wirtschaftsuniversität wien diplomarbeit - SemanticLab.net

dokumentiert. Zum Beispiel, es gibt einen Wiki mit Dokumentationen im Bereich
Finance, im Bereich Foreign Exchange und im Bereich Accounting. Wenn ich jetzt
Entwickler im Konzern bin und eine Accounting-Komponente für meine Applikation
entwickeln muss, dann suche ich nicht ins Blaue, sondern ich schaue erst im Accounting-Wiki
nach und durchsuche gezielt dieses Wiki. Dort innerhalb dieses Wikis
kann ich nach Standardindizierungsmechanismen zurückgreifen, weil die Informationsvielfalt
von vornhinein schon eingeschränkt ist auf Accounting. Somit würde ich
auch nicht überrumpelt von Informationen sein. Das sind pragmatischere Ansätze,
die sich schnell umsetzen lassen und von denen man schnell einen Nutzen kriegt,
ohne dass im Vorfeld aufwendigst Ontologien für meine Softwareentwickler zu
definieren sind.
Denken Sie, dass sich das Semantic Web in den nächsten 5 Jahren durchsetzen
wird?
Im Vergleich zu den anderen Trends ist es ein schwieriges Spiel. Auf der einen Seite
ja, es ist irrsinnig viel Potential da wie zum Beispiel die personalisiert dargestellten
Inhalte. Aber es müsste im Semantic Web klarer hervorgehoben werden, dass
Semantic Web extrem viel beitragen kann. Aber ich glaube es ist alles viel zu akademisch
und aufwendig.
Im Moment ist es eher schwierig, dass es sich durchsetzt, weil es im Moment viele
weniger akademisch aufgehängte Trends gibt, die am Markt sind, und sich rasant
entwickeln. Daher hat das Semantic Web eher ein schwieriges Spiel.
Wie sehen Sie die Entwicklung des Semantic Webs in der Musikbranche?
Die Musikbranche ist für mich zu einfach gestrickt, da finde ich, dass der Einsatz des
Semantic Web nicht so viel Sinn macht. Es kommt aber natürlich darauf an. Man
könnte jetzt natürlich sagen, ich verknüpfe „Every you and every me“ von Placebo
mit Gefühlslagen und mit Stilrichtungen und kann da kann man wiederum Querverbindungen
herstellen. Aber das erscheint mir fast zu komplex. Weil das ist so ein
emotionaler Aspekt, dass ich glaube, dass sich der Aufwand dafür nicht lohnt.
6.2.3 Interview mit Christian Boser, Leiter des Fachbereiches Semantic Web bei
AUSTRIAPRO, Wirtschaftskammer Österreich (vom 10.09.2008, Wien)
Wie ist der Bezug von der Wirtschaftskammer Österreich zum Semantic Web?
AUSTRIAPRO ist ein gemeinnützig tätiger Verein in Kooperation mit der Wirtschaftskammer
Österreich, welcher sich mit technologischen und betriebsorganisatorischen
Innovationen im E-Business befasst. Der Jungunternehmer Markus Linder (Smart
Information Systems) ist auf uns zugekommen und hat uns den Bedarf für Semantic
Web zur effizienteren Darstellung von Angebotsdaten aufgezeigt. AUSTRIAPRO
gründete hierauf einen eigenen Arbeitskreis, der dieses Themenfeld seit etwa 2
Jahren bearbeitet und der von Herrn Linder, zwischenzeitlich zum Vorstandsmitglied
des Vereines avanciert, geleitet wird. Mit dem Projekt ebSemantic leistet
AUSTRIAPRO Vorschubarbeit zu Etablierung des Semantic Web basierten E-
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