Festheft 2023

Corona – ein Traditionskiller?
Wir haben einige unserer Mitglieder gefragt,
wie sie die Pandemie empfunden haben
und wieso sie auch nach Corona noch
Teil des Schützenwesens sein möchten.
„Als Corona begann, habe ich mir viele Sorgen
um meine Kameraden und Freunde gemacht
und sie haben mir alle sehr gefehlt.
In der Zeit beschäftigten mich einige private
Dinge, sodass sich keine Leere einstellte,
aber wie mag es wohl anderen Kameraden
ergangen sein? Auch diese Frage stellt ich
mir häufig und machte mir viele Gedanken,
ob andere sich vielleicht einsam fühlten.
Die wöchentlichen Proben, die Veranstaltungen
an den Wochenenden… Plötzlich
stellte sich die Frage: Was mache ich mit der
ganzen freien Zeit? Und was machen die anderen
eigentlich mit ihrer ganzen Zeit? Mir
fehlten das Treffen und der Austausch mit
den Kameraden und natürlich das Musizieren
schrecklich und ich bin froh, heute wieder
meiner liebsten Freizeitbeschäftigung
nachgehen zu können.
Ich möchte auch die nächsten Jahrzehnte
die Schützenumzüge mit Musik begleiten
und die Tradition des Schützenwesens weiterleben.
Auch wenn es nicht leichter wird,
ist die Schützenfamilie auch immer ein zuhause,
eine Gemeinschaft, in der man immer
ein offenes Ohr findet, Unterstützung
in jeder Lebenslage und eine Auszeit vom
stressigen Alltag. Zudem gibt es viele Menschen
in unserer Gesellschaft, die das Schützenwesen
noch aus ihren Ursprüngen kennen
und auch ihnen schenke ich gerne gute,
alte Erinnerungen. Und wenn ich sehe, wie
sehr sie sich freuen uns in unseren Uniformen
zu sehen und unseren Klängen freudig
lauschen, geht mir das Herz auf.
Oder habt ihr schon mal live miterlebt, wie
ein Kamerad die Königswürde erringt, oder
habt es sogar schon mal selbst geschafft?
Diese Freude mitzuerleben
und mitzufühlen ist
ein wahres Geschenk. Wir
durften es dieses Jahr wieder
einmal miterleben und
es ist unglaublich, wie eng der
Verein auf einmal wieder zusammenrückt.
All das sind Gründe, warum
ich das Schützenwesen nicht aufgeben
und dessen Zukunft weiterhin mitgestalten
möchte.“
„Ich bin 2019 nach Schützenfest ins Tambour-Corps
eingetreten und war sofort begeistert.
Die Proben haben mir viel Spaß
bereitet und auch die ersten Spieltermine
haben mich motiviert. Während Corona ist
das ganze ziemlich eingeschlafen. Wir durften
uns eine lange Zeit nicht treffen und
Krönungsbälle oder Schützenfeste gab es
auch nicht. Anfangs war ich ziemlich unmotiviert
und habe mich von Corona runterziehen
lassen. Irgendwann dachte ich: Warum
eigentlich nicht selber ein bisschen Zuhause
üben? Gedacht, getan. Bald durften wir uns
wieder treffen und die Proben gingen auch
wieder los. Ich fand es sehr schön und auch
wenn das ein komischer Start für meine
erste richtige Schützensaison war, habe ich
mich sehr gefreut, als es letztes Jahr wieder
richtig losging. Auch, wenn in dem letzten
Jahr bestimmt nicht alles perfekt war, finde
ich unsere Gemeinschaft gut und freue mich
auf jedes Treffen, was wir haben. Ich habe
Spaß und freue mich auch auf dieses Jahr!"
1881
1882
König : Peter Rock
Chef : Gustav Schönauer
König : Peter Noe
Chef : Peter Sonnen
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Jubiläumsausgabe 2023