27.07.2023 Aufrufe

Stauden + Gehoelze_2022/2023

Einmal im Jahr haben wir in diesem Einkaufsführer die Möglichkeit, uns auf das Kernsortiment des grünen Fachhandels zu fokussieren – die Pflanzen. Zum Ende der Saison liefern wir Einkäufern von Stauden und Gehölzen darin die wichtigsten Informationen zu den aktuellen Trends und den Marktentwicklungen. Nun fällt es aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen besonders schwer, Aussagen über die kommende Saison zu treffen. Schon jetzt ist eine deutliche Kaufzurückhaltung zu spüren. Wie sich das im kommenden Jahr bei den Pflanzensortimenten niederschlagen wird, kann noch niemand vorhersagen.

Einmal im Jahr haben wir in diesem Einkaufsführer die Möglichkeit, uns auf das Kernsortiment des grünen Fachhandels zu fokussieren – die Pflanzen. Zum Ende der Saison liefern wir Einkäufern von Stauden und Gehölzen darin die wichtigsten Informationen
zu den aktuellen Trends und den Marktentwicklungen. Nun fällt es aufgrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen besonders schwer, Aussagen über die kommende Saison zu treffen. Schon jetzt ist eine deutliche Kaufzurückhaltung
zu spüren. Wie sich das im kommenden Jahr bei den Pflanzensortimenten niederschlagen wird, kann noch niemand vorhersagen.

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SORTIMENT<br />

sich derzeit in der Betriebsübergabe. Die Nachfolger haben<br />

sich gut eingefügt. Das ist sehr ungewöhnlich und steht für die<br />

Bindungskräfte der Partnerschaft.<br />

NICOLE KLATTENHOFF: Ich habe nicht damit gerechnet, dass<br />

sich die Themen und Aufgabenstellungen so massiv ändern<br />

können. Am Anfang ging es primär um gemeinsame Werbeaktionen,<br />

inzwischen sind die Themen vielfältiger geworden.<br />

DEGA: Wie sieht die Zusammenarbeit aktuell aus? Was schätzen<br />

Sie daran am meisten?<br />

JENS SCHACHTSCHNEIDER: Die Betriebe haben sich in den<br />

acht Jahren unterschiedlich entwickelt. Einige sind enorm gewachsen,<br />

andere haben sich bewusst dafür entschieden, die<br />

Produktionsmengen nicht auszuweiten. Auch die Vermarktungsschwerpunkte<br />

sind verschieden. Von dem ursprünglichen<br />

Ziel möglichst uniformer Betriebe haben wir Abstand<br />

genommen, da die Unternehmerpersönlichkeiten nun mal unterschiedlich<br />

sind. Dabei haben wir ein hohes Maß an Toleranz<br />

und gegenseitigem Respekt entwickelt.<br />

JAKOB HOKEMA: Es ist uns gelungen, Betriebe unterschiedlicher<br />

Größe und unterschiedlicher Ausrichtung zusammenzufassen.<br />

Der <strong>Stauden</strong> Ring ist nach wie vor eine wichtige wirtschaftliche<br />

Säule für alle Betriebe.<br />

NICOLE KLATTENHOFF: Die Herausforderung, in dieser Zeit die<br />

richtigen unternehmerischen Entscheidungen zu treffen, ist<br />

groß. Dann ist ein Zusammenrücken besonders wichtig. Die<br />

Komplexität der unternehmerischen Aufgaben hat zugenommen,<br />

auch mit Themen, die uns Gärtnerinnen und Gärtner von<br />

der Ausbildung her nicht mitgegeben wurden – die Digitalisierung<br />

zum Beispiel. Darin liegt eine große Chance, sowohl in<br />

der Kommunikation als auch in den Prozessen in den Betrieben,<br />

zum Beispiel das Bestellsystem. Wir haben zum Glück<br />

einen starken Partnerbetrieb in unseren Reihen, der das Thema<br />

hervorragend unter dem fachlichen Input der anderen Mitglieder<br />

umsetzt. So entsteht eine für uns praktische und perfekte<br />

Lösung. Wichtig ist also die Bereitschaft, sein Wissen der<br />

Gruppe zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig einen eigenen<br />

Nutzen zu generieren, zum Beispiel, wenn man dieses<br />

Projekt alleine nicht realisieren könnte. So profitieren alle.<br />

DEGA: Wo sehen Sie den <strong>Stauden</strong> Ring in 25 Jahren?<br />

JAKOB HOKEMA: Aufgrund der großen Herausforderungen der<br />

kommenden Jahre – um nur wenige zu nennen: Klimawandel,<br />

Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, geändertes<br />

Käuferverhalten, Mitarbeiterproblematik – halte ich<br />

den konkurrenzfreien, lösungsorientierten Austausch für unabdingbar.<br />

Sicher wird sich die Art der Zusammenarbeit ändern,<br />

aber diese Änderungen haben wir auch in der Vergangenheit<br />

konsequent miteinander umgesetzt und werden das<br />

auch hoffentlich in Zukunft so können.<br />

JENS SCHACHTSCHNEIDER: Den <strong>Stauden</strong> Ring zeichnete stets<br />

eine hohe Innovationsbereitschaft aus. Wir haben immer wieder<br />

frische Impulse gesetzt, die mehrfach größere Beachtung<br />

in der Branche fanden. Was früher attraktive Vermarktungskonzepte<br />

waren, sind heute Innovationen im Bereich der Digitalisierung<br />

– sowohl innerbetrieblich als auch in der Kundenkommunikation.<br />

Wenn es weiterhin gelingt, die richtigen<br />

Themen aufzugreifen, diese professionell und mutig anzupacken,<br />

so werden die Betriebe auch zukünftig den Wert der<br />

Partnerschaft zu schätzen wissen und daran festhalten.<br />

NICOLE KLATTENHOFF: Wir werden auch in 25 Jahren so respektvoll<br />

und mit Spaß zusammenarbeiten. Immer wieder<br />

ganz neue Themen mutig angehen. Wissen teilen und vermehren.<br />

Der <strong>Stauden</strong> Ring soll Heimat sein für einen offenen und<br />

ehrlichen Unternehmeraustausch, der auch mal wehtun darf.<br />

Wer ist schon kritisch dem Chef gegenüber? Wer kann schon<br />

alleine seine Ideen echt beurteilen? Diesen Verbund für die<br />

eigene Reflexion und betriebliche Entwicklung zu nutzen und<br />

Projekte umzusetzen, die alleine vielleicht gar nicht machbar<br />

wären und durch die kritische Gruppendiskussion im Ergebnis<br />

qualitativ besser werden. Ich sehe auch nach wie vor die Zukunft<br />

in der Gemeinschaft. Vielleicht wird das für den betrieblichen<br />

Erfolg in den nächsten 25 Jahren wichtiger denn je.<br />

DEGA: Zum Geburtstag darf man sich ja auch immer etwas wünschen.<br />

Was wäre Ihr Wunsch an den Handel?<br />

JAKOB HOKEMA: Faire Zusammenarbeit; die Erkenntnis, dass<br />

einer ohne den anderen nichts unternehmen kann; ein hohes<br />

Engagement in der Aus- und Weiterbildung, damit wir schöne<br />

Pflanzen für Mensch und Umwelt erfolgreich und zur Freude<br />

aller weiterhin haben!<br />

JENS SCHACHTSCHNEIDER: Wir erleben turbulente Jahre. Zu<br />

Beginn der Pandemie waren wir in Panik, später wurden es<br />

zwei erfolgreiche Jahre. Jetzt erleben wir wieder eine besondere<br />

Situation. Lasst uns die Herausforderungen dieser Zeit<br />

miteinander durchstehen mit dem gebührenden kollegialen<br />

Respekt. Also nicht mit ausgefahrenen Ellenbogen auf dem<br />

Rücken anderer, sondern im partnerschaftlichen Miteinander.<br />

Letztlich befinden sich Produktion und Handel in einer gegenseitigen<br />

Abhängigkeit.<br />

NICOLE KLATTENHOFF: Gemeinsame Lösungen zu suchen für<br />

die Herausforderungen, die uns alle beschäftigen. Ich glaube,<br />

da sind noch ungenutzte Kapazitäten in der Kommunikation,<br />

gemeinsam zu denken, gemeinsame Wege zu gehen. Natürlich<br />

könnte der Handel seine Karte ‚Kunde ist König‘ ausspielen.<br />

Es ist aber ein Wechselspiel. Langfristig zielführender für<br />

den Erfolg ist, wenn es beiden Seiten gut geht, das erhöht die<br />

Schlagkraft. Das gilt für alle Branchen im Gartenbau und Handel,<br />

um eine erfolgreiche grüne Zukunft für uns zu gestalten.<br />

DEGA: Herzlichen Dank für die Offenheit! Wir wünschen eine<br />

weiterhin erfolgreiche gemeinsame Zukunft!<br />

DIE FRAGEN STELLTE: Grit Landwehr, Redaktion DEGA<br />

16 Einkaufsführer „<strong>Stauden</strong> & Gehölze“ <strong>2022</strong>/<strong>2023</strong>

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