FidAR Bedarfsanalyse - öffentliche Unternehmen 2023

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Kapitel 1 Ausgangspunkt und Ziele des Leitfadens Ausgangspunkt und Ziele des Leitfadens Um als attraktiver Arbeitgeber für alle Geschlechter im Markt zu bestehen und die Potentiale der Führungskräfte adäquat zu entwickeln, müssen Unternehmen die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen an Führungspositionen gezielt verstärken. Für Bundes- und Landesbeteiligungen erscheint dies von besonderer Bedeutung, weil sie als öffentliche Unternehmen eine Vorbildfunktion einnehmen. Doch in Anbetracht des Fachkräftemangels haben sie auch verstärkt Probleme, als attraktiv für die persönliche (Karriere-) Entwicklung wahrgenommen zu werden. Wie der aktuelle Status quo in der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in Führung und Aufsicht in Bundes- und Landesbeteiligungen ist, wo sie Hemmnisse wahrnehmen und was den Weg nach oben erleichtern würde, sind Fragen, die der vorliegende Leitfaden beantworten soll. Basis dafür bildet eine Online-Befragung von Frauen in Führung und Aufsicht in Bundes- und Landesbeteiligungen, die bereits 2020 schon einmal durchgeführt wurde, sowie qualitative Expert:innengespräche und ein Roundtable mit gezielt ausgewählten Teilnehmenden. Es werden konkrete Handlungsempfehlungen für eine verbesserte Gleichberechtigung von Frauen und Männern in Führungspositionen abgeleitet, die in dem vorliegenden Leitfaden zusammengefasst sind. Der zahlenmäßige Status quo gleichberechtigter Teilhabe in Führung und Aufsicht in Bundes- und Landesunternehmen ergibt sich aus den Rankings des von FidAR erhobenen Public Women-on- Board-Index (PWoB-Index). Hier werden seit 2014 der Frauenanteil in Aufsichtsrat und Top-Managementorgan der öffentlichen Unternehmen des Bundes und ausgewählter Landesunternehmen erhoben. Die zahlenmäßigen Ergebnisse sagen allerdings wenig über die Änderungen der Unternehmenskultur aus. Dies erfolgt im Rahmen dieser (und der vorherigen) Bedarfsanalyse. Die Ergebnisse zeigen, dass – und vor allem auch weshalb – über sieben Jahre nach dem Inkrafttreten des ersten Führungspositionengesetzes immer noch keine Chancengleichheit für Frauen in Führungspositionen erreicht ist. Vor dem Hintergrund, dass der Gesetzgeber der Privatwirtschaft verbindliche Vorgaben macht, ist der Vorbildcharakter der öffentlichen Unternehmen bei der Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben von besonderer Bedeutung, denn hier kann der Gesetzgeber direkt Einfluss nehmen. Doch zeigen die Zahlen des Public-WoB-Indexes, dass die bisherigen Bemühungen der öffentlichen Unternehmen, diese Vorgaben umzusetzen, noch nicht zufriedenstellend sind. 6
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