Festheft 2023

Die Festausgabe zum Schützenfest 2023 vom 29.07. bis 01.08.2023 Die Festausgabe zum Schützenfest 2023 vom 29.07. bis 01.08.2023

09.07.2023 Aufrufe

"Wie bereits auf Seite 3 erwähnt, habe ich mit meinem Opa telefoniert der mir ein paarinteressante Dinge erzählt hat ... Zeit für ein bisschen Geschichte...Telefonat 1 mit meinem Opa....Riiing......Riiing...Er sucht bestimmt wieder sein Telefon......Riiing......Riiing...Hallo? Wio´s Opa hier, wer ist da?Hey Opa! Du musst mir bitte mal helfen.Hallo Wio, erstmal heißt es"Guten Tag Opa und wie geht es dir?"Erstmal heißt es guten Tag Opa und wie gehtes dir?Oh man ... egal, was soll´s. Wie kann ich dir helfenoder was möchtest du? Du meldest dich janormalerweise nur wenn es brenzlich wird.Sorry, ich weiß wir sollten öfters mal an dieMenschen reiferes Semesters denken. Also...wo fange ich an? Du hast ja sicherlich mitbekommen,dass ich schon eine Weile im Schützenvereinbin und ich darf immer wieder malwas bei Facebook posten und Berichte schreiben.Ich fühle mich tatsächlich als vollwertigesMitglied.Halt Wio, nicht so schnell. Sor... Was? Du weisst,ich kann kein Englisch. Facibook? Poschten?Wio, ich verstehe kein Wort. Sag mir was dumöchtest und das bitte klar und deutlich. Abereine Sekunde, ich glaube das wird ein längeresThema wenn es um den Schützenverein geht -da holst du ja mal gerne aus - ich hole mir maleben ein leckeres Altbier und meine Pfeife, dannkönnen wir uns in Ruhe unterhalten.damit aufgewachsen. Also, dieses Jahr darfich wieder meinen Beitrag für das diesjährigeFestheft des Oberbilker Regiments leisten unddu als alter ... entschuldige ... als erfahrenerOberbilker kannst mir bestimmt helfen. Es istaber nicht einfach nur irgendein Beitrag, es istein Beitrag zum 175 - jährigen Jubiläum undda du ja, glaube ich, von Anfang an dass allesso etwas mitbekommen hast ...Sag mal Wio, geht´s noch? So alt bin ich auchnicht, aber ich helfe dir gerne. Ich habe nochziemlich viele Dokumente und Bilder im Kellerrumliegen. Pass auf, gib mir 2 Tage Zeit und ichsuche die Sachen zusammen und schau sie mirnochmal an . Dann arbeiten wir zusammen andeinem Beitrag. Du leewer Jott! Wellste mechför et Läppke halde?Halt moment! ... Leewer? Läppke? Wellste?Och, kick ens aan! Verstehst du mich nicht? Dakannst du mal sehen, wenn du mich mitFafebak und poschten dran bekommenmöchtest dann ich das eben mit DüsseldorferPlatt...Nix för onjot. Bis in 2 Tagen.Uhi, da hast du vollkommen Recht, bis in 2Tagen, Opa.Oh Sor... Entschuldige, das wollte ich nicht, klarnehme ich Rücksicht auf dich, du bist ja nicht- 22 -Jubiläumsausgabe 20231867König : Peter Possberg sen.Chef : Theodor Drösser1868König : Fr. ViehoffChef : Theodor Drösser

Telefonat 2 mit meinem Opa....Riiing......Riiing...Jode Dach, Wio!Ach schon wieder dieses Platt...Ach, was soll´s- Hi Opa! Wie geht es dir?Mensch Wio, du lernst ja schnell. Et lüppt beimir ganz gut, und selbst?Selbst ist auch alles gut. So, die 2. Tage sindrum, hast du ein paar Info´s für mich?Natürlich mein Lieber, wir fangen mit den Bienchenund den Blümchen...ach, quatsch! das wareine andere Geschichte. Also , Oberbilk,Schützenverein, Jubiläum...Lass uns doch einfach mit einem kurzenZeitsprung in der Geschichte Oberbilks machen.Perfekt! Dann schau mal in deinen Kühlschrank,wir verbringen jetzt wohl etwas Zeitmiteinander und ein leckeres Altbier kannwohl nicht schaden.*Plöppgeräusche an beiden Telefonen*„Vor etwas 200 Jahren war Oberbilk eine totalländliche Gegend, mit einer befestigten Straßein Richtung Benrath und sonst waren dort nurFeldwege. Eine einzige befestigte Straße gibt esheute übrigens immer noch und zwar ist das dieKölnerstraße. Durch den Handel und durch dasregelmäßige befahren mit Kutschen wurden ausden Feldwegen langsam Straßen und es siedeltensich die ersten Höfe und Häuser an. Aus der einzelnenHauptstraße wurden dann nach und nachdie Ellertraße, Schmiedestraße und Hüttenstraße.Auch die Oberbilker Allee wurde mit etwas Entfernungzur Düssel zur befestigten Straße. Woheute die Mitshubishi Electric Halle steht, standfrüher der Hof der Familie Großmann.Viele Bauern, die hier angesiedelt waren betriebeneine Wirtschaft, waren Bauunternehmeroder betrieben eine Zigelei. Unter anderem hießeuer Vereinswerk nicht immer Vereinswerk, sondernganz früher war es Drössers Lokal.Zwischen 1838 und 1841 haben private investoreneine Eisenbahnstrecke von Düsseldorf nachWuppertal gebaut um die Textilindustrie anzukurbeln.Zufälligerweise lag Oberbilk auch genauan dieser Strecke.1845 baute auch die Köln-Mindener Eisenbahngesellschafteine Eisenbahnstrecke durch Oberbilk.Als man merkte dass es jetzt schon zweiZugestrecken an Oberbilk integriert waren,kamen mehrere Firmen, unter anderem Richard,Gobiet und Renson, Bourdouxhe sowie Dawansund Orban, und siedelten sich an den Bahntrassenan. Diese Firmen hatten den Schwerpunktder Stahlindustrie. Es kam wie es kommen mussteund es wurde noch eine dritteBahnstreckke gebaut.Nun gut wie kann man sich das jetzt vorstellen...Also im Prinzip war Oberbilk nun von Gleisenumgeben die von oben betrachteten ein Dreieckergaben. Anstatt dass die Bahnübergänge genutztwurden, hatte man überlegt einfach dieGleise hoch zu legen und den Verkehr darunterher fahren zu lassen. So war Oberbilk nicht nurvon Gleisen Umgeben sondern auch von einer ArtSchutzwal. Ja, es kamen kaum Leute rein aberwas noch wichtiger war, es kamen kaum Leuteraus.Die Fabriken wurden größer und der Wohnraumdazwischen immer enger und kleiner. Es war einauf und ab. Die Industrie ist gewachsen aber dieArbeiter fehlten. Es wurde im Umland geschautund weit über die Grenzen hinaus. Nun hatteman zwar die Arbeiter, aber eben keine Unterkünftemehr. Alle Häuser wurden voll, es wurdenBaraken erichtet und immer mehr Betten in einzelneRäume gestellt.Man musste sich beim Schichtbetrieb sogar teilweiseein Bett mit einem anderen teilen.Oberbilk war zu einem Industriestadtteil geworden.Alles grau in grau und überall der Qualmaus den Schornsteinen der Fabriken. Das lebenbestand nur aus arbeiten und schlafen.Genau so schnell wie die Industrie kam, ging sieauch wieder und wurde danach wieder aufgebaut.Es war ein auf und ab. Die arbeitsbedingenenwurden schlimmer und die Schichten länger.Von Freude war nicht viel zu sehen.Aber und das ist jetzt ganz wichtig Wio, die Leutehaben sich in Oberbilk schon immer zusammengetan und der Zusammenhalt war immerunbeschreiblich groß. So kam es, dass Gewerkschaftengegründet wurden, Hilfezentren für dieKinder, dessen Eltern beide arbeiten musstenaber auch Volkfeste. Und nun kommen wir zumwesentlichen Punkt.18691872König : Franz JoyeuxChef : Wilhelm LipgesOberbilker Stahlwerkewerden zu DüsseldorfRöhren und Walzwerke- 23 -Jubiläumsausgabe 2023

Telefonat 2 mit meinem Opa.

...Riiing...

...Riiing...

Jode Dach, Wio!

Ach schon wieder dieses Platt...Ach, was soll´s

- Hi Opa! Wie geht es dir?

Mensch Wio, du lernst ja schnell. Et lüppt bei

mir ganz gut, und selbst?

Selbst ist auch alles gut. So, die 2. Tage sind

rum, hast du ein paar Info´s für mich?

Natürlich mein Lieber, wir fangen mit den Bienchen

und den Blümchen...ach, quatsch! das war

eine andere Geschichte. Also , Oberbilk,

Schützenverein, Jubiläum...

Lass uns doch einfach mit einem kurzen

Zeitsprung in der Geschichte Oberbilks machen.

Perfekt! Dann schau mal in deinen Kühlschrank,

wir verbringen jetzt wohl etwas Zeit

miteinander und ein leckeres Altbier kann

wohl nicht schaden.

*Plöppgeräusche an beiden Telefonen*

„Vor etwas 200 Jahren war Oberbilk eine total

ländliche Gegend, mit einer befestigten Straße

in Richtung Benrath und sonst waren dort nur

Feldwege. Eine einzige befestigte Straße gibt es

heute übrigens immer noch und zwar ist das die

Kölnerstraße. Durch den Handel und durch das

regelmäßige befahren mit Kutschen wurden aus

den Feldwegen langsam Straßen und es siedelten

sich die ersten Höfe und Häuser an. Aus der einzelnen

Hauptstraße wurden dann nach und nach

die Ellertraße, Schmiedestraße und Hüttenstraße.

Auch die Oberbilker Allee wurde mit etwas Entfernung

zur Düssel zur befestigten Straße. Wo

heute die Mitshubishi Electric Halle steht, stand

früher der Hof der Familie Großmann.

Viele Bauern, die hier angesiedelt waren betrieben

eine Wirtschaft, waren Bauunternehmer

oder betrieben eine Zigelei. Unter anderem hieß

euer Vereinswerk nicht immer Vereinswerk, sondern

ganz früher war es Drössers Lokal.

Zwischen 1838 und 1841 haben private investoren

eine Eisenbahnstrecke von Düsseldorf nach

Wuppertal gebaut um die Textilindustrie anzukurbeln.

Zufälligerweise lag Oberbilk auch genau

an dieser Strecke.

1845 baute auch die Köln-Mindener Eisenbahngesellschaft

eine Eisenbahnstrecke durch Oberbilk.

Als man merkte dass es jetzt schon zwei

Zugestrecken an Oberbilk integriert waren,

kamen mehrere Firmen, unter anderem Richard,

Gobiet und Renson, Bourdouxhe sowie Dawans

und Orban, und siedelten sich an den Bahntrassen

an. Diese Firmen hatten den Schwerpunkt

der Stahlindustrie. Es kam wie es kommen musste

und es wurde noch eine dritte

Bahnstreckke gebaut.

Nun gut wie kann man sich das jetzt vorstellen...

Also im Prinzip war Oberbilk nun von Gleisen

umgeben die von oben betrachteten ein Dreieck

ergaben. Anstatt dass die Bahnübergänge genutzt

wurden, hatte man überlegt einfach die

Gleise hoch zu legen und den Verkehr darunter

her fahren zu lassen. So war Oberbilk nicht nur

von Gleisen Umgeben sondern auch von einer Art

Schutzwal. Ja, es kamen kaum Leute rein aber

was noch wichtiger war, es kamen kaum Leute

raus.

Die Fabriken wurden größer und der Wohnraum

dazwischen immer enger und kleiner. Es war ein

auf und ab. Die Industrie ist gewachsen aber die

Arbeiter fehlten. Es wurde im Umland geschaut

und weit über die Grenzen hinaus. Nun hatte

man zwar die Arbeiter, aber eben keine Unterkünfte

mehr. Alle Häuser wurden voll, es wurden

Baraken erichtet und immer mehr Betten in einzelne

Räume gestellt.

Man musste sich beim Schichtbetrieb sogar teilweise

ein Bett mit einem anderen teilen.

Oberbilk war zu einem Industriestadtteil geworden.

Alles grau in grau und überall der Qualm

aus den Schornsteinen der Fabriken. Das leben

bestand nur aus arbeiten und schlafen.

Genau so schnell wie die Industrie kam, ging sie

auch wieder und wurde danach wieder aufgebaut.

Es war ein auf und ab. Die arbeitsbedingenen

wurden schlimmer und die Schichten länger.

Von Freude war nicht viel zu sehen.

Aber und das ist jetzt ganz wichtig Wio, die Leute

haben sich in Oberbilk schon immer zusammen

getan und der Zusammenhalt war immer

unbeschreiblich groß. So kam es, dass Gewerkschaften

gegründet wurden, Hilfezentren für die

Kinder, dessen Eltern beide arbeiten mussten

aber auch Volkfeste. Und nun kommen wir zum

wesentlichen Punkt.

1869

1872

König : Franz Joyeux

Chef : Wilhelm Lipges

Oberbilker Stahlwerke

werden zu Düsseldorf

Röhren und Walzwerke

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Jubiläumsausgabe 2023

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