Neurologie-Abteilungsbericht21:22
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FUNKTIONSABTEILUNG NEUROPSYCHOLOGIE
Der Tätigkeitsschwerpunkt der Funktionsabteilung Neuropsychologie
liegt in der Diagnostik kognitiver Defizite bei Hirnläsionen.
Mögliche Fragestellungen reichen von der Evaluation des Rehabilitationsbedarfs
nach Akuterkrankungen (z.B. Schlaganfall) über die
Beurteilung der Kraftfahreignung bis hin zur Einschätzung längerfristiger
Verläufe und der Differentialdiagnostik bei neurodegenerativen
Prozessen (z.B. Demenz).
Die neuropsychologische Testung (NPT) greift auf ein umfangreiches
Repertoire standardisierter Untersuchungsverfahren zurück,
welches ständig aktualisiert und erweitert wird. Im Vordergrund
stehen dabei die Bereiche Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache,
Wahrnehmung, räumlich-konstruktive Fähigkeiten und exekutive
Funktionen sowie allgemeine intellektuelle Variablen (z.B. Schreiben
und Rechnen); auch die subjektive Befindlichkeit wird berücksichtigt,
insbesondere das Vorliegen von Ängsten oder depressiven
Verstimmungen.
Die Funktionsabteilung Neuropsychologie ist auf allen Stationen
der Neurologischen Klinik sowie auch in der Neurologischen Ambulanz
eingebunden und führt insgesamt knapp 600 NPTs pro Jahr
durch; hinzu kommen Testungen im Rahmen von Studien sowie
neuropsychologische Zusatzgutachten, welche über die klinikinterne
Gutachtenstelle angefordert werden. Neben der neuropsychologischen
Diagnostik hat sich in den vergangenen Jahren die
psychoonkologische Betreuung von Tumorpatient*Innen und deren
Angehörigen als wichtiger Schwerpunkt etabliert; die jährlich
rund 450 Gespräche umfassen desweiteren auch psychologische
Entlastungs- und Kriseninterventionen sowie Sterbebegleitungen.
Im Rahmen berufsorientierender Praktika erhalten pro Jahr ca. 3-5
Psychologie-Student*Innen Einblicke in die neuropsychologische
Diagnostik und die psycho(onko)logische Betreuung.
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