Women-on-Board-Index #WoBIndex 2023
230115_Studie_WoB-Index_185_VII
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Zielgrößen zum Frauenanteil<br />
Dass die Anzahl der Unternehmen, die mit Zielgröße Null für den Vorstand planen, weiter zurückgeht,<br />
hat insbes<strong>on</strong>dere die folgenden wesentlichen Gründe:<br />
62 Unternehmen, die aktuell unter das Mindestbeteiligungsgebot im Vorstand fallen, sind v<strong>on</strong> der<br />
Zielgrößenpflicht für den Vorstand ausgenommen.<br />
Fünf der Unternehmen, die im Vorjahr Zielgröße Null für den Vorstand definiert hatten, sind aus<br />
dem WoB-<strong>Index</strong> ausgeschieden: ADVA Optical Networking, Inst<strong>on</strong>e Real Estate Group, LPKF<br />
Laser & Electr<strong>on</strong>ics und TAKKT aus dem SDAX sowie BAUER aus dem Regulierten Markt.<br />
Sieben Unternehmen, v<strong>on</strong> denen sechs unter das Mindestbeteiligungsgebot fallen, haben für den<br />
Vorstand keine Zielgröße mehr festgelegt – im vergangenen Jahr hatten sie noch Zielgröße Null<br />
definiert: BayWa, HOCHTIEF, Kr<strong>on</strong>es, Sto, Südzucker, VARTA und Wacker Chemie.<br />
Elf Unternehmen, bei denen im Vorjahr noch die Null bei der Vorstandszielgröße angegeben<br />
wurde, planen nun mit Frauen im Vorstand und haben sich eine Zielgröße zwischen 16 und 50<br />
Prozent gesetzt: adesso, CANCOM, Dürr, ElringKlinger, Heidelberger Druckmaschinen,<br />
HelloFresh, Klöckner & Co, Nemetschek, Rheinmetall, RWE und secunet Security Networks.<br />
Keines dieser elf Unternehmen fällt unter das Mindestbeteiligungsgebot.<br />
Begründungen für Zielgröße Null im Vorstand<br />
Aufgrund der mit dem FüPoG II eingeführten und sankti<strong>on</strong>sbewehrten Begründungspflicht für Zielgröße<br />
Null fallen die Aussagen dazu teilweise deutlich umfangreicher aus. Der Eindruck bleibt aber<br />
insgesamt bestehen, dass bei den Unternehmen, die weiterhin Zielgröße Null für den Vorstand festschreiben,<br />
noch kein Umdenken dahingehend erfolgt ist, eine bessere gleichberechtigte Teilhabe<br />
über die Zielgrößen zu erreichen.<br />
So schreibt der ehemalige DAX-K<strong>on</strong>zern Delivery Hero, der mittlerweile im MDAX notiert:<br />
„Der Aufsichtsrat hat für den Frauenanteil im Vorstand eine Zielgröße v<strong>on</strong> 0 % für fünf Jahre<br />
bis zum 30. Juli <strong>2023</strong> festgelegt. Der Aufsichtsrat ist der Ansicht, dass für eine Bestellung als<br />
Mitglied des Vorstands der Gesellschaft die bestmögliche berufliche und fachliche Qualifikati<strong>on</strong><br />
im Vordergrund steht und nicht das Geschlecht. Dabei wird berücksichtigt, dass die Gesellschaft<br />
seit ihrer Umwandlung v<strong>on</strong> einer GmbH in eine AG und danach in eine SE sowie dem Börsengang<br />
v<strong>on</strong> den gleichen Vorstandsmitgliedern geführt wird – ergänzt durch die Bestellung v<strong>on</strong><br />
Pieter-Jan Vandepitte im Geschäftsjahr 2021. [..] Diese Zusammensetzung des Vorstands hat<br />
sich bislang bewährt. Angesichts der derzeitigen ausschließlich männlichen Besetzung des<br />
Vorstands wurde die Zielgröße v<strong>on</strong> 0 % erreicht. Dies schließt jedoch eine künftige Steigerung<br />
des Frauenanteils auf dieser Führungsebene selbstverständlich nicht aus.“ 10<br />
Der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer, eines der vier Unternehmen, die unter das Mindestbeteiligungsgebot<br />
fallen und noch keine Frau im Vorstand haben, plant trotz intensiver Befassung<br />
des Aufsichtsrats mit der Thematik bis zum Jahr 2025 weiterhin mit Zielgröße Null, weil die laufenden<br />
Vorstandsverträge nichts Anderes zugelassen hätten:<br />
Der Aufsichtsrat hat beschlossen, dass die Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand bis 2025<br />
weiterhin bei 0 % liegen wird. Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit der geplanten Zielgröße des<br />
weiblichen Anteils im Vorstand bis zum Jahr 2025 befasst und diese letztlich mit 0 % festgelegt.<br />
Diese Entscheidung ist allein vor dem Hintergrund der laufenden Vorstandsverträge bis ins Jahr<br />
10 Delivery Hero SE, Geschäftsbericht 2022, 26.04.<strong>2023</strong>, S. 26.<br />
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