Neurologie-Abteilungsbericht21:22
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Neurologie am Universitätsklinikum Heidelberg - Abteilungsbericht 2021/22
gung in dafür nicht hinreichend qualifizierten und ausgestatteten Kliniken. Um dem
Prinzip kurzer Wege zur raschen Durchführung insbesondere der Thrombolyse gerecht
zu werden und auch eine wohnortnahe Schlaganfallversorgung zu realisieren,
forderte der damalige Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Bergstraße daher
die Einrichtung einer entsprechenden Station und fand mit dem Kardiologischen
Chefarzt in Heppenheim, Herrn PD Dr. Auch-Schwelk, einen aktiven Unterstützer. Die
Stroke-Unit wurde strukturell in die Kinik für Innere Medizin/Kardiologie eingegliedert
(https://www.kkh-bergstrasse.de/medizinische-abteilungen/neurologie-strokeunit).
Erster Neurologe am Standort und maßgeblich an der Eröffnung der Stroke
Unit beteiligt, war Hr. Dr. Soehendra. Zunächst wurden 4 Betten mit eingeschränkter
Aufnahmebereitschaft während der Präsenz neurologischer Fachärzte betrieben.
Schon kurze Zeit nach Eröffnung war das Fazit der Klinikleitung durchweg positiv. Mit
der Stroke Unit war es gelungen, den Notfallstandort in Heppenheim zu stärken und
die Patientenversorgung in der Region deutlich zu verbessern. Seither gehört die Stroke
Unit in Heppenheim zu einem der Alleinstellungsmerkmale des Kreiskrankenhauses,
da in der Region keine weitere Schlaganfallstation existiert. Da das Behandlungsangebot
auf erhebliche Resonanz in der Region stieß und die Zahl der behandelten
Schlaganfallpatient*Innen stetig stieg, wurde schon sehr bald eine Vergrößerung auf
zunächst sechs, und kurz darauf dann acht Betten notwendig. Diese Erweiterungen
machten auch eine personelle Anpassung der neurologischen Kompetenz notwendig.
Die Angliederung an die Teleneurologie des UKHD und die Unterstützung der Wochenendvisiten
durch die Neurologie des UKHD in 2013 stellte einen nächsten wichtigen
Meilenstein dar, da hierdurch eine durchgehende Aufnahmebereitschaft für Schlaganfallpatient*Innen
realisiert werden konnte. Seit 2015 wird die Station überwiegend
durch abgeordnete Fachärzte für Neurologie der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums
Heidelberg betreut und wurde in den letzten Jahren nachhaltig weiterentwickelt.
Der Neurologische Bereich am KKB ist inzwischen mittels Teleneurologie und
Teleradiologie engstens mit der Neurologischen Klinik des UKHD verzahnt (https://
www.klinikum.uni-heidelberg.de/neurologische-klinik). Die Thrombolyse wird mittlerweile
sehr routiniert, regelhaft und häufig vor Ort durchgeführt. Durch die Klinik für
Gefäßchirurgie und endovaskuläre Chirurgie am KKB können Schlaganfallpatienten mit
hochgradigen Verengungen der Halsschlagadern vor Ort mit großer Routine behandelt
werden (https://www.kkh-bergstrasse.de/medizinische-abteilungen/gefaesschirurgie-endovaskulaere-chirurgie).
Die Einbindung in das Schlaganfallnetzwerk „FAST“
ermöglicht zudem sehr schwer betroffene Patient*Innen mit einem akuten Verschluss
großer Hirngefäße jederzeit nach Heidelberg in die Neurologische Universitätsklinik
zur Thrombektomie zu verlegen (https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/neurologische-klinik/schlaganfallkonsortium-rhein-neckar-fast).
Die in 2020 erfolgte Erst-Zertifizierung
der Stroke Unit am KKB durch die Deutsche Schlaganfallgesellschaft (DSG)
bestätigte, dass die Versorgungsqualität am Heppenheimer Klinikum die hohen Standards
der DSG erfüllt. Zeitgleich zur Zertifizierung durch die DSG, zog die Station im
Dezember 2020 in neue, komplett modernisierte Räume um.
Als Folge der deutlich verbesserten Struktur der Schlaganfallversorgung am KKB kam
es in den letzten Jahren zu der Notwendigkeit, auch eine zunehmende Anzahl an Pa-
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