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Melange No27

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2<br />

0<br />

23<br />

TITEL Dr. Julia Schulte to Bühne<br />

FOTO Andreas Sauer<br />

n<br />

o27<br />

das magazin<br />

Freilichtmuseum<br />

Glentleiten<br />

NEUE VISIONEN MIT<br />

DR. JULIA SCHULTE<br />

TO BÜHNE<br />

IM SÜDEN<br />

BAYERNS<br />

ULI<br />

DECKER<br />

ZWISCHEN PANIK<br />

UND STANDING<br />

OVATIONS<br />

WIE<br />

ISLAND<br />

DEN HANDFESTEN<br />

FOTOGRAFEN<br />

FLORIAN WARNECKE<br />

VERZAUBERT HAT<br />

MOMO<br />

MEGA UP‘S MIT<br />

DOWN-SYNDROM


JOERGHEINZ


EDITORIAL<br />

L iebe Leserinnen und Leser!<br />

In dieser Ausgabe versuchen wir, zurück zu den <strong>Melange</strong>-Wurzeln zu gehen, über Menschen zu schreiben, die auch<br />

eine Geschichte zu erzählen haben, und die nicht so bekannt sind. Zudem beginnen wir eine Serie, unsere Erde, um<br />

mit ihr Bilder und Geschichten in euer Wohnzimmer zu bringen. Diesmal Island mit Florian Warnecke.<br />

TEAM<br />

BASENSE<br />

vlnr.<br />

Raimar Boehlke,<br />

Benedikt Boehlke,<br />

Raj Mandal,<br />

Gopi Mehta,<br />

Suchita Pallavi,<br />

Tina Schubert,<br />

& Franz Windirsch<br />

Auf dem Foto: das Team von der Basense Verkaufs App. Man muss immer wieder neue Wege gehen, Agentur <strong>Melange</strong><br />

unterstütz diese App, und wir werden sie zum Laufen bringen. Das würde die Hersteller und den Einzelhandel enorm<br />

bereichern und frische Umsätze bringen. <strong>Melange</strong> verkauft nicht nur Anzeigen, sondern sucht ständig nach guten<br />

Möglichkeiten, ihre Kunden positiv zu betreuen.<br />

Gebt weiter Gas, genießt das Leben und viel Spaß beim Lesen<br />

wünschen Euch Franz Windirsch und das Team <strong>Melange</strong><br />

3


INHALT<br />

6 IMPRESSIONEN<br />

Foto von Florian Warnecke<br />

8 ALMUT HEILAND<br />

Mutmacherin und Wirtin<br />

14 AUSBILDUNGSBERUF GÄRTNER<br />

Interview mit Frau Kley aus der Gartenbaumschule Sauer<br />

20 MORITZ OEHME<br />

Eine Geschichte die Mut macht<br />

S.20<br />

24 KONZEPT: LEBENSRAUM<br />

Architekt Simon Bauer über gemeindeübergreifende Projekte<br />

26 EIN NORDLICHT AM ALPENRAND<br />

Glentleitens neue Direktorin Dr. Julia Schulte to Bühne<br />

30 KINDERGARTEN DRACHENNEST<br />

Marieta Helbling über Förderung statt Betreuung<br />

34 FLORIAN WARNECKE<br />

Island – Ein vulkanischer Herbst<br />

S.34<br />

42 TRADITIONSBÄCKEREI LUIDL<br />

Über die Kunst des Backens mit allen Facetten<br />

46 ULI DECKER<br />

ANIMA – Die Kleider meines Vaters<br />

52 BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Im Interview mit PD Dr. med. Julian Fürmetz<br />

58 VON PANAMA BIS REGENHUT<br />

Hut ab vor zwei Damen vom Hutladen Chapeau<br />

62 MEDIZIN IN ALLER MUNDE<br />

Implantologie: sicherer Halt für neue Zähne<br />

S.46<br />

66 KAMERAMANN NAMCHE OKON<br />

über Hibiskusblüten und Schweineschmalz<br />

72 DAS WUNDER DER BIOPHOTONEN<br />

Phamos Natur: Licht in jeder Körperzelle<br />

4


INHALT<br />

80 TANZSTUDIO ELODIE<br />

10 Jahre voller Leidenschaft, Freude und Erfolg<br />

87 WIE ERMITTELT MAN DEN WERT<br />

EINER IMMOBILIE<br />

Mit Franziska und Katharina Strodtkötter<br />

88 MILLIONÄRE IM OBERLAND<br />

Mit Dr. Ralf Erich Schauer<br />

90 STELLENPORTAL<br />

Suche Traumjob – Attraktive Berufsbilder<br />

95 JESCHKE & JESCHKE<br />

Die Versicherungsexperten<br />

S.72<br />

96 MARKTPLATZ<br />

Alles was das Herz begehrt. Schauen Sie sich um!<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER: Agentur <strong>Melange</strong>, Franz Windirsch, Stephanie Brandner-Windirsch,<br />

Postgasse 4, 82418 Murnau<br />

AUTOREN: Andreas Sauer, Nina Gut, Heribert Riesenhuber, Julia Nagl, Sandra Bangerter,<br />

Dr. Ralf Erich Schauer, Franziska und Katherina Strodtkötter, Dr. Michael Rothermel,<br />

Carola Krumbacher, Dagmar Zimmermann, Frederike Most.<br />

ART DIREKTION: Claudia Becker und Anna Schusser<br />

FOTOGRAFEN: Florian Warnecke, Harry Stahl, Andreas Sauer, Heribert Riesenhuber,<br />

Sandra Bangerter, Stephanie Brandner Windirsch, Franz Gastl, Bela Raba, Evi Große,<br />

Ruth Meurer, Adobe Stock<br />

LEKTORAT: Petra Taint, Wortschatz [Ideen Konzepte Texte] München<br />

BILDBEARBEITUNG: Richard Maier<br />

KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />

Franz Windirsch, 0151 12050911, f.windirsch@agentur-melange.de<br />

Stephanie Brandner-Windirsch, Franz Gastl<br />

ARBEITSSTELLENMARKT<br />

Andreas Sauer, Franz Gastl<br />

VERTEILUNG<br />

Ammergauer Alpen, Blaues Land, Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal, Penzberg, Weilheim, Peiting,<br />

Schongau, Bad Tölz, Starnberg, Ehrwald / Tirol, Groß-Kleinweil, Schlehdorf, Kochel am See<br />

S.90<br />

S.95<br />

5


Foto: Florian Warnecke


IMPRESSIONEN<br />

INSPIRIERT VON DER NATUR<br />

Hotel am schönsten Fleck Bayerns<br />

www.alpenhof-murnau.com


8<br />

MUTMACHERIN


TROTZ MULTIPLER SKLEROSE<br />

ALMUT<br />

HEILAND<br />

ist Wirtin des „Ammertaler Hofs“<br />

in Wurmansau – und macht aus<br />

jedem Tag etwas Besonderes.<br />

Schönes für jeden Tag<br />

Almut Heiland (55) trägt ein ärmelloses,<br />

anthrazitfarbenes Minikleid aus Satin, dazu<br />

Wildleder-Stiefeletten. So sitzt sie auf der Eckbank<br />

des Stüberls und erzählt. „Ich ziehe mir jetzt jeden<br />

Tag etwas Schönes an“, sagt sie und strahlt.<br />

„All die schönen Dinge hat man im Schrank<br />

hängen und zieht sie nie an. Da hab ich mir<br />

gedacht: Bist du deppert.“ Jetzt kommt jeden<br />

Tag das gute Stöffchen raus. „Auch wenn sich<br />

manche bestimmt denken: Wieso takelt die<br />

sich denn so auf ?“ Doch genau da kommt<br />

eine von Almuts Lebensweisen ins Spiel:<br />

„Jeder Tag soll<br />

was Besonderes sein.“<br />

9


LEBEN LEBEN<br />

Almut Heiland, Wirtin des „Ammertaler Hofs“<br />

in Wurmansau, hat schon ein bewegtes Leben<br />

hinter sich. Und dabei einiges gelernt, was sie<br />

selbst weitergebracht hat und was sie auch<br />

gerne an andere weitergibt. „Man muss reden“,<br />

sagt sie, „offen sein.“ Die Redakteure der<br />

BR-Dokumentationsreihe „Lebenslinien“<br />

fanden Almuts Geschichte so interessant,<br />

dass sie einen Film mit dem Titel „Mein<br />

bewegtes Leben mit MS“ drehten. Denn<br />

Almut hat Multiple Sklerose – und meistert<br />

ihr Leben trotzdem energisch und erfolgreich.<br />

Eine Kämpfernatur.<br />

Schwerer Start<br />

Dabei war der Start ins Leben holprig. Almut wurde 1968 als<br />

jüngstes von drei Kindern in Nürnberg geboren. Als sie drei<br />

Jahre alt war, ließen sich ihre Eltern scheiden. Damit begann das<br />

Unglück für das Mädchen. Denn die Mutter zog mit den Kindern<br />

nach Niederbayern und heiratete erneut, einen Hilfsarbeiter. Er<br />

war Alkoholiker und ein „Sadist“, wie Almut Heiland sagt. Der<br />

Stiefvater misshandelte und missbrauchte sie.<br />

Lebensretter Familie<br />

Mit 14 Jahren schaffte sie den Sprung in ein neues Leben. In<br />

den Ferien fuhr sie zu Onkel Pius und Tante Maria nach Altenau,<br />

wo der Onkel Lehrer war. Und kam, entgegen dem Willen<br />

der Eltern, nicht mehr zurück. Almut wäre schon glücklich gewesen,<br />

wenn die Verwandten beim Jugendamt angerufen und sie<br />

ins Heim gebracht hätten. Doch Onkel und Tante, die schon acht<br />

Kinder hatten, nahmen sie als vollwertiges Familienmitglied auf<br />

– und sagten zu ihren Kindern: „Das ist jetzt eure Schwester.“ Almut<br />

Heiland steigen die Tränen in die Augen, wenn sie davon spricht.<br />

„Sie haben mir das Leben gerettet.“<br />

Die 14-Jährige bekam eine Chance. Und sie nutzte sie. Sie brachte sich<br />

in die Familie ein, lernte fleißig, machte Abitur. Bei der Landjugend lernte<br />

sie ihren heutigen Mann Christoph (60) aus Wurmansau kennen, mit<br />

dem sie nun seit 38 Jahren zusammen ist. Sie heirateten jung, bekamen<br />

zwei Wunschkinder, Sebastian (35) und Benjamin (34), bauten ein Haus in<br />

Wurmansau. Während Christoph als Entwickler und Projektleiter in der Automobilbranche<br />

arbeitete, absolvierte sie ein Fernstudium zur Diplom-Kauffrau.<br />

Ursprünglich wollte sie Englisch und Chinesisch studieren, aber dann<br />

dachte sie: „Dann hockst du in Wurmansau und sprichst Chinesisch. Und dann?“ Also<br />

lieber Wirtschaftswissenschaften.<br />

Gründerin und Perlenfischerin mit Herz<br />

Neben der Kindererziehung, dem Studium und dem Hausbau gründete<br />

sie eine Firma für Industrie-Montage, die sie noch immer neben dem<br />

„Ammertaler Hof“ führt. In beiden Betrieben gibt es soziale Arbeitsplätze<br />

für Menschen mit Handicaps, etwa Depressionen, Diabetes, Hörproblemen.<br />

Das klappt nicht immer aber meistens. Almut beschäftigt die Leute aus Überzeugung.<br />

Manchmal aber „fischt man auch eine Perle raus“. Außerdem findet Almut:<br />

„Schwäche zeigen ist eine Stärke.“<br />

10


LUPENREIN<br />

Chapeau! Ohne Hut fehlt dir was.<br />

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11


GROSSPROJEKT<br />

Ein Platz für jeden<br />

Aus dem privaten Bereich kannte sie sich bereits mit psychischen<br />

Handicaps aus. Sohn Benjamin ist hochbegabt, kam aber mit dem<br />

Alltag nicht zurecht, konnte sich selbst nicht organisieren. Seit am<br />

Max-Planck-Institut in München die Diagnose „Asperger Autismus“<br />

gestellt wurde, läuft alles perfekt. Benjamin hat eine Stelle als<br />

Programmierer und IT-Consultant in München. Das klappt:<br />

„Benjamin spricht Quellcode.“ „Daran sieht man, wie wichtig es ist, dass<br />

man seinen Platz findet“, sagt Almut. Seinen Platz gefunden hat auch<br />

Sohn Sebastian, der zwar auch autistische Züge hat, aber erfolgreich<br />

als Geologe im Kühtai in Österreich arbeitet und auch seine<br />

Freizeit in Höhlen verbringt.<br />

Leben leben – trotz allem<br />

Mitte der 90er Jahre merkte Almut Heiland im Skiurlaub, dass mit<br />

ihr selbst etwas nicht stimmte. Sie sah Doppelbilder. Die Diagnose:<br />

Multiple Sklerose (MS). Das ist eine entzündliche Erkrankung des<br />

zentralen Nervensystems, die Gehirn, Sehnerv und das Rückenmark<br />

umfasst. Die Symptome können ganz unterschiedlich sein. Es ist die<br />

Krankheit „mit den 1.000 Gesichtern“. Almut macht zur Zeit am<br />

meisten ihre Erschöpfung (Fatigue) zu schaffen, außerdem das Restless-<br />

Legs-Syndrom. Dieses äußert sich durch unruhige, kribbelnde Beine,<br />

die den Patienten um den Schlaf bringen. Aber von all dem lässt sich die<br />

55-jährige Macherin nicht unterkriegen. Sie schaut nach vorne, bleibt<br />

optimistisch. „Du kannst heute so viele Sachen mit deinem Leben machen“, sagt<br />

sie. „Wenn dir 90 Prozent fehlen, dann hast du noch zehn Prozent. Damit kannst du<br />

noch zehn Leben leben.“ Also: „Wenn ich das eine nicht mehr kann, mach ich was<br />

anderes.“ Mit dem Wohnmobil rumfahren, Motorradfahren, Bergsteigen<br />

– das geht nicht mehr. Dafür malt sie jetzt, strickt und lernt Spanisch<br />

auf dem Handy. „Das ist total geil. Das kurbelt mein Hirn an. Ich liebe Sprachen<br />

und lernen.“ Auch Malen tut gut, dann ist die Aufmerksamkeit komplett<br />

weg vom Körper. 200 Bilder auf DIN A4 hat sie allein seit November<br />

gemalt. Die Bilder will sie bald auf eine große Fotowand drucken.<br />

Großprojekt Ammertaler Hof<br />

Trotz der Krankheiten hat sie sich vor ein paar Jahren mit ihrem<br />

Mann an das neue große Projekt „Ammertaler Hof“ gewagt.<br />

Die Wirtschaft, in der Christophs Vater geboren wurde, stand leer,<br />

war zum Grundstückspreis zu haben. Das Paar wollte ihm neues<br />

12


„IMMER DAS GLEICHE<br />

WÄRE MIR<br />

ZU LANGWEILIG.“<br />

AMMERTALER HOF<br />

Leben einhauchen. „Wir sind reingekommen und haben uns sofort wohlgefühlt.“<br />

Sie verkauften ihr Haus und zogen in den Hof. Viele im Dorf schüttelten<br />

den Kopf. Doch Almut sieht das anders: „Veränderung hält jung“,<br />

sagt sie.<br />

Der Umbau der Gastwirtschaft war aufwändig. „Wenn ich gewusst hätte,<br />

wie stressig es wird, hätte ich es nicht gemacht“, sagt Almut Heiland. Aber<br />

jetzt ist sie sehr zufrieden. Die Wirtschaft samt Terrasse und kleinem<br />

Biergarten läuft gut, wenn sie auch mit Personalmangel zu kämpfen<br />

haben. Unter dem Dach gibt es eine Boulder-Halle, übernachten<br />

können die Gäste in „normalen“ Zimmern, aber auch in einem Segelboot,<br />

einem Tiny House oder einer Jurte. Auch Wohnmobile sind willkommen.<br />

„Ich habe mein Leben in dem winzigen Kaff Wurmansau verbracht“, lacht<br />

Almut Heiland, „und trotzdem habe ich jedes Jahr was Neues erlebt.“<br />

Was heißt hier jedes Jahr? Jeden Tag! Die Devise lautet doch:<br />

„Jeder Tag soll was Besonderes sein.“ Denn Almut geht davon aus,<br />

dass man nur einmal lebt.<br />

Autorin: Nina Gut<br />

Fotos: Harry Stahl<br />

HIMMLISCH<br />

BAYRISCH SCHLAFEN.<br />

Langeweile unerwünscht<br />

Almut und Christoph, das ist ein Team, das immer zusammengehalten<br />

hat. „Wir ergänzen uns“, sagt sie, „ich bin die Sprachliche, er der Techniker.“<br />

Wichtig findet sie, dass sie den gleichen Humor haben. „Ich habe einen<br />

schwarzen Humor. Denn alles, worüber ich lachen kann, damit kann ich leben.“<br />

Und sie ist sich sicher, dass sie all die Abenteuer, die sie mit Christoph<br />

erlebt hat, mit keinem anderen erlebt hätte. Darunter die „schönste Zeit“<br />

ihres Lebens, nämlich zehn Wochen Südschweden – 1.000 Seemeilen<br />

auf eigenem Kiel. Inzwischen ankert das Schiff als Gästezimmer hinter<br />

dem Anmertaler Hof.<br />

Obermarkt 25 · 82418 Murnau am Staffelsee · T 08841 5193<br />

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13


14<br />

GARTENBAUMSCHULE SAUER


alles<br />

WÄCHST<br />

Die Gartenbaumschule Sauer in Murnau ist nicht wegzudenken<br />

aus dem Grünen Bereich des Blauen Landes. Betriebsam ist es<br />

um 10 Uhr an diesem wunderschönen Morgen auf jeden Fall.<br />

Ich möchte mit Konstanze Kley, der Enkelin der Gründer des<br />

Betriebs, über die Ausbildung zum Gärtner sprechen. Während<br />

wir im hellen Konferenzraum über den Verkaufsräumen sitzen,<br />

wird am Fenster ein Baum vorbeigefahren. Die Krone wackelt,<br />

als würde der Baum selber vorbeilaufen.<br />

15


SEIT JAHRZEHNTEN<br />

ICH BIN ES GERADE.<br />

Das kann bei einem so umfangreichen Thema schon einmal passieren.<br />

Aber es gibt natürlich noch vielfältige, andere Bereiche. Eben<br />

dadurch, dass es bei uns um das Verkaufen geht, ist der Kontakt zum<br />

Kunden sehr wichtig. Dass man den Kunden richtig anspricht, dass<br />

man richtig fragt und berät. Auszubildende im zweiten und dritten<br />

Ausbildungsjahr haben schon Kundenkontakt und beraten den einen<br />

oder anderen Kunden. Und das macht dann ja auch Spaß, gerade<br />

wenn man jünger ist und merkt: Mein Kunde nimmt mich als<br />

Fachmann oder Fachfrau wahr und ich kann mein Wissen weitergeben.<br />

Das ist eine sehr schöne Bestätigung und Wertschätzung.<br />

FRAU KLEY, SIE BILDEN GÄRTNER AUS?<br />

Wir sind schon seit Jahrzehnten Ausbildungsbetrieb. Der Beruf<br />

Gärtner ist sehr vielfältig, es gibt unterschiedliche Fachrichtungen<br />

wie Zierpflanzenbau, Gemüsebau und Obstbau, Garten- und Landschaftsbau<br />

und eben auch Baumschule. Wir bilden Gärtner der Fachrichtung<br />

Baumschule mit der Vertiefungsrichtung Beraten und Verkaufen<br />

aus. Die Inhalte der Ausbildung sind breit gefächert:<br />

Ganz wichtig ist natürlich, dass man die Pflanzen kennenlernt, sie am<br />

Laub, an den Blüten und den Früchten oder an der Rinde bestimmen<br />

kann und dass man weiß, wie sie mit deutschen und botanischen<br />

Namen heißen und was für Ansprüche an den Standort und an<br />

den Boden sie haben. Das ist ein zentrales Thema, das sich durch<br />

die gesamte Ausbildung zieht. Von den vielen, vielen tausend Pflanzen,<br />

die es gibt, lernt man in zwei bis drei Jahren natürlich nicht alle<br />

kennen. Hier hört das Lernen nie auf und das macht eigentlich auch<br />

den guten Gärtner aus: Interesse und die Neugier und Begeisterung,<br />

was es da noch alles gibt.<br />

WAS LERNT MAN NOCH?<br />

Um Pflanzen gut zu verkaufen, müssen wir sie ansprechend präsentieren.<br />

Da gibt es verschiedene Herangehensweisen und Möglichkeiten,<br />

die bei Sauer in der Gartenbaumschule, aber auch in einem überbetrieblichen<br />

Kurs, vermittelt und geübt werden. Die Auszubildenden<br />

bekommen immer wieder die Möglichkeit, die vorhandenen Kenntnisse<br />

anzuwenden.<br />

IST MASCHINENEINSATZ AUCH EIN THEMA?<br />

Wer das spannend findet, kommt auch auf seine Kosten. Die Auszubildenden<br />

lernen verschiedene Maschinen zu bedienen und zu fahren.<br />

Im zweiten Ausbildungsjahr steht bei uns üblicherweise der Staplerschein<br />

auf dem Programm. Nach dem Kurs dürfen die Azubis dann<br />

Gabelstapler fahren. Das ist wichtig, denn wir haben zum Teil sehr<br />

große und damit schwere Pflanzen, die man auch bewegen können<br />

muss. Da ist es sowohl für die jungen Frauen als auch für die jungen<br />

Männer gut, dass sie sich die Arbeit erleichtern können.<br />

DER BAUMSCHULGÄRTNER LERNT NICHT NUR<br />

BÄUME, ALSO DIE PFLANZENART BÄUME KENNEN?<br />

Nein, man lernt nicht nur Bäume kennen, sondern man kriegt<br />

einen Überblick über alle Gartenpflanzen. Bei uns in der Gartenbaumschule<br />

Sauer bekommen die Auszubildenden, abgesehen von<br />

Haus- und Alleebäumen, Einblicke in die Sortimente Obstbäume,<br />

Beerensträucher und unser großes Wildobst-Sortiment. Rosen und<br />

Kletterpflanzen gehören ebenso dazu wie Heckenpflanzen, Rhododendron,<br />

Sträucher, Stauden, Wasserpflanzen und Balkonblumen.<br />

Das ist wirklich wahnsinnig vielfältig. Für uns drei Ausbilderinnen<br />

ist es immer wieder schön zu sehen, wie unsere „Schäfchen“ nach der<br />

ersten Zeit im Betrieb beginnen, diese Anforderung zu meistern und<br />

sich die Pflanzen nach und nach erobern. Zu Beginn sind die Azubis<br />

gelegentlich ein bissl überwältigt ...<br />

16


AUSBILDUNGSBETRIEB<br />

LERNT MAN ALS AUSZUBILDENDER<br />

ALLE BEREICHE DES BETRIEBS KENNEN?<br />

Die Auszubildenden werden immer wieder neu in den Bereichen<br />

Verkauf und Versand, Stauden, Freilandbaumschule, beim Wässern<br />

und im Winter auch in der Werkstatt eingeteilt. Sehr gerne sind<br />

unsere Azubis normalerweise in der Freilandbaumschule. Hier kultivieren<br />

wir eigene Pflanzen bis zur Verkaufsreife: Die Pflanzen<br />

werden im Baumschulquartier eingepflanzt und in den zwei bis drei<br />

Jahren, in denen sie stehen, werden sie geschnitten und gedüngt.<br />

Das Unkraut bekämpfen wir mechanisch und schließlich werden die<br />

„fertigen“ Exemplare für den Verkauf ausgegraben. Neben dieser<br />

eigenen Produktion beziehen wir natürlich auch Pflanzen von Lieferanten.<br />

Hier lernen die Azubis alles vom Annehmen der Lieferung<br />

über die Eingangskontrolle und das erste Versorgen der Pflanzen und<br />

das Auspreisen bis zum Einräumen im Verkauf.<br />

Der Pflanzenschutz ist ebenfalls Bestandteil der Ausbildung. Man<br />

lernt, wie man seine Pflanzenbestände regelmäßig kontrolliert.<br />

Gibt es eventuell irgendwo Schädlinge, Pilze oder Erkrankungen? Und<br />

falls so was auftritt: Was mache ich da? Was gibt es für Möglichkeiten?<br />

Es muss nicht immer chemischer Pflanzenschutz sein. Es gibt daneben<br />

eine Vielzahl von Maßnahmen, die vorher zur Anwendung kommen:<br />

Pflanzenschnitt und -hygiene, alternative Pflanzenstärkungs- und<br />

Pflegeprodukte und natürlich immer die richtige Erde und der richtige<br />

Standort als Voraussetzung gesunden Pflanzenwachstums.<br />

ES GIBT BESTIMMT IMMER GENÜGEND LEUTE,<br />

DIE GÄRTNER LERNEN WOLLEN, ODER?<br />

Bisher haben wir eigentlich jedes Jahr Auszubildende gefunden. Aber<br />

insgesamt wird im Gartenbau über Nachwuchsmangel geklagt. Wir<br />

freuen uns, dass wir jedes Jahr Schulabgänger oder Quereinsteiger<br />

finden, die sich für den Beruf begeistern. Für mich ist es der schönste<br />

Beruf der Welt mit der Nähe zur Natur.<br />

In vielen Berufen kriegt man den Wandel der Jahreszeiten hauptsächlich<br />

durchs Fenster mit. Wir Gärtner sind hautnah dabei: Aha, jetzt<br />

schwellen die Knospen, jetzt kommen die ersten Blüten, die ersten<br />

Blätter. Jetzt wird es Sommer, jetzt blüht was anderes. Jetzt ist Herbst.<br />

Jetzt hängen die Früchte an den Bäumen.<br />

MAN IST SEHR GEERDET DADURCH.<br />

Auf alle Fälle. Aber eine gewisse Wetterfestigkeit müssen unsere Auszubildenden<br />

auch mitbringen. Man muss dann auch Perioden aushalten,<br />

während derer man einige Tage hintereinander in Gummistiefeln<br />

rumstapft.<br />

WENN JEMAND GÄRTNER LERNT, WELCHE MÖGLICH-<br />

KEITEN GIBT ES DANN NACH DER AUSBILDUNG?<br />

Die Ausbildung dauert zwei bis drei Jahre, je nach Schulabschluss und<br />

den Leistungen während der Ausbildung. Neben der Arbeit im Betrieb<br />

gehen die Auszubildenden auch in die Berufsschule, um die theoretischen<br />

Ausbildungsinhalte zu lernen.Die Abschlussprüfung besteht<br />

dann aus einem schriftlichen Teil, der in der Schule abgelegt wird und<br />

aus einem praktischen Teil, der in einem Ausbildungsbetrieb stattfindet.<br />

Wenn beide Teile bestanden sind, ist die Ausbildung erfolgreich<br />

beendet. Wir haben eigentlich noch nie jemanden gehabt, der tatsächlich<br />

an dieser Prüfung gescheitert wäre. Spätestens im 2. Anlauf hat<br />

es geklappt. Unsere Auszubildenden bekommen natürlich während<br />

der ganzen Ausbildung, aber speziell auch vor der Prüfung, die nötige<br />

Unterstützung. Da wird dann schon mal die eine oder andere Sache<br />

extra für die Prüfung nochmal geübt …<br />

Anschließend gibt es mehrere Möglichkeiten weiterzumachen. Wer in<br />

andere Fachrichtungen reinschnuppert, erweitert sein Fachwissen immer<br />

enorm. Es gibt die Möglichkeit, auf die Meisterschule zu gehen.<br />

Wenn man noch ein bisschen mehr Zeit hat, kann man den Gartenbautechniker<br />

machen, das sind die Qualifikationen, die über die Meister-<br />

und Techniker-Schulen angeboten werden. Abiturienten können<br />

an einer Fachhochschule oder an einer Universität Gartenbau oder<br />

einen anderen grünen Studiengang belegen. Es ist also für alle, die<br />

sich weiter qualifizieren möchten, etwas dabei.<br />

17


VIELSEITIGE<br />

UND MAN KANN INS AUSLAND GEHEN UND<br />

AN NEUER FLORA TÄTIG WERDEN?<br />

Unternehmungslustigen Gärtnern steht die Welt offen. In Europa<br />

sind zum Beispiel große Baumschulgebiete in Italien, Frankreich, den<br />

Niederlanden und Polen. England ist ein sehr interessantes Gartenland,<br />

oder – für alle mit großem Fernweh – zum Beispiel die USA,<br />

dort gibt es auch riesige Anbaugebiete.<br />

SIE HABEN EINEN AUSLANDSAUFENTHALT GEMACHT?<br />

Ich war ein halbes Jahr in den USA. Es war total interessant und hat<br />

großen Spaß gemacht.<br />

WIE LANGE IST DAS JETZT HER, WENN ICH<br />

FRAGEN DARF?<br />

Das ist schon 30 Jahre her.<br />

30 JAHRE UND IMMER NOCH MIT HERZBLUT DABEI.<br />

Ich gehe jeden Tag mit Freude in mein Unternehmen und es macht<br />

mir fast immer Spaß. Es gibt ja manchmal so Umfragen, welche Berufsgruppen<br />

besonders zufrieden und fröhlich sind. Die Gärtner sind<br />

eigentlich immer ganz weit vorne.<br />

DANN IST DAS EIGENTLICH GAR KEIN INTERVIEW,<br />

UM AUSZUBILDENDE ANZULOCKEN?<br />

Doch, schon. Wir sind zwar für den Ausbildungsbeginn September<br />

2023 tatsächlich voll. Aber wir würden natürlich auch 2024 gerne<br />

wieder ausbilden. Damit sich Interessenten eine Vorstellung machen<br />

können, bieten wir Praktikumsplätze für Schüler und alle an, die sich<br />

den Beruf einmal anschauen möchten. Es ist gut für beide Parteien,<br />

wenn man sich vor Abschluss des Ausbildungsvertrags kennenlernt.<br />

GIBT ES KEINE BESTIMMTEN VORAUSSETZUNGEN?<br />

Den typischen Gärtner gibt es nicht. Die Gärtner sind eher so vielfältig<br />

wie die Pflanzen, mit denen sie arbeiten. Und alle finden ihren<br />

Platz im Garten. Vielleicht müssen die Baumschulgärtner ein bisschen<br />

geduldiger sein. Es dauert ja auch, bis aus einer Eichel oder einer Kastanie<br />

ein Baum geworden ist. Die Natur lässt sich, auch mit heißem<br />

Wollen, nicht beschleunigen. Eine Pflanze wächst nur so schnell, wie<br />

sie wächst. Und ich muss dann auch die Geduld aufbringen.<br />

Autorin: Frederike Most | Fotos: Harry Stahl<br />

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MORITZ OEHME<br />

GANZ<br />

NORMAL –<br />

NUR<br />

ETWAS<br />

ANDERS<br />

20


AUS SCHLEHDORF<br />

In Deutschland gibt es rund 40.000 Menschen mit Down-Syndrom<br />

(Trisomie 21). In über 95 % der Fälle haben diese Menschen ein<br />

zusätzlich separates Chromosom 21, also 47 Chromosomen anstatt<br />

der üblichen 46. Wie sich ein Kind mit Down-Syndrom entwickelt,<br />

lässt sich nicht wirklich vorhersagen. Es ist ohne Zweifel eine große<br />

Herausforderung für die Familie, und es stellen sich viele Fragen,<br />

geprägt von dem Respekt und der Verunsicherung durch diese besondere<br />

Situation:<br />

?<br />

Wie wird es sein, ein Kind mit körperlichen und<br />

geistigen Einschränkungen aufzuziehen? Welche<br />

Veränderungen kommen auf die Familie zu? Ist man<br />

den Herausforderungen gewachsen? Und nicht zu<br />

vergessen: Welche Vorurteile aus der Gesellschaft<br />

gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen hat<br />

man zu erwarten?<br />

Eine Geschichte, die Mut macht<br />

Der 22-jährige Moritz Oehme aus Schlehdorf hat Down-Syndrom.<br />

„Natürlich war es am Anfang eine große Herausforderung, unsere Lebensumstände<br />

haben sich schlagartig nach der Geburt geändert und wir wussten nicht,<br />

was auf uns zukommt“, schildert Gabi Oehme, Moritz´ Mutter, die<br />

damalige Situation. Ein erster Kontakt mit dem Verein für Menschen<br />

mit Down-Syndrom und ihre Freunde e. V. (Gap) hat der Familie<br />

aber den Eindruck vermittelt, dass das Leben auch mit einem<br />

Down-Kind „normal, aber eben etwas anders“ weitergehen kann. Familie<br />

Oehme hat sich nicht zurückgezogen, sondern ist aktiv auf<br />

die Menschen zugegangen. Sie haben Nachbarn und Freunde eingeladen,<br />

erklärt, was Down-Syndrom ist und somit für alle die Tür<br />

geöffnet, offen mit dieser Besonderheit umgehen zu können. „Letztendlich<br />

haben wir unser Leben etwas angepasst, aber nicht wirklich geändert,<br />

und Moritz liebevoll in unser bisheriges Familienleben mit seiner drei Jahre<br />

älteren Schwester eingebunden.“<br />

Aufgrund seiner netten, freundlichen und umgänglichen Art kam<br />

Moritz überall gut an. Vom Kindergarten Schlehdorf, der Grundschule<br />

Schlehdorf und Christoph-Probst-Mittelschule Murnau, die<br />

Moritz im Rahmen einer Einzelintegration besuchte, bis hin zur<br />

Von-Rothmund-Schule Bad Tölz haben viele Beteiligte mit ihrer<br />

Umsicht und mit ihrem Engagement dazu beigetragen, den Weg<br />

von Moritz für seine Teilhabe an der Gesellschaft zu ebnen. „Wir<br />

haben viel Glück gehabt mit den Menschen auf diesem Entwicklungsweg, einfach<br />

tolle Wegbegleiter“, reflektiert Gabi Oehme dankbar. Zusammen<br />

mit dem unermüdlichen Einsatz und dem starken Rückhalt durch<br />

die Familie ist Moritz in seinem für ihn bestimmten Leben angekommen.<br />

Ein eigenes und erfülltes Leben<br />

Bereits in der Mittelschule und später auch in der Förderschule<br />

hatte Moritz Gelegenheit, durch orientierende Praktika in viele<br />

unterschiedliche Arbeitsbereiche (z.B. Freilichtmuseum Glentleiten,<br />

Bäckerei/EDEKA Luidl Großweil, KlosterGut Schlehdorf, Oberlandwerkstätte<br />

Gaißach, Evangelisches Pflegezentrum in Schlehdorf)<br />

hineinzuschnuppern, um eigene Interessen und Eignungen<br />

herauszufinden. Nicht überraschend: Er entschied sich für den<br />

Umgang mit Menschen. „Ich brauche Menschenkontakt. Ich möchte mit<br />

älteren Menschen reden und ihnen helfen“, erläutert Moritz seine Entscheidung<br />

und Motivation. Er absolvierte erfolgreich den Kurs zum Betreuungsassistenten<br />

und hat seit Dezember 2020 im Pflegezentrum<br />

Lindenhof in Schlehdorf eine mittlerweile unbefristete Anstellung.<br />

Darauf ist er besonders stolz. Es bedeutet für ihn Anerkennung und<br />

Wertschätzung seiner Arbeit.<br />

„Er macht eine sehr gute Einzelbetreuung und motiviert die Teilnehmer“, betont<br />

Suzanne Schmid, Pflegeleitung im Lindenhof. „Von seiner freundlichen<br />

Art fühlen sich die Bewohner angesprochen, er strahlt jeden an. Wir möchten<br />

ihn nicht missen.“<br />

Auch im privaten Bereich ist er an vielen Aktivitäten interessiert<br />

und lässt sich gerne auf neue Erfahrungen ein. Er betreibt seit<br />

zehn Jahren aktiv Taekwondo beim ASV Großweil, ist Mitglied im<br />

Gebirgstrachten-Erhaltungsverein d’Herzogstandler Schlehdorf-<br />

Unterau e. V. und schuhplattelt bei den Auftritten für sein Leben<br />

gern, liebt Tanzen und ist generell sehr sportlich unterwegs. Moritz<br />

hat die Herausforderungen des Lebens angenommen. Seine positive<br />

Einstellung und sein starkes Interesse, etwas zu erreichen und sich<br />

im Leben einzubringen, spiegeln sein Verhalten und seine Aktivitäten<br />

im beruflichen wie im privaten Alltag wider.<br />

21


VÖLLIG UNVERFÄLSCHT<br />

„Ich weiß, dass ich Down-Syndrom habe“, sagt Moritz voller Überzeugung<br />

und Selbstbewusstsein. Moritz leidet nicht darunter, er ist nicht<br />

krank. Er hat einfach eine Besonderheit, eine kleine Veränderung im<br />

Bauplan. Trotzdem kann er mit Hilfe einer gewissen Alltagsbegleitung<br />

und gesellschaftlicher Akzeptanz ein ganz erfülltes Leben leben.<br />

Deutscher Pflegepreis 2022<br />

Moritz hat maßgeblichen Anteil an der Verleihung des „Deutschen<br />

Pflegepreises“ in der Kategorie „Vielfalt und Respekt in der Pflege“ an den<br />

Träger der Einrichtung in Schlehdorf, die Hilfe im Alter GmbH in<br />

München. So geschehen im Oktober 2022 in Berlin durch die Korian<br />

Stiftung. Ausgezeichnet wurde der Träger für sein Engagement<br />

Momo<br />

Sein Spitzname ist „Momo“. Er hat sich rein zufällig selber so genannt,<br />

da er anfangs Moritz nicht aussprechen konnte. „Sehr passend“,<br />

erklärt seine Mutter begeistert, „wenn man die gleichnamige Geschichte<br />

von Michael Ende kennt. Es geht dabei um Zeit und wie wichtig und kostbar<br />

es ist, Menschen – am besten seinen Freunden – Zeit zu schenken und Freude<br />

am Leben zu haben. Welch wundervolle Parallele!“ Er selber verbringt in<br />

seinem beruflichen Alltag viel Zeit mit anderen Menschen, widmet<br />

sich deren Betreuung und ist für sie einfach da. Auf die Frage, was<br />

man denn Moritz eigentlich schenken könne, gibt es nur die eine<br />

Antwort: Zeit, verbunden mit dem Wunsch, mit ihm etwas zu unternehmen<br />

und zu gestalten.<br />

bei der Inklusion von Mitarbeitenden mit Behinderung sowie der<br />

Integrationsbegleitung von ausländischen Pflegekräften.<br />

„Natürlich machen wir uns auch Gedanken über die Zukunft“, sagt Gabi<br />

Oehme. „Es ist unser nächstes Ziel, dass Moritz selbstständig ohne uns<br />

Moritz schwärmt noch heute von der Preisverleihung in Berlin. „Es<br />

war der schönste Tag in meinem Leben. Ich war so stolz, als ich mit meinen<br />

Chefs auf der Bühne stand und das ganze Publikum applaudiert hat.“<br />

Eltern in einer sozial verträglichen Umgebung wohnen und leben kann.<br />

Momentan ist leider noch kein Projekt in Schlehdorf oder der nahen Umgebung<br />

in konkreter Planung. Aber wir schauen positiv in die Zukunft.“<br />

!<br />

„Das Schönste an einem Kind mit Down-Syndrom<br />

ist, dass es völlig unverfälscht ist. Es ist immer<br />

geradeheraus. Die Kinder sind so, wie sie sind.<br />

Ohne Vorurteile, unvoreingenommen und immer<br />

offen und freundlich.“ Zitat einer betroffenen Mutter.<br />

Das relativiert die eigene Sichtweise. Diese Menschen leben in unserer<br />

Nachbarschaft und begegnen uns im Alltag. Sie erleben ebenso<br />

emotionale Höhen und Tiefen wie wir alle. Sehen wir die Stärke<br />

jedes Einzelnen und anerkennen wir ihr Recht auf Teilhabe in der<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gesellschaft. Ich wünsche mir weniger Vorurteile und eine bessere<br />

Wahrnehmung der Bedürfnisse von Menschen mit Beeinträchtigungen.<br />

Man kann dabei nichts falsch machen – man kann nur<br />

lernen, Erfahrungen machen und helfen.<br />

Autor & Fotos: Andreas Sauer<br />

·<br />

·<br />

22


23


TOURISTINFO<br />

Tauchen Sie ein in den Tourismus im Blauen Land und lernen Sie Simon Bauer kennen, den Destinationsmanager,<br />

der die neun Gemeinden – Murnau, Seehausen, Uffi ng, Ohlstadt, Eglfi ng, Riegsee, Großweil, Schwaigen-<br />

Grafenaschau, Spatzenhausen – mit Geschick und Engagement vereint. Als Mann hinter den Kulissen sorgt er<br />

dafür, dass Projekte gemeindeübergreifend wie perfekte Puzzleteile ineinanderpassen. Das von ihm koordinierte<br />

und neu entwickelte Lebensraumkonzept für das Blaue Land sorgt nun nicht nur gemeindeübergreifend, sondern<br />

auch themenübergreifend für neue Entwicklungsansätze.<br />

Konzept:<br />

LEBENSRAUM<br />

SIMON BAUER, der Architekt<br />

hinter dem harmonischen<br />

Zusammenspiel im Blauen Land<br />

erzählt ...<br />

Was sind die Aufgaben des Destinationsmanagers und warum braucht es Sie überhaupt?<br />

Im Blauen Land haben wir eine ganz besondere Konstellation. Die neun Gemeinden schlossen 2015 einen Dienstleistungsvertrag<br />

mit der Nachbarregion – der Ammergauer Alpen GmbH. In diesem ist geregelt, dass die Ammergauer<br />

Alpen das Destinationsmanagement für das Blaue Land übernehmen. Meine Aufgaben umfassen unter anderem das<br />

Print- und Onlinemarketing, die Erstellung von Broschüren wie Wander- oder Radkarten, den Veranstaltungskalender<br />

etc. oder auch der Betreuung der Website. Ziel ist es, effi zient gemeindeübergreifend zu arbeiten und somit Zeit und<br />

Geld zu sparen. Würde es diese Regionsstelle nicht geben, müsste jede Gemeinde diese Aufgaben selbst erledigen.<br />

Was macht das Blaue Land zu einer einzigartigen und attraktiven Destination?<br />

Es kommt nicht von ungefähr, dass Kandinsky und Münter hier ihre Werke schufen. Natürlich ist es die vielschichtige<br />

Landschaft mit all ihrer Weite und dem speziellen Licht. Dazu gehören auch die malerischen Orte – mal ursprünglich,<br />

mal pulsierend. Die zentrale Lage, umzingelt von wichtigen oberbayerischen Sehenswürdigkeiten, tut dazu ihr Übriges .<br />

Der Tourismus hat bedingt durch die Coronakrise einige schwierige Jahre hinter sich. Wie schätzen Sie das ein?<br />

Das stimmt. Die Coronajahre waren für unsere Betriebe keine einfachen. Gäste blieben aus, Mitarbeiter haben sich<br />

in andere Branchen orientiert. Das Jahr 2022 und auch bereits 2023 hat uns aber gezeigt, dass es wieder steil bergauf<br />

geht. Nichtsdestotrotz haben uns die Coronajahre noch stärker den Spiegel vorgehalten. Daher haben wir im letzten<br />

Jahr eine Bürger- und Gästebefragung durchgeführt, um auf dieser Basis mit vielen Experten aus unterschiedlichsten<br />

Bereichen ein Lebensraumkonzept zu entwickeln.<br />

24


Was waren die Ergebnisse der Befragung?<br />

Die Bürgerinnen und Bürger haben eine sehr enge Bindung zu ihrer Heimat und<br />

schätzen das allgemeine Lebensgefühl in der Region, bedingt durch die intakten<br />

Orte und die attraktive Natur, als sehr hoch ein. Sorge bereitet ihnen der Wohnungsmarkt<br />

oder das generell steigende Preisniveau. Unterdurchschnittlich wurde<br />

der Bereich „Mobilität und ÖPNV“ bewertet. Gerade in Coronazeiten wurde auch<br />

der Tagestourismus als „zu“ intensiv empfunden.<br />

Gibt es eine Möglichkeit, dem Tagestourismus entgegenzuwirken?<br />

Wir dürfen nicht außer Acht lassen, dass der Tagestourismus im Blauen Land über 50%<br />

der Gesamtwertschöpfung ausmacht. Vor Corona lag diese bei ca. 95 Mio. €, was bedeutet,<br />

dass im Blauen Land ca. 1.700 Personen ein Primäreinkommen aus dem Tourismus<br />

beziehen. Bei ca. 25.000 Einwohnern keine unerhebliche Zahl. Mit einem Parkleitsystem,<br />

welches den Gast bereits im Vorfeld über die Verfügbarkeiten informiert, und<br />

einer Kommunikationsstrategie, um möglichst vielen Gästen eine Anreise mit der Bahn<br />

schmackhaft zu machen, versuchen wir das hohe Aufkommen abzufangen.<br />

Zurück zum neuen Konzept für das Blaue Land. Warum Lebensraum- und nicht<br />

Tourismuskonzept?<br />

Die Gäste kommen zu uns, weil sie bei uns einen attraktiven Lebensraum vorfinden.<br />

Haben wir diesen nicht mehr, werden auch die Gäste ausbleiben. Lebensraum und<br />

Tourismus sind somit ein unzertrennliches Paar.<br />

Und was kam nun beim Lebensraumkonzept raus?<br />

Insgesamt wurden im Rahmen einer Zukunftswerkstatt nun 48 Projekte ausgearbeitet.<br />

Aus allen Lebensbereichen. Starterprojekte sind beispielsweise eine gemeinsame<br />

Gästekarte für den ganzen Landkreis, die Verbesserung des Bereichs Mobilität und<br />

Verkehr etc. Wer hier konkreter einsteigen möchte, der kann das Konzept online<br />

unter www.dasblaueland.de/lebensraumkonzept nachlesen.<br />

Wie sehen Sie den Tourismus der Zukunft und wie wird sich der Tourismus in den<br />

nächsten Jahren entwickeln?<br />

Qualität und Nachhaltigkeit werden nochmals an Bedeutung gewinnen und bei den<br />

Kunden einen noch höheren Stellenwert einnehmen. Die Reiselust der Deutschen ist<br />

weiterhin ungebremst, wobei man abwarten muss, wie die Inflation sich nachhaltig<br />

auf das Reiseverhalten auswirken wird. Viele Menschen müssen sparen, aber Studien<br />

zeigen, dass ein Inlandsurlaub auch weiterhin hoch im Kurs steht.<br />

Vielen Dank für das sehr informative und interessante Gespräch!<br />

Autorin + Foto: Sandra Bangerter<br />

www.tourismus.murnau.de<br />

25


DR. JULIA SCHULTE TO BÜHNE<br />

Norddeutscher Charme trifft auf bayerische Gelassenheit...<br />

26


Ein Nordlicht<br />

am Alpenrand<br />

DR. JULIA SCHULTE TO BÜHNE<br />

ist seit 1. Oktober 22 die neue Direktorin<br />

der oberbayerischen Freilichtmuseen Glentleiten und Amerang<br />

27


DR. JULIA SCHULTE TO BÜHNE<br />

Ein Nordlicht<br />

am Alpenrand<br />

Seit 1. Oktober 2022 ist sie die neue Direktorin der oberbayerischen<br />

Freilichtmuseen Glentleiten und Amerang: Dr. Julia Schulte to Bühne.<br />

Die gebürtige Osnabrückerin hat nach dem Studium der Volkskunde,<br />

Pädagogik, Soziologie und Kunstgeschichte an der Westfälischen<br />

Wilhelms-Universität Münster mit abschließender Promotion in<br />

Volkskunde 1999 über 20 Jahre im Kulturbereich, in Freilichtmuseen<br />

und der Denkmalpflege Erfahrungen gesammelt.<br />

Von 2018 bis 2021 leitete sie das Museumsdorf in Cloppenburg,<br />

Niedersächsisches Freilichtmuseum. Sie findet es besonders interessant<br />

und spannend, mit Oberbayern eine neue Region mit einer anderen<br />

Baukultur und einer anderen Kulturlandschaft kennenzulernen<br />

und im Museum betreuen zu können. „Es reizt mich sehr, mit allen<br />

Kolleginnen und Kollegen, dem Bezirk Oberbayern und dem Freundeskreis das<br />

Museum weiterzuentwickeln.“<br />

„Wir sind sehr anspruchsvoll und haben uns höchste Kompetenz ins Haus<br />

geholt“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Vorstellung<br />

der neuen Museumsdirektorin erfreut, „sie hat nicht nur im<br />

musealen Bereich Erfahrung, sondern sie verfügt auch über Spezialwissen<br />

für die Sanierung von historischen Gebäuden. Diese Kenntnisse sind für ihre<br />

Aufgaben hier besonders wichtig.“<br />

Freilichtmuseen bieten eine einzigartige Möglichkeit, die Vergangenheit<br />

zu erleben und zu verstehen. Sie sind Orte des Lernens, der Inspiration<br />

und des Staunens, die uns helfen, unsere Wurzeln zu schätzen<br />

und eine Verbindung zur Geschichte herzustellen. Gleichzeitig sind sie<br />

auch lebendige Zeugnisse des kulturellen Erbes, die dazu beitragen,<br />

Traditionen zu bewahren und zu feiern.<br />

Moin! – norddeutscher Charme<br />

trifft auf bayerische Gelassenheit<br />

Julia Schulte to Bühne ist verheiratet und hat drei mittlerweile<br />

erwachsene Kinder. Seit Oktober wohnt sie in direkter Nähe des<br />

Museums in Großweil. „Meine Familie ist begeistert, den Süden Deutschlands<br />

kennenzulernen“, schwärmt sie, „da wir alle leidenschaftliche Skifahrer<br />

sind, gefällt es uns natürlich sehr, dass der Weg in die Berge nun doch recht<br />

kurz geworden ist.“<br />

Ihre norddeutsche Aussprache ist natürlich in dieser Region nicht<br />

zu überhören, ebenso ungewöhnlich ihr Familienname. Der Name<br />

erklärt sich in Zusammenhang mit ihrer Heimatregion. Schulte bezeichnet<br />

im Nordwesten den Besitzer eines großen Bauernhofes. Da es<br />

im Dorf der Vorfahren mehrere „Schultehöfe“ gab, ergänzte man den<br />

Namen zur Unterscheidung durch einen Zusatz. Der Hof lag auf einer<br />

Anhöhe wie auf einer Bühne und daher die Ergänzung „to Bühne“.<br />

Sie ist schon längst angekommen im südlichen Bayern und hat die<br />

Herausforderungen hinsichtlich Dialekt und einer anderen Tradition<br />

und Mentalität gut gemeistert. Ihr norddeutscher Charme, ihre direkte<br />

und freundliche Kommunikation verbunden mit der Neugier, sich auf<br />

neue Erfahrungen einzulassen, sind da besonders hilfreich.<br />

„Ich mag die Ausblicke, die abwechslungsreiche Landschaft ebenso wie das<br />

vielfältige kulturelle Angebot. Ich mag auch die blumige Sprache, die es in dieser<br />

Form so im Norden nicht gibt.<br />

Meine derzeitigen sprachlichen Favoriten im bayrischen Dialekt sind gwampert<br />

und zapfig – einfach unschlagbar“, erläutert sie lachend. Mit dem Dialekt<br />

kommt sie weitestgehend klar, teilweise kann man sich das aus dem<br />

Zusammenhang ableiten. Da helfen natürlich auch die Besuche bei den<br />

lokalen Theateraufführungen und Veranstaltungen in der Gemeinde.<br />

Schwieriger wird es dann schon mit einzelnen Wörtern. Dies sei aber<br />

im Norden nicht anders, Ostfriesisches Plattdeutsch verstünde man ja<br />

als Zugereister auch nicht.<br />

Bewährtes bleibt<br />

Es ist dieses Jahr ihre erste Saison an der Glentleiten. „Wir haben alle<br />

zusammen mit viel Engagement und Herzblut ein attraktives Programm aus Neuem<br />

und Bewährtem entwickelt“, erklärt sie voller Begeisterung. „Das Motto dieses<br />

Jahr heißt: lustiger, lebendiger, lauter! Es ist das Ziel, lebendiges Handwerk zu<br />

vermitteln, einzelne Objekte mit verschiedenen Aktionen zum Leben zu erwecken.“<br />

Zum Bewährten gehören beispielsweise die Aktions- und Erlebnistage<br />

ebenso wie Kirchweih und der beliebte Christkindlmarkt.<br />

Eine der großen Herausforderungen, denen sie sich stellen muss, ist der<br />

Bauunterhalt von fast 70 historischen Häusern und über 20 Betriebs-<br />

gebäuden. Beispielsweise die Schindeldächer, die in Handarbeit<br />

gefertigt wurden. Dabei gibt es wegen des notwendigen Materials<br />

reichlich Beschaffungsprobleme.<br />

Besonders für ältere Menschen oder Menschen mit Handicap ist das<br />

Gelände eine besondere Herausforderung. Es ist wirklich schwierig, in<br />

den unteren Teil des Geländes zu gelangen.<br />

Man sei da an vielen Punkten dran, betont die Direktorin, aber alle<br />

Möglichkeiten, die man durchgespielt habe, seien entweder zu wartungs-<br />

und kostenintensiv oder auch zu personalintensiv.<br />

Neue Ideen und Visionen<br />

Als neue Attraktion ist die Veranstaltungsreihe „SOMMERSPECIAL<br />

AM ABEND“ zu nennen, die im Mai begonnen hat und bis September<br />

einmal im Monat am Freitagabend ab 18 Uhr stattfindet.<br />

Es ist ein buntes Kleinkunstprogramm mit Musikern, Kabarettisten<br />

28


und Schauspielern. Weiterhin neu auf dem Programm steht die<br />

Sonderausstellung „Bäuerin als Unternehmerin des Jahres“ mit dem Begleitprogramm<br />

„Alltagsheldinnen durch die Jahrhunderte“ mit spannenden<br />

B io g r a fi e n .<br />

Als neue Aktionstage gibt es zwei „grüne“ Veranstaltungen:<br />

„ALTE SORTEN, JUNGES GEMÜSE“ und ein Naturerlebnistag<br />

„GRÜNER WIRD’S NICHT“ mit Aktionen rund um historische<br />

Sorten, alte Tierrassen und die historische Kulturlandschaft an der<br />

Glentleiten. Und noch vieles mehr!<br />

Ein weiteres Highlight wird der Aufbau von Gebäuden aus der Region<br />

des nördlichen Oberbayerns sein – eine Region, die bisher im Freilichtmuseum<br />

nicht vertreten ist. Eine Hofanlage aus Oberzeitlbach/Altomünster<br />

ist bereits im Entstehen.<br />

Beim zukünftigen Ausbau möchte Schulte to Bühne den Fokus besonders<br />

auf die Nachkriegszeit legen. Speziell Ausstellungsobjekte aus Tourismus<br />

und Freizeitkultur, was ja gerade für diese Region durchaus prägend<br />

ist, sollen mehr in den Mittelpunkt rücken, die so genannte Erlebnisgeneration<br />

soll abgebildet werden. Die kürzlich im Freilichtmuseum<br />

aufgebaute Tankstelle aus der Nachkriegszeit sei schon mal ein guter<br />

Anfang, betont sie.<br />

Ihre Vision sei es, Gebäude für dieses Thema zu bekommen – einen<br />

Kiosk, ein altes Fotogeschäft, eine Telefonzelle, ein Kurhaus mit<br />

Konzertmuschel, einen Skilift oder vielleicht die Gebäude, die dazu<br />

gehören. Ganz grandios fände sie eine Seilbahn oder auch eine Gondel<br />

– am besten noch ein VW-Bulli aus den 70er Jahren als Transportmittel,<br />

quasi eine Art Shuttle-Lösung. Sie gerät bei ihren Visionen regelrecht<br />

ins Schwärmen: Das ist ihr Thema, ihre Herzensangelegenheit!<br />

„Zum Beispiel auch eine Disco im ländlichen Raum, also ein Gasthof mit<br />

Saal für die Disco. Ein spannendes Thema. Ja, das wäre schon meine Vision“,<br />

sagt sie voller Überzeugung. Darüber hinaus möchte sie auch neue<br />

Akzente durch digitale Angebote, Mehrsprachigkeit und Inklusion<br />

setzen. Die Augen der neuen Direktorin leuchten vor Begeisterung und<br />

man spürt, dass da noch viele Ideen entstehen werden.<br />

Julia Schulte to Bühne vereint in bemerkenswerter Weise Kompetenz<br />

und Kreativität. Sie begeistert durch ihren Elan und durch ihre<br />

Kommunikations- und Überzeugungsfähigkeit, gepaart mit einer<br />

erfrischenden und offenen Rhetorik. Und sie schwärmt von ihrem<br />

Team. „Das alles funktioniert nur in Teamarbeit – wir haben hier hervorragende<br />

Leute, jeder und jede einzelne ist wichtig.“<br />

Man darf gespannt sein – und kann auch sicher sein, dass in Zukunft noch<br />

viele Ideen und Überraschungen an der Glentleiten zu sehen sein werden.<br />

Autor + Fotos: Andreas Sauer<br />

Lust auf einen Ausfl ug<br />

zum Freilichtmuseum bekommen?<br />

Es lohnt sich garantiert!<br />

www.glentleiten.de<br />

29


30<br />

KINDERGARTEN


DRACHENNEST<br />

DIE WELT,<br />

DAS ALTER<br />

UND<br />

DER BLICK<br />

DER KINDER<br />

Marieta Helbling trägt einen luftigen Sommerrock<br />

und Flip-Flops, ihre langen dunklen Haare<br />

wehen im lauen Maiwind. So läuft die Leiterin<br />

leichten Fußes durch den Garten des Murnauer<br />

Kindergartens „Drachennest“ an der Schloßbergstraße<br />

und redet mit den Kindern. Keiner käme<br />

auf die Idee, dass Helbling 63 Jahre und schon<br />

seit mehr als 40 Jahren Erzieherin ist. Es stimmt<br />

also, was sie sagt: „Dieser Beruf hält jung.“ Denn<br />

man werde mit dem Blick der Kinder auf die<br />

Welt konfrontiert.<br />

Keine Lust auf Bank und Co.<br />

Marieta Helbling brennt für ihren Beruf. Die gebürtige Oberammergauerin,<br />

die mit 18 „mit wehenden Fahnen nach Murnau wechselte“,<br />

würde wieder den gleichen Lebensweg einschlagen. Dabei sollte er<br />

ganz anders aussehen, wenn es nach ihren Eltern gegangen wäre.<br />

„Für mich war vorgesehen, dass ich Bankkauffrau werde“, sagt sie und lacht.<br />

Doch Bankerin wollte sie auf keinen Fall werden. Und probte den<br />

Aufstand. Der hat sich ihrer Meinung nach gelohnt. Denn sie ist<br />

glücklich geworden als Erzieherin, arbeitete in vielen Einrichtungen<br />

zwischen München und Garmisch-Partenkirchen und leitet nun im<br />

siebten Jahr das „Drachennest“ mit vier Kindergarten- und zwei<br />

Hortgruppen.<br />

Insgesamt 142 Buben und Mädchen im Alter von drei bis zehn Jahren<br />

besuchen die Kita neben der St.-Nikolaus-Kirche, 19 Mitarbeiter in<br />

Voll- oder Teilzeit kümmern sich um sie. „Der Personalschlüssel ist gut“,<br />

sagt Helbling, „das erleichtert die Sache.“ Das habe man der Marktgemeinde<br />

Murnau zu verdanken.<br />

Kleine Überraschungspakete<br />

Ein Beruf mit Kindern sollte es also sein. „Weil ich Kinder schon<br />

immer toll fand“, sagt die 63-Jährige. „Kinder sind wie so kleine Überraschungspakete.<br />

Man weiß nie, was drinsteckt und was sich daraus entwickelt.“<br />

Kinder stünden dem Leben positiv gegenüber, sie seien<br />

neugierig, hätten Freude am Tun. Das Highlight des Tages findet<br />

für Helbling schon am Morgen statt, wenn sie die Kinder in Empfang<br />

nimmt. „Du, Frau Helbling, …“ Aus manchen sprudeln da<br />

gleich die neuesten Erlebnisse heraus. „Da geht mir das Herz auf“,<br />

schwärmt die Kindergartenleiterin, „wenn die Kinder mit einem reden,<br />

wenn sie ihre Welt erklären.“ Oder wenn sie im Markt schon<br />

von Weitem nach ihr rufen. „Es ist schön, dass man in ihrem Leben<br />

so akzeptiert wird.“<br />

Auch die jungen Erzieherinnen im „Drachennest“ sehen das nicht<br />

anders. Maria Lotos (25) etwa ging erst ins Hotelfach. Doch nach<br />

einem halben Jahr war für die Murnauerin klar: „Das ist nicht meine<br />

Welt.“ Sie wollte auf alle Fälle weiter mit Menschen arbeiten. „Kinder<br />

sind mir am nächsten.“ Also wurde es der Erzieherberuf, der ihr bis<br />

heute taugt. Sie habe sehr viel gelernt, über alle Altersgruppen hinweg.<br />

31


FÖRDERUNG<br />

„Es ist sehr schön zu sehen, welche Schritte sie machen.“ Man fange auch an,<br />

über die Sicht der Kinder nachzudenken. Wie bei Marieta Helbling<br />

beginnt ihr Highlight schon in der Früh. „Wenn sie mit einem Lächeln<br />

reinkommen – und du merkst: Sie sind fröhlich, sie sind gerne hier.“<br />

Viel Sonne – wenig Schatten<br />

So haben die Erzieherinnen fast nur von Sonnenseiten des Erzieherberufs<br />

zu berichten. Die Kinder natürlich, die Abwechslung, die<br />

vielen Möglichkeiten, seine eigenen Ressourcen und Stärken einzubringen<br />

und sich im Team zu ergänzen.<br />

Was ihre persönlichen Stärken sind? Helbling sagt: Organisationstalent,<br />

Flexibilität, Neugier, Kreativität, Gelassenheit, Offenheit für<br />

neuen Input. Lotos sagt: Spontaneität, Gelassenheit, Pragmatismus<br />

und ebenfalls Offenheit.<br />

Auch den digitalen Neuerungen stehen beide offen gegenüber. Früher<br />

habe es eine Riesendiskussion gegeben, ob man ein tragbares<br />

Festnetz-Telefon in der Gruppe haben dürfe – wegen der Strahlen.<br />

Jetzt ist der Kindergarten ohne Handy und Internet undenkbar. In<br />

jeder Gruppe gibt es ein Tablet. Damit wird fotografiert, gemalt und<br />

recherchiert, zum Beispiel wie eine Schneeflocke entsteht. Die Buben<br />

und Mädchen lernen, die digitalen Möglichkeiten als Infoquelle und<br />

Arbeitshilfe zu nutzen – und sehen, dass sie nicht nur zum Daddeln<br />

und Filme schauen da sind.<br />

Für Helbling hat ihr Beruf viel mehr Sonnen- als Schattenseiten.<br />

Aber auch diese gibt es. Als Leiterin hat sie „unglaublich viel Verwaltung“<br />

zu erledigen. Auch die Ansprüche an die Kita-Betreuung<br />

wachsen stetig und seien durchaus herausfordernd. Sie spricht von<br />

„Individualitäts-Ansprüchen“, „der eine will das, der andere das“. Gleichzeitig<br />

schwinde die Sicherheit, was richtig und was falsch ist. „Das<br />

gibts nicht mehr.“ Es gebe inzwischen so viel Infos für junge Eltern, dass<br />

diese oft das Gefühl für das Kind verlieren.<br />

Förderung statt Betreuung<br />

Die 63-Jährige kann auf große Veränderungen in den letzten Jahrzehnten<br />

zurückblicken. Und wenn sie so nachdenkt, dann fällt ihr<br />

auf, dass es ihr heute besser gefällt als früher. Alles sei offener, es gebe<br />

mehr Möglichkeiten. „Viel, viel besser“, findet sie, „dass der Fokus auf das<br />

Kind gelegt wird.“<br />

Der Erziehungsstil habe sich „total geändert“. Als sie mit 18 Jahren<br />

ihre Ausbildung absolvierte, hat sie selbst noch erlebt, dass eine<br />

Kindergarten-Mitarbeiterin einem Kind eine Watschn verpasste.<br />

Nach dem Motto: „Eine Watschn hat noch keinem geschadet.“ Die 18-<br />

jährige Helbling war schockiert. Heutzutage wäre das undenkbar.<br />

„Jetzt ist der Schutz und die Persönlichkeit des Kindes sehr, sehr wichtig.“<br />

Der Grundstein dafür wurde erst 1976 gelegt, als der pädagogische<br />

Auftrag in den Vordergrund rückte – die Förderung der Kinder.<br />

Vorher war es reine Betreuung.<br />

Ebenso geändert hat sich das Ansehen des Erzieherberufs. Das hat<br />

stark zugenommen. Früher war man die „Tante“ vom Kindergarten.<br />

Dagegen wehrte sich Helbling schon immer und sagte: „Ich bin doch<br />

gar nicht mit dir verwandt.“ Sie lacht. Inzwischen sehen die Leute, dass<br />

es um Frühförderung gehe. Dass die Erzieherinnen „nicht nur dasitzen,<br />

spielen und Kaffee trinken“.<br />

Auch die Öffnungszeiten gestalten sich ganz anders. „Die Gesellschaft<br />

hat sich verändert. Der Bedarf ist da“, sagt Helbling. Eltern können im<br />

„Drachennest“ buchen wie sie es brauchen. Von halb eins bis halb<br />

fünf kann man die Kleinen im Stundentakt abholen. „Das ist ein unglaublicher<br />

Aufwand für uns, aber gut für die Familien.“<br />

Zukunftspläne und Visionen<br />

Wenn Helbling in die Zukunft blickt, stellt sie fest, dass ihre Zeit<br />

im Kindergarten „schon endlich“ ist. „Unvorstellbar“ findet sie das und<br />

lacht ihr junges Lachen. Schließlich macht sie ihre Arbeit immer<br />

noch mit Leidenschaft und hat viele Ideen. Wenn tatsächlich die<br />

Rente kommt, will sie mit ihrer kunsttherapeutischen Zusatzausbildung<br />

arbeiten und eventuell in die Erwachsenenbildung gehen, aber<br />

auch viel reisen. Außerdem hofft die dreifache Mutter, dass sie irgendwann<br />

Oma wird. „Oma sein“, schwärmt sie, „das ist reine Begleitung und<br />

Liebe verteilen.“<br />

Für die Erzieher/innen wünscht sie sich, dass die Wertigkeit des Berufs<br />

gesehen wird. Das oft negative Image, das in den Medien transportiert<br />

werde, kann sie nicht verstehen. Aber natürlich hofft sie, dass<br />

die Bedingungen weiter verbessert und der Personalbedarf gesehen<br />

wird. „Dann verändert sich das mit dem Fachkräftemangel. Dann macht mir der<br />

Beruf Spaß.“ Und sie geht noch weiter: „Wenn ich Erzieher bin, kann ich<br />

immer ich sein. Da ist ganz viel Persönlichkeit drin.“<br />

32


STATT BETREUUNG<br />

Außerdem wünscht sie sich ein soziales Jahr für jeden. Denn dann<br />

könnten viele junge Leute den Bereich kennenlernen, nicht nur in<br />

der Kinder- und Jugendpädagogik mit all ihren Facetten, sondern<br />

etwa auch in der Pflege oder beim Roten Kreuz. „Das würde meines<br />

Erachtens den Fachkräftemangel im sozialen Bereich entschärfen.“<br />

Maria Lotos, deren Vater Grieche ist, möchte sich<br />

noch anderen Bereichen stellen – aber im Beruf<br />

bleiben. So möchte sie gerne einmal in einem<br />

deutsch-griechischen Kindergarten in Griechenland<br />

arbeiten und dort Erfahrungen sammeln.<br />

Doch egal, ob hier oder an der Ägäis. Überall<br />

werden die Buben und Mädchen in der Früh den<br />

Kindergarten stürmen und ihre Sicht der Welt<br />

erklären. Und das hält bekanntlich jung<br />

Autorin: Nina Gut<br />

Fotos: Harry Stahl<br />

Genießen wir den Sommer<br />

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So/Mo/Feiertags geschlossen<br />

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Tel. 0881.927792-99<br />

Di-Sa 9:00 -18:00<br />

So/Mo/Feiertags geschlossen<br />

33


FLORIAN WARNECKE<br />

EIN<br />

VULKANISCHER<br />

HERBST<br />

ISLAND – DAS VERLASSENE<br />

PARADIES IM SEPTEMBER<br />

34


AUF ISLAND<br />

Singschwäne und Gänse sammeln sich in Scharen, die Schafe werden<br />

zusammengetrieben und der kalte Nordwind schickt die ersten Schneeflocken<br />

übers Land. Bevor der Winter jedoch seine eisige Herrschaft in<br />

Island übernimmt, zieht die Vulkaninsel im Nordatlantik noch einmal alle<br />

Register. Prächtige Herbstfarben fluten buchstäblich die Landschaft und<br />

überziehen sie mit einem Farbenspiel, welches Seinesgleichen sucht. Sie<br />

wurden in fantastischen Aufnahmen von Florian Warnecke festgehalten.<br />

35


FLORIAN WARNECKE<br />

unbekannte Hochland vor. Plötzlich steht die erste Flussdurchquerung<br />

an. Auf die abgesteckte Streckenführung vertrauend, wage ich<br />

es in den Fluss einzufahren. Was unter der Oberfläche passiert kann<br />

ich nur erahnen und hoffe nicht über einen Felsen zu fahren, der das<br />

Fahrzeug beschädigen könnte. Das treue „Ross“ schafft es jedoch sicher<br />

ans gegenüberliegende Ufer. Kurz halte ich den Wagen an, das<br />

Herz schlägt mir bis zum Hals und das Adrenalin pumpt durch meine<br />

Adern. „Wie cool war das denn bitte?“ Der Rausch des Abenteuers<br />

hat völlig Besitz von mir ergriffen und es fühlt sich fantastisch an! In<br />

dieser unwirklichen Landschaft, völlig allein unterwegs zu sein, ist<br />

schlicht und ergreifend atemberaubend. Hinter jeder Kurve eröffnet<br />

sich ein neuer, spektakulärer Anblick. Hier draußen in den endlosen<br />

Weiten, wo der Mensch nur zu Gast ist, rückt das Fotografieren immer<br />

mehr in den Hintergrund und das Erlebnis selbst, gewinnt zunehmend<br />

an Bedeutung.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt habe ich Island immer<br />

nur im Winter bereist. Die Umstände der Pandemie<br />

haben mich jedoch dazu veranlasst,<br />

mein Lieblingsland im Herbst zu besuchen.<br />

Ich wollte die Chance nutzen, Island auf eine<br />

Weise zu erleben, wie es in Zukunft vielleicht<br />

nie mehr möglich sein wird, menschenleer<br />

und einsam.<br />

Unterwegs beobachte ich immer wieder die zahlreichen Vögel und<br />

verliere mich in meinen Gedanken. Dabei stellt sich mir immer wieder<br />

die Frage, ob die Tiere sich vielleicht wundern, warum so wenig los ist?<br />

Mehr und mehr beneide ich sie. Das aktuelle Problem der Menschen<br />

ist in ihrer Welt nicht existent und ihre Flüge in andere Länder unterliegen<br />

keinen Beschränkungen. Mit dem tiefen Bewusstsein, Teil von<br />

etwas ganz Besonderem zu sein, folge ich dem Wetter über die Insel.<br />

Schwarzer Sand und Geröll knirschen unter den Reifen des Geländewagens,<br />

mit jeder Straßenwindung dringe ich tiefer in das mir noch<br />

Im Hochland spüre ich, dass der Winter nicht mehr fern ist. Der starke<br />

Wind, der teilweise in Orkanstärke über die Berge fegt, zwingt mich<br />

manches Mal zum Rückzug. Die Böen sind so stark, dass ich kaum<br />

noch stehen kann und ein Spaziergang auf einem Bergkamm, unter<br />

solchen Bedingungen, wäre lebensgefährlich. Der isländische Wind<br />

ist in der Lage Autotüren aus den Angeln zu reißen. Gezwungener<br />

Maßen setze ich die Reise in Richtung Osten fort, dem besseren<br />

Wetter folgend.<br />

Schiere Fassungslosigkeit überkommt mich, als der Weg über eine<br />

Passstraße nach Norden führt. Es ist schwer, für so einen Anblick die<br />

richtigen Worte zu finden. Die dort vorherrschende Herbststimmung<br />

fegt mich buchstäblich aus dem Autositz. In den folgenden Tagen<br />

füllen mächtige Wasserfälle, Canyons und kochende Schlammlöcher<br />

meine Speicherkarte. Ein weiterer Check verrät, gutes Wetter<br />

für die nächsten Tage im Südosten. Das bedeutet nur eins, auf zum<br />

Vestrahorn. Nach einem erfolgreichen Sonnenuntergang erreiche ich<br />

das „Viking Cafe“ am Fuße des Berges. Der letzte Besuch liegt schon<br />

zwei Jahre zurück, dementsprechend groß ist die Wiedersehensfreude<br />

mit Besitzer Omar. Gestärkt durch das Frühstück am nächsten Morgen,<br />

geht es sogleich in die schwarzen Sanddünen. Es gilt geeignete<br />

Kompositionen zu finden. Diese Suche sollte sich auch für die kommende<br />

Nacht auszahlen.<br />

36


37


TANZ DER<br />

Schon einmal zuvor durfte ich die Nordlichter über dem Vestrahorn<br />

erleben, aber was Mutter Natur dieses Mal auf dem Feuer hat, ist einfach<br />

unglaublich. Endlose Lichtvorhänge tanzen den Tanz der Glückseligkeit,<br />

sie erfüllen den gesamten Himmel mit einem magischen<br />

Schein, der mir vollkommen den Verstand raubt. Überwältigt vom<br />

himmlischen Schauspiel lege ich mich an einer Düne in den Sand und<br />

genieße mit bloßem Auge. Diesen Platz, der mir so viel Kraft gibt, in<br />

so einem besonderen Moment für mich alleine zu haben, erfüllt mich<br />

mit größter Demut und Dankbarkeit, dass ich ihm unbedingt die gebührende<br />

Aufmerksamkeit schenken will. Es spielt keine Rolle, wie oft<br />

man das Nordlicht sieht, es ist immer wieder zutiefst beeindruckend.<br />

Hat man es einmal im Leben gesehen, ist man süchtig.<br />

Der nächste Morgen verspricht keine Chance auf lohnende Fotos<br />

und so gönne ich mir eine ausgiebige Mütze voll Schlaf, gefolgt von<br />

Omars vorzüglichem Frühstück. Beim obligatorischen Besuch an der<br />

Gletscherlagune Jökulsárlón und dem benachbarten Eisstrand offenbart<br />

sich ein etwas enttäuschender Anblick. Kaum Eisbrocken am<br />

Strand, d.h. nur ein kurzer Stopp in der Lagune. Die Aussichten dort<br />

sehen vielversprechender aus. Mächtige Eisberge treiben nahe dem<br />

Ufer und ermöglichen einige kunstvolle Aufnahmen.<br />

Nachdem Strand fotografisch nicht viel hergibt, beschließe ich stattdessen<br />

eine Schlucht zu besuchen, welche schon lange auf meiner<br />

Wunschliste steht. Diese Entscheidung ist goldrichtig. Der Pfad führt<br />

einmal mehr durch das herbstliche Farbenmeer hinauf an die Kante<br />

der Schlucht. Ein grüner Schlund öffnet sich, mit schroffen Felshängen<br />

und Wasserfällen, die Gipfel von tiefhängenden Wolken eingehüllt,<br />

Schneeflocken tanzen in der kalten Luft und in der Ferne erklingt<br />

der Ruf des Kolkraben.<br />

Genau diese Momente sind es, warum ich gerade jetzt nach Island<br />

gekommen bin. Ein Hauch von Endzeitstimmung überkommt mich.<br />

38


GLÜCKSEELIGKEIT<br />

Faszinierend, wie intensiv man die Natur in so einer Situation erlebt.<br />

Vertieft in mein Abenteuer, will ich mich mit dem näher rückenden<br />

Reiseende gar nicht befassen. Erst mal geht es noch zu einem<br />

Wasserfall, der sich im Herbst von seiner schönsten Seite zeigt.<br />

Durch buntes Buschwerk fließen hier unzählige Wasserarme dem<br />

Hauptfluss entgegen. Um nichts in der Welt wollte ich diesen Anblick<br />

verpassen.<br />

Island, die wildromantische Insel im Nordatlantik übt eine Faszination<br />

aus, die sich schwer beschreiben lässt. Schon in der Luft entfaltet<br />

das Land seine Anziehungskraft. Beim Anflug über die Vulkane und<br />

den 8.000 km² großen Vatnajökull-Gletscher fühle ich mich sofort<br />

zu Hause. Oft wird mir die Frage gestellt: „Warum fährst du weg,<br />

bei uns ist es doch auch so schön?“ Das mag wohl sein, aber mir<br />

persönlich reicht das nicht. Die Fotografie hat mein Leben auf so<br />

vielerlei Weise bereichert, sie gibt mir die Möglichkeit, Tiere und<br />

Landschaften, die ich früher als kleiner Junge in Dokumentationen<br />

bewundert habe, mit eigenen Augen zu sehen und gleichgesinnte<br />

Menschen zu treffen. Wir alle befinden uns auf irgendeiner Reise.<br />

Ich bin auf meiner irgendwann einmal falsch abgebogen, jetzt<br />

versuche ich den Weg zurück zu finden, und dieser Weg endet sicher<br />

nicht im Alpenvorland.<br />

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41


TRADITIONSBÄCKEREI<br />

BÄCKEREI<br />

LUIDL<br />

Tradition seit 1840<br />

Der Name Luidl in Großweil verbindet sich mit bewährter Tradition im Bäckerhandwerk. Der Betrieb<br />

wurde 1840 von Johann Luidl gegründet und blieb bis heute ein Familienbetrieb. Stefan Luidl betreibt das<br />

Handwerk bereits in der sechsten Generation. Sein Onkel Xaver, der den Betrieb übernehmen sollte, verstarb 1982 im<br />

Alter von 28 Jahren. Nach diesem schweren Schicksalsschlag übernahm seine Mutter Gabriele Luidl das Geschäft und<br />

sein Großvater Xaver Luidl führte die Bäckerei weiter, da Stefan erst sieben Jahre alt war. Stefan absolvierte nach der<br />

Bäckerausbildung die Prüfung zum Bäckermeister und machte anschließend noch den Abschluss zum Betriebswirt des<br />

Handwerks. Er war froh, dass er noch viele Jahre mit seinem Großvater zusammenarbeiten konnte.<br />

Gabriele Luidl erweiterte den dazugehörigen Edeka-Markt und gemeinsam vergrößerten sie den Betrieb mit weiteren<br />

Standorten in Ohlstadt und Eschenlohe. Stefans Frau Petra und seine Schwester Andrea Weidehaas führen mittlerweile<br />

den Edeka-Markt und werden immer noch von der Seniorchefi n unterstützt. Hier gibt es, neben dem Lebensmittelsortiment,<br />

eine 15 Meter lange Frischetheke mit ihren guten Backwaren, frischem Fleisch, Wurst und Käse sowie einer<br />

Heißen Theke mit abwechselnden Mittagsgerichten. Man fi ndet unter anderem Produkte der Metzgerei Haller, der<br />

Schaukäserei Ammergauer Alpen, der Käs’hüttn und geräucherten Fisch von der Fischerei Walchensee.<br />

Familie Luidl beschäftigt 70 Mitarbeiter, sieben BäckerInnen, zwei Bäckermeister und eine Konditormeisterin.<br />

42


LUIDL<br />

SPASS AM BERUF<br />

Stefan Luidl ist stolz auf die sechs Generationen seiner Familie, die das traditionelle Handwerk mit viel Fleiß, Optimismus und<br />

Engagement geprägt haben. Seine Begeisterung für diesen Beruf ist unübersehbar: „Die Möglichkeit, mit verschiedenen Rohstoff en kreativ<br />

zu sein und etwas Eigenes zu gestalten, ist einfach schön. Jeden Tag sieht man, was man erreicht hat, und das gibt einem ein gutes Gefühl.“<br />

Für diese Art der Selbstständigkeit ist die Unterstützung durch die Familie und den Partner von entscheidender Bedeutung, wie<br />

Petra Luidl betont. Sie selbst stammt aus der Bäckerfamilie Friedrich und bringt ihr Fachwissen in den Betrieb mit ein. „Man braucht<br />

einen Partner, der einen unterstützt und versteht. Das gegenseitige Verständnis ist unverzichtbar – sonst ist das nicht machbar.“ Die Familie Luidl kann<br />

auf einen starken Rückhalt zählen und ihr Team ist hervorragend aufgestellt. Ob ihre Kinder Jennifer und Christopher einmal in<br />

ihre Fußstapfen treten werden, ist noch ungewiss. „I dad mi frein“, sagt Stefan schmunzelnd. „Aber natürlich müssen sie ihr eigenes Glück<br />

fi n d e n“ , ergänzt Petra.<br />

JEDEN TAG SIEHT MAN,<br />

WAS MAN ERREICHT HAT,<br />

UND DAS GIBT EINEM EIN<br />

GUTES GEFÜHL.<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

Die Corona-Pandemie hat uns alle vor Herausforderungen gestellt. Der hohe Krankheitsstand und die Schwierigkeiten der Pandemie<br />

konnten durch gute Teamarbeit und Verständnis aller Mitarbeiter ausgeglichen werden.<br />

Aber es gibt noch weitere Schwierigkeiten, gegen die man bestehen muss – insbesondere im Kampf gegen industrielle Erzeugnisse.<br />

Wenn man qualitativ hochwertige Rohstoffe verwendet, kann man in der Regel nicht mit den Preisen der Industrie mithalten. Dieses<br />

Problem betrifft viele Branchen, aber es gibt ein deutliches Unterscheidungsmerkmal: die Qualität der Produkte. Bei Luidls wird<br />

auf regionale Rohstoffe mit konstanter Qualität gesetzt. Dafür garantieren regionale Anbieter wie die Vogtmühle in Illertissen, die<br />

Leitzachmühle in Miesbach und die Bayernmühle in Aichach. Die Luidls bleiben ihrer Philosophie treu und verwenden nur ausgewählte<br />

frische Zutaten.<br />

43


KULTUR & TRADITION<br />

WAS MACHT EIN GUTES BROT AUS?<br />

Das lässt sich relativ schnell auf den Punkt bringen: Natursauerteig, unbehandeltes Mehl mit konstanter Qualität, lange Teigzeiten<br />

und eine optimale Versäuerung. „Und natürlich das richtige Händchen und die Liebe zur Arbeit“, bekräftigt Petra. Die große Vielfalt an<br />

Broten wird ohne Verwendung von Zusatzstoffen und fertigen Backmischungen angeboten. Die Brote werden mit reinem Natursauerteig<br />

und unbehandeltem Meersalz gebacken. Das Brotgewürz wird nach Opas Rezept gemischt, geröstet und in der hauseigenen<br />

Mühle gemahlen. So bleibt das volle Aroma erhalten. Weizenfreie Produkte gibt es selbstverständlich auch, wobei es eine Kunst ist,<br />

diese auch schmackhaft hinzubringen. Ein Highlight ist als „Allround-Brot“ der beliebte „Großweiler Laib“. Man kann sich durch das<br />

Angebot der verschiedenen Backwaren überraschen lassen.<br />

EHRENAMT UND AUSZEICHNUNG 2022<br />

Ein großer Applaus für alle Ehrenamtlichen und Arbeitgeber, die sich für unsere Sicherheit einsetzen! Das Innenministerium hat<br />

im Rahmen des Blaulichtempfangs „Sicheres Bayern“ im November 2022 eine besondere Auszeichnung vergeben: Den Titel<br />

„Ehrenamtsfreundlicher Betrieb – Gemeinsam für mehr Sicherheit“. Stefan Luidl ist einer der Glücklichen, die diese<br />

Urkunde entgegennehmen durften, da er viele aktive Feuerwehrler beschäftigt und die bei einem Notfalleinsatz von der Arbeit<br />

sofort freigestellt werden. Als Gruppenführer der Freiwilligen Feuerwehr Groß- und Kleinweil ist er bei vielen Einsätzen dabei<br />

und sorgt bei großen Schadensereignissen für die Verpflegung. „Wir möchten uns bei Stefan Luidl und allen anderen engagierten Ehrenamtlichen<br />

herzlich bedanken! Ihre Arbeit ist unverzichtbar und macht unsere Welt sicherer.“<br />

NACHHALTIGKEIT UND ENERGIEWENDE<br />

Momentan wird in der Bäckerei eine Wärmerückgewinnung praktiziert, indem die Wärme der Kälteanlagen abgefangen<br />

und gespeichert wird. Im Sommer kommt dann das warme Wasser ausschließlich von den Kälteanlagen. Ein erklärtes<br />

Ziel von Stefan Luidl ist es, ein Blockheizkraftwerk (BHKW) aufzubauen, eine Anlage zur Gewinnung von elektrischer Energie<br />

und Wärme. Neben dem eigenen Wärmeverbrauch kann ein Überschuss auch als Nutzwärme in ein Wärmenetz einge-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

44


speist werden. Dazu ist der Anschluss an ein Fernwärmenetz notwendig. Dieser<br />

Anschluss ist laut Stefan Luidl schon seit drei Jahren geplant. Er hofft<br />

dabei auf eine zeitnahe Entscheidung wegen der notwendigen Planungssicherheit,<br />

auch gerade wegen der Aufl agen und Randbedingungen hinsichtlich Heizungserneuerung.<br />

Momentan läuft eine Abklärung durch „Energiewende Oberland“. Es<br />

sind noch viele bürokratische Hürden abzuarbeiten.<br />

Fuchsgenau<br />

und Ranzenschlau<br />

Backen ist eine Kunst, die viele Facetten hat. Wenn man durch die Backstube<br />

geht, wächst die Neugier und man erkennt die Vielfalt des Backhandwerks. Man<br />

staunt über die Handfertigkeit, mit der die verschiedenen Kreationen entstehen,<br />

und spürt die Leidenschaft, mit der diese Arbeit ausgeführt wird. Das Backhandwerk<br />

ist nicht nur ein wichtiger Wirtschaftszweig, sondern auch ein wichtiger Teil<br />

unserer Kultur und Tradition. Petra und Stefan Luidl tragen mit ihrem Engagement<br />

und ihrem Bekenntnis zu diesem Handwerk überzeugend zum Erhalt dieser<br />

Tradition bei. Mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung schaffen sie es, die alten<br />

Rezepte am Leben zu erhalten und gleichzeitig neue kreative Ideen zu entwickeln.<br />

Sie sind ein wichtiger Teil dieser Tradition und inspirieren uns alle, die Schönheit<br />

und Vielfalt dieses Handwerks zu schätzen und zu bewahren.<br />

Schulranzenberatung<br />

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Autor & Fotos: Andreas Sauer<br />

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45


FILMKUNST<br />

Uli<br />

DECKER<br />

Regisseurin und Drehbuchautorin<br />

46


ANIMA - DIE KLEIDER MEINES VATERS<br />

Uli<br />

DECKER<br />

Filme, die in Murnau spielen, gibt es<br />

einige.<br />

Auch „ANIMA – Die Kleider meines<br />

Vaters“, das Werk von Regisseurin und<br />

Drehbuchautorin Uli Decker, spielt in<br />

Murnau.<br />

Und doch ist er anders, weil Murnau<br />

zwar Spielort ist, aber den Ort von<br />

einer ganz anderen Seite beleuchtet.<br />

In „ANIMA“ erzählt Uli Decker die<br />

Geschichte ihres Vaters und die eines<br />

Geheimnisses.<br />

Der Film berührt und geht mitten ins<br />

Herz. Er ist bewegend und regt zum<br />

Nachdenken an. Er ist voller Tiefe<br />

und Witz – und lässt einen auch<br />

schmunzeln.<br />

Bereits kurz nach der Veröffentlichung<br />

erhielt „ANIMA – Die Kleider meines<br />

Vaters“ Preise und Auszeichnungen.<br />

Als wir Uli Decker, die in Berlin lebt, erreichen, ist sie erleichtert.<br />

Erst wenige Tage zuvor wurde ihr Film nach zahlreichen Festivals<br />

zum ersten Mal in Murnau gezeigt – kurz danach postete sie auf<br />

Instagram ein Foto aus dem Kinosaal und ließ ihren Gefühlen freien<br />

Lauf: „Danke euch allen fürs Daumendrücken und Drandenken. Da<br />

hatte ich jahre-/jahrzehntelang Panik vor diesem Termin – ANIMA<br />

in Murnau. Ich rechnete mit Pfiffen und Buhrufen und damit, mich<br />

hier nie wieder sehen lassen zu können, hatte Angst um den Ruf<br />

meiner Mutter und Schwester. Und dann: minutenlanger Applaus<br />

und Standing Ovations. Ich muss das erstmal verdauen!“<br />

Im Interview mit der <strong>Melange</strong> führt Uli Decker diese Worte noch<br />

weiter aus: „Der Produktionsprozess war sehr kräftezehrend. Jetzt, wo<br />

der Film fertig ist, bin ich sehr glücklich, dass wir etwas Besonderes<br />

geschaffen haben. Etwas, das sich jahrelang anfühlte, als wollte ich<br />

nach den Sternen greifen.“ Nach den Sternen greifen – so fasst sie in<br />

Worte, was ihr schier unmöglich schien.<br />

Rückblende: Uli Decker wächst in Murnau auf – ein Ort, der<br />

für viele wie Bayern aus dem Bilderbuch wirkt. Berge, Seen, Traditionen,<br />

Werte. Ihr Vater Helmut ist Lehrer und lebt mit seiner Ehefrau<br />

Monika, Uli und ihrer Schwester am Staffelsee.<br />

Auch wenn die Familie nach außen hin den Normen, die die Gesellschaft<br />

vorgibt, entspricht, hat ihr Vater eine andere, verborgene Seite.<br />

Seit er Kind ist, trägt er gerne Frauenkleider – muss diese Vorliebe<br />

aber verstecken, weil in der patriarchal geprägten Gesellschaft kein<br />

Platz dafür ist. Erst als Helmut Decker im Alter von 62 Jahren nach<br />

einem tragischen Fahrradunfall stirbt, erfahren seine Kinder davon.<br />

Uli bekommt von ihrer Mutter Monika eine Kiste, dazu die Tagebücher<br />

ihres Vaters. Stück für Stück kommt sie seinem Geheimnis<br />

auf die Spur.<br />

Ein Geheimnis, das sie nun zum Thema ihres Films macht. „Ich habe<br />

mir in diesem Film auch mein eigenes Bild von meinem Vater gemacht<br />

– mit diesem Bild kann ich mich versöhnen.“<br />

Uli Decker ist froh und dankbar, dass ihre Mutter, ihre Schwester und<br />

Weggefährten im Film sprechen. „Vor 17 Jahren wäre meine Mutter<br />

nicht so entspannt gewesen. Ich musste sie nicht lange überreden, dass<br />

sie mitmacht, sie wollte mich unterstützen.“<br />

17 Jahre – so lange ist es nämlich her, dass Uli Decker ihren ersten<br />

Entwurf geschrieben hat. „Ich bin damals sehr schnell davon abgekommen.<br />

Ich wollte die Geschichte erzählen, aber nicht in dokumentarischer<br />

Form – das war mir zu persönlich.“<br />

47


FILMKUNST<br />

Uli<br />

DECKER<br />

Mit ihrer heutigen Co-Autorin Rita Bakacs entstand schließlich vor<br />

sieben Jahren die Idee, einen Animationsfilm zu machen, was allerdings<br />

am beschränkten Budget scheiterte. Entstanden ist nun „ein<br />

Film, der viel mit Fantasie spielt, der auch die Grenze zwischen Realität,<br />

Fantasie und Traum verschwimmen lässt.“<br />

Das Ergebnis ist die eine Sache, das Team, die andere. Uli Decker<br />

vergisst nicht, sie alle zu nennen. Da ist Falk Schuster mit seinem Animationsteam<br />

aus Halle. „Durch die Animationen gewinnt der Film<br />

Leichtigkeit und eine bunte Fantasieebene, die sich mit den anderen<br />

Elementen zu einem organischen, bunten Ganzen fügt.“<br />

Amparo Mejías und Frank Müller waren für den Filmschnitt zuständig:<br />

„Sie sind meine Helden, denn beide verstanden den Sinn für Humor<br />

und den Tonfall, den ich treffen wollte, von Wort zu Wort und<br />

von Sekunde zu Sekunde.“<br />

„Als Kind hatte ich<br />

das Gefühl in enge<br />

Rollenvorstellungen<br />

passen zu müssen ...“<br />

Außerdem im Team: Kamerafrau Siri Klug. „Sie half auch beim<br />

Dreh, den Raum und die Atmosphäre zu kreieren, in die sich die Interviewpartner*innen<br />

fallen lassen konnten.“ Und nicht zuletzt: Cora<br />

Frost und Anna Kühlein. Cora Frost spielt im Film mit, stellte zwei<br />

Lieder für den Soundtrack zur Verfügung. Anna Kühlein verband<br />

die sehr diversen Musikstile von ANIMA mit ihren einfühlsamen<br />

Kompositionen.<br />

Intim ist das Thema ohne Zweifel, das Uli Decker in ihrem Werk bespricht.<br />

„Mein Vater hat sich entschieden, nach Murnau zu ziehen,<br />

weil er die Natur und die Landschaft geliebt hat, die Gegend, die<br />

Berge. Es war ihm wichtig, an einem schönen Ort zu leben. Dass das<br />

einhergeht mit einer gewissen Enge und einem konservativen Lebensstil<br />

– war die Kehrseite der Medaille.“<br />

In Murnau war es Helmut Decker unmöglich, seine andere Seite auszuleben.<br />

Es musste heimlich, still und leise passieren. Nur in München<br />

wagte er sich manchmal auf die Straße, ging in Frauenkleidern<br />

durch die Fußgängerzone. Warum ihr Vater seine Leidenschaft nie<br />

öffentlich gemacht hat? „Er war sich fast sicher, dass er dann meine<br />

Mutter verlieren würde und seinen Beruf als Lehrer. Er wollte sicherlich<br />

kein schrilles Leben führen am Rand der Gesellschaft, denn er war<br />

ansonsten eher bodenständig.“<br />

Ihre eigene Erfahrung mit einengenden Geschlechterrollen war mit<br />

ein Grund, warum Uli Decker erzählen möchte, wie es ist, in einem<br />

Umfeld aufzuwachsen, „in dem es nur eine akzeptierte Variante zu<br />

leben gibt.“ Sie selbst sagt über sich: „Ich bin sowohl der Landschaft<br />

als auch den Traditionen sehr verbunden. Oberbayern und das Voralpenland<br />

sind meine Heimat.“ Und dennoch: „Es war schwierig,<br />

meinen Platz darin zu finden. Als Kind hatte ich das Gefühl, in enge<br />

Rollenvorstellungen passen zu müssen und als Mädchen von vielem<br />

ausgeschlossen zu sein, was mich interessierte. Alles, was Männer und<br />

Jungen machten, wurde bewundert, alles Weibliche eher belächelt und<br />

geringgeschätzt. Und in Literatur und Kino gab es nur wenige starke<br />

weibliche Vorbilder.“<br />

ANIMA ist ein Film gegen die Enge in Köpfen<br />

und Herzen, der viele Menschen anspricht.<br />

„Ich habe immer gesagt, dass ich einen Film für alle Menschen machen<br />

möchte. Junge Menschen abholen, ältere auch – und alle dazwischen.<br />

Auch Menschen, die sich nicht mit queeren Themen auseinandersetzen.“<br />

48


Uli Decker: „Ich habe das Gefühl, dass das geklappt hat.“<br />

Ihr Wunsch? Dass der Film Auslöser für Gespräche ist.<br />

„Manche Menschen fühlen sich vielleicht an ihre eigene Familie erinnert,<br />

dass es Dinge gibt, die sie nie gefragt oder besprochen haben.<br />

Andere merken, dass sie sich das ganze Leben für etwas geschämt<br />

haben und fi nden Ermutigung, zu dem zu stehen, was sie sind.<br />

Andere merken, dass sie Vorurteile haben, und hinterfragen das.<br />

Wenn wir alle immer vorgeben, das gleiche Stück zu spielen und<br />

so tun, als gäbe es nur eine Art zu leben, dann entwickelt sich die<br />

Gesellschaft nicht weiter. Wir Menschen sind alle unterschiedlich<br />

und gehören doch zusammen. Und damit sollten wir umgehen lernen.“<br />

Autorin: Dagmar Zimmermann<br />

Fotos: Bela Raba<br />

Patrick<br />

TRESSET<br />

We are here<br />

and now<br />

01.07. –<br />

19.08. 2023<br />

In Zeiten von AI und Robotics freuen wir uns<br />

auf Patrick Tresset (*1967) und seine<br />

Ausstellung "We are here and now".<br />

Mit den als „performative Installation“<br />

beschriebenen Zeichenrobotern überträgt<br />

Tresset den technischen Fortschritt in die<br />

Kunst. Alles läuft darauf hinaus, einen<br />

Dreiklang zwischen dem Künstler, der<br />

Maschine und dem menschlichen Modell als<br />

Gesamtkunstwerk zu erleben, in dem Mensch<br />

und Maschine nicht gegeneinander, sondern<br />

Hand in Hand arbeiten – Strich für Strich.<br />

PROGRAMM SOMMER 2023<br />

Während der Öffnungszeiten oder nach<br />

vorheriger Vereinbarung laden wir Gäste ein,<br />

selbst Teil der Performance zu werden und<br />

sich von der Installation zeichnen zu lassen.<br />

PULPO GALLERY<br />

Obermarkt 51<br />

82418 Murnau<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

Mi – Fr 10:00 – 16:00 h | Sa 10:00 – 14:00 h<br />

und nach Vereinbarung: visit@pulpogallery.com<br />

49


Chris Tautorus<br />

Rechtsanwalt<br />

Hermann Tenhaven<br />

Steuerberater Dipl. Oec.<br />

Michael Huber<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Monika Vogt<br />

Rechtsanwältin<br />

Untermarkt 16 • 82418 Murnau<br />

Telefon 08841 62 62-0<br />

Email info@tius-kanzlei.de<br />

www.tius-kanzlei.de<br />

• Erbrecht<br />

• Nachfolgegestaltung<br />

• Testamentsvollstreckung<br />

• Betreuungsrecht<br />

• Einkommensteuer<br />

• Jahresabschlüsse<br />

• Finanz- &<br />

Lohnbuchhaltung<br />

• Erbschaft- und<br />

Schenkungssteuer<br />

• Existenzgründung<br />

• Digitale Kanzlei<br />

• Familienrecht<br />

• Erbrecht<br />

• Vermögensauseinandersetzung<br />

• Immobilienrecht<br />

• Arbeitsrecht<br />

• Erbrecht<br />

• Verkehrszivilrecht und OWI<br />

50<br />

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BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Interview<br />

mit PD Dr. med.<br />

Julian<br />

Fürmetz<br />

<br />

ALTER: 44 Jahre<br />

AN DER<br />

BG UNFALLKLINIK MURNAU:<br />

Seit September 2021<br />

POSITION: Leitender Arzt<br />

Sporttraumatologie und<br />

Arthroskopische Chirurgie<br />

Ausbildung & Werdegang:<br />

• 2004 bis 2008: Dissertation am Max-Planck-Institut für Kognitions- und<br />

Neurowissenschaften Leipzig<br />

• 2008: Staatsexamen im Studium der Humanmedizin und Approbation<br />

• 2013: Zusatzbezeichnung Notfallmedizin<br />

• 2015: Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

• 2016-2021: Oberarzt und Sektionsleiter Kniechirurgie und Sporttraumatologie<br />

an der Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie<br />

am LMU Klinikum München<br />

• 2017: Zusatzbezeichnung Spezielle Unfallchirurgie<br />

• 2020: Abschluss des Habilitationsverfahrens im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

• Seit 2021: Leitender Arzt an der BG Unfallklinik Murnau<br />

52


PD DR. MED. JULIAN FÜRMETZ<br />

PD Dr. med. JULIAN FÜRMETZ behandelt gemeinsam mit seinem Team der Sporttraumatologie<br />

und Arthroskopischen Chirurgie an der BG Unfallklinik Murnau die großen Gelenke des menschlichen Körpers. Ziel<br />

seiner medizinischen Arbeit ist es, das jeweilige Gelenk nach einem Arbeits- oder Sportunfall oder bei degenerativen<br />

Erkrankungen wiederherzustellen und zu erhalten.<br />

Für eine möglichst rasche und vor allem vollständige Wiederherstellung der Funktion und Anatomie des Gelenks<br />

setzt Dr. Fürmetz mit seinem Team auf ein breites, konservatives und operatives Behandlungsspektrum nach neuestem<br />

wissenschaftlichem Kenntnisstand.<br />

Moderne minimalinvasive, arthroskopische Therapieverfahren und komplexe Operationen zur Rekonstruktion<br />

haben hierbei einen wichtigen Stellenwert. Die hohe Zahl an Unfallverletzten an der BG Unfallklinik Murnau und die<br />

Spezialisierung des Teams begründen dabei die besondere Expertise und Qualität in der Behandlung. Neben der<br />

klinischen Behandlung liegt sein wissenschaftlicher Schwerpunkt auf der Weiterentwicklung von Rekonstruktionsverfahren<br />

rund um das Kniegelenk.<br />

Interview<br />

Knie, Schulter, Ellenbogen –<br />

? ! im Interview spricht PD Dr. med.<br />

JULIAN FÜRMETZ darüber, was<br />

ihn an diesen Gelenken so begeistert, wie ein<br />

ganz normaler Tag eines Chirurgen aussieht<br />

und seine zweite berufliche Leidenschaft, die<br />

Forschung.<br />

? Lieber Herr Dr. Fürmetz, erinnern Sie sich noch, weshalb<br />

Sie sich nach Ihrem Medizinstudium für die Spezialisierung<br />

Sporttraumatologie und Arthroskopische Chirurgie<br />

entschieden haben?<br />

Ich wusste relativ früh durch Praktika in der Chirurgie, dass<br />

ich das machen will. Letztlich war es dann die Bandbreite<br />

der Unfallchirurgie, die diesen Fachbereich für mich so interessant<br />

gemacht hat. Man ist dabei ja thematisch zwischen<br />

Notfall- und Intensivmedizin, Unfallchirurgie und orthopädischer<br />

Chirurgie, bis hin zur konservativen Orthopädie<br />

angesiedelt und bekommt damit Einblick in ein ganz breites<br />

Spektrum der Medizin. Die Spezialisierung im Bereich<br />

Sporttraumatologie kam durch meine eigene Begeisterung<br />

am Sport und durch mein nebenberufliches Engagement im<br />

Profisport.<br />

Mit der Arthroskopie konnte ich meine chirurgischen Fähigkeiten<br />

noch erweitern und den Schwerpunkt hin zur Behandlung<br />

von Gelenkverletzungen legen.<br />

? Mit welchen Problemen kommen die Patientinnen<br />

und Patienten zu Ihnen?<br />

Meine Schwerpunkte sind Knie, Schulter und Ellenbogen.<br />

Dadurch, dass wir eine BG Klinik sind, kommen viele Patientinnen<br />

und Patienten nach einem Arbeitsunfall zu uns.<br />

Bei ihnen geht es darum, sie mit allen geeigneten Mitteln<br />

wieder für ihren Alltag und ihre Berufstätigkeit fit zu machen.<br />

Aber wir haben auch Personen, die sich in ihrer Freizeit an<br />

einem der Gelenke verletzt haben.<br />

Häufig kommen auch Patientinnen und Patienten zu uns,<br />

die extern operiert worden sind und bei denen wir sehen<br />

müssen, ob wir noch etwas verbessern können. Am Knie behandeln<br />

wir sehr häufig Band- und Meniskusverletzungen,<br />

Veränderungen am Knorpel und Frakturfolgen.<br />

53


PD DR. MED. JULIAN FÜRMETZ<br />

? !<br />

Den Gelenkersatz am Knie deckt wiederum unsere Endoprothetik-Abteilung<br />

ab. Bei Schulter und Ellenbogen behandeln wir alle<br />

Formen der Verletzung und führen letztlich auch die Endoprothetik<br />

durch.<br />

Wir ersetzen also das natürliche durch ein künstliches Gelenk.<br />

Da wir viele fachliche Überschneidungen haben, ist der Austausch<br />

zwischen uns und der Abteilung für Endoprothetik sehr gut<br />

und unsere Patienten betreuen wir gemeinsam auf einer großen<br />

Station.<br />

? <br />

<br />

Nein, die Konzentration kommt im OP automatisch. Viele Leute<br />

fragen sich, wie man sich überhaupt so lange konzentrieren kann,<br />

bei komplexen Operationen beispielsweise, die auch einmal mehrere<br />

Stunden dauern können. Aber dadurch, dass man so fokussiert<br />

ist, vergeht die Zeit erstaunlich schnell. Wenn ich dann aber<br />

am Ende des Tages nach Hause fahre, merke ich schon, dass es<br />

anstrengend war. Vor allem bei komplexen, technisch anspruchsvollen<br />

Operationen, die wir hier in Murnau durchaus häufiger haben.<br />

Aber genau deshalb wollte ich auch an die BG Unfallklinik<br />

hier in Murnau, denn diese Herausforderung macht meinen Beruf<br />

so spannend.<br />

Ansonsten sehe ich mir vor einer Operation die Röntgen- und<br />

MRT-Aufnahmen noch einmal genau an und gehe im Kopf den<br />

Plan durch, den ich mir für den Eingriff gemacht habe. Ich habe<br />

immer eine konkrete Strategie im Kopf, wie ich operieren werde<br />

– aber auch einen Plan B oder C, wenn nicht so operiert werden<br />

kann, wie vorab geplant.<br />

Interview<br />

Julian Fürmetz<br />

? Welchen Bereich operieren Sie besonders gern?<br />

Am liebsten operiere ich das Knie. Dieses sehr komplexe Gelenk<br />

fasziniert mich sogar so sehr, dass ich dazu gemeinsam mit zwei<br />

Kollegen ein neues medizinisches Standardwerk zum Knie herausgebracht<br />

habe*. Wenn man sieht, wie viel Wissen schon für<br />

dieses eine Gelenk notwendig ist, wird auch klar, weshalb in der<br />

Medizin eine hohe Spezialisierung stattfindet.<br />

Aber wie fast alle Chirurginnen und Chirurgen hier in der Klinik<br />

habe ich eine breite Ausbildung genossen und kann auch andere<br />

chirurgische Bereiche abdecken. Das ist auch notwendig, denn<br />

wir versorgen Verletzte ja in einem überregionalen Traumazentrum<br />

auch abends und am Wochenende über ein Dienstsystem.<br />

So ist man einerseits sehr spezialisiert, bleibt aber immer auch<br />

ein Stück weit Generalist.<br />

Ich persönlich empfinde das als einen großen Vorteil der BGU<br />

Murnau und genau das gefällt mir auch so gut an meiner Arbeit<br />

hier in der Klinik. Es ist wichtig, vielseitig zu bleiben und verschiedene<br />

Operationstechniken oder Lösungen anwenden zu können<br />

und nicht immer nur eine Operation durchzuführen.<br />

? Sie haben die Vorzüge der BG Unfallklinik Murnau bereits erwähnt.<br />

Was macht die Klinik für Sie so besonders?<br />

Ich habe ja auch schon an anderen Kliniken gearbeitet und muss<br />

sagen, das Niveau hier in Murnau ist schon sensationell gut. Die<br />

einzelnen Fachbereiche sind stark miteinander verzahnt. Wir<br />

in meiner Abteilung sprechen uns wie bereits erwähnt eng mit<br />

der Abteilung für Endoprothetik ab. Aber natürlich auch mit der<br />

Traumatologie, septischen Chirurgie, Kinderorthopädie und allen<br />

weiteren Disziplinen. So können wir gegenseitig von unserer Expertise<br />

profitieren. Wir besprechen komplexe Fälle im Team und<br />

haben dann die Möglichkeit, bei Bedarf auch einmal gemeinsam<br />

mit einem Kollegen oder einer Kollegin mit einem anderen Spezialgebiet<br />

zu operieren. Diese Praxis bringt eine sehr hohe Qualität<br />

in der Patientenversorgung mit sich.<br />

? Wie verläuft bei Ihnen ein üblicher Arbeitstag?<br />

Ich habe jeden Morgen eine Besprechung mit meinem Team,<br />

bei dem wir die Indikationen besprechen, also wen operieren wir<br />

weshalb und wie. Das ist sozusagen der erste Check.<br />

Hier diskutieren wir z. B. auch verschiedene Operations- oder<br />

Behandlungsmöglichkeiten. Dann haben wir noch einmal eine<br />

gemeinsame Besprechung mit dem gesamten Chirurgenteam,<br />

bei dem aus dem Nachtdienst berichtet wird, also welche Patienten<br />

wurden neu aufgenommen, was wurde nachts operiert. Dann<br />

ist es meist kurz vor acht und wir gehen entweder in den OP oder<br />

auf Visite. Wir teilen uns also auf – ein Teil von uns geht in den<br />

OP und ein Teil in die Visite. Wer im OP ist, bleibt da auch meist<br />

durchgehend bis nachmittags.<br />

Am Nachmittag findet täglich eine Indikationsbesprechung mit<br />

unserem Ärztlichen Direktor Prof. Fabian Stuby statt. Hier stellt<br />

54


BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

jede medizinische Abteilung die Fälle vor, die sie gerade behandelt.<br />

Das ist also der zweite Check. Bei Bedarf werden dort noch einmal<br />

komplexe Fälle besprochen. Ein sehr wertvoller Austausch wie ich<br />

finde.<br />

Abgesehen davon habe ich ca. 1,5 Tage in der Woche Sprechstunde<br />

für meine Patientinnen und Patienten. Und natürlich fallen neben<br />

dem medizinischen Bereich auch einige administrative Aufgaben an.<br />

? Hatten Sie in der Sporttraumatologie auch schon mit Profisportlerinnen<br />

und -sportlern zu tun?<br />

Ja, tatsächlich. Ich habe zwischen 2013 und 2017 bei 1860 München<br />

das Nachwuchsleistungszentrum und zwischendurch auch die Profis<br />

betreut. Auch beim DFB war ich zu dieser Zeit in der Nachwuchsbetreuung<br />

aktiv. Das war sehr interessant, weil der DFB tolle Möglichkeiten<br />

hat. Dort ist alles vorhanden, was man sich für die Behandlung<br />

der Sportlerinnen und Sportler wünschen kann, vor allem auch sehr<br />

versierte Physiotherapeuten, mit denen man sich austauschen kann.<br />

Und natürlich ist es auch schön, guten Fußball zu sehen. Aber nachdem<br />

ich diese Tätigkeit nebenberuflich gemacht habe, ließ sich das<br />

zuletzt nicht mehr mit dem Klinikalltag vereinbaren.<br />

Einer der Fachärzte bei mir im Team, Herr Dr. Boris Mandryka<br />

ist aktuell Mannschaftsarzt für die Deutsche Hockeynationalmannschaft.<br />

Unsere Expertise aus dem Profibereich fließt letztlich auch in<br />

die Behandlung aller unserer Patientinnen und Patienten ein.<br />

? Was machen Sie als Ausgleich zu Ihrem Beruf?<br />

Ich verbringe vor allem Zeit mit meiner Familie und Freunden. Auch<br />

spiele ich nach wie vor gerne Fußball oder gehe in die Berge.<br />

? Wie groß ist Ihr Team und was zeichnet die Teamarbeit in der<br />

Klinik aus?<br />

Mein Team besteht aus neun Personen: Zwei Sekretärinnen, zwei<br />

Assistenzärzte, zwei Fachärzte, zwei Oberärzte und ich als leitender<br />

Arzt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Klinik funktioniert<br />

sehr gut. Wir arbeiten beispielsweise auch sehr eng mit dem Institut<br />

für Biomechanik zusammen, das experimentelle Forschung im Bereich<br />

der Biomechanik betreibt. Das ist für mich perfekt, denn so kann<br />

ich auch wissenschaftlich aktiv sein, was mir viel Freude bereitet und<br />

meinen Beruf noch abwechslungsreicher macht. Die Forschung ist<br />

für mich die perfekte Ergänzung zum klinischen Alltag. Ich habe viel<br />

Spaß daran, kreativ sein zu können und zu tüfteln. Ein Hauptschwerpunkt<br />

von mir ist hier die Arbeit mit 3D Bildgebung und<br />

Operationsplanung in 3D.<br />

? Wie wird sich Ihrer Meinung nach Ihr Fachbereich künftig<br />

entwickeln?<br />

Manche Operationsmethoden sind gleichgeblieben, aber das<br />

Verständnis von Verletzungen und der Biomechanik haben<br />

sich stark weiterentwickelt. Beispielsweise achten wir mittlerweile<br />

viel mehr als früher auf eine zusätzliche Stabilisierung bei<br />

Kreuzbandrupturen und auf die knöcherne Anatomie und haben<br />

dadurch eine geringere Re-Ruptur Rate der Bänder. Hier sind<br />

die Veränderungen stärker, als bei den eigentlichen Operationsverfahren,<br />

wobei dort natürlich auch ständig Neuerungen hinzukommen.<br />

Früher war z. B. die Diagnostik und Behandlung noch sehr röntgenbasiert.<br />

Das ist momentan sehr stark im Wandel. Via 3D<br />

Drucker können wir passgenaue Schablonen für den OP anfertigen<br />

und eine Operation viel individueller vorplanen. Die Entwicklung<br />

geht also stark in Richtung personalisierte Medizin. Mit<br />

dem erwähnten 3D-Druck Verfahren können künftig Prothesen<br />

oder Spezialimplantate ganz individuell angefertigt werden.<br />

Stark verändern wird sich auch die Vorplanung einer Operation.<br />

Es wird künftig möglich sein, speziell für die Anatomie und Biomechanik<br />

des einzelnen Patienten oder der Patientin angepasst<br />

zu operieren.<br />

* Seine Kompetenz und<br />

Expertise im Bereich des<br />

Kniegelenks veranlasste<br />

PD Dr. Julian Fürmetz<br />

dazu, gemeinsam mit<br />

Prof. Dr. Andreas Roth u.<br />

Prof. Dr. Wolfgang Böcker,<br />

das Standardwerk<br />

Referenz Orthopädie und<br />

Unfallchirurgie - Knie<br />

zu verfassen, das 2022<br />

im renommierten Thieme<br />

Fachverlag erschienen ist.<br />

55


BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

3D<br />

Planung komplexer Korrekturen<br />

im Bereich des Kniegelenks<br />

Bei komplexen Fehlbildungen ist eine genaue, präoperative Planung<br />

in allen Ebenen wesentliche Voraussetzung vor der eigentlichen<br />

Operation. Dies kann Komplikationen und Folgeeingriffe verhindern.<br />

Hierbei rückt die 3D Planung immer mehr in den Fokus.<br />

3D-Vorplanung<br />

einer Korrekturosteotomie am Kniegelenk<br />

Das verbirgt sich hinter der 3D Planung<br />

Zur präoperativen Planung benötigt der Facharzt den Datensatz eines<br />

Magnetresonanz- oder Computertomografen. Mit diesem Datensatz<br />

werden die Knochen am Computer in 3D rekonstruiert. Anschließend<br />

wird die neue mechanische Achse definiert und die Korrekturosteotomie<br />

am 3D Modell geplant. Nachdem der behandelnde Facharzt die<br />

Vorlage freigegeben hat, werden die Schablonen und Knochenmodelle<br />

für die Patientinnen und Patienten individuell produziert. Schließlich<br />

werden die patientenspezifischen Instrumente (Schablonen) sterilisiert<br />

und für die Operation verwendet. Die Produktion patientenspezifischer<br />

Instrumente (PSI) oder die Anwendung der Robotik ähnlich wie in der<br />

Knieprothetik sind neue Möglichkeiten bei Korrekturosteotomien, die<br />

sich aus der 3D Planung ergeben.<br />

Im 3D Drucker erzeugte Schablone*<br />

Die Vorteile der Methode<br />

Durch die präoperative Planung des Eingriffes und der<br />

Verwendung individueller Schablonen entstehen neben<br />

der Implantationsgenauigkeit folgende weitere Vorteile<br />

für Patientinnen und Patienten und Chirurginnen und<br />

Chirurgen:<br />

• Vorhersehbares und reproduzierbares Ergebnis<br />

• Kürzere Narkose- und Operationszeit<br />

• Verringerter Blutverlust und kleineres Embolierisiko<br />

• Weniger Instrumentensiebe und dadurch<br />

geringerer logistischer Aufwand<br />

Im 3D Drucker erzeugte Schablone**<br />

* und ** Im 3D Drucker erzeugte Schablone, angelegt an den Schienbeinkopf,<br />

der korrigiert wird. Die Schablone hilft dem Chirurgen, in der folgenden Operation<br />

die einzelnen Schritte wie vorgeplant durchzuführen.<br />

56


BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Medizinische<br />

und sportliche<br />

Hochleistung<br />

Seit neun Jahren betreut Dr. BORIS MANDRYKA,<br />

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie<br />

im Team um PD Dr. Julian Fürmetz, den A-Kader<br />

der deutschen Hockeynationalmannschaft.<br />

Prävention, aktive Wettkampfbetreuung und Rehabilitation<br />

der Verletzungen gehören zu diesem Aufgabenfeld.<br />

In naher Zukunft werden bei der diesjährigen Europameisterschaft<br />

im August ein Medaillenrang und die Olympiaqualifikation<br />

für 2024 angestrebt.<br />

Detaillierte Sportmedizinische Fragestellungen und operative<br />

Therapieoptionen werden vor diesem Hintergrund im<br />

Rahmen der Sprechstunde der BGU Murnau angeboten.<br />

Dr. Boris<br />

Mandryka<br />

Facharzt für Orthopädie<br />

und Unfallchirurgie im Team<br />

um PD Dr. Julian Fürmetz<br />

57


Hut<br />

ab,<br />

vor zwei Damen<br />

mit Sinn<br />

für Schönheit,<br />

Eleganz und<br />

Weiblichkeit.<br />

58<br />

CHAPEAU


CHAPEAU<br />

Henny<br />

Dietenberger<br />

und<br />

Sigi Franz<br />

...heißt im übertragenden Sinne so viel wie Hut ab, wir ziehen den Hut vor Ihnen.<br />

Wobei es diesen Damen sicher lieber wäre, wir würden endlich mal einen Hut aufsetzen.<br />

59


HUTLADEN CHAPEAU<br />

Hutladen<br />

Chapeau<br />

Den hab ich in Paris bestellt<br />

Von Panama bis Regenhut<br />

Wir müssen reden! Denken Sie auch manchmal, dass es in den vorangegangenen<br />

Zeiten eine elegantere Mode, einen besseren Stil gab<br />

als heute?<br />

Fallen Ihnen auch manchmal in Filmen die Straßenszenen auf, in<br />

denen alle gut behütet sind? Mit was für einer Eleganz und einem<br />

Schwung ziehen die Herren ihren Hut, wie üppig und zugleich mysteriös<br />

wirken die Frauen unter ihren breitkrempigen Kreationen,<br />

und auch ein unprätentiöser Glockenhut machte schon im Berlin der<br />

20er aus einer jungen Frau eine Städterin.<br />

Und heute? Falls Sie in Murnau und Umgebung wohnen, bemerken<br />

Sie vielleicht schon eine beginnende Veränderung: Seit 2019 gibt es<br />

den kleinen Hutladen „Lupenrein“, der jetzt bald „Chapeau“ heißen<br />

wird, wo sich der Nabel der oberbayrischen Hutwelt befi ndet.<br />

Geführt wird die Oase des guten Stils von den zwei stilbewussten<br />

Frauen Henny Dietenberger und Sigi Franz, unterstützt von ihren<br />

ebenso den Hüten verfallenen Mitarbeiterinnen Susanne Kohlhase,<br />

Frau der ersten Stunde und Verkaufsleiterin, und Alexandra<br />

und Alexandra, genannt Alex und Sandra. Zu unserem Gespräch<br />

kommen Frau Dietenberger und Frau Franz ebenfalls mit Hut, ob<br />

des eher regnerischen Wetters eine mit Regenhut und eine mit dem<br />

Klassiker der Hutwelt, dem Panama.<br />

Wie kommt man zu einem Hutladen?<br />

Frau Franz: Ich hab immer gern Hüte getragen. Und in Bad Homburg,<br />

wo ich gewohnt habe, gab es einen Hutladen, Rosenberger oder so ähnlich.<br />

Die Inhaberin hat nur Unikate gemacht, da hat man keinen Hut für unter<br />

800 Mark bekommen. Und da habe ich mir tatsächlich dann jeden Monat<br />

einen Hut gekauft. (Lacht) Ich habe mir auch welche ausgeliehen, das ist<br />

30 Jahre her ... Ich habe Hüte getragen, weil ich es einfach schön fand und<br />

meine Mutter auch nie ohne Hut aus dem Haus ist. Aber da in Bad Homburg<br />

hat nie jemand großartig einen Hut getragen. Irgendwann hat ein alter<br />

Mann auf der Straße zu mir gesagt, „Ist schon wieder Fasching?“ (Lacht)<br />

Und ich habe auch nie jemanden in dem Hutladen gesehen ...<br />

Das ist in Ihrem Laden ja anders.<br />

Frau Dietenberger: Ab dem ersten Tag. Ich weiß noch, wir haben um 12<br />

Uhr aufgemacht und haben an diesem Tag direkt einen Umsatz von 29,90<br />

Euro gehabt. Nicht viel, ich weiß. Aber wir haben uns sehr gefreut. Und wir<br />

haben immer Kunden da.<br />

Das liegt vielleicht auch an dem Sortiment?<br />

Frau Dietenberger: Ich habe schon viel mit Mode und in vielen Geschäften<br />

gearbeitet, aber ich habe noch nie erlebt, dass ein so kleiner Laden –<br />

wir haben acht oder zehn Quadratmeter – so ein breites und gleichzeitig<br />

tiefes Sortiment hat. Das ist unfassbar eigentlich. Und wir haben wirklich<br />

gute Möglichkeiten, schnell zu bestellen. Wir können schnell reagieren, wir<br />

können für die Kunden schnell nachbestellen. Wir haben wegen unserer Geschäftsverbindungen<br />

natürlich auch mit dem Preis gute Karten. Das muss<br />

man auch sagen. Und die Leute staunen immer wirklich über die Auswahl.<br />

Manche kommen rein und sagen, „mir steht kein Hut“ und die gehen mit<br />

Hut raus, weil es auch oft an der Auswahl liegt.<br />

Welche Marken führen sie denn?<br />

Frau Franz: Wir haben wirklich freundschaftliche Geschäftsbeziehungen<br />

zu Breiter aus München. Die verkaufen ganz andere Sachen als wir hier.<br />

Ich fahre dahin, suche mir Hüte aus für Murnau. Aber wir haben auch die<br />

Firma Bedacht zum Beispiel. Oder Borsalino, Stetson, Mayser ...<br />

Gibt es eigentlich das „Hutgesicht“?<br />

Frau Dietenberger: Also die meisten haben ein Hutgesicht! Es gibt Menschen,<br />

denen steht tatsächlich alles. Und dann gibt es Leute, die haben einen<br />

Kopf für einen Glockenhut oder für einen Fedora Hut. Wir fi nden für unsere<br />

Kunden eigentlich fast immer was.<br />

Es ist ja auch für Touristen eine tolle Sache, wenn sie sich einen schönen<br />

Hut kaufen können. Vielleicht ist man im Urlaub ein bisschen<br />

freier darin, sich auszudrücken, als wenn man daheim einkauft?<br />

Frau Dietenberger: Das stimmt, sie sagen dann auch, „wann soll ich den<br />

denn in Buxtehude tragen?“ Dann sage ich immer: „Am besten fangen Sie<br />

jetzt gleich damit an: Wenn Sie rausgehen, lassen Sie ihn auf!“ Und das<br />

machen auch ganz, ganz viele.<br />

Manche vergessen auch ihren Hut zu Hause, und dann scheint die Sonne und<br />

es wird heiß auf dem Kopf. Sonnenschutz ist bei Hüten jetzt wirklich ein<br />

Thema. Beim Sport sowieso und wir haben ja auch Schirmmützen, Sonnenkappen.<br />

Wir haben auch Trachtenhüte, die gerne gekauft werden. Die Murnauer<br />

kaufen natürlich auch für Beerdigungen und Hochzeiten, das kommt<br />

jetzt auch wieder. Wir haben Fascinator, kleine, wirklich außergewöhnliche<br />

60


VOM PANAMA BIS ZUM REGENHUT<br />

Sachen, und auch ganz große Hüte, die man zum Pferderennen in Ascot<br />

anziehen könnte. Da sagen die Kunden oft, „da gehe ich ja nie hin.“ Aber ich<br />

finde, die Leute werden immer mutiger. Immer mehr Menschen kriegen, wenn<br />

sie reinkommen, leuchtende Augen und sagen: „Boah, Hüte sind toll.“ Ich<br />

glaube, der Trend geht wieder in Richtung Kopfbedeckung. Auf jeden Fall im<br />

Sommer – und im Winter auch.<br />

Und bei den Herren auch?<br />

Frau Franz: Ja, auf jeden Fall. Auch bei den Männern ganz stark. Wenn<br />

sie den Hut aufsetzen, dann streckt sich irgendwas, die Schultern werden ein<br />

bisschen breiter. Ein Gentleman, sofort! Sie schauen sich dann auch im Spiegel<br />

an, von allen Seiten. Und sie sind dann auch nicht so preisempfindlich,<br />

investieren gerne auch mal was. In einen Panama zum Beispiel.<br />

Was kostet der klassische Panama-Hut?<br />

Frau Dietenberger: So zwischen 100 und 300 Euro bei uns. Aber wir<br />

haben ja auch Hüte ab 29,95 Euro, da findet jeder etwas.<br />

Was macht da den Unterschied?<br />

Frau Dietenberger: Wie fein das Material ist, ist mit ausschlaggebend. Je<br />

feiner, desto flexibler werden die Panamas.<br />

Das ist dann der Hut, den man zum Reisen in den Koffer packt?<br />

Frau Dietenberger: Ja und nein. Eigentlich geht jeder Hut in einen Koffer:<br />

Man packt die Wäsche hinein und legt Hosen oder Ähnliches drum herum.<br />

Ist der Hutkauf auch etwas Intimes?<br />

Frau Dietenberger: Man muss ja auch ehrlich sein zu seinen Kunden. Es<br />

wäre nichts schlimmer, als wenn jemand sich einen Hut aussucht, der ihm<br />

nicht steht und wir nicht ehrlich zu ihm wären. Also gut, es gibt eine Grenze.<br />

Wenn jemand darauf besteht, kann man nicht sagen: „Nein, den verkaufe ich<br />

ihnen nicht“. Das glaube ich, würde man jetzt auch nicht machen ...<br />

Frau Franz: Ich glaube, du möchtest nicht, dass jemand rausgeht, ohne zu<br />

lächeln.<br />

Frau Dietenberger: Genau. Meine Kolleginnen und ich sagen oft wirklich<br />

auch, wenn jemand noch unschlüssig ist: „Überlegen Sie eine Nacht, Ich<br />

reserviere den Hut, weil ich möchte, dass Sie ihn tragen.“ Und dann haben<br />

wir die beste Werbung.<br />

Was kommen denn jetzt für Hüte?<br />

Frau Dietenberger: Panamahüte, rauf und runter. Farbige, bunte, welche,<br />

die aus zwei bei der Fertigung kaputt gegangenen Hüten zusammengesetzt<br />

werden, Upcycling, Recycling, mit Farben angesprüht, Graffiti Style. Wild.<br />

Beim Rausgehen zeigen die beiden Hüterinnen mir noch einen entzückenden<br />

kleinen Strohhut, der demnächst in den Laden kommt. Er<br />

ist ganz bunt, in Glockenform. Mein Herz fängt an zu pochen. Ich<br />

sehe mich durch die Gassen einer malerischen Altstadt flanieren, ich<br />

sehe mich am Strand, eine leichte Brise bewegt die Krempe, mein<br />

Gesicht genießt den Schatten ... Ich stelle fest, Frau Dietenberger hat<br />

genau den gleichen entzückten Gesichtsausdruck, als sie ihn in ihren<br />

Händen dreht und sagt: „Den hab ich in Paris bestellt.“<br />

Autorin: Friedericke Most<br />

Fotos: Harry Stahl<br />

www.hutladen-chapeau.de<br />

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61


MEDIZIN IN ALLER MUNDE<br />

MUND-, KIEFER- UND<br />

GESICHTSCHIRURGIE -<br />

WAS IST DAS EIGENTLICH?<br />

Im Bereich Gesundheit und Medizin möchten wir Ihnen<br />

in dieser Ausgabe das Themengebiet der Implantologie vorstellen −<br />

ein Schwerpunkt der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.<br />

Dr. Dr. Helge MARTENS<br />

Dr. Dr. Michael ROTHERMEL<br />

Implantologie:<br />

sicherer Halt für neue Zähne<br />

Implantate als Ersatz bei Zahnverlust<br />

Die Implantologie ist ein mittlerweile seit vielen Jahren etabliertes<br />

und sicheres Verfahren für den Ersatz verlorengegangener Zähne.<br />

Eine genetisch bedingte, schlechte Zahngesundheit, Unfälle, Parodontitis<br />

oder Karies führen häufi g zu Zahnverlust und herabgesetzter<br />

Lebensqualität. Die damit einhergehenden Einschränkungen des<br />

Essens und des ästhetischen Erscheinungsbildes reduzieren in erheblichem<br />

Maße das Wohlbefi nden. Durch Zahnimplantate können<br />

diese Einschränkungen in den meisten Fällen nahezu vollständig<br />

aufgehoben werden.<br />

Was sind Zahnimplantate?<br />

Implantate sind künstliche Zahnwurzeln, die in den Knochen des<br />

Kiefers eingesetzt werden und dort einheilen. Auf diesen Implantaten<br />

werden Kronen und Brücken zum Ersatz einzelner Zähne befestigt.<br />

Somit sind neben der vollständigen Kaufunktion auch das ästhetische<br />

Erscheinungsbild des Gebisses wiederhergestellt. Falls nur<br />

noch wenige oder keine Restzähne im Gebiss vorhanden sind, haben<br />

Prothesen häufi g keinen sicheren Halt. In der Folge ist das Kauen<br />

harter Speisen, teilweise sogar das Sprechen, deutlich erschwert.<br />

Auch für diesen Fall dienen Zahnimplantate zur sicheren Verankerung<br />

der Prothesen und ermöglichen das unbeschwerte Kauen.<br />

Voraussetzungen für Implantate<br />

Für den langfristigen Erhalt von Zahnimplantaten muss ein ausreichendes<br />

Angebot an Knochen im Bereich der Kiefer vorhanden sein.<br />

Falls für das sichere Einbringen von Implantaten zu wenig Knochen<br />

vorliegt, kann hierzu sowohl eigener Knochen, als auch künstlich<br />

hergestelltes Knochenersatzmaterial zum Aufbau verwendet werden.<br />

Durch diese modernen Behandlungsmethoden können so sichere<br />

Voraussetzungen auch bei Patienten mit wenig Restknochen<br />

geschaffen werden.<br />

Behandlungsablauf:<br />

Kooperation zwischen Zahnmedizin und<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie<br />

Für ein optimales Ergebnis erfolgt bereits im Vorfeld eine enge Abstimmung<br />

zwischen behandelnder Zahnärztin oder Zahnarzt und<br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen. Gemeinsam wird ein individueller<br />

Behandlungsplan erstellt. Das Setzen der Zahnimplantate<br />

übernimmt aufgrund seiner Spezialisierung der Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurg. In vielen Fällen ist bereits ein Eingriff zum Erhalt<br />

eines voll funktionsfähigen Implantats ausreichend. Nachdem die<br />

Implantate eingeheilt sind, wird der abschließende Behandlungsschritt<br />

von der Zahnärztin oder dem Zahnarzt − den Experten für<br />

Kronen, Brücken und Prothesen − übernommen. Der Zahnersatz<br />

wird hergestellt und auf den stabilen Implantaten fest verankert.<br />

Durch diese enge Zusammenarbeit zwischen Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgie und Zahnmedizin und deren jeweiliger Spezialisierung<br />

sind auch komplexe und schwierige Fälle sicher zu versorgen.<br />

Gerne begrüßen und beraten wir Sie persönlich an unseren beiden<br />

Standorten in Murnau und Garmisch-Partenkirchen.<br />

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Es ist Februar 1987. Ein Flugzeug aus Neukaledonien landet auf dem<br />

Flughafen München Riem. Als die Passagiere von Bord gehen, sind<br />

auch zwei Kinder dabei, die zusammen mit ihrem Vater auf dem<br />

Weg zur Oma sind. Sie tragen kurze Hosen und Flip-Flops an den<br />

Füßen. Wenig später werden sie zum ersten Mal in ihrem Leben<br />

Schnee sehen und sich über die seltsame weiße Masse wundern.<br />

Die beiden sind zwölf und neun Jahre alt. Es sind Namche Okon und<br />

seine jüngere Schwester Lani. Die vergangenen Jahre haben sie, zusammen<br />

mit ihren Eltern, in der Südsee verbracht. Vater Karlheinz<br />

stammt aus Deutschland. Er ist Koch. Seine Frau, Tae Seki, kommt<br />

aus Japan. Kennengelernt haben sie sich in Pakistan. Die „Muttersprache“<br />

der Kinder ist allerdings Englisch – oder vielleicht doch<br />

Französisch? Jedenfalls konnte Namche kein Wort Deutsch, als er<br />

zum ersten Mal nach Deutschland kam. Die Eltern hatten sich gerade<br />

getrennt und der Vater wollte in München ein Restaurant eröffnen.<br />

Die Sprache, die sie von ihrer Oma in Neuperlach hörten, gefiel<br />

beiden Kinder gar nicht. „Das klang nicht schön,“ erinnert sich<br />

Namche, „und wir haben gemeinsam beschlossen, dass wir diese Sprache nicht<br />

lernen werden.“<br />

Heute lebt Namche, der nach dem Ort „Namche Bazaar“ am Fuße<br />

des Mount Everest genannt wurde, in Murnau und er hat die deutsche<br />

Sprache doch noch gelernt. Zum Glück für unser Interview. Wenn er<br />

daheim ist, verbringt er Zeit mit der Familie, zu der durchschnittlich<br />

fünf Kinder gehören.<br />

Die eigene Kindheit auf den Inseln Vanuatu und Neukaledonien war<br />

aufregend und spannend. Namche erinnert sich daran, ganze Tage<br />

lang schnorchelnd in irgendwelchen Lagunen verbracht zu haben.<br />

Meistens in der Nähe eines Hotelressorts, für das sein Vater als Koch<br />

arbeitete. Korallenbänke und Clownfische hat er gesehen, den nächtlichen<br />

Sternenhimmel der Südsee und Tage an weißen Sandstränden.<br />

Ein Leben im Paradies, wie es viele Urlauber erträumen. Dennoch<br />

würde Namche seinen eigenen Kindern dieses Leben nicht wünschen.<br />

Viel zu oft hat er auch die Schattenseiten des Paradieses hautnah<br />

erlebt. Zum Beispiel Proteste der einheimischen Bevölkerung, gegen die<br />

damalige englische Besatzungsmacht.<br />

KONTRASTE<br />

„Ich erinnere mich daran, wie wir einmal über die Insel nach Hause fuhren und in<br />

eine Demonstration gerieten. Die Menschen haben auf das Blechdach eingeschlagen<br />

und das Auto hin- und hergeschaukelt. Das waren manchmal schon traumatische<br />

Erlebnisse für uns Kinder“, sagt er. Ein anderes Mal haben sich vier Einheimische<br />

dafür gerächt, dass sein Vater sie in betrunkenem Zustand<br />

nicht in sein Restaurant gelassen hat. „Sie haben meinen Vater kurzerhand<br />

von der Terrasse geworfen, sodass er sich die Schulter gebrochen hat.“ Rundum<br />

positive Erinnerungen hat Namche an das Autokino, in das die<br />

Geschwister mit den Eltern gelegentlich fuhren. Da trafen sich<br />

Einheimische und Weiße, um friedlich miteinander Filme anzuschauen.<br />

Für Kinder waren die manchmal nicht geeignet. „Ich weiß gar nicht,<br />

warum unsere Eltern uns damals mitgenommen haben. Vermutlich hatten sie<br />

niemanden, der auf uns aufpassen konnte.“ So hat Namche seine ersten Filme<br />

vom Rücksitz einer zerbeulten Ente (ein Citroën 2CV) aus erlebt. Die<br />

Wohnung hat die Familie damals häufig gewechselt. Einmal haben sie<br />

sogar in einer kleinen Holzhütte mitten im Urwald gelebt, ohne fließendes<br />

Wasser. Der Kontrast zum neuen Leben in Deutschland, in<br />

der Wohnung der Oma in Neuperlach, hätte kaum größer sein können.<br />

Statt mit Hibiskusblüten zu spielen, wurden Namche und seine Schwester<br />

nun mit Schweineschmalz eingerieben, wenn sie krank waren.<br />

„Das war nicht angenehm und es roch auch nicht gut“, erinnert er sich.<br />

In München gingen die Geschwister zunächst auf eine französische<br />

Schule. „Da war ich der Junge aus der Südsee und stand manchmal im Mittelpunkt.<br />

Das hat mir schon gutgetan, dass die Leute so interessiert an mir waren“, sagt er.<br />

66


NAMCHE OKON<br />

67


WIEDERERKENNUNGSWERT<br />

Allerdings hat trotzdem keiner der Mitschüler die Begeisterung geteilt, die Namche packte, als er<br />

zum ersten Mal einen Kondensstreifen am Himmel sah. Später besuchte Namche das Gymnasium in<br />

Landsberg, wohin der Vater mit ihnen gezogen war, und ein Internat in Berchtesgaden. Mindestens<br />

ein Schuljahr hat er wiederholt, weil er schließlich doch die deutsche Sprache lernen musste.<br />

ZUM FILM<br />

Nach der Schule zog es Namche Okon zum Film. Das heißt, zunächst wusste er wohl nicht so recht,<br />

was er mit seinem Leben anfangen sollte. Eine Freundin brachte ihn auf die Idee, Biologie zu studieren<br />

– aber das war nicht das Richtige für ihn. Dann wollte er es mit Amerikanistik versuchen, weil die Studieninhalte<br />

in diesem Fach unter anderem mit Film zu tun hatten. Aber diesmal war es die englische<br />

Sprache, die ihm Schwierigkeiten machte: Für die Einschreibung fehlte ein schriftlicher Nachweis<br />

über Englischkenntnisse. Dann hörte Namche von der Filmhochschule in München – und blitzte dort<br />

erst einmal ab, um es dann beim zweiten Anlauf zu schaffen. Regie mit Schwerpunkt Kamera. Und<br />

dabei ist er geblieben – obwohl zwischenzeitlich die Vorstellung, selbst Regie zu führen, auch attraktiv<br />

für ihn war. Ein Film, den Namche als Student nach eigenen Ideen drehte, trug den Titel „Der Nachtmahr.“.<br />

Es soll eine abstruse Geschichte über einen Koch gewesen sein.<br />

DREHEN IN MURNAU<br />

Inzwischen ist Namche seit Jahren als freier Kameramann tätig und hat bei über 15 Filmen und vielen<br />

Fernsehproduktionen mitgewirkt. Beispielsweise beim Mainzer „Tatort“ mit Heike Makatsch, der im<br />

Herbst ausgestrahlt wird. „Ich hoffe natürlich, dass es mir gelingt, mit meiner Arbeit eine eigene Bildsprache zu entwickeln,<br />

die man vielleicht auch wiedererkennt“, sagt er.<br />

In Murnau lebt Namche seit einigen Jahren. Seine Frau Nadja hat ihn hierhergebracht. Bisher war er<br />

für seine Arbeit immer mehrere Wochen im Jahr unterwegs. Doch im Oktober 2021 kam ein Angebot<br />

ins Haus, das er nicht ausschlagen konnte. Eine Produzentin fragte, ob er nicht die Kamera bei einem<br />

Kinofilm über das Künstlerpaar Gabriele Münter und Wassily Kandinsky führen wolle. „Das war für<br />

mich wie ein Lottogewinn“, erinnert er sich. Gedreht wurde im Juni unter anderem in der Höhlmühle, im<br />

Murnauer Moos und am Münterhaus. „Dort war es etwas schwierig, einen Blickwinkel zu finden, bei dem nicht<br />

irgendein modernes Haus störte“, so Namche. „Wir haben dann viel mit Nebel gearbeitet, was auch zu dieser Szene<br />

passte. Wenn etwas im Bild war, was gestört hat, dann musste eben noch mehr Nebel gemacht werden.“<br />

Die Südsee steckt natürlich auch heute noch in Namche. Leben möchte er dort aber nicht mehr.<br />

Aber vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, mal einen Film auf der anderen Seite der Welt zu drehen.<br />

Oder eben in Murnau, wo es auch schön ist.<br />

Autor & Fotos: Heribert Riesenhuber<br />

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Gesundheit und Wohlfühlen um.<br />

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vernetzte Wirkstoffe aus Heil- und Verjüngungspflanzen,<br />

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wichtige Rolle. Ganz besonders aber die<br />

enthaltenen Biophotonen.<br />

Biophotonen. Licht in jeder Körperzelle<br />

Bereits seit 1996 befasst sich Pharmos Natur intensiv mit dem Phänomen<br />

der Biophotonen, das heißt mit dem Licht in den Zellen von Menschen<br />

und Pfl anzen. Diese so genannten Lichtquanten gelten heute in der Biophysik<br />

als Schlüssel für eine funktionierende Zellkommunikation in allem<br />

Lebendigen. Sie sind eine wichtige, ordnungsgebende Kraft. Biophotonen<br />

steuern wesentliche Stoff wechselprozesse im gesamten Organismus. Sie<br />

transportieren Informationen zu allen Zellen und schaffen immer wieder<br />

aufs Neue ein kohärentes Ordnungsfeld.<br />

Diese Ordnung ist Grundvoraussetzung für Gesundheit, Wohlbefi nden<br />

und strahlend schöne Haut. Bei gesunden Zellen ist diese Lichtstrahlung<br />

ausgeprägt, bei kranken Zellen nicht. Weniger Licht bedeutet infolge,<br />

dass die Kommunikation zwischen den Zellen nur noch eingeschränkt<br />

funktioniert. Organismus und Haut haben eine geringere Regenerationsfähigkeit,<br />

verlieren Vitalität, Lebendigkeit und Strahlkraft. Allergien und<br />

Krankheiten können entstehen.<br />

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reich an Biophotonen sind<br />

Heil- und Verjüngungspflanzen aus der ganzen Welt sind für die<br />

hochwertigen Naturprodukte von Pharmos Natur das Fundament.<br />

Alle Pflanzen werden genau dort angebaut, wo sie optimale<br />

Wachstumsbedingungen vorfinden: im richtigen Klima, in<br />

lebendiger Mischkultur, das bedeutet in Symbiose mit anderen<br />

Pflanzen und Früchten sowie auf fruchtbaren und gesunden<br />

Böden. Ganz ohne Chemie. Sie sind nach dem Lebensmittelgesetz<br />

biozertifiziert. In diesem ausgewogenen Umfeld entwickeln<br />

sich vielseitige Nähr- und Aufbaustoffe in den Pflanzen. Wirkstoffe<br />

in einer hohen Dichte und vor allem viele Biophotonen/<br />

Licht.<br />

Wenn all diese Voraussetzungen erfüllt sind, sind es sacred plants.<br />

Eine bedeutende Entdeckung:<br />

der BiophotonactivE ® Komplex<br />

Um die Biophotonen nachweislich zu erhalten, hat Pharmos Natur<br />

ein eigenes Herstellungsverfahren entwickelt. Das hat zu der<br />

essenziellen Entscheidung geführt, dass in allen Cremes und<br />

Lotionen ausschließlich der biophotonenreiche Aloe Vera Bio-<br />

Ursaft anstelle von Wasser verwendet wird und kein Alkohol<br />

sowie keine Zitronensäure als Konservierungsstoff eingesetzt<br />

werden. Denn die im Aloe Vera BioUrsaft enthaltenen Biophotonen<br />

aktivieren die vielseitigen Wirkstoffe. Margot Esser-Greineder<br />

nennt diese Entdeckung BiophotonactivE ® . Es ist das Ergebnis<br />

aus der Zusammenarbeit mit Quanten- und Biophysikern in den<br />

letzten zehn Jahren. Im Mittelpunkt steht immer wieder das<br />

bedeutsame Zusammenspiel von pflanzlichen Wirkstoffen und<br />

Biophotonen. Eine einzigartige Synthese in höchster Vollendung.<br />

hat die Firmengründerin Margot Esser-Greineder nach einer<br />

Verbrennung zweiten und dritten Grades im Gesicht auf ihrer<br />

eigenen Haut erlebt. Mit sicht- und spürbarer Wirkung bis heute.<br />

Gut zu wissen:<br />

Wissenschaftliche Basis des holistischen<br />

Konzepts mit Biophotonen<br />

„Ohne Licht kein Leben. Licht ist die Ordnung gebende Kraft in<br />

allem Lebendigen“, so hat es Erwin Schrödinger, Quantenphysiker<br />

und Nobelpreisträger, schon in den 1930er Jahren formuliert.<br />

Fritz-Albert Popp hat diese Theorie aufgenommen und in den<br />

1970er Jahren experimentell fortgeführt. Mit der Erkenntnis,<br />

dass jede lebendige Zelle Licht abstrahlt. Seine Messmethode<br />

machte die Lichtquanten erstmals sichtbar. Er nannte sie Biophotonen.<br />

Dieses Wissen, dass Pflanzen Biophotonen aufnehmen,<br />

speichern und abgeben, integriert Pharmos Natur seit langem bei<br />

der Herstellung seiner holistischen Naturprodukte. Schon 1996<br />

führte das Unternehmen mit dem Physiker Fritz-Albert Popp<br />

erste Biophotonenmessungen an seinem Institut für Biophysik<br />

in Kaiserslautern durch. Das Ergebnis war eindeutig: eine überwältigende<br />

Anzahl an Biophotonen in den Pflanzen aus Mexiko,<br />

später dann auch aus Kuba, Kolumbien und Ecuador. Eine<br />

geringe Menge an Biophotonen in den Aloe Vera Pflanzen aus<br />

Südeuropa, Teneriffa und Afrika. Diese Messergebnisse wurden<br />

zu einer wichtigen Entscheidungsgrundlage für den Anbau der<br />

Aloe Vera Pflanzen in Mexiko und Ecuador. Lichtintensität und<br />

Biophotonenmenge sind ausschlaggebend für Gesundheit, Energie<br />

und Vitalität in allem Lebendigen.<br />

Je mehr Biophotonen, desto mehr<br />

Lebendigkeit<br />

Deshalb spielen die Aloe Vera Pflanzen aus Ecuador und Mexiko,<br />

die an den Orten wachsen dürfen, wo sie sich am wohlsten<br />

fühlen, eine entscheidende Rolle. Die einzigartige Viskosität<br />

des inneren Gels bewahrt die hohe Menge an Biophotonen und<br />

transportiert sie zusammen mit den vielseitigen Wirkstoffen in<br />

die tieferen Schichten der Haut. Es ist eine optimale Verbindung,<br />

die die Haut regeneriert, schützt, pflegt und verjüngt. Für ein<br />

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Dancers<br />

are the<br />

Athletes of God<br />

Studio ELODIE Tanzbewegung – 10 Jahre voller Leidenschaft, Freude und Erfolg<br />

Von außen betrachtet wirkt das Studio „ELODIE Tanzbewegung“ wie ein gewöhnliches Gebäude im idyllischen Murnau. Doch wer die<br />

Tür dieser Tanz- und Bewegungsschule öffnet, betritt eine Welt voller Leidenschaft, Freude und kreativer Ausdrucksmöglichkeiten. Seit<br />

nunmehr zehn Jahren inspiriert und begeistert Elodie von Poschinger, die Gründerin des Studios, ihre Schüler und schafft einen Raum,<br />

in dem sich jeder selbst entfalten kann.<br />

80


TANZSTUDIO ELODIE<br />

Bevor Elodie von Poschinger im Jahre 2013 ihr Studio ELODIE<br />

Tanzbewegung eröffnete, war sie Sportlehrerin an einem<br />

Münchner Gymnasium. Ein unerwarteter Wendepunkt gab ihr<br />

den Impuls und die Kraft in die Selbstständigkeit zu gehen und<br />

ihren Traum von einer eigenen Tanzschule zu verwirklichen.<br />

Das Studio ELODIE Tanzbewegung wurde geboren – und mit<br />

ihm ein Raum für Freude, Selbstausdruck und Tanz.<br />

Auch Aerial Yoga ist ein beliebter Kurs, der mittlerweile schnell<br />

ausgebucht ist. Eine besondere Sportart, die den Geist schweben<br />

lässt und den Körper in neue Dimensionen führt. In einem Tuch<br />

oder hängemattenähnlichen Gerät werden verschiedene Yoga-<br />

Posen praktiziert, während man in der Luft schwebt. Die Schwerelosigkeit<br />

des Tuchs ermöglicht eine tiefere Dehnung, verbessert<br />

die Körperhaltung und stärkt die Muskeln.<br />

Das Erfolgsgeheimnis<br />

Hinter den zehn erfolgreichen Studio-Jahren mit so exotisch<br />

klingenden Kursnamen wie Pole Dance, Barre Concept und<br />

Aerial Yoga steht eine bemerkenswerte Persönlichkeit: Elodie<br />

von Poschinger. Ursprünglich als studierte Fremdsprachen-<br />

korrespondentin tätig, ist ihre wahre Leidenschaft seit jeher der<br />

Sport. Die Liebe zur Bewegung und zum Tanz spiegelt sich in<br />

ihren grün-braunen Augen wider, die vor Begeisterung strahlen,<br />

wenn sie über ihr Studio und die Teilnehmer schwärmt.<br />

Seit mittlerweile 20 Jahren arbeitet Elodie als Tanz-, Fitness- und<br />

Gesundheitstrainerin. In Murnau und Umgebung ist sie längst<br />

eine angesehene Größe. Elodie hat für bestimmte Workshops mit<br />

Cirque du Soleil-Akrobaten zusammengearbeitet, Fortbildungen<br />

für den Deutschen Gymnastikbund gegeben, in Jurys bei Pole<br />

Dance-Wettbewerben gesessen und künstlerisch-kreative Tanzprojekte<br />

in Schulen geleitet. Sie ist mehr als eine Tanz- und<br />

Fitnesslehrerin. Sie verkörpert die Leidenschaft, den Geist des<br />

Tanzes und einen gesunden Lifestyle, was sie mit ihren Schülern<br />

teilt. Sie inspiriert und ermutigt andere, ihre eigenen Grenzen zu<br />

überschreiten und ihre Leidenschaft für den Tanz zu entdecken.<br />

Einzigartige Kurse für Körper und Geist<br />

Im Studio ELODIE Tanzbewegung stehen drei Hauptkurse im<br />

Mittelpunkt: Pole Dance, Aerial Yoga und Barre Concept. Diese<br />

Kurse sind in ihrer Ausführung besonderes und im Landkreis<br />

sonst nicht zu finden. Sie sind für alle Altersklassen geeignet und<br />

bieten eine einzigartige Möglichkeit, Spaß zu haben und gleichzeitig<br />

Flexibilität und Kraft zu entwickeln.<br />

Pole Dance zum Beispiel ist eine faszinierende Sportart, die<br />

Kraft, Eleganz und künstlerischen Ausdruck vereint. An einer<br />

vertikalen Stange werden akrobatische Tricks, Drehungen und<br />

tänzerische Bewegungen ausgeführt, die den Körper auf einzigartige<br />

Weise formen und stärken.<br />

Licht und Schatten<br />

Elodie von Poschinger auf die Frage nach ihren Highlights in den<br />

letzten zehn Jahren: „Ich habe einige Kursteilnehmer, die seit der<br />

ersten Stunde dabei sind. Sie kommen bis heute mit großer Freude<br />

und ich durfte ihre körperliche und psychische Entwicklung<br />

miterleben. Drei Schülerinnen zählen heute sogar zu meinen<br />

Trainerinnen. Nebst meinen Teilnehmern ist die Performance<br />

auf der Bühne, die ästhetische Symbiose aus Tanz, Live-Musik<br />

und Bild, ein großartiges Gefühl.“ In ihren Worten hallt die positive<br />

Energie wider und mit dieser Leidenschaft weiß sie auch stets<br />

ihre Schüler zu begeistern.<br />

Mit einigen Kursteilnehmern nimmt Elodie an Shows und<br />

Wettbewerben, auch im Ausland, teil. Auf ihrem Schreibtisch<br />

stehen zwei goldene Pokale.<br />

81


„Die haben wir letztes Jahr in Turin gewonnen. Wir haben mit sieben<br />

Frauen und einem Mann im Alter zwischen 30 und 65 Jahren an der<br />

„Floorplay Mood Championship“ teilgenommen und in unserer jeweiligen<br />

Kategorie den ersten, zweiten und dritten Platz belegt“, erzählt sie<br />

zurecht mit Stolz.<br />

Doch der Erfolg kam nicht über Nacht. Das makellose Gesicht<br />

von Elodie nimmt nachdenkliche Züge an. Die funkelnden<br />

Augen schauen in die Weite. Der Traum von einem Boutique-<br />

Studio für Gesundheits- und Bewegungspädagogik schlummerte<br />

in ihr. Doch der eigentliche Herzenswunsch nach einer Familie<br />

sollte ihr und ihrem Mann nicht erfüllt werden. Vor 15 Jahren<br />

stellten die Ärzte fest, dass sie aus medizinischen Gründen keine<br />

Kinder wird bekommen können. Verständlich, dass sie mit<br />

dieser Diagnose hadert. Doch schon bald erkennt sie, dass sie<br />

auch auf andere Weise glücklich werden kann. Das „Studio<br />

ELODIE“ wird geboren. Ihre Vision von Bewegung, Sport,<br />

Freude und Verbundenheit mit ihren Teilnehmern steckt mit<br />

jeder Faser in den lichtdurchfluteten Räumen. Dies ist vielleicht<br />

die Magie hinter ihrem zehnjährigen Erfolg. Ihre Herzlichkeit<br />

und Empathie, mit der sie alle Menschen in ihrem Studio<br />

mitreißt und willkommen heißt.<br />

Mein Blick schweift zu dem Poster rechts neben ihr an der<br />

Wand. Auf dem Bild: eine Pole-Dancerin in Action. Darunter<br />

steht in Großbuchstaben ein Zitat von Albert Einstein:<br />

DANCERS ARE<br />

ATHLETES OF GOD.<br />

Treffender hätte ich Elodie von Poschinger und meine Begegnung<br />

mit ihr nicht beschreiben können.<br />

Autorin: Sandra Bangerter<br />

Fotos: Ruth Meurer und Sandra Bangerter<br />

Um das 10-järhige Jubiläum gebührend<br />

zu feiern bietet Elodie ab sofort in Ihrem<br />

Studio Jubiläums-Rabatte auf Kurse.<br />

Es gibt Schnupperprogramme, Workshops,<br />

Vorträge, Fotoshootings und vieles mehr.<br />

Alle Termine und Specials findet ihr unter:<br />

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und alle Infos zur Tanzschule unter:<br />

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(während der bayr. Schulferien) - Kinderkarte,<br />

Malblätter, Spielplatz und Spielhütte<br />

• Schöner Augustiner-Biergarten<br />

mit Sonnen- und Schattenplätzen<br />

• Hausgem. Kuchen, Torten und Windbeutel<br />

auch zum Mitnehmen<br />

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Ihnen hohe Qualität bei allen Arbeiten.<br />

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Werdenfels eG<br />

86


IMMOBILIEN-EXPERTEN<br />

Verkaufen oder nicht:<br />

Wie ermittelt man<br />

den Wert<br />

einer Immobilie?<br />

Katharina<br />

und Franziska<br />

Strodtkötter<br />

www.strodtkoetter-immobilien.de<br />

Untermarkt 56 · 82418 Murnau<br />

Immer wieder kann es im Leben die Situation geben, dass man den Wert seiner Immobilie bestimmen möchte oder muss. Sei es,<br />

wenn es um einen Verkauf geht, eine Scheidung oder einen Erbfall. Für Laien ist die Wertermittlung der eigenen Immobilie meist<br />

eine sehr schwierige Aufgabe, da es ohne Fachwissen und die nötige Objektivität schwer ist, den richtigen Preis einzuschätzen und<br />

festzulegen. Einerseits sollte der Preis nicht zu niedrig sein, andererseits kann ein zu hoher Preis gerade bei einem Verkauf problematisch<br />

sein.<br />

Wer den Wert der eigenen Immobilie ermitteln möchte, kann das daher am besten mit Unterstützung eines Experten. Ein Sachverständiger,<br />

Gutachter oder Immobilienmakler kann bei der Preisfi ndung helfen. Ein Immobilienmakler ist ein Experte in der<br />

Vermarktung von Immobilien und kann den Wert einer Immobilie basierend auf seiner Erfahrung und seiner Kenntnis des lokalen<br />

Immobilienmarktes einschätzen. Außerdem haben Immobilienmakler Zugang zu Datenbanken mit vergleichbaren Immobilienverkäufen<br />

in der Region.<br />

Wie läuft eine Wertermittlung nun aber in der Praxis ab?<br />

Generell hat der Gesetzgeber drei Verfahren festgelegt, die bei der Wertermittlung einer Immobilie herangezogen werden: das Vergleichswert-,<br />

das Ertragswert- und das Sachwertverfahren. Die Wahl des Verfahrens hängt von der Art der Immobilie ab.<br />

Vergleichswertverfahren<br />

Das Vergleichswertverfahren eignet sich für Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften, Wohnungen und baugleiche Reihenhäuser.<br />

Das Verfahren basiert auf den in der Vergangenheit gezahlten Kaufpreisen. Der Wert der Immobilie wird also anhand<br />

von ähnlichen Immobilien in der gleichen Gegend geschätzt. Dabei werden Faktoren wie Größe, Lage, Baujahr, Ausstattung und<br />

Verkaufspreise vergleichbarer Objekte berücksichtigt. Das Vergleichswertverfahren gilt als ein besonders präzises Verfahren, weil<br />

es das Marktgeschehen im Vergleich zu anderen Verfahren am besten abbildet und das tatsächliche Marktniveau berücksichtigt.<br />

Ertragswertverfahren<br />

Das Ertragswertverfahren wird herangezogen, wenn die Rendite und nicht die Eigennutzung im Vordergrund steht. Demnach<br />

wird diese Methode häufi g bei vermieteten Immobilien angewendet, etwa bei Mehrfamilienhäusern und Gewerbeimmobilien. Das<br />

Ertragswertverfahren basiert auf der Annahme, dass der Wert der Immobilie durch die zukünftigen Mieteinnahmen bestimmt<br />

wird. Folglich steht nicht nur der Sachwert der Immobilie im Mittelpunkt, sondern auch die potenziellen Erträge, die das Objekt<br />

über einen bestimmten Zeitraum erwirtschaften kann. Das Ertragswertverfahren berücksichtigt den aktuellen Mietzins sowie die<br />

zukünftigen Einnahmen und Ausgaben.<br />

Sachwertverfahren<br />

Beim Sachwertverfahren wird ermittelt, welche Kosten bei einem Neubau (Ersatz) des zu bewertenden Objekts entstehen würden.<br />

Das Verfahren basiert auf der Annahme, dass der Wert einer Immobilie durch die Kosten bestimmt wird, die für den Bau einer<br />

vergleichbaren Immobilie anfallen würden. Dabei werden der Wert des Grundstücks sowie die Baukosten berücksichtigt.<br />

Wenn Sie Ihre Immobilie verkaufen oder vermieten möchten, helfen wir Ihnen gerne bei der Wertermittlung Ihrer Immobilie.<br />

87


WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

Millionäre<br />

im Oberland –<br />

wo die meisten<br />

Reichen leben<br />

dr.schauer<br />

Der Landkreis Starnberg ist bei den bayerischen Millionären<br />

der beliebteste Wohnort. Dort erfassten die Behörden 22,2 Einkommensmillionäre<br />

je 10.000 Einwohner, wie das Statistische Landesamt am<br />

Mittwoch in Fürth mitteilte. Dahinter folgten der Landkreis München<br />

(13,2), der Landkreis Miesbach (10,4), die Stadt München (9,9) und die<br />

kreisfreie Stadt Memmingen (8,7). Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

sind es 2,6.<br />

mit Dr. Ralf Erich Schauer<br />

Im Jahr 2018 lebten 6.089 Einkommensmillionäre in Bayern, also<br />

Steuerpflichtige, deren Gesamtbetrag der Einkünfte in diesem Jahr<br />

jeweils mindestens eine Million Euro betrug. Nachdem vom Jahr 2016<br />

auf das Jahr 2017 eine Steigerung um 8,1 Prozent zu verzeichnen war,<br />

erhöhte sich die Anzahl der Einkommensmillionäre nach Angaben<br />

des Bayerischen Landesamts für Statistik abermals innerhalb eines Jahres<br />

(von 2017 auf 2018) um 387 Steuerpflichtige bzw. 6,8 Prozent.<br />

54,8 Prozent der Einkommensmillionäre, nämlich 3.336 Steuerpflichtige,<br />

haben ihren Wohnsitz in Oberbayern, wobei 1.915 in der Stadt oder<br />

im Landkreis München leben. 702 Spitzenverdiener (11,5 Prozent)<br />

beherbergt der Regierungsbezirk Schwaben und 589 (9,7 Prozent) der<br />

Regierungsbezirk Mittelfranken. Von den übrigen Millionären waren<br />

411 in Niederbayern (6,7 Prozent), 401 in Unterfranken (6,6 Prozent),<br />

351 in der Oberpfalz (5,8 Prozent) und 299 in Oberfranken (4,9 Prozent)<br />

gemeldet. Der Landkreis Garmisch-Partenkirchen beherbergt 23 davon,<br />

die Mehrheit im nördlichen Landkreis.<br />

Im Vergleich zum Landkreis Starnberg (22,2) fällt Oberfranken mit<br />

nur 2,8 Einkommensmillionären pro 10.000 Einwohnern besonders<br />

deutlich ab. Als Einkommensmillionär gelten Steuerpflichtige, deren<br />

Gesamtbetrag der Einkünfte mindestens eine Million Euro betrug.<br />

Die Fürther Behörde weist darauf hin, dass die Ergebnisse für das Jahr<br />

2018 gelten, die Daten aber die aktuellsten verfügbaren sind. Denn<br />

für die Abgabe der Einkommenssteuer hat man drei Jahre Zeit. Für die<br />

Auswertung haben die Statistiker Ergebnisse des Steuerfestsetzungsverfahrens<br />

durch die Finanzverwaltung analysiert.<br />

Im gleichen Zeitraum verzeichnete der Gesamtbetrag der Einkünfte der<br />

Einkommensmillionäre einen Anstieg von 9,1 Prozent und belief sich<br />

im Jahr 2018 auf insgesamt 16,7 Milliarden Euro. Die Einkünfte aus<br />

Gewerbebetrieb, die mit 10,6 Milliarden Euro den Großteil (63,8 Prozent)<br />

der Einkünfte der Einkommensmillionäre ausmachten, erhöhten sich um<br />

8,2 Prozent im Vergleich zu 2017. Einkünfte aus nichtselbstständiger<br />

Arbeit, deren Anteil 17,5 Prozent ausmachte, nahmen von 2017 auf 2018<br />

um 4 Prozent zu und beliefen sich auf 2,9 Milliarden Euro.<br />

Die Einkommensmillionäre machten nur 0,1 Prozent aller Steuerpflichtigen<br />

im Jahr 2018 aus, sie erzielten jedoch mit 5,1 Prozent einen überproportional<br />

hohen Anteil am Gesamtbetrag der Einkünfte. Gleichzeitig<br />

entrichteten sie mit 6,1 Milliarden Euro einen Anteil von 9,8 Prozent<br />

der gesamten festzusetzenden Einkommensteuer. Der Anteil an der<br />

festgesetzten Einkommensteuer fiel aufgrund des progressiven Steuersatzes<br />

höher aus als der Anteil am Gesamtbetrag der Einkünfte. Im<br />

Durchschnitt kamen die Einkommensmillionäre im Jahr 2018 auf einen<br />

Gesamtbetrag der Einkünfte pro Steuerpflichtigen von 2,7 Millionen Euro.<br />

88<br />

Kontaktieren Sie uns gerne unter:<br />

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Suche Ausbildung als<br />

STELLENPORTAL<br />

Gemeinsam<br />

Zukunft<br />

gestalten<br />

BERUFSPROFIL:<br />

Bankkauffrau/-mann<br />

IM GESPRÄCH MIT:<br />

Isabell Neuner<br />

(Auszubildende im 1. Lehrjahr)<br />

& Franziska Brummer<br />

(Personalmanagement der VR-Bank Werdenfels eG)<br />

90


Bankkauffrau/-mann<br />

Isabell Neuner<br />

Sie sind im ersten Lehrjahr Ihrer Ausbildung. Können Sie ein wenig<br />

darüber erzählen?<br />

Isabell: Da ich das Abitur habe, dauert meine Ausbildung nur zwei Jahre.<br />

Zusätzlich studiere ich parallel BWL im zweiten Semester. Das Studium selbst<br />

dauert zwischen drei und fünf Jahren und schließt mit dem Bachelor of Arts ab.<br />

Es handelt sich um ein duales Studium an der Universität in München, bei dem<br />

sowohl Präsenzveranstaltungen als auch digitales Lernen nach Bedarf möglich sind.<br />

Wie kam es dazu, dass Sie sich für eine Ausbildung in der Bank<br />

entschieden haben?<br />

Isabell: Nach einem freiwilligen Praktikum, um einen Einblick zu bekommen,<br />

haben mir die Arbeit und die verschiedenen Themengebiete in der Bank sehr gut<br />

gefallen. Dadurch wurde mein Interesse noch weiter verstärkt, und ich habe mich<br />

daraufhin für einen Ausbildungsplatz beworben. Ich sehe darin eine vielversprechende<br />

Zukunft und einen relativ sicheren Job mit vielen Perspektiven.<br />

Das klingt interessant. Welche Möglichkeiten bietet Ihnen die<br />

Ausbildung in der Bank?<br />

Isabell: Durch den praktischen Einsatz in verschiedenen Bereichen der Bank<br />

während der Ausbildung, wie beispielsweise IT, Marketing, Beratung, Serviceschalter,<br />

Unternehmensentwicklung und Kundendialogcenter, erhalten wir<br />

Azubis einen guten Einblick und können gemeinsam mit der Bank herausfi nden,<br />

was am besten zu uns passt. Es ist eine vielseitige Ausbildung, die einem viele<br />

Optionen eröff net.<br />

Sie haben erwähnt, dass ein Blockunterricht an der Akademie der<br />

Bayerischen Genossenschaften durchgeführt wird. Können Sie mehr<br />

darüber erzählen?<br />

Isabell: Der Blockunterricht bei der Akademie der Bayerischen Genossenschaften<br />

ist wirklich cool. Wir haben insgesamt sechs Mal für jeweils zwei Wochen<br />

Blockunterricht in den zwei Ausbildungsjahren. Die Dozenten sind nett, und<br />

es gibt auch gutes Essen (lachend)! Nach den zwei Wochen schreiben wir einen<br />

Test, um das Gelernte zu überprüfen.<br />

Welche Herausforderungen bringt die Ausbildung mit sich?<br />

Isabell: Die Ausbildung selbst läuft aus meiner Sicht sehr entspannt ab, und<br />

ich komme gut mit dem Wechsel zwischen Ausbildung, Studium und den zusätzlichen<br />

Weiterbildungen an der Akademie klar. Das Studium selbst fordert<br />

mich sehr. Gerade die Transferarbeiten, in welchen Themen wie Personalwesen<br />

oder Projektmanagement behandelt werden, beanspruchen eine hohen Zeit- und<br />

Konzentrationsaufwand. Ich habe dennoch viel Spaß dabei und freue mich schon<br />

im dritten Semester meinen Schwerpunkt zu wählen.<br />

Wie ist das Arbeitsklima während der Ausbildung?<br />

Isabell: Das Arbeitsklima ist super! Ich arbeite in einem großartigen Team, und<br />

alle sind sehr nett und hilfsbereit. Es wird viel Wert auf Teamarbeit und Teamfähigkeit<br />

gelegt. Man hilft sich gegenseitig, und das fi nde ich sehr angenehm.<br />

Was macht Sie in Ihrer Ausbildung am meisten zufrieden?<br />

Isabell: Ich bin am meisten zufrieden, wenn ich etwas geschaff t habe und den<br />

ganzen Tag gut beschäftigt und ausgelastet bin.<br />

Besonders spannend ist auch die Mitarbeit in verschiedenen Projekten. Neben<br />

unserem Azubi-Projekt „VR-Bank goes green“ darf ich auch im Gesamtbankprojekt<br />

Nachhaltigkeit mitwirken. Ziel ist es, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen,<br />

um einen positiven Beitrag für die Zukunft zu leisten.<br />

Folgende Ausbildungen<br />

können bei der VR-Bank<br />

Werdenfels EG ebenfalls<br />

absolviert werden:<br />

· Fachinformatiker/in<br />

für Systemintegration<br />

· Kauffrau/-mann für<br />

Digitalisierungsmanagement<br />

· Immobilienkauffrau/-mann<br />

· Kauffrau/-mann für Dialogmarketing<br />

91


Berufsprofil Bankkauffrau / -mann<br />

Franziska Brummer<br />

Die Ausbildung hat bei der VR-Bank Werdenfels eG einen<br />

hohen Stellenwert, betont Franziska Brummer. Alle ziehen an<br />

einem Strang, um eine erfolgreiche und qualitativ sehr gute<br />

Ausbildung zu ermöglichen. Hierbei wird neben dem innerbetrieblichen<br />

Unterricht auch eng mit der Akademie Bayerischer<br />

Genossenschaften zusammengearbeitet. Am Ende der<br />

Ausbildung sind alle Azubis selbstständige und erfolgreiche<br />

Mitarbeitende.<br />

Es wird großen Wert auf eine hohe Werteorientierung<br />

gelegt. Unter dem Motto „Was uns antreibt“ stehen Ehrlichkeit,<br />

Gesundheit, Erfolg, Wertschätzung und Begeisterung<br />

für die Zusammenarbeit innerhalb der Bank, aber auch mit<br />

den Kunden. Ein Highlight ist die so genannte „Schatzkiste“<br />

für Mitarbeiter, im weitesten Sinne ein Talentworkshop. Einen<br />

ganzen Tag lang kann man sich mit seinen Werten und<br />

Talenten befassen. Das führt zu einem neuen Bewusstwerden:<br />

Was ist mir wichtig und was kann ich gut?<br />

Ausbildung als<br />

Bankkaufmann/-frau –<br />

Optional als duales Studium bei<br />

der VR-Bank Werdenfells eG<br />

Wir sind Echt. Bayerisch. Einzigartig!<br />

Das heißt, wir setzen im Handeln mit unseren Mitarbeitenden<br />

und Kunden auf unsere Werte Ehrlichkeit, Gesundheit, Erfolg,<br />

Wertschätzung & Begeisterung.<br />

Zudem bieten wir unseren Mitarbeitenden einen Job, der Spaß<br />

macht und nah an den Menschen in der Region ist. Wir sind regional<br />

verwurzelt. Wir sind traditionell und modern, persönlich<br />

und digital. Wir sind beständig und bleiben unseren Wurzeln<br />

treu. Gleichzeitig sind wir wandlungsfähig und gestalten den<br />

Umbruch in unserer Branche aktiv mit.<br />

Ablauf der Ausbildung:<br />

• Praktischer Einsatz in den verschiedenen Bereichen der Bank<br />

• Berufsschule an 1–2 Wochentagen bzw. Blockunterricht<br />

an unserer Akademie<br />

• Berufsschulstandorte je nach Wohnsitz Schongau,<br />

Garmisch-Partenkirchen, Bad Tölz<br />

• Zusätzlich innerbetrieblicher Unterricht der Kolleginnen und<br />

Kollegen aus den Fachbereichen<br />

Zielbild für deine Ausbildung:<br />

• Detaillierte Fertigkeiten und Kenntnisse in der Kundenberatung<br />

• Erfolgreiche Kundengewinnung und Kundenbeziehungsmanagement<br />

• Sicheres projektorientiertes Arbeiten<br />

Dauer:<br />

• 2,5 bis 3 Jahre bei Mittlerer Reife<br />

• 2 Jahre bei (Fach-)Abitur<br />

• Mit integriertem Studium ca. 4 bis 5 Jahre<br />

Des Weiteren steht eine Kultur des Miteinanders, des gegenseitigen<br />

Vertrauens und der Wertschätzung im Vordergrund,<br />

wodurch die Azubis als vollwertige Mitglieder des Teams<br />

gesehen werden und bereits Verantwortung übernehmen<br />

dürfen. Nach der Ausbildung stehen grundsätzlich alle<br />

Zweige der Bank als Perspektiven offen, abhängig von der<br />

Stellenverfügbarkeit. Es werden auch Weiterbildungen über<br />

die Akademie angeboten und Mitarbeitende bei berufsbegleitenden<br />

Studien unterstützt. Ebenso ist die Möglichkeit<br />

für einen Sabbatical gegeben.<br />

Das bringst du mit:<br />

• Freude am Umgang mit Menschen<br />

• Interesse an kaufmännischen und wirtschaftlichen Themen<br />

• Hohe Einsatz- und Teamfähigkeit<br />

• Digitale Kompetenz<br />

• Sehr gute Mittlere Reife, (Fach-)Abitur und<br />

bei dualem Studium gutes (Fach-)Abitur<br />

Deine Ausbildung – unsere Zukunft!<br />

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und bewirb dich direkt online.<br />

Wir freuen uns auf dich.<br />

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Foto: Harry Stahl<br />

Betriebliche<br />

Krankenzusatzversicherung<br />

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JESCHKE & JESCHKE<br />

Anita und Marten<br />

JESCHKE & JESCHKE<br />

Versicherungsmakler GmbH<br />

Gut Westenried· 82390 Eberfing· Tel: 08802 913300<br />

E-Mail: kerstin.hirle@jeschkeundjeschke.de<br />

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Liebe Leser und Leserinnen,<br />

in unserem heutigen Fachartikel stellen wir Ihnen die betriebliche<br />

Krankenzusatzversicherung und ihre Vorteile vor. Die gesetzlichen<br />

Krankenkassen reduzieren regelmäßig ihre Leistungen! Es gibt keine<br />

Leistungen mehr für Brillen, oder den Heilpraktiker. In fast allen Bereichen<br />

müssen Sie zuzahlen und im Zahnbereich fallen meist über<br />

80% der Kosten für Sie selbst an.<br />

Gesundheit ist unser wertvollstes Gut!<br />

Und genau da setzen wir an.<br />

• Mit einer Krankenzusatzversicherung über Ihren Betrieb<br />

(Lohnabrechnung)<br />

DIE HAUPTVORTEILE:<br />

• Die Prämien sind aufgrund von Gruppenverträgen bis zu<br />

50% rabattiert,<br />

• 95% aller bKV-Verträge am Markt sind Arbeitgeber finanziert,<br />

• der Abschluss erfolgt bei Arbeitgeberfinanzierung ohne<br />

Gesundheitsprüfung<br />

• und das Ganze schon ab 5 Mitarbeitern.<br />

MÖGLICHE LEISTUNGSBAUSTEINE:<br />

• 1- oder 2-Bettzimmer/Chefarzt/Spezialist/Privatklinik/<br />

private Rehaklinik<br />

• Heilpraktiker/Naturheilverfahren<br />

• Brillen und Kontaktlinsen<br />

• Zahnersatz incl. Implantate<br />

• Zahnbehandlung + Prophylaxe<br />

• Vorsorgeuntersuchungen<br />

• Krankentagegeld – Lohnfortzahlung ab 6. Woche!<br />

• Service- und Assistance Leistungen<br />

• NEU: Budgettarife<br />

Der Arbeitnehmer bekommt ein Budget von z. B. 1.500 € pro Jahr und<br />

kann sich sofort eine Brille kaufen, die Zähne reinigen lassen, oder den<br />

Heilpraktiker bezahlen.<br />

STEUER- UND SOZIALVERSICHERUNGEN<br />

(arbeitgeberfinanziert):<br />

• Bis 50 € mtl. Sachbezug sind die Beiträge zur bKV steuer- und<br />

sozialabgabenfrei.<br />

LEISTUNGSABWICKLUNGEN:<br />

• Sämtliche Leistungsabwicklungen laufen über den Arbeitnehmer<br />

und Versicherer direkt.<br />

VORTEILE FÜR IHREN BETRIEB:<br />

• Unser Unternehmen arbeitet mit 18 bKV-Gesellschaften zusammen<br />

(unabhängig)<br />

• Unterteilungen nach Abteilungen und MA-Gruppen möglich<br />

(individuelle Bausteinwahl)<br />

• Mitarbeiter werden gefördert, um Arbeitsausfälle zu minimieren<br />

• Krankentage werden verkürzt (z.B. Kliniktarif,<br />

400 € tägl. Mehrwert pro Mitarbeiter)<br />

• Mitarbeiter werden gesundheitlich fit gehalten<br />

• Gute Mitarbeiter werden gebunden<br />

• Ihr Betrieb wird für neue Mitarbeiter interessant<br />

• Ihr Betrieb hebt sich von der Konkurrenz ab<br />

• Angehörige der Mitarbeiter kommen in den gleichen Genuss<br />

• Ohne Gesundheitsprüfung möglich!<br />

ANSPRECHPARTNER – WIR STEHEN DAHINTER:<br />

Die Jeschke & Jeschke Versicherungsmakler GmbH gibt es über 30<br />

Jahre. Als Versicherungsmakler Unternehmen arbeiten wir mit mehr<br />

als 80 Versicherungsgesellschaften zusammen (von Allianz bis Zurich),<br />

betreuen über 2.500 Mandate und verwalten über 18.000 Verträge.<br />

Mit 14 Mitarbeitern in der Verwaltung und im Vertrieb, sind<br />

wir Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 17 Uhr gerne für Sie da.<br />

Haben Sie aktuell keinen Ansprechpartner? Wir übernehmen<br />

auch gerne alle Ihre Versicherungsverträge, aller Gesellschaften,<br />

und betreuen Sie für Vertrag, Schaden und Service.<br />

J & J<br />

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MARKTPLATZ


MARKTPLATZ<br />

Arbeitsbekleidung & Textilveredelung<br />

Bahnhofstraße 4, 86956 Schongau<br />

Telefon: 08861/2565278<br />

E-Mail: info@workweararena.de<br />

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MARKTPLATZ<br />

Schäftlarner<br />

KONZERTE<br />

2023<br />

13. Mai: Schnittke, Strauss, Mozart<br />

17. Juni: Mendelssohn-Bartholdy, von Weber, Haydn<br />

15. Juli: Haydn<br />

16. September: Saint-Saëns, Mozart, Haydn<br />

07. Oktober: Schubert<br />

Abos<br />

jederzeit<br />

erhältlich<br />

Tickets: www.muenchenticket.de<br />

Abos und Infos:<br />

kontakt@schaeftlarner-konzerte.de, Tel. 08171/43000<br />

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Optional auch mit ENERGIZING AIR CONTROL Plus und aktiver Ambientebeleuchtung.<br />

Anbieter: Mercedes-Benz AG, Mercedesstraße 120, 70327 Stuttgart, Partner vor Ort:<br />

AUTOHAUS HORNUNG GmbH & Co. KG, Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service,<br />

Garmisch-Partenkirchen, Tel: +49 8821 181-0, Penzberg, Tel: +49 8856 9258-0, www.autohaus-hornung.com, info@autohaus-hornung.com

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