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Gesundheitsregion_2023

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12 Klinikum Memmingen<br />

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Diagnose Darmkrebs<br />

Selbst ein spätes Tumorstadium ist noch kein Todesurteil<br />

E Darmkrebs gehört zu den häufigeren Krebserkrankungen in Deutschland – rund 70.000<br />

Menschen erkranken jährlich.<br />

Foto: peterschreiber.media – stock.adobe.com<br />

Darmkrebs gehört zu den häufigsten<br />

Krebserkrankungen in Deutschland.<br />

Rund 70.000 Menschen erkranken<br />

jährlich. Allerdings ist die Diagnose<br />

längst kein Todesurteil mehr, betont<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt. Der<br />

Chefarzt leitet das Zertifizierte Darmkrebszentrum<br />

am Klinikum Memmingen,<br />

das vor 15 Jahren zum ersten Mal<br />

von der Deutschen Krebsgesellschaft<br />

zertifiziert wurde – als erstes Darmkrebszentrum<br />

in ganz Schwaben.<br />

„Rund sechs Prozent der Bevölkerung<br />

erkranken im Laufe ihres Lebens an<br />

Darmkrebs. Allerdings sind die Thera-<br />

pien heutzutage hochwirksam und viel<br />

schonender als früher“, unterstreicht<br />

Prof. Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt, Chefarzt<br />

der Klinik für Allgemein-, Visceral-,<br />

Thorax- und Gefäßchirurgie am Klinikum<br />

Memmingen.<br />

„Selbst ein spätes Krebsstadium mit<br />

Metastasen in Leber und Lunge ist<br />

noch kein Todesurteil. Auch solche<br />

Patienten mit weit fortgeschrittenen<br />

Erkrankungen haben wir hier am Klinikum<br />

Memmingen schon geheilt.“<br />

Das Darmkrebszentrum wurde vor<br />

15 Jahren zum ersten Mal von der<br />

E Chefarzt Prof. Dr. Eike Gallmeier (Bildmitte) bei einer endoskopischen Darmuntersuchung.<br />

Mit rund 10.000 Endoskopien im Jahr beherbergt das Klinikum Memmingen<br />

eine der leistungsstärksten Endoskopie-Abteilungen in Schwaben.<br />

<br />

Foto: Koch/Klinikum Memmingen<br />

Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert<br />

und seitdem kontinuierlich<br />

rezertifiziert.<br />

„Absolut zielgerichtet<br />

operieren“<br />

„Unsere großen Stärken sind die<br />

Interdisziplinarität und die kurzen<br />

Wege. Wir haben alle bildgebenden<br />

Diagnoseverfahren vor Ort und<br />

sind rund um die Uhr einsatzbereit.<br />

Unser Pathologisches Institut liefert<br />

schon während der Operation<br />

erste Ergebnisse über die Ausbreitung<br />

des Tumors, sodass wir absolut<br />

zielgerichtet operieren können.“<br />

Rund 100 Darmkrebsoperationen<br />

werden am Klinikum Memmingen<br />

im Jahr durchführt.<br />

„Eingriffe im Bauchraum sind diffizil<br />

und erfordern eine hohe chirurgische<br />

Expertise“, betont Gutt. „Deswegen<br />

sollten solche Operationen ausschließlich<br />

in einem dafür zertifizierten<br />

Zentrum vorgenommen werden.“<br />

Die meisten chirurgischen Eingriffe<br />

werden in Memmingen laparoskopisch<br />

(siehe Infokasten) mit Hilfe der<br />

Schlüssellochtechnik durchgeführt.<br />

Dadurch erholen sich die Patienten relativ<br />

schnell nach der Operation.<br />

„Während des Eingriffs entfernen<br />

wir nicht nur den Tumor selbst,<br />

sondern auch den angrenzenden<br />

Darmanteil mit entsprechendem Sicherheitsabstand<br />

sowie das dazugehörige<br />

Lymphabflussgebiet“, erklärt<br />

der Chefarzt. Denn hier gelegene<br />

Lymphknoten könnten ebenfalls betroffen<br />

sein. „Sitzt der Tumor in der<br />

Nähe des Schließmuskels, kann es<br />

vorkommen, dass wir einen künstlichen<br />

Darmausgang anlegen müssen“,<br />

so der Chirurg. Allerdings könne<br />

dieses sogenannte Stoma nach Ausheilung<br />

des Darmes zum Großteil wieder<br />

zurückgelegt werden.<br />

Krebs-Vorstufen entfernen<br />

Frühe Vorstufen von Krebs – der<br />

meist durch entartete Polypen im<br />

Darm entsteht – lassen sich bei einer<br />

Darmspiegelung diagnostizieren<br />

und entfernen.<br />

„Die Darmspiegelung wird für Männer<br />

ab dem 50. Lebensjahr und für Frauen<br />

ab dem 55. Lebensjahr empfohlen.<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung erkennen<br />

wir Darmkrebs-Vorstufen, sogenannte<br />

Polypen, und entfernen sie<br />

meist in derselben Sitzung. Nur wenige<br />

Prozent dieser Polypen erweisen<br />

sich nach der pathologischen Analyse<br />

als bösartig. Aber es sind eben oft genau<br />

die zunächst harmlosen Polypen,<br />

aus denen später Krebs entstehen<br />

kann“, erklärt der Chefarzt der Medi-<br />

Laparoskopische Chirurgie<br />

Die laparoskopische Chirurgie<br />

ist ein Teilgebiet der Chirurgie,<br />

bei der mit Hilfe eines optischen<br />

Instruments und indirekt zu<br />

bedienender Pinzetten und<br />

Messer chirurgische Operationen<br />

innerhalb der Bauchhöhle<br />

vorgenommen werden.<br />

Das Prinzip der laparoskopischen<br />

Chirurgie besteht darin, die<br />

Bauchdecke im Wesentlichen<br />

intakt zu lassen und lediglich kleine<br />

Durchstichöffnungen für die<br />

benötigten Instrumente und ihre<br />

Führungshülsen zu schaffen.<br />

zinischen Klinik II und stellvertretende<br />

Leiter des Darmkrebszentrums, Prof.<br />

Dr. Eike Gallmeier. Er betreibt am Klinikum<br />

Memmingen eine der leistungsstärksten<br />

Endoskopie-Abteilungen<br />

in ganz Schwaben: „Wir führen rund<br />

10.000 Spiegelungen im Jahr durch.“<br />

Nicht nur Polypen im Darm, sondern<br />

auch ganz frühe Stadien von Krebsgeschwüren<br />

können laut Chefarzt<br />

Gallmeier bei einer Endoskopie entfernt<br />

werden. „Dadurch kann eine<br />

Operation unter Vollnarkose manchmal<br />

verhindert werden. Ein relevanter<br />

Aspekt, vor allem bei älteren<br />

Patienten“, erklärt Gallmeier, der für<br />

seine Forschungen zu Darmkrebs<br />

an der Johns-Hopkins-Universität<br />

in Baltimore (USA) schon mehrere<br />

Preise erhielt.<br />

„Unsere wöchentlich stattfindende<br />

Tumorkonferenz ist interdisziplinär<br />

besetzt mit Onkologie, Chirurgie,<br />

Gastroenterologie, Endoskopie, Radiologie,<br />

Pathologie und Strahlentherapie.<br />

Gemeinsam beurteilen wir die<br />

vorliegenden Ergebnisse und besprechen<br />

die Möglichkeiten. So können<br />

wir individuell für jeden Patienten die<br />

bestmögliche Therapie definieren“, so<br />

Gallmeier weiter.<br />

„Dabei sind Organ- und Funktionserhalt<br />

sowie die Wahrung einer<br />

möglichst hohen Lebensqualität<br />

natürlich hohe Prämissen“, betont<br />

Chefarzt Gutt.<br />

Kontakt:<br />

Klinik für<br />

Allgemein-,<br />

Visceral-,<br />

Thorax- und<br />

Gefäßchirurgie<br />

Chefarzt Prof.<br />

Dr. Dr. h.c. Carsten N. Gutt<br />

Tel.: 08331 / 70-2352<br />

E-Mail: chirurgie@klinikummemmingen.de

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