Zwei übersetzte Kinderromane

Dieses Buch enthält die Übersetzung der beiden Kinderromane "Hugo und Billy" und "Mario, das Kind aus dem Süden", die von der französischsprachigen Autorin Madeleine Secrétan-Rollier (1908 - 1996) in den Jahren 1957 und 1961 veröffentlicht wurden. Bis heute sind sie auch zu meinem eigenen Erstaunen noch nie ins Deutsche übersetzt worden, ich habe hier also eine Pionierarbeit vollbracht. Dieses Buch enthält die Übersetzung der beiden Kinderromane "Hugo und Billy" und "Mario, das Kind aus dem Süden", die von der französischsprachigen Autorin Madeleine Secrétan-Rollier (1908 - 1996) in den Jahren 1957 und 1961 veröffentlicht wurden. Bis heute sind sie auch zu meinem eigenen Erstaunen noch nie ins Deutsche übersetzt worden, ich habe hier also eine Pionierarbeit vollbracht.

27.07.2023 Aufrufe

haben. Sie beeilt sich, um in der Küche ihrem Wunsch nachzukommen. Eine Viertelstunde später sind sie schon unterwegs und fahren in der Richtung des Dorfes, wo die Familie Dohme wohnt. Aber zuerst müssen sie noch das Dorf durchqueren, wo Herr Gerber wohnt! „Nehmen wir den oberen Weg, fahren wir nochmals vor dem Haus des alten Geizhalses vorbei!“, sagt Billy, „ich spüre ein wahrhaftiges ‚Jucken‘, ihn wieder zu sehen. Man muss jede Gelegenheit ausnützen.“ Dann fügt er schmunzelnd hinzu: „Ob wir wohl mit der Glocke läuten, nur um ihn zu langweilen?“ „Warum nicht?“, erwidert Hugo belustigt, „wir sagen ihm ‚guten Tag‘ mit einer großen Begrüßung und dann hauen wir sofort ab. Mit unseren Fahrrädern geht das schnell.“ „Nein, ich frage ihn, was mit meiner Bibel und mit meinem Hemd geworden ist! ...“ „Halt dich fest! Was ist das auf dem Dach von Mutter Pick-Pick? Siehst du diesen weißen Flecken? Er war noch nicht dort und kam plötzlich, als wir kurz zum Vorgebirge schauten.“ Billy hebt den Kopf und sagt: „Ich würde sagen, es ist ein Papier oder ein Umschlag …“ „Genau unter der Lucke.“ „Da gibt es keinen Zweifel. Der Schornsteinfeger ist dort durchgeschlüpft, da wird wohl er dieses Papier verloren haben.“ „Du hast Recht.“ „Und wenn es ein wichtiges Papier ist?“, bemerkt Billy, „der arme Mann wird es überall suchen, außer auf dem Dach von Vater Gerber.“ 41

„Das ist die gute Gelegenheit, um die Glocke zu läuten und es dem Alten zu sagen!“ „Vielen Dank! Ich ziehe es vor, dem Schornsteinfeger im Dorf nachzulaufen - soll er sich dann weiter um sein Papier kümmern! Die Mutter Pick-Pick könnte noch glauben, wir rauben ihr Haus aus, wenn wir eintreten wollen.“ „Gehen wir also dem Schornsteinfeger hinterher!“ „Ja, aber die Zeit fliegt, und wir kommen auf dem Weg kaum voran.“ „Umso schlimmer! Wir werden schneller pedalen, um die verlorene Zeit wieder aufzuholen.“ Und die beiden Jungen kehren auf halbem Weg zurück, während sie auf die Dächer schauen. Ist der Schornsteinfeger wohl dort? Auf welchem Haus arbeitet er? Da taucht bei einer Straßenecke ein schwarzer Schatten auf, der langsam den Weg hinaufgeht, seine Leiter im Arm. „Da ist er ja!“, ruft Hugo zufrieden. Und er beeilt sich, um dem Ankommenden zu sagen: „Mein Herr! Ich glaube, Sie haben etwas verloren, auf dem Haus von Herrn Gerber.“ Der Mann wirft einen Blick auf die Utensilien auf seinem Arm und hebt seinen Kopf, während Hugo fortfährt: „Es ist ein Umschlag; man sieht ihn sehr gut, ganz dicht beim Dachfenster, wo Sie ausgestiegen sind.“ Der Schornsteinfeger schüttelt den Kopf und ein Lächeln lässt seine weißen Zähne aufblitzen. Er antwortet: „Ich bin es nicht, der diesen Umschlag verloren hat - aber trotzdem Danke!“ „Also … wer ist es denn?“ fragt Billy erstaunt, „außer uns ist 42

haben. Sie beeilt sich, um in der Küche ihrem Wunsch<br />

nachzukommen.<br />

Eine Viertelstunde später sind sie schon unterwegs und fahren<br />

in der Richtung des Dorfes, wo die Familie Dohme wohnt. Aber<br />

zuerst müssen sie noch das Dorf durchqueren, wo Herr Gerber<br />

wohnt!<br />

„Nehmen wir den oberen Weg, fahren wir nochmals vor dem<br />

Haus des alten Geizhalses vorbei!“, sagt Billy, „ich spüre ein<br />

wahrhaftiges ‚Jucken‘, ihn wieder zu sehen. Man muss jede<br />

Gelegenheit ausnützen.“<br />

Dann fügt er schmunzelnd hinzu: „Ob wir wohl mit der Glocke<br />

läuten, nur um ihn zu langweilen?“<br />

„Warum nicht?“, erwidert Hugo belustigt, „wir sagen ihm ‚guten<br />

Tag‘ mit einer großen Begrüßung und dann hauen wir sofort ab.<br />

Mit unseren Fahrrädern geht das schnell.“<br />

„Nein, ich frage ihn, was mit meiner Bibel und mit meinem Hemd<br />

geworden ist! ...“<br />

„Halt dich fest! Was ist das auf dem Dach von Mutter Pick-Pick?<br />

Siehst du diesen weißen Flecken? Er war noch nicht dort und<br />

kam plötzlich, als wir kurz zum Vorgebirge schauten.“<br />

Billy hebt den Kopf und sagt: „Ich würde sagen, es ist ein Papier<br />

oder ein Umschlag …“<br />

„Genau unter der Lucke.“<br />

„Da gibt es keinen <strong>Zwei</strong>fel. Der Schornsteinfeger ist dort<br />

durchgeschlüpft, da wird wohl er dieses Papier verloren haben.“<br />

„Du hast Recht.“<br />

„Und wenn es ein wichtiges Papier ist?“, bemerkt Billy, „der arme<br />

Mann wird es überall suchen, außer auf dem Dach von Vater<br />

Gerber.“<br />

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