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Notaufnahmen Allgäu<br />
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dienstes steht nicht mehr für das<br />
da, für was er primär eigentlich da<br />
ist. Nämlich: für die Abdeckung der<br />
Notfallrettung.“ All dies führt zu einem<br />
erhöhten Einsatzaufkommen.<br />
Der Anteil, bei dem Fraas und sein<br />
Team die Patienten nicht in die Klinik<br />
bringen muss, liegt mit den knapp<br />
30 Prozent definitiv zu hoch. „Wir<br />
können der Bevölkerung logischerweise<br />
aber auch nicht nahelegen,<br />
ruft nicht an. Denn am Ende rufen<br />
die Menschen nicht an, bei denen<br />
jede Sekunde zählt“, hebt der Einsatzleiter<br />
hervor.<br />
Immer einsatzbereit<br />
Zurück in der Einsatzzentrale hat das<br />
Team Zeit, sich anderen kleineren<br />
Aufgaben zu widmen. Die Wagen<br />
müssen gesäubert, in die Werkstatt<br />
gebracht oder das Lager aufgefüllt<br />
werden. Geht ein Notruf ein, wird<br />
alles stehen und liegen gelassen.<br />
Der Mensch hat schließlich Vorrang.<br />
Mit Ausrücken des Fahrzeuges gilt<br />
die Hilfsfrist. Ab jetzt hat das Rettungsteam<br />
nach bayerischem Recht<br />
zwischen zwölf und 15 Minuten<br />
Zeit, am Einsatzort einzutreffen.<br />
Kurze Schlagworte auf dem Pager<br />
geben Ausschluss darüber, mit welchem<br />
Fall das ausrückende Team<br />
konfrontiert wird. Fraas spricht aus<br />
Erfahrung, wenn er sagt, dass die<br />
häufigsten Einsätze internistische<br />
Fälle wie Schlaganfälle, Herzinfarkte,<br />
akute Koronarsyndrome und<br />
akute Abdomen sind. Trauma im<br />
Allgemeinen wie Sturz aus dem<br />
Bett, Sturz im Altenheim, Sturz im<br />
Bad, Sportunfälle und Radunfälle<br />
nehmen darüber hinaus einen weiteren<br />
großen Anteil ein. Erst dann<br />
kommen die Verkehrsunfälle – mit<br />
weitem Abstand. Bei jedem Notfall<br />
gilt die sogenannte „Golden hour“.<br />
Die erste Stunde nach Aufkommen<br />
der Symptome ist entscheidend<br />
– vor allem beim Herzinfarkt oder<br />
Schlaganfall.<br />
Geballte Teampower<br />
Fraas kann in seinem Einsatzgebiet<br />
auf 250 haupt- und ehrenamtliche<br />
Mitarbeiter zählen. Vor allem Letztere<br />
sind wichtig für den laufenden<br />
Betrieb. „Unsere Ehrenamtlichen<br />
sind nicht wegzudenken – wir sind<br />
froh, dass wir diese Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter haben“, betont<br />
Fraas. Allerdings nimmt die Bereitschaft,<br />
sich zu engagieren,<br />
sukzessive ab.<br />
Dabei ist auffallend, dass<br />
dies mehr die Stadt als<br />
das Land betrifft – in<br />
ländlichen Gegenden<br />
wird noch mehr die<br />
Vereinszugehörigkeit<br />
gelebt. Aber natürlich spielen<br />
auch die steigenden Anforderungen<br />
in Bezug auf Technik und<br />
Medizin eine wesentliche Rolle.<br />
Dennoch ist es gerade die Unterstützung<br />
bei der Ausfallreserve,<br />
beim Katastrophenschutz und<br />
beim erweiterten Rettungsdienst,<br />
die das ausgebildete Fachpersonal<br />
in stressigen Situationen entlasten<br />
kann. Bei schwerwiegenden und<br />
großen Einsätzen kann dadurch<br />
schnell auf ein vorhandenes Netzwerk<br />
an ausgebildeten Helfern zurückgegriffen<br />
werden.<br />
Vor allem in Zukunft ist es wichtig<br />
gut ausgebildetes Personal<br />
in der Hinterhand zu haben. Der<br />
demografische Wandel schreitet<br />
weiter voran – die Gesellschaft<br />
wird immer älter. Dadurch nehmen<br />
logischerweise die Einsatzzahlen<br />
weiter zu.<br />
Arbeiten im<br />
Rettungsdienst:<br />
Notfallsanitäter*in<br />
ist die höchste medizinische<br />
Ausbildung im Rettungsdienst,<br />
die man ohne Studium erreichen<br />
kann. (Ausbildungsdauer:<br />
3 Jahre)<br />
Rettungssanitäter*in<br />
unterstützen die Notfallsanitäter<br />
und andere medizinische Fachkräfte<br />
bei der Durchführung von<br />
Maßnahmen zur Erstversorgung<br />
von Patienten und assistieren<br />
bei der Rettung und dem Transport<br />
von Verletzten. (Ausbildungsdauer:<br />
520 Stunden)<br />
Rettungsdienshelfer*in<br />
unterstützen den Rettungsdienst<br />
bei seinen Tätigkeiten am<br />
Notfallort und beim Krankentransport.<br />
(Ausbildungsdauer:<br />
160 Stunden)<br />
E Im Notfall gilt: hundertprozentige Konzentration, Reaktionsschnelligkeit und Einfühlvermögen. <br />
Fotos (3): Bayerisches Rotes Kreuz