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30 Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren<br />
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E Prof. Dr. med. Martin Hecht (rechts) kümmert sich gemeinsam mit seinem Team (Im Bild v.l.n.r. Assistenzarzt Simon Craffonara, Oberarzt Dr. med. Moritz von Cranach, Leitende<br />
Oberärztin Dr. med. Stephanie Berno) um die Patient:innen der Neurologie in Kaufbeuren<br />
Fotos: Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren<br />
Blutdruck senken, Schlaganfall vermeiden<br />
Normale Blutdruckwerte sind ein<br />
wesentlicher Faktor für gesunde<br />
Blutgefäße und schützen somit vor<br />
Schlaganfall und Herzinfarkt. Professor<br />
Martin Hecht klärt daher über<br />
häufige Ursachen für die verschiedenen<br />
Arten von Schlaganfällen auf.<br />
„Regelmäßige Tests der Blutdruckwerte<br />
können tatsächlich einen<br />
großen Beitrag leisten, einem<br />
Schlaganfall vorzubeugen“, betont<br />
Professor Martin Hecht. Der Chefarzt<br />
der Kaufbeurer Neurologie erklärt,<br />
dass jährlich etwa 270.000<br />
Menschen in Deutschland einen<br />
Schlaganfall erleiden. Damit ist er<br />
die dritthäufigste Todesursache und<br />
der häufigste Grund für Behinderungen<br />
im Erwachsenenalter. Sie treten<br />
auf, wenn die Blutzufuhr zum Gehirn<br />
unterbrochen wird – entweder durch<br />
ein verstopftes Blutgefäß oder eine<br />
Blutung im Gehirn.<br />
Daher sei es wichtig, die Risikofaktoren<br />
wie Cholesterin, Diabetes, Rauchen<br />
oder Vorhofflimmern zu kennen<br />
und zu kontrollieren, so Hecht.<br />
„Zu hohe Blutdruckwerte etwa sind<br />
Gift für die Gefäße zum Gehirn und<br />
können sowohl die großen Arterien<br />
wie die Carotisarterien, aber auch die<br />
kleinen und kleinsten Verzweigungen<br />
schleichend schädigen“, fährt<br />
der Neurologe fort. Dazu kommt<br />
laut Hecht, dass viele ihre Blutdruckwerte<br />
nicht richtig einschätzen. „Bei<br />
vielen Menschen besteht die Auffassung,<br />
dass zu hohe Werte ab einem<br />
bestimmten Alter üblich seien und<br />
nicht bedenklich“, so der Leiter der<br />
mit Abstand größten Neurologie im<br />
Allgäu. Unabhängig vom Alter sollte<br />
der Ruheblutdruck 120/80mmHg<br />
betragen. Blutdruckmessgeräte für<br />
zu Hause seien mittlerweile günstig<br />
und zuverlässig, sodass jeder selber<br />
im Alltag messen und die Werte mit<br />
dem Hausarzt besprechen kann.<br />
Hecht rät zudem zu regelmäßigen<br />
Check-ups beim Haus- oder Facharzt:<br />
„Alle drei Jahre können sich<br />
gesetzlich Versicherte ab dem 35.<br />
Lebensjahr bei ihrem Hausarzt oder<br />
Internisten auf alle Risikofaktoren<br />
durchtesten lassen.“<br />
Gesunder Lebensstil hilft, gegen<br />
Schlaganfälle vorzubeugen<br />
Um das Risiko eines Schlaganfalls zu<br />
minimieren, ist laut dem Neurologen<br />
ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener<br />
Ernährung, angemessener<br />
körperlicher Aktivität und ausreichenden<br />
Ruhephasenenorm wichtig.<br />
Sollte es dennoch Anzeichen eines<br />
Schlaganfalls geben, ist eine schnelle<br />
Behandlung von großer Bedeutung.<br />
Daher ist es laut Hecht wichtig,<br />
auf Warnsignale wie plötzliche<br />
Taubheit oder Schwäche in Armen<br />
oder Beinen, plötzliche Verwirrtheit,<br />
Schwierigkeiten beim Sprechen oder<br />
Sehen, starke Kopfschmerzen und<br />
Schwindel zu achten. „Wenn Sie<br />
solche Symptome bemerken, ist es<br />
wichtig, sofort medizinische Hilfe in<br />
Anspruch zu nehmen“, betont er, da<br />
eine schnelle Behandlung die Chancen<br />
auf eine gute Genesung erheblich<br />
verbessern könne. „Es geht um<br />
Minuten, daher ist bei Verdacht auf<br />
Schlaganfall direkt der Notdienst über<br />
112 zu alarmieren“, so Hecht weiter.<br />
Selbst der Kontakt zum Hausarzt sei<br />
in dieser Situation ein vermeidbarer<br />
Zeitverlust. „‘Time is brain‘ heißt es<br />
beim Schlaganfall“, so der Chefarzt,<br />
der mit der Kaufbeurer Neurologie<br />
über die zertifizierte Stroke Unit eingebunden<br />
ist in das Schlaganfallnetz-<br />
Erfahren Sie hier mehr<br />
über die Neurologie<br />
werk NEVAS. „Das hilft uns enorm<br />
bei den regelmäßigen Nachschulungen<br />
der Mitarbeitenden, die bei der<br />
enormen Weiterentwicklung der<br />
Therapiemöglichkeiten einfach nötig<br />
sind“, betont Hecht.<br />
Laut Hecht müssen in der Neurologie<br />
alle Rädchen ineinander greifen,<br />
um eine rasche Primärtherapie mit<br />
einer guten Überwachung und einer<br />
frühen Reha zu verknüpfen. „Für das,<br />
was durch rasche Akuttherapie beim<br />
Schlaganfall nicht verhindert werden<br />
kann, brauchen wir im Nachgang unsere<br />
Therapeuten“, so Hecht und nennt<br />
neben den Pflegekräften auch Logopäden,<br />
Ergotherapeuten, das Team<br />
der Physiotherapie. „Auch unsere<br />
Masseure und Sozialarbeiterinnen sind<br />
enorm wichtig, um unseren Patienten<br />
nach dem Eingriff ein relativ normales<br />
Leben zu ermöglichen.“<br />
Kontakt:<br />
Klinikum<br />
Kaufbeuren<br />
Neurologie<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. med.<br />
Martin Hecht<br />
Telefon: 08341 42-2951<br />
Neurologie@kliniken-oal-kf.de