Women-on-Board-Index #WoBIndex 2023
230115_Studie_WoB-Index_185_VII
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Frauen in den Aufsichtsräten der Unternehmen<br />
Insgesamt ist der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der aktuell 79 nicht paritätisch mitbestimmten<br />
DAX-, MDAX- und SDAX-Unternehmen mit 2,2 Prozentpunkten sogar etwas stärker angestiegen<br />
als bei den der Aufsichtsratsquote unterliegenden 101 Unternehmen. Das liegt insbes<strong>on</strong>dere am<br />
deutlichen Zuwachs bei den acht DAX-40-K<strong>on</strong>zernen (+6,5 Prozentpunkte). Aber auch im MDAX<br />
und SDAX sind die Frauenanteile zum Vorjahr wieder gestiegen, jedoch schwächer als bei den<br />
DAX-40-K<strong>on</strong>zernen.<br />
Die aktuell 79 nicht der Aufsichtsratsquote unterliegenden im DAX, MDAX und SDAX notierten<br />
Unternehmen nähern sich bis auf die SDAX-Unternehmen, die mit dem geringsten Anstieg v<strong>on</strong> nur<br />
1,3 Prozent mit 26,3 Prozent das Schlusslicht bilden, der 30-Prozent-Marke. Immerhin erreichen<br />
mit 44 nun mehr als die Hälfte (55,7 %) der 79 Unternehmen zahlenmäßig einen Frauenanteil v<strong>on</strong><br />
mindestens 30 Prozent. Die Zahl der Unternehmen, bei denen der Anteil bei 40 Prozent und höher<br />
liegt, ist v<strong>on</strong> 14 auf 17 und damit 21,5 Prozent der Unternehmen gestiegen.<br />
Frauenanteil auf der Anteilseignerseite im Aufsichtsrat<br />
Die vorübergehende Verlangsamung der Entwicklung bei der gleichberechtigten Teilhabe in den<br />
Aufsichtsräten lag insbes<strong>on</strong>dere an der Stagnati<strong>on</strong> bei den Zuwächsen auf der Anteilseignerseite<br />
und dem leichten Rückgang auf der Arbeitnehmerseite. Entsprechend spiegelt sich nun die Trendwende<br />
auch in der differenzierten Betrachtung der Anteilseigner- und Arbeitnehmerseite der Aufsichtsräte<br />
wider.<br />
Insbes<strong>on</strong>dere auf der Anteilseignerseite sind im Verhältnis zum Vorjahr wieder deutlich stärkere<br />
Zuwächse zu verzeichnen – seit dem Frühjahr 2015 vor Inkrafttreten der Aufsichtsratsquote hat<br />
sich hier der Frauenanteil v<strong>on</strong> 16,4 auf 34 Prozent mehr als verdoppelt. V<strong>on</strong> den 1212 Aufsichtsratsmitgliedern<br />
der untersuchten 180 Unternehmen auf Anteilseignerseite sind nach aktuellem Stand<br />
412 Frauen – vor acht Jahren waren v<strong>on</strong> den 1185 Mitgliedern nur 194 Frauen. Zu beachten ist, dass<br />
63 der in diesem Jahr untersuchten 180 Unternehmen nicht mitbestimmt sind und keine Arbeitnehmervertretung<br />
im Aufsichtsrat haben. Die K<strong>on</strong>trollgremien sind hier ausschließlich mit Mitgliedern<br />
der Anteilseignerseite besetzt.<br />
Im Gegensatz zur Arbeitnehmerseite ist die Wahl der Mitglieder des Aufsichtsrats der Anteilseignerseite<br />
transparent. Sie erfolgt im Rahmen der Hauptversammlung durch die Akti<strong>on</strong>äre, die Kandidatinnen<br />
und Kandidaten werden auf Empfehlung des Nominierungsausschusses vorgeschlagen,<br />
sofern der Aufsichtsrat einen solchen gebildet hat. Während in den vergangenen Jahren der Eindruck<br />
entstanden war, dass das Engagement für die gleichberechtigte Teilhabe mit dem Erreichen der<br />
gesetzlich geforderten 30-Prozent-Quote weitestgehend verebbte, scheint nun – auch im Zuge der<br />
Diskussi<strong>on</strong> über das FüPoG II – ein Umdenken eingeleitet worden zu sein. Die Frauenanteile nähern<br />
sich damit langsam der 40-Prozent-Marke an.<br />
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