MY FACTORY 07-08/2023
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Systemen ist der Bedarf an druckluftunabhängiger Vakuum-<br />
Automation auch für größere Anlagen gestiegen.<br />
Die Druckluft bietet einige Vorteile: die hohe Leistungsdichte<br />
und die realisierbaren betriebssicheren Funktionen in den pneumatischen<br />
Komponenten. Das macht diese kleinbauend, robust<br />
und schnell. „Betrachten wir unsere Vakuum-Ejektoren, die den<br />
Überdruck nahezu optimal in Unterdruck umwandeln und mit<br />
ihrer Luftsparfunktion adaptiv auf den Handhabungsprozess<br />
reagieren können, haben wir leistungsstarke und effiziente Komponenten<br />
mit einer Einsparung von bis zu 95 Prozent. Allerdings<br />
lassen sich die Luftsparfunktionen nicht überall einsetzen“,<br />
ergänzt der Experte.<br />
STRATEGIEN PARALLEL VERFOLGEN<br />
Es geht nicht darum, druckluftbasierte Ejektor-<br />
Systeme zur Vakuumerzeugung zu ersetzen.<br />
Wir wollen Alternativen schaffen, die den<br />
Energieverbrauch reduzieren und auch dann<br />
noch funktionieren, wenn keine oder zu wenig<br />
Druckluft zur Verfügung steht.<br />
Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der J. Schmalz GmbH<br />
Der elektrische<br />
Vakuum-Erzeuger<br />
ist flexibel und<br />
ermöglicht neue<br />
Anwendungen<br />
„Falls die druckluftlose Fabrik irgendwann kommen sollte,<br />
müssen Hersteller von Pneumatik-Komponenten und Handhabungstechnik<br />
alternative Produkte liefern, die rein elektrisch<br />
funktionieren. Wir fahren daher eine Parallelstrategie“, erläutert<br />
Schmalz. Dieser Strategie folgend, hat das Unternehmen jetzt<br />
den elektrischen Vakuum-Erzeuger GCPi entwickelt: Er ist größer<br />
als die Cobot-Pump und schließt die neuen elektrischen<br />
Vakuumerzeuger an das bisherige Portfolio an. Mit dem GCPi löst<br />
sich Schmalz vom bisherigen Standard, den Vakuumerzeuger<br />
direkt auf dem Roboterarm anzubringen.<br />
Der Anwender montiert stattdessen den leistungsfähigen GCPi<br />
an der Roboterbasis, damit dieser von dort aus mehrere Sauger<br />
auf dem Robotergreifer versorgt. Die Herausforderung dabei ist<br />
wiederum das rein elektrisch zu realisierende Ablösen der Last.<br />
Auch in den GCPi hat Schmalz eine Belüftungsfunktion integriert.<br />
Je nach Schlauchlänge zum Sauger kann sich der Druckausgleich<br />
zur Atmosphäre allerdings verzögern. In diesem Fall lässt sich die<br />
Belüftungsfunktion auch von der Pumpe entkoppeln. „Hier müssen<br />
wir unsere Perspektive ändern und in neuen Systemarchitekturen<br />
denken“, sagt Schmalz.<br />
Deshalb hat das Unternehmen das elektrische Belüftungsventil<br />
LQE entwickelt. „Das ist die eigentliche Innovation. Damit können<br />
wir größere Vakuum-Erzeuger weiterhin zentral nutzen und<br />
dennoch dezentral hochdynamisch arbeiten – mit sehr kurzen<br />
Ablegezeiten. Es hat sich gezeigt, dass das direkte atmosphärische<br />
Belüften oftmals sogar schneller ist, als das aktive Abblasen<br />
mit Druckluft“, verdeutlicht Schmalz.<br />
INTELLIGENTES BELÜFTUNGSVENTIL<br />
Das Belüftungsventil LQE bietet noch weitere Vorteile: Es erlaubt<br />
ein Vorspannen der Leitungen mit Unterdruck. Öffnet sich das<br />
Ventil, baut sich das Vakuum am Greifer sofort auf. „Es ist ein<br />
intelligentes Ventil, das auch die Luftsparfunktion unserer Kompaktejektoren<br />
nachbilden kann“, erklärt der geschäftsführende<br />
Gesellschafter. Das trägt zusätzlich zur Energieeffizienz der<br />
druckluftfreien Vakuum-Handhabung bei.<br />
„Nur wegen der Vakuum-Handhabung wird die Druckluft nicht<br />
abgeschaltet“, betont Schmalz. Ist ein Anschluss vorhanden, ist<br />
der Ejektor eine robuste, effiziente und leistungsstarke Möglichkeit,<br />
Vakuum zur automatisierten Handhabung zu erzeugen. Alle<br />
Fragen der Vakuum-Handhabungstechnik galten damit als gelöst,<br />
bis sich die Frage nach der Nachhaltigkeit in den Vordergrund<br />
drängte. „Die Industrie muss sich grundsätzlich Gedanken über<br />
die Druckluft machen. Unsere Aufgabe ist es, Alternativen zu entwickeln“,<br />
sagt der Vakuum-Pionier. Das Unternehmen beschreitet<br />
dabei den Weg der Elektrifizierung: Ein elektrischer Vakuum-<br />
Erzeuger kann – bezogen aufs Gesamtsystem – nachhaltiger sein.<br />
„Egal, ob mit oder ohne Druckluft: Wir haben für jede Anwendung<br />
die richtige Lösung im Portfolio“, so Dr. Kurt Schmalz abschließend.<br />
Bilder: J. Schmalz<br />
www.schmalz.com<br />
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bitly.ws/IoIm<br />
SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 7