BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

TRAINING
Abbildung 4: Um eine Rückenspannung aufzubauen, konzentrierst du dich beim Laden auf die Bewegung des
Ellbogens auf der Zugarmseite. Die Zughand folgt dem Ellbogen.
Abbildung 5: Die Platzierung der Bogenhand unter
dem Kinn wird als Anker bezeichnet. Dabei berührt die
Sehne die Nasenspitze und Kinnecke.
einem Greifreflex der Finger. Dieser nicht
gewünschte Greifreflex automatisiert sich
im Laufe des Trainings und bleibt zum Teil
noch Jahre erhalten, bis der Reflex durch
ein gezieltes Training wieder aufgelöst werden
muss. Das kostet unnötig Zeit, die bei
der Entwicklung der Schießtechnik verloren
geht. Aus diesem Grunde kopple ich bei
Sporteinsteigern zunächst die exakte Platzierung
der Bogenhand ab, um sie zu einem
späteren Zeitpunkt gezielt zu trainieren. Ich
empfehle also den Sporteinsteigern in den
ersten Trainingswochen die Bogenhand in
die Griffschale zu setzen und den Bogen
mit den Fingern festzuhalten. Da meine Erfahrungen
mit dieser Praxis sehr gut sind,
möchte ich das auch in dieser Artikelserie
so empfehlen. Lege also den Hautlappen, der
sich zwischen Daumen und Zeigefinger befindet,
in den tiefsten Punkt der Griffschale
(sog. Pivot-Point) und halte das Mittelteil
mit den Fingern zunächst fest, bis die Trainingseinheit
zur optimalen Platzierung der
Bogenhand mit geöffneter Bogenhand zu einem
späteren Zeitpunkt folgt.
Das Laden (Auszug der Sehne)
Das Laden beschreibt den Auszug der Sehne.
Dabei wird die Zughand geradlinig in die
Ladeposition unter das Kinn geführt. Beim
Laden wird die Schultermuskulatur eingesetzt.
Um die Schultermuskulatur auf der
Zugarmseite beim Laden zu aktivieren, konzentrierst
du dich auf den Ellbogen des Zugarms.
Führe den Ellbogen in einer gleichmäßigen
Bewegung so weit nach hinten,
bis die Zughand unter dem Kinn steht. Logischerweise
folgt die Zughand dem Ellbogen.
Durch die Konzentration auf die Ellbogenbewegung
gelingt es dir gleich zu Beginn,
die Schultermuskulatur während des Ladens
einzusetzen. Achte beim Erlernen des
Ladens darauf, dass die Bewegung langsam
und kontrolliert ausgeführt wird.
Das Ankern
Nach dem Laden führst du nun die Zughand
und den Zugarm nach oben, so dass
der Zeigefinger bündig mit dem Kieferknochen
abschließt. Die Sehne berührt die Nasenspitze
und die Kinnecke (vgl. Abb. 5).
Diese Platzierung der Zughand unter dem
Kinn wird als Anker bezeichnet. Versuche
im Elementetraining die Zughand und die
Position der Sehne an der Nasenspitze und
der Kinnecke immer wieder identische zu
platzieren.
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