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IT-Security Mai/Juni 2023

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<strong>IT</strong> SECUR<strong>IT</strong>Y | 37<br />

Anomalien<br />

erkennen<br />

END-TO-END-ECHTZE<strong>IT</strong>-ARCH<strong>IT</strong>EKTUR NUTZEN<br />

Echtzeit-Kommunikationsnetze gewinnen<br />

speziell in cyber-physischen Systemen<br />

in kritischen Bereichen, wie etwa in<br />

modernen Produktionsanlagen oder in<br />

intelligenten Energienetzen, immer<br />

mehr an Bedeutung. Analog dazu wird<br />

der Einsatz von Machine Learning eine<br />

zunehmende Rolle spielen, um Anomalien<br />

rechtzeitig erkennen zu können.<br />

„Die Erkennung von Anomalien ist ein<br />

Beispiel für die erfolgreiche Anwendung<br />

von Machine-learning-Methoden.<br />

Algorithmen erkennen eigenständig<br />

Muster und Gesetzmäßigkeiten in Datensätzen<br />

und können daraus Lösungen<br />

entwickeln“, sagt Peter Dorfinger, Leiter<br />

der Forschungsgruppe Intelligent Connectivity<br />

der Salzburg Research Forschungsgesellschaft.<br />

Machine Learning<br />

trifft Echtzeit-Netzwerke<br />

Salzburg Research hat eine End-to-End-<br />

Echtzeit-Architektur zur Erkennung von<br />

Anomalien entwickelt. In dieser Architektur<br />

werden die Sammlung und Übertragung<br />

der erforderlichen Daten, die<br />

Analyse dieser Daten in einem maschinellen<br />

Lernmodell und die anschließende<br />

Reaktion in einer festgelegten Zeit<br />

durchgeführt. Während bisherige Ansätze<br />

bereits Machine Learning zur Anomalie-Erkennung<br />

einsetzen, bringen die<br />

Forscher der Salzburg Research Forschungsgesellschaft<br />

in ihrem Ansatz<br />

auch ihr Know-how im Bereich Echtzeit-<br />

Kommunikationsnetze mit hinein.<br />

eine besondere Art eines künstlichen<br />

neuronalen Netzes. Sie kön nen unstrukturierte<br />

Daten verarbeiten. „Der Lernprozess<br />

des neuronalen Netzes ist unüberwacht.<br />

Das bedeutet, dass keine<br />

Kennzeichnung der Eingabedaten erforderlich<br />

ist. Dies ist ein großer Vorteil, da<br />

diese Vorbearbeitung von Daten in der<br />

Regel sehr aufwändig ist“, so Dorfinger<br />

weiter.<br />

PoC: Neuronales Netz bewirkt<br />

Rekonfiguration<br />

Die vorgeschlagene Lösung von Salzburg<br />

Research wurde für zwei Use Cases<br />

entworfen: Zum einen zur Erkennung<br />

von Anomalien in den Netzdaten mit<br />

Echtzeit-Rekonfiguration des Echtzeit-<br />

Ethernet-Netzes. Und zum anderen zur<br />

Erkennung von Anomalien bei Maschinendaten<br />

mit Rekonfiguration von Industriemaschinen<br />

in Echtzeit. Ein Proof-of-<br />

Concept wurde im Labor umgesetzt.<br />

Nachdem das ANN eine Anomalie entdeckt<br />

hat, wird eine Rekonfiguration der<br />

Netzwerkflüsse, wie etwa Abschalten<br />

eines Netzwerkpfads, Umschalten auf<br />

einen anderen Netzwerkpfad, oder eine<br />

Rekonfiguration der Maschinen, beispielsweise<br />

mittels neuer Parametereinstellungen,<br />

ausgelöst.<br />

In Zukunft sollen Messungen durchgeführt<br />

werden, um die vorgeschlagene<br />

Architektur im Hinblick auf die tatsächliche<br />

Reaktionszeit von der Erkennung<br />

von Anomalien bis zur Neukonfiguration<br />

des Netzes oder der Maschine zu<br />

bewerten. Die Ergebnisse werden dann<br />

mit Messungen in bestehenden Anomalieerkennungssystemen<br />

verglichen.<br />

Bei der Lösung handelt es sich um einen<br />

Architekturvorschlag und nicht um ein<br />

fertig verwendbares Produkt. Das Alleinstellungsmerkmal<br />

ist die vollständig<br />

geschlossene Echtzeit-Schleife (mit Garantien<br />

der maximalen Zeitdauer der<br />

Reaktion). Dies wird erreicht durch die<br />

Kombination von Echtzeitkommunikationsnetz<br />

und Feed-Forward NN. Auch<br />

passt sich die Architektur dynamisch an<br />

das jeweilige Kommunikationsnetz an.<br />

Am Markt verfügbare Produkte wie Genua<br />

Congitix fokussieren meist auf klassische<br />

LAN-Netze und können somit<br />

auch keine Echtzeit-Garantien für die<br />

Umsetzung der Reaktion geben.<br />

www.salzburgresearch.at<br />

Zum Einsatz kommen sogenannte „Autoencoder<br />

Neuronal Networks“ (ANNs),<br />

www.it-daily.net | <strong>Mai</strong>/<strong>Juni</strong> <strong>2023</strong>

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