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Anstifter 1, 2023 der Stiftung Liebenau Österreich

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Praxis aus Vorarlberg<br />

Praxis aus Vorarlberg<br />

„Das Wichtigste in <strong>der</strong> Arbeit mit Menschen ist,<br />

sie so zu akzeptieren, wie sie sind“, sagt Jutta Unger.<br />

Vom Ur-Dinkelbrot über Kleingebäck bis zum Hefezopf:<br />

Das Küchenteam vom Haus St. Anna rund um Küchenleiterin Martina<br />

Ganahl (3.v.l.) hatte viel Spaß beim gemeinsamen Brotbacken.<br />

Blickt gerne zurück –<br />

und nach vorn<br />

Pensionsantritt Jutta Unger<br />

Neues Haus bringt neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

Den Umzug in das neue Pflegeheim im neu erstellten Sozialzentrum<br />

Montafon etwas außerhalb von Schruns meisterte Jutta<br />

Unger im Jahr 2004 gemeinsam mit ihrem Team und zahlreichen<br />

Freiwilligen. Nach und nach füllten sich nicht nur die 46<br />

Neu miteinan<strong>der</strong><br />

verflochten<br />

Teambuilding beim Brotbacken<br />

Plätze des Pflegeheims, son<strong>der</strong>n auch die zehn heimgebunde­<br />

SCHRUNS – Nach rund 20 Jahren als Leiterin des<br />

Hauses St. Josef hat Jutta Unger am 1. April ihren<br />

wohlverdienten Ruhestand angetreten. „Ich möchte<br />

keine Minute missen“, sagt die Pensionistin rückblickend,<br />

„denn die Arbeit mit Menschen ist die größte<br />

Bereicherung, die einem das Leben bieten kann.“<br />

Deshalb geht sie auch nicht ganz, son<strong>der</strong>n bleibt den<br />

Menschen im Haus St. Josef als ehrenamtliche Rikscha-Fahrerin<br />

sowie als Helferin und humorvolle<br />

Gesprächspartnerin im hauseigenen Café erhalten.<br />

nen Wohnungen mit Leben. „Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung war<br />

es, aus dem mo<strong>der</strong>nen Pflegeheim mit seinen großen Spiegelglasfenstern<br />

ein Zuhause für die älteren Montafonerinnen und<br />

Montafoner zu machen“, erinnert sich die ehemalige Hausleiterin.<br />

„Wir haben Vorhänge und Bil<strong>der</strong> aufgehängt, Sitzecken<br />

und Ruhezonen gestaltet, aber vor allem die älteren Menschen<br />

selbst gefragt, was sie brauchen, um sich wohlzufühlen.“<br />

„Danke für die schönen gemeinsamen Jahre“<br />

Im Laufe ihrer Zeit als Haus- und Pflegedienstleiterin hat Jutta<br />

Unger zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner begleitet und<br />

betreut, war Ansprechpartnerin für die Angehörigen und hat ihr<br />

BARTHOLOMÄBERG – Die elf Mitarbeiterinnen in<br />

den Wohnküchen <strong>der</strong> beiden Hausgemeinschaften<br />

im Haus St. Anna haben sich Mitte April zu einem<br />

Backkurs getroffen. Das gemeinsame Backen hat das<br />

Küchenteam enger zusammengeschweißt – und neue<br />

Backideen in die Hausgemeinschaften gebracht.<br />

„Aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Trennung hat das Küchenteam<br />

wenig Berührungspunkte und die Corona-Pandemie hatte<br />

zusätzlich für Distanz gesorgt. Mir war es wichtig, dass wir<br />

wie<strong>der</strong> enger zusammenwachsen“, berichtet Küchenleiterin<br />

Team mit „viel Wertschätzung, Um- und Voraussicht“ geführt.<br />

Martina Ganahl, „und da kam ich auf die Idee mit dem Brot­<br />

Nach 17 Jahren in <strong>der</strong> Akutmedizin am LKH Bludenz wechselte<br />

„Das Wichtigste in <strong>der</strong> Arbeit mit Menschen ist, sie so zu akzep­<br />

backkurs.“ Alle waren begeistert und so traf sich das Team im<br />

Jutta Unger im Jänner 2000 in die Pflege und Betreuung älterer<br />

tieren, wie sie sind“, sagt Jutta Unger. „Ich bedanke mich bei<br />

Backhaus Bofa in Partenen zum gemeinsamen Brotbacken.<br />

Menschen nach Schruns. Das von <strong>der</strong> Gemeinde verwaltete<br />

allen, die mich unterstützt, geför<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>t haben. Ein<br />

Angeleitet durch Sabine Wittwer vom Backhaus Bofa hat das<br />

Pflegeheim war Teil des Kreiskrankenhauses Montafon und lag<br />

beson<strong>der</strong>er Dank gilt meinem Team für die schönen gemein­<br />

Küchenteam vom Ur-Dinkelbrot über Spitzbrötchen bis hin<br />

mitten im Ort. Im Jänner 2001 übernahm die <strong>Stiftung</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

samen Jahre.“ Ihre Pension verspricht vor allem kurzweilig zu<br />

zum Hefezopf und einer Pizza alles ausprobiert. „Sabine ist<br />

das Haus und setzte Jutta Unger ein Jahr später als Leiterin ein.<br />

werden: Neben ihrem ehrenamtlichen Engagement im Haus<br />

Köchin und Bäckerin aus Leidenschaft. Sie hat uns viele Tipps<br />

„Begleitet und unterstützt von meinen Kollegen habe ich eine<br />

St. Josef, im Flohmarktlädeli und als Kassiererin <strong>der</strong> Senioren­<br />

mit auf den Weg gegeben. Uns hat schon während des Kurses<br />

neue Struktur aufgebaut, die Teams weiterentwickelt, die Qualität<br />

gesichert und die von den Behörden gefor<strong>der</strong>ten Auflagen<br />

und Vorschriften umgesetzt“, fasst die Pensionistin ihre damaligen<br />

Aufgaben zusammen.<br />

börse möchte sie sich vor allem ihren Enkelkin<strong>der</strong>n und ihrem<br />

Hund widmen und eventuell auch wie<strong>der</strong> mehr reisen. (eb)<br />

das Backfieber gepackt“, berichtet die Küchenleiterin. „Das<br />

Tolle ist, dass wir das Gelernte nicht nur zuhause, son<strong>der</strong>n auch<br />

in den Hausgemeinschaften umsetzen können. Jetzt gibt es<br />

öfter Selbstgebackenes – da freuen sich auch unsere Bewohnerinnen<br />

und Bewohner.“ (eb)<br />

Weniger Hefe, längere Gehzeiten, Milchprodukte<br />

verwenden: Die Tipps von Kursleiterin Sabine<br />

Wittwer (links) kamen gut an. Hier zeigt sie, wie sich<br />

die Konsistenz des Teigs am besten beurteilen lässt.<br />

14 anstifter ÖSTERREICH 1 | <strong>2023</strong><br />

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