Zug von<br />

neuem entfacht, darf der unterwürfige<br />

devote Knabe die lüsterne Glut seines


51<br />

Fetisch<br />

»<br />

Der belederte Zigarrenraucher gibt sich als Mann<br />

zu erkennen, der die körperliche Zusammenkunft<br />

ähnlich lange und intensiv auskosten wird wie den<br />

Genuss einer guten Zigarre.<br />

Herren mit seiner Zunge gekonnt weiter anheizen. Mögen<br />

wir heute alle richtigerweise dem Rauchen entsagt haben und<br />

gesünder leben, aber frei nach Gregor Brand, wird der Versuch,<br />

dem Feuer das Rauchen abzugewöhnen, immer vergeblich sein.<br />

(db/jh)<br />

Der Dominus (47) ist der erfolgreichste<br />

Dominus in Deutschland, Schweiz und<br />

Österreich (www.dominus.berlin). Der<br />

gebürtige Rheinländer arbeitet seit<br />

Jahren als Dominus in den bekanntesten<br />

Dominastudios sowie ebenfalls als<br />

Dozent für Themen rund um BDSM. Er ist<br />

zudem Sprecher für den Berufsverband<br />

für erotische und sexuelle Dienstleistungen<br />

(BesD).<br />

fb.me/DominusAndreBerlin<br />

Die Lust am Rauchen? Unser Autor der Dominus schreibt von der spannenden Verbindung<br />

zwischen Rauchen, Lust und Fetisch und dem zusammenwirkenden erotischen Spiel, eine lustvolle<br />

Erkundung der eigenen Fantasie. Wenn Du das Rauchen aus gesundheitlichen Gründen<br />

aufhören willst, gibt es kostenlose Hilfe und Rat bei der Bundeszentrale für gesundheitliche<br />

Aufklärung unter 0800 8 31 31 31.<br />

Dominus_Berlin<br />

dominusberlin


Lifestyle 52<br />

Köln feierte die größte<br />

Pride-Parade des Jahres!<br />

HITZE IN<br />

DER STADT


53 Lifestyle<br />

In diesem Monat zeigen uns unter anderem noch<br />

die Hanseaten in Hamburg, die starken Kerle bei<br />

der ruhrPRIDE in Essen, die wilden Boys beim CSD<br />

Rhein Neckar in Mannheim oder auch die Mannsbilder<br />

im bayerischen Nürnberg, wie ausgelassen<br />

die Gay-Community in diesem Jahr ihre Rechte<br />

und sich selbst feiert – doch der größte Pride des<br />

Jahres fand bereits Mitte Juli in Köln statt und<br />

das <strong>HIM</strong> TEAM war live dabei! Natürlich nur zu<br />

Recherchezwecken! Beispielsweise mussten Fragen<br />

geklärt werden wie: Wie viele Puppys braucht<br />

es, um ein Kölsches Bier vergessen zu lassen? Wie<br />

spärlich bekleidet müssen Kölsche Jungs sein, um<br />

als nackt zu gelten? Und was kann man wo mit<br />

ihnen dann am besten anstellen? Wie geht es der<br />

deutschen Fetisch-Community? Ach, und gibt es<br />

überhaupt noch waschechte Lesben oder sind das<br />

alles inzwischen Flintas?<br />

Fragen über Fragen! Die <strong>HIM</strong>-Redaktion<br />

hat knallhart recherchiert, leider konnten<br />

sich weitere Teile der schreibenden Zunft<br />

am nächsten Morgen nicht mehr an ihre<br />

Rechercheergebnisse erinnern! Die Frage<br />

der Lesben bleibt unbeantwortet, doch<br />

den Fetisch-Freunden geht es definitiv<br />

gut. Und mit kölschen nackten Jungs<br />

kann man überall und in jeder Ecke beim<br />

Pride problemlos… tiefsinnige Gespräche<br />

führen. Was dachtet ihr denn? In<br />

Deutschland gibt es jedes Jahr weit über<br />

70 Prides, doch Köln ist jedes Mal etwas<br />

Besonderes, nicht nur, weil die Stadt<br />

zuletzt zur einer der lebenswertesten<br />

Orte für schwule Jungs gewählt wurde<br />

oder Heterosexuelle nur hier so richtig<br />

auf engen Raum erleben können, wie es<br />

sich anfühlt, der Einzige seiner Gattung<br />

im Umkreis zu sein, Nein, die Kölner<br />

Boys sind zudem einfach herzlich, lustig<br />

und feierfreudig. Pride ist ein wenig wie<br />

Karneval, nur etwas niveauvoller, doch<br />

im Grunde gilt: Was beim Pride passiert,<br />

bleibt auch beim Pride. Und passieren<br />

kann in Köln während der Pride-Week<br />

mit seinen zahlreichen Events und Highlights<br />

wirklich sehr viel, der Höhepunkt<br />

gleich im mehrfachen Wortsinn bleibt<br />

aber jedes Jahr die Pride-Parade, wenn<br />

viele tausend Menschen durch die Stadt<br />

ziehen und zeigen: Wir sind hier! Und der<br />

Spaß kommt dabei definitiv nicht zu kurz!<br />

Mit rund 230 Gruppen und fast 1,5 Millionen<br />

Besuchern war der Pride in Köln<br />

dieses Jahr nicht nur der bisher größte<br />

in der Bundesrepublik, er gehört auch<br />

zu den größten Top-5-Prides weltweit!<br />

Von überall ertönten die freudigen Rufe<br />

»Happy Pride« und »Kölle Aloa«. Es ist und<br />

bleibt DAS Fest für Gleichberechtigung<br />

und Menschenrechte und ein dickes,<br />

äußert erotisches FUCK YOU an all die<br />

Idioten in der Welt, die gerade jetzt erneut<br />

wieder die Rechte von Homosexuellen<br />

beschneiden. Der wunderbare Düsseldorfer<br />

Wagenbauer (bekannt aus zahlreichen<br />

Karnevalszügen) Jaques Tilly sorgte beispielsweise<br />

für viel Heiterkeit mit seinem<br />

Wagen »Iran ist queer!« – da dürfte den<br />

Mullahs der Turban vom Kopf geflattert<br />

sein vor Wut.


Lifestyle 54<br />

In diesem Jahr war der CSD in der Rheinmetropole<br />

besonders heiß, das lag natürlich<br />

in erster Linie am <strong>HIM</strong> TEAM vor Ort<br />

sowie an den gierigen geilen Jungs, die<br />

uns in Scharen überallhin folgen, sobald<br />

wir in der Öffentlichkeit sind. Angeblich<br />

soll auch ein wenig das Wetter für die<br />

Hitze verantwortlich gewesen sein, aber<br />

das sind wahrscheinlich nur Fake News!<br />

Die Kölner Innenstadt war ein Feuerkessel,<br />

nackte schwitzende Körper, zügelloser<br />

Flüssigkeitsaustausch und eine brennende<br />

Sommersonne mit rund 37 Grad.<br />

Zwischendurch zogen ein paar dunkle<br />

Wolken hinweg, doch mehr als ein paar<br />

Tropfen bekamen die nackten Männer<br />

nicht ab – da spritzt jeder Pubertierende<br />

mehr.<br />

Das diesjährige Motto »Für Menschenrechte<br />

– Viele. Gemeinsam. Stark!«<br />

zelebrierten hunderttausende Menschen<br />

unterwegs entlang der Parade sowie in<br />

der ganzen Stadt, ganz vorne mit dabei<br />

beim Start der Cologne Pride mitten<br />

auf der Deutzer Brücke war auch Köln<br />

Oberbürgermeisterin Henriette Reker,<br />

dem Anlass entsprechend gekleidet mit<br />

Regenbogenfächer und Sonnenhütchen.<br />

Das Thema Menschenrechte dominierte<br />

dann auch den weiteren Umzug und zahlreiche<br />

Parteivertreter nutzen die Gunst<br />

Mr. S Leather Gladiator Kilt and<br />

Mr. S Leather Suspender &<br />

Harness Combo<br />

Entfessle Deinen Kämpfer in Dir mit dem<br />

dynamischen Duo von Mr. S Leather.<br />

Der Gladiator-Kilt zieht die Blicke aller<br />

Männer auf sich und enthüllt Deine wohlgeformten<br />

Bauchmuskeln und Deinen<br />

verführerischen Körper. Der Kilt ist aus<br />

geschmeidigem Leder gefertigt und<br />

verfügt über einen robusten Gürtel mit<br />

doppelter Rollschnalle und versteckten<br />

D-Ringen für endlose Möglichkeiten.<br />

Perfekt wird Dein Look mit der Leather<br />

Suspender & Harness Combo, die drei<br />

vielseitige Stile in einem bietet. Befestige<br />

es an Deinen Gürtelschlaufen oder<br />

verwandele es in ein Achtergeschirr.<br />

So wirst Du zum wahren Gladiator und<br />

herrscht mit unübertroffenem Stil über<br />

die Männer!<br />

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55 Lifestyle<br />

»<br />

Die Kölner Innenstadt war<br />

ein Feuerkessel, nackte<br />

schwitzende Körper, zügelloser<br />

Flüssigkeitsaustausch und eine<br />

brennende Sommersonne.<br />

der Stunde, um von ihren Wagen herunter zu lächeln und zu<br />

winken – mehr Einsatz erwartet schon seit längerem niemand<br />

mehr, gerade von den regierenden Parteien. Und das Winken<br />

kann die Queen auch heute noch besser, obwohl sie seit fast<br />

einem Jahr verstorben ist.<br />

Die Studenten der Stadt waren mit ihrer »Kisscam« unterwegs,<br />

die »Cumcam« fand sich etwas versteckter im Tourbus der<br />

<strong>HIM</strong>-Redaktion – wir sorgten dafür, dass kein Jüngling durstend<br />

seiner Wege ziehen musste. Unwissend unterstützt wurden<br />

wir dabei von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der<br />

den Boys Gesundheitstipps zum Thema Hitze und viel trinken<br />

gab. Echte Weltstars konnte man in Köln zwar nicht entdecken,<br />

außer man zählt Schlagersänger Dieter Thomas Kuhn samt<br />

künstlichem Brusthaar-Toupet dazu, aber das tat der Freude<br />

keinem Abbruch. Besonders die Puppy-Gruppen sorgten nicht<br />

nur viel gute Laune, sondern zeigten auch, dass von Jung bis Alt<br />

jeder »auf den Hund gekommen« sein kann. <strong>No</strong>ch junge Welpen<br />

trafen auf graumelierte stattliche Hunde, die in Menschenjahren<br />

schon 50 Lenze auf dem haarigen Buckel hatten. Freudig<br />

wedelten alle zusammen mit ihren Schwänzen und waren damit<br />

definitiv eines der Highlights beim Pride in Köln in diesem Jahr.


Lifestyle 56<br />

Musikalisch untermalt wurde die Parade<br />

dann auch mit allem, was das schwule<br />

Herz begehrt – von Sarah Conners<br />

»Vincent« über die Bee Gees mit »Stayin´<br />

Alive« bis hin zu Kylie Minogues neuen<br />

Coversong »Padam Padam«, dazwischen<br />

gab es zudem viel »Wumpa-Wumpa«-<br />

Musik, denn mit den rhythmischen Beats<br />

des Technos kommen Boy-Ärsche eben<br />

bis heute tanzend am besten zur Geltung.<br />

Einige Jungs begeisterten bei der Pride-<br />

Parade auch mit Live-Musik und griffen<br />

zu Blasinstrumenten wie einem Saxophon.<br />

Es geht doch nichts über richtig viel<br />

Übung im oralen Bereich. Dazwischen<br />

tummelten sich viele Regenbogenfahnen,<br />

auch gerne einmal in Übergröße. Wir stehen<br />

einfach auf XXL, oder? Manche Wesen<br />

schwebten direkt mit Engelsflügeln<br />

an uns vorbei, andere verbanden Karneval<br />

mit Pride und forderten Gleichberechtigung<br />

im Star-Wars-Outfit, dazwischen<br />

gab es noch ein fast nacktes Teufelchen<br />

mit einer umwerfenden Brustbehaarung<br />

– eine Mischung zwischen Conchita<br />

Wurst und Tom Selleck. Kurzum, für alle<br />

Geschmäcker war etwas dabei und genau<br />

das macht den CSD in Köln überdies zu<br />

einer Besonderheit – all die Streitigkeiten<br />

innerhalb wie außerhalb verschwinden<br />

und für einen Tag sind wir im besten<br />

Sinne eine gemeinsame Community. Und<br />

verdammt sexy zudem! (jh)<br />

»<br />

Die Studenten der Stadt waren<br />

mit ihrer »Kisscam« unterwegs,<br />

die »Cumcam« fand sich etwas<br />

versteckter im Tourbus der <strong>HIM</strong>-<br />

Redaktion – wir sorgten dafür,<br />

dass kein Jüngling durstend<br />

seiner Wege ziehen musste.


©Goodboy Picture Company – Erworben über iStock<br />

Die Interessenvertretung<br />

für schwule Männer<br />

Die neue Organisation von schwulen Männern für schwule Männer. Warum? Langjährige und verdiente<br />

Organisationen vertreten unserer Meinung nach die Belange von schwulen Männern unzureichend und<br />

die Welt des Regenbogens wandelt sich. Aus „Sex“ soll „Gender“ werden, aus LGBTs ist queer und aus<br />

CSD ist Pride geworden mit der Erwartungshaltung, dies still zu akzeptieren. Nicht alles ist in unserem<br />

Sinne und trifft auf uns zu. Unsere Ansichten, Bedürfnisse und Forderungen finden unzureichend Gehör<br />

und daher ist es Zeit für eine Organisation, die sich für schwule Männer (basierend auf der Grundlage<br />

des biologischen Geschlechts) einsetzt und vertritt. Du willst mehr erfahren, Mitglied werden oder<br />

einfach in den Austausch gehen? Dann melde Dich.<br />

Bild über Pixabay bezogen - lizenfrei<br />

Just Gay e.V. i.G. / c/o Kiezrunners Verlag i.G. / Initiator Florian Greller / Atterstraße 85c / 49090 Osnabrück<br />

Email: mail@kiezrunners.com / Mobil: +49 (0) 151 646 032 39 / www.kiezrunners.com/Just-Gay


Kunst | Kultur 58<br />

DER <strong>HIM</strong> KULTURTIPP DES MONATS<br />

PRÄSENTIERT VON BOUYGERHL -<br />

DEM QUEEREN MUSIKARCHIV!<br />

EKSTASE FÜR<br />

DEINE OHREN!<br />

PABLO BROOKS<br />

PLEASER<br />

Pablo Brooks hat in den letzten beiden<br />

Jahren knapp fünfzig, oftmals ausverkaufte<br />

Headliner-Konzerte in ganz Europa<br />

gespielt und das bisher von Business<br />

und Medien weitestgehend unbemerkt.<br />

Eigentlich ein Wunder, bei so viel Talent,<br />

so tollen Songs und so viel Cuteness. Nun<br />

bringt der queere Musiker aus Düsseldorf<br />

seine zweite EP an den Start: »Pleaser«<br />

steht für das Gefühl, sich als <strong>20</strong>-Jähriger<br />

inmitten einer Großstadt selbst zu verlieren.<br />

Es geht um Beziehungen zu Lovern<br />

und Freunden, aber vor allem auch um<br />

die verwirrende Beziehung zu sich selbst.<br />

Pablo thematisiert, wie man Liebe und<br />

Lust, Verlangen und Vergnügen, Wut,<br />

Verbitterung und Selbst-Sabotage spürt<br />

und wie sich das im manchmal quälend<br />

langen Coming-Of-Age-Prozess endlich<br />

verändert.<br />

Getränkt wird dieses Gefühlschaos in mitreißende<br />

Pop-Vibes; eingängige Melodien<br />

treffen hier auf pointiertes Storytelling:<br />

»Ich liebe Pop-Musik, große Melodien,<br />

glatte Instrumentierung und große<br />

Produktionen, aber ich schreibe Songs<br />

wie ein alter, verbitterter Folk-Songwriter,<br />

der zu Hause Joni Mitchell hört und<br />

das auch jeden wissen lassen muss. Man<br />

könnte das Resultat vielleicht als ‘Alt-Pop’<br />

beschreiben, dem aber eben Dance-Musik,<br />

Indie-Rock, Folk oder Synth-Pop auch<br />

nicht fern sind.« Klingt das nicht wirklich<br />

spannend? Und cute? Vor allem klingt es<br />

aber danach, dass endlich mehr Menschen<br />

Pablo Brooks für sich entdecken<br />

sollten. (Zacker)<br />

Pablo Brooks – Pleaser<br />

Instagram: @pablobrooks<br />

Entdecke über 1.<strong>20</strong>0 weitere queere<br />

Musiker auf www.bouygerhl.com!<br />

Deinem Archiv für queere Musik.


IMPRESSUM<br />

Queere Medien<br />

Inhaber Martin Damerius<br />

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First Gay Love (16+) - 12 Monate<br />

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