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DEGA GRÜNER MARKT - Stauden & Gehölze 2021/2022

Hitzewellen und Dürren, extreme Wetterereignisse und zunehmende Niederschläge – die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile auch hierzulande spürbar. Viele der bisher von Hobbygärtnern gerne verwendeten Pflanzen wie Hortensien oder Rhododendren sind aber nicht wirklich geeignet für ein Leben in wochenlanger Hitze und Trockenheit. Vielmehr sind Überlebenskünstler gefragt, die die Sonne lieben, mit wenig Wasser und hohen Temperaturen zurechtkommen. Hier gilt es also, die eigenen Pflanzensortimente entsprechend anzupassen – Anregungen dazu bekommen Sie auf den folgenden Seiten. Neben dem Klimawandel ist das Insektensterben nach wie vor ein wichtiges Thema. Vor diesem Hintergrund sind heimische Wildpflanzen ins Interesse von Hobbygärtnerinnen und -gärtnern gerückt. Sie bieten im Gegensatz zu vielen Zuchtformen deutlich mehr Insekten und anderen Tieren wichtige Nahrungs- und Lebensgrundlagen und sind ganz nebenbei auch deutlich robuster und ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt – viele Gründe, sie ins Sortiment aufzunehmen.

Hitzewellen und Dürren, extreme Wetterereignisse und zunehmende Niederschläge – die Folgen des Klimawandels sind mittlerweile auch hierzulande spürbar. Viele der bisher von Hobbygärtnern gerne verwendeten Pflanzen wie Hortensien oder Rhododendren sind aber nicht wirklich geeignet für ein Leben in wochenlanger Hitze und Trockenheit. Vielmehr sind Überlebenskünstler gefragt, die die Sonne lieben, mit wenig Wasser und hohen Temperaturen zurechtkommen. Hier gilt es also, die eigenen Pflanzensortimente entsprechend anzupassen – Anregungen dazu bekommen Sie auf den folgenden Seiten.

Neben dem Klimawandel ist das Insektensterben nach wie vor ein wichtiges Thema. Vor diesem Hintergrund sind heimische Wildpflanzen ins Interesse von Hobbygärtnerinnen und -gärtnern gerückt. Sie bieten im Gegensatz zu vielen Zuchtformen deutlich mehr Insekten und anderen Tieren wichtige Nahrungs- und Lebensgrundlagen und sind ganz nebenbei auch deutlich robuster und ein wichtiger Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt –
viele Gründe, sie ins Sortiment aufzunehmen.

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SORTIMENT<br />

7<br />

5 Besonders robust: Elaeagnus umbellata<br />

Die schmackhafte Fruchtform der Ölweide ist bereits lange<br />

Zeit bekannt. Mit ihren silbrigen Blättern und den duftenden<br />

Blüten ist sie darüber hinaus auch ein schönes Ziergehölz. Die<br />

Früchte erinnern an die rote Johannisbeere, sind aber süßer<br />

und reifen ab September. Eine Fremdbestäubung sichert den<br />

Fruchtansatz, also immer eine Befruchtersorte mit dazu<br />

pflanzen. Ansonsten ist die Ölweide ein absolut robustes<br />

Wildobst, was sich auch als Pionierpflanze zur Begrünung von<br />

Extremstandorten nutzen lässt. Inzwischen gibt es auch gelbfrüchtige<br />

Sorten.<br />

8<br />

sich die Blätter intensiv. Die Pflanze ist absolut frosthart und<br />

bietet mit der weißen Blüte, der schwarzen Frucht und der<br />

Herbstfärbung drei Höhepunkte im Jahr. Die Frucht ist nichts<br />

für den Frischverzehr, aber gut für die Verarbeitung und besitzt<br />

aufgrund des hohen Gehalts an antioxidativen Anthocyanen<br />

einen bedeutenden gesundheitlichen Wert. Kurz tiefgekühlt,<br />

verlieren die Früchte auch ihren herben Geschmack.<br />

3 Gut zum Verarbeiten: Cornus mas<br />

Die Kornelkirsche ist ein altbekannter Vertreter des Wildobstsortiments.<br />

Der heimische Blütenstrauch bildet je nach<br />

Standort bereits ab Februar kleine gelbliche Dolden. Ab August<br />

erscheinen dann die kirschähnlichen roten Früchte. Einen<br />

hohen Ertrag garantieren großfrüchtige Auslesen wie<br />

‘Jolico‘, ‘Kasanlaker‘ oder ‘Big Ben‘. Kornelkirschen sind kaum<br />

etwas für den Frischverzehr, aber exzellente Verarbeitungsfrüchte<br />

für Säfte, Marmeladen, Fruchtwein und Likör.<br />

6 Alte Kulturpflanze: Hippophae rhamnoides<br />

Sanddorn ist eine alte Kulturpflanze, deren Sorten sich durch<br />

Fruchtgröße, Reifetermin und Fruchtmenge unterscheiden.<br />

Um den Fruchtansatz zu verbessern, sollten den weiblichen<br />

Fruchtsorten wie ‘Leikora‘, ‘Hergo‘, ‘Frugana‘ oder ‘Dorana‘<br />

männliche Bestäuber beigepflanzt werden (‘Pollmix‘-Klone<br />

mit entsprechend angepassten Blütezeiten). Sanddorn lässt<br />

sich nicht roh genießen, aber gut verarbeiten. Dazu werden<br />

die Fruchttriebe abgeschnitten und tiefgekühlt. In dem Zustand<br />

lassen sich die Beeren einfach vom Zweig schlagen.<br />

Am besten immer nur eine Hälfte des Bestands im Wechsel<br />

beernten. Dann hat die andere Hälfte Zeit, nachzuwachsen.<br />

7 Früher Ertrag: Lonicera caerulea var. kamtschatica<br />

Die Heckenkirsche ist als Maibeere im Handel und bereichert<br />

das Sortiment der Wildfrüchte mit ihrem frühen Ertrag. Bekannte<br />

Sorten sind ‘Mailon‘, ‘Maistar‘, ‘Blue Velvet‘ oder ‘Amur‘.<br />

Die Pflanze blüht bereits Anfang März und bildet dann am einjährigen<br />

Holz kleine schwarzblau gefärbte Früchte. Im Geschmack<br />

und auch im Wuchs ist sie der Kulturheidelbeere ähnlich.<br />

Die Standortansprüche sind gering, die Pflanze gedeiht an<br />

allen nicht extremen Plätzen. Um den Fruchtansatz zu verbessern,<br />

wird die Pflanzung mehrerer Sorten empfohlen.<br />

4 Reich an Vitamin C: Chaenomeles japonica (ohne Bild)<br />

Zierquitten sind mit ihren frühen Blüten und den dekorativen<br />

Früchten als Ziergehölz bekannt. Es sind aber auch exzellente<br />

Fruchtgehölze. ‘Cido‘ ist eine dornenlose Sorte aus Lettland,<br />

die dort in Plantagen angebaut wird. Ab April bildet der<br />

Strauch einfache, orangerote Schalenblüten. Die gelben<br />

Früchte reifen ab Anfang September. Sie sind aromatisch<br />

sauer, aber nichts für den Frischverzehr. Aus der „Nordischen<br />

Zitrone“, wie sie auch genannt wird, lässt sich Saft, Gelee,<br />

Marmelade, Kompott, Wein und Likör herstellen. Mit über<br />

100 mg Vitamin C je 100 g Frucht enthalten sie deutlich mehr<br />

als beispielsweise Zitronen.<br />

8 Trendbeere: Lycium barbarum<br />

Die Gojibeere hat vor allem aufgrund des hohen gesundheitlichen<br />

Werts eine steile Karriere hinter sich. Der bis zu 2 m<br />

hohe Beerenstrauch mit bogig überhängenden Zweigen bildet<br />

im Sommer kleine violette Blüten und danach orangerote<br />

Früchte, die ab August reifen. Die Pflanze ist sehr robust und<br />

eignet sich für alle Standorte. Ein Befruchtungspartner ist<br />

nicht notwendig, denn die Pflanze ist selbstfruchtbar. Inzwischen<br />

gibt es spezielle Fruchtsorten, die sich durch größere<br />

und süßliche Beeren auszeichnen und dadurch auch für den<br />

Frischverzehr geeignet sind. Zudem sollen sie auch dem<br />

Mehltau besser widerstehen.

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