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Neurologie-Abteilungsbericht21:22

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Neurologie am Universitätsklinikum Heidelberg - Abteilungsbericht 2021/22

Als ein besonderes klinisches Highlight ist die erfolgreiche Bewerbung und Aufnahme

in das European Reference Network Neuromuscular Diseases (ERN EURO-NMD)

im Mai 2021 zu nennen. Ein großer Erfolg, der die gemeinsame Aufbauarbeit der

vergangenen vier Jahre auf diesem Arbeitsgebiet belohnt und zudem motiviert, den

Ausbau von Strukturen für Patient*Innen mit neuromuskulären Erkrankungen weiter

zu entwickeln.

Einen klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkt des Bereiches Neuromuskuläre

Erkrankungen bildet unter anderem die 5q-assoziierte spinale Muskelatrophie

(SMA). Die SMA ist eine neuromuskuläre Erkrankung, die durch fortschreitende

Degeneration motorischer Nervenzellen im Rückenmark und Hirnstamm zu

Muskelschwund und Lähmungen der Extremitäten-, Rumpf-, Schluck- und Atemmuskulatur

sowie zu sekundären Veränderungen am Bewegungsapparat führt.

Seit 2017 steht mit Nusinersen (Spinraza®) die erste kausale Therapie zur Verfügung.

Mit der Genersatztherapie Onasemnogene abeparvovec-xioi (Zolgensma®)

und dem small molecule Risdiplam (Evrysdi®) sind inzwischen zwei weitere innovative

Therapien klinisch zugelassen. Hierdurch hat sich das Behandlungsmanagement

der SMA in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Es besteht jedoch ein

dringender Bedarf an Biomarkern, die Therapieeffekte messbar und idealerweise

vorhersagbar machen.

Prof. Dr. Markus Weiler, Ärztlicher Leiter der Neuromuskulären Ambulanz und Klinischen

Neurophysiologie, erhielt den von der DGM ausgelobten zweiten Preis des

Felix-Jerusalem-Forschungspreises. Dieser würdigt seine wissenschaftlichen Arbeiten

auf dem Gebiet der multimodalen Biomarker-Entwicklung für die 5q-assoziierte

Spinale Muskelatrophie (SMA).

Prof. Weiler untersucht mit seiner Arbeitsgruppe multimodale Monitoring-Verfahren,

die klinische, neurophysiologische, MR-bildgebende und multiparametrische biochemische

Analysen zur Etablierung neuer Biomarker bei der SMA beinhalten. Eine seiner

prämierten Forschungsarbeiten zielt auf die Entwicklung proteomischer Biomarker

im Liquor mit Nusinersen behandelter Patient*Innen mit SMA ab. Da Nusinersen

direkt in den Liquorraum injiziert wird, stellt dessen neurochemische Zusammenset-

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