wirtschaftsuniversität wien diplomarbeit - SemanticLab.net
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mente ist die Idealkonstellation, also ein semantisches Wissensmanagement überhaupt<br />
denkbar.<br />
Inwiefern verdrängt das Semantic Web bestehende Geschäftsmodelle und wird<br />
durch neue ersetzt?<br />
Wenn Suchergebnisse so genau werden, dann fällt beispielsweise das Suchmaschinenmarketing<br />
unter dem Tisch. Also ein grundsätzlicher Teil des Geschäftsmodells<br />
von Google. Sucht man etwas erhält man Suchergebnisse und Werbung. Auch wenn<br />
ich gestehen muss, dass eine Ablösung der Google Suche durch semantische<br />
Suchen mittelfristig nicht vorstellbar ist.<br />
Für uns ist es erstmals nicht so dramatisch. Ich denke, dass das Semantic Web in<br />
unserem Fall aber auch allgemein eher unterstützend wirkt. Grundlegend ist jedoch<br />
ein Umdenken erforderlich. Informationsangebote die semantische Technologien<br />
ausklammern, werden zunehmend unattraktiv weil sie bezogen auf die Suche nach<br />
relevanten Informationen nicht länger konkurrenzfähig sind.<br />
6.2.2 Interview mit Mario Szpuszta, Strategic Architect bei Microsoft Österreich<br />
(vom 09.09.2008, Wien)<br />
Wie ist der Bezug von Microsoft Österreich zum Semantic Web?<br />
Microsoft hat generell Interesse und befasst sich mit den ganzen modernen Entwicklungen<br />
im Software- und Services-Umfeld, vor allem in Zusammenhang mit Web 2.0<br />
und Economies of Scale. In manchen Bereichen wie Software und Services investieren<br />
wir viel und sind „Thought Leader“. In anderen Bereichen sind wir das eher nicht.<br />
Semantic Web zählt zu diesen Bereichen wo Microsoft Österreich sich nicht als<br />
„Thought Leader“ sieht. Wir sehen die Sache da sehr pragmatisch, dort wo es Sinn<br />
macht Semantic-Web-Konzepte einzusetzen, dort spricht nichts dagegen. Da unterstützen<br />
wir technologisch auch entsprechend die Standards rund um RDF und unsere<br />
Produkte und Technologien sind auch so aufgebaut, dass man sie leicht mit Semantic<br />
Web Standards (und anderen Standard) integrieren kann. Dort wo es nicht<br />
sinnvoll ist, werden wir auch nichts in diesem Bereich investieren. Wir sehen dieses<br />
Thema ganz allgemein und sehen es in der Plattform weniger als eine Top-Priorität.<br />
Wir unterstützen es und sehen es als eine interessante Entwicklung im Markt. Wir<br />
haben aber selber keine Semantic-Web-Produkte, die direkt auf diese Konzepte<br />
aufbauen und werden in absehbarer Zeit auch keine derartigen Produkte oder<br />
Technologien am Markt anbieten. Dennoch stellen wir sicher, dass unsere Produkte<br />
und Technologien so offen gestaltet sind, dass sich Aspekte wie etwa Semantic Web<br />
Formate dort wo erforderlich und sinnvoll, leicht integrieren lassen.<br />
Vom Standpunkt Microsoft Österreichs aus betrachtet sehen wir durchaus einige<br />
Bereiche, wo es sinnvoll erscheint, auf die Konzepte und Ideen, die man im Semantic<br />
Web bearbeitet, zu setzen. Aber vielleicht gar nicht so unmittelbar auf das Web<br />
beschränkt, sondern viel mehr aus einem Paradigma, welches man im Umfeld der<br />
„User-Experience“ immer stärker wahrnimmt. Was ich damit meine, ist das Konzept<br />
der Kontext-sensitiven Anwendungen. Egal ob es sich dabei um Client Applikationen,<br />
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