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bayern Metall 07/2023

Lesen Sie über Neuentwicklungen im Bereich Kunststoff & Keramik im Metall- und Maschinenbau. Erweitern Sie zusätzlich Ihr Wissen z. B. in den Bereichen KI, Additive Fertigung und Smart Factory und stöbern Sie durch unser neues, attraktives Seminarprogramm.

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Die MLC Metal-Like Ceramics GmbH hat einen Werkstoff entwickelt, der die Vorteile von Stahl und Keramik vereint. Dank des speziellen Herstellungsverfahrens

kann die MLC GmbH ein Ausgangsmaterial fertigen, das sich kostengünstig mit Extrusions- oder Spritzgussverfahren formen lässt.

nachfolgende Sinterprozesse erforderlich

sind. Die Grünkörperfertigung

wird so zu einem relativ teuren Produktionsschritt,

sodass der Einsatz

vollkeramischer Bauteile wohl überlegt

sein will“, erklärt Dr. Schubert. Die

MLC GmbH stellt ihren Werkstoff – der

den Namen MLC trägt – hingegen in

einem ersten Schritt aus einem polymeren

Grundmaterial her, das mit aktiven

und passiven Füllstoffen angereichert

wird. Diese Masse kann dann

durch bewährte Verfahren der Kunststoffindustrie,

wie z. B. Extrusion oder

Spritzguss, kostengünstig verarbeitet

und in eine erste Vorform gebracht

werden. Das polymere Material dient

dabei als plastisches Matrixmaterial

für die Füllstoffe.

Mithilfe einer ersten Wärmebehandlung

wird die Vorform in einen bearbeitbaren

Grünkörper verwandelt. Dieser

besitzt eine plexiglasähnliche Beschaffenheit,

wodurch ein endkonturnahes

Bauteil mit nur geringem maschinellem

Aufwand herausgearbeitet

werden kann. Durch diese leichte Bearbeitung

lassen sich nahezu alle gewünschten

Geometrien realisieren und

der Werkzeugverschleiß ist im Vergleich

zur Bearbeitung anderer Werkstoffe

äußerst gering. Zum Abschluss

wird das Bauteil, das aus dem Grünkörper

geformt wurde, in einem Hochtemperaturschritt

final gefestigt, wodurch

es seine stahlähnliche Härte von

1000 HV bekommt. Dabei wird das Silikonharz

vollständig umgesetzt und

Rückstände bleiben aus. Für hochgenaue

Bauteile kann das keramische

Material deshalb ohne großen Aufwand

und den Einsatz teurer Werkzeuge wie

Diamantschleifer nachbearbeitet werden.

Einsatzgebiete vom Leichtbau bis

hin zur Medizintechnik

Neben Linearsystemen

ist auch ein Einsatz

jenseits reiner Lagerund

Antriebskomponenten

denkbar. Dazu zählen

etwa Leiterplatten- und

Halbleiterfertigung,

Elektronik und Mechatronik,

Leichtbau, Medizintechnik

sowie die

Nutzung in kunststoffverarbeitenden

Betrieben.

(Quelle: MLC Metal-Like

Ceramics GmbH)

Von den kombinierten Vorteilen des

Keramikwerkstoffes hinsichtlich der

Robustheit und Widerstandsfähigkeit

profitieren Anwender in den verschiedensten

Industriesektoren. So eignet

sich MLC für Bauteile im Reinraum und

Vakuum, aber auch korrosive oder verschmutzte

Umgebungen, in denen

schlechte Schmierbedingungen herrschen.

„Die Leistungsfähigkeit unseres

Materials wird von solchen Faktoren

ebenso wenig beeinträchtigt wie durch

schwankende oder hohe Temperaturen“,

so Dr. Schubert. Da die Formgebung

sowie die Herstellung sehr flexibel

und vergleichsweise einfach durchgeführt

werden können, ist der Einsatz

auch jenseits reiner Lager- und Antriebskomponenten

denkbar. Dazu

zählen etwa Leiterplatten- und Halbleiterfertigung,

Elektronik und Mechatronik,

Leichtbau, Medizintechnik sowie

die Nutzung in kunststoffverarbeitenden

Betrieben. „Wir sind kontinuierlich

dabei, das Material mit Partnern weiterzuentwickeln,

um neue Einsatzgebiete

wie die Verarbeitung im 3D-Druck

zu ermöglichen. Dazu bauen wir unsere

Fertigungsmöglichkeiten aus und

setzen auch zukünftig auf Partnerschaften,

um MLC als universalen

Werkstoff etablieren zu können“, resümiert

Dr. Schubert.

Die MLC Metal-Like Ceramics

GmbH aus dem fränkischen Hofheim

hat sich auf funktionale Wälzlagerkeramik

sowie die stetige

Weiterentwicklung des Materials

als zukunftsfähigen Werkstoff spezialisiert.

Dank eines besonderen

Herstellungsverfahrens ermöglicht

es das sogenannte Metal-Like Ceramic

(MLC) erstmals, die Vorteile

keramischen Materials in Einklang

mit stahlartigen Werkstoffkennwerten

zu bringen. Dadurch ergeben

sich zahlreiche Einsatzmöglichkeiten,

bei denen herkömmliche Keramiken

oder Stähle Nachteile etwa

in Bezug auf Gewicht oder Korrosionsbeständigkeit

aufweisen.

Weitere Infos im Internet unter:

www.ml-ceramics.com.

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