Air Show Lignano Frecce Tricolori_2023
Air Show Lignano Frecce Tricolori_2023
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© gerhard.hochl@gmx.at<br />
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Die Veranstaltung wurde vom<br />
„Aero Club of Italy“ organisiert.<br />
Vor 100 Jahren wurde die italienische<br />
Luftwaffe gegründet und das<br />
bietet den Anlass für viele Veranstaltungen<br />
im Jahr <strong>2023</strong>. Auch die<br />
<strong>Air</strong> <strong>Show</strong> vor der Küste von <strong>Lignano</strong><br />
war ein Teil davon.<br />
Die Guardia Costeria zeigte eine<br />
spektakuläre Einsatzübung mit<br />
simulierter Bergung eines Kampfschwimmers.<br />
Nicht nur die Strandschirme und<br />
Liegen waren voll besetzt, auch<br />
außerhalb der Sperrzone lagen<br />
hunderte Jachten vor Anker.<br />
Der Fotograf dieser Dokumentation<br />
hatte, dank Michele dem Chef<br />
der Strandbar 8, einen besonderen<br />
Platz für seine Aufnahmen.<br />
Zwei Kunstflieger zeigten ihre<br />
atemberaubenden Kunststücke.<br />
Diese einmotorigen wendigen<br />
Flugzeuge kamen früher auch im<br />
Rahmen der Red Bull <strong>Air</strong> Race zum<br />
Einsatz. Jetzt sind die Flugzeuge<br />
dort standardisiert und es wurden<br />
für alle Teilnehmer bei den Motoren,<br />
Propellern und Abgassystemen<br />
gleiche Wettbewerbsbedingungen<br />
geschaffen.
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Pünktlich um 18:05 brausten zehn<br />
Düsen-Jets knapp über die Häuser<br />
von <strong>Lignano</strong> Richtung Meer.<br />
Die weltberühmten Piloten der<br />
<strong>Frecce</strong> <strong>Tricolori</strong> (italienisch für<br />
Dreifarbige Pfeile) sind die Kunstflugstaffel<br />
der italienischen Luftwaffe.<br />
Der Stützpunkt ist am Militärflugplatz<br />
Rivolto bei Udine.<br />
Am 1. Juli 1961 erhielt die Gruppe<br />
den heutigen Namen: Gruppo Addestramento<br />
Acrobatico oder kurz<br />
<strong>Frecce</strong> <strong>Tricolori</strong>.<br />
Der Solist trägt die Nummer 10<br />
oder 0 (Foto aus Wikipedia)<br />
Zunächst flog die Staffel mit<br />
F-86-Flugzeugen; 1963 wurde sie<br />
auf die Fiat G.91 umgerüstet. Die<br />
Staffel fliegt seit 1982 mit MB-339-<br />
PAN-Flugzeugen, die normalerweise<br />
als Fortgeschrittenentrainer bzw.<br />
leichtes Erdkampfflugzeug eingesetzt<br />
werden. Heute besteht die<br />
Staffel aus zehn Flugzeugen und ist<br />
damit die größte Kunstflugstaffel<br />
der Welt. Die Zehnerformation teilt<br />
sich während des Flugprogramms<br />
mehrmals in eine Fünfer- und eine<br />
Viererformation sowie den Solisten,<br />
der eine Art eigene <strong>Show</strong><br />
absolviert und zwischen den Programmteilen<br />
der Formation alle<br />
Charaktereigenschaften und die<br />
Wendigkeit der Maschine demonstriert.<br />
Pro Jahr fliegt die Staffel bei<br />
rund 40 <strong>Air</strong>shows.<br />
Ein so genanntes Complete Aerobatic<br />
Sequence, dauert inklusive<br />
Start und Landung der beiden<br />
Fünferformationen etwa 30 Minuten.<br />
Es gibt, je nach Wetterlage und<br />
Wolkenuntergrenze am Vorführtag,<br />
drei verschiedene Programme. Das<br />
Fulldisplay als Schönwetter-Programm,<br />
bei dem alle Programmteile<br />
ohne Einschränkungen geflogen<br />
werden können, das Rollingdisplay<br />
bei Bewölkung, bei dem keine Loopings<br />
geflogen werden und das<br />
Flatdisplay als Schlechtwetter-Programm,<br />
bei dem es nur Vorbeiflüge<br />
am Publikum gibt.<br />
Das aktuelle Fluggerät ist über 40<br />
Jahre alt und kommt bereits an<br />
die Grenze der Lebensdauer. Als<br />
Nachfolger der MB-339 wurde die<br />
Alenia Aermacchi M-345 ausgewählt.<br />
2024 wird auf das neue Modell<br />
umgestiegen.<br />
Die Katastrophe beim Flugtag<br />
Ramstein 1988<br />
Am 28. August 1988 stießen beim<br />
Flugtagunglück von Ramstein in<br />
Deutschland drei Maschinen der<br />
<strong>Frecce</strong> <strong>Tricolori</strong> zusammen. Das<br />
ist bis heute der schlimmste Zwischenfall<br />
für eine Kunstflugstaffel.<br />
Alle drei Piloten starben und eines<br />
der Flugzeuge stürzte in die<br />
Zuschauermenge. Die Trümmer<br />
und vor allem das sich entzündende<br />
Kerosin mit der Feuersbrunst<br />
(Tankkapazität der Maschine ca.<br />
1,4 Tonnen) töteten sofort 31 Besucher.<br />
In den folgenden Wochen und<br />
Monaten starben weitere 36 der<br />
Verletzten, so dass insgesamt 67<br />
Zuschauer und die drei <strong>Frecce</strong>-<strong>Tricolori</strong>-Piloten<br />
ums Leben kamen.<br />
Mehr als 1000 Personen wurden<br />
verletzt, die meisten erlitten Brandwunden<br />
durch das Kerosinfeuer.<br />
Folgen für die Staffel<br />
Trotz heftigster Diskussionen –<br />
selbst in Italien – nach der Katastrophe<br />
blieb die Staffel der italienischen<br />
Luftwaffe bestehen und<br />
demonstriert bis heute das Können<br />
im derzeit größten Kunstflugverband<br />
der Welt. Im Jahr 1989 wurde<br />
ein Flugprogramm ohne Solisten<br />
absolviert und 1990 trat die Staffel<br />
wieder in alter Formation an.
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