Stauden + Gehoelze_2022/2023

INTERVIEW
BILD: Staudenring
25 JAHRE STAUDEN RING:
„ Wir haben Geschäftspartner gesucht
und Freunde gefunden“
Rund 13 Mio. Stauden jährlich in 3.000 Arten und Sorten, die in drei Ländern produziert und
an mehr als 5.000 Kunden verkauft werden – mit diesen Zahlen hat vor 25 Jahren niemand
gerechnet. Damals beschlossen die Staudengärtner Jakob Hokema von Fehrle Stauden und
Jens Schachtschneider von Schachtschneider Stauden zusammenzuarbeiten und legten damit
den Grundstein für den Verbund aus acht Staudenbetrieben aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz. Wir sprachen mit den Grün dern des Stauden Rings und der Geschäft s-
führerin Nicole Klattenhoff.
DEGA: Herr Hokema, Herr Schachtschneider, mit Ihrem Beschluss,
gemeinsam Etiketten und Plakate zu entwickeln und
zu drucken, ging vor 25 Jahren alles los. Hatten Sie damals
schon die Idee im Kopf, weitere Kollegen von den Vorteilen
einer Zusammenarbeit überzeugen zu wollen?
JAKOB HOKEMA: Ich habe bereits vor den Gesprächen, die
zum Stauden Ring führten, Gespräche mit anderen möglichen
Partnern geführt, die jedoch aufgrund unterschiedlicher
Vorstellungen, auch was die räumliche Ausdehnung
betraf, nicht zum Ziel führten. Von Anfang an war klar, dass
wir den deutschsprachigen Raum abdecken müssen. Regionale
Stärke sollte mit den Vorteilen der überregionalen Zusammenarbeit
und der Schaffung einer „Marke“ verknüpft
werden.
JENS SCHACHTSCHNEIDER: Unser Ziel war es, stets flächendeckend
in Deutschland Partner zu finden, sodass bundesweit
ohne große Lieferwege eine regionale Belieferung der Kunden
mit dem Stauden Ring-Konzept möglich ist. Später kam aufgrund
konkreter Anfragen das deutschsprachige Ausland
dazu, das unsere Gruppe enorm bereichert hat.
DEGA: Wenn Sie an die vergangenen 25 gemeinsamen Jahre
denken, woran erinnern Sie sich am liebsten?
JENS SCHACHTSCHNEIDER: Wir haben Geschäftspartner gesucht
und Freunde gewonnen. Über die Jahre ist ein großes
Vertrauensverhältnis gewachsen. Wir kennen die jeweiligen
Stärken und Eigenarten, letztere wissen wir jeweils mit der
notwendigen Portion Humor zu nehmen.
JAKOB HOKEMA: In meinen Erinnerungen dominieren die partnerschaftliche
Zusammenarbeit, die von gegenseitigem Respekt
geprägt ist, und konsequentes Arbeiten, das ohne Konkurrenzgedanken
durchgeführt werden kann. Und ganz
wichtig: Ein freundschaftliches Arbeiten miteinander, das weit
über die betriebliche Zusammenarbeit hinausgeht und die Treffen
nicht nur zu einer geschäftlichen Angelegenheit machten.
NICOLE KLATTENHOFF: Ich erinnere mich gern an die gemeinsamen
Tagungen. In den letzten 19 Jahren, die ich den Stauden
Ring begleite, hatten wir tolle gärtnerische Exkursionen. Unsere
Tagungen finden abwechselnd bei unseren Partnerbetrieben
statt und gerne auch einfach an gärtnerisch schönen Orten.
Diese Begeisterung in dieser Gruppe zu teilen ist besonders.
14 Einkaufsführer „Stauden & Gehölze“ 2022/2023