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Sing, Juandalynn, sing!

Das Mädchen Juandalynn aus Montgomery liebt die Musik. Mit ihrer Stimme bewegt sie die Menschen um sich herum. Und was für eine Stimme sie hat! Juandalynn R. Abernathy spricht in diesem Buch als Zeitzeugin über ihr Leben als „erstes Kind der Freiheitsbewegung“, über ihren Vater Ralph David Abernathy, ihren Patenonkel Martin Luther King Jr., über Rassismus und den Kampf um Würde und gleiche Rechte.

Das Mädchen Juandalynn aus Montgomery liebt die Musik. Mit ihrer Stimme bewegt sie die Menschen um sich herum. Und was für eine Stimme sie hat!
Juandalynn R. Abernathy spricht in diesem Buch als Zeitzeugin über ihr Leben als „erstes Kind der Freiheitsbewegung“, über ihren Vater Ralph David Abernathy, ihren Patenonkel Martin Luther King Jr., über Rassismus und den Kampf um Würde und gleiche Rechte.

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epresentation<br />

SING,<br />

JUANDALYNN,<br />

SING!


Versklavung<br />

Versklavung bedeutet, dass<br />

Menschen ihre Freiheit genommen<br />

wird und sie zum Eigentum<br />

anderer Menschen gemacht<br />

werden. Versklavung gab es<br />

schon in der Antike. Damals<br />

wurden im Krieg besiegte<br />

Menschen versklavt.<br />

Nach der allgemeinen Erklärung<br />

der Menschenrechte ist Versklavung<br />

heutzutage verboten.<br />

Allerdings gibt es auch heute<br />

noch Menschen, die in Versklavung<br />

leben. Dazu gehören<br />

sogar Kinder.<br />

Sklavenauktion<br />

Versklavte Menschen wurden auf<br />

Auktionen verkauft. Sie gingen<br />

für den höchsten Preis, der<br />

geboten wurde, an ihre:n neue:n<br />

Besitzer:in und waren dann<br />

dessen:deren Eigentum.<br />

1619<br />

Sklav:innenhandel<br />

Bereits im Jahr 1526 erreichten<br />

die ersten versklavten Menschen<br />

den amerikanischen<br />

Kontinent. Ab 1619 entstand<br />

jedoch ein reger Handel mit<br />

Menschen, die von europäischen<br />

Sklavenhändler:innen in Afrika<br />

gekauft und mit Schiffen nach<br />

Amerika transportiert wurden.<br />

Viele der Menschen starben<br />

schon auf der langen Reise, da<br />

sie auf den überfüllten Schiffen<br />

nicht genug zu essen bekamen,<br />

geschlagen oder krank wurden.<br />

In Amerika wurden die versklavten<br />

Menschen auf Auktionen<br />

weiterverkauft. Sie wurden<br />

vor allem auf Plantagen als<br />

Arbeitskräfte eingesetzt. Die<br />

europäischen Länder verdienten<br />

sehr viel Geld mit diesem<br />

„Sklav:innenhandel”.<br />

Insgesamt wurden etwa zwölf<br />

Millionen Menschen versklavt<br />

und nach Amerika verschifft.<br />

Zwangsarbeit<br />

auf Plantagen<br />

In den amerikanischen Südstaaten<br />

wurden Schwarze Menschen<br />

lange Zeit von weißen<br />

Menschen als sogenannte<br />

„Sklav:innen” gehalten.<br />

Versklavte Menschen mussten<br />

hart arbeiten. Sie erhielten kein<br />

Geld für ihre Arbeit und wurden<br />

meist sehr schlecht behandelt.<br />

Versklavte Menschen arbeiteten<br />

als Bedienstete in den Häusern<br />

weißer Menschen oder auf<br />

Tabak-, Reis- und Baumwoll-<br />

Plantagen.


1863<br />

Abraham Lincoln<br />

Abraham Lincoln war von 1861<br />

bis zu seiner Ermordung im<br />

Jahr 1865 der 16. Präsident der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

Im Jahr 1863 schaffte er mit der<br />

Emanzipations-Proklamation die<br />

Sklaverei in den Südstaaten der<br />

USA ab.<br />

1955<br />

Emmett Till<br />

1820<br />

Harriet Tubman<br />

Harriet Tubmans Großmutter<br />

wurde mit einem Sklavenschiff<br />

nach Amerika gebracht. Sie<br />

und ihre Familie wurden zum<br />

Besitz eines Plantagenbesitzers<br />

in Maryland. Harriet Tubman<br />

wurde um 1820 mit dem Namen<br />

Araminta Ross geboren. Sie<br />

war ihre gesamte Kindheit über<br />

versklavt. Harriet Tubman<br />

musste schwer arbeiten und<br />

wurde regelmäßig schwer<br />

misshandelt.<br />

Im Jahr 1844 heiratete sie den<br />

freien Schwarzen Mann John<br />

Tubman. Von da an nannte sie<br />

sich Harriet. Im Jahr 1849 floh sie<br />

nach Pennsylvania. Sie legte zu<br />

Fuß etwa 145 Kilometer zurück.<br />

Der Bundesstaat Pennsylvania<br />

gehörte zu den Nordstaaten, in<br />

denen es keine Sklaverei mehr<br />

gab. Danach wurde Harriet<br />

Tubman Fluchthelferin der<br />

Organisation Underground<br />

Railroad. Sie kehrte 13 Mal<br />

nach Maryland zurück und<br />

half etwa 70 Menschen, aus<br />

der Versklavung zu entfliehen.<br />

Später arbeitete Harriet Tubman<br />

als Krankenschwester und<br />

Köchin und engagierte sich<br />

in der Frauenbewegung. Sie<br />

starb im Jahr 1923.<br />

1912<br />

Bayard Rustin<br />

Bayard Rustin wurde im<br />

Jahr 1912 in West Chester,<br />

Pennsylvania, geboren. Er war<br />

Bürgerrechtsaktivist und einer<br />

der wichtigsten Anführer:innen<br />

der Bürgerrechtsbewegung. Er<br />

trat sein Leben lang für soziale<br />

Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit<br />

und Rechte für queere Menschen<br />

ein.<br />

Bayard Rustin organisierte<br />

zusammen mit George Houser<br />

die Freedom Rides. Im Jahr<br />

1948 reiste er nach Indien, um<br />

von den Anführer:innen der<br />

Gandhi-Bewegung mehr über<br />

den gewaltfreien Widerstand und<br />

zivilen Ungehorsam zu lernen.<br />

Im Jahr 1953 wurde Bayard<br />

Rustin verhaftet, da er schwul<br />

war. Homosexualität war damals<br />

in den USA verboten. Daher hielt<br />

er sich ab sofort im Hintergrund<br />

der Bürgerrechtsbewegung auf.<br />

Im Jahr 1956 beriet Bayard<br />

Rustin Ralph David Abernathy<br />

und Martin Luther King Jr.,<br />

die gerade den Busboykott von<br />

Montgomery planten. Später<br />

gründeten sie zusammen die<br />

Southern Christian Leadership<br />

Conference (SCLC).<br />

Emmett Till wurde 1941 in<br />

Chicago geboren. Chicago liegt<br />

im Bundesstaat Illinois. Illinois<br />

gehörte zu den Nordstaaten, wo es<br />

damals keine „Rassentrennung”<br />

mehr gab.<br />

Im Jahr 1955 besuchte Emmett<br />

Till seinen Onkel, der im<br />

Bundesstaat Mississippi wohnte.<br />

Dieser Bundesstaat gehörte<br />

zu den Südstaaten, wo es die<br />

Segregation gab, also getrennte<br />

Schulen, Parks und öffentliche<br />

Einrichtungen für Weiße<br />

und Schwarze, wobei die für<br />

Schwarze schlechter ausgestattet<br />

waren.<br />

Emmett Till wollte in einem<br />

kleinen Geschäft Süßigkeiten und<br />

Limonade kaufen. Die Besitzerin<br />

des Geschäfts, eine weiße Frau,<br />

behauptete danach, er habe sie<br />

angefasst und ihr nachgepfiffen.<br />

Vier Tage später wurde Emmett<br />

Till von ihrem Ehemann und<br />

dessen Halbbruder verschleppt,<br />

gefoltert und getötet. Emmet Till<br />

war 14 Jahre alt.<br />

Die Täter:innen kamen vor ein<br />

Gericht, wurden jedoch von einer<br />

weißen Jury freigesprochen.<br />

Die Ladenbesitzerin gab später<br />

zu, dass Emmett Till sie weder<br />

angefasst noch unhöflich behandelt<br />

hatte.


epresentation<br />

Möchtest du<br />

mehr wissen?<br />

Möchtest du mehr über <strong>Juandalynn</strong><br />

R. Abernathy und ihr Leben<br />

erfahren?<br />

Unter dem Symbol des Mundes<br />

findest du ausführlichere Informationen.<br />

Möchtest du mehr über den Kampf<br />

für gleiche Rechte erfahren?<br />

Unter dem Symbol der Faust<br />

findest du weitere Informationen.<br />

Möchtest du mehr über Musik<br />

erfahren?<br />

Unter dem Symbol des Ohres<br />

findest du zusätzliche Informationen.<br />

Unter dem Symbol der Sprechblase<br />

findest du Zitate. Zitate sind<br />

Sätze, die ein Mensch tatsächlich<br />

gesagt oder geschrieben hat.<br />

Representation in children’s books matters simply because all children<br />

deserve to see themselves in the literary portraits of society. This gift<br />

becomes an acknowledgement and celebration of each child’s existence.<br />

Dr. Rudine Sims Bishop, who taught children’s literature, sees books as<br />

mirrors which can act as reflections of ourselves and our world. She further<br />

describes books as windows and sliding doors which give us the chance to<br />

look and walk into worlds that reflect the lives of others.<br />

As societies, we should therefore work to create books that offer diverse<br />

stories with diverse characters, who are given complex and positive<br />

personalities and circumstances. Diverse, positive and multi-dimensional<br />

depictions of characters not only have the power to make children feel<br />

acknowledged and celebrated, but also help them identify with real and<br />

imagined heroes.<br />

Diverse stories and characters give all children the opportunity to engage<br />

with others even if their immediate context does not always offer such<br />

interactions. Diversity in books reminds children that although people are<br />

different, we all share a common humanity, equal value and equal status.<br />

This can inspire children to go into the wider world with positive ideas and<br />

images of themselves and of all the differences around them. This will serve<br />

them in the encounters they make along their life’s journey.<br />

I therefore celebrate this book and all other books, authors and illustrators<br />

who make it their mission to give all children the gift of love and affirmation<br />

in book form.<br />

Michell Sibongiseni Mpike<br />

Ein Buch von <strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy<br />

Text von Philippe Zwick Eby<br />

Illustrationen von Carolina Vázquez<br />

Herausgegeben von Sarah B. Zwick-Eby und Philippe Zwick Eby<br />

Fachliche Beratung: Donzaleigh Avis Abernathy, Kwame Luthuli Abernathy,<br />

Dr. Silke Hackenesch, Leslie Casimir und Kathrin Meckel<br />

Berater für Diversität: Guilherme Biri Francisco<br />

Mit freundlicher Unterstützung von Dr. Janice R. Franklin, Andrea Westermann,<br />

Michael Bürgi, Nicole Zwick-Eby und Günther Zwick<br />

Herzlichen Dank, Leslie Casimir und Nicole Zwick Eby<br />

© editions mālama<br />

www.editionsmalama.com<br />

ISBN 978-3-949326-03-5


SING,<br />

JUANDALYNN,<br />

SING!<br />

ein Buch von <strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy<br />

Text von Philippe Zwick Eby I Illustrationen von Carolina Vázquez<br />

editions mālama<br />

representation


<strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy<br />

<strong>Juandalynn</strong> Ralpheda Abernathy<br />

wurde am 30. November 1954 in<br />

der Stadt Montgomery im US-<br />

Bundesstaat Alabama geboren.<br />

Ihre Eltern waren Juanita Odessa<br />

Jones Abernathy und Ralph David<br />

Abernathy.<br />

<strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy ist<br />

klassische Sängerin, Gesangslehrerin<br />

und Chorleiterin. Dies ist<br />

ihre wahre Geschichte.<br />

Alabama<br />

Alabama ist ein Bundesstaat der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

Insgesamt gibt es in den USA<br />

heute 50 Bundesstaaten. Alabama<br />

gehört zu den Südstaaten.<br />

Hallo! Mein Name ist <strong>Juandalynn</strong><br />

Ralpheda Abernathy.<br />

Ich bin in den USA im<br />

Bundesstaat Alabama geboren.<br />

Für Menschen, die wie ich eine<br />

braune Hautfarbe haben, war das damals kein guter<br />

Wohnort. Als Kind lebte ich ständig in Angst.<br />

Möchtest Du wissen, warum?<br />

In diesem Buch werde ich es dir erzählen.<br />

Südstaaten<br />

Die Südstaaten sind Staaten<br />

im Südosten der USA. In den<br />

Südstaaten war bis ins Jahr 1865<br />

die Versklavung von Menschen<br />

erlaubt.<br />

United States<br />

of America<br />

Montgomery,<br />

Alabama


Das sind meine Mama und mein Papa.<br />

Meine Mama war Lehrerin an einer Hochschule.<br />

Mein Papa war Pastor, er arbeitete in einer Kirche.<br />

Beide waren immer sehr beschäftigt.<br />

Juanita Abernathy<br />

Juanita Odessa Jones Abernathy<br />

wurde im Jahr 1931 in Uniontown,<br />

Alabama, geboren. Sie war Hochschullehrerin,<br />

Geschäftsfrau und<br />

Bürgerrechtsaktivistin.<br />

Juanita Abernathy hatte fünf<br />

Kinder: Ralph David Abernathy<br />

Jr., <strong>Juandalynn</strong> Ralpheda, Donzaleigh<br />

Avis, Ralph David Abernathy<br />

III und Kwame Luthuli<br />

Abernathy.<br />

Juanita Abernathy erhielt<br />

wegen ihrer Aktivitäten für die<br />

Bürgerrechtsbewegung mehrfach<br />

Morddrohungen, ließ sich davon<br />

jedoch nicht einschüchtern.<br />

Sie starb im Jahr 2019.<br />

Ralph David Abernathy<br />

Ralph David Abernathy wurde im<br />

Jahr 1926 in Linden, Alabama,<br />

geboren. Er war Lehrer an<br />

einer Universität, Pastor einer<br />

Baptistenkirche und Bürgerrechtsaktivist.<br />

Ralph David Abernathys Großvater<br />

war versklavt worden. Sein<br />

Vater war Farmer einer riesigen<br />

Farm in Linden und unterstützte<br />

eine Schule für Schwarze Kinder.<br />

Ralph David Abernathy war einer<br />

der wichtigsten Anführer der USamerikanischen<br />

Bürgerrechtsbewegung.<br />

Er war Mitbegründer<br />

der Montgomery Improvement<br />

Association, der Southern Christian<br />

Leadership Conference (SCLC) und<br />

organisierte Demonstrationen<br />

wie den Busstreik von Montgomery.<br />

Nach der Ermordung<br />

Martin Luther King Jr.s im Jahr<br />

1968 wurde er Leiter der SCLC.<br />

Ralph David Abernathy starb im<br />

Jahr 1990.<br />

Ralph David Abernathy<br />

sagt:<br />

„<strong>Juandalynn</strong>, du bist das erste<br />

Kind der Freiheitsbewegung.”


Segregation<br />

Segregation oder „Rassentrennung”<br />

bedeutet, dass<br />

Menschen nach „Rassen” unterschieden<br />

und beurteilt werden.<br />

Dabei spielt meist die Hautfarbe<br />

eine Rolle.<br />

In den USA war es lange Zeit<br />

verboten, dass Menschen mit<br />

schwarzer oder brauner Hautfarbe<br />

die gleichen Toiletten,<br />

Restaurants, Kinos, Schulen und<br />

Geschäfte wie Menschen mit<br />

weißer Hautfarbe benutzten. Es<br />

gab Trinkbrunnen und Bänke<br />

„nur für Weiße” und „nur für<br />

Schwarze”. In Bussen durften<br />

Schwarze Menschen nur hinten<br />

auf vorgegebenen Plätzen sitzen.<br />

2. März 1955<br />

Claudette Colvin<br />

Claudette Colvin wurde im<br />

Jahr 1939 in Birmingham,<br />

Alabama, geboren. Sie war<br />

Krankenschwester und Bürgerrechtsaktivistin.<br />

Am 2. März 1955 wollte die<br />

15-jährige Claudette Colvin nach<br />

der Schule mit dem Bus nach<br />

Hause fahren. Sie saß auf einem<br />

Platz für Schwarze Menschen,<br />

im hinteren Teil des Busses.<br />

In dem Bus waren alle Plätze<br />

belegt. Als eine weiße Frau<br />

einstieg, forderte der Busfahrer<br />

Claudette Colvin und drei weitere<br />

Schwarze Frauen auf, ihre Plätze<br />

freizumachen. Claudette Colvin<br />

weigerte sich. Sie wurde von<br />

der Polizei festgenommen und<br />

eingesperrt.<br />

Später klagte Claudette Colvin<br />

zusammen mit vier weiteren<br />

Frauen gegen die Stadt<br />

Montgomery und den Staat<br />

Alabama. Am 5. Juni 1956<br />

entschied das Bezirksgericht,<br />

dass die Rassentrennung in<br />

öffentlichen Bussen verfassungswidrig<br />

sei.<br />

Wir wohnten in der Stadt Montgomery.<br />

Dort ist damals sehr viel passiert.<br />

Die Schwarzen Menschen waren wütend,<br />

da sie von den weißen Menschen ungerecht<br />

behandelt wurden.


Ich erinnere mich sehr gut an unsere Kirche.<br />

Mein Papa stand vorne und redete von<br />

gleichen Rechten für alle Menschen.<br />

Ich war zu jung, um alles zu verstehen.<br />

Ich wollte vor allem den Chor <strong>sing</strong>en hören.<br />

1. Dezember 1955<br />

Rosa Parks<br />

Rosa Parks wurde im Jahr 1913<br />

in Tuskegee, Alabama, geboren.<br />

Sie arbeitete als Schneiderin und<br />

war Sekretärin in der NAACP<br />

(nationale Organisation für die<br />

Förderung Schwarzer Menschen)<br />

in Montgomery.<br />

Am 1. Dezember 1955 wollte<br />

Rosa Parks nach der Arbeit mit<br />

dem Bus nach Hause fahren.<br />

Sie setzte sich im hinteren Teil<br />

des Busses auf einen Platz für<br />

Schwarze Menschen. Doch<br />

ein weißer Mann wollte, dass<br />

sie ihm ihren Platz überließ.<br />

Rosa Parks weigerte sich. Der<br />

Busfahrer rief die Polizei und<br />

Rosa Parks wurde verhaftet.<br />

1955-1956<br />

Montgomery Busboykott<br />

Am 5. Dezember 1955 wurde<br />

Rosa Parks zu einer Geldstrafe<br />

verurteilt. Für diesen Tag hatte<br />

der Women’s Political Council<br />

einen Busstreik organisiert.<br />

Schwarze Menschen benutzten<br />

an diesem Tag keine öffentlichen<br />

Busse, sondern bildeten<br />

Fahrgemeinschaften, fuhren<br />

Taxi oder gingen zu Fuß. Fast<br />

alle Schwarzen Menschen in<br />

Montgomery machten mit.<br />

Am selben Tag trafen sich etwa<br />

50 Bürgerrechtsaktivist:innen,<br />

darunter Ralph David Abernathy<br />

und Martin Luther King Jr. und<br />

gründeten die Montgomery<br />

Improvement Association.<br />

Martin Luther King Jr. wurde zum<br />

Vorsitzenden der Organisation<br />

gewählt. Noch am selben Abend<br />

versammelten sich mehr als<br />

7000 Menschen in der Holt Street<br />

Baptist Church. Martin Luther<br />

King Jr. kündigte an, dass der<br />

Busboykott verlängert werde.<br />

Insgesamt dauerte der Montgomery<br />

Busboykott 381 Tage. Er<br />

gilt als Beginn der Unabhängigkeitsbewegung.


Klassische Musik<br />

Klassische Musik ist die Musik,<br />

welche vom 13. bis zum frühen<br />

20. Jahrhundert in Europa komponiert<br />

wurde. Man sagt auch<br />

Klassik.<br />

Klassische Musik ist entweder<br />

Instrumentalmusik (zum Beispiel<br />

eine Symphonie, ein Konzert, eine<br />

Fuge oder eine Sonate) oder eine<br />

Mischung aus Gesang und<br />

instrumentaler Musik (zum<br />

Beispiel die Oper, die Kantate<br />

und die Messe).<br />

Im Hause der Abernathys lief<br />

immer klassische Musik. Auch<br />

in seiner Kirche bevorzugte<br />

Ralph David Abernathy Klassik.<br />

Seine Lieblingskomponisten<br />

waren Bach, Beethoven, Brahms,<br />

Händel, Haydn und Rossini.<br />

Schon als Baby liebte ich Musik.<br />

Jeden Morgen wachte ich mit Musik auf.<br />

Die Musik kam aus dem Radio, das<br />

neben meinem Kinderbett stand.<br />

Es war wundervolle Musik.


Eines Tages, während ich schlief,<br />

platzierte jemand eine Bombe<br />

unter unserem Haus.<br />

Meine Mama kam ins Schlafzimmer<br />

geeilt, um mich aus<br />

meinem Bettchen zu holen.<br />

10. Januar 1957<br />

Das Bombenattentat<br />

Als <strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy zwei<br />

Jahre alt war, verübten weiße<br />

Männer ein Bombenattentat auf<br />

ihr Haus. Das bedeutet, dass sie<br />

<strong>Juandalynn</strong> und ihre Familie mit<br />

einer Bombe töten wollten. Zum<br />

Glück wurde niemand verletzt.<br />

Doch das Haus war total zerstört.<br />

Die Familie Abernathy musste zu<br />

Freund:innen ziehen.<br />

10. Januar 1957<br />

Gründung der Southern<br />

Christian Leadership<br />

Conference<br />

Ralph David Abernathy und<br />

Martin Luther King Jr. gründeten<br />

im Jahr 1957 die Southern Christian<br />

Leadership Conference (SCLC), um<br />

den gewaltlosen Kampf gegen<br />

die „Rassentrennung” im Süden<br />

der USA zu organisieren. Martin<br />

Luther King Jr. war Präsident<br />

der Vereinigung. Ralph David<br />

Abernathy wurde Schatzmeister<br />

und Sekretär.


Martin Luther King Jr.<br />

Martin Luther King Jr. wurde im<br />

Jahr 1929 in Atlanta, Georgia,<br />

geboren. Er war Baptistenprediger<br />

und Bürgerrechtsaktivist.<br />

Martin Luther King Jr. litt bereits<br />

als Kind unter den Auswirkungen<br />

der „Rassen“trennung. Sein<br />

damaliger bester Freund war<br />

weiß. Als die beiden Jungen<br />

in die Schule kamen, wurden<br />

sie voneinander getrennt, da<br />

Schwarze Kinder nicht mit<br />

weißen Kindern in eine Schule<br />

gehen durften. Doch auch nach<br />

der Schule durften die Freunde<br />

sich nicht mehr sehen. Die Eltern<br />

des weißen Jungen hatten es<br />

verboten, da Martin Luther King<br />

Jr. Schwarz war.<br />

Martin Luther King Jr. setzte<br />

sich bereits mit 14 Jahren gegen<br />

Rassismus und Diskriminierung<br />

ein. Mit 16 Jahren hörte er in der<br />

Schule von Mahatma Gandhi und<br />

dessen Thesen zur Gewaltfreiheit.<br />

Er war davon tief beeindruckt<br />

und blieb sein gesamtes Leben<br />

von der Idee des gewaltfreien<br />

Widerstandes überzeugt.<br />

Nach seinem Studium wurde<br />

Martin Luther King Jr. Pastor in<br />

der Dexter Avenue Baptist Church<br />

in Montgomery, Alabama.<br />

Ralph David Abernathy und<br />

Martin Luther King Jr. lernten<br />

sich bereits als Studenten kennen.<br />

Sie wurden beste Freunde und<br />

Wegbegleiter.<br />

Auch bei uns zu Hause ist damals einiges passiert.<br />

Wir hatten viel Besuch. Die Frauen und Männer<br />

redeten und planten und aßen zusammen.<br />

Meine Mutter kochte für unsere Gäste.<br />

Manchmal roch es nach gebratenem Steak mit<br />

Brokkoli und Okraschoten.<br />

Dann wusste ich:<br />

Onkel Martin<br />

ist da.


Onkel Martins Tochter war meine beste Freundin.<br />

Sie hieß Yolanda, doch alle nannten sie Yoki.<br />

Wir gingen gemeinsam in die Krippe.<br />

Wir konnten noch nicht sprechen.<br />

Doch wir verstanden uns trotzdem.<br />

Yolanda Denise King<br />

Yolanda Denise King war das<br />

erste Kind von Coretta Scott<br />

King und Martin Luther King<br />

Jr.. Sie war Bürgerrechtlerin und<br />

Schauspielerin.<br />

Yolanda Denise King wurde<br />

1955 in Montgomery, Alabama,<br />

geboren. Ihre jüngeren Geschwister<br />

waren Martin Luther King III,<br />

Dexter Scott King und Bernice<br />

Albertine King.<br />

Coretta Scott King<br />

Coretta Scott King wurde im<br />

Jahr 1927 in Marion, Alabama,<br />

geboren. Sie war Bürgerrechtsaktivistin.<br />

Ihre Eltern waren Farmer:innen.<br />

Als Kind musste Coretta Scott<br />

King ihren Eltern beim Pflücken<br />

von Baumwolle helfen. Später<br />

studierte sie klassischen Gesang.<br />

Im Jahr 1953 heiratete sie Martin<br />

Luther King Jr. und unterstützte<br />

fortan seine Arbeit.


1960<br />

Umzug nach Atlanta<br />

Im Jahr 1960 zog die Familie<br />

King von Montgomery nach<br />

Atlanta.<br />

Atlanta<br />

Atlanta ist die Hauptstadt des<br />

Bundesstaates Georgia. Georgia<br />

liegt im Südosten der USA.<br />

Das Land wurde ursprünglich<br />

von den Cherokee und Muskogee<br />

bewohnt. Das waren amerikanische<br />

Ureinwohner:innen (man<br />

sagt auch Indigene). Sie tauften<br />

den Ort Pakanahuihli, das bedeutet<br />

„stehender Pfirsichbaum”.<br />

Ab 1823 besiedelten die ersten<br />

Weißen das Gebiet und vertrieben<br />

die Indigenen. Sie tauften<br />

die Stadt zunächst Terminus und<br />

später Atlanta.<br />

Yoki war sehr mutig. Ich war etwas schüchtern.<br />

Doch gemeinsam waren wir ein Team.<br />

Wir standen zueinander.<br />

Dann zog Yoki mit ihrer Familie nach Atlanta.<br />

Ich war sehr traurig.<br />

„Wie soll ich ohne Yoki leben?”,<br />

dachte ich.<br />

United States<br />

of America


Atlanta, Georgia<br />

Montgomery,<br />

Alabama<br />

„Wir besuchen Onkel Martin in Atlanta!”,<br />

verkündete Papa einige Monate später.<br />

„Ich sehe Yoki wieder!”, rief ich glücklich.<br />

„Doch denke daran”, sagte mein Papa,<br />

„wir gehen nicht auf diese Toiletten im Zug.<br />

Du musst also vorher gehen.”<br />

Doch die Zugfahrt dauerte sehr lange<br />

und ich musste trotzdem auf die Toilette.<br />

Es war das einzige Mal, dass ich auf einer<br />

„Toilette für Schwarze” war.


1962<br />

Umzug nach Atlanta<br />

Im Jahr 1962 zog die Familie<br />

Abernathy von Montgomery nach<br />

Atlanta.<br />

Im nächsten Jahr zogen wir auch nach Atlanta.<br />

Papa hatte dort eine neue Arbeit angenommen.<br />

Mama und ich wollten nicht umziehen,<br />

wir wollten lieber in Montgomery bleiben.<br />

Zum Glück war Yoki in Atlanta.<br />

Yokis Garten war von einem<br />

hohen Zaun umgeben.<br />

Dort fühlte ich mich in<br />

Sicherheit.


Chor<br />

Ein Chor ist eine Gruppe von<br />

Menschen, die gemeinsam<br />

<strong>sing</strong>en. Sie <strong>sing</strong>en in verschiedenen<br />

Stimmlagen.<br />

Frauen <strong>sing</strong>en meist Sopran<br />

(hohe Frauenstimme) oder Alt<br />

(tiefe Frauenstimme).<br />

Männer <strong>sing</strong>en meist Tenor<br />

(hohe Männerstimme) oder Bass<br />

(tiefe Männerstimme).<br />

Gemeinsam klingen die verschiedenen<br />

Stimmen ganz besonders<br />

schön.<br />

Papas neue Kirche war sehr klein.<br />

Ich war enttäuscht.<br />

„Darf ich in der Chor?”, fragte ich Papa.<br />

„Hier gibt es keinen Kinderchor”,<br />

antwortete mein Papa.<br />

Ich war noch enttäuschter.


Aber es gab einen Chor für Erwachsene.<br />

Mrs. Miller und Mrs. Turner sangen Solo.<br />

Sie sangen ein Musikstück, das mein Papa<br />

besonders gerne mochte. Es hieß Inflammatus.<br />

Solo<br />

Solo ist italienisch und bedeutet<br />

„allein“. Ein Solo zu spielen<br />

bedeutet, dass ein:e Musiker:in<br />

eine besonders schöne Melodie<br />

allein spielt. Man nennt diese:n<br />

Musiker:in dann Solist:in.<br />

In vielen Musikstücken für<br />

Orchester gibt es Solopartien<br />

für Instrumente. Häufige Soloinstrumente<br />

sind die Violine, die<br />

Flöte, das Cello oder das Klavier.<br />

Während des Solos hält sich der<br />

Rest des Orchesters meist leise<br />

im Hintergrund und begleitet<br />

den:die Solist:in.<br />

Auch für Sänger:innen gibt es<br />

Solopartien. Man unterscheidet<br />

zwischen einem Solo für Sopran,<br />

Alt, Tenor und Bass.<br />

Das Gegenteil von solo ist tutti.<br />

Das ist wieder italienisch und<br />

bedeutet „alle“.<br />

Stabat Mater<br />

Das Stabat Mater Dolorosa ist ein<br />

Gedicht aus dem Mittelalter.<br />

Es handelt von der trauernden<br />

Maria, der Mutter von Jesus<br />

Christus, der laut der Bibel an<br />

einem Kreuz starb. Es ist nicht<br />

bekannt, wer dieses Gedicht<br />

verfasst hat.<br />

Das Stabat Mater wurde von<br />

verschiedenen Komponist:innen<br />

vertont. Der Italiener Gioachino<br />

Rossini schrieb zwischen 1831<br />

und 1841 sein Stabat Mater für<br />

Chor und Solist:innen. Rossinis<br />

Komposition besteht aus zehn<br />

Sätzen. Der achte Satz heißt<br />

Inflammatus et accensus und ist<br />

eine Arie für Sopran. Das bedeutet,<br />

dass die Sopranstimme das Solo<br />

<strong>sing</strong>t.


Mahalia Jackson<br />

Mahalia Jackson wurde 1911 in<br />

New Orleans, Louisiana, geboren.<br />

Sie war eine Gospelsängerin.<br />

Mahalia Jackson sang zunächst<br />

in einer Baptistenkirche. Im<br />

Jahr 1928 zog sie nach Chicago<br />

und sang mit der Gospelgruppe<br />

Johnson Brothers. Später nahm sie<br />

ihre ersten Alben auf. Der Song<br />

Move on up a little higher (1948)<br />

machte sie weltweit berühmt. Sie<br />

bestritt Tourneen rund um die<br />

ganze Welt und trat in Filmen<br />

auf. Mahalia Jackson sang 1961<br />

beim Amtsantritt von Präsident<br />

Kennedy, 1963 beim Marsch auf<br />

Washington und 1968 bei Martin<br />

Luther King Jr.s Beerdigung.<br />

Mahalia Jackson starb im Jahr<br />

1972.<br />

Manchmal kam Tante Mahalia zu uns zu Besuch.<br />

Ich liebte sie sehr.<br />

Einmal sagte sie zu mir:<br />

„<strong>Sing</strong> für mich, mein Kind!”<br />

Ich sang. Ich sang alle Töne, die ich konnte.<br />

„Du wirst eine klassische Sängerin werden”,<br />

sagte Tante Mahalia und lächelte mich an.<br />

<strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy<br />

sagt:<br />

„Tante Mahalia hat mir den<br />

Grundstein gelegt. Ich wollte<br />

Sängerin werden, so wie sie.<br />

Sie war mein Vorbild.<br />

Sie war phantastisch.“


Und dann sang Tante Mahalia in unserer Kirche.<br />

Sie sang ganz anders.<br />

Sie hatte eine Stimme, die meine Seele berührte.<br />

Ihre Musik ging direkt in mein Herz.<br />

Gospel<br />

Das Wort Gospel kommt vom<br />

englischen Begriff good spell, was<br />

„Gute Botschaft” bedeutet.<br />

Gospel ist eine afroamerikanische<br />

Musikrichtung mit christlichen<br />

Texten und entstand in den USA<br />

im 20. Jahrhundert. Vorgänger<br />

des Gospels sind der Blues, der<br />

Jazz, der Ragtime und der African<br />

American Spiritual, welches ebenfalls<br />

afroamerikanische Musikrichtungen<br />

sind. Gospels werden<br />

meist gesungen.<br />

Mahalia Jackson ist eine der<br />

bekanntesten Gospelsängerinnen.<br />

Man nennt sie die Königin<br />

des Gospels.<br />

„Negro Spiritual”<br />

„Negro Spirituals” sind afroamerikanische<br />

Lieder mit christlichen<br />

Texten. Entstanden sind<br />

„Negro Spirituals” während<br />

der Sklaverei in den USA. Die<br />

versklavten Menschen kamen<br />

aus unterschiedlichen Regionen<br />

Afrikas, sprachen verschiedene<br />

Sprachen und konnten sich<br />

deshalb oft nicht untereinander<br />

verständigen. Deshalb entwickelten<br />

sie gemeinsame Gesänge.<br />

Diese waren oft schwermütig<br />

und traurig und spiegelten<br />

die Situation der versklavten<br />

Menschen wider.<br />

Auch beim Arbeiten auf<br />

Plantagen sangen die versklavten<br />

Menschen die „Negro Spirituals”.<br />

Der Rhythmus der Musik passte<br />

sich dem Rhythmus ihrer harten<br />

Arbeit an. Die Musik brachte ihren<br />

Glauben an Gott zum Ausdruck<br />

und gab ihnen Hoffnung auf ein<br />

besseres Leben nach dem Tod.<br />

In einigen „Negro Spirituals”<br />

waren Codes versteckt, die<br />

geheime Informationen (z.B.<br />

Hinweise zu Fluchtmöglichkeiten)<br />

vermittelten.


Washington D.C.<br />

Washington D.C. ist die Hauptstadt<br />

der USA. Die Buchstaben<br />

„D.C.” bedeuten „District of<br />

Columbia”. Washington gehört<br />

keinem Bundesstaat an. Es gibt<br />

jedoch einen Bundesstaat, der<br />

auch Washington heißt. Er liegt<br />

weit entfernt von Washington<br />

D.C. im Nordwesten der USA.<br />

Ich erinnere mich noch gut an Washington.<br />

Es kamen sehr, sehr viele Menschen,<br />

um für ihre Rechte zu demonstrieren.<br />

Ich erinnere mich vor allem an Marian Anderson.<br />

Es war das erste Mal, dass ich eine Opernsängerin<br />

hörte. Sie sang wunderschön.<br />

Marian Anderson<br />

Marian Elina-Blanche Anderson<br />

war eine Opernsängerin. Sie<br />

wurde 1897 in Philadelphia,<br />

Pennsylvania, geboren. Sie gilt<br />

als eine der besten Opernsängerinnen<br />

ihrer Zeit.<br />

Im Jahr 1939 sollte Marian<br />

Anderson in Washington D.C.<br />

ein Konzert geben. Eine Gruppe<br />

weißer, rassistischer Frauen<br />

sagte das Konzert wegen Marian<br />

Andersons Hautfarbe ab.<br />

Daraufhin organisierte Eleanor<br />

Roosevelt, die Frau des<br />

damaligen US-Präsidenten,<br />

ein Ersatzkonzert. Am 9. April<br />

1939, einem Ostersonntag,<br />

sang Marian Anderson vor dem<br />

Lincoln-Memorial in Washinton<br />

D.C. vor 75.000 Menschen.


Dann sprach Onkel Martin.<br />

„Martin, erzähl ihnen von deinem Traum”,<br />

rief ihm Tante Mahalia zu.<br />

Und das tat er.<br />

28. August 1963<br />

Marsch auf Washington<br />

Der Marsch auf Washington für<br />

Arbeit und Freiheit war eine<br />

politische Demonstration gegen<br />

Rassismus und Segregation.<br />

Er fand am 28. August 1963<br />

vor dem Lincoln-Memorial in<br />

Washington D.C. statt. Die<br />

Demonstration wurde von zahlreichen<br />

amerikanischen Bürgerrechtsgruppen<br />

organisiert und<br />

von dem damaligen Präsidenten<br />

John F. Kennedy unterstützt.<br />

Bereits am Vorabend waren<br />

Menschen aus dem gesamten<br />

Land angereist. Mittags waren<br />

etwa 250 000 Menschen vor dem<br />

Memorial versammelt. Auf der<br />

Abschlusskundgebung sprachen<br />

zahlreiche Redner:innen, darunter<br />

John Lewis, A. Philipp<br />

Randolph, Whitney M. Young<br />

und Roy Wilkins.<br />

Die Opernsängerinnen Camilla<br />

Williams und Marian Anderson<br />

sowie die Gospelsängerin<br />

Mahalia Jackson gestalteten<br />

das Programm musikalisch.<br />

Martin Luther King Jr. hielt<br />

seine berühmte Rede I Have a<br />

Dream. Und am Ende sangen<br />

die Folksängerin Joan Baez<br />

und der Liedermacher Bob<br />

Dylan zusammen mit allen Anwesenden<br />

das Protestlied We<br />

Shall Overcome.<br />

Martin Luther King Jr. sagt:<br />

„Ich habe einen Traum,<br />

dass eines Tages auf den roten<br />

Hügeln von Georgia die Söhne<br />

früherer Sklaven und die<br />

Söhne früherer Sklavenhalter<br />

miteinander am Tisch der<br />

Brüderlichkeit sitzen können.<br />

(...)<br />

Ich habe einen Traum,<br />

dass meine vier kleinen Kinder<br />

eines Tages in einer Nation<br />

leben werden, in der man sie<br />

nicht nach ihrer Hautfarbe,<br />

sondern nach ihrem Charakter<br />

beurteilen wird.”


Wahlrecht<br />

In demokratischen Gesellschaften<br />

werden Politiker:innen von der<br />

Bevölkerung gewählt. Wahlrecht<br />

bedeutet, dass die Bürger:innen<br />

das Recht haben, zu wählen.<br />

In den USA gab es lange Zeit<br />

kein grundsätzliches Recht zu<br />

wählen. Einzelne Bundesstaaten<br />

erschwerten es Schwarzen und<br />

ärmeren Menschen, sich an den<br />

Wahlen zu beteiligen. Schwarze<br />

Menschen mussten einen Leseund<br />

Schreibtest machen. Dabei<br />

wurde ihnen ein besonders<br />

schwieriger Text vorgelegt.<br />

Doch selbst wenn sie diesen<br />

lesen konnten, wurde ihnen<br />

das Wahlrecht oft verweigert.<br />

Sie mussten eine Reihe von<br />

sinnlosen und schwierigen<br />

Fragen beantworten. Doch da die<br />

Beamt:innen, die diese Fragen<br />

stellten, immer Weiße waren,<br />

wurde auch hier das Wahlrecht<br />

oft verweigert, selbst wenn<br />

die Fragen richtig beantwortet<br />

wurden.<br />

Die Wahlkreise wurden absichtlich<br />

so eingeteilt, dass<br />

Schwarze Menschen in der<br />

Minderheit waren. Das ist bis<br />

heute der Fall.<br />

Eines Tages lag auf meinem Bett ein wunderschönes<br />

Chorgewand mit einer roten Schleife.<br />

„Es gibt jetzt auch einen Kinderchor”,<br />

sagte mein Vater stolz. „Wenn du<br />

möchtest, darfst du mit<strong>sing</strong>en.”


Die Chorleiterin hieß Miss Gloria Johnson.<br />

Sie mochte es, wenn ich sang.<br />

Sie ließ mich fast immer das Solo <strong>sing</strong>en.<br />

Ich sang nun jeden Tag.<br />

Wenn ich sang, war ich glücklich.<br />

Chorleitung<br />

Die Chorleitung ist eine Person,<br />

die einen Chor leitet. Sie sucht<br />

Musikstücke aus, bringt diese den<br />

Sänger:innen bei und dirigiert<br />

den Chor. Die Chorleitung steht<br />

meist vor dem Chor, um von<br />

allen Sänger:innen gut gesehen<br />

zu werden.


Fun Town<br />

Fun Town war ein Vergnügungspark<br />

in Atlanta. An den Wochenenden<br />

gingen Familien in den<br />

riesigen Park, um dort Karussell<br />

und Achterbahn zu fahren,<br />

Minigolf zu spielen, zu bowlen<br />

und um Popcorn und Zuckerwatte<br />

zu essen.<br />

Schwarze Menschen durften Fun<br />

Town nicht besuchen.<br />

Jeden Samstag durften Yoki und ich Cartoons sehen.<br />

Dazwischen gab es Werbung für Fun Town.<br />

Fun Town war ein Vergnügungspark.<br />

„Da gehen wir hin!”, sagte Yoki begeistert.<br />

„Ich frage meinen Papa.”<br />

Wenn Yoki etwas ereichen wollte,<br />

dann schaffte sie es.<br />

Immer.


Nach einigen Tagen fragte ich Yoki:<br />

„Yoki, wann gehen wir endlich ins Fun Town?”<br />

„Mein Papa hat gesagt, dass wir nicht dürfen”,<br />

erzählte Yoki traurig.<br />

„Warum nicht?”, fragte ich.<br />

„Wegen unserer Hautfarbe”,<br />

antwortete Yoki leise.<br />

Martin Luther King Jr.<br />

sagt:<br />

„Im Fernsehen gab es Werbung<br />

für Fun Town. Sie rannte die<br />

Treppe hinunter und sagte:<br />

Papa, ich habe dir doch gesagt,<br />

dass ich nach Fun Town möchte.<br />

(...)<br />

Ich stand sprachlos da.<br />

Wie sollte ich einem 6-jährigen<br />

Mädchen erklären, dass es nicht<br />

nach Fun Town gehen darf,<br />

weil es Schwarz ist?“


22. November 1963<br />

Ermordung<br />

John F. Kennedys<br />

John F. Kennedy war von 1961<br />

bis 1963 der 35. Präsident der<br />

Vereinigten Staaten von Amerika.<br />

Er war sehr beliebt. Seine Rede<br />

zur Nation ebnete den Weg zum<br />

Civil Rights Act von 1964.<br />

John F. Kennedy wurde im Jahr<br />

1963 in Dallas, Texas, ermordet.<br />

In meiner Klasse war ich das einzige Kind mit<br />

brauner Hautfarbe. Die anderen Kinder schauten<br />

mich komisch an und sprachen nicht mit mir.<br />

Ein Junge mit blauen Augen beschimpfte mich.<br />

Er beschimpfte mich jeden Tag. Er beschimpfte<br />

mich, weil ich braune Haut habe.<br />

Ich fühlte mich sehr einsam.<br />

1964<br />

Civil Rights Act<br />

Der Civil Rights Act war eines<br />

der wichtigsten Gesetze zur<br />

Gleichstellung Schwarzer Menschen<br />

in den USA. Das Gesetz<br />

untersagte die Diskriminierung<br />

von Menschen auf Grund ihrer<br />

Hautfarbe, Religion, Geschlecht<br />

oder Herkunft. Der Civil Rights<br />

Act beendete damit die Rassentrennung<br />

und garantierte<br />

gleiches Wahlrecht.<br />

Der Civil Rights Act wurde vom<br />

Präsidenten John F. Kennedy<br />

im Jahr 1963 vorgeschlagen<br />

und am 2. Juli 1964 von seinem<br />

Nachfolger Lyndon B. Johnson<br />

unterzeichnet.


In meiner Klasse hatte ich keine Freundinnen.<br />

Susan war das einzige Mädchen, das mit mir sprach.<br />

Ich lud sie zu uns nach Hause ein.<br />

Sie durfte das ganze Wochenende bei mir<br />

übernachten. Wir gingen zusammen in den Chor.<br />

Wir gingen zusammen in die Kirche. Wir gingen<br />

mit der ganzen Familie ins Restaurant.<br />

Es war ein tolles Wochenende.<br />

18. Februar 1965<br />

Jimmie Lee Jackson<br />

Jimmie Lee Jackson wurde 1938<br />

in Marion, Alabama, geboren. Er<br />

war Soldat und Holzarbeiter.<br />

Im Jahr 1965 nahm Jimmie<br />

Lee Jackson in der Stadt<br />

Marion an einer vom SCLC<br />

organisierten Demonstration<br />

teil. Obwohl es eine friedliche<br />

Demonstration war, wurden<br />

die Demonstrant:innen von der<br />

Polizei angehalten. Es war bereits<br />

dunkel. Plötzlich wurden die<br />

Straßenlaternen ausgeschaltet<br />

und die Polizist:innen prügelten<br />

brutal auf Demonstrant:innen<br />

und Journalist:innen ein. Viele<br />

kamen wegen ihrer schweren<br />

Verletzungen ins Krankenhaus.<br />

Jimmie Lee Jackson floh in ein<br />

Café. Mehrere Polizisten folgten<br />

ihm. Einer von ihnen schoss<br />

Jimmie Lee Jackson zweifach in<br />

den Bauch. Jimmie Lee Jackson<br />

starb einige Tage später im<br />

Krankenhaus. Er war 26 Jahre alt.<br />

7. März 1965<br />

1. Marsch von Selma<br />

nach Montgomery<br />

Ungefähr 600 Menschen trafen<br />

sich in Selma, einer Stadt in<br />

Alabama, um nach Montgomery<br />

zu marschieren. Sie protestierten<br />

friedlich für ein gerechtes<br />

Wahlrecht.<br />

Sie kamen jedoch nicht weit:<br />

Auf der Edmund-Pettus-Brücke<br />

wurden sie von der Polizei mit<br />

Schlagstöcken und Tränengas<br />

brutal zurückgetrieben. Viele<br />

Menschen wurden verletzt. Der<br />

Tag wird seitdem als Bloody<br />

Sunday bezeichnet (der „blutige<br />

Sonntag“).<br />

Die Presse berichtete weltweit<br />

von den Vorfällen. In vielen<br />

Städten der USA demonstrierten<br />

Menschen, um ihre Solidarität<br />

zu zeigen. Präsident Lyndon B.<br />

Johnson verurteilte die Gewalt<br />

gegen die Demonstrant:innen.


Ralph David Abernathy<br />

sagt:<br />

„Gewalt ist die Waffe<br />

der Schwachen.”<br />

John Lewis<br />

John Lewis war ein Politiker,<br />

Bürgerrechtler und Autor. Er<br />

wurde im Jahr 1940 in Troy,<br />

Alabama, geboren.<br />

Als Student organisierte John<br />

Lewis gewaltfreie Student:innenproteste<br />

gegen die Segregation.<br />

Mit 18 Jahren traf er Martin<br />

Luther King Jr. und wurde eine<br />

wichtige Person der Bürgerrechtsbewegung.<br />

John Lewis war einer von<br />

mehreren Organisator:innen<br />

des Marsches auf Washington<br />

und Redner bei der Abschlusskundgebung.<br />

Er führte im Jahr<br />

1965 zusammen mit Hosea<br />

Williams den ersten Selmanach-Montgomery-Marsch<br />

an<br />

und wurde dabei von der Polizei<br />

schwer am Kopf verletzt.<br />

Ab 1987 bis zu seinem Tod<br />

im Jahr 2020 war John Lewis<br />

Abgeordneter für die demokratische<br />

Partei im Kongress.<br />

Am Montag sprach Susan nicht mehr mit mir.<br />

„Was ist los?”, fragte ich.<br />

Susan beschimpfte mich wegen meiner Hautfarbe<br />

und bespuckte mich.<br />

Ich jagte ihr hinterher und spuckte zurück.<br />

Als mein Vater davon erfuhr, wurde er wütend.<br />

Ich musste mich bei Susan entschuldigen.<br />

Sie hat sich nicht entschuldigt.<br />

Ich fand das ungerecht.<br />

John Lewis sagt:<br />

„Als ich am 7. März 1965 am<br />

Fuße der Edmund-Pettus-<br />

Brücke von einem Polizisten<br />

mit einem Schlagstock am Kopf<br />

getroffen wurde, dachte ich,<br />

ich würde sterben. Ich dachte,<br />

ich hätte den Tod gesehen.<br />

Dennoch würde ich niemals die<br />

Philosophie der Gewaltfreiheit in<br />

Frage stellen.“


Die Lehrerin mochte mich auch nicht.<br />

Aber sie mochte es, wenn ich ihr vorsang.<br />

Also sang ich.<br />

Schnell bemerkte ich, dass die weißen Menschen<br />

nicht viel für mich übrig hatten. Aber wenn ich<br />

sang, hörten sie mir zu.<br />

Nationalhymne<br />

Eine Nationalhymne ist ein ganz<br />

spezielles Lied: Das Lied eines<br />

Landes. Jedes Land auf dieser<br />

Welt hat eine Nationalhymne.<br />

Die meiste Menschen können<br />

die Nationalhymne ihres Landes<br />

mit<strong>sing</strong>en.<br />

Als <strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy in<br />

die Schule ging, mussten die<br />

Kinder morgens aufstehen, ihre<br />

Hand auf ihr Herz legen und die<br />

amerikanische Nationalhymne<br />

<strong>sing</strong>en.<br />

<strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy<br />

sagt:<br />

„Wenn ich sang, konnte ich die<br />

Menschen für mich gewinnen.<br />

Die Musik öffnete mir Türen.”


9. März 1965<br />

2. Marsch von Selma<br />

nach Montgomery<br />

Zum zweiten Marsch von<br />

Selma nach Montgomery waren<br />

Menschen aus dem ganzen Land<br />

angereist. Etwa 2500 Menschen<br />

hatten sich in Selma versammelt.<br />

Wieder hatten sich zahlreiche<br />

bewaffnete Polizisten auf der<br />

anderen Seite der Edmund-<br />

Pettus-Brücke aufgestellt. Martin<br />

Luther King Jr. führte den Marsch<br />

an. Doch auch dieses Mal kamen<br />

die Demonstrant:innen nicht bis<br />

in die Hauptstadt Montogomery.<br />

Denn Martin Luther King Jr. hielt<br />

den Demonstrationszug kurz vor<br />

der Edmund-Pettus-Brücke an.<br />

Ralph David Abernathy sprach<br />

mit allen Teilnehmer:innen ein<br />

Gebet. Dann drehten sie freiwillig<br />

wieder um und gingen zurück.<br />

Wenn ein Mensch wegen seiner Hautfarbe<br />

benachteiligt wird, dann nennt man das Rassismus.<br />

Ich erlebte oft Rassismus.<br />

Ich erinnere mich noch genau, wie es sich anfühlte.<br />

9. März 1965<br />

James Reeb<br />

James Reeb wurde im Jahr 1927<br />

in Wichita, Kansas, geboren. Er<br />

war Pfarrer und Theologe. James<br />

Reeb war weiß und Mitglied der<br />

SCLC.<br />

Als James Reeb im Fernsehen<br />

vom Bloody Sunday erfuhr,<br />

reiste er sofort von Boston nach<br />

Selma, um am zweiten Selmanach-Montgomery-Marsch<br />

teilzunehmen.<br />

Am Abend des 9. März wurde<br />

James Reeb von weißen Rassisten<br />

auf der Straße mit Schlagstöcken<br />

niedergeschlagen. Er erlitt<br />

schwere Kopfverletzungen und<br />

starb zwei Tage später im Krankenhaus.<br />

Diskriminierung<br />

Wenn Menschen z.B. wegen ihres<br />

Geschlechts, ihrer Hautfarbe,<br />

ihrer Religion oder ihrer Herkunft<br />

benachteiligt werden,<br />

nennt man das Diskriminierung.


Es war das erste Mal, dass ich in einer Eishalle war.<br />

„Du darfst hier nicht rein!”, brummte der Mann am<br />

Eingang und beschimpfte mich mit dem N-Wort.<br />

Er wollte mich als einzige nicht hineinlassen.<br />

Die anderen Kinder kuckten und lachten.<br />

Ich habe mich so geschämt.<br />

Eine mutige Mutter schimpfte den Mann.<br />

Danach durfte ich auch Schlittschuh laufen.<br />

Aber es machte mir keinen Spaß mehr.<br />

Rassismus<br />

Rassismus bedeutet, dass<br />

Menschen nach „Rassen” unterschieden<br />

und beurteilt werden.<br />

Dabei spielt oft die Hautfarbe<br />

oder die Herkunft eine Rolle.<br />

Rassistische Menschen denken,<br />

sie selbst wären mehr wert<br />

als andere Menschen. Es gibt<br />

jedoch keine verschiedenen<br />

Menschenrassen. Alle Menschen<br />

gehören zur selben Art des homo<br />

sapiens.<br />

Das N-Wort<br />

Früher sagte man zu Menschen<br />

mit brauner Hautfarbe „Neger”.<br />

Doch dieses Wort erinnert an<br />

die Sklaverei und Segregation<br />

und ist heute eine rassistische,<br />

diskriminierende Bezeichnung,<br />

die Schwarze Menschen und<br />

Menschen afrikanischer Herkunft<br />

als Schimpfwort empfinden.<br />

Genauso ist es mit den<br />

Bezeichnungen „Mohr” oder<br />

„Farbige:r”. Deshalb solltest du<br />

diese Wörter nicht benutzen.<br />

Wenn es überhaupt notwendig<br />

ist, Menschen wegen ihrer<br />

Hautfarbe zu unterscheiden,<br />

dann kannst du People of<br />

Color, Menschen of Color oder<br />

Schwarze Menschen sagen. Mit<br />

„Schwarz” ist dann nicht die<br />

Hautfarbe gemeint, sondern,<br />

dass diese Personen aufgrund<br />

ihrer Hautfarbe Erfahrung mit<br />

Rassismus machten und machen.<br />

Deshalb schreibt man „Schwarz”<br />

groß.


Martin Luther King Jr.<br />

sagt:<br />

„Die Zeit ist immer richtig,<br />

um das Richtige zu tun.“<br />

21. März 1965<br />

3. Marsch von Selma<br />

nach Montgomery<br />

Am 21. März marschierten<br />

ungefähr 3200 Menschen in<br />

Selma los. Ihr Ziel war wieder<br />

die Stadt Montgomery. Dieses<br />

Mal wurden sie nicht von der<br />

Polizei aufgehalten. Sie liefen<br />

etwa 20 Kilometer pro Tag und<br />

schliefen unter freiem Himmel.<br />

Meine Mama, mein Papa und Onkel Martin<br />

protestierten mit vielen anderen Menschen gegen<br />

diesen Rassismus. Sie kämpften für ein Land,<br />

in dem alle Menschen, egal welcher Hautfarbe,<br />

die gleichen Rechte haben.<br />

Viele von ihnen wurden dabei verletzt oder starben.<br />

Trotzdem protestierten sie immer friedlich.<br />

We Shall Overcome<br />

Während des Marsches sangen<br />

die Menschen Lieder. Eines der<br />

Lieder hieß We Shall Overcome.<br />

Das war ein Gospel, das später<br />

zu einem berühmten Protestlied<br />

wurde. We Shall Overcome bedeutet<br />

„Wir werden es überwinden!“


Manchmal durfte ich dabei sein.<br />

Ich erinnere mich an den Tag, an dem wir mit der<br />

ganzen Familie nach Selma fuhren.<br />

Es war nass und kalt.<br />

In Selma angekommen sahen wir Tausende von<br />

Menschen. Entlang der Straße standen weiße<br />

Polizisten, die uns böse ansahen.<br />

Sie beschimpften uns. Sie spuckten vor uns auf den<br />

Boden. Sie machten mir Angst.<br />

Stars for Freedom<br />

Am 24. März, dem vierten<br />

Tag des Marsches, kam der<br />

Demonstrationszug in der<br />

Hauptstadt Montgomery an. Es<br />

waren inzwischen etwa 25 000<br />

Menschen.<br />

Am Abend fand ein von dem<br />

Sänger, Schauspieler und Bürgerrechtler<br />

Harry Belafonte<br />

organisiertes Konzert statt.<br />

Die Stars for Freedom waren<br />

berühmte Künstler:innen:<br />

Joan Baez, James Baldwin, Tony<br />

Bennett, Leonard Bernstein,<br />

Sammy Davis Jr., Bob Dylan,<br />

Judy Garland, Dick Gregory, Lena<br />

Horne, Mahalia Jackson, Odetta,<br />

Nina Simone, Peter, Paul and<br />

Mary, Sidney Poitier und viele<br />

mehr.<br />

Politisches Engagement war<br />

für Stars zur damaligen Zeit<br />

nicht üblich. Die Künster:innen<br />

riskierten mit diesem Auftritt<br />

ihre Karriere.


25. März 1965<br />

Ankunft in Montgomery<br />

Während des Marsches kamen<br />

immer mehr Menschen zu der<br />

Demonstration hinzu. Am 25.<br />

März, nach fünf Tagen Fußmarsch,<br />

erreichte der Protestzug<br />

die Stadt Montgomery.<br />

Dann marschierten wir.<br />

Wir marschierten von Selma bis nach Montgomery.<br />

Wir marschierten fünf Tage lang.<br />

Wir waren sehr viele. Mama und Papa.<br />

Meine Geschwister. Onkel Martin<br />

und Tante Coretta.


Ich erinnere mich an die Lieder,<br />

die wir gemeinsam sangen.<br />

Die Musik gab uns Kraft.<br />

Plötzlich hatte ich gar keine Angst mehr.<br />

Nina Simone<br />

Nina Simone war eine Sängerin,<br />

Pianistin, Songschreiberin und<br />

Bürgerrechtlerin. Sie wurde 1933<br />

mit dem Namen Eunice Kathleen<br />

Waymon in Tryon, North<br />

Carolina, geboren.<br />

Bereits im Alter von vier Jahren<br />

begann Nina Simone mit dem<br />

Klavierspielen. Nach ihrem<br />

Studium wurde sie Klavierlehrerin<br />

und spielte und sang<br />

in Bars. Dort nahm sie ihren<br />

Künstlerinnennamen Nina<br />

Simone an.<br />

Im Jahr 1959 wurde sie mit<br />

ihrem ersten Album Little Girl<br />

Blue weltberühmt. Etwas später<br />

wurde Nina Simone die „Stimme<br />

der Bürgerrechtsbewegung”.<br />

Im Jahr 1963 schrieb sie den Song<br />

Mississippi Goddamn als Protest<br />

gegen den Bombenanschlag<br />

auf eine Kirche in Birmingham,<br />

bei dem vier junge Schwarze<br />

Mädchen getötet wurden.<br />

Nina Simone starb im Jahr 2003.<br />

25. März 1965<br />

Viola Gregg Liuzzo<br />

Viola Gregg Liuzzo war eine<br />

Bürgerrechtsaktivistin. Sie wurde<br />

1925 in der Stadt California,<br />

Pennsylvania geboren.<br />

Als Viola Gregg Liuzzo im<br />

Fernsehen die Berichte über den<br />

Bloody Sunday sah, entschloss sie<br />

sich nach Selma zu reisen.<br />

Am Abend des 25. März 1965<br />

fuhr sie den jungen Bürgerrechtsaktivisten<br />

Leroy Moton<br />

in ihrem Auto von Montgomery<br />

zurück nach Selma. Während der<br />

Fahrt wurden sie von einem Auto<br />

mit vier weißen Mitgliedern der<br />

rassistischen Organisation Klu-<br />

Klux-Klan eingeholt. Die Männer<br />

schossen mit Gewehren auf<br />

die beiden. Viola Gregg Liuzzo<br />

starb sofort. Leroy Moton blieb<br />

unverletzt. Die Täter wurden<br />

niemals wegen Mordes verurteilt.


<strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy<br />

sagt:<br />

„Ich wollte so sein wie Leontyne<br />

Price. Sie war mein Idol.“<br />

Schließlich kam der Tag, an dem ich in unserer<br />

Kirche das Solo <strong>sing</strong>en durfte.<br />

Leontyne Price<br />

Mary Violet Leontyne Price ist eine<br />

Konzert- und Opernsängerin.<br />

Sie wurde 1927 in Laurel,<br />

Mississippi, geboren und trat<br />

auf den größten Bühnen der Welt<br />

auf. Sie war die erste Schwarze<br />

Sängerin am berühmten Opernhaus<br />

Scala in Mailand. Sie sang<br />

dort die Rolle der Aida. Diese<br />

Rolle machte sie weltberühmt.<br />

Aida<br />

Aida ist eine berühmte Oper<br />

des italienischen Komponisten<br />

Giuseppe Verdi. Die Oper erzählt<br />

die Geschichte von Aida, einer<br />

Schwarzen Königstochter aus<br />

Äthiopien. Aida wird nach einem<br />

Krieg versklavt und nach Ägypten<br />

verschleppt. Der ägyptische<br />

Heerführer Radamès verliebt sich<br />

in sie. Doch er soll die Tochter des<br />

ägyptischen Pharaos heiraten.


Es war das Solo, das ich so oft von Mrs. Miller<br />

und Mrs. Turner gehört hatte. Es war das<br />

Musikstück, das mein Vater so gerne mochte.<br />

„<strong>Sing</strong>, <strong>Juandalynn</strong>, <strong>sing</strong>!”, sagte mein Vater.<br />

„<strong>Sing</strong> from your heart!”<br />

Und ich sang.<br />

Aus vollem Herzen.<br />

6. August 1965<br />

Voting Rights Act<br />

Am 6. August 1965 unterzeichnete<br />

der US-amerikanische<br />

Präsident Lyndon B. Johnson den<br />

Voting Rights Act.<br />

Damit wurde das Wahlrecht ein<br />

grundsätzliches Recht für alle<br />

Bürger:innen der USA.<br />

Martin Luther King Jr. hatte<br />

bereits im Dezember 1964 dieses<br />

Gesetz gefordert. Doch Präsident<br />

Johnson behauptete, dass solch<br />

ein Gesetz so kurz nach dem Civil<br />

Rights Act nicht umsetzbar sei.<br />

Nach den Selma-nach-Montgomery-Protesten<br />

änderte er<br />

jedoch seine Meinung.<br />

Der Voting Rights Act gilt als das<br />

wichtigste Gesetz im Kampf um<br />

gleiche Bürgerrrechte in den<br />

USA.<br />

Kamala Harris sagt:<br />

„Eine der Stärken unserer<br />

Nation liegt in unserem Kampf<br />

für Fortschritt. Ein Maß für<br />

Fortschritt ist die Ausweitung<br />

der Rechte. Nicht die<br />

Einschränkung von Rechten.“


Ralph David Abernathy<br />

sagt:<br />

„Du kannst den Träumer töten,<br />

jedoch nicht den Traum.“<br />

Civil Rights Movement<br />

Die afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung<br />

(das Civil Rights<br />

Movement) engagierte sich für<br />

die Bürgerrechte Schwarzer und<br />

armer Menschen. Die Bürgerrechtler:innen<br />

kämpften immer<br />

friedlich. Man nennt das einen<br />

„gewaltfreien Widerstand”.<br />

Mit dem Busboykott von Montgomery<br />

im Jahr 1955 gewann<br />

die Bürgerrechtsbewegung an<br />

Sichtbarkeit im ganzen<br />

Land. Das berühmteste<br />

Mitglied des Civil<br />

Rights Movements<br />

ist Martin Luther<br />

King Jr., es gab<br />

jedoch zahlreiche<br />

weitere Bürgerrechtler:innen,<br />

die<br />

entscheidend zum Erfolg<br />

der Bewegung beitrugen.<br />

Einige von ihnen<br />

sind:<br />

Seitdem <strong>sing</strong>e ich.<br />

Ich <strong>sing</strong>e in verschiedenen Ländern<br />

und auf verschiedenen Kontinenten.<br />

Ich <strong>sing</strong>e auf großen und auf kleinen Bühnen.<br />

Ich <strong>sing</strong>e fröhliche Musik.<br />

Ich <strong>sing</strong>e traurige Musik.<br />

Ich <strong>sing</strong>e laut<br />

und ich <strong>sing</strong>e leise.<br />

Ralph David Abernathy<br />

Ella Baker<br />

Stokely Carmichael<br />

Angela Davis<br />

James Farmer<br />

Fanny Lou Hamer<br />

Jesse Jackson<br />

John Lewis<br />

Dianne J. Nash<br />

Huey P. Newton<br />

Rosa Parks<br />

Adam Clayton Powell<br />

Asa Philip Randolph<br />

Bayard Rustin<br />

Fred L Shuttlesworth<br />

Glenn E. Smiley<br />

Ida B. Wells<br />

Walter Francis White<br />

Roy Wilkins<br />

Hosea Williams<br />

Malcolm X<br />

Andrew J. Young<br />

Whitney Young Jr.


Ich <strong>sing</strong>e für meinen Vater.<br />

Ich <strong>sing</strong>e für meine Mutter.<br />

Ich <strong>sing</strong>e für Onkel Martin.<br />

Ich <strong>sing</strong>e für Yoki.<br />

Ich <strong>sing</strong>e für Tante Mahalia.<br />

Für Jimmie Lee Jackson. Für James Reeb.<br />

Für John Lewis. Für Leontyne Price.<br />

Für Tamir Rice und George Floyd.<br />

Für Barack Obama und Kamala Harris.<br />

Ich <strong>sing</strong>e für dich, mein Kind.<br />

Damit du niemals erleben musst,<br />

was wir erlebt haben.<br />

Tamir Rice<br />

Tamir Rice wurde im Jahr 2014<br />

mit nur zwölf Jahren in Cleveland,<br />

USA, von einem Polizisten<br />

erschossen. Tamir Rice hatte<br />

in einem Park mit seiner Spielzeugwaffe<br />

gespielt. Der Polizist<br />

wurde freigesprochen.<br />

Say their names!<br />

Noch heute werden in den USA<br />

Schwarze Menschen wegen ihrer<br />

Hautfarbe ermordet. Lasst uns<br />

ihre Namen nicht vergessen:<br />

Amadou Diallo<br />

Aiyana Mo’Nay Stanley Jones<br />

Trayvon Martin<br />

Rekia Boyd<br />

Malissa Williams<br />

Eric Garner<br />

Michael Brown Jr.<br />

Tamir Rice<br />

John Crawford<br />

Meagan Hockaday<br />

Walter Lamar Scott<br />

Sandra Bland<br />

Corey Jones<br />

Alton Sterling<br />

Philando Castile<br />

Charleena Lyles<br />

Stephon Clark<br />

Decynthia Clements<br />

Botham Jean<br />

Elijah McClain<br />

Pamela Turner<br />

Atatiana Jefferson<br />

Ahmaud Arbery<br />

Breonna Taylor<br />

George Floyd<br />

Rayshard Brooks<br />

Daunte Wright<br />

Jayland Walker<br />

Tyre Nichols<br />

und viele, viele mehr.


1980<br />

Jean-Michel Basquiat<br />

1967<br />

Thurgood Marshall<br />

Thurgood Marshall wurde im<br />

Jahr 1908 in Bethesda, Maryland<br />

geboren. Er war Jurist.<br />

In seinem erfolgreichsten Fall<br />

wurde eine nach Hautfarbe getrennte<br />

Schulbildung an öffentlichen<br />

Schulen für rechtswidrig<br />

erklärt.<br />

Thurgood Marshall war von<br />

1967 bis 1991 der erste Schwarze<br />

Richter am Obersten Gerichtshof<br />

der USA. Er starb im Jahr 1993.<br />

16. Oktober 1968<br />

Tommie Smith<br />

Tommie Smith war ein<br />

Leichtathlet. Er wurde 1944<br />

in Clarksville in den USA<br />

geboren. Bei den Olympischen<br />

Spielen 1968 in Mexiko City<br />

gewann er die Goldmedaille<br />

im 200-Meter-Lauf. Bei der<br />

Siegerehrung streckte Tommie<br />

Smith seine Faust nach oben.<br />

Das war das Symbol der Black-<br />

Power-Bewegung, die gegen<br />

die Diskriminierung Schwarzer<br />

Menschen protestierte. Tommie<br />

Smith musste daraufhin das<br />

Olympische Dorf verlassen.<br />

1972<br />

Shirley Chisholm<br />

Shirley Chisholm wurde im Jahr<br />

1924 in New York City geboren.<br />

Sie war eine Politikerin für die<br />

Demokratische Partei.<br />

Shirley Chisholm war die erste<br />

Schwarze Abgeordnete im US-<br />

Repräsentantenhaus. Sie bewarb<br />

sich im Jahr 1972 als erste<br />

Schwarze Frau für das Amt als<br />

Präsidentin der USA.<br />

Shirley Chisholm sagt:<br />

„Für den Fall, dass du keinen<br />

Platz am Tisch bekommst,<br />

bringe einen Klappstuhl mit.“<br />

Jean-Michel Basquiat wurde<br />

im Jahr 1960 in New York City<br />

geboren. Er war Maler und gilt<br />

als der erfolgreichste Schwarze<br />

Künstler.<br />

Als junger Mann begann Jean-<br />

Michel Basquiat, in den Straßen<br />

von New York Kunst zu machen.<br />

Später malte er vor allem auf<br />

Leinwand und in Notizbücher.<br />

Aber eigentlich malte Jean-<br />

Michel Basquiat auf alles, was er<br />

finden konnte. Seine Kunstwerke<br />

thematisieren Rassismus, Sklaverei,<br />

Gerechtigkeit, Jazz-Musik,<br />

Alltagsgeschehen und Kunst.<br />

In vielen seiner Gemälde findet<br />

sich das Symbol einer Krone. Mit<br />

dieser Krone krönte Jean-Michel<br />

Basquiat sich selbst und alle<br />

Menschen, die er bewunderte:<br />

Musiker:innen, Sportler:innen,<br />

Schriftsteller:innen und Künstler:innen.<br />

In nur acht Jahren schuf Jean-<br />

Michel Basquiat über 2000<br />

Zeichnungen und 1000 Gemälde.<br />

Er starb mit 27 Jahren.


1916<br />

Colin Kaepernick<br />

Colin Kaepernick wurde 1987 in<br />

Milwaukee, Wisconsin, geboren.<br />

Er ist American-Football-Spieler.<br />

Der erfolgreiche Quarterback<br />

protestierte gegen rassistische<br />

Polizeibrutalität, indem er<br />

während der Nationalhymne zu<br />

Beginn des Spiels niederkniete.<br />

Colin Kaepernick verlor deshalb<br />

seinen Job.<br />

Colin Kaepernick sagt:<br />

„Ich werde nicht aufstehen<br />

und stolz für eine Fahne<br />

demonstrieren, die für ein<br />

Land steht, das Schwarze und<br />

andere Menschen of Color<br />

unterdrückt.“<br />

2021<br />

2009<br />

Barack Obama<br />

Barack Hussein Obama wurde<br />

1961 in Honolulu, auf der Insel<br />

Oahu, Hawaii, geboren. Er ist<br />

Rechtsanwalt und Politiker für<br />

die US-amerikanische Demokratische<br />

Partei.<br />

Barack Obama wurde im Jahr<br />

2009 zum 44. Präsidenten der<br />

USA gewählt. Er war der erste<br />

Schwarze Mensch in diesem Amt.<br />

Barack Obama wurde im Jahr<br />

2012 erneut gewählt und blieb<br />

bis 2017 Präsident. Er setzte sich<br />

für Umweltschutz, Bürgerrechte,<br />

schärfere Waffengesetze und<br />

eine allgemeine Krankenversicherung<br />

ein. Im Jahr 2009<br />

erhielt Barack Obama den<br />

Friedensnobelpreis.<br />

2020<br />

Black Lives Matter<br />

Black Lives Matter ist eine in den<br />

USA entstandene Bewegung. Sie<br />

setzt sich gegen Gewalt gegen<br />

Schwarze und Menschen of Color<br />

ein. Sie wurde im Jahr 2013 von<br />

Alicia Garza, Patrisse Cullors<br />

und Opal Tometti als Reaktion<br />

auf den Tod des jungen Trayvon<br />

Martin gegründet.<br />

Zunächst handelte es sich um<br />

eine Online-Kampagne unter<br />

dem Hashtag #BlackLivesMatter.<br />

Doch schon im Jahr 2014,<br />

nachdem der Schwarze Michael<br />

Brown mit 18 Jahren von einem<br />

Polizisten erschossen wurde,<br />

organisierte die Bewegung eine<br />

friedliche Demonstration in der<br />

Stadt Ferguson.<br />

Seitdem hat #BlackLivesMatter<br />

mehr als 1000 Demonstrationen<br />

organisiert.<br />

Im Jahr 2020 starb der Schwarze<br />

Georges Floyd durch brutale<br />

Polizeigewalt. Daraufhin gab es<br />

weltweite Black-Lives-Matter-<br />

Proteste mit Millionen von<br />

Teilnehmer:innen.<br />

Kamala Harris<br />

Kamala Devi Harris wurde im<br />

Jahr 1964 in Oakland, Kalifornien,<br />

geboren. Sie ist Rechtsanwältin<br />

und Politikerin.<br />

Kamala Harris wurde im Jahr<br />

2021 die erste Vizepräsidentin der<br />

USA. Das ist das zweitwichtigste<br />

politische Amt des Landes.<br />

Kamala Harris ist damit die<br />

erste Frau in dieser bedeutenden<br />

Position. Sie ist gleichzeitig die<br />

erste Schwarze und asiatischamerikanische<br />

Person in diesem<br />

Amt.<br />

Kamala Harris setzt sich für<br />

die Rechte Homosexueller, für<br />

Umweltschutz, Frauenrechte,<br />

Rechte von Migrant:innen und<br />

schärfere Waffengesetze ein.


Das Mädchen <strong>Juandalynn</strong> aus Montgomery liebt die Musik.<br />

Mit ihrer Stimme Wer kennt bewegt sie nicht, sie die berühmte Menschen Geschichte um sich herum.<br />

Und vom was mutigen für eine Ritter, Stimme der auszog, sie hat!<br />

um einen bösen Drachen zu töten.<br />

<strong>Juandalynn</strong> R. Abernathy spricht in diesem Buch als Zeitzeugin<br />

Wie wäre es, wenn wir diese Geschichte<br />

über ihr Leben heute als „erstes einmal etwas Kind anders Freiheitsbewegung“,<br />

erzählten?<br />

über ihren Vater Ralph David Abernathy, ihren Patenonkel Martin Luther King Jr.,<br />

über Rassismus und den Kampf um Würde und gleiche Rechte.<br />

#musik #chor #<strong>sing</strong>en<br />

#civilrightsmovement #wahlrecht #rassismus<br />

#ralphdavidabernathy #martinlutherkingjr<br />

editions mālama<br />

representation

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