FidAR Bedarfsanalyse - öffentliche Unternehmen 2023

Männerdominierte Führungskultur hemmt Chancengerechtigkeit in öffentlichen Unternehmen FidAR-Bedarfsanalyse gibt praxisnahe Empfehlungen zur Verbesserung gleichberechtigter Teilhabe Männerdominierte Führungskultur hemmt Chancengerechtigkeit in öffentlichen Unternehmen
FidAR-Bedarfsanalyse gibt praxisnahe Empfehlungen zur Verbesserung gleichberechtigter Teilhabe

17.07.2023 Aufrufe

RECHTLICHER HINWEIS Die in diesem Praxisleitfaden enthaltenen Informationen dienen allgemeinen Informationszwecken und beziehen sich nicht auf die spezielle Situation einer Einzelperson oder einer juristischen Person. Obwohl sich FidAR bei der Auswahl des Informationsangebotes um größtmögliche Sorgfalt bemüht, haftet FidAR nicht für dessen Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit. QUELLENNACHWEIS Bei den abgebildeten Diagrammen/Darstellungen in diesem Leitfaden handelt es sich ausschließlich um veranschaulichte Darstellungen von FidAR e. V., Berlin. IMPRESSUM Herausgeber / Bezug: FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. Office K 61 Kurfürstendamm 61 10707 Berlin, Deutschland Tel.: +49 (30) 887 14 47 16 Fax +49 (30) 887 14 47 20 geschaeftsstelle@fidar.de www.fidar.de PROJEKTLEITUNG UND INHALT Monika Schulz-Strelow Projektleitung Studien Gründungspräsidentin FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V., Berlin WISSENSCHAFTLICHE BEGLEITUNG, DATENERHEBUNG UND –AUSWERTUNG, REDAKTION Univ.-Prof. Dr. Michèle Morner Wissenschaftliches Institut für Unternehmensführung und Corporate Governance [wifucg], Deimern GESTALTUNG Walter Dombrowsky Zech Dombrowsky Design, Berlin Der Abdruck der Studie oder von Auszügen daraus mit Quellenangabe ist gestattet. Belegexemplare werden an die oben angegebene Adresse erbeten. © FidAR e. V., Berlin, 2023 2

Vorwort Ende 2006 wurde der Verein Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (FidAR e.V.) mit dem Ziel gegründet, den Frauenanteil in deutschen Aufsichtsgremien nachhaltig und signifikant zu erhöhen. Anfang 2023, fast zwei Jahrzehnte später, besteht dieses Ziel unverändert, doch es hat sich in der Zwischenzeit viel getan. Dazu wesentlich beigetragen haben die Führungspositionengesetze aus 2015 und 2021, nach denen Unternehmen Geschlechterquoten im Aufsichtrat, Mindestbeteiligungsgebote im Vorstand und Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils auf Führungsebenen erfüllen müssen. Die gleichberechtigte Teilhabe in Aufsicht und Führung von Unternehmen ist kein Nischenthema mehr, sondern längst im Zentrum der öffentlichen Debatte angekommen und hat nachweislich zu deutlich mehr Frauen in Führungspositionen in den vom Gesetz betroffenen Unternehmen geführt. Eine besondere Vorreiterrolle kommt dabei öffentlichen Unternehmen zu, deren Hauptgesellschafter, Bundes- oder Länderministerien, dafür Sorge tragen, dass die Chancengerechtigkeit in den Unternehmen umgesetzt wird. Bislang hat sich im Bereich gleichberechtigte Führung in Aufsichtsrat und Vorstand von Bundes- und Landesunternehmen vor allem durch die gesetzlichen „Hard Facts“ der verbindlichen Quoten und Zielgrößen die Besetzung von Führungsgremien geändert. Für eine wirksame Chancengleichheit ist aber wichtig, dass die angestoßenen Veränderungen auch im Unternehmen wirklich gelebt werden und die Unternehmenskultur vom Gedanken der gleichberechtigen Teilhabe geprägt wird. Auch wenn Quoten am Anfang zum Anstoß von Veränderungen unerlässlich scheinen, ist das, worauf es eigentlich ankommt, das verbesserte Miteinander im Unternehmen. Gleichstellung betrifft nicht nur Frauen, sondern alle und wirkt sich auf alle Mitarbeitenden eines Unternehmens aus. Dass sich immer noch fast jede dritte Frau auf ihrem Karrierepfad nach oben von einer autoritären Führungskultur und mehr als jede zweite von männerdominierten Führungsstrukturen behindert fühlt, zeigt, dass hier der größte Veränderungsbedarf besteht. Das sind wesentliche Ergebnisse des vorliegenden Leitfadens, in dem zunächst der Status quo dargestellt wird, wie Frauen in Führungs- und Aufsichtspositionen gelebte Chancengleichheit in Bundesund Landesunternehmen wahrnehmen. Hier gilt es, wirksame Maßnahmen und praxisnahe Empfehlungen zur Verbesserung der gleichberechtigten Führung abzuleiten. Damit bietet der Leitfaden Unternehmen zahlreiche Praxistipps auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Unternehmenskultur. Er kann dabei allerdings nur ein möglicher Anstoß zur Veränderung sein, denn so unterschiedlich wie die Unternehmen, sind auch deren Umsetzungen – die gemeinsame Zielsetzung der gleichberechtigten Teilhabe in Führungspositionen sowie eine auf Chancengerechtigkeit ausgerichtete Unternehmenskultur stehen übergreifend im Fokus. Prof. Dr. Anja Seng Monika Schulz-Strelow Präsidentin Gründungspräsidentin, Projektleitung Studien FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. FidAR – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. 3

Vorwort<br />

Ende 2006 wurde der Verein Frauen in die Aufsichtsräte e.V. (<strong>FidAR</strong> e.V.) mit dem Ziel gegründet,<br />

den Frauenanteil in deutschen Aufsichtsgremien nachhaltig und signifikant zu erhöhen. Anfang <strong>2023</strong>,<br />

fast zwei Jahrzehnte später, besteht dieses Ziel unverändert, doch es hat sich in der Zwischenzeit viel<br />

getan. Dazu wesentlich beigetragen haben die Führungspositionengesetze aus 2015 und 2021, nach<br />

denen <strong>Unternehmen</strong> Geschlechterquoten im Aufsichtrat, Mindestbeteiligungsgebote im Vorstand und<br />

Zielgrößen zur Erhöhung des Frauenanteils auf Führungsebenen erfüllen müssen. Die gleichberechtigte<br />

Teilhabe in Aufsicht und Führung von <strong>Unternehmen</strong> ist kein Nischenthema mehr, sondern längst<br />

im Zentrum der <strong>öffentliche</strong>n Debatte angekommen und hat nachweislich zu deutlich mehr Frauen in<br />

Führungspositionen in den vom Gesetz betroffenen <strong>Unternehmen</strong> geführt. Eine besondere Vorreiterrolle<br />

kommt dabei <strong>öffentliche</strong>n <strong>Unternehmen</strong> zu, deren Hauptgesellschafter, Bundes- oder Länderministerien,<br />

dafür Sorge tragen, dass die Chancengerechtigkeit in den <strong>Unternehmen</strong> umgesetzt wird.<br />

Bislang hat sich im Bereich gleichberechtigte Führung in Aufsichtsrat und Vorstand von Bundes- und<br />

Landesunternehmen vor allem durch die gesetzlichen „Hard Facts“ der verbindlichen Quoten und<br />

Zielgrößen die Besetzung von Führungsgremien geändert. Für eine wirksame Chancengleichheit ist<br />

aber wichtig, dass die angestoßenen Veränderungen auch im <strong>Unternehmen</strong> wirklich gelebt werden<br />

und die <strong>Unternehmen</strong>skultur vom Gedanken der gleichberechtigen Teilhabe geprägt wird. Auch wenn<br />

Quoten am Anfang zum Anstoß von Veränderungen unerlässlich scheinen, ist das, worauf es eigentlich<br />

ankommt, das verbesserte Miteinander im <strong>Unternehmen</strong>. Gleichstellung betrifft nicht nur Frauen,<br />

sondern alle und wirkt sich auf alle Mitarbeitenden eines <strong>Unternehmen</strong>s aus. Dass sich immer noch<br />

fast jede dritte Frau auf ihrem Karrierepfad nach oben von einer autoritären Führungskultur und mehr<br />

als jede zweite von männerdominierten Führungsstrukturen behindert fühlt, zeigt, dass hier der größte<br />

Veränderungsbedarf besteht.<br />

Das sind wesentliche Ergebnisse des vorliegenden Leitfadens, in dem zunächst der Status quo dargestellt<br />

wird, wie Frauen in Führungs- und Aufsichtspositionen gelebte Chancengleichheit in Bundesund<br />

Landesunternehmen wahrnehmen. Hier gilt es, wirksame Maßnahmen und praxisnahe Empfehlungen<br />

zur Verbesserung der gleichberechtigten Führung abzuleiten. Damit bietet der Leitfaden<br />

<strong>Unternehmen</strong> zahlreiche Praxistipps auf dem Weg zu einer gleichberechtigten <strong>Unternehmen</strong>skultur. Er<br />

kann dabei allerdings nur ein möglicher Anstoß zur Veränderung sein, denn so unterschiedlich wie die<br />

<strong>Unternehmen</strong>, sind auch deren Umsetzungen – die gemeinsame Zielsetzung der gleichberechtigten<br />

Teilhabe in Führungspositionen sowie eine auf Chancengerechtigkeit ausgerichtete <strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

stehen übergreifend im Fokus.<br />

Prof. Dr. Anja Seng<br />

Monika Schulz-Strelow<br />

Präsidentin<br />

Gründungspräsidentin, Projektleitung Studien<br />

<strong>FidAR</strong> – Frauen in die Aufsichtsräte e. V. <strong>FidAR</strong> – Frauen in die Aufsichtsräte e. V.<br />

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