BOGENSPORT MAGAZIN 4/2023

MATERIAL
gen kann, erzeugt einen mentalen Vorteil.
Ich weiß, dass die Leute, die sich für Aluminiumschäfte
entschieden haben, diese
Schäfte wirklich gerne schießen, weil ihnen
der Schaft Sicherheit vermittelt. Ist ein
Schütze absolut überzeugt, dass ihm der
dickere Außendurchmesser des Aluminiumschafts
mehr Ringe bringt, profitiert er
also von diesem mentalen Vorteil.
BSM
Welche Aspekte kommen zum Tragen,
wenn der Wechsel zwischen Hallen- und
Freiluftsaison erfolgt?
DSB: NEUER NACHWUCHS-BUNDESTRAINER
UND NEUER STÜTZPUNKTTRAINER BERLIN
SEBASTIAN
Spitzensportler haben mehrere Bögen.
Sie schießen während des Winters immer
wieder die Outdoor-Distanzen mit ihren
dünnen X10ern und wechseln für ein Hallenturnier
mit einem anderen Bogen zum
Aluminiumschaft. Dieser Bogen ist auf
den Aluminiumschaft eingestellt. Ein Breitensportler,
der nur einen Bogen besitzt,
könnte mit seinen dünnen Outdoorpfeilen
bei einem warmen Herbst- oder Wintertag
seine 70 Meter schießen. Das ist ein
Vorteil. Schießt der Breitensportler aber
im Winter Aluminiumpfeile, muss er beim
Wechsel von der Hallen- zur Freiluftsaison
den Bogen auf die dünnen Pfeile umstellen
und benötigt Zeit für das Tuning. Die Zeit
ist aber knapp, weil relativ früh die ersten
Wettkämpfe folgen. Die Umstellung betrifft
auch das sich verändernde Schießgefühl
beim Wechsel zwischen den Pfeiltypen. Der
Bogenschütze erlebt ein anderes Schussgefühl,
auf das er sich einstellen muss. Bei
mir ist beispielsweise die Umstellung von
dünnen X10ern auf die dicken Hallenpfeile
sehr einfach, umgekehrt fällt mir die
Umstellung des Schießgefühls zum Beginn
der Außensaison auf die X10er eher
schwer. Daher habe ich in der Vergangenheit
zeitweise während der Hallensaison
mit X10ern trainiert und bin mit dicken
Aluschäften auf einen Hallenwettkampf
gegangen. So konnte ich mit dem Wechsel
gut umgehen und verlor keine Zeit für die
Umstellungsphasen.
BSM
Welche Pfeilkomponenten hast du in der
vergangenen Liga-Saison eingesetzt?
SEBASTIAN
Ich schoss hier einen 2214er RX 7 mit Naturfedern
in einer Länge von vier Zoll und
einer 140 grain Spitze. Der Pfeil hat ein
Bushing mit einer Beiter-Nocke.
NEWS
Freddy Siebert wird als neuer
Nachwuchs-Bundestrainer zukünftig
die Geschicke der besten
deutschen Bogen-Junioren
und -Kadetten verantworten.
In Thomas Heinrich konnte
zudem ein neuer Trainer am
Bundesstützpunkt in Berlin
gewonnen werden, der sich um
die Bundeskaderathleten in der
Hauptstadt kümmert.
Freddy Siebert ist kein Unbekannter
in der Bogen-Szene:
Der 29-Jährige ist jüngster
A-Lizenz-Inhaber, Trainer der
Bundesligamannschaft des 1.
UTK BSC Oberauroff, Honorar-
Landestrainer in Hessen und
absolviert zurzeit seine Diplom-
Trainerausbildung an der
Trainerakademie des Deutschen
Olympischen Sportbundes in
Köln. Bereits seit dem vergangenen
Jahr arbeitet Siebert sehr
eng mit dem noch amtierenden
Nachwuchs-Bundestrainer Marc
Dellenbach zusammen, der den
DSB nach der Bogen-WM in
Berlin (31. Juli bis 6. August) in
Richtung Weltverband World
Archery verlassen wird. Bei der
Nachwuchs-Weltmeisterschaft
in Limerick/IRL (1. bis 9. Juli)
betreute Siebert mit Trainerkollege
Filippo Clini bereits die
deutschen Nachwuchsathleten,
wie er es in diesem Jahr bei allen
internationalen Nachwuchs-
Wettkämpfen getan hat. „Der
DSB möchte nicht nur seine
Athleten fördern und entwickeln,
sondern natürlich auch
seine Trainer. Freddy Siebert ist
dafür ein Parade-Beispiel: Ein
junger, ambitionierter Mann,
der schon lange im Bogensport
tätig ist und immer das Ziel
hatte, professionell als Trainer
zu arbeiten. Mit der Diplom-
Trainerausbildung sowie der
Ernennung zum Nachwuchs-
Bundestrainer macht er nun die
nächsten Schritte, bei denen ihn
der DSB nach Kräften unterstützt“,
erklärt DSB-Sportdirektor
Thomas Abel die Personalie.
Siebert, der den Abschluss-Lehrgang
für die Weltmeisterschaft
in Irland leitete, meint zu seiner
neuen Aufgabe: „Ich freue mich
riesig auf die anstehenden
Herausforderungen und möchte
die Zusammenarbeit mit den
Landesverbänden und den dortigen
Trainern intensivieren.“
Sein neues Amt tritt Siebert am
1. September an.
Eine wichtige Rolle bei der
weiteren leistungssportlichen
Entwicklung im Bogensportbereich
des DSB wird zukünftig
auch Thomas Heinrich einnehmen,
der als ehemaliger
Landestrainer des Schützenverbandes
Berlin-Brandenburg am
1. August die vakante Position
des Bundesstützpunkttrainers
in Berlin antreten wird. Mit
15 Bundeskaderathleten ist
Berlin der wichtigste Bundesstützpunkt
im Bogensport im
Deutschen Schützenbund. Der
45-jährige A-Lizenzinhaber ist
ebenfalls schon lange dabei
und fungierte u.a. als Assistenztrainer
von Bundestrainer
Oliver Haidn. Die Betreuung der
Bundeskader, das Heranführen
junger Bogentalente an den
Spitzensport, die Zusammenarbeit
mit dem Landesverband
sowie den Berliner Schulen
sind wichtige Aufgaben, damit
der Bundesstützpunkt in Berlin
weiterhin eine federführende
Rolle auf nationaler Ebene
spielt. Dabei hilft dem gebürtigen
Berliner seine langjährige
Erfahrung als Vereins- und
Landesverbandstrainer.
Text und Foto: DSB
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