MY FACTORY 07-08/2023
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NACHHALTIGE VAKUUM-AUTOMATION<br />
Druckluft lässt sich vielseitig anwenden und verbindet Geschwindigkeit, Kraft<br />
sowie geringes Gewicht. Allerdings sind die Kosten, um sie zu erzeugen, relativ<br />
hoch, da hierzu elektrische Energie über mehrere Wirkungsgradverluste<br />
umgewandelt werden muss. Es braucht technologische Alternativen, die die<br />
Vakuum-Automation vom Druckluftschlauch unabhängig macht.<br />
MONTAGE UND HANDHABUNG<br />
„Es geht nicht darum, druckluftbasierte Ejektor-Systeme zur<br />
Vakuumerzeugung zu ersetzen. Wir wollen Alternativen schaffen,<br />
die den Energieverbrauch reduzieren und auch dann noch funktionieren,<br />
wenn keine oder zu wenig Druckluft zur Verfügung<br />
steht“, erklärt Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der J. Schmalz GmbH. Mögliche Szenarien sind mobile Roboter<br />
oder Roboterzellen, die in einem Bereich arbeiten, der nicht<br />
an das Druckluftsystem angeschlossen ist. Die Vakuum-Erzeuger<br />
verbrauchen im Vergleich zur gesamten Anlage prozentual<br />
gesehen sehr wenig Energie.<br />
VAKUUM-ERZEUGER KLEIN GEMACHT<br />
Die Lösung sind rein elektrische Vakuum-Erzeuger, die so kompakt<br />
sind, dass sie auch direkt am Roboterarm montiert werden<br />
können. Elektrische Vakuumerzeuger an sich sind nichts Neues:<br />
„Wir haben schon lange elektrische Pumpen und Gebläse im<br />
Angebot, die Betreiber in der automatisierten und manuellen<br />
Handhabung einsetzen, wenn hohe Saugvolumenströme erforderlich<br />
sind. Für eine Anwendung am Roboterarm sind diese<br />
jedoch zu groß und zu schwer“, erklärt Dr. Schmalz. Das Unternehmen<br />
hat daher das Portfolio elektrischer Vakuumerzeuger in<br />
Richtung kleinerer und leichterer Bauformen erweitert und 2016<br />
mit der ECBPi die erste Cobot-Pump vorgestellt. Diese ist elektrischer<br />
Vakuumerzeuger und mechanische Greifer-Schnittstelle<br />
zum Roboter in einem. „In der Vakuum-Automation waren wir<br />
damit Vorreiter“, kommentiert der geschäftsführende Gesellschafter.<br />
Die Herausforderung: Schmalz musste auf sehr engem<br />
Raum neben der Vakuumerzeugung auch die druckluftlose<br />
Ablegefunktion realisieren. Die Lösung für das schnelle Ablegen<br />
des Werkstücks heißt dabei: belüften statt abblasen.<br />
Noch kompakter ist die neue Cobot-Pump ECBPMi, die für das<br />
Kleinteilehandling saugdichter Objekte ausgelegt ist. „Die leichten<br />
End-of-Arm-Komponenten sind ideal für Cobots und Leichtbauroboter.<br />
Sie kommen ohne Druckluft aus und lassen sie deshalb<br />
auch auf autonom fahrenden Transportfahrzeugen einsetzen“,<br />
skizziert Schmalz eine potenzielle Anwendung. Es sind<br />
jedoch nicht mehr nur die kleinen Leichtbauroboter, bei denen<br />
das Loslösen von der Druckluft sinnvoll ist: Mit dem Trend der<br />
Nachhaltigkeit und damit dem Anspruch nach effizienteren<br />
S 6 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>