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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN FÜR DAS BERGISCHE UND DEN KREIS METTMANN

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NAMEN & NACHRICHTEN<br />

Abhängigkeit von China wird zum Risiko<br />

Das Reich <strong>der</strong> Mitte verschifft immer mehr Waren nach Deutschland.<br />

Foto: Shutterstock<br />

De-Risking ist beim Warenverkehr<br />

mit China <strong>der</strong>zeit das<br />

Gebot <strong>der</strong> Stunde.<br />

Viel Zeit im Stau<br />

Trotz Homeoffice<br />

müssen Städte<br />

Verkehr reduzieren.<br />

Deutschland importierte 2022 so viele Waren<br />

aus China wie noch nie. Das ist bei einigen<br />

Produkten gefährlich – denn bei ihnen dominiert<br />

China den Markt fast allein, wie eine<br />

neue Studie des Instituts <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft<br />

(IW) zeigt. Beson<strong>der</strong>s bei Rohstoffen,<br />

chemischen Grundstoffen und elektronischen<br />

Bauteilen hat sich China zuletzt fast unersetzbar<br />

gemacht.Seit einigen Jahren gibt es<br />

bei den deutsch-chinesischen Handelsströmen<br />

vor allem eine Entwicklung: China ver-<br />

Trotz <strong>der</strong> verstärkten Nutzung von Homeoffice<br />

stehen die Menschen in den Städten im<br />

Stau. So ist die Zahl <strong>der</strong> pro Jahr im Stau<br />

verbrachten Stunden nur in manchen Städten<br />

gesunken, bleibt jedoch auch dort auf<br />

hohem Niveau. Es ist deshalb sinnvoll, dass<br />

Städte Maßnahmen zur Steuerung des motorisierten<br />

Individualverkehrs ergreifen. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt ein Aufsatz im aktuellen<br />

ifo Schnelldienst. „Die Maßnahmen<br />

sollten sich auf die Lösung lokaler Probleme<br />

richten. Dazu gehört die Reduktion von<br />

Staus o<strong>der</strong> die Verteilung des knappen Platzes<br />

in Städten“, schreibt Oliver Falck, Leiter<br />

schifft immer mehr Waren nach Deutschland,<br />

umgekehrt stagniert <strong>der</strong> Absatz fast. So<br />

gab es im Jahr 2021 298 Produktgruppen mit<br />

einem Einfuhrwert von jeweils mindestens<br />

zehn Millionen Euro, bei denen Deutschlands<br />

Importe zu mehr als 50 Prozent aus<br />

China kamen. Bei 211 dieser Produktgruppen<br />

hat sich Chinas Anteil 2022 weiter vergrößert.<br />

Beson<strong>der</strong>s groß ist <strong>der</strong> Anteil bei<br />

Laptops, Magneten, Tastaturen, aber auch<br />

Vitamin C, Magnesium und Koffein. Insgesamt<br />

lässt sich ein wachsen<strong>der</strong> chinesischer<br />

Einfluss vor allem bei einigen Rohstoffen,<br />

chemischen Grundstoffen und elektronischen<br />

Bauteilen beobachten. Gefährlich werde diese<br />

Entwicklung, wenn die Produkte unverzichtbar<br />

seien und wenn sie sich zugleich in<br />

absehbarer Zeit kaum durch Produkte an<strong>der</strong>er<br />

Lieferanten ersetzen ließen, so die IW-<br />

Experten. Dann leide Deutschland unter einer<br />

kritischen Abhängigkeit. „Es geht nicht<br />

um Decoupling. De-Risking ist das Schlagwort<br />

<strong>der</strong> Stunde“, sagt IW-Studienautor Jürgen<br />

Matthes. „Weniger mit China zu handeln,<br />

ist vor allem bei wirklich kritischen<br />

Abhängigkeiten nötig. Welche das sind, gilt<br />

es nun mit Unterstützung <strong>der</strong> Politik herauszufinden.<br />

Sonst bleibt De-Risking eine leere<br />

Floskel. “<br />

des Zentrums für Industrieökonomik und<br />

neue Technologien. Man müsse allerdings<br />

bei den politischen Maßnahmen zwischen<br />

klimapolitischen und verkehrspolitischen<br />

Zielen unterscheiden, erläutert Falck. „Wenn<br />

wir die Geschwindigkeit des Klimawandels<br />

verringern wollen, müssen wir den weltweiten<br />

CO 2 -Ausstoß reduzieren.“ Wo das am<br />

effizientesten ist, lasse sich am einfachsten<br />

über einen CO 2 -Preis herausfinden.“ Die Einbindung<br />

des Verkehrssektors in den europäischen<br />

Zertifikatehandel sei daher <strong>der</strong> richtige<br />

Weg. Denn auch <strong>der</strong> motorisierte Individualverkehr<br />

könne einen Beitrag leisten.<br />

18 www.bvg-menzel.de

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