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MY FACTORY 07-08/2023

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7-8<br />

19186<br />

Juli/August <strong>2023</strong><br />

€ 12,00<br />

TITEL<br />

Nachhaltig und sicher zugleich:<br />

<strong>08</strong> Batteriespeicher mit Brandschutz<br />

Wie entsteht eine intelligente<br />

12 Fabrik?<br />

Energieeffiziente Antriebstechnik<br />

30 treibt Nachhaltigkeit voran<br />

EXTRA<br />

Supplement: 16 Seiten Innovationen<br />

aus Montage und Handhabung<br />

myfactory-magazin.de


MULTIMEDIAL VERNETZT<br />

KUNDEN GEWINNEN!<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

FLUIDTECHNIK<br />

Profitieren Sie von unserem<br />

einmaligen Mediennetzwerk!<br />

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!<br />

Carmen Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

c.nawrath@vfmz.de


EDITORIAL<br />

MÜSSEN WIR DIE INDUSTRIE<br />

NEU ERFINDEN?<br />

Wir brauchen negative Emissionen, daran führt kein Weg mehr<br />

vorbei. Denn in der Atmosphäre ist zu viel klimaschädliches<br />

Treibhausgas. Zwar werden jedes Jahr zirka zwei Milliarden Tonnen<br />

CO 2<br />

aus der Atmosphäre abgeschieden, vor allem durch Pflanzen<br />

und Biotope wie Moore. Aber das reicht nicht. Technische<br />

Verfahren müssen also deutlich ausgebaut werden und dafür<br />

gibt es auch schon zukunftsfähige Ansätze. Ein Forschungsteam<br />

des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) saugt CO 2<br />

aus der<br />

Umgebungsluft und stellt daraus den Hightech-Rohstoff Carbon<br />

Black her. Eingesetzt wird er unter anderem in der Farbindustrie,<br />

in Solarzellen sowie in Lithium-Ionen-Batterien. In unserer Serie<br />

aus:blick auf Seite 42 berichten wir über dieses spannende<br />

Forschungsprojekt NECOC.<br />

Auch an anderer Stelle gibt es Ansätze, um Emissionen zu<br />

reduzieren und die industrielle Produktion nachhaltiger zu<br />

gestalten. Die digitale Transformation macht dies möglich. So<br />

erfassen beispielsweise mit Sensoren ausgestattete Maschinen<br />

die produzierte Bauteilqualität oder sie liefern Daten über<br />

Maschinenzustände. Gleichzeitig kommunizieren die Maschinen<br />

miteinander und tauschen Informationen über Produktionsfehler<br />

aus. So können Fertigungsprozesse, Energieverbrauch und<br />

Wartungsintervalle optimiert werden. In unserer Serie Production<br />

Excellence stellen wir Ihnen eine der modernsten Elektronikfabriken<br />

Deutschlands vor, eine Best-Practice-Lösung von der<br />

wir lernen können. Wir müssen die Industrie also nicht neu<br />

erfinden, sondern einfach nur offen sein für neue Wege.<br />

BRANDGEFÄHR-<br />

LICH: LAGERN<br />

UND LADEN VON<br />

LITHIUM AKKUS<br />

Die Lösung: ION-LINE<br />

Sicherheitsschränke<br />

Eine inspirierende Lektüre<br />

wünscht Ihnen<br />

Nicole Steinicke<br />

Chefredakteurin<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

JETZT ENTDECKEN:<br />

Das Sicherheitskonzept<br />

der ION-LINE<br />

Schränke.<br />

www.asecos.com


EDITORIAL<br />

03 Müssen wir die Industrie neu erfinden?<br />

16<br />

SMART NEWS<br />

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong> Stationäre Lithium-Ionen-Batteriespeicher<br />

mit Brandschutz: Nachhaltigkeit und<br />

Sicherheit vereint<br />

SMART PRODUCTION<br />

12 PRODUCTION EXCELLENCE:<br />

Industrie 4.0 in der Elektronikfertigung:<br />

So entsteht eine intelligente Fabrik<br />

16 MES in der Metallbearbeitung: Wie digitale<br />

Kennzahlen Maschinenlaufzeiten erhöhen<br />

20 Device- und Update-Management als<br />

Baustein für proaktive Cybersecurity<br />

23 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

ANZEIGE: DENIOS SE, Bad Oeynhausen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

24 DIN-, Norm- und Zeichnungsteile-<br />

Management mit RFID-Kanban:<br />

Stets bestens versorgt<br />

TITEL<br />

<strong>08</strong><br />

27 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

28 Sicherheitsstechnik für vollautomatische<br />

Lackieranlage<br />

INTRALOGISTIK<br />

30 Energieeffiziente Antriebstechnik für<br />

die Abfüllstrecke einer Molkerei: So wird<br />

Nachhaltigkeit angetrieben<br />

34 Modernisierung der Fördertechnik in einer<br />

Brauerei: Fördern und puffern über zwei Ebenen<br />

37 Update: Produkte, Technologien, Trends<br />

WARTUNG-UND INSTANDHALTUNG<br />

38 INTERVIEW: Wartungssicherheit<br />

fängt mit der Software an<br />

40 Retrofit bei Ölnebelabscheidern für spanende<br />

WZM: So wird luftseitig wieder alles fit<br />

<br />

Modernste Stromspeicher- und Brandschutztechnik<br />

vereint? Mehr dazu im Titelbeitrag.<br />

4 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


AUSBLICK<br />

42 Kohlenstoff aus Luft produzieren<br />

41 Impressum<br />

SUPPLEMENT MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

S 02 Intralogistikprozesse smart handhaben<br />

S 05 Produkte, Technologien, Trends<br />

06<br />

SUPPLEMENT<br />

MONTAGE UND<br />

HANDHABUNG<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

S 06 Nachhaltige Vakuum-Automation<br />

durch Elektrifizierung<br />

S <strong>08</strong> Lineartechnik und Robotik: Das Beste<br />

aus zwei Welten<br />

S 10 Palettiersystem wird kollaborativ<br />

S 12 Lineartechnik trifft Schutzsysteme:<br />

Geschützt automatisieren<br />

S 14 Produkte, Technologien, Trends<br />

Von A wie Automatisierung bis<br />

P wie Palettiersystem: Lesen Sie mehr<br />

dazu im Supplement.<br />

EXTRA...<br />

ANZEIGE: Zimmer GmbH, Ettlingen<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

1_MUH_AG_<strong>2023</strong>_01 1 04.<strong>07</strong>.<strong>2023</strong> 11:44:19<br />

Das Beste der 90er und die Hits von heute<br />

Retrofit einer Kaschieranlage mit<br />

modernster Sicherheitstechnik<br />

Eine elektronische Reihenschaltung von Sicherheitskomponenten<br />

in einer Kaschieranlage aus den 90er Jahren<br />

realisieren – so lautete die Aufgabe, der sich zfr control<br />

zusammen mit BERNSTEIN im Rahmen eines Retrofits bei<br />

einem Kunden im Raum Ostwestfalen stellte.<br />

Im Zuge dieser Modernisierung galt es auch die ein oder<br />

andere Herausforderung zu lösen. Doch am Ende erfüllt<br />

die Anlage nicht nur modernste Anforderungen an die<br />

Sicherheitstechnik, sondern stellt nun auch umfangreiche<br />

Diagnosedaten zur einfachen Fehlersuche<br />

und -analyse zur Verfügung.<br />

BERNSTEIN AG | Hans-Bernstein-Straße 1 | 32457 Porta Westfalica<br />

Lesen Sie hier den ganzen Artikel<br />

www.bernstein.eu


NEUE STARTUP-MANAGERIN<br />

IM BITO CAMPUS<br />

Vor kurzem hat Nina Behringer die<br />

Aufgabe der Startup-Managerin im als<br />

Investor und Partner für Startups<br />

agierenden Bito Campus übernommen.<br />

Die studierte Betriebswirtschaftlerin<br />

hat als Firmenkundenbetreuerin eines<br />

großen Finanzinstituts viele Jahre auch<br />

Startups bei der Finanzierung derer<br />

Geschäftsideen<br />

begleitet und<br />

ist seit einigen<br />

Jahren als<br />

selbstständige<br />

Unternehmensberaterin<br />

und<br />

Coach tätig.<br />

Mit ihrer Erfahrung im Bereich der<br />

Strukturierung von Investments und<br />

Betreuung von Startups unterstützt<br />

Nina Behringer nun Sabine Bittmann,<br />

Geschäftsführerin des Bito Campus,<br />

im Management.<br />

Bild: Carola Schmitt, Mainz<br />

www.bito-campus.de<br />

AUTOMATICA TRENDINDEX <strong>2023</strong>:<br />

MIT ROBOTIK GEGEN FACHKRÄFTEMANGEL<br />

Rund die Hälfte der Beschäftigten<br />

in Deutschland sehen Roboter als<br />

Unterstützung, den Mangel an<br />

Fachkräften zu beheben. Das ist<br />

ein Ergebnis aus dem Trendindex<br />

der automatica <strong>2023</strong>. Dafür<br />

wurden 1 000 Arbeitnehmer in<br />

Deutschland von einem Marktforschungsinstitut<br />

befragt. 68 %<br />

befürworten, dass Roboter<br />

Arbeitnehmer so unterstützen, dass ältere Menschen länger in Beschäftigung<br />

bleiben können. 84 % sind der Meinung, dass Fachkräfte am Arbeitsplatz<br />

entlastet werden, indem die Maschinen gefährliche oder gesundheitsschädliche<br />

Arbeiten übernehmen. 72 % der Arbeitnehmer sehen zudem den<br />

Vorteil, mit dem Einsatz von Robotik eine Abwanderung von Industrieproduktion<br />

ins Ausland zu verhindern. Wenn Maschinen mit digitaler Technologie<br />

am Arbeitsplatz eingesetzt werden, muss die Kontrolle immer in der<br />

Hand der Menschen bleiben – davon sind 45 Prozent der Befragten in<br />

Deutschland fest überzeugt. Dieses Ergebnis ist im internationalen Vergleich<br />

bemerkenswert: In Japan plädiert beispielsweise weniger als ein Fünftel<br />

(18 Prozent) für so einen strikten Kurs. In China (35 Prozent) und den USA<br />

(38 Prozent) fallen die Forderungen nach menschlicher Kontrolle ebenfalls<br />

deutlich schwächer aus als bei den Beschäftigten in Deutschland.<br />

www.automatica-munich.com/de/<br />

SCHNEIDER ELECTRIC ÖFFNET SCHULE DER NACHHALTIGKEIT<br />

Schneider Electric öffnet seine Sustainability School für externe Teilnehmende.<br />

Zunächst für interne Schulungen entwickelt, können sich nun auch Channel<br />

Partner für die drei interaktiven Online-Schulungen zur Verbesserung der<br />

Unternehmensnachhaltigkeit kostenlos anmelden. Die Kurse decken Themen<br />

von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien bis hin zu Kreislaufwirtschaft<br />

und nachhaltigem Verkehr ab. Teilnehmende lernen im ersten Kurs fundamentale<br />

Grundlagen der Nachhaltigkeit. Ebenso wird vermittelt, warum es entscheidend<br />

ist, ökologische, soziale und Governance-Faktoren (ESG) zu beachten. Im zweiten<br />

Kurs geht es um nachhaltiges unternehmerisches Handeln unter der Leitfrage<br />

„Wie arbeitet man eine Dekarbonisierungsstrategie aus und steigert mit einfachen Mitteln die Nachhaltigkeit der eigenen<br />

Geschäftstätigkeit und die seiner Kunden?“. Das dritte Kapitel widmet sich der Umsetzung konkreter Geschäftschancen.<br />

www.se.com/de<br />

VDMA ERWARTET ALLZEITHOCH FÜR DEUTSCHE ROBOTIK UND AUTOMATION<br />

Die Robotik und Automation in Deutschland ist auf dem Weg<br />

zu einem weiteren Rekord: Die Branche prognostiziert für<br />

<strong>2023</strong> eine Umsatzsteigerung von 13 Prozent auf 16,2 Milliarden<br />

Euro. 2022 verzeichneten die Unternehmen bereits ein<br />

Umsatzplus von 5 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. „Die<br />

Robotik- und Automationsbranche ist auf Wachstumskurs“,<br />

sagt Frank Konrad, Vorsitzender von VDMA Robotik + Automation.<br />

„<strong>2023</strong> dürfte das bisherige Rekordergebnis aus dem<br />

Jahr 2018 von 15,1 Milliarden Euro mit einem erwarteten<br />

Umsatz von 16,2 Milliarden Euro nochmals deutlich übertroffen<br />

werden. Aktuell prägen volle Auftragsbücher die Marktlage.<br />

In der Pandemie haben die Anbieter große Orderbestände<br />

aufgebaut, die mit den nachlassenden Engpässen in den<br />

Lieferketten nun schrittweise abgearbeitet werden. Damit lässt unsere Branche die Pandemie endgültig hinter sich.“<br />

www.vdma.org/robotik-automation<br />

6 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS<br />

MASTERFLEX UND REMONDIS KOOPERIEREN<br />

Masterflex und Remondis Recycling kooperieren: Ziel ist es,<br />

eine Kreislaufwirtschaft für Industrieprodukte aus<br />

technischen Kunststoffen aufzubauen und sie exemplarisch<br />

im Markt für Schlauch- und Verbindungssysteme zu<br />

implementieren. Das von Masterflex geschaffene Ampius-<br />

Assetmanagementsystem bildet bereits Schläuche und<br />

Verbindungslösungen sowie deren Lebenszyklus als<br />

digitale Zwillinge ab und kann diese Daten jederzeit zur<br />

Verfügung stellen. Bisher fehlten jedoch Akteure innerhalb<br />

der Kreislaufkette, um daraus ein Standardangebot für<br />

den Markt zu schaffen. Remondis wird die noch fehlenden<br />

Kettenglieder für eine echte Kreislaufwirtschaft schließen, in dem sie Rücknahme und Materialaufbereitung<br />

zusammen mit Masterflex auf Basis der Ampius-Daten realisiert. Gemeinsam soll<br />

so die Gesamtfunktionalität des angestrebten Kreislaufwirtschaftssystems und der konkrete<br />

Kundennutzen gestaltet werden.<br />

www.masterflexgroup.com<br />

„Nachhaltigkeit wird in vielen Unternehmen immer<br />

noch vor allem als Kostenfaktor wahrgenommen.<br />

Doch wer zögert, verpasst die Chance, sich<br />

mit sozialen und ökologischen Themen als Innovator<br />

in seiner Branche zu positionieren und den<br />

eigenen Marktanteil auszubauen.“<br />

Dr. Björn Falk, Principal bei der Staufen AG, Köngen<br />

Intelligente<br />

Technologie<br />

spart<br />

teure Energie<br />

Mit<br />

Engineering<br />

die optimale<br />

Leistung<br />

bei weniger<br />

Verbrauch<br />

FUCHS Umwelttechnik<br />

Absaug- und Filtergeräte<br />

HENKEL FEIERT 100 JAHRE<br />

ADHESIVE TECHNOLOGIES<br />

Vor 100 Jahren hat Henkel seine ersten Klebstoffe<br />

an benachbarte Unternehmen verkauft. Von der<br />

Entwicklung von Klebstoffen für Waschmittelverpackungen<br />

für den Eigenbedarf bis zu den<br />

fortschrittlichen Lösungen in mehr als 800<br />

Industriesegmenten von<br />

heute sind die Klebstoffe,<br />

Dichtstoffe und<br />

Funktionsbeschichtungen<br />

des Unternehmens<br />

integraler Bestandteil<br />

unzähliger Konsum- und<br />

Industriegüter geworden.<br />

„Wir sind sehr stolz<br />

auf unsere 100-jährige<br />

Erfolgsgeschichte. Ein<br />

Blick auf die letzten 100<br />

Jahre zeigt eindrucksvoll<br />

die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres<br />

technologischen Know-hows und unserer Marktkompetenz.<br />

Auf Basis dieser starken Innovationsgeschichte<br />

und bemerkenswerten Erfolgen wollen<br />

wir mit Adhesive Technologies auch in Zukunft<br />

Geschichte schreiben und die Lösungen von<br />

morgen entwickeln“, so Mark Dorn, Vorstand bei<br />

Henkel für den Unternehmensbereich Adhesive<br />

Technologies.<br />

www.henkel.de<br />

62 %<br />

der Industrieunternehmen<br />

in der DACH-<br />

Region haben das Ziel,<br />

innerhalb der nächsten<br />

zehn Jahre CO 2<br />

-neutral<br />

zu arbeiten.<br />

Quelle: Studie „Zukunft Industrie<br />

<strong>2023</strong>“ der Staufen AG<br />

78 %<br />

der für die Staufen-<br />

Studie befragten Unternehmen<br />

räumen ein,<br />

dass bei ihnen noch<br />

große ökologische<br />

Potenziale brachliegen.<br />

Quelle: Studie „Zukunft Industrie<br />

<strong>2023</strong>“ der Staufen AG<br />

Infos unter:<br />

FUCHS Umwelttechnik P+V GmbH<br />

89195 Steinberg<br />

Tel.: +49 (0) 7346/9614-0<br />

www.fuchs-umwelttechnik.com<br />

info@fuchs-umwelttechnik.com<br />

CLEAN AIR TECHNOLOGY<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 7


BETRIEBSTECHNIK<br />

8 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

STATIONÄRE LITHIUM-IONEN-BATTERIESPEICHER<br />

MIT BRANDSCHUTZ<br />

NACHHALTIGKEIT UND<br />

SICHERHEIT VEREINT


BETRIEBSTECHNIK<br />

Stationäre Batteriespeicher mit effizienter Lithium-Ionen-Technik können<br />

einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Die Technik erfordert<br />

jedoch auch einen bewussten Umgang mit der Gefahr, zum Beispiel<br />

eines „Thermal Runaway“. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, findet<br />

mit dem Power Safe von Denios eine Lösung, die modernste Technik aus<br />

den Kategorien Stromspeicher und Brandschutz vereint.<br />

D<br />

er Ausbau der erneuerbaren Energien geht stetig voran.<br />

Im Jahr 2021 lag der Anteil der Stromerzeugung aus<br />

erneuerbaren Energiequellen am gesamten deutschen<br />

Bruttostromverbrauch bei rund 41,1 Prozent. Nach<br />

Angaben des Statista Research Departments betrug der<br />

Verbrauch von erneuerbaren Energien in Deutschland zuletzt<br />

über 230 Terawattstunden (TWh). Das Erneuerbare-Energien-<br />

Gesetz (EEG) <strong>2023</strong> sieht bis 2030 einen Mindestanteil von 80 Prozent<br />

des Bruttostroms aus erneuerbaren Energien vor. In neun<br />

Jahren soll sich der Anteil somit verdoppeln. Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, müssen einige Faktoren noch aus dem Weg geräumt<br />

EINEN TEIL ZUR ENERGIEWENDE<br />

BEITRAGEN<br />

Mit Power Safe haben wir eine technische Lösung<br />

entwickelt, die selbst die strengsten Sicherheitsanforderungen<br />

erfüllt, indem wir die Batteriespeicher<br />

in ein zugelassenes Brandschutzraumsystem<br />

integrieren. Wir haben dadurch nicht nur ein neues<br />

Produkt in unserem Portfolio, sondern können auch<br />

einen Teil zur Energiewende beitragen, was uns als<br />

Umweltschutzunternehmen besonders freut.<br />

Markus Boberg, Business Development Manager bei Denios<br />

werden, die den Ausbau bremsen. Dazu zählen unter<br />

anderem fehlende Kapazitäten und lange Genehmigungsverfahren.<br />

Eine weitere Entwicklung nimmt Einfluss auf den Ausbau<br />

erneuerbarer Energien. Mit dem drastischen Anstieg der<br />

fossilen Energiepreise sind insbesondere kleine und mittlere<br />

Unternehmen mit einer hohen Kostenbelastung konfrontiert.<br />

Der Anreiz, auf erneuerbare Energien umzusteigen, wird damit<br />

noch erhöht.<br />

DER ENERGIEWENDE FEHLT<br />

ES AN STROMSPEICHERN<br />

Eine zukunftssichere Stromversorgung setzt somit einen massiven<br />

Ausbau der Ökostrom-Erzeugung voraus. Doch die zumeist<br />

wetterabhängige Energieerzeugung, insbesondere bei Windkraft<br />

und Photovoltaik, steht dem bedarfsabhängigen Verbrauch<br />

gegenüber. Um die schwankenden Differenzen zwischen Erzeugung<br />

und Verbrauch ökonomisch sinnvoll kompensieren zu<br />

können, braucht es unter anderem an die Spitzen der Ökostrom-<br />

Erzeugung angepasste Speicherkapazitäten.<br />

Stationäre Batteriespeicher mit effizienter Lithium-Ionen-<br />

Technik können einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.<br />

Die Technik erfordert jedoch auch einen bewussten Umgang<br />

mit der Gefahr, zum Beispiel eines „Thermal Runaway“. Das<br />

zeigen etliche Batteriebrände auch im Bereich der Großspeicher.<br />

Besonders kritisch wird das Brandrisiko in eng bebauten Infrastrukturen<br />

gesehen, wo durch einen Brand der Technik verheerende<br />

Folgen entstehen können. In solchen Szenarien können<br />

Personen, die Umwelt, Sachwerte und die Aufrechterhaltung des<br />

Betriebs bzw. der Produktion gefährdet sein. Betreiber von Batteriespeichern<br />

müssen daher eine umfassende Risikobewertung<br />

durchführen und geeignete Schutzmaßnahmen zum sicheren<br />

und nachhaltigen Technologieeinsatz festlegen. Dazu gehört<br />

zwingend ein Sicherheits- bzw. Brandschutzkonzept.<br />

EINHALTUNG SICHERHEITSRELEVANTER<br />

GENEHMIGUNGSANFORDERUNGEN<br />

Der Leitfaden „Vorbeugender und abwehrender Brandschutz bei<br />

Lithium-Ionen Großspeichersystemen“ des Bundesverbands<br />

Energiespeicher Systeme e.V. (BVES) beschreibt die sicherheitsrelevanten<br />

Genehmigungsanforderungen für Batteriespeicher<br />

und rückt den Brandschutz in den Fokus. Bei einem mittleren bis<br />

hohen Risiko empfiehlt er unter anderem, eine bauliche<br />

Trennung mit klassifizierten Feuerwiderstand sowie eine automatische<br />

Brandmelde- und Löschanlage vorzusehen.<br />

Der Brandschutz sollte nicht nur von innen nach außen greifen,<br />

sondern auch umgekehrt. Das ist wichtig, um auch den Batteriespeicher<br />

und seine Anwendung zu schützen und das Brand-/Explosions-Risiko<br />

nicht zu verstärken. Betreiber sind gut beraten,<br />

sich an dem Leitfaden zu orientieren, um einen möglichst reibungslosen<br />

und schnellen Genehmigungsprozess zu durchlaufen<br />

und den schnellen Ausbau der Speichersysteme voranzutreiben.<br />

10 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

01 Batteriebrände können verheerende Folgen haben; beim<br />

Betreiben von Batterispeichern ist daher ein ein Sicherheits- bzw.<br />

Brandschutzkonzept zwingend erforderlich<br />

01<br />

02 Die Komplettlösung aus Speicher und Brandschutz in Modulbauweise<br />

ist in verschiedenen Größen erhältlich – von Kleinlösungen<br />

(240 kWh) bis hin zu großen Energiestationen (mehr als 1 MWh)<br />

Da es sich um bauliche Anlagen handelt, gehen die Vorgaben<br />

zum Teil aus den jeweiligen Landesbauordnungen und landesbaurechtlich<br />

eingeführten Regelungen hervor. Alle baulichen<br />

Anlagen sind im Einzelfall zu betrachten. Der Bauherr bzw. der<br />

Betreiber ist dafür verantwortlich, dass die Auflagen der jeweiligen<br />

Baugenehmigung eingehalten werden.<br />

Neben den Belangen des Bauordnungsrechtes sind die Anforderungen<br />

des Arbeitsschutzrechtes, Umweltschutzes, versicherungstechnische<br />

Belange und Betreiberinteressen festzulegen;<br />

sie können die bauordnungsrechtlichen Mindestanforderungen<br />

übersteigen. Alle Stakeholder bzw. betreffenden Stellen sollten<br />

daher frühzeitig identifiziert und in die Planungen einbezogen<br />

werden.<br />

KOMPLETTLÖSUNG FÜR EINEN<br />

SCHNELLEREN AUSBAU<br />

Seit kurzem gibt es eine Lösung am Markt, die den Ausbau von<br />

Energiespeichern mit vorantreiben könnte. Der Power Safe von<br />

Denios vereint modernste Technik aus den Kategorien Stromspeicher<br />

und Brandschutz – sprich er bringt Nachhaltigkeit und<br />

Sicherheit zusammen. Die langlebige Lithium-Ionen-Speichertechnik<br />

ist in eine Raumhülle mit beidseitigem klassifiziertem<br />

Feuerwiderstand (REI 90/REI 120) integriert – somit ist eine Aufstellung<br />

ohne Mindestabstand von Gebäuden erlaubt. Mit einer<br />

Grundfläche von 2,4 bis 22 m² findet sich auch bei engen Platzverhältnissen<br />

ein passender Aufstellort. Zudem verfügt das<br />

DANK DES BRANDSCHUTZES<br />

KANN DER POWER SAFE OHNE<br />

SICHERHEITSABSTAND VON<br />

GEBÄUDEN AUFGESTELLT WERDEN<br />

Raumsystem über eine Europäische Technische Zulassung (ETA)<br />

und die zugehörige CE-Kennzeichnung sowie eine wasserrechtliche<br />

Bauartzulassung des DIBT. Damit bietet der Power Safe eine<br />

erhöhte Planungs- und Rechtssicherheit für länderspezifische<br />

Zulassungsverfahren. Wer auf Nummer sicher gehen möchte,<br />

nutzt als Add-On die Alarmierung in Echtzeit. Das bereits in der<br />

Gefahrstofflagerung bewährte und mehrfach als Innovation<br />

ausgezeichnete Fernwartungssystem Denios connect erhöht die<br />

Sicherheit, wenn der Betreiber nicht vor Ort ist.<br />

Der brandgeschützte Batteriespeicher ist in verschiedenen<br />

Leistungsgrößen von 240 kWh bis über 1 MWh verfügbar. Neben<br />

der Lastspitzenkappung können weitere Betriebsführungsstrategien<br />

(Time of Use, Eigenverbrauchsoptimierung) genutzt oder<br />

miteinander kombiniert werden (Multi-Use). Dies ermöglicht<br />

eine bedarfsgerechte Energieversorgung bei gleichzeitiger<br />

Ausschöpfung vielfältiger Einsparungsmöglichkeiten durch die<br />

Zwischenspeicherung.<br />

FAZIT<br />

AUTORIN<br />

Maren Matzeik, Marketing Managerin<br />

Engineered Solutions, DENIOS SE,<br />

Bad Oeynhausen<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

bitly.ws/Ir6X<br />

02<br />

Der Power Safe ist somit nicht nur ein wichtiger Baustein zum<br />

Erreichen der Nachhaltigkeitsziele, sondern er sorgt auch für<br />

eine schnelle Amortisierung. Obendrein schließt er das von der<br />

Lithium-Ionen-Technik ausgehende Risiko sicher ein und schützt<br />

Mensch, Umwelt und Vermögenswerte.<br />

Bilder: DENIOS<br />

www.denios.de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 11


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

INDUSTRIE 4.0 IN DER ELEKTRONIKFERTIGUNG<br />

SO ENTSTEHT<br />

EINE INTELLIGENTE FABRIK<br />

In der Limtronik-Zentrale in Limburg an der Lahn treffen das Ende<br />

des 20. Jahrhunderts und die Industrie-4.0-Produktion unmittelbar aufeinander.<br />

Das unternehmenseigene Museum zeigt die Wurzeln, als die ehemalige<br />

„Telefonbau und Normalzeit GmbH“ vor etwa 40 Jahren mit der Fertigung von<br />

Produkten für die öffentliche Vermittlungstechnik begann. Heute ist Limtronik ein<br />

Leuchtturmbeispiel für eine digitalisierte Elektronikfabrik. Doch wie kam es dazu?<br />

12 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION<br />

EXCELLENCE<br />

– <strong>2023</strong> –<br />

Für diese Serie wählt<br />

das Redaktionsteam<br />

Unternehmen aus, die ihre<br />

Produktionsprozesse im Hinblick<br />

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und<br />

Wirtschaftlichkeit konsequent<br />

und vorbildlich optimieren<br />

und damit einen echten<br />

Mehrwert schaffen.<br />

Die Historie begann in den 70er Jahren, als ein Zulieferbetrieb<br />

für Telekommunikationsunternehmen das<br />

Geschäft aufnahm. Später entwickelte sich daraus ein<br />

Bosch-Leitwerk. 2010 waren es 90 Mitarbeitende, die bei<br />

der Gründung der Limtronik GmbH an den Start gingen. Das<br />

Hauptaugenmerk lag von nun an auf der Fertigung elektronischer<br />

Baugruppen und maßgeschneiderter Systeme für die Kundschaft.<br />

Nahtlose digitale Prozesse wurden schnell zur elementaren Anforderung,<br />

die heute Industrie-4.0-gerecht in der hochmodernen<br />

Smart Electronic Factory umgesetzt werden.<br />

ALLES BEGANN MIT DER<br />

RÜCKVERFOLGBARKEIT<br />

Gerd Ohl, Geschäftsführer der Limtronik GmbH, beschreibt die<br />

ersten Schritte in Richtung digitalisierte Fabrik: „Dadurch, dass<br />

wir in den Anfängen vorwiegend für Telekommunikationsunternehmen<br />

tätig waren, mussten wir eine hohe Variantenvielfalt<br />

managen und rückverfolgbar produzieren. Rückverfolgbarkeit ist<br />

für viele unserer Kunden, wie zum Beispiel Automobilzulieferer,<br />

unverzichtbar. In dieser Zeit wurden die Grundsteine für die heuwww.myfactory-magazin.de<br />

<strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 13


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

Die Forschungs-, Entwicklungs- und<br />

Demonstrationsplattform „Smart Electronic Factory“<br />

wurde 2014 in der Limtronik-Fabrik in Betrieb genommen<br />

tige Smart Factory gelegt. Bereits<br />

Ende der 80er Jahre war die Datenerhebung<br />

zur klassischen Rückverfolgbarkeit<br />

signifikant.“ Mittels Rückverfolgbarkeit<br />

wird festgestellt, wann, wo und von<br />

wem ein Produkt oder eine Handelsware produziert,<br />

gewonnen, verarbeitet, transportiert, gelagert,<br />

verbraucht oder entsorgt wurde. Dies ermöglicht zum<br />

Beispiel die Identifikation der Herkunft und Ursachen des aufgetretenen<br />

Fehlers in der Fertigung oder Logistik von mangelhaften<br />

Produkten. Die Grundlage, um Rückverfolgbarkeit umsetzen zu<br />

können, bildete bei Limtronik seinerzeit die Einführung eines<br />

Manufacturing Execution Systems (MES). Ein MES ist wesentlicher<br />

Bestandteil der digitalen Transformation. Es verknüpft das<br />

ERP-System, also die Software-Lösung für die Ressourcen-Planung,<br />

digital mit der Planungs- und Produktionsebene und sammelt<br />

fortlaufend Informationen. So entsteht die Grundlage für<br />

nachvollziehbare, rückverfolgbare und transparente Prozesse.<br />

SCHNITTSTELLEN UND SENSOREN ÖFFNETEN<br />

DIE TÜR ZUR VERNETZUNG<br />

Mit dem MES und der damit verbundenen möglichen Rückverfolgbarkeit<br />

war der Grundstein für einen präzisen Überblick und<br />

DIGITALISIERUNGSLÖSUNGEN<br />

AUS DEM BEDARF HERAUS<br />

Für die digitale Transformation gab es keine<br />

umfassenden Bewertungen in Form von<br />

Evaluierungsprozessen. Die Lösungen<br />

entstanden immer aus dem Bedarf heraus.<br />

Gerd Ohl, Geschäftsführer der Limtronik GmbH in Limburg<br />

Fehlervermeidung in der Fabrik gelegt.<br />

Ab 2009/2010 modernisierte Limtronik<br />

sukzessive den Maschinenpark. Im<br />

Fokus standen dabei Schnittstellen,<br />

die es den Maschinen ermöglichen,<br />

Informationen wie Qualität und<br />

Verbrauch an andere Systeme<br />

weiterzugeben. Damit unternahm<br />

das Unternehmen die ersten<br />

Schritte in Richtung intelligenter,<br />

vernetzter Prozesse. Heute<br />

verfügen bei Limtronik viele Maschinen<br />

über Sensoren, die zum<br />

Beispiel die produzierte Bauteilqualität<br />

vermessen oder Informationen<br />

über Maschinenzustände aufnehmen.<br />

Die von den Sensoren erfassten Daten<br />

werden mit Maschinendaten kombiniert,<br />

dokumentiert, analysiert und ausgewertet.<br />

Gleichzeitig kommunizieren die Maschinen miteinander<br />

und tauschen z.B. kontinuierlich Informationen über<br />

Produktionsfehler aus. So können durch die gewonnenen Informationen<br />

Produktionsabläufe, der Energieverbrauch und Wartungsintervalle<br />

der Maschinen optimiert werden. Limtronik nutzt<br />

so die Daten, um nachhaltiger produzieren zu können.<br />

HEUTE EINE DER MODERNSTEN ELEKTRONIK-<br />

FABRIKEN DEUTSCHLANDS<br />

„Für die digitale Transformation gab es keine umfassenden<br />

Bewertungen in Form von Evaluierungsprozessen, die Lösungen<br />

entstanden immer aus dem Bedarf heraus. Unser Antrieb war es<br />

stets, hohe Qualität zu produzieren und den Mitbewerbern damit<br />

einen Schritt voraus zu sein. Die Erfüllung der Normenforderungen<br />

war dabei immer ein wesentlicher Treiber. Damit wurden wir<br />

teilweise zur Digitalisierung gezwungen. Die Kostensenkung<br />

spielte eine untergeordnete Rolle“, erklärt Gerd Ohl.<br />

So ergaben sich im Laufe der Jahre einzelne Puzzleteile, die<br />

dazu führten, dass Limtronik im Jahr 2013/2014 erste Initiativen<br />

in Richtung Industrie 4.0 mitgründete. Dazu zählt unter anderem<br />

der SEF Smart Electronic Factory e.V. – eine Industrie-4.0-Initiative<br />

für den deutschen Mittelstand. Der Verein ist darauf spezialisiert,<br />

Industrie-4.0-Lösungen in der Elektronikfabrik von Limtronik<br />

unter realen Produktionsbedingungen zu entwickeln. Der<br />

Fokus liegt auf praxistauglichen Anwendungen für den Mittelstand.<br />

Die zum Verein gehörende Forschungs-, Entwicklungsund<br />

Demonstrationsplattform „Smart Electronic Factory“ wurde<br />

im Jahr 2014 in der Limtronik-Fabrik in Betrieb genommen. Hier<br />

werden seither Best-Practice-Lösungen für die vierte industrielle<br />

Revolution entwickelt, getestet und validiert. Anlagenbauer,<br />

Automatisierungsspezialisten, Technologieanbieter und Consul-<br />

14 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE<br />

ZWEI FRAGEN AN<br />

LIMTRONIK-GESCHÄFTSFÜHRER<br />

GERD OHL:<br />

Herr Ohl, bei der Digitalisierung läuft sicher nicht<br />

alles reibungslos. Wie gehen Sie mit Fehlern um?<br />

Gerd Ohl: Digitalisierung erfordert Durchhaltevermögen<br />

und Lernbereitschaft. Fehler gehören dazu, damit<br />

Weiterentwicklung stattfinden kann. Fehler sollten<br />

Unternehmen deswegen als Lern-Geschenke betrachten.<br />

Damit Risiken gering bleiben, empfiehlt es sich, sich in<br />

überschaubaren Projekten schrittweise heranzutasten.<br />

Was raten Sie Unternehmen für ihren Weg<br />

zur digitalen Transformation?<br />

Gerd Ohl: Suchen Sie sich Netzwerke, die dabei unterstützen,<br />

Möglichkeiten und Potenziale der Digitalisierung<br />

kennenzulernen und Erfahrungen zu teilen, um davon zu<br />

profitieren. Ein Beispiel: Es gibt viele Unternehmen, wie<br />

auch wir, die Cobots einführen wollten oder eingeführt<br />

haben. Dabei sind sie an bestimmten Stellen gescheitert,<br />

vielleicht immer an den gleichen. Aus diesen Erfahrungswerten<br />

lassen sich Ableitungen für die eigene Strategie<br />

treffen, um es von vornherein anders bzw. besser<br />

zu machen.<br />

ting-Unternehmen arbeiten hier interdisziplinär zusammen, um<br />

Industrie-4.0-taugliche Lösungen und Standards zu entwickeln<br />

und konsequent umzusetzen – aus der Praxis für die Praxis.<br />

Limtronik wurde damit in puncto Digitalisierung und Industrie<br />

4.0 zum Vorreiter in der Branche EMS (Electronic Manufacturing<br />

Services). Das Unternehmen bedient Branchen wie Automotive,<br />

Sicherheitstechnik, Medizintechnik, Industriesteuerung sowie<br />

erneuerbare Energien. Der EMS-Experte hat sich dabei vom<br />

klassischen Fertigungsbetrieb zum Joint Development<br />

Manufacturing(JDM)-Partner entwickelt. Dies bedeutet, das<br />

Unternehmen unterstützt seine Kundschaft nicht nur bei der Fertigung<br />

von elektronischen Baugruppen und maßgeschneiderten<br />

Systemen, sondern auch bei der Produktentwicklung.<br />

NOCH LANGE NICHT SCHLUSS:<br />

DATEN MIT ZUKUNFTSPOTENZIAL<br />

Was seinerzeit schon der Ursprung im Zuge der Rückverfolgbarkeit<br />

war, zieht sich wie ein roter Faden bis in die Zukunft: Daten.<br />

Heute kommt es bei Limtronik zum ständigen Datenaustausch<br />

der Maschinen. Viele Maschinen sind dabei an ein übergeordnetes<br />

System gekoppelt. Somit kann das Unternehmen eine immense<br />

Menge an unterschiedlichen Werten erheben, analysieren, zur<br />

Verfügung stellen und diese nutzbar machen. Neben den Daten<br />

zur Rückverfolgbarkeit sowie zur Prozessoptimierung ermöglichen<br />

es diese Informationen der Limtronik-Kundschaft, neue<br />

Geschäftsmodelle zu entwickeln – und das bis hin zum smarten<br />

Produkt im Feld.<br />

„Insbesondere in der Wertschöpfung durch Daten sehen wir die<br />

Zukunft für unsere Kundschaft. Ein Automobilhersteller zum Beispiel<br />

kann durch die gezielten Informationen seine Entwicklungszeiten<br />

verkürzen und er weiß, wann er welche Produkte im<br />

Servicefall mit welchen Ersatzteilen versorgen muss. Es lassen<br />

sich unter anderem Serviceeinsätze vorausschauend planen,<br />

Logistikkosten senken oder Rückstellungen für Rückrufaktionen<br />

reduzieren. Auch können Unternehmen erfahren, wie, wann, wo<br />

und wozu ihre Produkte genutzt werden – so lassen sich diese<br />

immer weiter optimieren und auf die Anforderungen der Kundschaft<br />

zuschneiden. Das Potenzial ist riesig“, erklärt Gerd Ohl.<br />

Bilder: Limtronik, stock.adobe.com/UrbanExplorer<br />

www.limtronik.de<br />

AUTORINNEN<br />

Ulrike Peter, Pressesprecherin,<br />

Smart Electronic Factory e.V., Limburg;<br />

Nicole Holderbaum, Projektmanagerin<br />

Smart Production/Digitalisierung, Hessen<br />

Trade & Invest GmbH, Wiesbaden<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.smartelectronicfactory.de<br />

www.technologieland-hessen.de/<br />

digitalisierung<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 15


SMART PRODUCTION<br />

MES IN DER METALLBEARBEITUNG<br />

WIE DIGITALE KENNZAHLEN<br />

MASCHINENLAUFZEITEN ERHÖHEN<br />

16 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Unternehmen, die wie Schweiger Fulpmes<br />

aufgrund einer großen Produktvielfalt flexibel<br />

und schnell auf Abweichungen in der Fertigung<br />

reagieren müssen, setzen auf die Digitalisierung<br />

der Betriebs- und Maschinendatenerfassung.<br />

Doch erst mit einem Manufacturing Execution<br />

System (MES) gelingt ein reibungsloser<br />

Datenaustausch zwischen Shopfloor und ERP.<br />

Schweiger Fulpmes entwickelt und produziert Seilklemmen<br />

für Skilifte und Seilbahnen, Motoren- und Getriebeteile für<br />

Sportmotorräder sowie Maschinenbauteile für die PUR<br />

Reaktionstechnik. Darüber hinaus zählen Karabiner, Gurtschnallen<br />

für den Bergsport und Sicherheitstechnik sowie Werkzeuge<br />

für Holzshredderanlagen zum Portfolio. Das Unternehmen<br />

versteht sich als All-at-one-place-Partner für seine Kunden. Von<br />

der Produkt- und Prozessentwicklung über die Schmiede und<br />

CNC-Bearbeitung bis hin zur Oberflächenbehandlung bieten die<br />

Stubaitaler eine hohe Fertigungstiefe. Gepaart mit einer umfangreichen<br />

Produktvielfalt setzt dies eine moderne Maschinen- und<br />

Betriebsdatenerfassung (MDE/BDE) voraus. „Wir produzieren<br />

keine Massenware“, erklärt Andreas Mussack, Leiter Konstruktion<br />

& Entwicklung. „Daher müssen wir sehr flexibel und vor allem<br />

schnell auf Veränderungen in der Fertigung reagieren können.“<br />

01 Dank bisoftMES werden<br />

Betriebs- und Maschinendaten nun<br />

digitalisiert und automatisiert<br />

zwischen der ERP-Software und dem<br />

Shopfloor ausgetauscht<br />

ERSTER SCHRITT IN RICHTUNG INDUSTRIE 4.0<br />

Um die Digitalisierung voranzutreiben, entschied das Unternehmen,<br />

für das Enterprise Resource Planning (ERP) die Software<br />

abas einzusetzen. „Damit eröffneten sich uns bereits viele Möglichkeiten<br />

in Richtung Industrie 4.0“, sagt Mussack. Dennoch sind<br />

der Software, wie jeder ERP-Lösung, Grenzen gesetzt, sodass<br />

Schweiger Fulpmes für die Erfassung von Maschinendaten selbst<br />

Hand anlegen musste – im wahrsten Sinne des Wortes. Die<br />

Werker mussten Daten etwa zu Nutzgraden, Laufzeiten oder<br />

Stückzahlen manuell erfassen. Diese Informationen wurden anschließend<br />

noch einmal manuell übertragen, damit sie auch für<br />

eine Auswertung zentralisiert vorlagen.<br />

Der Prozess, bis alle wichtigen Betriebs- und Maschinendaten<br />

im ERP vorlagen und in der Fertigungsplanung berücksichtigt<br />

werden konnten, war langwierig und fehleranfällig. Ganz zu<br />

schweigen davon, dass auch ein schnelles Reagieren auf Störungen<br />

oder Stillstände kaum möglich war. Hinzu kommt, dass viele<br />

Maschinenhersteller ein eigenes MDE/BDE-System für ihre<br />

Maschinensteuerung bereithalten, diese Systeme untereinander<br />

DREI GRÜNDE, WARUM PRODUZIERENDE UNTERNEHMEN KENNZAHLEN BENÖTIGEN<br />

1 Messung der Produktivität: Kennzahlen wie die Anzahl der produzierten Einheiten pro Stunde, die Auslastung der Maschinen<br />

und die Gesamtkosten pro Einheit können helfen, die Produktivität der Produktion zu messen. Die Ergebnisse der Messung<br />

werden ausgewertet, Entscheidungen werden getroffen und so kann die Produktivität gesteigert werden.<br />

2 Verbesserung der Qualität: Kennzahlen zur Qualitätskontrolle können dabei helfen, die Qualität der Produkte zu<br />

verbessern und Probleme in der Produktion frühzeitig zu erkennen.<br />

3 Steigerung der Effizienz: Durch die Verwendung von Kennzahlen zur Überwachung von Material- und Energieverbrauch,<br />

Ausschussraten und Stillstandzeiten lassen sich ineffiziente Prozesse identifizieren und Maßnahmen ergreifen, um<br />

die Effizienz der Produktion zu steigern.<br />

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SMART PRODUCTION<br />

02<br />

02 Mit bisoftMES besteht nun die Möglichkeit, die Fertigungsplanung<br />

in Richtung Predictive Maintenance weiterzuentwickeln<br />

aber inkompatibel sind, sodass es für Schweiger Fulpmes auch<br />

nicht infrage kam, eines dieser Datenerfassungssysteme zu nutzen.<br />

„Wir haben deshalb nach einer Software gesucht, mit der wir<br />

alle Maschinensteuerungen anbinden können“, sagt Mussack.<br />

MDE/BDE DIGITAL UND IN ECHTZEIT<br />

Man suchte nach einer Möglichkeit, die MDE/BDE mithilfe eines<br />

MES zu digitalisieren. Das Unternehmen wollte die Auswirkungen<br />

konkreter Eingriffe in die Produktionsprozesse schneller<br />

erkennen, indem bei der Analyse solcher Eingriffe aktuelle<br />

Betriebs- und Maschinendaten bereits integriert sind. Deshalb<br />

sollten diese Daten auch in Echtzeit vorliegen.<br />

Die Entscheidung fiel schließlich auf bisoftMES von gbo datacomp,<br />

da die Software bereits mit ihren Standardfunktionalitäten<br />

einen Großteil der Anforderungen des Metallverarbeiters abdeckt.<br />

„bisoftMES ist zudem keine aufgeblähte Software, bei der<br />

wir für Funktionen bezahlen, die wir nie benötigen werden“, führt<br />

Mussack als einen Entscheidungsgrund für die Lösung von gbo<br />

MIT BISOFTMES HAT<br />

SCHWEIGER FULPMES DEN<br />

NÄCHSTEN SCHRITT IN RICHTUNG<br />

INDUSTRIE 4.0 GETAN<br />

datacomp an. Darüber hinaus war auch die Flexibilität und Zukunftsfähigkeit<br />

des MES wichtig. „Integrierte Schnittstellen wie<br />

OPC UA oder MTConnect sowie die technische Unterstützung<br />

durch gbo datacomp haben dafür gesorgt, dass wir unsere Maschinen<br />

schnell an bisoftMES anbinden konnten“, sagt Mussack.<br />

MES ALS DATENDREHKREUZ<br />

Nach erfolgreichen Tests gingen der Entwicklungsleiter und sein<br />

Team gemeinsam mit den gbo-Profis die Dreh-, Fräs- und Schleifbereiche<br />

in der Fertigung durch, um diejenigen zu identifizieren, bei<br />

denen der Einsatz von bisoftMES zunächst die größten Vorteile bietet.<br />

So wurde die MES-Lösung sukzessive in die Fertigung integriert.<br />

Betriebs- und Maschinendaten werden nun digitalisiert und<br />

automatisiert zwischen der ERP-Software abas und dem Shopfloor<br />

ausgetauscht. Dabei fungiert bisoftMES als Datendrehkreuz.<br />

Das MES sammelt die Daten, verdichtet sie und visualisiert sie als<br />

Kennzahlen zum Beispiel für die Fertigungsplanung oder über<br />

Dashboards in der Produktionshalle. Herzstück ist dabei die<br />

Schnittstelle zu abas. „Nachdem wir definiert hatten, welche<br />

Daten von und zum ERP kommuniziert werden müssen, hat gbo<br />

die Schnittstelle programmiert und seitdem läuft alles einwandfrei“,<br />

resümiert Mussack. Anstatt permanent sämtliche erfassten<br />

Daten zu übermitteln, werden auf Basis von Meldeintervallen<br />

zwischen abas und bisoftMES lediglich aktuelle Maschinen- und<br />

Betriebsdaten übermittelt. Durch eine REST-Schnittstelle ist eine<br />

flexible Anpassung der zu übertragenden Daten sichergestellt.<br />

MEHR TRANSPARENZ, BESSERE ANALYSEN<br />

Mithilfe von bisoftMES ist es gelungen, die Transparenz in Produktionsprozessen<br />

zu erhöhen. „Wir erhalten nun direkt aus den<br />

Maschine exakt die Daten, die wir benötigen“, erklärt Mussack.<br />

Dadurch ließ sich die OEE steigern, da Stillstände besser ausgewertet<br />

und vermieden werden können. So entstanden etwa an<br />

einer CNC-Bearbeitungsmaschine immer wieder für ein paar<br />

Sekunden Stillstände, die zwar über die vorherige Maschinendatenerfassung<br />

erkannt wurden, aber deren Ursachen unklar<br />

blieben. Es stellte sich dank bisoftMES heraus, dass die Bearbeitungsachsen<br />

warteten, bis ein Bauteil auf dem Teller platziert<br />

wurde, anstatt sich schon vorher in die korrekte Position zu begeben.<br />

Mit einer Änderung an der Programmierung erfolgt dieser<br />

Schritt nun während der Platzierung des Bauteils.<br />

Darüber hinaus ließen sich die Laufzeiten der Maschinen und<br />

Anlagen in der dritten, mannlosen Schicht erhöhen. Hier kam es<br />

zum Beispiel immer wieder vor, dass Ablageteller in Bearbeitungsmaschinen<br />

falsche Angaben zu den auf ihnen abgelegten<br />

Bauteilen signalisierten. Mit bisoftMES konnte das Problem<br />

behoben werden. „Allein schon, weil wir die Daten nun übersichtlich<br />

als Kennzahlen auf dem Terminal sehen, können wir<br />

schneller reagieren“, ergänzt Mussack.<br />

AUF DEM WEG ZU PREDICTIVE MAINTENANCE<br />

Mit bisoftMES hat Schweiger Fulpmes den nächsten Schritt in<br />

Richtung Industrie 4.0 getan. „Selbstverständlich wollen wir weiterwachsen.<br />

Dafür müssen wir unsere Effizienz steigern“, sagt<br />

Mussack. Mit abas ist das im Bereich ERP gelungen – und mit<br />

bisoftMES auch in der Produktion. „Wir können Fertigungsprozesse<br />

genau analysieren und so Optimierungspotenzial heben.“<br />

Dadurch werden auch die Mitarbeiter entlastet. Sie können sich<br />

auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und müssen nicht länger<br />

Daten manuell festhalten. Letztendlich hilft die Digitalisierung<br />

also auch dabei, dass produzierende Mittelständler dem Fachkräftemangel<br />

etwas entgegensetzen können.<br />

Zunächst wurde bisoftMES in einer von zwei Werkshallen am<br />

Standort in Fulpmes eingesetzt. „Die Ausweitung auf die zweite<br />

Produktionshalle ist mittlerweile auch abgeschlossen“, erklärt<br />

Mussack. Mit bisoftMES hat das Unternehmen die Möglichkeit,<br />

mit sehr detaillierten Kennzahlen zu arbeiten, etwa um die Leistungsentwicklung<br />

von Werkzeugen zu ermitteln und damit die<br />

Fertigungsplanung in Richtung Predictive Maintenance weiterzuentwickeln.<br />

Das ist nur ein Beispiel für das Potenzial von MES-<br />

Lösungen. Mussack kann sich auch gut vorstellen, in Zukunft<br />

allen Werkern die benötigten Fertigungsdaten digital zur Verfügung<br />

zu stellen, um auf Arbeitsunterweisungen in Papierformat<br />

verzichten zu können. „Wir klären gerade, wie wir das weitere<br />

Potenzial von bisoftMES nutzen wollen.“<br />

Bilder: gbo datacomp<br />

www.gbo-datacomp.de<br />

AUTOR<br />

Michael Möller, Geschäftsführer,<br />

gbo datacomp GmbH, Augsburg<br />

18 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

NEUESTE FERTIGUNGSTECHNOLOGIE<br />

FÜR E-MOTOREN-GEHÄUSE<br />

MAG IAS GmbH geht konsequent den Weg in<br />

Richtung E-Mobilität und realisiert zusammen mit<br />

dem BMW Group Werk in Steyr den Aufbau der<br />

Fertigung der E-Motoren-Gehäuse. Das BMW Group<br />

Werk Steyr hatte nach einem Partner für die<br />

hochqualitative Fertigung von Komponenten des<br />

neuen E-Antriebsstrangs gesucht. Neben höchster<br />

Qualität und Präzision der Bauteile war das<br />

ambitionierte Ziel, den Aufbau der Fertigung in möglichst kurzer Zeit zu realisieren.<br />

Beide Anforderungen konnte MAG IAS erfüllen und in enger Abstimmung<br />

mit BMW das geplante Projektziel um zwei Monate unterbieten. Durch eine<br />

intensive Zusammenarbeit und den Einsatz modernster Prozessmechanismen,<br />

wie z.B. die virtuelle Inbetriebnahme der Maschinen, wurde eine bisher nie<br />

erreichte, kurze Abwicklungszeit von Beauftragung bis SOP erreicht. Zum<br />

Einsatz kommen 5-Achs-Simultanbearbeitungszentren der Specht Duo-Baureihe,<br />

die durch die Kompensation in allen drei Achsen für diese anspruchsvolle<br />

Bearbeitungsaufgabe prädestiniert sind.<br />

www.ffg-ea.com<br />

VERZINKTE BLECHE ZUVERLÄSSIG CLINCHEN<br />

Die Zusammenarbeit zwischen den Maschinenbau-Unternehmen Tox Pressotechnik und<br />

MiniTec hat sich ausgezahlt: Ein Kunde aus der Elektrobranche kann durch den Einsatz einer<br />

leistungsstarken Maschinenzange samt Pressenmodul von Tox in Kombination mit einem<br />

speziellen XY-Tisch von MiniTec verzinkte Bleche prozesssicher clinchen. Großes Plus: Der<br />

Bediener muss kein Werkzeug wechseln – er wählt sein Produkt, legt es ein und startet den<br />

Prozess. „Um verzinkte Bleche zu verbinden, empfehlen wir das Clinchen“, erläutert Marco<br />

Unger, Außendienstmitarbeiter bei Tox Pressotechnik. „Dabei kann die Zinkschicht im<br />

Fügeprozess mitfließen, eine Nachverzinkung wie<br />

beim Punktschweißen ist unnötig, und es entsteht<br />

keine Korrosionsstelle“, erklärt er. Der Kunde wollte<br />

seine Prozesse optimieren und gab die Bearbeitungsabläufe<br />

präzise vor: Der Werker legt das<br />

Bauteil auf einen XY-Tisch, entfernt sich aus dem<br />

überwachten Gefahrenbereich und drückt den<br />

Startknopf. Die SPS fährt nun das Fügeprogramm ab.<br />

Dabei wird der Tisch zunächst in die gewünschte<br />

Position gebracht. Anschließend bewegt der<br />

Freifahrschlitten die Zangen nach oben, damit die<br />

Matrize formschlüssig unter dem Blech anliegt. Von<br />

oben wird der Stempel der Tox-Maschinenzange<br />

ausgerichtet und fügt die Bleche. Daraufhin werden<br />

die Zangen nach unten gefahren und der Tisch wird<br />

für den nächsten Fügepunkt ausgerichtet. „Hier<br />

haben zwei Experten in ihrem jeweiligen Bereich<br />

eine Komplettlösung aus einer Hand entwickelt“,<br />

beschreibt Frank Stattaus, Kundenberater bei MiniTec. Tox Pressotechnik lieferte für das<br />

Clinchen eine Maschinenzange vom Typ TZ 05 mit Ausgleichsschlitten und interner<br />

Steuerung. Als Antrieb kommt das Tox-Kraftpaket RZK zum Einsatz. MiniTec fungierte bei<br />

diesem Projekt als Generalunternehmer und entwickelte einen XY-Tisch mit flexiblem<br />

Untergestell. Für Sicherheit sorgt ein Schutzzaun mit Lichtvorhang. Eine übergeordnete<br />

Steuerung regelt das Anfahren der verschiedenen Bauteile und Fügepunkte. Für den<br />

Anwender hat sich die Kombi-Lösung gelohnt. Die Bleche lassen sich prozesssicher und<br />

dauerhaft clinchen, ohne dass es später Korrosionsprobleme gibt. Auf der Anlage werden<br />

aktuell 14 unterschiedlich große Bauteile mit einer variierenden Anzahl an Clinchpunkten<br />

verbunden. Darüber hinaus ist der Anwender flexibler geworden: Die Anlage lässt sich<br />

schnell und unkompliziert für neue Bauteile programmieren.<br />

www.tox-pressotechnik.com<br />

NEXT LEVEL SOLUTIONS.<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 19


SMART PRODUCTION<br />

DEVICE- UND UPDATE-MANAGEMENT ALS BAUSTEIN FÜR PROAKTIVE CYBERSECURITY<br />

OT-SICHERHEITSRISIKEN SCHNELL BESEITIGEN<br />

In der Welt der Cybersicherheit lässt sich nur das schützen, von dem bekannt ist,<br />

dass es existiert. Daher erweist sich die Verwaltung von Assets als wichtige<br />

Grundlage, um Unternehmen aller Art vor unbefugten Zugriffen abzusichern.<br />

Das Device- und Update-Management stellt hier einen wesentlichen Baustein<br />

für eine proaktive, durchgängige Sicherheitsstrategie dar, denn es liefert ein<br />

Verzeichnis der OT-Ressourcen sowie der damit verbundenen Komponenten.<br />

Bei der Administration von industriellen Assets handelt<br />

es sich um einen Prozess, der die erreichbaren Komponenten<br />

kontinuierlich auf Aktualität überprüft, sodass<br />

sich deren potenzielle Sicherheitsrisiken und -lücken<br />

ermitteln und sofort beseitigen lassen. Die Vermögenswerte<br />

können dabei unterschiedliche Formen haben, also traditionell<br />

eine Steuerung oder ein Industrie-PC sein. Aber auch spezielle<br />

IoT- oder Automatisierungsgeräte sowie softwaredefinierte<br />

Ressourcen – beispielsweise Steuerungsapplikationen oder<br />

nachladbare Apps – werden im Asset-Verzeichnis aufgeführt.<br />

Innerhalb des OT-Bereichs kann jedes Gerät, jede Ressource<br />

und jeder Dienst Risiken oder Schwachstellen aufweisen, die<br />

eine Verletzung der einzelnen Ressource sowie des Netzwerks<br />

als Ganzes nach sich ziehen könnten, sofern Angreifer die kompromittierte<br />

Ressource als Ausgangspunkt für einen umfassenden<br />

Angriff nutzen.<br />

ERSCHWERTE AUTOMATISIERUNG<br />

VON SICHERHEITSVORGÄNGEN<br />

Ein fehlendes oder schlecht implementiertes Device- und<br />

Update-Management erschwert nicht nur die Sicherheitsabläufe.<br />

20 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

Übersicht über<br />

die Bestandteile<br />

des Device- und<br />

Update-Managements<br />

In ähnlicher Weise untergräbt eine unwirksame Verwaltung der<br />

Assets die Fähigkeit der Security-Teams, effektiv zu arbeiten.<br />

Sicherheitsvorgänge lassen sich nur schwerlich automatisieren,<br />

wenn dem Betreiber keine exakte Liste der bestehenden Ressourcen<br />

und Risiken vorliegt. Stattdessen ist sein Security-Team<br />

darauf angewiesen, Geräte manuell zu finden und zu sichern,<br />

was einem schlechten Einsatz von Zeit und Geld gleichkommt.<br />

Es schafft auch kritische Risiken für das komplette Unternehmen.<br />

Dazu gehört eine erhöhte Gefahr von Geschäftsunterbrechungen.<br />

Wenn wesentliche Daten oder Systeme wegen einer Sicherheitsverletzung<br />

nicht mehr verfügbar sind, kann das Unternehmen<br />

möglicherweise nicht mehr arbeiten. Solche Störungen schaden<br />

dem Ruf und resultieren in ernsten finanziellen Folgen.<br />

EIN FEHLENDES ODER SCHLECHTES<br />

DEVICE- UND UPDATE-MANAGEMENT<br />

SCHAFFT RISIKEN FÜR DAS<br />

KOMPLETTE UNTERNEHMEN<br />

Ein mangelhaftes Device- und Update-Management beeinträchtigt<br />

zudem die kontinuierliche und genaue Bestandsaufnahme<br />

der OT-Ressourcen. Sofern der Betreiber nicht weiß, welches<br />

Asset wo in seinem Unternehmen vorhanden ist, kann er lediglich<br />

erahnen, in welchem Bereich die größten Risiken liegen. Die<br />

fehlende Gewissheit macht es schwierig, Sicherheitsressourcen<br />

effizient zu verwenden, wenn sie auftreten.<br />

VORTEILE EINER ASSET-VERWALTUNG<br />

Die Verwaltung der Assets verschafft dem gesamten Unternehmen<br />

die notwendige Transparenz, damit sich eine weitreichende<br />

Sicherheitsstrategie entwickeln lässt, auf deren Basis<br />

die Assets aktuell bleiben sowie Bedrohungen schnell und proaktiv<br />

abgewehrt werden können. Ein solcher Ansatz bietet mehrere<br />

wichtige Vorteile:<br />

n Inventarisierung: Durch einen soliden Prozess im Hinblick<br />

auf die Administration von Assets sind neue OT-Services und<br />

-Ressourcen erkenn- und einsetzbar, ohne dass die Sicherheit des<br />

Unternehmens gefährdet wird.<br />

n Interoperabilität: Unternehmen verwenden OT-Services<br />

und -Komponenten verschiedener Hersteller. Diese Assets<br />

müssen sich im Sinne der Cybersicherheit verwalten lassen, am<br />

besten durch einen zentralen Dienst. Aufgrund der Nutzung von<br />

OPC UA sorgt das Device- und Update-Management für eine<br />

herstellerunabhängige Administration.<br />

n Durchgängige Updates: Das Device- und Update-Management<br />

ist in der Lage, sowohl sicherheitskritische als auch funktionale<br />

Updates bei sämtlichen direkt erreichbaren Assets durchzuführen.<br />

Dies betrifft auch die an die Assets angeschlossenen<br />

unterlagerten Assets.<br />

n Einfacher und sicherer Bezug von Updates: Die Anlagenverantwortlichen<br />

oder Security-Teams müssen rechtzeitig über<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 21


SMART PRODUCTION<br />

CYBERBEDROHUNGEN PROAKTIV ABWEHREN<br />

Die Verwaltung der Assets verschafft dem gesamten Unternehmen<br />

die notwendige Transparenz, damit sich eine weitreichende Sicherheitsstrategie<br />

entwickeln lässt, auf deren Basis die Assets aktuell bleiben<br />

sowie Bedrohungen schnell und proaktiv abgewehrt werden können.<br />

Arno Martin Fast, B.Eng., Senior Specialist Digital Services,<br />

Phoenix Contact Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

Updates der Asset-Hersteller informiert werden. Hierzu kann<br />

sich das Device- und Update-Management mit dem vom Hersteller<br />

bereitgestellten Update-Repository verbinden und dort zyklisch<br />

nach neuen Versionen der eingesetzten Assets suchen. Ist<br />

ein Update verfügbar, lässt sich dieses ohne Umwege und integer<br />

beziehen sowie im Device- und Update-Management verwenden.<br />

n Flexibel nutzbar: Das Device- und Update-Management ist in<br />

unterschiedlichen Umgebungen anwendbar. Ob als App in<br />

einem Industrie-PC, als Software auf einem PC oder als Container<br />

in der IT: Je nach Einsatzfall kann es mit identischer Funktionalität<br />

genutzt werden.<br />

Auf die beschriebenen Arten versetzt das Device- und Update-<br />

Management Unternehmen in eine bessere Position, um Sicherheitsrisiken<br />

zu detektieren und darauf zu reagieren. Obwohl die<br />

Verwaltung von Assets lediglich eine Komponente einer effektiven<br />

Cyber-Security-Strategie darstellt, erweist es sich in den<br />

meisten Fällen als unmöglich, proaktive Sicherheitsmaßnahmen<br />

ohne eine zentrale Administration der Assets umzusetzen.<br />

AKTIVITÄTEN KONTINUIERLICH<br />

DURCHFÜHREN<br />

Da OT-Ressourcen und -Sicherheitsrisiken in vielen Formen vorkommen,<br />

ist das Device- und Update-Management ein Prozess,<br />

der zahlreiche Aktivitäten umfasst. Die Herangehensweise an die<br />

Asset-Administration variiert von Unternehmen zu Unternehmen<br />

– je nachdem, welche Arten von Ressourcen gefährdet<br />

sind. Im Folgenden werden die Eckpfeiler des Prozesses für ein<br />

typisches Unternehmen vorgestellt:<br />

n Gerätekennung: Durch die Identifizierung und Bewertung<br />

jedes einzelnen Netzwerkeckpunkts auf Sicherheitsschwachstellen<br />

können die Teams sofort Maßnahmen zur Problembehebung<br />

ergreifen.<br />

n Aufgaben erkennen: Die Verwaltung von Assets unterstützt<br />

bei der Identifikation von Aufgaben, um Sicherheitslücken zu<br />

schließen oder neue Funktionen auszurollen.<br />

n Umsetzung planen: Weil sich die Dringlichkeit von Updates<br />

unterscheiden kann, bietet das Device- und Update-Management<br />

die Möglichkeit, ein Update unverzüglich oder zu einem<br />

bestimmten Zeitpunkt zu starten.<br />

n Updates installieren: Nachdem die Aufgaben in der Asset-<br />

Verwaltung geplant und priorisiert worden sind, wird das Update<br />

auf den Assets installiert. In diesem Zusammenhang kann das<br />

Security-Team auswählen, ob das Update gleich nach dem Transfer<br />

aufgespielt werden soll oder zu einem späteren Zeitpunkt.<br />

Zu beachten ist, dass sich viele der beschriebenen Ressourcen<br />

ständig ändern. Netzwerkgeräte können kommen und gehen.<br />

Daher sind die Asset-Management-Prozesse kontinuierlich<br />

durchzuführen, damit sie mit den sich schnell entwickelnden<br />

Umgebungen Schritt halten können.<br />

FÜR JEDES UNTERNEHMEN RELEVANT<br />

In der Vergangenheit haben Unternehmen der Administration<br />

von Assets nur wenig Priorität eingeräumt. Denn für die Automatisierung<br />

der Prozesse zur Verwaltung von Assets gab es keine geeigneten<br />

Tools. Die permanente manuelle Administration von<br />

Beständen war nicht praktikabel. Durch die Entwicklung von automatisierten<br />

Tools zur Erkennung von Ressourcen und Bedrohungen<br />

spielt das Asset-Management heute in zahlreichen Branchen<br />

eine wichtige Rolle, wenn es um Sicherheitsoperationen<br />

geht. Es ist nicht nur für Software- und IT-Unternehmen von entscheidender<br />

Bedeutung, sondern für jedes Unternehmen, das<br />

auf Soft- und Hardware angewiesen ist, um seinen Betrieb aufrechtzuerhalten.<br />

Das trifft derzeit auf fast jedes Unternehmen zu.<br />

Bilder: Shutterstock, Phoenix Contact<br />

www.phoenixcontact.com<br />

AUTOR<br />

Arno Martin Fast, B.Eng., Senior Specialist<br />

Digital Services, Phoenix Contact<br />

Electronics GmbH, Bad Pyrmont<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.phoenixcontact.com/security<br />

SOFTWARE-AKTUALISIERUNG<br />

AUF BASIS VON OPC UA<br />

Das in der Spezifikation OPC UA 10000-100<br />

definierte Software-Aktualisierungsmodell<br />

wird zur Verwaltung der Software eines<br />

Assets verwendet. Dies kann die Installation<br />

neuer Software, Aktualisierung<br />

vorhandener Software oder einer Firmware<br />

sowie eine begrenzte Sicherung und<br />

Wiederherstellung von Parametern und der<br />

Firmware umfassen, soweit es für die<br />

Aktualisierung erforderlich ist.<br />

22 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION<br />

FERTIGUNGSAUFTRÄGE ÜBER ERP DURCHGÄNGIG PLANEN, ÜBERWACHEN UND STEUERN<br />

Mit ihrer digitalen Fertigungslösung Connected Manufacturing begleitet die Hoffmann<br />

Group KMU in die digitale Welt. Systemoffenheit ist dabei oberste Prämisse. Zur<br />

Anbindung von Fremdsystemen gibt es deshalb eine offene bidirektionale Schnittstelle<br />

(API). Diese ermöglicht u.a. die Anbindung von ERP-Systemen. Die Vectotax Software<br />

GmbH hat auf dieser Basis nun eine Integration mit ihren ERP-Systemen TaxMetall und<br />

BusinessNow geschaffen. Durch die neue Standardschnittstelle von Vectotax können die<br />

ERP-Systeme per Plug & Play mit Connected Manufacturing verbunden und Auftragsund<br />

Fertigungsdaten nahtlos in beide Richtungen ausgetauscht werden. Aufträge lassen<br />

sich somit durchgängig über das ERP-System organisieren, steuern und überwachen;<br />

Fertigungsdaten stehen in Echtzeit für Planungen, Nachkalkulationen und Analysen im ERP-System oder damit verbundenen<br />

Planungs- und Analysetools bereit. Mit dem Modul Plantafel ermöglicht TaxMetall ERP außerdem eine effiziente Planung von<br />

Aufträgen, Personal, Maschinenbelegung und -auslastung.<br />

www.hoffmann-group.com<br />

NEUE WENDESCHNEIDPLATTEN<br />

FÜR PLANFRÄSER<br />

Dormer Pramet hat seine Werkzeugmarke Pramet um fünf<br />

WSP-Varianten ergänzt: Die quadratischen, positiven<br />

Wendeschneidplatten erreichen Schnitttiefen bis zu 6,4 mm.<br />

Zusätzlich sind neue Planfräser verfügbar. Mehrere anwendungsspezifische<br />

Geometrien und Schneidstoffsorten<br />

ermöglichen die Bearbeitung nahezu jeden Materials. Die<br />

M-Geometrie der gepressten<br />

Wendeschneidplatten Pramet<br />

SDMT 13 ist für leichte und<br />

mittlere Schnitte ausgelegt, die<br />

R-Geometrie ist eher auf die<br />

Schruppbearbeitung ausgerichtet<br />

ist. Beide Geometrien sind<br />

vielseitig für das Fräsen von<br />

Stählen, Gusseisen und harten<br />

Stählen einsetzbar. Die scharfe<br />

F-Geometrie der Pramet<br />

SDET 13 ist ideal für die sichere Bearbeitung von rostfreien<br />

Stählen und hitzebeständigen Superlegierungen. Eine<br />

polierte, extra scharfe FA-Geometrie ermöglicht die produktive<br />

Bearbeitung von Nichteisenwerkstoffen. Eine zusätzliche<br />

Wiper-Wendeschneidplatte XDET 13 erlaubt es, auch bei<br />

größeren Durchmessern und hohen Vorschubgeschwindigkeiten<br />

noch eine hohe Oberflächenqualität zu erzielen.<br />

www.dormerpramet.com<br />

VDMA-EINHEITSBLATT „OPTIMIERTER<br />

WERKZEUGBEAUFTRAGUNGSPROZESS“<br />

„Der neue Standard hilft, Missverständnisse<br />

und Unklarheiten zwischen<br />

Auftraggebern und Lieferanten<br />

zu beseitigen und wird dazu beitragen,<br />

Produktionsverzögerungen zu<br />

minimieren sowie Kosten zu reduzieren,“<br />

sagt Daniel Käfer, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Käfer<br />

Werkzeugbau GmbH (Bild), der sich<br />

gemeinsam mit weiteren Entscheidern<br />

aus der Werkzeugbau-Branche<br />

und der Einkäuferseite bei der<br />

Erarbeitung des VDMA-Einheitsblatts 34195 „Standard für die<br />

Beauftragung und Abnahme formgebender Werkzeuge“<br />

engagiert hat. Dieses Einheitsblatt bietet Werkzeugeinkäufern<br />

und -lieferanten von Stanz- und Umformtechnik sowie Spritzund<br />

Druckgießwerkzeugen einen vereinfachten und standardisierten<br />

Prozess in vier Phasen an, der mit konkreten Fragestellungen<br />

und vorgegebenen Kriterien ein gemeinsames<br />

Verständnis hinsichtlich Qualitäts-, Kosten-, Zeit- und Nachhaltigkeitsaspekten<br />

zum Ziel hat. Interessierte sind aufgefordert,<br />

zum Inhalt des Entwurfs Einsprüche, Änderungs- und<br />

Ergänzungsvorschläge (Stellungnahmen) mit Begründung<br />

einzureichen.<br />

www.pwz.vdma.org<br />

KOPIERSCHLICHTFRÄSER: BESSERE OBERFLÄCHEN DANK NEUER INNENKÜHLUNG<br />

Mit dem M5460 präsentiert Walter einen neuen Kopierschlichtfräser der Xtra·tec XT Generation.<br />

Der Fräser (Ø 8–32 mm oder ⅜–1 Inch) verfügt über innere Kühlmittelzufuhr, die je nach<br />

Werkstoff und Anwendung mit Druckluft, Minimalmengenschmierung oder Emulsion genutzt<br />

werden kann. Das optimiert die Spanabfuhr und damit die Oberflächenqualität und Prozesssicherheit.<br />

Der für das Schlichten, Vorschlichten und Hartfräsen konzipierte Fräser eignet sich<br />

sowohl zum Kopierschlichten von komplexen Freiformflächen als auch für tiefe Kavitäten in<br />

Stahl, nichtrostenden Stählen, Gusseisen, schwer zerspanbaren Werkstoffen und zur Hartbearbeitung<br />

bis 63 HRC. Die zweischneidigen, präzisionsgeschliffenen Wechselplatten kombinieren<br />

bewährte Geometrien mit universellen, verschleißfesten Walter Schneidstoffen für ISO P, K, M<br />

und S und mit der Hochleistungssorte WHH15X zur Bearbeitung von ISO H. Den Kopierschlichtfräser gibt es mit fünf verschiedenen<br />

Schnittstellenausführungen: mit Zylinderschaft (Stahl und Vollhartmetall), Weldon, ScrewFit und zylindrisch-modular.<br />

www.walter-tools.com/de-de<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 23


BETRIEBSTECHNIK<br />

DIN-, NORM- UND ZEICHNUNGSTEILE-MANAGEMENT MIT RFID-KANBAN<br />

STETS BESTENS VERSORGT<br />

Bei einem Armaturen-Hersteller stand die Optimierung des Kanban-Systems an.<br />

Die besonderen Anforderungen an das künftige C-Teile-Management:<br />

Verbindungselemente mit Schraubensicherung sowie Zeichnungsteile bereithalten.<br />

Die Lösung brachte ein RFID-Kanban-Konzept. Damit wurden die Beschaffungsvorgänge<br />

automatisiert und die Prozesse in der Montage schneller und einfacher.<br />

24 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

schon beim ersten Treffen festgestellt. Der Spezialist für C-Teile-<br />

Management war zur richtigen Zeit am richtigen Ort und hatte<br />

die passenden Antworten parat. „Wir waren auf der Suche nach<br />

einem neuen, optimierten Kanban-System, das unsere Montage<br />

auch mit Zeichnungsteilen und Verbindungselementen mit<br />

Schraubensicherung versorgen kann“, erklärt der Produktionsleiter.<br />

„Und genau in dem Moment stand ein Außendienstmitarbeiter<br />

von Otto Roth vor unserer Tür und konnte sofort eine<br />

Lösung anbieten.“<br />

SCHNELL GREIFBAR, GUT SORTIERT<br />

UND AUTOMATISIERT<br />

Schrauben, Dichtungsringe und Muttern in allen Größen und<br />

Ausführungen – ordentlich sortiert in blauen Kästen, nebeneinander<br />

aufgereiht in langen Regalen. Sämtliche Artikel, die die<br />

Montagemitarbeiter bei AWG benötigen, befinden sich in greifbarer<br />

Nähe. „Wir haben hier aktuell 222 DIN-, Norm- und Zeichnungsteile<br />

im Kanban-System“, weiß Benjamin Burkhardt. Und es<br />

ist immer genug Nachschub da. Seit Januar 2021 übernimmt<br />

nämlich ein Zwei-Behälter-Kanban-System mit RFID die<br />

Beschaffungs- und Bestell-Prozesse bei AWG. An jedem Kanban-<br />

Behälter ist ein Etikett mit einem integrierten RFID-Transponder<br />

01 AWG stellt u.a.<br />

Strahlrohre und<br />

wasserführende Armaturen<br />

für die Brandbekämpfung<br />

sowie Pumpen und<br />

Pumpenzubehör her<br />

Unsere Produkte schützen und retten Menschenleben,<br />

deshalb müssen sie einwandfrei funktionieren“, erklärt<br />

Benjamin Burkhardt, der als Fertigungsleiter beim<br />

Armaturen-Hersteller AWG in Ballendorf für den<br />

reibungslosen Ablauf der Fertigungsprozesse zuständig ist. In der<br />

Produktion stellen circa 100 Mitarbeitende am Ortsrand der<br />

kleinen Gemeinde auf der Schwäbischen Alb Strahlrohre und<br />

wasserführende Armaturen für die Brandbekämpfung sowie<br />

Pumpen und Pumpenzubehör her. Unter dem Markennamen<br />

Alco bietet der Mittelständler zudem Wasserwerfer und Monitoranlagen<br />

für den mobilen und stationären Brandschutz an.<br />

„Damit Rettungskräfte auch weiterhin unseren Marken vertrauen,<br />

arbeiten wir nur mit Lieferanten zusammen, die zuverlässig und<br />

in 100-prozentiger Qualität liefern“, ergänzt Burkhardt.<br />

Dass die Otto Roth GmbH & Co KG diese Anforderungen<br />

perfekt erfüllen kann, haben die Verantwortlichen bei AWG<br />

AUCH INDIVIDUELLE<br />

ZEICHNUNGSTEILE WERDEN<br />

BESCHAFFT UND IM KANBAN<br />

BEREITGEHALTEN<br />

angebracht. Dort sind alle wichtigen Informationen über den<br />

jeweiligen Artikel, die Stückzahl und sogar der genaue Standort<br />

des Behälters gespeichert. Um einen Bestellvorgang auszulösen,<br />

legen die Mitarbeiter den leeren Behälter auf einer Palette ab.<br />

Diese steht auf einer RFID-Fußbodenmatte, die die Daten der<br />

Tags ausliest und an die Master-Kanban-Box weiterleitet.<br />

Diese Master-Kanban-Box ist das Herzstück des RFID-basierten<br />

Systems. Als zentraler Rechner erfasst sie sämtliche Bestellvorgänge<br />

und übermittelt sie in vordefinierten Zeitabständen per<br />

LAN, WLAN oder Mobilfunknetz an das Otto-Roth-EDV-System.<br />

Die Vorteile für den Kunden: Er kann seine Beschaffungsprozesse<br />

deutlich optimieren, die Nachbestellung automatisieren und<br />

seinen Bestand kostengünstiger managen. Auch Änderungen<br />

und Zusatzbestellungen direkt an der Master-Kanban-Box sind<br />

jederzeit einfach möglich. Die komfortablen Kontrollfunktionen,<br />

Statistikdaten und Übersichten sorgen für ein zuverlässiges<br />

Datenmanagement.<br />

FLEXIBEL BEI AUFTRAGSSPITZEN, KURZE<br />

WEGE, WENIGER ZEITAUFWAND<br />

Das neue Kanban-System hat die AWG-Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter schnell überzeugt. Sie haben kürzere Wege, zudem<br />

bleiben ihnen zeitaufwändige Beschaffungs- und Bestellprozesse<br />

erspart. „Ein ganz wichtiger Pluspunkt sind die reduzierten<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 25


BETRIEBSTECHNIK<br />

02<br />

02 Auf der Suche nach einer Kanban-Lösung mit<br />

kurzen Wegen und automatisierten Beschaffungsund<br />

Bestellvorgängen zusammengekommen:<br />

Benjamin Burkhardt (links) von AWG und Mario<br />

Da Costa von Otto Roth<br />

03 Die Master-Kanban-Box ist das Herzstück des<br />

RFID-basierten Systems: Als zentraler Rechner erfasst<br />

sie sämtliche Bestellvorgänge und leitet diese in<br />

vordefinierten Zeitabständen automatisch an das<br />

Otto-Roth-EDV-System weiter<br />

auch zwischendurch mit dem Auto nach Ballendorf. Er ist als Ansprechpartner<br />

regelmäßig vor Ort und hat ein offenes Ohr für alle<br />

Fragen. So kam es auch, dass bereits ein halbes Jahr nach der ersten<br />

Kanban-Lösung ein zweiter Regalstellplatz folgte. Und die<br />

03<br />

MONTAGEARBEITSPLÄTZE UND<br />

KANBAN-SYSTEM SOLLEN KÜNFTIG<br />

NOCH MEHR VERSCHMELZEN<br />

nächste Erweiterung sei auch schon angedacht, verrät Produktionsleiter<br />

Burkhardt: „Wir wollen die Prozesse weiter verschlanken,<br />

deshalb sollen die Montagearbeitsplätze und das Kanban-<br />

System noch mehr miteinander verschmelzen.“<br />

Kosten – wir brauchen weniger Lagerkapazität“, ergänzt Benjamin<br />

Burkhardt. Otto Roth nimmt dem Team aber nicht nur das<br />

komplette C-Teile-Management ab. Auch individuelle Zeichnungsteile<br />

beschafft der Spezialist auf Kundenwunsch und kann<br />

diese im Kanban bereithalten. „Das war beim Vorgänger-System<br />

nicht möglich“, resümiert der Produktionsleiter. „Wir mussten die<br />

Zeichnungsteile und die Verbindungselemente mit Schraubensicherung<br />

bei verschiedenen Lieferanten besorgen und waren<br />

total unflexibel.“<br />

Mit der Otto-Roth-Lösung kann AWG jetzt auch Spitzenzeiten<br />

bei der Produktion viel besser abfangen. Wenn die Montagemitarbeiter<br />

mehr Teile brauchen, als im Kanban-System vorgesehen,<br />

kann der Kanban-Verantwortliche jederzeit eingreifen und nachbestellen.<br />

ALLES AUS EINER HAND<br />

Kundenbetreuung und Service stehen bei den Kanban-Spezialisten<br />

an erster Stelle. „Die Zusammenarbeit ist sehr partnerschaftlich,<br />

und wir bekommen alles aus einer Hand – das ist uns wichtig“,<br />

bestätigt Benjamin Burkhardt. Otto Roth liefert einmal pro<br />

Woche die benötigten DIN-, Norm- und Zeichnungsteile an und<br />

räumt sie ein. Dazu rollt normalerweise ein Lkw auf den Hof.<br />

Aber wenn es mal ganz schnell gehen muss, bringt Mario Da<br />

Costa, Außendienstmitarbeiter bei Otto Roth, die fehlenden Teile<br />

FAZIT<br />

Benjamin Burkhardt und sein Team vertrauen auf die Expertise<br />

von Otto Roth. Den Beweis für die effektive Zusammenarbeit<br />

liefern Kosteneinsparungen und beschleunigte Bestellabläufe.<br />

Aber auch die Zahlen überzeugen, die nach zwei Jahren Kanban-<br />

Partnerschaft im System stehen: 3 164 gelieferte Behälter und<br />

5 <strong>07</strong>9 880 Teile. AWG kann jederzeit direkt am Kanban-Standort<br />

über die Online-Plattform www.Kanban-Mobil.de alle Informationen<br />

und Auswertungen abrufen. Otto Roth ist zwar Manager<br />

des Kanban-Systems, aber der Kunde hat den Überblick und die<br />

Möglichkeit, sich den Behälterstatus oder die genaue Position<br />

anzusehen.<br />

Bilder: Otto Roth<br />

www.ottoroth.de<br />

AUTOR<br />

Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder, Texterin,<br />

a1kommunikation Schweizer GmbH,<br />

Filderstadt<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.Kanban-Mobil.de<br />

26 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK<br />

SICHER ARBEITEN IN EXPLOSIONS-<br />

GEFÄHRDETEN BEREICHEN<br />

Die Schmersal Gruppe hat ihr Programm an optoelektronischen<br />

Schutzeinrichtungen um eine Baureihe<br />

Sicherheitslichtvorhänge/Gitter in Ex-Ausführung<br />

erweitert. Die Baureihe EX-SLC/SLG440 in den Zündschutzarten<br />

EX d (Gasatmosphären), EX t (Staubatmosphären)<br />

und EX op is (optische Strahlung) ist speziell<br />

für die Zugangsabsicherung von explosionsgefährdeten<br />

Bereichen in der industriellen Fertigung geeignet<br />

– insbesondere für die Zonen 1 und 21. Die Lichtvorhänge Ex-SLC440<br />

für die Finger-, Hand- und Körpererkennung gibt es in Varianten mit<br />

einer Auflösung von 14 und 30 mm sowie mit Reichweiten von 0,3 bis<br />

20 m. Die Lichtgitter Ex-SLG440 sind für die Zutrittskontrolle für<br />

Gefahrenbereiche geeignet. Die Geräte erreichen die Schutzarten<br />

IP66 und IP67 und können auch im Außenbereich eingesetzt werden.<br />

www.schmersal.com<br />

Effizientes<br />

Energiemanagement<br />

Energiemonitoring mit<br />

Modbus RTU<br />

MEHR ENERGIEEFFIZIENZ BEI ANTRIEBEN<br />

Der Nord Eco-Service hilft Unternehmen dabei, die<br />

effizienteste Antriebslösung für ihren konkreten Anwendungsfall<br />

zu finden. Der erste Schritt besteht in der<br />

umfassenden Erhebung von Messwerten. Dazu wird die<br />

Nord Eco-Box zwischen den Motor und die Stromversorgung<br />

geschaltet. Das aus einem Energiemessgerät mit<br />

Datenlogger-Funktion, Stromwandler und Kabelanschlüssen<br />

bestehende System zeichnet in Echtzeit Daten über<br />

dauerhafte Belastungen, Lastspitzen und unregelmäßige<br />

Zustände auf. Die Daten werden in einer eigens entwickelten<br />

Software automatisch ausgewertet. Nord bietet<br />

den Eco-Service sowohl für Anlagen mit eigenen als auch mit Fremdkomponenten<br />

an. Die Messungen im Zeitverlauf ermöglichen es, einen Lastzyklus der<br />

Anlage zu erstellen. Daran ist abzulesen, ob eine Anlage in der Dimensionierung<br />

den Anforderungen der jeweiligen Anwendung entspricht. Bei großen Anlagen<br />

mit zahlreichen Antrieben kann die Analyse mit dem Eco-Service dazu führen,<br />

dass die Anzahl unterschiedlicher Antriebssysteme deutlich reduziert wird.<br />

www.nord.com/de<br />

Energiemeter<br />

RL 9405<br />

KOMFORTABLER, NACHHALTIGER UND SICHERER:<br />

NEUER GEFAHRSTOFFARBEITSPLATZ<br />

Mit dem neuen Modell „GAP-Line-Eco“ hat asecos seinen<br />

bewährten Gefahrstoffarbeitsplatz GAP technisch und<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit überarbeitet. Eine der<br />

wichtigsten Neuerungen betrifft die Optimierung der<br />

Luftführung. Bei der neuen GAP-Line-Eco wurde der<br />

Abluftstutzendurchmesser von 160 auf 250 mm<br />

vergrößert. So ließ sich bei verschiedenen Modellgrößen<br />

die Anzahl der Abluftstutzen reduzieren. Dank dieser<br />

Maßnahmen verringert sich der Druckverlust um mehr<br />

als 50 %, wodurch der bauseitige Lüfter deutlich kleiner,<br />

leistungsschwächer und somit energieeffizienter ausfallen kann. Zusätzlich<br />

konnte der Mindestvolumenstrom, der für ausreichend Frischluft im GAP sorgt,<br />

stark reduziert werden. So ist etwa bei einer Gerätebreite von 1800 mm nur<br />

noch ein Mindestvolumenstrom von 650 anstelle von 980 m³/h nötig. Dadurch<br />

muss deutlich weniger Abluft aus dem GAP abgesaugt werden, was ebenfalls<br />

Energie und somit Kosten spart.<br />

www.asecos.com<br />

VARIMETER PRO<br />

Energieeinsparpotenziale erkennen<br />

und optimieren<br />

Einfache Ermittlung von Energieverbrauch<br />

sowie Energieerzeugung<br />

Platzersparnis im Schaltschrank durch<br />

nur 35 mm Baubreite<br />

Einsatzfähig ohne separate<br />

Hilfsspannung<br />

www.dold.com<br />

35<br />

Halle 9 | Stand 331<br />

E. Dold & Söhne GmbH & Co. KG<br />

78120 Furtwangen | Tel. <strong>07</strong>723 6540 | dold-relays@dold.com


BETRIEBSTECHNIK<br />

SICHERHEITSSTECHNIK FÜR<br />

VOLLAUTOMATISCHE LACKIERANLAGE<br />

ROBOTERZELLEN<br />

BESTENS GESICHERT<br />

Die Bernstein AG aus Porta Westfalica nahm<br />

in ihrer Produktion vor kurzem zwei vollautomatische<br />

Lackierroboter für die Pulverbeschichtung von<br />

Gehäuseteilen in Betrieb. Für die Sicherheit im<br />

Umgang mit den Robotern setzt das Unternehmen<br />

auf Produkte aus eigenem Hause.<br />

A<br />

uf der Suche nach zwei zuverlässigen Lackierrobotern<br />

für den Produktionsstandort in Hille/Hartum wandte<br />

sich Bernstein an die Ingenieure eines erfahrenen<br />

Anbieters für komplette Lackiersysteme. Benötigt<br />

wurden zwei vollautomatische Lackierroboter für die aufeinanderfolgende<br />

Pulverbeschichtung der Vorder- und Rückseite<br />

von Gehäuseteilen. Aus Sicherheitsgründen arbeiten die Roboter<br />

„hinter Gittern“ in jeweils einer Roboterzelle, damit sich niemand<br />

verletzt, wenn sie in Bewegung sind. „Als Anbieter industrieller<br />

Sicherheits- und Gehäusetechnik lag es auf der Hand, für die notwendige<br />

Sicherheitstechnik auf unsere eigenen Produkte zu<br />

setzen“, so Bernd Borcherding, Leiter der Produktion in Hille/<br />

Hartum.<br />

CLEBVER VERRIEGELN UND ÜBERWACHEN<br />

Gesagt, getan: Solange der jeweilige Lackierroboter sich in Bewegung<br />

befindet, verwehrt also Sicherheitstechnik aus dem Hause<br />

Bernstein den Zugang. Zum Einsatz kommen dafür zwei Verriegelungsschalter<br />

mit Zuhaltung „SLC“. Der SLC befindet sich<br />

jeweils an der Schutztür, die den Zugang zum Sicherheitsbereich<br />

der jeweiligen Roboterzelle bildet. Die Notentsperrung, montiert<br />

auf der Vorderseite des SLC, ermöglicht dabei im Notfall ein<br />

sofortiges Öffnen der Schutztür von außen. Die Fluchtentriegelung,<br />

auf der Rückseite des Schalters befindlich, ermöglicht im<br />

Gegensatz dazu ein sofortiges Öffnen von innen, sollte ein Notfall<br />

auftreten. Der mechanisch beanspruchte Bestandteil des Verriegelungsschalters,<br />

zum Beispiel der drehbare Kopf, ist aus Metall<br />

gefertigt. Das macht ihn extrem robust und langlebig. Leicht und<br />

funktionell hingegen ist das Gehäuse aus Kunststoff. Die Über-<br />

wachung der beiden Verriegelungsschalter SLC übernimmt<br />

ebenfalls ein Bernstein-Produkt, und zwar das programmierbare<br />

Sicherheitsrelais SCR P. Hierbei ist jede Roboterzelle mit einem<br />

separaten SCR P ausgestattet, das mit dem entsprechenden<br />

Verriegelungsschalter SLC der Zugangstür verdrahtet ist. Beim<br />

Öffnen der Tür stoppt daher nur der Lackierroboter des zugehörigen<br />

Sicherheitsbereiches, nicht aber der zweite Roboter hinter<br />

der anderen Gittertür; dieser kann ungehindert weiterarbeiten.<br />

Die Sicherheitsauswertungen sind hingegen so untereinander<br />

verschaltet, dass die angeschlossenen Not-Halt-Geräte die<br />

gesamte Maschine stoppen, wenn es darauf ankommt. Der externe<br />

Not-Halt des Fördersystems, das die Gehäuseteile durch die<br />

Lackierkabinen befördert, kann ebenfalls durch die SCR P-Geräte<br />

ausgewertet werden und so beide Roboter im Falle eines Stillstands<br />

anhalten.<br />

FAZIT<br />

„Mit den neu integrierten Lackierrobotern reduzieren wir den<br />

Pulverbedarf pro Teil bei gleichzeitig wiederkehrend hoher Qualität<br />

der beschichteten Oberfläche. Wir sind mehr als zufrieden<br />

mit der Umsetzung. Dass wir uns auf die Sicherheitstechnik<br />

verlassen können, war vorhersehbar, schließlich kennen wir die<br />

Vorteile unserer eigenen Produkte sehr gut“, ergänzt Bernd Borcherding.<br />

„Insgesamt ein gelungenes Projekt und eine Investition<br />

in die Zukunft und in die Zufriedenheit unserer Kunden.“<br />

Bilder: Bernstein<br />

www.bernstein.eu<br />

28 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


ANZEIGE<br />

01<br />

02<br />

GTI MAX CONNECT:<br />

ERGONOMISCH UND<br />

SCHALLREDUZIEREND<br />

Die optimale Arbeitsplatzgestaltung ist gerade<br />

in Industrie und Gewerbe wichtiger denn je, um<br />

den Bewegungsapparat der Mitarbeitenden zu<br />

schonen und Erkrankungsrisiken zu minimieren.<br />

Dabei spielt auch die Wahl des richtigen<br />

Bodenbelags eine wichtige Rolle. Vor diesem<br />

Hintergrund bietet Gerflor mit GTI Max Connect<br />

eine besonders ergonomische Lösung – für<br />

dauerhaft gesundes Arbeiten.<br />

03<br />

01 Der elastische Industrieboden GTI Max Connect schont<br />

einer aktuellen Studie zufolge die Gelenke und ermöglicht<br />

ein komfortableres und gesünderes Arbeiten.<br />

02 Vorbildliche Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz:<br />

Gerflor ist mit dem „Innovationspreis Ergonomie“<br />

ausgezeichnet worden.<br />

03 Enorm strapazierfähig: Die großformatigen Vinyl-Fliesen<br />

kommen insbesondere in Produktionsbereichen erfolgreich<br />

zum Einsatz – das Original seit 35 Jahren.<br />

Seit 35 Jahren das Original: Die großformatigen Vinyl-Fliesen<br />

GTI Max Connect kommen insbesondere in Produktionsbereichen<br />

erfolgreich zum Einsatz und überzeugen<br />

nicht nur bei Strapazierfähigkeit und Wirtschaftlichkeit,<br />

sondern insbesondere auch in puncto Ergonomie. Eine aktuelle<br />

Studie des französischen Labors für Motorische Biologie (LIBM)<br />

zeigt: Bei Tätigkeiten auf dem elastischen Vinylboden reduziert<br />

sich die wahrgenommene Ermüdung beim Gehen im Vergleich<br />

zu klassischen Epoxidharz- oder Betonböden um durchschnittlich<br />

15 %, die Muskelbelastung fällt um 10 % geringer aus.<br />

Gleichzeitig wirken im Durchschnitt 15 % weniger Stöße und<br />

Vibrationen auf den Körper ein und der empfundene Gehkomfort<br />

ist um 20 % besser. Auch der Druck auf die Gelenke bei<br />

knienden Tätigkeiten ist um bis zu 38 % geringer. Nicht zuletzt<br />

ein Plus der elastischen Fliesen: die Reduktion von Tritt-, Fallund<br />

Rollgeräuschen um durchschnittlich 9 dB. So ermöglicht<br />

GTI Max Connect ein gesünderes und produktiveres Arbeiten<br />

und somit auch eine Steigerung von Wohlbefinden und Zufriedenheit<br />

der Mitarbeitenden.<br />

Auch das in Deutschland ansässige Institut für Gesundheit und<br />

Ergonomie e. V. (IGR) hat den positiven Einfluss von GTI Max<br />

Connect auf den Bewegungsapparat in Labortests bestätigt und<br />

Gerflor in 2022 mit dem renommierten „Innovationspreis Ergonomie“<br />

ausgezeichnet.<br />

Gerflor Mipolam GmbH<br />

Mülheimer Straße 27<br />

53840 Troisdorf<br />

Telefon: 02241/2530-0<br />

Weitere Informationen: www.gerflor.de


INTRALOGISTIK<br />

01<br />

ENERGIEEFFIZIENTE ANTRIEBSTECHNIK<br />

FÜR DIE ABFÜLLSTRECKE EINER MOLKEREI<br />

SO WIRD NACHHALTIGKEIT<br />

ANGETRIEBEN<br />

Hohe Produktqualität und Bewahrung der Natur stehen bei<br />

der Andechser Molkerei Scheitz im Mittelpunkt. Daher bestimmt<br />

Nachhaltigkeit das gesamte Handeln der größten Biomolkerei<br />

in Europa. Das gilt auch für die Antriebstechnik, die in den<br />

Abfüllanlagen und Transporteinrichtungen eingesetzt wird.<br />

– Hier wird Energieeffizienz großgeschrieben.<br />

30 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

02<br />

01 Antriebseinheiten Movigear performance von SEW<br />

sind u.a an den Förderstrecken im Einsatz, die<br />

die Jogurtgläser zum Flaschenpacker transportieren<br />

02 Der Leerglasinspektor der Firma Heuft ist ebenfalls<br />

mit Antriebseinheiten von SEW ausgerüstet<br />

03 + 04 Der gesamte Transportprozess der Abfüllmaschine<br />

Kontifill GlassLine von VMS-Maschinenbau erfolgt<br />

kontinuierlich über Servoantriebe CMP von SEW<br />

Die Andechser Molkerei ist ein Pionier der Bio-Milchverarbeitung<br />

und mittlerweile die größte Biomolkerei in<br />

Europa. 350 000 Liter hochwertige Biomilch liefern über<br />

660 Biobauern aus der Region täglich an die Molkerei,<br />

die ihnen dafür partnerschaftliche Preise zahlt. Das Hauptprodukt<br />

der Andechser Molkerei ist Naturjogurt. Ferner werden<br />

Fruchtjogurt, Jogurtdrinks sowie die Basisprodukte Butter, Milch,<br />

Sahne, Schmand und Sauerrahm, aber auch Pudding sowie Käse<br />

produziert. „Vor gut 15 Jahren war hier zunächst nur eine Produktionshalle<br />

vorhanden“, erinnert sich Albert Schenker. Er ist Außendienstmitarbeiter<br />

im Drive Technology Center Süd (DTCS) von<br />

SEW-Eurodrive in Kirchheim/München und betreut die Andechser<br />

Molkerei schon seit vielen Jahren. Mittlerweile gibt es auch ein<br />

Logistikzentrum sowie ein neues Verwaltungsgebäude.<br />

NEUE ABFÜLLANLAGE FÜR JOGURT<br />

Das jüngste technische Projekt der Andechser Molkerei ist eine<br />

neue Abfüllanlage für Jogurt. Neben einem hohen Durchsatz legte<br />

man hierbei starken Fokus auf die Energieeffizienz. Bereits vor<br />

Jahren wurde die Antriebstechnik in der Molkerei auf das Antriebssystem<br />

Movimot von SEW-Eurodrive umgebaut. Mario<br />

Metzger, Instandhaltungsleiter in Andechs, ist von dieser dezentralen<br />

Technik begeistert. So stand fest, dass die Antriebstechnik<br />

bei diesem Projekt ebenfalls von SEW-Eurodrive kommen sollte.<br />

Albert Schenker berichtet: „Vor allem zwei Aspekte waren bei<br />

der neuen Abfüllanlage wichtig: Der Kunde wollte ein dezentrales<br />

IE5-(Ultra-Premium-)Antriebssystem haben. Die Antriebseinheiten<br />

Movigear performance aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C erfüllen diese Anforderung. Sie werden mit integrierter<br />

Profinetanbindung geliefert, was ein weiterer Wunsch der Andechser<br />

war.“ Auch am Projekt beteiligte OEM setzten Antriebe mit<br />

dezentraler Elektronik aus dem Automatisierungsbaukasten Movi-<br />

C ein. So wurden der Leerglasinspektor der Firma Heuft und der<br />

Packer von Beyer Maschinenbau mit Antriebseinheiten Movigear<br />

ausgerüstet. Weiterhin kamen Servomotoren, Planeten- und Standardgetriebe<br />

mit Beschichtung im Hygienic Design zum Einsatz.<br />

ENERGIEEFFIZIENZ IM GESAMTEN PROZESS<br />

03<br />

04<br />

Der gesamte Prozess beginnt damit, dass gebrauchte Mehrweggläser<br />

zum Glas-Eingangsbereich der Molkerei angeliefert werden.<br />

Die Träger werden geleert und für die weitere Verwendung<br />

direkt zum Einpacker transportiert. Die Schmutzgläser werden<br />

automatisch abgeschraubt und in eine Waschmaschine gefahren.<br />

Anschließend werden die gesäuberten Gläser mit Neuglas<br />

gemischt und in die Produktionshalle gefahren. Sie kommen in<br />

Dreierreihen auf dem Band an und werden vereinzelt.<br />

Im nächsten Schritt durchlaufen sie einen Leerglasinspektor.<br />

Diese Maschine der Firma Heuft Systemtechnik prüft den Mündungsbereich,<br />

die Seitenwand und den Boden der Gläser auf<br />

transparente Fehler sowie das Vorhandensein von Restflüssigkeiten.<br />

Die im Inspektor verwendeten SEW-Antriebskomponenten<br />

ermöglichen dem Anwender einen jahrelangen, störungsfreien<br />

Betrieb.<br />

Der aktuelle Verbrauchertrend geht eindeutig in Richtung<br />

Mehrweggefäße. Daher entschied sich die Andechser Molkerei<br />

für die Anschaffung einer aseptischen Abfüll- und Verschließmaschine<br />

vom Typ Kontifill Glassline von VMS-Maschinenbau.<br />

Diese hochperformante Anlage ermöglicht die kontinuierliche<br />

Jogurtabfüllung in 500-g-Mehrweggläser – bis zu 160 000 am Tag.<br />

Damit erreicht sie einen deutlich höheren Durchsatz als die Vorgängeranlage.<br />

Der Transportprozess innerhalb der Abfüllmaschine<br />

erfolgt schonend in kontinuierlicher Bewegung über Servoantriebe<br />

der Baureihe CMP von SEW-Eurodrive, die eine hohe<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 31


INTRALOGISTIK<br />

05 + 06 Im Flaschenpacker ermöglicht Motion-Control-Technik<br />

von SEW eine schnelle und einfache Inbetriebnahme sowie hohe<br />

Maschinenperformance. Zur Speisung der Servomotoren kommen<br />

Movidrive-Doppelachs- und -Versorgungsmodule zum Einsatz<br />

höher gelegenen Förderband, das durch dezentrale Antriebe<br />

Movimot und Movigear von SEW-Eurodrive angetrieben wird. Es<br />

leitet die Jogurt-Stiegen zur Palettierung ins Hochregallager weiter.<br />

REIBUNGSLOSER BETRIEB<br />

Mitarbeiter der Instandhaltung der Molkerei nahmen die Anlage<br />

mit Unterstützung durch SEW-Eurodrive nach etwa zweimonatiger<br />

Installation im August 2020 in Betrieb. Seitdem läuft die neue<br />

Jogurtabfüllung zur vollen Zufriedenheit der Andechser Molkerei.<br />

Instandhaltungsleiter Mario Metzger erläutert: „Um den reibungslosen<br />

Betrieb der Anlage in allen Situationen zu gewährleisten,<br />

haben wir auch gleich ein Ersatzteilpaket bei SEW-<br />

05<br />

FÜR DIE NEUE ABFÜLLANLAGE<br />

WAR EIN DEZENTRALES IE5-<br />

ANTRIEBSSYSTEM MIT INTEGRIERTER<br />

PROFINETANBINDUNG GEFORDERT<br />

06<br />

Leistung und Abfüllsicherheit gewährleisten. Zur Speisung der<br />

Motoren kommt ein Mehrachssystem aus dem Automatisierungsbaukasten<br />

Movi-C zum Einsatz. Diese Umrichter der Baureihe<br />

Movidrive modular sind in einem Schaltschrank außerhalb der<br />

Maschine untergebracht.<br />

Neben dem eigentlichen Füller war VMS Maschinenbau auch<br />

für die Gesamtlinienleistung verantwortlich. Im Einklang mit der<br />

Firmenphilosophie der Andechser Molkerei Scheitz stand der<br />

Wunsch nach hoher Energieeffizienz der Antriebstechnik. SEW-<br />

Eurodrive konnte die geforderten Antriebe in der derzeit höchsten<br />

Energieeffizienzklasse IE5 liefern. Für die Transportaufgaben<br />

außerhalb des VMS-Füllers wird daher Movigear performance<br />

eingesetzt. Dieser Antrieb vereinigt Synchronmotor, Getriebe und<br />

Frequenzumrichter als mechatronische Einheit in einem Gehäuse.<br />

Weiterhin kommen Asynchronmotoren von SEW-Eurodrive sowie<br />

dezentrale Antriebseinheiten Movimot mit Profinetanbindung<br />

zum Einsatz. Nach dem Füllprozess werden die Jogurtgläser etikettiert.<br />

Über Förderstrecken gelangen sie anschließend zum<br />

Flaschenpacker Multipack-Por von Beyer Maschinenbau. Er packt<br />

die Jogurtgläser in Stiegen. Anschließend werden die vollen<br />

Kästen über Förderstrecken mit SEW-Antrieben zu einem Spiralförderer<br />

weitergeleitet. Dieser befördert die Stiegen zu einem<br />

Eurodrive bestellt.“ Glücklicherweise werden die Komponenten<br />

nicht schlecht, schließlich hat er bisher sehr gute Erfahrungen<br />

mit SEW-Antrieben gemacht. Sollte doch einmal ein Serviceeinsatz<br />

erforderlich sein, ist für ihn die regionale Nähe des Drive<br />

Technology Centers Süd von SEW-Eurodrive von Vorteil.<br />

„In unserer Geschäftsbeziehung zur Andechser Molkerei sind<br />

vor allem zwei Dinge wichtig“, so SEW-Experte Albert Schenker.<br />

„Der Kunde hat schon in der Vergangenheit gute Erfahrungen mit<br />

Antriebstechnik aus unserem Haus gemacht. Zum anderen zählen<br />

unser Engagement für unsere Kunden über kurze Wege und<br />

der regelmäßige persönliche Kontakt. Beispielsweise erledigen<br />

wir von Kirchheim aus den kompletten Reparaturservice und<br />

Elektroniksupport.“ Der SEW-Außendienstmitarbeiter ergänzt:<br />

„Die verantwortlichen Mitarbeiter der Andechser Molkerei konnten<br />

sich über die Jahre überzeugen, dass auf uns Verlass ist.<br />

Bilder: SEW-Eurodrive<br />

www.sew-eurodrive.de<br />

AUTOR<br />

Gunthart Mau, Referent Fachpresse,<br />

SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.sew-eurodrive.de/movi-c<br />

www.sew-eurodrive.de/<br />

movigear-performance<br />

32 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

AUTOMATISIERTE HEBETECHNIK MIT 5G<br />

In einem gemeinsamen Automatisierungsprojekt haben der Tech-Konzern<br />

Schneider Electric, das Dienstleistungsunternehmen Capgemini sowie der<br />

Halbleiterhersteller Qualcomm die industrielle Praxistauglichkeit des 5G-<br />

Mobilfunkstandards unter Beweis gestellt. Am Schneider-Electric-Standort in<br />

Grenoble wurde eine bestehende Krananwendung so umgebaut, dass nun ein<br />

kabelloses, privates 5G-Netzwerk für die Datenübertragung zuständig ist.<br />

Insbesondere für die industrielle Hebetechnik sind die kennzeichnenden Eigenschaften von 5G – hohe Zuverlässigkeit<br />

und niedrige Latenzzeiten – elementar wichtig. Denn neben hoher Präzision und Verlässlichkeit, kommt es hier vor<br />

allem auf schnelle Reaktions- und Datenübertragungszeiten an. Häufig müssen verschiedene Systeme, etwa Kameras,<br />

Sicherheitskomponenten und SPS-Steuerungen, blitzschnell miteinander kommunizieren. Dank des Umstiegs auf ein<br />

5G-Netzwerk lässt sich das ohne Verkabelungsaufwand realisieren. Die in dieser Art bisher einzigartige Krananwendung<br />

kann somit problemlos auf beliebige Anwendungsszenarien in Industrie oder Logistik zugeschnitten werden.<br />

Nicht selten müssen Krananwendungen mit rauen Umgebungsbedingungen zurechtkommen und Objekte über weite<br />

Distanzen transportieren. Auf 5G basierte Lösungen bringen hier, auch was die Skalierbarkeit angeht, enorme Vorteile.<br />

www.se.com/de<br />

NEUE STEUERUNGSTECHNIK UND LAGER-<br />

VERWALTUNGSSOFTWARE FÜR FREI ÖL<br />

Mit der Marke frei öl<br />

produziert die Apotheker<br />

Walter Bouhon<br />

GmbH hochwertige<br />

öl-basierte Pflegeprodukte<br />

für Gesicht und<br />

Körper. Das Unternehmen<br />

beauftragte<br />

Klinkhammer Intralogistics<br />

mit einem umfassenden Retrofit des automatischen<br />

Paletten-Kanallagers und der Palettenfördertechnik. Die<br />

Logistik-Anlage war in die Jahre gekommen. Daher wurden<br />

Steuerungskomponenten und SPS-Programmierung des<br />

automatischen Palettenlagers und der Palettenfördertechnik<br />

erneuert. Auch die Materialflussteuerung und Stellplatzverwaltung<br />

ist nun mit der neuesten Softwaregeneration<br />

KlinkWA-RE 11 ausgestattet. Durch die Softwareumstellung<br />

konnten alle Prozesse nochmals überprüft, verschlankt und<br />

neue Prozesse eingebunden werden. Zudem wurde bei der<br />

gesamten Logistikanlage die Antriebstechnik ausgetauscht<br />

und der mitfahrende Schaltschrank des Regalbediengerätes<br />

modernisiert. Durch die umfassende Überarbeitung des<br />

Bedienkonzeptes wurden die Abläufe an allen Bedienstellen<br />

spürbar vereinfacht. Neben der neuesten Version der Lagerverwaltungssoftware<br />

KlinkWARE 11 wurde auch die Anlagenvisualisierung<br />

KlinkVISION installiert. Im Ergebnis konnte die<br />

Störanfälligkeit der Anlage deutlich gesenkt werden.<br />

www.klinkhammer.com<br />

HITZEBESTÄNDIGE BAUTEILKENNZEICHNUNG<br />

IN DER METALLBEARBEITUNG<br />

Das Start-up Senodis Technologies GmbH bietet mit CeraCode<br />

eine innovative Lösung für die individuelle Bauteilkennzeichnung<br />

in Hochtemperaturprozessen in der Metallbearbeitung.<br />

Die Markierung durch einen Data-Matrix-Code erfolgt mit einer<br />

speziell entwickelten Tinte, die Temperaturen von 1 300 °C, wie<br />

sie in der Warmumformung, im Press- oder Einsatzhärten<br />

vorkommen, standhält. Bisher existierte keine zufriedenstellende<br />

Markierungslösung, die einerseits die Hochtemperaturprozesse<br />

sicher überstand und<br />

andererseits eine individuelle<br />

Rückverfolgbarkeit<br />

ermöglichte. Mit CeraCode<br />

können Bauteile nun<br />

individuell identifiziert und<br />

sämtliche relevante Daten<br />

über den gesamten Prozess<br />

mit dem Bauteil verknüpft<br />

und ausgelesen werden. Die Kennzeichnung mit CeraCode<br />

berücksichtigt die enge Taktung der Prozesse; sie erfolgt in<br />

unter zwei Sekunden oder komplett inline und ist zeitlich damit<br />

sehr gut integrierbar. Prozessdaten werden bereits an vielen<br />

Stellen in Produktionsprozessen generiert. Mit CeraCode lassen<br />

sie sich nun individuell mit einem Bauteil verknüpfen und in<br />

einer Datenbank zusammenführen. So wird eine durchgängige<br />

Digitalisierung und transparente Rückverfolgbarkeit ermöglicht.<br />

Ausschüsse lassen sich deutlich reduzieren und Prozesse<br />

dank der Datenbasis optimieren.<br />

www.senodis.io<br />

KLEINLADUNGSTRÄGER EFFIZIENT BEWEGEN<br />

Der akkubetriebene Hebelift des Unternehmens Südtechnik ist in erster Linie für das Anheben und<br />

Bewegen von Kleinladungsträgern ausgelegt. Angetrieben wird der Innenläufer durch eine Trapezspindel,<br />

gekoppelt an einen DC-Getriebemotor mit integrierten Endlagenschaltern. In der Standardausführung<br />

liegt die maximale Hublast bei 1 000 N mit einer Verfahrgeschwindigkeit von 25 mm/s bei einer Hubhöhe<br />

von 1V200 mm. Weitere Ausführungen sind optional möglich. Ein Lithium-Ionen-Akku mit einer Leistung<br />

von 320 Wh stellt die Energieversorgung sicher. Die Bedienung findet über einen Handschalter mit<br />

Auf-Ab-Taster statt.<br />

www.suedtechnik.de<br />

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INTRALOGISTIK<br />

MODERNISIERUNG DER FÖRDERTECHNIK IN EINER BRAUEREI<br />

FÖRDERN UND PUFFERN<br />

ÜBER ZWEI EBENEN<br />

In kaum einer anderen Branche gilt es, so große Produktmengen<br />

in hoher Geschwindigkeit zu bewegen wie in der getränkeverarbeitenden<br />

Industrie: Fast 30 000 Kisten werden täglich bei der Herforder Brauerei<br />

aus der Produktion in die Lagerung befördert. Tendenz steigend – ebenso wie<br />

die Anforderungen an die Logistik in der größten Brauerei Ostwestfalens.<br />

Grund genug, eine alte Förderstrecke zu ersetzen. Gefragt war<br />

ein cleveres Konzept mit einigen Finessen.<br />

34 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


01<br />

INTRALOGISTIK<br />

01 Der Vertikalfö rderer erlaubt den mü helosen<br />

Palettentransport ü ber mehrere Ebenen<br />

die gleichzeitig kurzfristig als Puffermöglichkeit<br />

für die zu transportierenden Paletten genutzt<br />

werden kann. Da Produktion und Lager auf<br />

unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind,<br />

war außerdem ein Etagenausgleich zu bewältigen.<br />

Die Konstruktionsleitung im Hause<br />

HaRo um Markus Löseke konzipierte für ihren<br />

Kunden schließlich eine Lösung, die dank<br />

eines Vertikalförderers mühelos zwei Ebenen<br />

miteinander verknüpft und ausreichend Raum<br />

zur Pufferung bietet.<br />

DER NEUE MATERIALFLUSS<br />

IM DETAIL<br />

In der Produktion auf der oberen Etage erfolgt<br />

die Aufgabe der Palette automatisch von der<br />

vorgeschalteten Fördertechnik. Die angrenzen-<br />

den angetriebenen HaRo-Rollenbahnen der Produktgruppe<br />

„Quickflex“ befördern die 40 Kisten pro Palette sodann vollständig<br />

automatisiert in den Senkrechtförderer. „Frequenzgeregelte<br />

Antriebe am Vertikalförderer ermöglichen, dass die Paletten mit<br />

doppelter Geschwindigkeit in den Vertikalförderer hinein- und<br />

herausfahren“, erklärt Markus Löseke die Besonderheiten beim<br />

Einfahren in den Lastenaufzug.<br />

Der Grundstein für die Herforder Brauerei wurde im Jahr<br />

1878 durch die Gebrüder Gustav und Georg Uekermann<br />

gelegt. Die damals produzierten rund 9 500 Hektoliter<br />

Bier wurden noch mit Brauereipferden zu ihren<br />

Abnehmern transportiert. Der Absatz stieg, die Pferde wurden<br />

durch Lkw ersetzt, Holzfässer machten Aluminiumfässern Platz<br />

und die Produktpalette wurde durch die Einführung neuer<br />

Spezialitäten und Rezepturen kontinuierlich erweitert. Heute<br />

zählt das Traditionsunternehmen zu den größten Brauereien in<br />

Ostwestfalen-Lippe.<br />

Das wachsende Produktportfolio und steigende Umsätze erfordern<br />

natürlich auch eine kontinuierliche Anpassung der Produktions-<br />

und Logistikprozesse. Beim jüngsten Projekt ging es um<br />

die Modernisierung und Erweiterung der bestehenden Fördereinrichtungen.<br />

Aus diesem Grund wandte sich das Unternehmen<br />

an den sauerländischen Fördertechnikhersteller HaRo Anlagenund<br />

Fördertechnik im benachbarten Rüthen.<br />

AUFGABE: ALTE FÖRDERSTRECKE DURCH<br />

ZEITGEMÄSSE LINIE ERSETZEN<br />

In der Anfrage an die HaRo-Gruppe konnte die Brauerei ihr<br />

Anliegen bereits konkret definieren: Gefragt war eine automatisierte<br />

Verbindungslinie zwischen der Produktion und dem Lager,<br />

GEFRAGT WAR EINE AUTOMATISIERTE<br />

VERBINDUNGSLINIE ZWISCHEN<br />

PRODUKTION UND LAGER MIT<br />

PUFFERMÖGLICHKEIT<br />

Und auch die Geschwindigkeit innerhalb des Lastenaufzugs erreicht<br />

mit 24 Metern pro Minute eine doppelt so hohe Fördergeschwindigkeit<br />

wie die der 50 Meter langen Rollenbahnanlage, sodass<br />

es vor dem Vertikalförderer zu keinerlei Wartezeit und Stau<br />

kommt. Die Förderanlage in der oberen Etage bedient sich dabei<br />

in Kombination mit dem HaRo-Senkrechtförderer eines intelligenten<br />

Konzepts: Dank der Implementierung einer zweiten Ebene<br />

in Form einer Stahlbau-Konstruktion werden die Flächen in<br />

der Produktionshalle der Herforder Brauerei optimal ausgenutzt.<br />

Zusätzlich bieten die Rollenbahnen auch noch einen Pufferplatz<br />

für bis zu 50 Paletten, die aufgenommen werden können,<br />

ohne dass die Produktion ins Stocken gerät. „Bei der Menge an<br />

Paletten ist es wichtig, dass die Abnahme bei Bedarf etwas<br />

gestreckt werden kann, ohne dass gleich die gesamte Produktion<br />

gestoppt werden muss“, heißt es aus dem Hause HaRo. In der<br />

unteren Etage werden die Fördergüter nämlich aus dem Vertikalförderer<br />

wieder an die Rollenbahnen übergeben und nach einer<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 35


INTRALOGISTIK<br />

02<br />

02 Rollenbahn auf zwei Etagen mit<br />

Vertikalförderer als Schnittstelle<br />

03 Vertikaler Palettentransport<br />

im vollautomatisierten Betrieb<br />

04 Blockstau auf der Rollenbahn für<br />

den effizienten und platzsparenden<br />

Palettentransport<br />

03<br />

Strecke von rund 25 Metern manuell mit einem Stapler abgenommen<br />

und zu ihrem Lagerplatz befördert. Sollte sich die<br />

Abnahme verzögern, können die Paletten auf den Rollenbahnen<br />

in der oberen Etage problemlos gepuffert werden.<br />

Zusätzlich ist in der Förderstrecke auf der oberen Etage ein<br />

Umreifer integriert, der die Paletten mit einer Folie umwickelt<br />

und für den Versand vorbereitet. Nach der Umreifung durchlaufen<br />

die Paletten weiter den gewöhnlichen Transportweg.<br />

04<br />

SICHERHEIT HAT OBERSTE PRIORITÄT<br />

Da die Förderanlage im Rahmen von Wartungen regelmäßig<br />

von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreten wird, besitzt<br />

die Sicherheit an den Fördereinrichtungen oberste Priorität.<br />

Sicherheitsschranken und ein Sicherheitstor am Vertikalförderer<br />

verhindern, dass Personen den Schacht betreten können.<br />

„Das Tor geht nur dann auf, wenn das Sicherheitssystem aktiv ist<br />

und eine Palette erkannt wird. Sobald sich Personen in diesem<br />

Bereich befinden, geht die Anlage automatisch in den Nothalt“,<br />

erläutert Markus Löseke die notwendigen Vorkehrungen zur<br />

Gefahrenabwehr.<br />

Wenngleich die Montage einer solchen Anlage mit einem<br />

hohen Zeit- und Personalaufwand verbunden ist, bemüht sich<br />

die HaRo-Gruppe stets, einen längeren Produktionsausfall oder<br />

-stillstand beim Kunden zu vermeiden. Bei der Herforder Brauerei<br />

musste die bereits vorhandene Umreifungsanlage in die neue<br />

Anlage integriert werden. Um längere Ausfallzeiten der gesamten<br />

Produktion zu vermeiden, wurde sie erst in den letzten Zügen der<br />

Montage integriert. „Zuvor haben wir bereits alle Aufbauten und<br />

Verkabelungen der gesamten Förderanlage realisiert“, erklärt der<br />

Geschäftsführer der HaRo-Gruppe, Christoph Hackländer. Von<br />

der Planung bis hin zur Inbetriebnahme der neuen Anlage übernimmt<br />

der Fördertechnikhersteller nämlich alle Services selbst<br />

aus eigener Hand. Dies ermöglicht nicht nur kurze Reaktionszeiten,<br />

sondern die Kunden profitieren auch von einer maximalen<br />

Zuverlässigkeit.<br />

Bilder: HaRo-Gruppe/Martin Vogt<br />

www.haro-gruppe.de<br />

AUTORIN<br />

Rilana Teipel, Assistenz der<br />

Geschäftsleitung, HaRo Anlagen- und<br />

Fördertechnik GmbH, Rüthen<br />

36 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK<br />

PALETTEN SICHER BIS UNTER DIE HALLENDECKE STAPELN<br />

Bis zu 80 Europaletten nimmt der Pallet Tower auf. Damit ist es möglich, Paletten<br />

sicher und effizient bis zu 12 m hoch zu stapeln. Die Karl H. Bartels GmbH, Experte<br />

für Lagereinrichtungen und Transportsysteme, hat den Pallet Tower nun ins<br />

Vertriebsprogramm aufgenommen. Das Gerät verfügt über eine Grundfläche von<br />

gerade einmal 152,4 cm x 152,4 cm und bietet damit beste Voraussetzungen für<br />

eine platzsparende Lagerung von Paletten. Diese dürfen aus Gründen der Arbeitssicherheit<br />

in Deutschland ohne Hilfsmittel nicht höher als 4,80 m gestapelt werden.<br />

Der Pallet Tower bietet hingegen volle Sicherheit für Personal und Einrichtung und<br />

kommt zudem ohne Strom- oder Druckluftanschluss aus. Er wird einfach per Gabelstapler bedient. Bei Lagerung sowie<br />

Entnahme können bis zu 15 Paletten auf einmal bewegt werden. Sie sind dabei zu allen Seiten gegen Verrutschen oder<br />

Rausfallen gesichert. Für höchstmögliche Effizienz im Lager empfiehlt Bartels den kombinierten Einsatz mit dem<br />

Palettenmagazin DStacker, das einzelne Paletten besonders schnell herausgibt. Hierzu können die Paletten schnell in<br />

15er-Gebinden aus dem Pallet Tower in den DStacker umgelagert werden, so dass der Palettenfluss optimal läuft.<br />

www.bartels-germany.de<br />

TEILAUTOMATISIERTER ROUTENZUG<br />

ERMÖGLICHT HOHE UMSCHLAGSLEISTUNG<br />

Der teilautomatisierte<br />

Routenzug Huski der H+E<br />

Produktentwicklung GmbH<br />

ist für automatisierte<br />

Fertigungslinien mit<br />

hohem Materialdurchsatz<br />

geeignet. Mit intuitiver<br />

Positionierungshilfe und<br />

kontaktloser Kommunikation zwischen Routenzug und Fördertechnik<br />

läuft der automatische Ladungsträgerwechsel<br />

schnell und sicher ab. Im Vergleich zu alternativen Systemen<br />

lässt sich die Umschlagsleistung je Routenzugfahrer um bis<br />

zu 50 % steigern. Der Routenzug kommt zum Einsatz, wo<br />

Gabelgeräte, alternative Routenzüge und mobile Transportroboter<br />

wegen zu geringer Umschlagleistung oder Verfügbarkeit<br />

an ihre Grenzen gelangen. Je Routenzug lassen sich bis zu<br />

sechs Euro- oder zwölf Düsseldorfer Paletten bewegen. Auch<br />

Sonderladungsträger sind denkbar. Ausgelegt ist das System<br />

auf maximale Lasten von zwei Tonnen je Stellpatz. Die<br />

automatische Übergabe der Ladungsträger sowie unterstützende<br />

Assistenzsysteme optimieren die Arbeitsplatzergonomie<br />

und ermöglichen eine störungsfreie Materialversorgung.<br />

www.hedd.de<br />

SCHWERLAST-PALETTENREGALE: JEDEM<br />

PRESSWERKZEUG SEIN EIGENER PLATZ<br />

Zur sicheren Lagerung seiner<br />

Tiefziehwerkzeuge hat Solvaro,<br />

Hersteller insbesondere von<br />

Bauteilen aus Lochblech, am<br />

Sitz im ungarischen Szekszárd<br />

Schwerlastregale von Ohra<br />

installiert. Die Regalfächer<br />

können individuell auf die<br />

Dimensionen der bis zu sieben Tonnen schweren Werkzeuge<br />

ausgelegt werden. Dank der maßangefertigten Regalkonstruktion<br />

sind die wertvollen Tiefziehwerkzeuge jederzeit vor<br />

Beschädigungen geschützt. Da jedes Werkzeug einen festzugewiesenen<br />

Platz hat, kann es schnell und leicht aus dem Regal<br />

entnommen und an die Tiefziehpresse transportiert werden.<br />

Ohra installierte insgesamt zwei doppelttiefe Regale sowie ein<br />

einfachtiefes. Die Regale sind zwischen 9 und 11 m lang und<br />

5,5 m hoch, die Fachlasten liegen zwischen 6 000 und 7 000 kg.<br />

Im Vergleich zur alternativen Lagerung auf dem Boden kann<br />

Solvaro mit der Regalanlage deutlich mehr Tiefziehwerkzeuge<br />

auf der zur Verfügung stehenden Fläche lagern. Ein Spezialgabelstapler<br />

kann die schweren Werkzeuge leicht aus dem Regal<br />

heben und sie direkt an die Tiefziehpresse heranfahren.<br />

www.ohra.de<br />

MEHR EFFIZIENZ, BEDIENKOMFORT UND MITARBEITER-<br />

ENGAGEMENT MIT WMS- UND WCS-LÖSUNGEN<br />

Der Stellantriebshersteller Auma Riester hat an vier Standorten ein neues Warehouse<br />

Management und Control System von Körber eingeführt. Damit wurden die Voraussetzungen<br />

für zugleich effiziente und mitarbeiterfreundliche Prozesse geschaffen.<br />

Binnen zwei Jahren erfolgte die sukzessive Inbetriebnahme einer hochmodernen<br />

Softwarearchitektur, die für ganzheitlich denkende Unternehmen wie Auma einen<br />

strategisch wichtigen Stellenwert hat. Dank optimierter Produktions- und Logistikprozesse verkürzten sich die Nachschubzeiten<br />

um 15 %. Die Lösung spielt aber auch eine wichtige Rolle im unternehmerischen Bestreben, Ressourcen optimiert einzusetzen,<br />

papierbasierte Prozesse zu reduzieren und die Anwenderzufriedenheit zu steigern. So bietet die moderne Softwarelösung einen<br />

entsprechend hohen Bedienkomfort, vereinfachten Informationszugriff und eine verbesserte Transparenz für sämtliche Produktions-<br />

und Logistikabläufe.<br />

www.koerber-supplychain.com<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 37


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

FLEXIBLES TOOL<br />

FÜR DIE INSTANDHALTUNG<br />

WARTUNGS-<br />

SICHERHEIT<br />

FÄNGT MIT DER<br />

SOFTWARE AN<br />

Die gesetzlichen Vorgaben schreiben<br />

vor, dass Maschinen und Anlagen<br />

regelmäßig gewartet werden müssen.<br />

Mit intelligenten Software-Tools<br />

können die Mitarbeiter vor Ort solche<br />

Wartungen sicher durchführen.<br />

Die Hoppe Unternehmensberatung<br />

bietet seit über 35 Jahren<br />

Unterstützung im Bereich des<br />

Wartungsmanagements an.<br />

Dafür haben Senior Consultant<br />

Ulrich Hoppe und sein Team die<br />

Software-Lösung „Wartungsplaner“<br />

entwickelt. Was dieses Tool alles kann,<br />

erfahren Sie im Interview.<br />

Ulrich Hoppe,<br />

Senior Consultant, Hoppe Unternehmensberatung<br />

Herr Hoppe, warum setzen Unternehmen<br />

Ihren Wartungsplaner ein?<br />

Die Software dient in allererster Linie der genauen Verwaltung<br />

und Dokumentation von Wartungsaufgaben – vor allem bei der<br />

Instandhaltung von technischen Anlagen und Komponenten.<br />

Der Anwender stellt mit dem Tool den funktionsfähigen Zustand<br />

von Betriebsanlagen, Maschinen und Betriebsmitteln sicher.<br />

Der Sicherheitsaspekt ist in bestimmten Branchen wie zum<br />

Beispiel Chemie und Pharma elementar: Die Maschinen sind<br />

länger einsatzfähig und vor allem gibt es keinen unerwarteten<br />

Produktionsausfall. Müssen hier Maschinen ersetzt werden oder<br />

fällt die Produktion aus, drohen immense Umsatzverluste.<br />

Darüber hinaus unterstützt die Lösung bei der Organisation und<br />

rechtssicheren Dokumentation sämtlicher anfallender Wartungsaufgaben.<br />

Die Einhaltung gesetzlicher Prüffristen ist also<br />

ein weiterer wichtiger Aspekt. Unternehmen sind so jederzeit<br />

vorbereitet, wenn ein Audit durchgeführt werden soll. Neben<br />

den Wartungen werden dazu noch die Reparaturen, Inspektionen<br />

und Instandhaltungen von technischen Geräten verwaltet.<br />

Stichwort Rechtssicherheit: Was genau<br />

leistet die Software hier?<br />

Wie bereits erwähnt erhalten die Kunden eine rechtssichere<br />

Dokumentation, die die Kriterien der Prüfer – wie etwa von der<br />

Berufsgenossenschaft – problemlos erfüllt. Außerdem lassen<br />

sich alle Anforderungen der Elektroprüfung gemäß DGUV, Vorschrift<br />

3 – Prüfung der elektrischen Geräte – erfüllen. Die DIN<br />

EN ISO 9004 im QS-Element Produktion, Überwachung und<br />

Instandhaltung der Produktionseinrichtung sieht zum Beispiel<br />

vor, dass zur Sicherstellung einer fortdauernden Prozesseignung<br />

ein Programm zur vorbeugenden Wartung der Produktionseinrichtung<br />

eingesetzt werden soll. In der Automobilindustrie<br />

kommt hinzu, dass die Unternehmen ein System für Prüfungen<br />

und Wartungen für die Zertifizierung benötigen. Auch hier er-<br />

38 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

füllt unser Wartungsplaner alle geforderten Anforderungen.<br />

Nicht zuletzt bietet die Software den Vorteil,<br />

dass besonders für IT-affine Sicherheitskräfte alles in<br />

einem System vorgehalten wird – Papiereinträge<br />

werden nicht mehr benötigt.<br />

Wer sind die Anwender genau und wie funktioniert<br />

die Software im täglichen Betrieb?<br />

Unsere Kunden stammen aus den unterschiedlichsten<br />

Wirtschaftszweigen. Überall, wo<br />

Anlagen gewartet werden müssen, kann<br />

unsere Software eingesetzt werden. Alle<br />

Anwender bekommen von uns immer eine<br />

maßgeschneiderte Lösung, die genau auf die Bedürfnisse im<br />

Unternehmen abgestimmt wird. Die Anwender im Betrieb<br />

schulen wir natürlich vor dem ersten Einsatz. Die Software ist<br />

sehr bedienerfreundlich und kann von jedem Mitarbeiter im<br />

Betrieb bedient werden. Das Tool begleitet den Anwender<br />

Schritt für Schritt durch das Prüffristenmanagement. Die Software<br />

bildet die gesamte Betriebsorganisation mit allen Arbeitsbereichen,<br />

Arbeits- und Betriebsmitteln ab. Zudem erinnert das<br />

Tool immer verlässlich, wann der nächste Wartungstermin ansteht.<br />

Der Wartungsplaner bildet darüber hinaus strukturiert<br />

und übersichtlich die Arbeits- und Organisationsstruktur ab.<br />

Die zuständigen Fachkräfte für Arbeitssicherheit überblicken<br />

jederzeit vollständig die Sicherheitslage des Unternehmens.<br />

So ist man immer auf dem aktuellen Stand. Zudem wissen die<br />

Mitarbeiter, mit welchen Maßnahmen sie möglichen Gefährdungen<br />

begegnen müssen.<br />

Was sind weitere Features der Software?<br />

Man hat alle wichtigen Parameter für die Wartung der einzelnen<br />

Anlagen mit wenigen Klicks auf dem Laptop oder Tablett im<br />

Blick. Die Software ist übersichtlich strukturiert. Die Daten<br />

lassen sich im firmeninternen Netz von jedem berechtigten<br />

Mitarbeiter abrufen und ausdrucken. Zudem wird die Administration<br />

auf ein Minimum reduziert. Das spart Zeit und Geld.<br />

Aber natürlich steht auch der Sicherheitsaspekt ganz oben. Die<br />

zuständige Fachkraft für Arbeitssicherheit hat mit dem Tool<br />

mehr Zeit, die proaktive Unfallvermeidung im Betrieb zu<br />

fördern. Das heißt auch: weniger Verwaltung, mehr Sicherheit.<br />

Unfall- und Ausfallzeiten werden nachweislich reduziert. Doch<br />

das ist noch nicht alles. Gleichzeitig erhöht der Wartungsplaner<br />

die Sicherheit des Unternehmers, denn sein Haftungsrisiko wird<br />

niedriger. Mit der Software lassen sich Maschinenausfälle,<br />

Arbeitsunfälle oder vergessene Betriebsmittelwartungen vermeiden.<br />

Damit wird der Arbeitsschutz auch wirtschaftlicher.<br />

Denn mit der Software können sich die Anwender mehr dem<br />

Arbeitsschutz als der Verwaltung widmen.<br />

Muss die Software von einer externen Firma<br />

gesteuert werden?<br />

Nein, das ist nicht nötig. Der zuständige Mitarbeiter für die Instandhaltung<br />

und Arbeitssicherheit kann die Software bedienen.<br />

Sie ist – wie schon beschrieben – sehr bedienerfreundlich<br />

einsetzbar. Eine externe Firma für Wartungsarbeiten muss<br />

nicht beauftragt werden. Das spart weitere Kosten für das<br />

Unternehmen.<br />

Welche Unterstützung erhalten die Anwender von Ihnen?<br />

Wir sind von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Betreuung<br />

während der Lizenzlaufzeit für unsere Kunden da. Wir unterstützen<br />

mit Schulungen, Weiterbildungen und Hilfestellungen<br />

bei Problemen. Schon vor der Lizenzerwerbung besteht die<br />

Möglichkeit, die Software kostenlos in einer Demoversion zu<br />

testen. Diese Möglichkeit gibt es direkt bei uns auf der Website.<br />

ANWENDER ERHALTEN EINE<br />

MASSGESCHNEIDERTE LÖSUNG –<br />

GENAU AUF DIE BEDÜRFNISSE IM<br />

UNTERNEHMEN ABGESTIMMT<br />

Danach folgt die maßgeschneiderte Anpassung des Wartungsplaners<br />

an die Bedürfnisse vor Ort. Wir führen dann die Mitarbeiter<br />

in die Software ein und stehen jederzeit für Fragen zur<br />

Verfügung. Auch stellen wir immer wieder Updates zur Verfügung<br />

und entwickeln unsere Software stetig weiter. Zudem<br />

sind unsere Kunden mit der Software auch nicht gebunden.<br />

Es ist kein Abonnement oder etwa eine Mietzahlung fällig.<br />

Man erhält eine Lizenz für ein Jahr, die man einfach erwerben<br />

kann. Außerdem geben wir eine Preisbindung zu unserem<br />

Wartungsvertrag.<br />

Bilder: Hoppe Unternehmensberatung<br />

www.Hoppe-Net.de<br />

AUTOR<br />

Thomas Meiler, freier Journalist<br />

für Wordfinder PR<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.wartungsplaner.de/<br />

www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 39


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01<br />

RETROFIT BEI ÖLNEBELABSCHEIDERN<br />

FÜR SPANENDE WZM<br />

SO WIRD LUFTSEITIG<br />

WIEDER ALLES FIT<br />

Wenn Betriebe Retrofit-Maßnahmen für<br />

ihre Werkzeugmaschinen (WZM) und<br />

Transferstraßen planen, sollten sie auch an<br />

die Ölnebelabscheider denken. Denn auch<br />

diese brauchen gelegentlich ein „Facelifting“,<br />

um die aktuellen Anforderungen zu erfüllen<br />

– und die (Energie-)Effizienz zu steigern.<br />

Beim Retrofitting an WZM werden meist die Antriebe und<br />

Steuerungen ausgetauscht. Das Ziel: Die Maschine soll<br />

wieder etliche Jahre lang genauso präzise und produktiv<br />

arbeiten wie eine Neumaschine. Die Kosten liegen bei<br />

etwa 40 Prozent des Neupreises. Auch die Ölnebelabscheider<br />

sollten bei spanenden WZM beim Retrofitting im Fokus stehen.<br />

Bei der Einzelabsaugung an den Maschinen sei das kein Problem,<br />

betont die schwäbische Firma Rentschler Reven GmbH<br />

und verweist auf die flexibel bestückbaren Abscheider der<br />

C-Serie mit seitlich ausziehbaren Komponenten.<br />

EIN RETROFIT LOHNT SICH, WENN<br />

DIE KOSTEN UNTER DEM HALBEN<br />

ANSCHAFFUNGSPREIS EINES<br />

NEUEN LUFTREINIGERS LIEGEN<br />

So enthält der Retrofit-Baukasten spezielle Abscheider für kritische<br />

Zerspanungen wie die Mehrspindelbearbeitung, das Tieflochbohren,<br />

die Graphitbearbeitung und das Laser- bzw. Plasmaschneiden.<br />

Entsprechende Abscheider-Kombinationen entfernen<br />

über 99,9 % der gefährlichen, weil lungengängigen Partikel<br />

unter 0,3 µ.<br />

Für Löt- und Schweißrauch, für Erodier-, Kleber- und Laserdämpfe<br />

gibt es ein neues Aktivkohlefilter-Modul in Form einer<br />

Keramikwabe. Ergänzt wird die Retrofit-Palette um das Luftwäscher-Modul<br />

Revex zum Erfassen von Mikropartikeln im<br />

Gas-Molekularbereich, ferner zum Vermeiden von Verpuffungen<br />

bei explosionsfähigen Metallstäuben.<br />

Dieses Produktfolio gewährleistet beim Maschinen-Retrofit<br />

auch luftseitig den neuesten Stand der Technik. Wird die Fertigungsrate<br />

erhöht, von Öl auf Emulsion umgestellt oder von<br />

Schwallkühlung auf MMS, so ist die Filterkombination ebenfalls<br />

darauf abzustimmen. Die Bestückung bzw. der Austausch der<br />

Module geschieht werkzeugfrei binnen Minuten.<br />

STROMAUFNAHME BEACHTEN<br />

Bei einem Wechsel der Ölnebelabscheider sollte der Investor den<br />

Stromverbrauch berücksichtigen. Denn das Einsparpotenzial ist<br />

beträchtlich. Die Firma Reven macht dazu folgende Rechnung<br />

auf: Ein Ölnebelabscheider an einem Drehzentrum erzeugt im<br />

Dreischichtbetrieb pro kW Anschlussleistung rund 2 000 Euro<br />

Stromkosten im Jahr – so eine Faustformel. Das sind bei 2 kW<br />

Anschlusswert und 50 Maschinen Stromkosten von 200 000 Euro<br />

allein für die Ölnebelabsaugung! Da lohnt es sich, bei der Wahl<br />

des Fabrikats darauf zu achten, ob der Abscheider 1 oder 2 kW bei<br />

gleicher Luftmenge aufnimmt.<br />

Worauf sind die unterschiedlichen Verbrauchswerte zurückzuführen?<br />

Entscheidenden Einfluss hat – wie beim Auto – der<br />

Luftwiderstandswert. So beträgt der Widerstandswert eines<br />

strömungsoptimierten X-Cyclone-Abscheiders oft nur einen<br />

Bruchteil des Wertes eines herkömmlichen Gestrickfilters oder<br />

Prallplattenabscheiders. Die Mehrkosten für ein hochwertiges<br />

System amortisieren sich oft binnen anderthalb Jahren. Werden<br />

bei älteren Anlagen die Filtereinsätze durch moderne X-Cyclone-Abscheider<br />

ersetzt, sollen laut Reven die Amortisationszeiten<br />

noch darunter liegen.<br />

Selbstredend, dass sowohl bei der Neuanschaffung als auch bei<br />

einem Retrofit nur Antriebe mit der höchsten Effizienzklasse<br />

(IE3) infrage kommen. Die Mindestwirkungsgrade nennt eine<br />

ErP-Richtlinie. Es genügt in der Regel nicht, den Antriebsmotor<br />

auszutauschen, etwa gegen einen EC-Motor. Allein die abgestimmte<br />

Motor/Laufrad-Kombination mit dazu passender Leistungselektronik<br />

gewährleistet die geforderten Wirkungsrade.<br />

Entsprechende Ventilatoreinheiten tragen das CE-Zeichen. Die<br />

EC-Motoren sind auch deutlich leichter und kompakter als herkömmliche<br />

AC-Motoren.<br />

BEDARFSGERECHTE DREHZAHLREGELUNG<br />

Alternativ zur üblichen Ein/Aus-Regelung offeriert Reven den<br />

digitalen Leistungsregler XSC, dessen Sensorik die Bearbeitungs-<br />

40 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG<br />

01 Die kompakten Ölnebelabscheider kommen<br />

auf Bearbeitungszentren zum Einsatz<br />

02<br />

02 Die Abscheideelemente werden auf die<br />

Anwendung zugeschnitten<br />

03 Der X-Cyclone-Aerosolabscheider wurde für<br />

die Reinigung der Abluft von fein verteilten, in<br />

der Luft schwebenden, festen Teilchen oder<br />

flüssigen Tröpfchen entwickelt<br />

intensität der Maschine misst. Er ist nachrüstbar. Eine intelligente<br />

Steuerung regelt per Mikrorechner und Algorithmen stufenlos die<br />

Absaugleistung über Lüftungsklappen und einen optionalen<br />

Frequenzumrichter. Der Stromverbrauch des Abscheiders lässt<br />

sich dadurch glatt halbieren. Die Amortisationszeit für die Nachrüstung<br />

liegt bei zwei bis drei Jahren.<br />

Ein Druck- und Strömungssensor erfasst ferner den Türzustand<br />

der Maschine: Wird die Tür geöffnet, fährt die Saugleistung<br />

03<br />

AUTOR<br />

Peter Göhringer, pg relations, Wissembourg<br />

ZUSATZINHALTE IM NETZ<br />

www.reven.de/loesungen/verarbeitendeindustrie/oelnebelabscheider/<br />

hoch und sorgt für einen stabilen Unterdruck im Arbeitsraum.<br />

Das verhindert, dass KSS-Partikel die Maschine verlassen. Eine<br />

serielle Schnittstelle erlaubt die Aufschaltung des Luftreinigers<br />

auf eine Gebäudeleittechnik. – Ein kleiner Schritt in Richtung<br />

Produktion 4.0.<br />

Bilder: Rentschler Reven<br />

www.reven.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2023</strong> im 64. Jahrgang,<br />

ISSN 2747-7<strong>08</strong>8 / ISSN E-Paper: 2747-7096<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),<br />

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),<br />

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Conny Grothe, Sonja Daniel, Anette Fröder<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2023</strong>, gültig ab 01.10.2022<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- und sonstige<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

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Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

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Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

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www.myfactory-magazin.de <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> 41


Text und Bild: Markus Breig, KIT<br />

KOHLENSTOFF<br />

AUS LUFT<br />

PRODUZIEREN<br />

Wir nehmen Sie<br />

mit in die Zukunft!<br />

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,<br />

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.<br />

Gestalten Sie den Wandel mit.<br />

Deutschland macht sich auf den Weg in die Klimaneutralität<br />

und muss dafür Kohlenstoffkreisläufe in der Industrie<br />

möglichst rasch schließen. Um gleichzeitig auch<br />

das 1,5°-Ziel zu erreichen, muss nach Empfehlungen<br />

des Weltklimarates zusätzlich bereits ausgestoßenes CO 2<br />

aus der<br />

Atmosphäre entfernt und dauerhaft gespeichert werden. „Damit<br />

industrielle Produktion trotzdem möglich bleibt, müssen wir<br />

technologisch ganz neue Wege gehen“, sagt Dr. Benjamin Dietrich<br />

vom Institut für Thermische Verfahrenstechnik (TVT) des<br />

KIT. „Das gilt auch für die Bereitstellung von Kohlenstoff in der<br />

Industrie. Benötigt wird dieser u.a. bei der Produktion von Batterien,<br />

in der Farbindustrie oder auch bei der Herstellung von Baustoffen.<br />

Bislang stammt er meist aus fossilen Quellen.“<br />

Im Forschungsprojekt NECOC (NEgative CarbOn dioxide to<br />

Carbon), das Dietrich koordiniert, entwickeln die Verbundpartner<br />

KIT, Ineratec und Climeworks ein Verfahren, mit dem sich<br />

CO 2<br />

aus der Atmosphäre in Kohlenstoff verarbeiten lässt. „Wenn<br />

dieser dann langfristig gebunden bleibt, kombinieren wir negative<br />

Emissionen mit einem Baustein der postfossilen Rohstoffversorgung<br />

im Sinne einer zukünftigen Carbon-Management-Strategie<br />

– ein doppelter Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft“, so<br />

Dietrich. In einer ersten Projektphase hat das Forschungsteam<br />

eine Versuchsanlage im Containermaßstab aufgebaut, die nun in<br />

Betrieb gegangen ist. Im kontinuierlichen Betrieb entfernt diese<br />

erste Ausbaustufe jeden Tag knapp 2 kg CO 2<br />

aus der Umgebungsluft<br />

und produziert daraus 0,5 kg festen Kohlenstoff.<br />

IN DREI SCHRITTEN VOM TREIBHAUSGAS<br />

ZUM WERTSTOFF<br />

Das NECOC-Verfahren kombiniert drei Prozessschritte: Mithilfe<br />

eines Adsorbers wird zuerst das CO 2<br />

aus der Umgebungsluft abgetrennt.<br />

Im zweiten Schritt wird es in einem mikrostrukturierten<br />

Reaktor mit erneuerbar hergestelltem Wasserstoff aus einem angeschlossenen<br />

Elektrolyseur zur Reaktion gebracht. Die Bestandteile<br />

Kohlenstoff und Sauerstoff gehen dabei neue Bindungen ein,<br />

aus CO 2<br />

wird Methan und Wasser. Das Wasser fließt zurück in<br />

den Elektrolyseur, das Methan mit seinem Kohlenstoffbestandteil<br />

fließt weiter in einen Reaktor mit flüssigem Zinn. Im dritten<br />

Schritt kommt es dort in aufsteigenden Blasen zur Pyrolysereaktion,<br />

die Methanmoleküle werden aufgespalten. Dabei entsteht<br />

Wasserstoff, der wieder zur Auftrennung von CO 2<br />

im Prozess verwendet<br />

wird. Übrig bleibt Kohlenstoff, der als mikrogranulares<br />

Pulver auf dem Zinn schwimmt und mechanisch abgetrennt wird.<br />

Durch Änderung von Prozessparametern wie dem Temperaturniveau<br />

können dabei unterschiedliche Kohlenstoffmodifikationen<br />

wie Graphit, Carbon Black oder Graphen hergestellt werden.<br />

Mit dem Start der Versuchsanlage hat das Projekt einen wichtigen<br />

Meilenstein erreicht. In einer zweiten Projektphase soll NE-<br />

COC nun für eine erweiterte Ausbaustufe skaliert und optimiert<br />

werden. „Wir wollen das Verfahren noch energieeffizienter machen,<br />

indem wir die Rückgewinnung von Prozesswärme verbessern“,<br />

so Projektleiter Dr. Leonid Stoppel vom Karlsruher Flüssigmetalllabor<br />

KALLA. „Außerdem betrachten wir die Integration<br />

von Hochtemperatur-Wärmespeichern und die direkte Einbindung<br />

solarer Wärme.“ Weiterhin sollen die Einbindung von CO 2<br />

-<br />

Punktquellen, neuartige Ansätze zur CO 2<br />

-Entnahme aus der Luft<br />

sowie der Einfluss von Spuren- und Begleitkomponenten aus dem<br />

Prozessverbund auf die Kohlenstoffqualität untersucht werden.<br />

www.tvt.kit.edu/21_3547.php<br />

42 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/<strong>07</strong>-<strong>08</strong> www.myfactory-magazin.de


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44 <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong> <strong>2023</strong>/xx www.myfactory-magazin.de


MONTAGE UND<br />

HANDHABUNG<br />

SUPPLEMENT DER ZEITSCHRIFTEN DER KONSTRUKTEUR UND <strong>MY</strong> <strong>FACTORY</strong>.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG


MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

INTRALOGISTIKPROZESSE<br />

SMART HANDHABEN<br />

Autorin, Margot Johanna Pompe, Zimmer Group, Ettlingen<br />

S 2 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>


01<br />

Auch in der Intralogistik wächst der Druck,<br />

effizienter zu werden. Automatisierung ist ein<br />

Schlüssel zur Effizienzsteigerung und bietet<br />

viele Vorteile. Als Handhabungs- und<br />

Automatisierungsspezialist beobachtet die<br />

Zimmer Group seit Jahren die Trends und<br />

gestaltet die Optimierung der Prozesse aktiv<br />

mit. Die bekennende Know-how Factory schafft<br />

entsprechende Lösungen unter anderem<br />

in Form von Komponenten, Systemen und<br />

komplexen Anlagen.<br />

02<br />

Als langjähriger und zuverlässiger Partner für Automatisierungslösungen<br />

kennt die Zimmer Group die Bedürfnisse<br />

der (Intra-)Logistik und ist in der Lage, Anwendern<br />

das passende Produkt für den jeweiligen Einsatzfall<br />

anzubieten. Dabei stehen die einfache Integration, Inbetriebnahme<br />

und Steuerung ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse<br />

im Vordergrund. Umfassende Baukästen mit kompletten<br />

Funktionalitäten für jede Anwendung entlang der Intralogistik-Wertschöpfungskette<br />

sind gefragt. Um den stetig neuen<br />

Anforderungen des Marktes gewachsen zu sein, werden flexible<br />

Lösungen mit kurzen Adaptionszeiten benötigt. Gleichzeitig<br />

rückt die Energieeffizienz der Komponenten – sowohl in der<br />

Herstellung als auch im Betrieb bei höchster Leistung – immer<br />

mehr in den Fokus.<br />

Aufgrund des umfassenden Know-hows, das sich über ein<br />

breites Spektrum von Branchen und Anwendungen erstreckt,<br />

versteht sich die Zimmer Group als Experte für alle Automatisierungslösungen<br />

entlang der Wertschöpfungskette: angefangen<br />

beim Depalettieren über Anwendungen am Fließband, Bin-<br />

Picking, Beschickung von Verpackungsmaschinen sowie klassischen<br />

Pick-and-Place- bzw. Pick-and-Pack-Aufgaben bis hin zur<br />

Palettierung. Hierbei kommen häufig standardisierte Ladungsträger<br />

wie KLT (Kleinladungsträger) oder VDA-Behälter (nach<br />

dem Standard des Verbandes der Automobilindustrie) zum Einsatz.<br />

Nicht selten sind es aber auch Faltkisten, Kartons oder<br />

andere kundenindividuelle Verpackungen und Ladungsträger.<br />

Die Zimmer Group berät Anwender mit Blick auf die jeweilige<br />

Anwendung und ihre Anforderungen und entwickelt die passende<br />

Lösung.<br />

HANDLING VON SÄCKEN: EINE<br />

BESONDERE HERAUSFORDERUNG<br />

Das Handling von Säcken stellt eine besondere Herausforderung<br />

dar. Unterschiedliche Formen, verschiedenste Füllgüter wie<br />

Mehl, Getreide, Düngemittel, Chemikalien, Zement oder andere<br />

sowie unterschiedliche Sackmaterialien (z.B. Papier, Kunststoff,<br />

Jute) erfordern eine intelligente Handhabungslösung. Die<br />

Zimmer Group hat hier ein spezielles End-of-Arm-System entwickelt.<br />

Flexibel einstellbare Backen und Hübe sorgen dafür, dass<br />

das System eine Vielzahl von Produkten in unterschiedlichen<br />

01 Automatisierungslösungen wie Greifsysteme der<br />

Zimmer Group unterstützen Unternehmen bei den<br />

Herausforderungen in der (Intra-)Logistik<br />

02 Ob VDA-Behälter wie in Bild 1 oder Kartons oder<br />

andere Verpackungen und Ladungsträger: Die Zimmer<br />

Group bietet die passende Handlinglösung<br />

Formen und Größen greifen kann. Verschiedene Backengeometrien<br />

und Materialien können individuell an das zu greifende Produkt<br />

angepasst werden. Auch raue Umgebungen sind kein Problem:<br />

Abgedeckte Mechanik und Komponenten schützen das<br />

Greifsystem vor Staub und sorgen für eine lange Lebensdauer.<br />

Die synchrone pneumatische Backenbewegung und Kraftspeicherung<br />

halten den Sack zentriert und sicher. Je nach Roboter<br />

und Verfahrweg können Taktzeiten von bis zu 20 Takten pro<br />

Minute erreicht werden, was durch große Antriebszylinder<br />

ermöglicht wird. Neben der Sackhandhabung können durch den<br />

modularen Aufbau des Handhabungssystems auch Funktionen<br />

BREITE EXPERTISE<br />

Die Zimmer Group ist über nahezu alle Branchen ein<br />

erfahrener Partner für Logistik-/Intralogistik-Applikationen.<br />

Die Expertise reicht von Automated Item Pick bis<br />

hin zu Vision-KI-geführten Systemen. Mehr dazu unter:<br />

www.zimmer-group.com/de/technologien-komponenten/<br />

systemtechnik/logistik<br />

SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 3


03<br />

03 Vielseitig einsetzbar – die flexible Roboterzelle ZiMo<br />

04 Spezialgreifer für das Handling von Kartons:<br />

Der Automated Item Picker vereint Vakuumsauger und<br />

mechanischen Greifer<br />

04<br />

Mit ZiMo baut die Zimmer Group Barrieren in der Automatisierung<br />

ab und ermöglicht eine einfache Inbetriebnahme und Bedienung<br />

ohne tiefere Programmierkenntnisse. Die Steuerung von<br />

Roboter und Endeffektor erfolgt über ein integriertes Bedienpanel<br />

mit intuitiver Software. Damit bietet ZiMo eine intelligente<br />

Inbetriebnahme und Bedienung, die auch ohne umfangreiches<br />

Know-how oder Erfahrung durchgeführt werden kann.<br />

ZiMo lässt sich in unterschiedlichsten Anwendungen einsetzen.<br />

Die Handhabung der Werkstücke ist flexibel anpassbar und<br />

bietet mit einem umfangreichen Ökosystem an Greifern von<br />

Normal- bis Langhub sowie Saug- und Vakuumkomponenten<br />

DAS PRODUKTPORTFOLIO DER<br />

ZIMMER GROUP IST SO VIELFÄLTIG<br />

WIE DIE HERAUSFORDERUNGEN<br />

DER INTRALOGISTIK<br />

wie Flachlegen, Zwischenlagenhandling und Palettenhandling<br />

realisiert werden. Spezielle Gabeln ermöglichen den Einsatz in<br />

der Lebensmittelindustrie oder das Handling von Gefahrstoffen<br />

und Chemikalien.<br />

maximale Vielfalt. Die Roboterzelle kann unter anderem beim<br />

Bin Picking, beim Beladen von Verpackungsmaschinen sowie<br />

beim Verpacken in Kartons unterstützen, ohne dass eine aufwändige<br />

Integration in bestehende Anlagen oder eine komplizierte<br />

Inbetriebnahme notwendig ist. Mit der Roboterzelle lassen sich<br />

Logistikprozesse auch bei kleinen oder schnell wechselnden Losgrößen<br />

effizienter und einfacher gestalten.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

EFFIZIENT AUTOMATISIEREN MIT<br />

FLEXIBLER ROBOTERZELLE<br />

Betrachtet man die einzelnen Prozesse entlang der Wertschöpfungskette<br />

in der Intralogistik, so besteht ein hoher Bedarf an<br />

flexiblen Lösungen, die sich möglichst einfach in bestehende<br />

Anlagen und Prozesse integrieren lassen. Vor diesem Hintergrund<br />

hat die Zimmer Group die flexible Roboterzelle ZiMo entwickelt.<br />

Die mobile, modulare Plattform mit Roboter und Endeffektor<br />

ermöglicht eine schnelle und effiziente Automatisierung<br />

von Produktionsprozessen, ohne dass eine aufwändige, stationäre<br />

Anlage installiert werden muss. Das umfangreiche Ökosystem<br />

von ZiMo ist mit allen gängigen Leichtbaurobotern und Greifern<br />

der Zimmer Group kompatibel. Eine mechanische Aufhängung<br />

für KLTs, Kartons oder Werkstücke sowie die integrierte Sensorik<br />

für Sicherheitseinstellungen bei kooperativen und kollaborativen<br />

Anwendungen machen ZiMo zu einem sicheren und flexiblen<br />

Partner in der Produktion. Die kompakte Bauweise erlaubt<br />

den unkomplizierten Einsatz an verschiedenen Arbeitsplätzen;<br />

kurze Rüstzeiten sorgen für eine schnelle Anpassung an neue<br />

Produktionsumgebungen.<br />

AUTOMATISIERUNG ALS WEG ZU MEHR<br />

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT<br />

Ohne Automatisierung geht in der Intralogistik nichts mehr, und<br />

in Zukunft werden automatisierte Prozesse noch mehr an Bedeutung<br />

gewinnen. Der gezielte Einsatz von entsprechenden Komponenten,<br />

Systemen und komplexen Anlagen sorgt dafür, dass<br />

Arbeitsschritte schneller, sicherer und effizienter ablaufen. Zeitund<br />

Kostenersparnis sind die Folge. Von der Palettier- und Depalettiertechnik<br />

bis hin zu kombinierten, individuellen Hard- und<br />

Softwarelösungen für die unkomplizierte Integration in bestehende<br />

oder geplante logistische Infrastrukturen – das Produktport-folio<br />

der Zimmer Group ist so vielfältig wie die Herausforderungen<br />

der Intralogistik. Mit jahrzehntelanger Erfahrung, spezifischem<br />

Expertenwissen und umfangreichen Entwicklungsstunden<br />

steht die Know-how Factory für innovative Ansätze und<br />

individuelle Lösungen.<br />

Bilder: Zimmer Group<br />

www.zimmer-group.com<br />

S 4 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>


AUTOMATISIERTE TRANSPORT-<br />

UND MONTAGELÖSUNGEN<br />

Groß, sperrig und<br />

schwer dürfen die Teile<br />

sein, für die Knoll<br />

Maschinenbau intelligente,<br />

automatisierte<br />

Transport- und Montagelösungen<br />

anbietet.<br />

Die Systeme sind<br />

hinsichtlich mechanischer<br />

und elektronischer Elemente sowie der Bussysteme<br />

modular aufgebaut. Daher lassen sich passgenaue Lösungen<br />

in jeder Größe und Ausprägung für den Einsatz in Produktion,<br />

Montage und Logistik realisieren. Die Basis legen Ketten- und<br />

Rollenförderer, die durch standardisierte oder kundenspezifisch<br />

ausgelegte mechanische Komponenten ergänzt werden,<br />

etwa durch Auf- und Abfahrrampen, Drehstationen,<br />

Eckumsetzer, Podeste und mehr. Für hohe Flexibilität sorgt<br />

das intelligente Miteinander von stationärer und mobiler<br />

Fördertechnik. Hinsichtlich der FTS ist Knoll mit der Safelog<br />

GmbH partnerschaftlich verbunden. Deren Fahrzeuge eignen<br />

sich ideal zur staplerfreien und automatischen Versorgung<br />

von Montagelinien. Sämtliche Knoll-Systeme gewährleisten<br />

eine kurze Amortisationszeit und sind nahezu beliebig<br />

erweiterbar. Die Lieferumfänge reichen von der Mechanik<br />

inklusive Sensorik und Antriebstechnik bis zu einem Komplettsystem<br />

mit Steuerungstechnik und Visualisierung.<br />

www.knoll-mb.de<br />

ROBOTIK-LÖSUNGEN SCHNELL DESIGNT<br />

igus schafft mit seinem Machine Planner auf RBTX.com eine<br />

einfache Lösung für die schnelle Konfiguration von Roboterarbeitsplätzen,<br />

Maschinengestellen mit Robotik und Fördertechnik.<br />

Das neue kostenfreie Tool ist dabei in die RBTX-Plattform,<br />

dem Marktplatz für Low-Cost-Robotics, eingebunden. „Mit dem<br />

neuen Online-Konfigurator für kostengünstige Automatisierungslösungen<br />

machen wir preiswerte Robotik für jedermann<br />

zugänglich, denn der Nutzer braucht keine Konstruktionskenntnisse.<br />

Der Machine Planner übernimmt das Engineering und<br />

bringt so Robotik-Komponenten passend zusammen. Das Tool<br />

kann einfach über den Browser aufgerufen werden“, erläutert<br />

Alexander Mühlens, Leiter<br />

des Geschäftsbereiches Low<br />

Cost Automation bei igus.<br />

Der Machine Planner stellt<br />

eine Auswahl an unterschiedlichen<br />

Maschinen<br />

und Anwendungs-Designs<br />

zur Verfügung. Ein paar<br />

Klicks – und die Lösung ist<br />

innerhalb kurzer Zeit ganz ohne CAD-Zeichnen und technische<br />

Klärung fertig konfiguriert. Zusätzlich bietet eine Design Library<br />

auf der Plattform eine Orientierungshilfe. Die Lösung kann für<br />

die eigenen, individuellen Anforderungen angepasst werden.<br />

Anwender erhalten auf Knopfdruck eine Kostenkalkulation mit<br />

der entsprechenden Lieferzeit. Die Montage erfolgt eigenständig<br />

vor Ort, einfach mithilfe einer verständlichen Anleitung.<br />

Gleichzeitig liefert igus eine CE-Vorlage mit.<br />

www.igus.de<br />

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visitors!<br />

Welcome to the world’s leading trade<br />

fair for production technology.


NACHHALTIGE VAKUUM-AUTOMATION<br />

Druckluft lässt sich vielseitig anwenden und verbindet Geschwindigkeit, Kraft<br />

sowie geringes Gewicht. Allerdings sind die Kosten, um sie zu erzeugen, relativ<br />

hoch, da hierzu elektrische Energie über mehrere Wirkungsgradverluste<br />

umgewandelt werden muss. Es braucht technologische Alternativen, die die<br />

Vakuum-Automation vom Druckluftschlauch unabhängig macht.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

„Es geht nicht darum, druckluftbasierte Ejektor-Systeme zur<br />

Vakuumerzeugung zu ersetzen. Wir wollen Alternativen schaffen,<br />

die den Energieverbrauch reduzieren und auch dann noch funktionieren,<br />

wenn keine oder zu wenig Druckluft zur Verfügung<br />

steht“, erklärt Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der J. Schmalz GmbH. Mögliche Szenarien sind mobile Roboter<br />

oder Roboterzellen, die in einem Bereich arbeiten, der nicht<br />

an das Druckluftsystem angeschlossen ist. Die Vakuum-Erzeuger<br />

verbrauchen im Vergleich zur gesamten Anlage prozentual<br />

gesehen sehr wenig Energie.<br />

VAKUUM-ERZEUGER KLEIN GEMACHT<br />

Die Lösung sind rein elektrische Vakuum-Erzeuger, die so kompakt<br />

sind, dass sie auch direkt am Roboterarm montiert werden<br />

können. Elektrische Vakuumerzeuger an sich sind nichts Neues:<br />

„Wir haben schon lange elektrische Pumpen und Gebläse im<br />

Angebot, die Betreiber in der automatisierten und manuellen<br />

Handhabung einsetzen, wenn hohe Saugvolumenströme erforderlich<br />

sind. Für eine Anwendung am Roboterarm sind diese<br />

jedoch zu groß und zu schwer“, erklärt Dr. Schmalz. Das Unternehmen<br />

hat daher das Portfolio elektrischer Vakuumerzeuger in<br />

Richtung kleinerer und leichterer Bauformen erweitert und 2016<br />

mit der ECBPi die erste Cobot-Pump vorgestellt. Diese ist elektrischer<br />

Vakuumerzeuger und mechanische Greifer-Schnittstelle<br />

zum Roboter in einem. „In der Vakuum-Automation waren wir<br />

damit Vorreiter“, kommentiert der geschäftsführende Gesellschafter.<br />

Die Herausforderung: Schmalz musste auf sehr engem<br />

Raum neben der Vakuumerzeugung auch die druckluftlose<br />

Ablegefunktion realisieren. Die Lösung für das schnelle Ablegen<br />

des Werkstücks heißt dabei: belüften statt abblasen.<br />

Noch kompakter ist die neue Cobot-Pump ECBPMi, die für das<br />

Kleinteilehandling saugdichter Objekte ausgelegt ist. „Die leichten<br />

End-of-Arm-Komponenten sind ideal für Cobots und Leichtbauroboter.<br />

Sie kommen ohne Druckluft aus und lassen sie deshalb<br />

auch auf autonom fahrenden Transportfahrzeugen einsetzen“,<br />

skizziert Schmalz eine potenzielle Anwendung. Es sind<br />

jedoch nicht mehr nur die kleinen Leichtbauroboter, bei denen<br />

das Loslösen von der Druckluft sinnvoll ist: Mit dem Trend der<br />

Nachhaltigkeit und damit dem Anspruch nach effizienteren<br />

S 6 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>


Systemen ist der Bedarf an druckluftunabhängiger Vakuum-<br />

Automation auch für größere Anlagen gestiegen.<br />

Die Druckluft bietet einige Vorteile: die hohe Leistungsdichte<br />

und die realisierbaren betriebssicheren Funktionen in den pneumatischen<br />

Komponenten. Das macht diese kleinbauend, robust<br />

und schnell. „Betrachten wir unsere Vakuum-Ejektoren, die den<br />

Überdruck nahezu optimal in Unterdruck umwandeln und mit<br />

ihrer Luftsparfunktion adaptiv auf den Handhabungsprozess<br />

reagieren können, haben wir leistungsstarke und effiziente Komponenten<br />

mit einer Einsparung von bis zu 95 Prozent. Allerdings<br />

lassen sich die Luftsparfunktionen nicht überall einsetzen“,<br />

ergänzt der Experte.<br />

STRATEGIEN PARALLEL VERFOLGEN<br />

Es geht nicht darum, druckluftbasierte Ejektor-<br />

Systeme zur Vakuumerzeugung zu ersetzen.<br />

Wir wollen Alternativen schaffen, die den<br />

Energieverbrauch reduzieren und auch dann<br />

noch funktionieren, wenn keine oder zu wenig<br />

Druckluft zur Verfügung steht.<br />

Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der J. Schmalz GmbH<br />

Der elektrische<br />

Vakuum-Erzeuger<br />

ist flexibel und<br />

ermöglicht neue<br />

Anwendungen<br />

„Falls die druckluftlose Fabrik irgendwann kommen sollte,<br />

müssen Hersteller von Pneumatik-Komponenten und Handhabungstechnik<br />

alternative Produkte liefern, die rein elektrisch<br />

funktionieren. Wir fahren daher eine Parallelstrategie“, erläutert<br />

Schmalz. Dieser Strategie folgend, hat das Unternehmen jetzt<br />

den elektrischen Vakuum-Erzeuger GCPi entwickelt: Er ist größer<br />

als die Cobot-Pump und schließt die neuen elektrischen<br />

Vakuumerzeuger an das bisherige Portfolio an. Mit dem GCPi löst<br />

sich Schmalz vom bisherigen Standard, den Vakuumerzeuger<br />

direkt auf dem Roboterarm anzubringen.<br />

Der Anwender montiert stattdessen den leistungsfähigen GCPi<br />

an der Roboterbasis, damit dieser von dort aus mehrere Sauger<br />

auf dem Robotergreifer versorgt. Die Herausforderung dabei ist<br />

wiederum das rein elektrisch zu realisierende Ablösen der Last.<br />

Auch in den GCPi hat Schmalz eine Belüftungsfunktion integriert.<br />

Je nach Schlauchlänge zum Sauger kann sich der Druckausgleich<br />

zur Atmosphäre allerdings verzögern. In diesem Fall lässt sich die<br />

Belüftungsfunktion auch von der Pumpe entkoppeln. „Hier müssen<br />

wir unsere Perspektive ändern und in neuen Systemarchitekturen<br />

denken“, sagt Schmalz.<br />

Deshalb hat das Unternehmen das elektrische Belüftungsventil<br />

LQE entwickelt. „Das ist die eigentliche Innovation. Damit können<br />

wir größere Vakuum-Erzeuger weiterhin zentral nutzen und<br />

dennoch dezentral hochdynamisch arbeiten – mit sehr kurzen<br />

Ablegezeiten. Es hat sich gezeigt, dass das direkte atmosphärische<br />

Belüften oftmals sogar schneller ist, als das aktive Abblasen<br />

mit Druckluft“, verdeutlicht Schmalz.<br />

INTELLIGENTES BELÜFTUNGSVENTIL<br />

Das Belüftungsventil LQE bietet noch weitere Vorteile: Es erlaubt<br />

ein Vorspannen der Leitungen mit Unterdruck. Öffnet sich das<br />

Ventil, baut sich das Vakuum am Greifer sofort auf. „Es ist ein<br />

intelligentes Ventil, das auch die Luftsparfunktion unserer Kompaktejektoren<br />

nachbilden kann“, erklärt der geschäftsführende<br />

Gesellschafter. Das trägt zusätzlich zur Energieeffizienz der<br />

druckluftfreien Vakuum-Handhabung bei.<br />

„Nur wegen der Vakuum-Handhabung wird die Druckluft nicht<br />

abgeschaltet“, betont Schmalz. Ist ein Anschluss vorhanden, ist<br />

der Ejektor eine robuste, effiziente und leistungsstarke Möglichkeit,<br />

Vakuum zur automatisierten Handhabung zu erzeugen. Alle<br />

Fragen der Vakuum-Handhabungstechnik galten damit als gelöst,<br />

bis sich die Frage nach der Nachhaltigkeit in den Vordergrund<br />

drängte. „Die Industrie muss sich grundsätzlich Gedanken über<br />

die Druckluft machen. Unsere Aufgabe ist es, Alternativen zu entwickeln“,<br />

sagt der Vakuum-Pionier. Das Unternehmen beschreitet<br />

dabei den Weg der Elektrifizierung: Ein elektrischer Vakuum-<br />

Erzeuger kann – bezogen aufs Gesamtsystem – nachhaltiger sein.<br />

„Egal, ob mit oder ohne Druckluft: Wir haben für jede Anwendung<br />

die richtige Lösung im Portfolio“, so Dr. Kurt Schmalz abschließend.<br />

Bilder: J. Schmalz<br />

www.schmalz.com<br />

DETAILINFOS ZUM ELEKTRISCHEN<br />

VAKUUM-ERZEUGER FINDEN SIE UNTER:<br />

bitly.ws/IoIm<br />

SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 7


DAS BESTE AUS ZWEI WELTEN<br />

Die Kombination von Lineartechnik und Robotik eröffnet neue<br />

Möglichkeiten in der Fertigung und kann für deutliche Performance-<br />

Steigerungen und gleichzeitig Kostensenkungen sorgen. Dabei sind<br />

unterschiedliche Kombinationen beider Technologien möglich.<br />

01<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

In modernen Fertigungslinien ist heute das automatisierte<br />

Be- und Entladen nicht mehr wegzudenken. Unter anderem<br />

im Automobilumfeld sind Handhabungsgeräte weit verbreitet.<br />

Wenn bei diesen Anwendungen einerseits hohe Reichweite<br />

und andererseits Bewegungsgeometrie und Flexibilität gefordert<br />

sind, bietet sich eine Kombination aus Linearportal und Roboter<br />

an. Je nach Anwendungsfall haben sich zwei Technologien etabliert,<br />

die zum Einsatz kommen: Gelenkarmroboter und Linearportale.<br />

Diese können aber auch kombiniert werden.<br />

Beide Systeme haben ihre Stärken. Wenn es beispielsweise<br />

darum geht, Teile zu schweißen, die Schweißzangen bezüglich<br />

einer Blechgeometrie in einem beliebigen Raumwinkel zu positionieren,<br />

ist ein Roboter mit sechs Achsen und einer freiprogrammierbaren<br />

Bahnkurve der Roboterhand die bevorzugte<br />

Stefan Wache, Leiter Marketing und Kommunikation,<br />

MiniTec GmbH & Co. KG, Schönenberg-Kübelberg<br />

Lösung. Bei der Verkettung von Bearbeitungsmaschinen spielen<br />

dagegen Linearportale ihre Stärken aus. Die einzelnen Stationen<br />

können entlang einer Linie platzoptimiert in der Werkhalle aufgebaut<br />

werden. Das Be- und Entladen der Werkstücke kann in einem<br />

solchen Fall über ein Linearportal erfolgen. Durch ein einziges<br />

Portal kann ein Teil beispielsweise 10, 30 oder auch 50 Meter<br />

von Maschine zu Maschine transportiert werden. Durch einen<br />

oder mehrere Laufwagen mit jeweils einer vertikalen Servoachse<br />

lässt sich der Teilefluss und damit die Taktzeit optimieren.<br />

SINNVOLLE KOMBINATION<br />

Denkbar sind aber auch Anwendungsfälle, in denen weder der<br />

Roboter noch das Linearportal die optimale Lösung bilden. Zwar<br />

wird die Bewegungsgeometrie und Flexibilität der Roboterhand<br />

benötigt, die einzelnen Bearbeitungsstellen liegen jedoch<br />

manchmal so weit auseinander, dass sie sich mit einem Roboter<br />

nicht wirtschaftlich erreichen lassen. Linearportale eignen sich<br />

besonders für die Verkettung von Bearbeitungsmaschinen. Anstatt<br />

in einem solchen Fall zwei Roboter einzusetzen oder – falls<br />

S 8 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>


02 03<br />

01 Roboter kommen immer öfter zum Einsatz – zum einen durch technologischen Fortschritt,<br />

zum anderen durch immer günstigere Preise<br />

02 Linearportale eignen sich besonders für die Verkettung von Bearbeitungsmaschinen<br />

03 Eine sinnvolle Kombination: Gelenkarmroboter und Lineartechnik<br />

möglich – auf einen Roboter mit wesentlich größerer Reichweite zu wechseln, bietet sich die<br />

Kombination beider Systeme an. Die Lösung besteht darin, den Roboter mit ein oder zwei zusätzlichen<br />

Linearachsen zu kombinieren, um so den möglichen Arbeitsbereich des Roboters zu<br />

erweitern. Dabei ist es grundsätzlich egal, ob sich die Linearachse am Boden befindet und der<br />

Roboter stehend verfahren wird – oder ob man mit einer hängenden Roboterlösung an einer<br />

Portalachse arbeitet. Weil die Länge der Linearachsen nicht limitiert ist, lässt sich auf diese<br />

Weise der Arbeitsbereich des Roboters beliebig erweitern. Das begrenzende Kriterium ist die<br />

Taktzeit. Derartige Lösungen sind wirtschaftlich oft die bessere Lösung. Eine Zusatzachse kostet<br />

wesentlich weniger als ein zweiter Roboter; die bestehende Robotersteuerung lässt sich durch<br />

Einsteckkarten einfach und kostengünstig erweitern.<br />

VIRTUELLE TESTS<br />

In solchen Fällen entscheiden die MiniTec-Ingenieure, welche Variante die sinnvollste und wirtschaftliche<br />

Lösung für den Anwender ist. Seit mehreren Jahren arbeitet MiniTec mit Roboter-<br />

Herstellern zusammen und kann aufgrund von Erfahrungswerten sowie dem Einsatz von digitalen<br />

Werkzeugen die richtige Entscheidung treffen. Neben virtuellen 3D-Modellen der Anlage<br />

mit digitalen Zwillingen kommt hier auch die Simulation zum Einsatz. Sie ermöglicht Tests einer<br />

Anlage, bevor diese fertig geplant und gebaut ist.<br />

FAZIT<br />

DIE VERKNÜPFUNG VON ROBOTIK MIT<br />

LINEARTECHNIK BRINGT PERFORMANCE-<br />

STEIGERUNGEN UND KOSTENSENKUNGEN<br />

Für seine Kunden findet MiniTec mit der Verknüpfung der beiden Technologien immer die<br />

richtige Lösung. Der Anwender profitiert von den Vorteilen eines modernen Industrieroboters<br />

in Kombination mit bewährter Lineartechnik. Zahlreiche Anwendungsbeispiele aus verschiedenen<br />

Branchen belegen den Nutzen.<br />

Damit<br />

Ihre Ideen<br />

funktionieren!<br />

Systemlösungen,<br />

Sondermaschinen<br />

und<br />

Werkzeuge<br />

für Ihre Blechbearbeitung.<br />

Bilder: MiniTec<br />

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Basierend auf einem umfangreichen Produktspektrum im Bereich<br />

Lineartechnik realisiert MiniTec als Full-Service-Anbieter auch<br />

schlüsselfertige Lösungen nach individuellen Anforderungen. Mehr<br />

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SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 9<br />

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01 02<br />

PALETTIERSYSTEM WIRD<br />

KOLLABORATIV<br />

Um für die Fertigung neuer Office-Telefone Platinen aus Trays zu entnehmen,<br />

diese orientiert bereitzustellen und in vorgegebener Lage der Montagelinie<br />

zuzuführen, setzt ein Hersteller auf das Palettiersystem eines renommierten<br />

Automatisierungsspezialisten. Dank des offenen und modularen Konzepts<br />

konnte der Palettierer passgenau auf die Anwendung zugeschnitten werden<br />

und eignet sich nun auch für kollaborative Anwendungen.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Die Gigaset Communications GmbH mit Sitz in Bocholt<br />

stellt DECT-Telefone für B2C und B2B, Smartphones<br />

sowie Smart-Home-Lösungen her. 2020 hat das Unternehmen<br />

mit Atos Unify einen Exklusivvertrag geschlossen:<br />

Gigaset fertigt für den weltweit führenden Anbieter von<br />

Kommunikations- und Kollaborationslösungen die nächste Endgeräte-Familie<br />

an Tischtelefonen in unterschiedlichen Varianten.<br />

Dafür hat der Hersteller in Bocholt ein neues flexibles und automatisiertes<br />

Linienkonzept entwickelt, bei dem Cobots die Handlingstationen<br />

mit den Montageprozessen verbinden.<br />

„Gigaset beauftragte uns mit einer Lösung, die in Trays angelieferte<br />

Bauteile wie Platinen aufnimmt, diese orientiert bereitstellt<br />

und in vorgegebener Lage der Montagelinie zuführt“, berichtet<br />

Wolfgang Kammerer, zuständig für den Vertrieb Systeme bei der<br />

IEF-Werner GmbH aus Furtwangen. „Wir arbeiten schon seit vielen<br />

Jahren erfolgreich zusammen und haben in der Vergangenheit<br />

bereits zahlreiche Palettiersysteme geliefert.“ Doch aufgrund<br />

des Einsatzes kollaborativer Roboter war dieser Auftrag anders.<br />

FLEXIBLES PALETTIERSYSTEM<br />

IEF-Werner sah für diese Aufgabe den varioSTACK mit Bandlader<br />

vor. Das offene und modulare Palettiersystem lässt sich an unterschiedliche<br />

Traygrößen anpassen – insbesondere im Viertel- und<br />

Ulrich Moser, Leitung Marketing & Vertriebscontrolling,<br />

IEF-Werner GmbH, Furtwangen<br />

Achteleuromaß. Es ist kompakt gebaut und kann problemlos in<br />

jede vorhandene Produktionsstruktur integriert werden – also<br />

perfekt für Gigaset.<br />

Bisher verarbeitete der varioSTACK aufgrund seiner Baugröße<br />

Paletten bis zum Standardmaß 400 x 600 Millimeter. Gigaset<br />

hatte jedoch für seine neue Linie ein Tray-System mit den Maßen<br />

775 x 575 Millimeter etabliert, das sich mit verschiedenen Inlays<br />

befüllen lässt. „Wir mussten deshalb die Anlage für diese Anwendung<br />

größer bauen, ohne das Grundkonzept zu verändern“, erläutert<br />

Kammerer. IEF-Werner hat daher den varioSTACK nach<br />

oben hin erweitert. Der Palettierer kann nun nicht nur Trays im<br />

vorgegeben Sonderformat verarbeiten, sondern auch Paletten<br />

mit dem Standardmaß 600 x 800 Millimeter. Eine weitere Herausforderung:<br />

Der Automatisierungsspezialist musste den vario-<br />

STACK für die kollaborative Fertigungsstraße passend ausführen.<br />

ARBEITSSCHRITT WIRD ERGONOMISCHER<br />

Dort fährt ein Mitarbeiter die mit Platinen bestückten Trays mit<br />

einem Hubwagen in den Palettierer und setzt den kompletten<br />

Stapel auf das Band ab. „Um das zu ermöglichen, haben wir die<br />

Bänder enger zueinander positioniert“, beschreibt Wolfgang<br />

Kammerer. Das hat einen klaren Vorteil für das Personal, das nun<br />

deutlich ergonomischer arbeiten kann. Denn manuell wäre<br />

dieser Arbeitsschritt aufgrund der relativ großen und unhandlichen<br />

Stapel körperlich sehr anstrengend.<br />

Der Bediener startet dann den Automatikbetrieb. Das Band<br />

transportiert die Trays in den Einlaufschacht. Dieser ist mit einer<br />

Hubachse und einem Palettengreifer ausgestattet, der das oberste<br />

Tray aus dem Schacht aufnimmt, damit nach oben fährt und es<br />

S 10 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>


01 Das Palettiersystem varioSTACK lässt sich an<br />

unterschiedliche Traygrößen anpassen ...<br />

02 ...und wurde passend für die kollaborative<br />

Fertigungsstraße ausgeführt<br />

auf dem Tisch ablegt. In der Bearbeitungsposition angekommen,<br />

entnimmt ein neben dem varioSTACK angebrachter Cobot nacheinander<br />

die Platinen, indem er von oben in den Palettierer greift.<br />

Der Cobot ist auf einer festen Position montiert und übergibt<br />

die Teile an ein Shuttle, das die Platinen zur nächsten Station<br />

transportiert.<br />

Ist das Tray leer, fördert es der Tisch zum Auslaufschacht. Auch<br />

dieser ist mit Hubachse und Palettengreifer ausgestattet. Die<br />

Anlage stapelt die leeren Trays nacheinander auf das Band. Ist<br />

der Stapel komplett, fährt er automatisch bis ans Ende des Auslaufbands.<br />

Mitarbeiter können diesen entnehmen. Der Prozess<br />

beginnt von vorn.<br />

AUF NUMMER SICHER GEHEN<br />

„Den unteren Gefahrenbereich des varioSTACK schützen wir mit<br />

einem Lichtvorhang“, berichtet Wolfgang Kammerer. „Damit stellen<br />

wir sicher, dass kein Mitarbeiter bei laufendem Betrieb in die<br />

Anlage greifen kann. Weil der Roboter ohne Schutzumhausung<br />

arbeitet, mussten wir auch den oberen Teil des Palettierers<br />

absichern.“ Beim Ein- und Ausschleusen der Trays fährt eine<br />

Abdeckung über den jeweiligen Schacht und verhindert so, dass<br />

der Bediener in diesen Gefahrenbereich greifen kann. Bei einem<br />

Wechsel der Trays schließt eine zweite Schottscheibe die obere<br />

Öffnung an der Tischabdeckung in Richtung Cobot ab. Damit<br />

kann der Bediener nicht in die Entladezone des Palettierers<br />

greifen. Sie ist pneumatisch angetrieben, und Sensoren überwachen<br />

die beiden Endpositionen.<br />

Für die Steuerung des Palettiersystems installierte IEF-Werner<br />

die Siemens S7 1500 mit eigenentwickelter Bedienoberfläche. Für<br />

die Bedienung steht eine intuitive grafische Benutzeroberfläche<br />

zur Verfügung. „Mitarbeiter von Gigaset können damit unseren<br />

varioSTACK mühelos handhaben“, sagt Kammerer. „Wir haben<br />

die Steuerung nicht fest positioniert. Der Anwender kann sie<br />

schwenken und so platzieren, dass er ergonomisch optimal<br />

arbeiten kann.“<br />

Bilder: IEF Werner<br />

www.ief.de<br />

DAS OFFENE UND MODULARE<br />

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01 02 03<br />

GESCHÜTZT AUTOMATISIEREN<br />

Anwendungsspezifische Automatisierungslösungen und dazu auch<br />

gleich die passenden Schutzeinhausungen – das umfassende Linear- und<br />

Modultechnikportfolio von RK Rose+Krieger ermöglicht genau dies.<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

Zahlreiche voll- oder teilautomatisierte industrielle Fertigungsprozesse<br />

wären ohne den Einsatz von Lineartechnik<br />

kaum vorstellbar. Pick-und-Place-Vorrichtungen, Be- und<br />

Entladeeinrichtungen oder Handling- und Bearbeitungssysteme<br />

benötigen lineare Bewegungsachsen zum präzisen<br />

Platzieren und Positionieren oder als Momentenstütze. Lineartechnik<br />

erweitert zudem auf einfachste Weise den Aktionsradius<br />

von kollaborierenden Robotern (Cobots). Um dabei Schutz und<br />

Sicherheit von Mensch, Maschine und Prozess zu gewährleisten,<br />

ist in der Regel der Einsatz von Schutzgittern und Maschineneinhausungen<br />

erforderlich. Mit ihrem umfassenden und stetig<br />

wachsenden Lineartechnik-Portfolio sowie dem normkonformen,<br />

modularen Schutz- und Abtrennsystem bietet die<br />

RK Rose+Krieger GmbH all diese Komponenten aus einer Hand.<br />

LINEARTECHNIK FÜR ALLE FÄLLE<br />

Autor: Bernd Klöpper, Marketingleiter RK Rose+Krieger, Minden<br />

Das Portfolio des Spezialisten für kundenspezifische lineartechnische<br />

Konstruktionen bietet für jede Anwendung die passende<br />

Linearachse:<br />

n als mitlaufende Momentenstütze,<br />

n zur gelegentlichen Verstellung bei niedriger Einschaltdauer<br />

und Geschwindigkeit,<br />

n für hohe Positioniergenauigkeiten und gleichförmige Bewegungsabläufe.<br />

Dabei erfüllen insbesondere die Aluminiumprofil-Lineareinheiten<br />

der Baureihen RK DuoLine und RK MonoLine präzise die<br />

Anforderungen der Industrie: Sie sind leicht, dennoch äußerst<br />

stabil und energieeffizient sowie – dank variablem Anbaukonzept<br />

für fast alle Motoren – flexibel einsetzbar und auf Wunsch<br />

in der Schutzart IP40 erhältlich.<br />

MEHR SPIELRAUM FÜR<br />

(KOLLABORIERENDE) ROBOTER<br />

LINEARMODULE KÖNNEN DIE<br />

SECHS ANTRIEBSACHSEN DES<br />

COBOTS ERGÄNZEN UND SEINEN<br />

BEWEGUNGSRADIUS ERWEITERN<br />

Roboter sind für die Automatisierung von Fertigungsprozessen<br />

unverzichtbar. Sie übernehmen körperlich belastende oder<br />

monotone Tätigkeiten, wie das Handling schwerer Lasten oder<br />

das wiederholgenaue Anreichen von Teilen. Auch wenn dauerhafte<br />

Präzision und Schnelligkeit oder die ununterbrochene<br />

Durchführung bestimmter Arbeitsschritte benötigt wird wie bei<br />

bahngesteuerten Arbeitsschritten, bietet sich der Einsatz von<br />

Robotern an. Dabei lässt sich ihr Aktionsradius durch eine intelligente<br />

Verknüpfung mit Linearachsen und elektrischen Hubsäulen<br />

deutlich vergrößern.<br />

Typische Anwendungen für die Kombination aus Lineartechnik<br />

und Cobots sind Schweißarbeiten und Montagearbeitsplätze.<br />

So entwickelte RK Rose+Krieger zum Beispiel für ein robotergestütztes<br />

Handling- und Bearbeitungssystem zum Schweißen<br />

zylindrischer Stahltanks ein Raumportal zur kugelförmigen Vergrößerung<br />

des Bewegungsradius des Cobots.<br />

Das Grundgerüst des Portals besteht aus Blocan-Aluminiumprofilen<br />

unterschiedlicher Baugrößen. Es kann auf zwei parallel<br />

angeordneten, zahnriemengetriebenen Linearachsen vom Typ<br />

RK DuoLine Z 80 Protect über eine Strecke von 1 500 mm hori-<br />

S 12 SUPPLEMENT <strong>2023</strong>


04<br />

01 Mit den Serien RK DuoLine und RK MonoLine<br />

bietet RK Rose+Krieger ein umfassendes Portfolio an<br />

Profil-Lineareinheiten für das obere und mittlere<br />

Belastungssegment<br />

02 Für ein robotergestütztes Handling- und Bearbeitungsportal<br />

kombinierte RK Rose+Krieger insgesamt vier<br />

Linearachsen, eine rollengeführte Linearachse und<br />

diverse Aluminiumprofile<br />

03 Linearachsen aus dem Produktprogramm von<br />

RK Rose+Krieger erweitern den Aktionsradius von Cobots oder<br />

optimieren den Materialfluss zwischen den Arbeitsplätzen<br />

04 Robust und zweckmäßig – ein Schutzzaun aus Aluminiumprofilpfosten<br />

und Flächenelementen als Wellengitter<br />

zontal verfahren werden. Zwei weitere, ebenfalls parallel verlaufende Achsen des gleichen Typs<br />

bilden die Z-Achse des Raumportals. Sie bewegen eine rollengeführte Linearachse (RK Mono-<br />

Line Z120) vertikal über eine Distanz von 1500 mm. An dieser Lineareinheit ist der Cobot mit der<br />

Bearbeitungseinheit montiert.<br />

Das Raumportal erweitert den Arbeitsbereich des kollaborierenden Roboters (Durchmesser<br />

max. 2 650 mm) um den ansonsten nicht erreichbaren zylinderförmigen Bereich über- und<br />

unterhalb seiner Basis. Damit kann der Cobot innerhalb der gesamten Portalstruktur ohne jegliche<br />

Einschränkung agieren. Die Baugröße von Portal und Achsen lässt sich individuell an die<br />

Größe des Cobots und die Anforderungen der jeweiligen Anwendung anpassen.<br />

LINEARACHSEN OPTIMIEREN AKTIONSRADIUS UND MATERIALFLUSS<br />

In Kombination mit teilautomatisierten, aufgabenspezifischen Montagearbeitsplätzen entlasten<br />

Cobots den Werker von monotonen, körperlich belastenden oder gefährlichen Aufgaben. Sie<br />

führen Material zu, halten Teile in einer montagegerechten Position oder übernehmen die Ablage<br />

der fertigen Bauteile. Linearmodule aus dem Portfolio von RK Rose+Krieger können die sechs<br />

Antriebsachsen des Cobots ergänzen und seinen Bewegungsradius erweitern: Hubsäulen wie<br />

beispielsweise der Powerlift Z dienen der elektrischen Höhenverstellung. Beliebig lange Linearachsen<br />

aus der RK MonoLine- oder RK DuoLine-Baureihe verfahren den Cobot (zusätzlich)<br />

in X- und Z-Achse. Auf diese Weise lassen sich bei Bedarf mehrere Montagearbeitsplätze über<br />

Linearachsen miteinander verknüpfen und beispielsweise Werkstücke von einer Bearbeitungsstation<br />

zur nächsten transportieren.<br />

SCHUTZ UND SICHERHEIT GARANTIERT<br />

Voll- oder teilautomatisierte Produktionsprozesse und der Einsatz von Robotern bzw. Cobots<br />

erfordern gemäß Maschinenrichtlinie DIN EN ISO 14120 wirksame Maßnahmen zum Schutz von<br />

Mensch, Maschine und Prozess. Mit seinem modularen Schutz- und Abtrennsystem RK Click &<br />

Safe – kombiniert mit Notaus- und Endschaltern, Lichtschranken, Berührungs- und Manipulationsschutz<br />

– bietet RK Rose+Krieger anwendungsspezifische Schutzgitter und Maschineneinhausungen,<br />

die den Anforderungen der Norm entsprechen. Für maximale Flexibilität bei minimalem<br />

Planungs-, Konstruktions- und Montageaufwand sorgen der zugrundeliegende Modulbaukasten<br />

und die Rasterbauweise des Systems.<br />

Die smarte Lösung für<br />

die manuelle Montage.<br />

■ Ergonomisches Arbeiten<br />

■ Digitale Assistenz<br />

■ Einfache Integration<br />

FAZIT<br />

Durchdachte lineartechnische Komponenten und Konstruktionen sind entscheidend für die<br />

Voll- oder Teilautomatisierung von Produktionsprozessen. In Kombination mit Cobots erweitern<br />

sie dessen Bewegungsspielraum maßgeblich und optimieren den Materialfluss von Montagearbeitsplätzen.<br />

Dabei gewährleisten intelligent konzipierte Schutz- und Abtrennsysteme die<br />

Sicherheit und den Schutz von Mensch, Maschine und Prozess.<br />

Bilder: RK Rose+Krieger<br />

www.rk-rose-krieger.com<br />

Motek Stuttgart<br />

10. - 13.10.<strong>2023</strong><br />

Halle 3, Stand 3312<br />

bott.de


KI IN INDUSTRIEROBOTER INTEGRIEREN<br />

Das KI-Robotik-Unternehmen robominds setzt<br />

seine Vision, Industrieroboter mit einem Gehirn<br />

auszustatten, weiter in die Tat um. Mit der neu<br />

entwickelten Schnittstelle fü r die Industrieroboter<br />

von Robco erweitert robominds sein<br />

Schnittstellen-Portfolio um einen wichtigen<br />

Player aus der Industrierobotik. Robco-Roboter<br />

kö nnen von nun an einfach mit der patentierten<br />

robobrain-Technologie verknü pft werden<br />

und werden so dank dem Einsatz von KI mit neuen Fä higkeiten, wie z. B. dem<br />

menschenä hnlichen Greifen von Objekten, ausgestattet. Die Basis hierfü r bildet<br />

das robobrain – das Gehirn, das Industrierobotern menschliche Intelligenz verleiht<br />

und KI, Vision und smarte Skills vereint. Durch den individuellen Einsatz<br />

von KI-Skills liefert robobrain die benö tigte Flexibilitä t, um starre Prozesse<br />

effizient zu automatisieren. Ein Kernelement der Vision beider Unternehmen ist<br />

es, den Einsatz von Robotern auch kleinen und mittelstä ndischen Unternehmen<br />

zu ermö glichen, bei denen Budget und Ressourcen oft streng limitiert sind. Das<br />

einfach zu bedienende Software-Kit „Robflow“ von Robco in Kombination mit<br />

dem KI-basierten robobrain erfü llt genau diese Voraussetzungen.<br />

www.robominds.de; www.robco.de<br />

Für viele Gebiete:<br />

Linearantriebe<br />

Passend für Ihre Anwendung:<br />

• Bis zu 260 kg Handhabungsgewicht<br />

bei Spindelantrieben<br />

• Bis zu über 6m Hub bei<br />

Zahnriemenantrieben<br />

• Bis zu 5 m/s und einer Genauigkeit<br />

von ± 5 µm bei<br />

Direktantrieben<br />

• Einzelne Ausführungen<br />

auch für<br />

Reinräume<br />

... mehr auf ief.de<br />

GROSSROBOTERFAMILIE UM VIER ENERGIESPARENDE<br />

MODELLE ERWEITERT<br />

Die ABB AG erweitert ihr Portfolio an Großrobotern<br />

um vier neue Modelle in 22 Varianten.<br />

Kunden profitieren von einer größeren Auswahl<br />

und Abdeckung sowie von einer höheren<br />

Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz. Die<br />

Modelle der nächsten Generation mit den<br />

Bezeichnungen IRB 6710, IRB 6720, IRB 6730<br />

und IRB 6740 decken Traglasten von 150 bis 310 kg ab und sind in Reichweiten<br />

von 2,5 bis 3,2 m erhältlich. Die verbesserte Energieeffizienz werde durch die<br />

ABB OmniCore-Steuerung und ein leichteres Roboterdesign erreicht, so ABB.<br />

Dies bringe Energieeinsparungen von bis zu 20 Prozent mit sich. Zudem sorgt<br />

OmniCore für eine äußerst präzise Bewegungsteuerung. Dank der ABB True-<br />

Move- und QuickMove-Technologie erreichen die Roboter eine Wiederholgenauigkeit<br />

von 0,03 mm. Damit eignet sich die neue Roboterserie ideal für komplexe<br />

Aufgaben wie Punktschweißen, Laserschweißen, Schrauben und Nieten.<br />

www.abb.de/robotics<br />

LINEARDIREKTACHSEN: POWER<br />

FÜR DIE AUTOMATISIERUNG<br />

Mit der Baureihe SLD stellt Schunk eine neue<br />

Generation von Lineardirektachsen vor. Die<br />

dynamischen, hochbelastbaren Achsen mit<br />

elektrischem Lineardirektantrieb sollen für<br />

kurze Zykluszeiten und mehr Produktivität in<br />

Highspeed-Montage- und Handhabungsprozessen<br />

im Bereich Elektronikfertigung, E-Mobility oder Life Science sorgen. Für eine<br />

große Anwendungsbreite sind aktuell zwei Baugrößen mit je vier unterschiedlichen<br />

Motorgrößen erhältlich, die Antriebskräfte bis maximal 2,4 kN und<br />

Tragfähigkeiten von bis 106 kN bereithalten. Bei der kompakten Achse sind der<br />

elektrische Antrieb und das Wegmesssystem bereits integriert, wodurch agile,<br />

platzsparende Bewegungsabläufe möglich sind. Beschleunigungen des Direktantriebs<br />

bis 100 m/s² und Geschwindigkeiten von 5 m/s sorgen für hohe<br />

Dynamik und kurze Zykluszeiten. Zugleich stellt der Antrieb für den Anwender<br />

eine Genauigkeit von ± 0,01 mm sicher. Als entscheidende Komponente der<br />

SLD-Achsen ermöglicht die Profilschienenführung die kompakte Bauweise und<br />

das Abtragen hoher Lasten. Dabei lassen sich Hübe bis 6 000 mm realisieren.<br />

www.schunk.com<br />

Handhabung weitergedacht.


ROBOTERBREMSEN – SICHER<br />

UND ZUVERLÄSSIG<br />

Roboterarme dürfen nach Ausschalten des Stroms, bei<br />

Stromausfall oder Not-Halt nicht unkontrolliert absinken<br />

oder abstürzen. Für die nötige Sicherheit sorgen schlanke,<br />

leichtbauende Roboterbremsen von mayr Antriebstechnik.<br />

Denn mit der Roba-servostop-Baureihe hat das Unternehmen<br />

Federdruckbremsen für Servomotoren entwickelt, die<br />

speziell an die hohen<br />

Anforderungen der<br />

Robotik angepasst sind.<br />

Das Unternehmen kann<br />

dabei auf über 20 Jahre<br />

Erfahrung aus der<br />

Zusammenarbeit mit<br />

renommierten Forschungseinrichtungen<br />

zurückgreifen. Der neue<br />

Standardbaukasten, der jetzt auch die Hohlwellen-Ausführungen<br />

umfasst, schafft nicht nur ein hohes Maß an<br />

Flexibilität für die verschiedenen Einbausituationen,<br />

sondern auch einen leichten und unkomplizierten Zugang<br />

zu den Bremsen und einen schnellen Überblick über die<br />

einzelnen Lösungen für Anwender. Geliefert wird auch der<br />

Zugang zu den für die Auslegung und die Auswahl notwendigen<br />

Daten wie z. B. die Definition der Bremsmomente,<br />

Schaltzeiten, Massenträgheiten, Reibarbeiten bei Not-<br />

Stopp, die Anzahl zulässiger Not-Stopps bei verschiedenen<br />

Anwendungsbedingungen oder auch Informationen zur<br />

geometrischen Anbindung.<br />

www.mayr.com<br />

MONTAGEARBEITSPLÄTZE ROBOTER-<br />

GESTÜTZT TEILAUTOMATISIEREN<br />

Für die Produktion von<br />

kleinen und mittleren<br />

Serien, den Muster- und<br />

Prototypenbau oder die<br />

Materialprüfung eignen sich<br />

Montagearbeitsplätze mit<br />

NC-Fügesystemen. Auf<br />

ihnen lassen sich industrielle<br />

Produkte qualitätsüberwacht<br />

montieren oder<br />

prozessnah testen mit<br />

höchster Präzision und<br />

Wiederholgenauigkeit. Das modulare Baukastensystem<br />

der Einzelarbeitsplätze von Promess sorgt für höchste<br />

Flexibilität. Mit geringem Investitionsaufwand für die<br />

Teilautomatisierung lassen sich die Arbeitsplätze robotergestützt<br />

erweitern. Ein einfaches Umrüsten ermöglicht die<br />

Integration eines Roboters, der z. B. Pick & Place Aufgaben<br />

übernimmt. Der Anwender hat damit die Möglichkeit,<br />

kleinere Serien manuell zu bearbeiten und für größere<br />

Serien auch kurzfristig einen Roboter einzusetzen. Eine<br />

mobile Einhausung sorgt für die notwendige Sicherheit<br />

im teilautomatisierten Betrieb. Das modulare Baukastensystem<br />

bietet darüber hinaus weitere Konfigurationsmöglichkeiten<br />

für den individuellen Einsatz der Montagearbeitsplätze.<br />

Das Herzstück ist das Universelle Fügemodul<br />

UFM, das sich in Baugröße und Spezifikation nach den<br />

Anforderungen des Kunden richtet. Es steht im Kraftbereich<br />

von 3 bis 1000 kN zur Verfügung.<br />

www.promessmontage.de<br />

Einfach effizienter:<br />

MiniTec-Automationslösungen<br />

Bei der Automatisierung von Produktionsabläufen sind ganz<br />

unterschiedliche Techniken gefragt. MiniTec bietet hierfür<br />

Kompleמּlösungen aus einer Hand. Ob Roboter, Linearachsen,<br />

Fördertechnik oder Fahrerlose Transportsysteme (FTS):<br />

Wir kombinieren die verschiedenen Welten zu optimalen<br />

Gesamtkonzepten.<br />

Wann entdecken Sie die Kunst der Einfachheit?<br />

Besuchen Sie uns!<br />

10. - 13. Oktober <strong>2023</strong> | Messe Stuttgart<br />

www.minitec.de/motek-<strong>2023</strong><br />

www.minitec.de<br />

SUPPLEMENT <strong>2023</strong> S 15


GREIFSYSTEME FÜR DIE PROZESSAUTOMATION<br />

SMW-Autoblok bietet ein komplettes Portfolio an mechatronischen<br />

und pneumatischen Greifsystemen sowie diverses Zubehör für die<br />

Digitalisierung und Automation von Prozessen. Als besonderes<br />

Highlight nennt der Hersteller seine induktiven Koppelsysteme. Die<br />

innovative Technologie ermöglicht eine berührungslose Energie- und<br />

Signalübertragung und ist dadurch unter anderem für den Einsatz in<br />

der EOAT-Automation prädestiniert. „Durch die Kombination von<br />

Mechanik, Elektronik und Software haben wir uns vom konventionellen<br />

Spannmittelhersteller zum Hightech-Prozessanbieter gewandelt“,<br />

erklärt Geschäftsführer Eckhard Maurer. „Wir haben die<br />

Produktbereiche<br />

Mechatronik, berührungslose<br />

Übertragungstechnik,<br />

Sensorik und Software<br />

weiter ausgebaut und<br />

in der neuen Firma SMW-electronics GmbH gebündelt, um weitere<br />

Synergien zu erzeugen.“ Zum Portfolio des Unternehmens gehören<br />

u.a. die mechatronischen Greifer aus der Motiact-Serie. Diese deckt<br />

mit den Kleinteilegreifern MX-S, den Universalgreifern MX-M und<br />

den Langhubgreifern MX-L Bewegungsaufgaben in jeder Größenordnung<br />

zuverlässig ab. Die Motiact-Greifer sind mit einem Inkremental-<br />

Messsystem zur Überwachung der Greifposition ausgestattet, ihre<br />

Greifkraft ist unabhängig von Greifgeschwindigkeit und Hub. Alle<br />

Modelle der Serie verfügen über IO-Link-/Ethernet-Schnittstellen und<br />

sind gemäß IP67 (MX-S: IP40) geschützt. Für den MX-S ist aktuell eine<br />

optionale Hochgeschwindigkeitsvariante in Vorbereitung.<br />

www.smw-electronics.de<br />

NEUE SOFTWARE-PLATTFORM FÜR AUTO-<br />

MATISIERTE MASCHINENBESCHICKUNG<br />

Universal Robots (UR),<br />

der dänische Hersteller<br />

für kollaborierende<br />

Leichtbauroboter, hat auf<br />

der automatica die neue,<br />

innovative Software-Plattform<br />

PolyScope X vorgestellt.<br />

Diese wurde speziell<br />

für die Automatisierung<br />

verschiedener Aufgaben<br />

in der Maschinenbeschickung entwickelt. PolyScope X<br />

zeichnet sich durch eine neue, anpassbare Benutzeroberfläche<br />

aus und ermöglicht Umrüstzeiten von<br />

weniger als 10 Minuten. So können Anwender deutlich<br />

mehr Chargen an einem Tag produzieren und diese<br />

strategischer und flexibler gestalten. PolyScope X ist<br />

daher ideal für die High-Mix/Low-Volume-Produktion<br />

und verleiht Herstellern mehr Flexibilität, um immer<br />

schneller wechselnde und immer vielfältigere Aufträge<br />

zu bewältigen. Die Software bietet eine leistungsstarke,<br />

überarbeitete Programmierumgebung und ein Toolset,<br />

mit dem Integratoren und OEM-Partner ihren Programmcode<br />

in Abschnitte strukturieren können. Diese<br />

können im gesamten Programm wiederverwendet<br />

werden. So ist es einfacher, jede Operation nachzuvollziehen,<br />

zu warten und Fehler zu beheben.<br />

www.universal-robots.com/de<br />

MONTAGE UND HANDHABUNG<br />

WIR PRODUZIEREN NACH<br />

IHREN VORGABEN<br />

Sie suchen einen innovativen und zuverlässigen<br />

Lohnfertiger für Drehteile? Dann ist mbo Oßwald der<br />

ideale Partner, der transparent, mit innovativen Tools<br />

und auf modernstem Maschinenparkt Zeichnungsteile<br />

für Sie produziert und liefert.<br />

Fordern Sie uns!<br />

mbo Oßwald GmbH & Co KG<br />

Tel +49 9345 670-0<br />

info@mbo-osswald.de<br />

www.mbo-osswald.de<br />

S 16 SUPPLEMENT <strong>2023</strong><br />

NEUE LINEAREINHEIT MIT<br />

KOMPAKTEN ABMESSUNGEN<br />

Die item Lineareinheiten<br />

KLE eignen sich vor<br />

allem für Positionieraufgaben<br />

bei hohen<br />

Fahrgeschwindigkeiten.<br />

Nun gibt es die bewährten<br />

Laufrollenführungen<br />

mit Zahnriemenantrieb<br />

in einer kompakteren<br />

Ausführung. Mit einer<br />

Gesamtbreite von nur 40 mm inklusive Schlitten sei die<br />

Lineareinheit KLE 5 eine der schmalsten Lineareinheiten<br />

mit Rollenführung, so der Hersteller. Dabei läuft der Führungsschlitten<br />

sicher auf vier Rollen und zwei gehärteten<br />

Führungswellen innerhalb des Profils. Wie auch die Modelle<br />

aus der Baureihe 6 und 8 ist die neue Lineareinheit<br />

KLE 5 40x40 LR sehr wartungsarm und langlebig, da sich die<br />

Rollen innerhalb des Profils befinden und der Zahnriemen<br />

die beweglichen Elemente in der Führungsnut verdeckt.<br />

Damit ist die Lineareinheit zum einen vor Verschmutzungen<br />

geschützt, zum anderen steigt die Arbeitssicherheit, da<br />

abgesehen vom Schlitten keine beweglichen Bauteile<br />

berührt werden können. Die für eine Nutzlast bis 250 N<br />

ausgelegte Lineareinheit punktet durch eine spielfreie<br />

Schlittenführung. Die Inbetriebnahme wurde deutlich<br />

vereinfacht. Die Lineareinheit kann in Profilrahmen mit Nut 8<br />

und Nut 5 integriert werden und ist auch für den synchronisierten<br />

Betrieb verwendbar. In Kombination mit weiteren<br />

Komponenten aus dem item Systembaukasten lassen sich<br />

somit zahlreiche Anwendungen realisieren.<br />

www.item24.com

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