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MY FACTORY 07-08/2023

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SMART PRODUCTION<br />

02<br />

02 Mit bisoftMES besteht nun die Möglichkeit, die Fertigungsplanung<br />

in Richtung Predictive Maintenance weiterzuentwickeln<br />

aber inkompatibel sind, sodass es für Schweiger Fulpmes auch<br />

nicht infrage kam, eines dieser Datenerfassungssysteme zu nutzen.<br />

„Wir haben deshalb nach einer Software gesucht, mit der wir<br />

alle Maschinensteuerungen anbinden können“, sagt Mussack.<br />

MDE/BDE DIGITAL UND IN ECHTZEIT<br />

Man suchte nach einer Möglichkeit, die MDE/BDE mithilfe eines<br />

MES zu digitalisieren. Das Unternehmen wollte die Auswirkungen<br />

konkreter Eingriffe in die Produktionsprozesse schneller<br />

erkennen, indem bei der Analyse solcher Eingriffe aktuelle<br />

Betriebs- und Maschinendaten bereits integriert sind. Deshalb<br />

sollten diese Daten auch in Echtzeit vorliegen.<br />

Die Entscheidung fiel schließlich auf bisoftMES von gbo datacomp,<br />

da die Software bereits mit ihren Standardfunktionalitäten<br />

einen Großteil der Anforderungen des Metallverarbeiters abdeckt.<br />

„bisoftMES ist zudem keine aufgeblähte Software, bei der<br />

wir für Funktionen bezahlen, die wir nie benötigen werden“, führt<br />

Mussack als einen Entscheidungsgrund für die Lösung von gbo<br />

MIT BISOFTMES HAT<br />

SCHWEIGER FULPMES DEN<br />

NÄCHSTEN SCHRITT IN RICHTUNG<br />

INDUSTRIE 4.0 GETAN<br />

datacomp an. Darüber hinaus war auch die Flexibilität und Zukunftsfähigkeit<br />

des MES wichtig. „Integrierte Schnittstellen wie<br />

OPC UA oder MTConnect sowie die technische Unterstützung<br />

durch gbo datacomp haben dafür gesorgt, dass wir unsere Maschinen<br />

schnell an bisoftMES anbinden konnten“, sagt Mussack.<br />

MES ALS DATENDREHKREUZ<br />

Nach erfolgreichen Tests gingen der Entwicklungsleiter und sein<br />

Team gemeinsam mit den gbo-Profis die Dreh-, Fräs- und Schleifbereiche<br />

in der Fertigung durch, um diejenigen zu identifizieren, bei<br />

denen der Einsatz von bisoftMES zunächst die größten Vorteile bietet.<br />

So wurde die MES-Lösung sukzessive in die Fertigung integriert.<br />

Betriebs- und Maschinendaten werden nun digitalisiert und<br />

automatisiert zwischen der ERP-Software abas und dem Shopfloor<br />

ausgetauscht. Dabei fungiert bisoftMES als Datendrehkreuz.<br />

Das MES sammelt die Daten, verdichtet sie und visualisiert sie als<br />

Kennzahlen zum Beispiel für die Fertigungsplanung oder über<br />

Dashboards in der Produktionshalle. Herzstück ist dabei die<br />

Schnittstelle zu abas. „Nachdem wir definiert hatten, welche<br />

Daten von und zum ERP kommuniziert werden müssen, hat gbo<br />

die Schnittstelle programmiert und seitdem läuft alles einwandfrei“,<br />

resümiert Mussack. Anstatt permanent sämtliche erfassten<br />

Daten zu übermitteln, werden auf Basis von Meldeintervallen<br />

zwischen abas und bisoftMES lediglich aktuelle Maschinen- und<br />

Betriebsdaten übermittelt. Durch eine REST-Schnittstelle ist eine<br />

flexible Anpassung der zu übertragenden Daten sichergestellt.<br />

MEHR TRANSPARENZ, BESSERE ANALYSEN<br />

Mithilfe von bisoftMES ist es gelungen, die Transparenz in Produktionsprozessen<br />

zu erhöhen. „Wir erhalten nun direkt aus den<br />

Maschine exakt die Daten, die wir benötigen“, erklärt Mussack.<br />

Dadurch ließ sich die OEE steigern, da Stillstände besser ausgewertet<br />

und vermieden werden können. So entstanden etwa an<br />

einer CNC-Bearbeitungsmaschine immer wieder für ein paar<br />

Sekunden Stillstände, die zwar über die vorherige Maschinendatenerfassung<br />

erkannt wurden, aber deren Ursachen unklar<br />

blieben. Es stellte sich dank bisoftMES heraus, dass die Bearbeitungsachsen<br />

warteten, bis ein Bauteil auf dem Teller platziert<br />

wurde, anstatt sich schon vorher in die korrekte Position zu begeben.<br />

Mit einer Änderung an der Programmierung erfolgt dieser<br />

Schritt nun während der Platzierung des Bauteils.<br />

Darüber hinaus ließen sich die Laufzeiten der Maschinen und<br />

Anlagen in der dritten, mannlosen Schicht erhöhen. Hier kam es<br />

zum Beispiel immer wieder vor, dass Ablageteller in Bearbeitungsmaschinen<br />

falsche Angaben zu den auf ihnen abgelegten<br />

Bauteilen signalisierten. Mit bisoftMES konnte das Problem<br />

behoben werden. „Allein schon, weil wir die Daten nun übersichtlich<br />

als Kennzahlen auf dem Terminal sehen, können wir<br />

schneller reagieren“, ergänzt Mussack.<br />

AUF DEM WEG ZU PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

Mit bisoftMES hat Schweiger Fulpmes den nächsten Schritt in<br />

Richtung Industrie 4.0 getan. „Selbstverständlich wollen wir weiterwachsen.<br />

Dafür müssen wir unsere Effizienz steigern“, sagt<br />

Mussack. Mit abas ist das im Bereich ERP gelungen – und mit<br />

bisoftMES auch in der Produktion. „Wir können Fertigungsprozesse<br />

genau analysieren und so Optimierungspotenzial heben.“<br />

Dadurch werden auch die Mitarbeiter entlastet. Sie können sich<br />

auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und müssen nicht länger<br />

Daten manuell festhalten. Letztendlich hilft die Digitalisierung<br />

also auch dabei, dass produzierende Mittelständler dem Fachkräftemangel<br />

etwas entgegensetzen können.<br />

Zunächst wurde bisoftMES in einer von zwei Werkshallen am<br />

Standort in Fulpmes eingesetzt. „Die Ausweitung auf die zweite<br />

Produktionshalle ist mittlerweile auch abgeschlossen“, erklärt<br />

Mussack. Mit bisoftMES hat das Unternehmen die Möglichkeit,<br />

mit sehr detaillierten Kennzahlen zu arbeiten, etwa um die Leistungsentwicklung<br />

von Werkzeugen zu ermitteln und damit die<br />

Fertigungsplanung in Richtung Predictive Maintenance weiterzuentwickeln.<br />

Das ist nur ein Beispiel für das Potenzial von MES-<br />

Lösungen. Mussack kann sich auch gut vorstellen, in Zukunft<br />

allen Werkern die benötigten Fertigungsdaten digital zur Verfügung<br />

zu stellen, um auf Arbeitsunterweisungen in Papierformat<br />

verzichten zu können. „Wir klären gerade, wie wir das weitere<br />

Potenzial von bisoftMES nutzen wollen.“<br />

Bilder: gbo datacomp<br />

www.gbo-datacomp.de<br />

AUTOR<br />

Michael Möller, Geschäftsführer,<br />

gbo datacomp GmbH, Augsburg<br />

18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de

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