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Gesundheitsregion_2023

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76 Berufsrückkehr<br />

E Kaum eine Tätigkeit lebt von so viel Herz und Menschlichkeit wie ein Beruf in der Pflege<br />

Foto: Fabio Balbi - stock.adobe.com<br />

… weil ich liebe, was ich tue<br />

Zwei Pflegefachkräfte erzählen, warum sie nach einem Wechsel wieder in ihren Beruf zurückkehrten<br />

<br />

Von Christoph Kappelsberger<br />

Die Pflege hat zurzeit ein schlechtes<br />

Image. In den Medien wird dieses<br />

Arbeitsfeld in den schwärzesten Farben<br />

gezeichnet und jede Erwähnung<br />

der Pflege geht scheinbar Hand in<br />

Hand mit einer Warnung einher, ja<br />

nicht solch einen Beruf zu ergreifen.<br />

Dass dies übertrieben ist, dürfte auf<br />

der Hand liegen. Es gibt Tausende,<br />

wenn nicht sogar Millionen von Menschen,<br />

die in der Pflege arbeiten,<br />

ihre Anstellung über alles lieben, sie<br />

sogar als ihre Bestimmung betrachten<br />

und sich nicht vorstellen können,<br />

etwas anderes zu tun. Und warum<br />

sollten sie auch? Eine Tätigkeit in der<br />

Pflege bietet Abwechslung, die man<br />

schwer in anderen Berufen findet.<br />

Ebenso gibt es wohl kaum eine sinnvollere<br />

Arbeit als zu helfen. Helfen<br />

verbindet Menschen und lässt sie<br />

Empathie und Glück spüren. Es sind<br />

doch genau das Zwischenmenschliche<br />

und die Herzlichkeit, die das<br />

Arbeiten in der Pflege so attraktiv<br />

machen. So kann man die Liebe des<br />

Pflegepersonals zu ihrer Berufung<br />

verstehen. Bei manchen ist diese<br />

Liebe so stark, dass sie sich nach<br />

einem Wechsel in eine andere Tätigkeit<br />

wieder in ihren alten Pflegeberuf<br />

zurücksehnen. Viele kehren tatsächlich<br />

wieder zurück.<br />

Mirjam Schwarz (51, Krankenpflegerin)<br />

und Isolde Fimpel (57, Kinderkrankenpflegerin)<br />

arbeiten im Klinikum<br />

Memmingen. Sie berichten,<br />

warum sie nach einem Perspektivwechsel<br />

wieder in ihren alten Beruf<br />

zurückkehrten und wie sie die Lage<br />

in der Pflege wahrnehmen. Doch<br />

E Mirjam Schwarz<br />

Foto: Christoph Kappelsberger<br />

was hat sie überhaupt motiviert einen<br />

Beruf in der Pflege zu ergreifen?<br />

Schwarz: Einerseits hatte ich schon<br />

immer ein ausgeprägtes Helfergen<br />

und andererseits hat mir der Gedanke,<br />

ständig mit Menschen zu arbeiten,<br />

sehr gut gefallen. Also der Kontakt<br />

zu hilfsbedürftigen Menschen<br />

und der Wunsch, ihnen zu helfen,<br />

war für die Wahl meines Berufes<br />

ausschlaggebend. Man ist ständig<br />

mit neuen Vorgängen und unterschiedlichen<br />

Krankheitsbildern der<br />

E Isolde Fimpel<br />

Foto: Ralph Koch<br />

Patienten konfrontiert und ist immer<br />

aufs Neue gefordert.<br />

Fimpel: Der Gedanke, einem Menschen<br />

direkt zu helfen hat in mir<br />

schon seit der 3. Klasse den Wunsch<br />

entstehen lassen, einen Beruf in der<br />

Pflege ergreifen zu wollen. Ebenso<br />

gefällt mir der Kontakt zum Menschen<br />

und ich war schon immer medizinisch<br />

interessiert.<br />

Wie lange arbeiten Sie schon in<br />

Ihrem Beruf?<br />

Schwarz: Ich bin seit 1992 examinierte<br />

Krankenschwester. Also seit<br />

31 Jahren. Ich habe meine Karriere<br />

im Memminger Krankenhaus als<br />

Praktikantin begonnen. Nach meinem<br />

Praktikum und Ausbildung zur<br />

Krankenschwester habe ich 2010<br />

eine Weiterbildung zur Stoma-Therapeutin<br />

(künstliche Darmausgänge<br />

und Wundexpertin) gemacht.<br />

Fimpel: In der Pflege bin ich seit<br />

31 Jahren. Zunächst arbeitete ich<br />

neun Jahre in der Kinderklinik. Danach<br />

habe ich 20 Jahre in der am-

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