Vitalstoffe 2/2023

V italstoffe
Olivenblatt-Extrakt gegen Kniebeschwerden
Dass Oliven über äußerst wertvolle Inhaltsstoffe verfügen,
die die Gesundheit fördern können, ist bestens bekannt. Dabei
steckt das Potential nicht nur in den Früchten, sondern auch
in den Blättern des Olivenbaums (Olea europaea). Die darin
enthaltenen Pflanzenwirkstoffe besitzen entzündungshemmende
und schmerzlindernde Eigenschaften, ihr Wirkspektrum machen
sie vor allem bei der Behandlung von Kniebeschwerden
zu einem starken Verbündeten bei chronischen Beschwerden,
unter denen vor allem ältere Menschen leiden.
Diese Personengruppe stand im Zentrum einer Studie, die von
Schweizer Wissenschaftlern durchgeführt wurde. Ziel war es
zu ermitteln, ob Olivenblattextrakt (OLE) eine Linderung bei
Kniebeschwerden fördern könnte, um nicht auf NSAR (nichtsteroidale
Anti-Rheumatika) zurückgreifen zu müssen, die oft
unerwünschte Nebenwirkungen auslösen. Die Ergebnisse der
Analyse wurden in der Publikation Therapeutic Advances in
Musculoskeletal Disease veröffentlicht.
Schmerzen im Bewegungsapparat
älterer Menschen
Mit zunehmendem Alter erfahren viele Ältere eine Abnahme
ihrer Beweglichkeit, ausgelöst durch Beeinträchtigungen der
Funktionen im Bereich der Gelenke, Knochen und Muskeln.
Diese gehen oft mit chronischen Schmerzen einher, und nicht
selten sind dadurch alltägliche Aktivitäten nur noch eingeschränkt
möglich, was die Lebensqualität negativ beeinflusst.
Mit Medikamenten sollen Beschwerden gelindert und die Mobilität
verbessert werden. Das gelingt zwar, ist jedoch häufig
von nicht unerheblichen Nebenwirkungen begleitet. Die regelmäßige
Einnahme von nicht-steroidalen Anti-Rheumatika
(NSAR) oder Paracetamol kann beispielsweise zu Magen-
Darm-Blutungen, Nierenfunktionsstörungen und Hepatotoxizität
führen.
© sigur76 – shutterstock.com
Oleuropein – ein besonders wirksames
Antioxidans
Der Olivenblatt-Extrakt ist eine wertvolle Quelle für die Phenolverbindung
Oleuropein. Es enthält Bitterstoffe, ist wirksam
bei der Reduktion freier Radikale und besitzt entzündungshemmende
und antioxidative Eigenschaften, die der Gesundheit
der Gelenke zugutekommen. Die positiven Auswirkungen
von OLE auf die Schmerzen und die Fortbewegung waren
nach sechs Monaten nicht mit unerwünschten Nebeneffekten
verbunden. Der Extrakt wies ein gutes Sicherheitsprofil auf
und war gut verträglich. Bereits in früheren Studien wurde die
Wirkweise von Oleuropein bei der Vorbeugung von Knochenmasseverlust
und altersbedingtem Knochenschwund (Osteoporose)
nachgewiesen.
Ziel der Schweizer Studie war es, die Wirkung von OLE mit
einem Gehalt von 40% Oleuropein auf Knieschmerzen, Beschwerden
und den Verlust der Beweglichkeit bei älteren Menschen
mit leichten bis mittleren funktionellen Knieschmerzen
während und nach körperlicher Aktivität zu untersuchen. Dabei
wollten sich die Autoren auf Patienten konzentrieren, die eine
therapeutische Lösung bevorzugen, die keine starken Nebenwirkungen
hervorruft.
„In Anbetracht der unerwünschten Wirkungen von NSAR und
Analgetika, vor allem bei Patienten mit Begleiterkrankungen,
könnte OLE als Alternative zu diesen Medikamenten bei der
Schmerzbehandlung aktiver Personen von Wert sein“, kommentierten
die Wissenschaftler ihren Ansatz für die Studie.
Die Studie – Methodik und Verlauf
An der randomisierten Doppelblindstudie nahmen gesunde,
unabhängig lebende männliche und weibliche Probanden im
Alter von 55 Jahren und älter teil. Die Probanden wurden in
zwei Gruppen aufgeteilt, die Verum-Gruppe erhielt zweimal
täglich eine Kapsel mit 125 mg Olivenblatt-Extrakt, die Kontrollgruppe
bekam ein Placebo (Maltodextrin) verabreicht. Der
Interventionszeitraum umfasste sechs Monate, dabei behielten
die Teilnehmer ihre vertrauten Ernährungsgewohnheiten bei.
Als Ausschlusskriterien galten Schwangerschaft oder Stillzeit,
geplante Kniegelenkersatzoperationen, Allergie oder Kontraindikation
gegen Oleuropein, kürzlich erlittene Knieverletzungen
oder rheumatische Erkrankungen, die für Schmerzsymptome
im Knie verantwortlich sind. Darüber hinaus konnten Personen
nicht berücksichtigt werden, die in die folgenden Therapiemaßnahmen
involviert waren: Verabreichung von intraartikulären
Injektionen in das betroffene Knie in den letzten drei
Monaten, symptomatische, langsam wirkende Medikamente
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