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Programmheft NatuerlichBlond Das Musical Semesterprojekt der First Stage School 2023

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Vorwort<br />

Was wird das für eine Woche!<br />

Elf Aufführungen von NATÜRLICH BLOND – DAS MUSICAL als unser <strong>Semesterprojekt</strong> <strong>2023</strong>!<br />

Dafür geben wir alles: <strong>Das</strong> wird unser Sommer – und Sie, verehrtes Publikum,<br />

sind nun ein Teil davon! Herzlich willkommen!<br />

Die <strong>Stage</strong> <strong>School</strong> Hamburg übergibt jeweils zu Beginn des dritten Ausbildungsjahres die<br />

Inszenierung eines <strong>Musical</strong>s in die Hand ihres Nachwuchs: In kompletter Eigenverantwortung<br />

sind wir allein zuständig für die Wahl <strong>der</strong> Verantwortlichen, die Auswahl des Stückes, die<br />

Besetzung <strong>der</strong> Rollen, bis hin zu Regie, Kostüm, Maske und Choreografie. Nicht selten offenbart<br />

sich da eine Leidenschaft für Technik und Lichtregie o<strong>der</strong> eine Begabung für die künstlerische<br />

Leitung eines Projekts.<br />

Unser <strong>Semesterprojekt</strong> ist fester Bestandteil <strong>der</strong> dreijährigen Ausbildung, die uns zur Fachreife<br />

„Bühnendarsteller für Tanz, Gesang und Schauspiel“ führt.<br />

Dazu gehört nicht nur die Arbeit auf <strong>der</strong> Bühne, son<strong>der</strong>n jede Kompetenz, die für die<br />

Durchführung von <strong>Musical</strong>produktionen nötig ist.<br />

Wir haben diese Herausfor<strong>der</strong>ung angenommen, und wir sind wirklich stolz darauf!<br />

Wir tanzen, singen und spielen nur eine Sommerwoche. Doch natürlich sind wir seit Monaten an<br />

<strong>der</strong> Arbeit. Und wir haben dabei ein Ziel: Sie, das Publikum, zu begeistern!<br />

Ja, nicht weniger als das! Ihre Bedeutung kann man gar nicht zu hoch einschätzen:<br />

Je<strong>der</strong> Tag zählt, je<strong>der</strong> Applaus. Wenn Sie sich mitreißen lassen von uns – dann springt <strong>der</strong> Funke<br />

zwischen Ihnen und uns, und dann hat sich alles gelohnt!<br />

Dürfen wir noch aus dem Nähkästchen plau<strong>der</strong>n und erzählen, was unsere wichtigste Erfahrung<br />

war? <strong>Das</strong>s es uns allen mehr ums Gelingen ging, als um uns selbst. Ganz selbstverständlich<br />

wurden die Ferien genutzt, um top vorbereitet in die Probenphase zu starten. Und obwohl wir in<br />

den letzten drei Wochen gefühlt non stop zusammen waren, hielten wir den Level an<br />

Engagement hoch: Sich an <strong>der</strong> Leistung von an<strong>der</strong>en freuen – das ist eine Motivation, die alles<br />

Schwere dieses Berufes aufwiegt.<br />

Nur eine Sommerwoche. Wir sind jetzt schon wehmütig. Es war eine beson<strong>der</strong>e, unvergessliche<br />

Zeit. Aber halt – kein Abschiedsschmerz. Jetzt gilt's! SIE sind da, das Publikum! Willkommen!<br />

Und wir freuen uns, dass wir Sie spüren im Zuschauerraum (Sie sind gar nicht so unsichtbar,<br />

wie Sie meinen). <strong>Das</strong> hier, das ist eine Gemeinschaftssache – von uns allen.<br />

Auch Ihnen.<br />

Schön, dass Sie da sind!<br />

So etwas wie uns bekommen Sie nie wie<strong>der</strong>!<br />

Alles Liebe,<br />

das „Natürlich Blond“-Team


Songs<br />

AKT I<br />

Nr. 0 Ouvertüre<br />

Nr. 1 Oh mein Gott<br />

Nr. 2 Zeit für was Ernsteres<br />

Nr. 2a Schwester von Delta Nu<br />

Nr. 3 Was Du willst<br />

Nr. 4 Die Harvard-Variationen<br />

Nr. 5 Blut in den Kiemen<br />

Nr. 6 Positiv<br />

Nr. 7 Irland<br />

Nr. 7a Irland (Remix)<br />

Nr. 8 Zeit für was Ernsteres (Remix)<br />

Nr. 9 Tritt in den Hintern<br />

Nr. 10 Lauf Rufus Lauf / Elle denkt nach<br />

Nr. 11 So viel besser<br />

AKT II<br />

Nr. 11a Entr'acte<br />

Nr. 12 Bring Dich in Form<br />

Nr. 13 Delta Nu Nu Nu<br />

Nr. 13a Vor dem Kaufhaus*<br />

Nr. 14 Trag es wie ein Mann*<br />

Nr. 14a Kyle <strong>der</strong> Großartige<br />

Nr. 15 Knick und Pop!<br />

Nr. 16 Schaut doch hin<br />

Nr. 17 Natürlich Blond<br />

Nr. 18 Natürlich Blond (Remix)<br />

Nr. 19 Ort des Geschehens*<br />

Nr. 20 Mein Weg / Finale<br />

*in unserer Fassung gekürzt


Handlung<br />

Emmett Forrest ihrer an und hilft ihr, ihren<br />

Emmett Forrest ihrer an und hilft ihr, ihren<br />

Studienalltag zu ordnen. Schließlich bekommt<br />

Elle einen von vier heiß begehrten<br />

Praktikumsplätzen in <strong>der</strong> Kanzlei von<br />

Professor Callahan.<br />

ERSTER AKT<br />

ZWEITER AKT<br />

Malibu, Kalifornien. Die hinreißende Elle<br />

Woods ist mit ihren Freundinnen <strong>der</strong><br />

Studentinnenverbindung Delta Nu auf <strong>der</strong><br />

Suche nach einem Verlobungsoutfit. Sie steht,<br />

gestylt und gefeiert von ihren<br />

Kommilitoninnen, unmittelbar vor dem<br />

nächsten Schritt ins perfekte Leben: Ihre<br />

große Liebe, Warner Huntington III, wird ihr<br />

gewiss einen Antrag machen. Doch alles<br />

kommt an<strong>der</strong>s: Elle genügt nicht. Sie ist zu<br />

hübsch, zu süß, zu blond! Warner will nach<br />

Harvard und Karriere machen. Dafür braucht<br />

er eine Frau von Format an seine Seite, keine<br />

Blondine. Elle ist am Boden zerstört – aber sie<br />

erholt sich vom Schock. Resolut entscheidet<br />

sie, Warner zurückzugewinnen. Und dazu<br />

muss sie eben selbst nach Harvard.<br />

Dort angekommen, sticht Elle nicht nur durch<br />

ihr unkonventionelles Auftreten heraus,<br />

son<strong>der</strong>n wird auch am ersten Tag von<br />

Professor Callahan aufgrund mangeln<strong>der</strong><br />

Vorbereitung aus <strong>der</strong> Vorlesung geworfen.<br />

Elle wird zum Gespött. Was will sie schon in<br />

Harvard? Und dann verlobt sich Warner mit<br />

Vivienne Kensington, ebenfalls Jurastudentin,<br />

aus gutem Hause und natürlich nicht blond.<br />

Kurzerhand fasst Elle die Entscheidung, ihr<br />

Styling zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Callahans Kanzlei hat die Verteidigung <strong>der</strong><br />

F i t n e s s q u e e n B r o o k e W y n d h a m<br />

übernommen, die des Mordes an ihrem<br />

Ehemann beschuldigt wird. Brooke war als<br />

Studentin ehemals in Kalifornien bei den<br />

Delta Nu – darum ist Elle die Einzige, <strong>der</strong> sie<br />

Vertrauen schenkt. Nur ihr verrät sie ihr Alibi.<br />

Doch nicht nur Brooke verlässt sich auf Elle:<br />

Paulette bekommt von Elle wertvolle Tipps in<br />

Sachen Flirt – und auch mit Emmett läuft es<br />

immer besser.<br />

Während <strong>der</strong> ersten Prozesstage kommt es<br />

zu einem Zwischenfall mit Professor Callahan.<br />

Elle will fort aus Harvard. Vivienne, die längst<br />

erkannt hat, dass Elle mehr ist als ein<br />

blondes, verwöhntes Püppchen, überzeugt<br />

Elle, zu bleiben.<br />

Unterstützt von ihren Freundinnen<br />

übernimmt Elle (mit Emmett als juristischer<br />

Rückendeckung) eigenständig Brookes<br />

Verteidigung. Denn immer noch ist die Frage<br />

offen: Wer beging den Mord?<br />

Im Schönheitssalon Hair Affair lernt sie die<br />

beherzte Kosmetikerin Paulette Buonufonté<br />

kennen, die für Irland und die Iren schwärmt.<br />

Nicht lange, und die beiden sind beste<br />

Freundinnen.<br />

Nachdem Elle auf einer Party von Vivienne<br />

vorsätzlich bloßgestellt worden ist, nimmt<br />

sich <strong>der</strong> bodenständige Rechtsassistent


Natürlich<br />

Blond<br />

NATÜRLICH BLOND (Legally Blonde) ist einer<br />

<strong>der</strong> bekanntesten Filme aus den 2000ern und<br />

mittlerweile einfach Kult. Legendär: Reese<br />

Witherspoons Performance in <strong>der</strong> Rolle <strong>der</strong><br />

„Elle Woods“.<br />

Nun erobert die ikonische Blondine aus<br />

Harvard auch die <strong>Musical</strong>bühne im Sturm.<br />

NATÜRLICH BLOND – DAS MUSICAL setzt auf<br />

fetzige Musik, verspielte Dialoge und eine<br />

gewaltige Ladung (Frauen-)Power – irrwitzig<br />

komisch vom Anfang bis zum Ende.<br />

Mädels,<br />

ich hab‘<br />

den total<br />

genialen<br />

Plan!<br />

- Elle Woods<br />

2007 kam das <strong>Musical</strong> zunächst in San<br />

Francisco und dann am Broadway heraus, wo<br />

es 595 Mal gespielt worden ist. Am Londoner<br />

West End hatte die Show 2010 Premiere und<br />

brachte es auf 974 Aufführungen. Viele<br />

internationale Produktionen folgten, unter<br />

an<strong>der</strong>em an den Vereinigten Bühnen Wien.<br />

2011 erhielt NATÜRLICH BLOND den Olivier<br />

Award als „Best New <strong>Musical</strong>“. Außerdem<br />

zählt die Show zum sogenannten „Club <strong>der</strong><br />

Millionäre“ – im Juni 2007 wurde die<br />

Einnahmegrenze von einer Million Dollar im<br />

Kartenverkauf überschritten.<br />

Buch von HEATHER HACH | Musik und<br />

Songtexte von LAURENCE O‘KEEFE und NELL<br />

BENJAMIN | B a s i e r e n d a u f d e m<br />

gleichnamigen Roman von AMANDA BROWN<br />

und dem MGM-Film | Deutsche Übersetzung<br />

von RUTH DENY (Buch) und KEVIN<br />

SCHROEDER, HEIKO WOHLGEMUTH<br />

(Songtexte) | Verlag Music Theatre<br />

International (MTI) / Musik und Bühne<br />

(Lizenzgebiet Deutschland, Schweiz).<br />

Dauer: ca. 2,5 Stunden, inkl. Pause.


Besetzung<br />

BENGS, ELISABETH ...... Elle Woods<br />

BERTSCHI, SVENJA ...... Richterin, Harvard-Ensemble<br />

BIENERT, PAULINE ...... Stella Schultz, Harvard-Ensemble<br />

BÖBEL, ANNIKA ...... Brooke Wyndham, Delta Nu-Ensemble<br />

BÖNING, AILEEN ...... Harvard-Ensemble<br />

BOSSELMANN, LUISA ...... Serena, Brutus & Rufus (Stimme)<br />

BRZESKI, SVENJA ...... Harvard-Ensemble, Cover Delta Nu-Ensemble<br />

CRETER, EMILY ...... Harvard-Ensemble, Cover Delta Nu-Ensemble<br />

DETERT, LENA ...... Paulette Buonufonté<br />

FIEDLER, CHARLOTTE ...... Delta Nu-Ensemble, Cover Brooke Wyndham<br />

GERRESER, MARIA ...... Harvard-Ensemble<br />

GOETSCHI, CHIARA ...... Pilar<br />

GOLTERMANN, LORIN ...... Kyle, College Boy, Harvard-Ensemble, Cover Warner Huntington III<br />

HAUSBERG, JAN ...... Gerichtsschreiber, Harvard-Ensemble<br />

HERRMANN, JULE KIM ...... Prof. Lowell, Staatsanwältin Joyce Riley, Harvard-Ensemble,<br />

Cover Vivienne Kensington<br />

KEUNE, DITA ...... Harvard-Ensemble<br />

KEMNITZER, TALITHA ...... Fernsehreporterin (Stimme)<br />

KIKKEN, MAXIMILIAN ...... Warner Huntington III<br />

KÖHLER, PATRICK ...... Delta Nu-Ensemble, College Boy<br />

KRUMSCHMIDT, DOMINIK ...... Professor Callahan<br />

KUHL, LINA ...... Whitney, Harvard-Ensemble<br />

KUHN, PHILIP ...... Emmett Forrest<br />

LINDHORST, KATHERINE ...... Verkäuferin, Harvard-Ensemble, Cover Elle Woods<br />

MALEKZADEH, BABAK ...... Boutiquebesitzer, Sundeep Padamadan, College Boy, Carlo,<br />

Cover Emmett Forrest<br />

MARTIN, ALINA ...... Gaelen, Leilani, Delta Nu-Ensemble<br />

MAYER, CÄSARIA ...... Harvard-Ensemble<br />

PETERSEN, DENNIS ...... Prof. Pforzheimer, College Boy, Harvard-Ensemble, Nico<br />

RUOSS, NOËLLE ...... Enid Hoops<br />

SCHÖNFELD, DENISE ...... Prof. Winthrop, Harvard-Ensemble, Chutney Wyndham<br />

STAUFFER, MELINA ...... Vivienne Kensington<br />

SUSSENBACH, LIA-MALEA ...... Kate, Delta Nu-Ensemble<br />

TAUBER, LINDA ...... Elles Mutter, Harvard-Ensemble<br />

TREFTZ, VINCENT ...... Elles Vater, Wärter, College Boy, Dewey, Harvard-Ensemble,<br />

Cover Professor Callahan<br />

ULKE, THELONIA ...... Delta Nu-Ensemble, Kassiererin, Koloristin Kiki, Cover Paulette Buonufonté<br />

WEIßFLOG, MONIQUE ...... Margot<br />

WYSOKINSKI, ENYA ...... Brillenschlange, Harvard-Ensemble


Darstellende<br />

ELISABETH BENGS SVENJA BERTSCHI PAULINE BIENERT<br />

ANNIKA BÖBEL AILEEN BÖNING LUISA BOSSELMANN<br />

SVENJA BRZESKI EMILY CRETER LENA DETERT


Darstellende<br />

CHARLOTTE FIEDLER MARIA GERRESER CHIARA GOETSCHI<br />

LORIN GOLTERMANN JAN HAUSBERG JULE KIM HERRMANN<br />

DITA KEUNE MAXIMILIAN KIKKEN PATRICK KÖHLER


Darstellende<br />

DOMINIK KRUMSCHMIDT LINA KUHL PHILIP KUHN<br />

KATHERINE LINDHORST BABAK MALEKZADEH ALINA MARTIN<br />

CÄSARIA MAYER DENNIS PETERSEN NOËLLE RUOSS


Darstellende<br />

DENISE SCHÖNFELD MELINA STAUFFER LIA-MALEA SUSSENBACH<br />

LINDA TAUBER VINCENT TREFTZ THELONIA ULKE<br />

MONIQUE WEIßFLOG ENYA WYSOKINSKI BRUTUS WOODS


Kreativteam<br />

ELISABETH BENGS<br />

Maske & MakeUp<br />

SARINA BÖKER<br />

Regieassistenz<br />

JULE KIM HERRMANN<br />

Kostüm<br />

TALITHA KEMNITZER<br />

Regie<br />

NADJA KILCHHERR<br />

Choreografie<br />

EMIL SCHULER<br />

Musikalische Leitung<br />

LINDA TAUBER<br />

Produktionsleitung<br />

MONIQUE WEIßFLOG<br />

Choreografie Assistenz<br />

NADJA DAN BERNHARDT<br />

Supervisorin


Du brauchst 'nen Tritt in den Hintern,<br />

Miss Woods, Komma, Elle...<br />

Kann das sein?<br />

- Emmett Forrest


<strong>Musical</strong> ist<br />

nicht gleich<br />

Film...<br />

Wie bereitet sich eigentlich ein Publikum auf<br />

solch eine Vorstellung vor? Manche kommen<br />

als absolute Fans – haben den Film so oft<br />

gesehen, dass sie die Szenen mitsprechen<br />

können. <strong>Das</strong> sind die Insi<strong>der</strong>, die zuhause ihr<br />

Puuh-Bärchen haben, die Wirkung eines<br />

präzisen Moves schätzen und wissen, dass<br />

Dauerwellen eine Sache von Leben und Tod<br />

sein können. Manche kannten den Film noch<br />

nicht, und haben ihn sich extra noch besorgt,<br />

um das <strong>Musical</strong> besser genießen zu können.<br />

Manche sind von weit her angereist, einfach<br />

nur, weil sie gespannt sind, wie wir „jungen<br />

Leute“ das machen – einen Hollywoodfilm auf<br />

die Bühne bringen.<br />

Ihre Erwartungen müssen wir nun sanft mit<br />

einem Disclaimer abfe<strong>der</strong>n: <strong>Das</strong> offizielle<br />

<strong>Musical</strong>, das wir hier aufführen, hat ein<br />

Textbuch, dass sich erheblich vom Film<br />

unterscheidet. Wer den Film nicht kennt, ist<br />

fein raus und sieht ein super Stück: In diesem<br />

Sinne – viel Spaß! Sie müssen hier gar nicht<br />

weiterlesen, genießen Sie die Show!<br />

#1<br />

#2<br />

#3<br />

<strong>Das</strong> Bewerbungsvideo<br />

Unüberbietbar im Film: „Ein Tag<br />

im Leben <strong>der</strong> Elle Woods“. Warten<br />

Sie nicht darauf – im <strong>Musical</strong> singt<br />

und tanzt sie sich nach Harvard –<br />

und Sie werden das ebenso lieben!<br />

Eine starke Frau weniger<br />

Der Film präsentiert ein<br />

beson<strong>der</strong>es Rollen-Model: Die<br />

Juraprofessorin Stromwell. Sie<br />

steht dafür, wo die Reise hingehen<br />

kann, wenn eine Frau in dieser<br />

Männerwelt besteht – absolut<br />

kompetent im Hörsaal („Recht ist<br />

Vernunft, befreit von<br />

Leidenschaft“), weiß aber neben<br />

Aristoteles auch ein gutes<br />

Kosmetikstudio zu schätzen. Die<br />

<strong>Musical</strong>-Autoren haben diese Rolle<br />

komplett gestrichen. Wir können<br />

da jetzt tief drüber philosophieren.<br />

O<strong>der</strong> einfach feststellen, dass das<br />

Stück trotzdem funktioniert.<br />

Drama wird forciert<br />

Der Film erzählt nichts von <strong>der</strong><br />

Verlobung zwischen Warner und<br />

Vivienne. Im <strong>Musical</strong> wird das<br />

Drama auf die Spitze getrieben:<br />

Elle bleibt nichts erspart (mehr<br />

wird nicht erzählt: Spoiler!).<br />

Für die Fans und Kenner des <strong>Musical</strong>s aber<br />

hier, als Service des Hauses, ein Vergleich<br />

zwischen Film und Bühnenfassung. Wir<br />

hoffen, dass Sie sich dann mit umso mehr<br />

Vergnügen darauf einlassen können, was das<br />

<strong>Musical</strong> erzählt. O<strong>der</strong>, wie die Jurist:innen als<br />

Lateiner sagen können: variatio delectat.


#4<br />

#5<br />

#6<br />

Sachkunde in Sachen Mode ist<br />

nicht entscheidend<br />

Im Film verrät sich die Identität<br />

eines Zeugen durch dessen<br />

Leidenschaft für Schuhmode <strong>der</strong><br />

Extraklasse. <strong>Das</strong> <strong>Musical</strong> muss<br />

etwas brachialer an die Sache<br />

heran – mit „Knick und Pop“. Eine<br />

an<strong>der</strong>e Pointe (Effekt statt<br />

Kompetenz) führt sie aber zum<br />

gleichen Ergebnis.<br />

Was gibt Dir Deinen Wert? Du<br />

Dir selbst – o<strong>der</strong> jemand<br />

an<strong>der</strong>es?<br />

Großartig, wie Elle sich im Film aus<br />

dem Frust freikämpft und sich aus<br />

eigenem Antrieb und eigener<br />

Stärke ins Fachgebiet Jura<br />

einarbeitet. Sie will sich selbst<br />

beweisen, was sie wert ist – und<br />

kann das auch. Im <strong>Musical</strong> darf sie<br />

das nicht alleine können, son<strong>der</strong>n<br />

braucht die Hilfe eines Mentors.<br />

Immerhin präsentiert das <strong>Musical</strong><br />

dafür einen echt starken Song.<br />

Der Böse ist gleich richtig fies<br />

Im Film ist es ein Schock, als sich<br />

ein Übergriff anbahnt – und die<br />

Atmosphäre von Beklemmung<br />

und Beschämung geht unter die<br />

Haut und ist – trotz Pink und<br />

Glitzer – bitter realistisch. <strong>Das</strong><br />

<strong>Musical</strong> ist deutlich weniger subtil:<br />

Da ist schnell klar, wer und was<br />

das Böse ist. Der Zusammenhalt<br />

<strong>der</strong> Frauen wurde nicht gestrichen<br />

– nur verän<strong>der</strong>t.<br />

#8<br />

#9<br />

#<br />

10<br />

Warners Scherbenhaufen<br />

Da spoilern wir nicht, aber wir<br />

denken, man kommt auch mit <strong>der</strong><br />

<strong>Musical</strong>-Fassung zurecht.<br />

Der ultimative Männermagnet<br />

Was man im Film als „Bücken und<br />

Hepp“ kennt, heißt hier „Knick und<br />

Pop“. An<strong>der</strong>er Name, selber Effekt.<br />

Paulette<br />

Paulette ist durch und durch<br />

liebenswert um ihrer selbst willen<br />

und gedemütigt von einem Mann,<br />

in einer Welt, in <strong>der</strong> sie für ihre<br />

Sensibilität, Menschlichkeit und<br />

Herzenswärme keine Resonanz<br />

findet. Umso kostbarer, dass in<br />

ihrem neuen Postboten Kyle ein<br />

Seelenverwandter steckt. Nur: Wie<br />

sollen zwei so scheue Lieben<br />

zusammenkommen? Da muss das<br />

<strong>Musical</strong> wie<strong>der</strong> stärker auftragen –<br />

Paulette wird mehr zum Klischee<br />

und die Liebe zu ihrem Postboten<br />

kommt, weil er ihre Träume<br />

verkörpert – nicht ihre Seele.<br />

#7<br />

„Wenn ich mit 30 Partner in<br />

einer Anwaltskanzlei sein will,<br />

brauche ich einen Freund, <strong>der</strong><br />

kein kompletter Blödmann ist.“<br />

Einer <strong>der</strong> Kultsätze aus dem Film –<br />

im <strong>Musical</strong> ist Elle dezenter.


#11<br />

Die Abschlussrede<br />

Der Film bleibt konsequent bei <strong>der</strong><br />

beruflichen und persönlichen<br />

Selbstentwicklung von Elle. Und<br />

bei <strong>der</strong> psychologischen Weisheit,<br />

Ich bin Sternzeichen<br />

dass ein Mensch, <strong>der</strong> bei sich<br />

angekommen ist, auch eine Liebe<br />

findet. Im <strong>Musical</strong> wird sich Elle<br />

noch einmal wesentlich deutlicher<br />

zur Liebe bekennen.<br />

Fazit<br />

Aus mancher Sicht fehlt das, was<br />

den Film so beson<strong>der</strong>s macht –<br />

sein intelligenter Feminismus,<br />

charmant gezeichnete<br />

Persönlichkeiten und Sensibel-<br />

Vorbildliches. Aber das wird bei<br />

<strong>der</strong> Aufführung wettgemacht<br />

durch die echten Menschen auf<br />

<strong>der</strong> Bühne. Denn da ist so viel<br />

Ausstrahlung, Hingabe,<br />

Leistungsbereitschaft, so viel<br />

Können und Substanz, so viel<br />

jugendliche Frische – all die Werte,<br />

für die Elle steht, all das, wozu <strong>der</strong><br />

Film inspiriert, sehen Sie<br />

buchstäblich verkörpert! <strong>Das</strong> ist<br />

die Chance von Live-Theater, und<br />

darum sind wir doch alle hier!<br />

Also: Viel, viel Vergnügen!<br />

Wassermann mit<br />

verschärftem Steinbock-<br />

Aszendenten und ich hab‘<br />

einen Bachelor-Abschluss<br />

von <strong>der</strong> UCLA, wo ich Miss<br />

College-Campus war,<br />

Vorsitzende unserer<br />

Studentinnenverbindung<br />

Delta Nu und Grün<strong>der</strong>in<br />

<strong>der</strong> gemeinnützigen<br />

Stiftung „Shoppen mit<br />

Herz“.<br />

- Elle Woods


Du machst mich<br />

sprachlos... Baby,<br />

schau mich an.<br />

- Warner Huntington III.


I feel pretty in pink!<br />

Warum NATÜRLICH BLOND auch auf<br />

geisteswissenschaftlicher Ebene ein<br />

Wohlfühl-<strong>Musical</strong> ist.<br />

Im ersten Moment spielt NATÜRLICH BLOND<br />

mit allen Klischees und Vorurteilen: Blond,<br />

reich, Klei<strong>der</strong>größe 0, privilegiert und auf<br />

sorgenfreie Zukunft geeicht – die Welt <strong>der</strong><br />

Delta Nu ist Rosa mit Glitzer. <strong>Das</strong> mag die<br />

Lieblingsfarbe von Sechsjährigen sein, aber<br />

doch bitte nichts, was sich Erwachsene<br />

antun... .<br />

<strong>Das</strong> Einzige, was man von diesem Traum in<br />

Pink erwarten kann, ist ein Zickenkrieg unter<br />

den Ladies: Wer kriegt den Preis beim<br />

Abschlusstanz? Soweit das Klischee. Und<br />

dann? Überraschung: Die Charaktere sehen<br />

oberflächlich betrachtet oberflächlich aus –<br />

tatsächlich haben sie Tiefe. Kein Gramm zu<br />

viel, aber vieldimensional, und unter vielen<br />

Schichten an MakeUp verbirgt sich ein<br />

vielschichtiges Wesen. NATÜRLICH BLOND ist<br />

ein pinker Traum – ein Traum von Werten<br />

und Haltung, <strong>der</strong> gut tut!<br />

Die Studentinnen halten zusammen. Sie<br />

ermutigen einan<strong>der</strong>. Sie nehmen ernst, was<br />

sie tun und bringen es darin zu Sachkenntnis.<br />

Mag es auch nicht je<strong>der</strong>manns Thema sein,<br />

Gucci von Prada zu unterscheiden: Von nichts<br />

kommt nichts. Und wer es in seinem eigenen<br />

Fachgebiet zu Präzision und Meisterschaft<br />

gebracht hat, weiß das auch an diesen Ladies<br />

zu schätzen.<br />

NATÜRLICH BLOND zelebriert einen strittigen<br />

Wert: Anstrengungsbereitschaft. Frauen in<br />

privilegierten und Frauen in prekären<br />

Verhältnissen begegnen einan<strong>der</strong> auf<br />

Augenhöhe, weil sie eins verbindet: Sie<br />

kämpfen für ihre Weiterentwicklung.<br />

Sie brauchen dazu nicht den konkurrierenden<br />

Vergleich mit an<strong>der</strong>en, die sie übertrumpfen<br />

wollen: Es ist intrinsische Motivation: <strong>Das</strong>,<br />

was in ihnen steckt, soll groß werden. Sie<br />

wollen die Person werden, als die sie gemeint<br />

sind.<br />

Der Blick nach links und rechts ist ein Blick<br />

<strong>der</strong> Solidarität: Diese Menschen helfen<br />

einan<strong>der</strong>. Und das eigene <strong>Das</strong>ein gewinnt an<br />

Fülle, wenn man nicht nur für sich, son<strong>der</strong>n<br />

für an<strong>der</strong>e lebt. Auch die Helfer:innen in <strong>der</strong><br />

zweiten Reihe sind absolut authentisch, stark,<br />

leidenschaftlich – wer an<strong>der</strong>en gut tut, tut<br />

sich selbst gut!<br />

Und dann ist da dieser Glaube an die an<strong>der</strong>e<br />

– das Opfer, schlimmer noch: die<br />

Gescheiterte. Wie gern sieht man, wenn<br />

Erfolgreiche fallen und am Boden liegen. Die<br />

Öffentlichkeit giert nach Skandal. <strong>Das</strong> sind die<br />

Bad News, die sich verkaufen – doch <strong>der</strong>en<br />

Konsum verdirbt den Charakter.<br />

Dagegen setzt das Stück einen Kontrapunkt:<br />

Hier wird ein Mensch nicht aufgegeben. Hier<br />

wird geglaubt, vertraut und für die Wahrheit<br />

gekämpft! Eine Freundin lässt man nicht<br />

fallen. Man wartet auch nicht darauf, dass die<br />

Erfolgreiche scheitert, um ihren Platz<br />

einzunehmen. Nein: Ihre Not wird zur Not <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en – und sie kämpfen für sie, wie es<br />

jede füreinan<strong>der</strong> tun würde. Da kommt in<br />

High Heels und Minirock die Goldene Regel<br />

daher!<br />

Freilich wollte Elle zunächst nur deswegen an<br />

die Uni, um ihre große Liebe<br />

zurückzugewinnen – aber schnell enttarnt sie<br />

ihre eigene Oberflächlichkeit. Einen Fehler<br />

erkennen und umkehren – das ist Größe!<br />

Einen Fehler erkennen und den


eigeschlagenen Weg weitergehen – ihm aber<br />

eigeschlagenen Weg weitergehen – ihm aber<br />

ein neues Ziel geben können: <strong>Das</strong> ist<br />

Lebenskunst! Und diese Lebenskunst blüht<br />

vor unseren Augen auf: Elle ist gebildet, nicht<br />

eingebildet. Sie ist zutiefst anständig, nicht<br />

arrogant. Wie Elle Sprachgewalt, einen<br />

blitzschnellen Verstand, Kombinationsgabe,<br />

die eigenen Kompetenzen und neu<br />

erworbenes Wissen zusammenbringt zum<br />

Wohl eines an<strong>der</strong>en Menschen: <strong>Das</strong> ist seit<br />

den Rhetorikern <strong>der</strong> Antike ein Höchstmaß an<br />

ethischer und philosophischer Kompetenz.<br />

Natürlich fehlt nicht das retardierende<br />

Moment – und das wird dem Anspruch des<br />

Stückes gerecht: kein lächerlich künstliches<br />

Missverständnis einer Komödie. Nein, es ist<br />

dramatisch – knapp an <strong>der</strong> Tragödie vorbei:<br />

Machtmissbrauch, Reduktion an<strong>der</strong>er auf<br />

bloße Objekte eines archaischen<br />

Machtdenkers. Auch das kennt keine Grenzen<br />

zwischen privilegiert und prekär: Überall<br />

droht Demütigung, Kleinmachen, fügsam.<br />

Doch gegen das schleichende Würgen <strong>der</strong><br />

Ohnmacht setzt das Stück eine heilsame<br />

Alternative: Offenheit! Mut! Und wie<strong>der</strong>,<br />

wie<strong>der</strong> – wie so unzählige Male: Solidarität<br />

und Menschlichkeit. Da überwinden auch die<br />

Antipoden die Gegensätzlichkeit. So weit<br />

kommt's noch, das man sich in dieser Welt<br />

gegeneinan<strong>der</strong> ausspielen ließe und dabei<br />

aufgäbe! Hier zeigen Menschen, wie man in<br />

einem Umfeld bestehen kann, das Werte mit<br />

Füßen tritt – und sie demaskieren das Böse –<br />

und dabei sind sie hart und kalt wie <strong>der</strong><br />

Diamant eines Verlobungsrings.<br />

Aber nicht über Leichen, son<strong>der</strong>n im<br />

Schulterschluss mit an<strong>der</strong>en? Wer wollte<br />

nicht so sein: <strong>Das</strong>s die richtigen Worte<br />

kommen, wenn sie kommen müssen? <strong>Das</strong>s<br />

<strong>der</strong> Sinn des Lebens sich erfüllt, wenn man<br />

an<strong>der</strong>en Menschen helfen kann? <strong>Das</strong>s das,<br />

was man gelernt hat, gebraucht und genutzt<br />

werden kann in <strong>der</strong> Fülle des eigenen<br />

Lebensentwurfs und die echte Bestätigung<br />

erfahren wird, für das, wer man ist, nicht was<br />

man ist.<br />

NATÜRLICH BLOND zelebriert die schönen<br />

Werte philosophischer Ethik. Auf die Bühne<br />

gebracht wird es von jungen Menschen, die<br />

diese Leistung nur geschafft haben, weil sie<br />

eben diese Werte leben. Wir sehen ein<br />

Feuerwerk an Temperament, Können, wahrer<br />

(weil tiefer) Schönheit, Tapferkeit und Mut.<br />

<strong>Das</strong>s wir hier genüsslich ein paar schöne<br />

Stunden präsentiert bekommen, dafür haben<br />

diese jungen Menschen alles gegeben. Sie<br />

wollen Perfektion erlangen, in ihrem Gebiet:<br />

An<strong>der</strong>en Freude machen! Wer immer hier im<br />

Publikum sitzt und in seinem Fachgebiet zu<br />

Perfektion gelangt ist, wird diese Leistung<br />

erkennen und sich selbst zutiefst bestätigt<br />

wissen: Es gibt sie noch, die guten Dinge. Es<br />

gibt es noch: das Gute! Nicht nur – aber<br />

natürlich auch – in Blond.<br />

©KK<br />

Ganz leicht, in Pink und Glitzer (übrigens:<br />

Psychologisch sind das de-eskalierende<br />

Farben!), zelebriert NATÜRLICH BLOND<br />

kostbare Werte. Und spielerisch umgeht das<br />

<strong>Musical</strong> alles Erzieherische, erreicht den<br />

Charakter charmant und befreiend – und die<br />

Spiegelneuronen im Publikum feuern und<br />

feiern nun ihrerseits solche Qualität: Wer<br />

wollte nicht so sein? Ehrlich und straight,<br />

freundlich und taff seinen Weg gehen?


Ich sag nur, wie‘s ist.<br />

Wenn man nicht mit 'nem silbernen<br />

Löffel im Mund geboren wird, muss<br />

man sich doppelt anstrengen.<br />

- Emmett Forrest


SCHEINWERFER AN: DIE GESCHICHTE DES PROGRAMMHEFTS<br />

Eine kleine Hand<br />

voll großer Geschichte<br />

<strong>Das</strong> Ding, das Sie da gerade in Ihrer<br />

Hand halten, ist im Theater zu einer<br />

<strong>der</strong>artigen Selbstverständlichkeit<br />

geworden, dass kaum noch ein<br />

Gedanke daran verschwendet wird.<br />

Aber haben Sie sich schon einmal<br />

gefragt, wo und wie das<br />

<strong>Programmheft</strong> eigentlich<br />

entstanden ist?<br />

Die Hauptfunktion des<br />

<strong>Programmheft</strong>es ist es, den<br />

interessierten Lesenden nützliche und<br />

hilfreiche Informationen,<br />

Hintergrundberichte und (hoffentlich)<br />

unterhaltende Beiträge an die Hand zu<br />

geben. Die ersten überlieferten – noch<br />

handschriftlich angefertigten –<br />

Ankündigungszettel und Flugblätter<br />

stammen aus dem Mittelalter.<br />

Ursprünglich waren diese als Plakate<br />

zur Ankündigung von<br />

Schauspielgruppen gedacht. Den<br />

Namen Programm entlehnten sie<br />

dabei von Konzertveranstaltungen, in<br />

denen die musikalischen Beiträge in<br />

Faltblättern aufgeführt wurden. Die<br />

Erfindung des Buchdrucks ermöglichte<br />

e i n e g r ö ß e r e u n d s c h n e l l e r e<br />

Produktion solcher Zettel.<br />

Auch die Periochen des katholischen,<br />

lateinsprachigen Barockdramas gelten<br />

als Vorläufer des <strong>Programmheft</strong>es: Als<br />

Einladungsschrift mit Stücktitel, einer<br />

kurzen Abhandlung des Inhaltes und<br />

Ziels <strong>der</strong> Aufführung sowie eines<br />

Personenverzeichnisses dienten sie<br />

vor allem dazu, den <strong>der</strong> lateinischen<br />

Sprache Unkundigen im Publikum<br />

über den Ablauf <strong>der</strong> Handlung zu<br />

informieren und dadurch das<br />

Verständnis zu erleichtern.<br />

Während die Programmzettel <strong>der</strong><br />

Wan<strong>der</strong>bühnen im 17. Jahrhun<strong>der</strong>t<br />

stark auf die Sensationsgier des<br />

P u b l i k u m s z i e l t e n u n d m i t<br />

reißerischen Ankündigungen mehr<br />

Spektakel als ernsthaftes Theater<br />

versprachen, setzten sich im 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>t Reformbewegungen<br />

durch: Hier bildet Gotthold Ephraim<br />

Lessings Hamburgische Dramaturgie<br />

den bekanntesten dieser frühen<br />

Versuche eines Theaters, sich<br />

schriftlich zu seiner Arbeit zu äußern<br />

und das Publikum zu erziehen und zu<br />

beeinflussen. In <strong>der</strong> ersten Hälfte des<br />

18. Jahrhun<strong>der</strong>ts gaben viele<br />

Schauspielgruppen zusätzlich zum<br />

Theaterzettel kleine <strong>Programmheft</strong>e<br />

heraus, die den Text des Vorspiels<br />

o<strong>der</strong> Prologs enthielten.<br />

Im frühen 19. Jahrhun<strong>der</strong>t versuchte<br />

man sich an theatereignen<br />

Hauszeitschriften, die die geistigliterarische<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung des<br />

Publikums mit dem Werk för<strong>der</strong>n<br />

sollten, jedoch schnell scheiterten. Ein<br />

ganz an<strong>der</strong>er Vorläufer des<br />

<strong>Programmheft</strong>es kam in <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts auf: die<br />

sogenannten Zwischenactszeitungen<br />

o<strong>der</strong> Theaterjournale. Dabei handelte<br />

e s s i c h u m H e f t e , d i e m e i s t<br />

w ö c h e n t l i c h m i t a l l a b e n d l i c h<br />

wechselndem Theaterzettel<br />

erschienen. Auf 20 bis 50 Seiten<br />

beinhalteten diese hauptsächlich<br />

Anzeigen, Künstlerbil<strong>der</strong>,<br />

belletristische Belanglosigkeiten und<br />

eine Sammlung <strong>der</strong> Theaterzettel aller<br />

städtischer Theater. Die Theater<br />

begannen, die kommerziellen<br />

Möglichkeiten von Werbung und<br />

Vermarktung zu erforschen. Bald<br />

waren die Programme wesentlich<br />

aufwendiger gestaltet und enthielten<br />

bisweilen Illustrationen und<br />

Postkarten von Star-Darsteller:innen<br />

o<strong>der</strong> Szenenfotos.<br />

Die berühmten Playbills am New<br />

Yorker Broadway werden kostenlos<br />

ausgehändigt und unterscheiden sich<br />

im Inhalt kaum voneinan<strong>der</strong>. Grund<br />

dafür ist, dass die Geschichte <strong>der</strong><br />

amerikanischen Programme<br />

wesentlich stärker vom kommerziellen<br />

Aspekt abhängig war – wobei ein<br />

Name die gesamte Theaterbranche<br />

dominierte: Der Unternehmer Frank<br />

Vance Strauss bot 1884 erstmals<br />

kostenlose Theaterprogramme für die<br />

Vorstellungen an. Diese Broschüren<br />

enthielten zwar Angaben zu einzelnen<br />

Produktionen, doch <strong>der</strong> Großteil des<br />

Materials war in allen Spielstätten<br />

gleich. Strauss verdiente sein Geld mit<br />

abgedruckten Reklamen: In <strong>der</strong> Zeit<br />

vor Massenauflagen von Zeitungen<br />

und Rundfunkmedien war das eine<br />

<strong>der</strong> attraktivsten Möglichkeiten für<br />

Werbebetreibende, eine breite<br />

Zielgruppe zu erreichen. <strong>Das</strong> Strauss<br />

Magazine Theatre Program wurde<br />

mehrfach umbenannt, ehe man sich<br />

1934 auf The Playbill einigte.<br />

Zwei Weltkriege, Papiermangel und<br />

Regierungssteuern bedeuteten einen<br />

tiefen Einschnitt in die Entwicklung<br />

und Produktion des <strong>Programmheft</strong>es.<br />

Erst in den 1960er und 70er Jahren<br />

t a u c h t e d i e s e s w e r t v o l l e<br />

gesellschaftliche Begleitdokument<br />

wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> vollwertigen Minibucho<strong>der</strong><br />

Souvenirbroschüre auf, die wir<br />

heute kennen.<br />

Doch sei es nur eine einzelne<br />

Besetzungsliste o<strong>der</strong> eine vollfarbige<br />

Hochglanzbroschüre – das<br />

<strong>Programmheft</strong> ist und bleibt ein<br />

wertvoller Bestandteil <strong>der</strong><br />

Theaterlandschaft.<br />

©TK


Danksagung<br />

Ein großes Dankeschön an alle, die uns auf dem Weg bis hierhin begleitet,<br />

inspiriert und unterstützt haben und uns mit Rat und Tat zur Seite standen.<br />

Es waren lehrreiche Wochen und wir sind sehr dankbar für Euch<br />

und alles, was Ihr (für uns) geleistet habt!<br />

Beson<strong>der</strong>er Dank an DANIEL HOLTZ, <strong>der</strong> uns das ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Licht hat aufgehen lassen (Light Design), und SEBASTIAN RIEß, ohne den man uns<br />

gar nicht hören würde (Sound Design).<br />

Vielen, vielen Dank für Eure Geduld und Unterstützung!<br />

Wir sagen Danke an alle, die zum Gelingen dieser Aufführungen beigetragen haben.<br />

Wir können lei<strong>der</strong> nicht alle aufzählen, die uns im Hintergrund geholfen haben.<br />

Stellvertretend nennen wir:<br />

ANNETT BÄR<br />

NADJA DAN BERNHARDT<br />

EVELYN FALKENHAGEN<br />

NINA FENGLER<br />

PETRA HIRTE<br />

SÖNKE KNABBE<br />

TOBIAS MANCINELLA<br />

EVELYN RILLING<br />

KRISTINE SCHOEPFLIN<br />

DENNIS SCHULZE<br />

STEPHANIE STRIEBECK<br />

FELIX WIENBÜRGER<br />

BERND WILLEKE<br />

Vielen, vielen Dank!<br />

<strong>Das</strong> <strong>Semesterprojekt</strong> <strong>2023</strong><br />

V.i.S.d.P. Talitha Kemnitzer<br />

<strong>Stage</strong> <strong>School</strong> Hamburg GmbH, Am Felde 56, 22765 Hamburg

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