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Identitaetsbasiertes Marketing (Auszuege)

Das Textbook "Identitätsbasiertes Marketing" ist Teil des Lernmaterials für diverse Fernstudiengänge der International School of Management. Herausgeber: International School of Management GmbH Autorin: Daniela Zimmer Modulverantwortung: Daniela Zimmer Redaktion: Julian Tröndle & Bianca Diller Grafik: Marcel Bertsch Format: 21,0 x 29,7 cm Umfang: 204 Seiten mit 110 farbigen Abbildungen Erscheinungstermin: 01. September 2023 Mehr Infos über das Fernstudium findest Du unter: www.ism-fernstudium.de

Das Textbook "Identitätsbasiertes Marketing" ist Teil des Lernmaterials für diverse Fernstudiengänge der International School of Management.

Herausgeber: International School of Management GmbH
Autorin: Daniela Zimmer
Modulverantwortung: Daniela Zimmer
Redaktion: Julian Tröndle & Bianca Diller
Grafik: Marcel Bertsch
Format: 21,0 x 29,7 cm
Umfang: 204 Seiten mit 110 farbigen Abbildungen
Erscheinungstermin: 01. September 2023

Mehr Infos über das Fernstudium findest Du unter: www.ism-fernstudium.de

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Textbook<br />

ismfernstudium<br />

Identitätsbasiertes<br />

<strong>Marketing</strong><br />

Die Welt der Marken<br />

Markentypen sowie Rechliche &<br />

funktionale Definitionen<br />

Grundlegende<br />

Konzepte<br />

Markenidentität, Markenherkunft<br />

& Markenkompetenzen<br />

Markenmanagement<br />

Operative Strategien, psychologische<br />

Aspekte & CRM


Impressum<br />

Autorin: Daniela Zimmer<br />

Modulverantwortung: Daniela Zimmer<br />

Redaktion: Julian Tröndle & Bianca Diller<br />

Grafik: Marcel Bertsch<br />

Dieses Textbook ist Teil des Lernmaterials für die<br />

Fernstudiengänge der International School<br />

of Management.<br />

Mehr Infos über das Fernstudium findest Du unter:<br />

www.ism-fernstudium.de<br />

Das Team Fernstudium ist per E-Mail<br />

erreichbar unter: support@ism-fernstudium.de<br />

International School of Management (ISM)<br />

Maybachstraße 20<br />

70469 Stuttgart<br />

Germany<br />

Tel.: +49 711.51 89 62-223<br />

Fax: +49 711.51 89 26-29<br />

2 ismfernstudium<br />

Version: 1.0


Inhalt<br />

Abbildungsverzeichnis 6<br />

Tabellenverzeichnis 9<br />

So arbeitest Du mit dem Textbook 10<br />

Überblick 11<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Einführung in die Welt der Marken 13<br />

1.1 Herausforderungen für Unternehmen 14<br />

1.2 Was ist eine Marke? 15<br />

1.2.1 Rechtliche Definition 16<br />

1.2.2 Funktionale Definition 16<br />

1.3 Welchen Nutzen hat eine Marke? 17<br />

1.3.1 Nutzen aus Sicht der Konsument*innen 17<br />

1.3.2 Nutzen aus Sicht der Unternehmen 18<br />

1.4 Unterscheidung nach Markentypen 19<br />

1.4.1 Markeneigner 20<br />

1.4.2 Anzahl der Marken: Einzelmarke, Familienmarke & Dachmarke 23<br />

1.5 Anmeldung und Schutz einer Marke 24<br />

Markenführung 29<br />

2.1 Welche Aufgaben hat die Markenführung? 30<br />

2.2 Kurze Einführung in Unterscheidung von Modellarten 32<br />

2.3 Welche Arten von Markenmodellen gibt es? 35<br />

2.3.1 Beispiel eines Strukturmodells: Markenaufbau durch PerceptorPlus von Ipsos 35<br />

2.3.2 Beispiel eines Prozessmodells: Markensteuerrad von Esch 37<br />

2.3.3 Beispiel eines Systemmodells: Markenbewertung & -management<br />

mit der BrandScoreCard nach Linxweiler 38<br />

2.4 Welche Markenidentitätsmodelle gibt es? 40<br />

2.4.2 Markenidentitätsmodell nach Aaker 41<br />

2.4.3 Markenidentitätsprisma nach Kapferer 44<br />

2.4.4 Markenidentität nach de Chernatony 46<br />

2.4.5 Markenidentität nach Burmann 47<br />

Identitätsbasiertes Marken-management I: Markenidentität,<br />

Markenherkunft & Markenkompetenzen 49<br />

3.1 Grundkonzept des identitätsbasierten Markenmanagements 50<br />

3.2 Wie sieht die Marke sich selbst? (Markenidentität) 52<br />

3.3 Wo kommt die Marke her? (Markenherkunft) 53<br />

3.4 Was versteht man unter Markenkompetenzen? 56<br />

3.5 Was bietet eine Marke an? (Markenleistungen) 58<br />

3.6 Welchen monetären und psychologischen Wert haben Marken? 58<br />

4<br />

Identitätsbasierte Marken-führung II: Markenpersönlichkeit,<br />

Markenvision & Markenimage 61<br />

4.1 Was macht die Marke unverwechselbar? (Markenpersönlichkeit) 62<br />

4.1.1 Die Big Five der Markenpersönlichkeiten nach J. L. Aaker 62<br />

4.1.2 Die Archetypen der Markenpersönlichkeiten nach C. G. Jung 66<br />

3


4.1.3 Zusammenhang von Markenwert & Markenauthentizität 68<br />

4.2 Wohin will die Marke sich entwickeln? (Markenvision) 70<br />

4.2.1 Markenvision nach Aaker 72<br />

4.3 Wie wird die Marke von anderen gesehen? (Markenimage) 73<br />

5<br />

6<br />

Identitätsbasiertes Strategisches Markenmanagement 77<br />

5.1 Situations- & Identitätsanalyse 78<br />

5.2 Markenziele 78<br />

5.2.1 Ziele des internen Markenmanagements 78<br />

5.2.2 Ziele des externen Markenmanagements 79<br />

5.3 Markenpositionierung 80<br />

5.3.1 Bedeutung der Markenpositionierung 80<br />

5.3.2 Prozess der identitätsbasierten Markenpositionierung 83<br />

5.3.3 Strategieoptionen zur Positionierung einer Marke 86<br />

5.3.4 Positionierungsmodell Unilever Brand Key 89<br />

5.4 Markenarchitektur: Einzelmarke oder Mehrmarke 91<br />

5.4.1 Wozu dient die Markenarchitektur? 91<br />

5.4.2 Einzelmarkenstrategie 91<br />

5.4.3 Familienmarkenstrategie 92<br />

5.4.4 Dachmarkenstrategie 94<br />

5.5 Markenevolution 95<br />

5.5.1 Markenkonsolidierung 96<br />

5.5.2 Markenerweiterung 98<br />

5.6.1 Der identitätsbasierte Markenbudgetierungsprozess 101<br />

5.6.2 Die einzelnen Phasen des Budgetierungsprozess 102<br />

Operatives Markenmanagement 105<br />

6.1 Zielgruppenorientierung 106<br />

6.1.1 Persönlichkeit & Selbstkonzept 106<br />

6.1.2 Aktivierende & kognitive Prozesse (psychische Variablen) 107<br />

6.2 Kund*innen-Involvement & Motivation 115<br />

6.2.1 Was ist hohes bzw. niedriges Involvement? 115<br />

6.2.2 Wie beeinflusst das Involvement die Kaufentscheidung? 119<br />

6.2.3 Zusammenhang zwischen Involvement & Positionierung 120<br />

6.3 Markenkommunikation 124<br />

6.3.1 Allgemeine Kommunikationsziele im <strong>Marketing</strong> 124<br />

6.3.2 Interne Markenkommunikation 125<br />

6.3.3 Externe Markenkommunikation 127<br />

6.4 Gestaltung des <strong>Marketing</strong>-Mix 130<br />

6.4.1 Produkt- & Sortimentspolitik 130<br />

6.4.2 Preispolitik 130<br />

6.4.3 Distributionspolitik 131<br />

6.4.4 Kommunikationspolitik 132<br />

4 ismfernstudium


7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Psychologische Aspekte der Markenführung 135<br />

7.1 Identität, Selbstkonzept & Rolle der Marke 136<br />

7.2 Psychologische Markenführung 137<br />

7.2.1 Implizites Markengedächtnis 138<br />

7.2.2 Exkurs: Neurowissenschaftliche Betrachtung 138<br />

7.2.3 Zusammenhang zwischen Markenimage & Markensubstanz 140<br />

7.2.4 Das Psychologische Markenmodell (Gutjahr) 140<br />

7.3 Markensubstanz: Inszenierung, Ritualisierung & Mystifizierung 141<br />

7.3.1 Inszenierung 142<br />

7.3.2 Ritualisierung 143<br />

7.4 Markengeschichten 144<br />

7.5 Was Marken stark macht: Die „Big Five“ der Markenstärke 144<br />

Customer-Relationship-Management (CRM) 147<br />

8.1 Markenbindung und Markentreue 148<br />

8.2 Die Verbindung von Markenbindung, Markentreue &<br />

Customer-Relationship-Management 149<br />

8.3 Grundlagen und Ziele des CRM-Ansatzes 150<br />

8.3.1 Notwendigkeit der Kundenorientierung 150<br />

8.3.2 Merkmale & Nutzen des CRM 151<br />

8.3.3 Welche Ziele verfolgt der CRM-Ansatz? 153<br />

8.4 Kernelemente des CRM 155<br />

8.5.1 Kundenanalyse 157<br />

8.5.3 Kundenbindung 160<br />

8.5.4 Kundenentwicklung 162<br />

8.5.5 Kundentrennung 162<br />

Herausforderungen von Marken im digitalen Zeitalter 165<br />

9.1 Die digitale Markenstrategie 166<br />

9.1.1 Veränderte Wettbewerbsumfelder von Marken 166<br />

9.1.2 Wachstumspotentiale durch Digitalisierung 167<br />

9.2 Markenerlebnisse im digitalen Zeitalter 170<br />

9.2.1 Die veränderte Interaktion mit Konsument*innen 170<br />

9.2.2 Das neue Entscheidungsverhalten von Konsument*innen 171<br />

9.2.3 Customer Journey Mapping 172<br />

9.3 Consumer Brand Engagement: Word-of-Mouth & User-Generated Content 177<br />

Besonderheiten des globalen Markenmanagements 181<br />

10.1 Standardisierung & Differenzierung 182<br />

10.1.2 Differenzierung des Markennamens 189<br />

10.2 Erfolgreiche globale Marken & der Faktor Kultur 191<br />

10.3 Best Practice Beispiel: Starbucks 192<br />

10.4 Erfolgsfaktoren globaler Markenführung 193<br />

Literaturverzeichnis 195<br />

5


12 ismfernstudium


1<br />

Einführung in die<br />

Welt der Marken<br />

Lernziele<br />

In diesem Kapitel lernst Du,<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

den Nutzen von Marken aus Sicht der Unternehmen und Konsument*innen zu<br />

erläutern.<br />

den Begriff „Marke“ aus funktionaler und rechtlicher Sicht zu definieren.<br />

verschiedene Markentypen voneinander zu unterscheiden.<br />

die psychologische Bedeutung von Markenimage und Markenpersönlichkeiten<br />

für das <strong>Marketing</strong> zu beschreiben sowie die Konzepte zu unterscheiden.<br />

zu beschreiben, auf welche Weise du eine Marke vor Nachahmung schützen<br />

kannst.<br />

Kurzfassung<br />

Produkte und Dienstleistungen werden technisch und funktional zunehmend vergleichbarer.<br />

Aufgrund der schwindenden Unterscheidbarkeit entsteht in vielen Branchen<br />

ein Preiskampf, dem Unternehmen mit Hilfe der Alleinstellungsmerkmale einer<br />

Marke vorbeugen möchten. Unternehmen versprechen mit Marken gleichbleibende<br />

Qualität und versuchen so bei Konsument*innen Vertrauen zu schaffen. Aus Sicht<br />

der Konsument*innen dienen Marken der Entscheidungsfindung beim Kauf sowie der<br />

Selbstdarstellung. Es existieren viele verschiedene Markentypen, die sich u. a. anhand<br />

ihrer Erscheinungsform, ihrer geographischen Reichweite und der Gesamtzahl der<br />

Marken im Unternehmen unterscheiden lassen. Auf diese Weise markierte Produkte<br />

und Dienstleistungen können mit Hilfe des Markenschutzes vor Nachahmung und Piraterie<br />

geschützt werden.<br />

13


1<br />

Einführung<br />

in die Welt der Marken<br />

1.1 Herausforderungen für Unternehmen<br />

Weltweit bemühen sich Hersteller und Dienstleister, die Konsument*innen von ihren<br />

Waren und Dienstleistungen zu überzeugen und sie zum Kauf zu motivieren. Dabei<br />

nimmt die Tendenz zur Kommodisierung der Waren in allen Branchen seit Jahrzehnten<br />

stetig zu.<br />

Unter Kommodisierung versteht man den Vorgang, wenn ein Gut zur gewöhnlichen<br />

Ware wird, die von vielen produziert werden kann (engl.: commodity).<br />

Produkte und Dienstleistungen unterscheiden sich technisch und funktional immer<br />

weniger voneinander. Innovationen bieten herstellenden Unternehmen oft nur kurzfristige<br />

Alleinstellungsmerkmale – auch Unique Selling Proposition (USP) genannt –,<br />

bis der Wettbewerb ähnliche Ideen und Trends aufgreift. Insbesondere technologiegetriebene<br />

Unternehmen (z. B. Anbieter von Mobilfunkgeräten) müssen unter dem<br />

konstanten Innovationsdruck in rascher Abfolge neue Produktvarianten lancieren, um<br />

nicht den Anschluss an den Wettbewerb zu verpassen. Somit werden Produktlebenszyklen<br />

kürzer und folglich wächst der Druck auf <strong>Marketing</strong> und Vertrieb innerhalb der<br />

Unternehmen.<br />

Recherchemöglichkeiten im Internet ermöglichen es den Konsument*innen, sich<br />

schnell und unkompliziert einen Überblick über verschiedene Angebote zu verschaffen.<br />

Vergleichsportale wie check24.de, verivox.de, preisvergleich.de oder alibaba.<br />

com liefern unmittelbare Vergleiche der Online-Angebote und erhöhen somit die<br />

Transparenz. Sind Waren sehr ähnlich und Konsument*innen stellen keine relevanten<br />

Unterschiede fest, ist der Preis eines der wichtigsten, kaufentscheidenden Kriterien.<br />

Dies erhöht den Druck auf Herstellerseite, ihre Produkte und Dienstleistungen, noch<br />

kostengünstiger zu produzieren bzw. diverse Prozesse preiswirksam auszugliedern.<br />

Eine andere Strategie, um sich in diesem kompetitiven Umfeld zu bewähren, ist die<br />

Etablierung sogenannter Markenartikel und der Aufbau „starker Marken“.<br />

Laut dem Deutschen Patent- und Markenamt wurden allein im Jahr 2021 weit über<br />

87.000 neue Marken angemeldet. Dies entspricht einem Rekordplus von 15,1 % gegenüber<br />

dem Vorjahr. Damit sind nunmehr 868.000 Marken in Deutschland registriert<br />

(Deutsches Patent- und Markenamt 2021). Die Zahlen spiegeln die enorme Bedeutung<br />

und Popularität von Marken im modernen <strong>Marketing</strong>management von Unternehmen<br />

wider. Diese Relevanz ist jedoch nichts grundsätzlich Neues. Entsprechend betont<br />

auch der renommierte deutsche Ökonom Franz-Rudolf Esch, dass Marken seit jeher<br />

kein Selbstzweck gewesen seien: „Sie dienten schon früh der Identifikation und Differenzierung<br />

von Produkten. Ziel war es, markierte Ware begehrenswert zu machen, so<br />

dass sie gegenüber herkömmlichen Produkten vorgezogen wurde.“ (2017, S. 1)<br />

14 ismfernstudium


Strukturmodelle unterscheiden sich von Prozessmodellen dahingehend, dass sie Zusammenhänge<br />

zwischen unabhängigen und abhängigen Variablen abbilden. Ihr Fokus<br />

liegt also nicht auf der abstrakten Beschreibung von Prozessen, sondern auf dem<br />

Aufzeigen verschiedener Einflussfaktoren auf ein Phänomen. Hierzu werden Hypothesen<br />

mit Hilfe von Variablen überprüft und bestätigt. Die Variablen können exogen<br />

(von außen) oder endogen (von innen) wirken.<br />

Strukturmodelle sind statistische Modelle, die die Zusammenhänge zwischen abhängigen<br />

und unabhängigen Variablen abbilden.<br />

Stimulus (S) Organismus (O) Response (R)<br />

<strong>Marketing</strong>-Stimuli<br />

• Produkt<br />

• Preis<br />

• Kommunikation<br />

• Distribution<br />

Umfeld-Stimuli<br />

Input<br />

aktivierende<br />

Prozesse<br />

• Aktivierung<br />

• Emotionen<br />

• Motivation<br />

Einstellungen<br />

kognitive<br />

Prozesse<br />

• Wahrnehmung<br />

• Lernen<br />

• Gedächtnis<br />

Output<br />

• Markenwahl<br />

• Einkaufsstättenbesuch<br />

• Kaufmenge<br />

• Ausgabenbetrag<br />

• politisch-rechtliche<br />

• ökonomische<br />

• technologische<br />

• soziale<br />

Prädisponierende Prozesse/Größen<br />

Involvement Bezuggruppen Kultur<br />

direkt beobachtbar<br />

nicht direkt beobachtbar<br />

(intervenierende Variablen)<br />

direkt beobachtbar<br />

Abbildung 2-4: Stimulus-Organismus-Response als Beispiel für ein Struktur-Modell<br />

(eigene Darstellung in Anlehnung a<br />

33


2.3.2 Beispiel eines Prozessmodells: Markensteuerrad von Esch<br />

Im Bereich des Markenmanagements bilden Prozessmodelle die Abläufe und Funktionen<br />

ab, die für die Markenführung elementar sind, nämlich Markenpolitik, Markensteuerung<br />

und Markenpositionierung.<br />

Mit der Markenpositionierung ist entweder die Erzeugung einzigartiger innerer<br />

Vorstellungsbilder gemeint oder die gezielte Kommunikation der Marke, um unterscheidbar<br />

von den Wettbewerbern zu sein.<br />

Das Markensteuerrad von Esch (2014) dient der Bestimmung der Markenidentiät<br />

und ist eines der populärsten Modelle seiner Art in Deutschland (Duncker et al., 2015,<br />

S.78). Es wurde vom Nürnberger Unternehmen Icon Added Value entwickelt und von<br />

Esch zu seiner populären Form modelliert (vgl. Abbildung 2-8).<br />

Dieses ursprüngliche Markensteuerrad besteht aus vier gleich großen Dimensionen:<br />

Links findest Du – analog zu der linken Gehirnhälfte – die sachlich-rationalen Elemente<br />

und rechts – analog zur rechten Gehirnhälfte – die emotional-visuellen Elemente.<br />

Die Markenkompetenz links oben beinhalten das Versprechen des funktionalen<br />

und psycho-sozialen Nutzens; der darunterliegende Markenbenefit fokussiert<br />

auf die Eigenschaften von Produkten und die Merkmale des Unternehmens. Die Markentonalität<br />

rechts oben bezieht sich wiederum auf die emotionalen Eigenschaften<br />

und das Markenbild umfasst schließlich die sinnlichen Eindrücke, die mit der Marke<br />

verbunden werden. Das Zentrum bildet die sogenannte Markenidentität, die die<br />

Frage nach dem Selbstverständnis einer Marke stellt.<br />

sachlich-rationale<br />

Elemente<br />

Emotionale-visuelle<br />

Elemente<br />

Markenkompetenz<br />

„Was bieten wir an“?<br />

• Versprechen des<br />

funktionalen Nutzens<br />

• Psycho-sozialer Nutzen<br />

Markenkidentität<br />

„Wer sind wir“?<br />

Markentonalität<br />

„Wer sind wir“?<br />

• Mit der Marke verbundene<br />

Emotionen und Gefühle<br />

• Persönlichkeitsmerkmale<br />

• Erfahrungen mit der Marke<br />

• Beziehungen zur Marke<br />

Markenbenefit<br />

Markenbild<br />

„Welche Eigenschaften<br />

haben wir“?<br />

• Eigenschaften von<br />

Produkten und Dienstleistungen<br />

• Merkmale des Unternehmens<br />

„Wir treten wir auf“?<br />

• Alle wahrnehmbaren<br />

modalitätsspezifischen<br />

Eindrücke<br />

Abbildung 2-8: Das Markensteuerrad (eigene Darstellung in Anlehnung an Esch &<br />

Möll, 2019)<br />

37


2.4.5 Markenidentität nach Burmann<br />

Im Zentrum des Ansatzes von Meffert und Burmann (2012) – dem letzten Modell, dem<br />

wir uns im Rahmen dieses Kapitels widmen wollen – steht die Identität der Marke<br />

(vgl. Abbildung 2-16). Sie entspricht dem Selbstbild der internen Zielgruppen. Dagegen<br />

ist das Markenimage ein „in der Psyche relevanter Zielgruppen verankertes,<br />

verdichtetes Vorstellungsbild von einer Marke“ (Burmann, 2018e). Dieses wird als das<br />

Fremdbild einer Marke bezeichnet.<br />

Vision<br />

Persönlichkeit<br />

Werte<br />

Leistungen<br />

Kompetenzen<br />

Herkunft<br />

Abbildung 2-16: Markenidentität nach Burmann (eigene Darstellung in Anlehnung an<br />

Burmann et al., 2021, S. 18)<br />

Markenführende Unternehmen sind demnach bestrebt, eine möglichst hohe Übereinstimmung<br />

von Markenidentität (interne Perspektive) und Markenimage (externe<br />

Perspektive) zu erzielen. Durch die Integration der internen und externen Perspektive<br />

und die Darstellung ihrer Interdependenz vermittelt der identitätsbasierte Markenführungsansatz<br />

ein modernes, leistungsfähiges Verständnis von Marken(-führung)<br />

(vgl. Abbildung 2-17) (Burmann, 2021).<br />

Markenimage<br />

Markenidentität<br />

• Vision<br />

• Persönlichkeit<br />

• Werte<br />

• Leistungen<br />

• Kompetenzen<br />

• Herkunft<br />

User-Generated<br />

Content<br />

Erfahrungen<br />

mit der Marke<br />

Interaktion<br />

mit Marke<br />

Abbildung 2-17: Zusammenhang von (interner) Markenidentität und (externem) Markenimage<br />

(eigene Darstellung in Anlehnung an Kreutzer, 2018; Burmann, 2018)<br />

Auch wird in Burmanns Ansatz erstmals die Kultur der Mitarbeitenden und Manager*innen<br />

des markenführenden Unternehmens berücksichtigt. Nur durch eine „umfassende<br />

interne Befragung ist gewährleistet, dass das Markennutzenversprechen auf<br />

einer von allen internen Gruppen getragenen Identität basiert und durch das Markenverhalten<br />

aller Markenmitarbeiter auch eingelöst werden kann“ (Burmann et al.,<br />

2021, S. 70). Das Ziel ist, so Burmann, eine „funktionsübergreifende Vernetzung aller<br />

mit der Markierung von Leistungen zusammenhängenden Entscheidungen und Maßnahmen<br />

zum Aufbau einer starken Marke“ (Burmann, 2018f).<br />

Über Jahre wurde im <strong>Marketing</strong> auf das Markenimage fokussiert und auf dieser Basis<br />

Entscheidungen gefällt. Der identitätsbasierte Ansatz stellt nun eine signifikante<br />

Alternative zu dieser klassischen Outside-In Perspektive bereit, indem das Modell die<br />

gegenläufige Inside-Out Perspektive ergänzt. In Kapitel 3 und Kapitel 4 soll dieser Ansatz<br />

noch ausführlicher dargestellt werden.<br />

47


48 ismfernstudium


3<br />

Identitätsbasiertes Markenmanagement<br />

I: Markenidentität,<br />

Markenherkunft & Markenkompetenzen<br />

Lernziele<br />

In diesem Kapitel lernst Du,<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

die Markenidentität und das Markenimage detailliert voneinander abzugrenzen.<br />

die Bedeutung des Markennutzenversprechens aus Unternehmenssicht zu begründen.<br />

die sechs Komponenten der Markenidentität zu beschreiben und ihren Einfluss<br />

auf das Selbstbild der Marke zu erläutern.<br />

zwischen dem monetären und psychologischen Wert von Marken zu unterscheiden.<br />

die stärksten Marken weltweit zu benennen.<br />

Kurzfassung<br />

Unternehmen versuchen durch gezielte Maßnahmen, ein Markenimage in den Köpfen<br />

der Konsument*innen entstehen zu lassen. Die Markenidentität entspricht dem<br />

Selbstbild einer Marke und das Markenimage dem Fremdbild. Selbst- und Fremdbild<br />

sowie ihr Wechselverhältnis werden fortwährend überprüft. Beim Aufbau der Marke<br />

kommt dem Nutzenversprechen eine zentrale Bedeutung zu. Denn dieses gibt eine<br />

Soll-Positionierung der Marke vor. Konsument*innen erleben Marken in ihrer Kommunikation<br />

auf verschiedenen Kommunikations- und Vertriebskanälen sowie in der<br />

klassischen Werbung. Die Markenidentität lässt sich anhand von sechs Komponenten<br />

beschreiben. Diese sind die Markenherkunft, die Markenkompetenzen, die Markenleistungen,<br />

die Markenvision, die Markenpersönlichkeit und der Markenwert.<br />

49


3Identitätsbasiertes Markenmanagement I: Markenidentität, Markenherkunft & Markenkompetenzen<br />

3.1 Grundkonzept des identitätsbasierten Markenmanagements<br />

Der identitätsbasierte Markenansatz unterscheidet zwei Perspektiven: Die interne<br />

Managementperspektive fokussiert auf den Aufbau einer Marke. Das markenführende<br />

Unternehmen kommuniziert dieses Nutzenbündel an externe Zielgruppen<br />

über die so genannten Brand Touchpoints (Markenberührungspunkte). Entlang des<br />

gesamten Kontaktzeitraums mit der Marke (Customer Journey, vgl. Kapitel 9.2.3) –<br />

bestehend aus Vorkauf-, Kauf- und Nachkaufphase – versucht das markenführende<br />

Unternehmen ein spezifisches Markenimage auf Seiten der Konsument*innen entstehen<br />

zu lassen und so die Nachfrage zu steigern (Burmann et al., 2021).<br />

Der Begriff Brand Touchpoint verweist, so Baxendale et al., „nicht nur auf die <strong>Marketing</strong>kanäle<br />

des Unternehmens, sondern auf alle direkten oder indirekten Begegnungen<br />

mit einer Marke“ (2015, S. 236). Dazu zählen zum Beispiel Word-of-Mouth,<br />

Werbung, Beobachtung von anderen Konsument*innen oder User-Generated Content.<br />

Die externe Wirkungsperspektive spiegelt die Wahrnehmung und Haltung der externen<br />

Zielgruppen wider. Das intendierte Soll-Nutzenbündel sollte mit dem tatsächlichen<br />

Ist-Nutzenbündel idealerweise übereinstimmen. Um dieses Ziel zu erreichen,<br />

sollten die Nutzenbündel der Marke die Bedürfnisse der externen Zielgruppen ansprechen<br />

und befriedigen. Abbildung 3-1 veranschaulicht die beiden Perspektiven und ihr<br />

Aufeinandertreffen entlang der Customer Journey auf vereinfachte Weise.<br />

Brand<br />

Touch<br />

(Customer<br />

Journey)<br />

Wirkungsperspektive<br />

Managementperspektive<br />

Soll-<br />

Nutzenbündel<br />

Ist-<br />

Nutzenbündel<br />

Interne<br />

Zielgruppen<br />

Externe<br />

Zielgruppen<br />

Abbildung 3-1: Struktur der identitätsbasierten Markenführung (in Anlehnung an<br />

Burmann et al., 2021, S. 14)<br />

Aus Sicht der internen Zielgruppen – also den Mitarbeitenden, Manager*innen und<br />

ggf. Inhaber*innen – soll das Selbstbild der Marke innerhalb der Organisation analysiert<br />

werden. Das Selbstbild umfasst u. a. die Herkunft, Leistungen, Kompetenzen<br />

und Visionen. Es wird in der Literatur und auch im weiteren Verlauf dieses Textbooks<br />

als Markenidentität bezeichnet. Die Markenidentität wird also aktiv von der<br />

Organisation konzipiert. Im Gegensatz zum Selbstbild formt sich das Fremdbild bei<br />

externen Zielgruppen zeitverzögert und als Reaktion auf die <strong>Marketing</strong>maßnahmen<br />

des markenführenden Unternehmens. Dieses Fremdbild, das der <strong>Marketing</strong>identität<br />

sozusagen nachgelagert ist, wird als Markenimage bezeichnet.<br />

Um eine starke Marke aufzubauen, legt das Unternehmen fest, welches Markennutzenversprechen<br />

im Vordergrund stehen soll. Hierzu ist es – wie bereits angesprochen<br />

– zunächst erforderlich, eine tragfähige Markenidentität zu entwickeln.<br />

50 ismfernstudium


Archetypen bezeichnen kollektive, un- bzw. vorbewusste Inhalte, die nicht auf persönlichen<br />

Erfahrungen beruhen. Die Bilder, in Form derer denen sie in unser Bewusstsein<br />

treten, können dagegen durchaus persönlicher Natur sein. Archetypen sind also<br />

nicht inhaltlich, sondern nur formal vorbestimmt – d. h. die Eigenschaften der jeweiligen<br />

Archetypen sind interpretierbar und nicht streng definiert (Gutjahr, 2015).<br />

Basierend auf Jungs Archetypen ergeben sich in Folge einer späteren Erweiterung<br />

seiner Theorie auf den Kontext der Markenanalyse folgende zwölf Markenpersönlichkeitstypen:<br />

(1.) der Entdecker, (2.) der Narr, (3.) der Held, (4.) der Gesetzlose,<br />

(5.) der Unschuldige, (6.) der Herrscher, (7.) der Weise, (8.) der Magier, (9.) der<br />

„normale“ Typ, (10.) der Liebhaber, (11.) der Pfleger und (12.) der Schöpfer (Pätzmann<br />

& Adamczyk, 2020). In Abbildung 4-6 findest Du zusätzlich die Adjektive, die<br />

die jeweilige Markenpersönlichkeit sowie das Hauptmotiv, für das der Archetyp steht,<br />

näher erläutern. Zusätzlich sind dort die zwölf Archetypen den Kategorien Ordnung,<br />

Erfüllung, Veränderung und Beziehung zugeordnet.<br />

Der Schöpfer<br />

Kreativ, erfinderisch, fantasievoll, selbstbewusst, weitblickend,<br />

zielstrebig, lösungsorientiert, intelligent, strebsam.<br />

Der Herrscher<br />

Dominant, aristokratisch, stolz, unantastbar,<br />

verantwortungsbewusst, gültig, gerecht,<br />

konsequent, berechenbar, beständig.<br />

Macht<br />

Zugehörigkeit<br />

Innovation<br />

Das Kind<br />

Naiv, ohne Tadel, rechtschaffend, unverdorben,<br />

vorbehaltlos, voller Liebe, vorurteilsfrei, ehrlich,<br />

gesundheitsbewusst, optimistisch.<br />

Der Weise<br />

Lebenserfahren, weise, unabhänig, gebildet,<br />

esoterisch, intelligent, skeptisch, geduldig,<br />

spartanisch, distanziert, gerecht.<br />

Der Betreuer<br />

Emphatisch, selbstlos, großmütig,<br />

rücksichtsvoll, geduldig, aufopfernd,<br />

vielseitig, optimistisch.<br />

Der Bodenständige<br />

Sicherheitsliebend, angepasst, wohltätig,<br />

selbstlos, fair, verantwortungsbewusst,<br />

gehorsam, pflichtbewusst.<br />

Fürsorge<br />

Gutgläubigkeit<br />

Spaß<br />

Ordnung<br />

Struktur und<br />

Zusammenhalt<br />

in der<br />

Welt<br />

Beziehung<br />

Brücken<br />

zwischen<br />

Menschen<br />

Erfüllung<br />

Die Suche<br />

nach dem<br />

Paradies<br />

Veränderung<br />

Spuren in der<br />

Geschichte<br />

hinterlassen<br />

Wissen<br />

Freiheit<br />

Befreiung<br />

Begeisterung<br />

Der Entdecker<br />

Unabhängig, mutig, freiheitsliebend, neugierig,<br />

Entdeckerdrang, unangepasst, einzelgängerisch.<br />

Der Rebell<br />

Aggressiv, charismatisch, mutig, unangepasst,<br />

rebellisch, aufbegehrend, energiegeladen,<br />

freiheitsliebend, mitreißend, nonkonformistisch.<br />

Der Narr<br />

Lustig, respektlos, unabhänig, kreativ, überraschend,<br />

kindisch, mutig, schelmisch, originell.<br />

Der Liebhaber<br />

Leidenschaftlich, gefühlvoll, emphatisch,<br />

sinnlich, lüstern, energetisch, genießerisch.<br />

Nähe<br />

Rettung<br />

Der Magier<br />

Spirituell, mysteriös, verführerisch, clever, trickreich,<br />

charismatisch, neugierig, listig, verträumt.<br />

Der Held<br />

Beherzt, mutig, selbstlos, stark,<br />

beharrlich, qualifiziert, gerecht.<br />

Abbildung 4-6: Archetypen der Markenpersönlichkeit (eigene Darstellung in Anlehnung<br />

an Wiehrdt, 2021)<br />

C.G. Jungs ursprünglich tiefenpsychologischer Ansatz wird hier in der Praxis gerne von<br />

global agierenden Marken für die Erstellung von Markengeschichten angewandt<br />

mit dem Ziel, internationale Zielgruppen zu adressieren. Dies fußt auf der Annahme,<br />

dass im kollektiven Unterbewusstsein die existentiellen Lebenserfahrungen aller Kulturen<br />

abgespeichert sind, die als kollektive Deutungsmuster fungieren. Ausgehend<br />

von dieser Prämisse wird angenommen, dass die Markengeschichten überall auf der<br />

Welt verstanden werden (Gutjahr, 2015).<br />

67


76 ismfernstudium


5<br />

Identitätsbasiertes Strategisches<br />

Markenmanagement<br />

Lernziele<br />

In diesem Kapitel lernst Du,<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

die Markenziele des internen und externen Markenmanagements darzustellen.<br />

die Maßnahmen zur Positionierung einer Marke darzulegen.<br />

die unterschiedlichen Strategien im Markenmanagement zu analysieren und<br />

deren Vor- und Nachteile zu vergleichen.<br />

zwischen Maßnahmen zu unterscheiden, die auf eine Konsolidierung bzw. eine<br />

Erweiterung von Marken abzielen.<br />

den Prozess der Markenbudgetierung zu beschreiben.<br />

Kurzfassung<br />

Im Rahmen der internen Situations- und Identitätsanalyse werden die Stärken und<br />

Schwächen einer Marke analysiert und mit der Perspektive externer Zielgruppen abgeglichen.<br />

Auf dieser Basis werden Markenziele wie die Steigerung des Markenwerts,<br />

des Kundenstammwerts sowie der Kosteneffizienz für Kundengewinnung und Kundenbindung<br />

abgeleitet. Unternehmen versuchen Marken gezielt zu positionieren,<br />

indem sie die Bedürfnisse der Zielgruppe erkennen, welche sie dann über funktionale<br />

bzw. emotionale Nutzen befriedigen. Sie versuchen zudem für eine ausreichende<br />

Differenzierung zu sorgen, um möglichst einzigartig zu erscheinen. Mitarbeitende<br />

sollten das Nutzenversprechen einer Marke glaubhaft einlösen. Für eine erfolgreiche<br />

Markenpositionierung ist die Zielgruppensegmentierung und das Nutzenversprechen<br />

zentral. Markenpositionierungsmodelle können ein hilfreiches Werkzeug sein, eine<br />

Marke erfolgreich zu steuern. Oft lenken Unternehmen mehr als eine Marke zeitgleich.<br />

In solchen Fällen hilft eine sogenannte Markenarchitektur, den Überblick über<br />

Ziele, Maßnahmen, gemeinsame Synergien und die Kostenverteilung zu behalten.<br />

Marken werden stetig überwacht, um sie an Marktentwicklungen entsprechend anzupassen.<br />

Sie werden erweitert, konsolidiert oder eliminiert. Auch ist darauf zu achten,<br />

dass entsprechend der Maßnahmen ein hinreichendes Budget für eine erfolgreiche<br />

Expansion bereitgestellt wird.<br />

77


5.2.2 Ziele des externen Markenmanagements<br />

Zu den wichtigsten externen Markenzielen gehört sicherlich der manifeste Einfluss<br />

einer Marke auf das Verhalten externer Zielgruppen. Dieser Einfluss wird unter dem<br />

Begriff der Markenstärke gefasst.<br />

Unter Markenstärke versteht man die Relevanz der Marke für das Verhalten der<br />

externen Zielgruppen. (Burmann et al., 2021).<br />

Die Relevanz einer Marke für Konsument*innen ergibt sich aus ihrem Kaufverhalten<br />

und/oder der Art und Weise, wie Konsument*innen die Marke kommunizieren (konsumentenseitiges<br />

Kommunikationsverhalten). Gemessen wird diese z. B. anhand der<br />

Regelmäßigkeit bezüglich des Kaufverhaltens, der Akzeptanz von Preissteigerungen<br />

und der Weiterempfehlung der markierten Produkte an Dritte. Marken werden als<br />

stark bezeichnet, wenn sie viele Neukund*innen gewinnen können („Eroberungsrate“)<br />

und/oder bestehende Kund*innen die Marke wiederholt kaufen („Markentreue“).<br />

Um diese externen verhaltensrelevanten Markenziele zu erreichen, muss<br />

zuvor u. a. in Markenbekanntheit, Markenimage und alle Maßnahmen zur Steigerung<br />

der Kundenzufriedenheit investiert werden. In Bezug auf das Kaufverhalten haben<br />

das Brand Attachment und das Markenvertrauen die stärkste Wirkung (vgl. Kapitel<br />

8.2). Diese sind somit die zentralen Zielgrößen der identitätsbasierten Markenführung<br />

hinsichtlich der Steigerung der Markenstärke. In Kapitel 7.5 lernst Du weitere Faktoren<br />

kennen, die die Markenstärke beeinflussen.<br />

Die Eroberungsrate beschreibt, wie viele Neukund*innen eine Marke akquirieren<br />

konnte, während der Begriff der Markentreue auf die Wiederholungskäufe bestehender<br />

Kund*innen verweist.<br />

79


Bei einem Re-Branding bleibt die Markenidentität zwar unverändert; es kommt jedoch<br />

zu einer Adaption oder Neu-Konzeption der gebrauchten Markenzeichen.<br />

Re-Branding von Raider zu Twix<br />

Ein prominentes Beispiel für ein Re-Branding ist die Markenmigration des US-amerikanischen<br />

Unternehmens Mars Inc., das den Schokoladenriegel Raider, welcher<br />

ausschließlich in Deutschland unter diesem Namen vermarktet wurde, 1991 in Twix<br />

unbenannte. Auf diese Weise vereinheitlichte das Unternehmen den Markennamen<br />

zugunsten eines global einheitlichen Auftritts (vgl. Abbildung 5-8).<br />

Abbildung 5-8: Migration/Re-Branding der Marke Raider zu Twix<br />

97


164 ismfernstudium


9<br />

Herausforderungen von<br />

Marken im digitalen Zeitalter<br />

Lernziele<br />

In diesem Kapitel lernst Du,<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

die Auswirkungen der Digitalisierung auf das Markenmanagement zu erklären.<br />

die veränderte Interaktion zwischen Marke und Konsument*innen sowie die daraus<br />

folgenden Implikationen für das Markenmanagement zu erklären.<br />

das veränderte Entscheidungsverhalten von Konsumenten*innen in digitalen<br />

Kontexten zu begründen.<br />

den Verlauf einer Customer Journey aus Sicht eines markenführenden Unternehmens<br />

zu beschreiben.<br />

die Relevanz des neuen Kommunikationsverhaltens über digitale Kanäle für<br />

Marken anhand von Praxisbeispielen herauszuarbeiten.<br />

Kurzfassung<br />

Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung eröffnen sich für die strategische Markenführung<br />

neue Wege, die Marke zu positionieren und Konsument*innen durch die<br />

Schaffung neuer Erlebnisse an die Marke zu binden. Mit der Digitalisierung lösen sich<br />

zudem Kategorie-Grenzen zunehmen auf. Dies bietet einerseits Chancen für neue<br />

Marktpotentiale; allerdings ergeben sich teils auch Herausforderungen durch die<br />

neuen Wettbewerbsumfelder. Die Kund*innen sollten für Markenverantwortliche im<br />

Fokus aller strategischer Überlegungen stehen. Zunehmend geht es nicht nur um den<br />

emotionalen Zusatznutzen einer Marke, um dauerhaft wahrgenommen zu werden<br />

oder das Aussteuern von Markenbotschaften in digitalen Kommunikationskanälen.<br />

Stattdessen kämpfen Marken nun vermehrt darum, im Lebensalltag ihrer Kund*innen<br />

eine bedeutsame Rolle zu spielen. Das geänderte Mediennutzungs- und Konsumverhalten<br />

der Kund*innen führt zu einer höheren Frequenz und einer direkteren<br />

Adressierung der Kommunikation. Auch produzieren Konsument*innen immer mehr<br />

eigene markenrelevante Inhalte, die in den sozialen Medien und anderen Online-<br />

Plattformen geteilt werden. Vor diesem Hintergrund sollten Markenverantwortliche<br />

das Konsum- und Entscheidungsverhalten ihrer Kund*innen über die Beobachtung<br />

der Customer Journey auf allen analogen wie digitalen Wegen analysieren und entsprechend<br />

ihre Markenstrategie ausrichten bzw. anpassen.<br />

165


Kundenbindungsprogramm Starbucks Rewards<br />

Seit 2010 können Starbucks-Kund*innen mit der unternehmenseigenen App in den<br />

Filialen bezahlen und bekommen darüber hinaus digitale Unterhaltungsangebote<br />

offeriert. Jede Kundentransaktion wird in das Kundenbindungsprogramm Starbucks<br />

Rewards eingebunden, welches mit über 19 Millionen Mitgliedern (vgl. Starbucks<br />

2020) zu den erfolgreichsten Kundenbindungsprogrammen der Welt zählt (Berthiaume,<br />

2019). Auch hinsichtlich der Einbindung digitaler Innovationen in den stationären<br />

Handel nimmt Starbucks eine Pionier-Rolle ein: Im Jahre 2017 wurden die Reserve-<br />

Roastery-Filialen eröffnet. Baristas bereiten einzigartige Kaffeespezialitäten mit Hilfe<br />

digital vernetzter Maschinen zu. Kund*innen können den Röst- und Brühvorgang mit<br />

Hilfe einer AR-App auf dem Smartphone nachvollziehen (Starbucks.com, 2023).<br />

Abbildung 9-2: Starbucks Reserve Roastery Filiale mit Augmented Reality Features in<br />

China (Starbucks.com, 2017)<br />

Im Unterschied zur Augmented Reality schafft Virtual Reality (VR) eigene virtuelle,<br />

interaktive Umgebungen, die es Nutzerinnen und Nutzern ermöglichen, sich darin zu<br />

bewegen und das Geschehen aktiv mizugesttalten. Aufgrund der stärkeren Markenwahrnehmung<br />

und -einstellung regt VR-Werbung mehr zum Kauf an als herkömmliche<br />

Werbung (van Kerrebroeck et al., 2017).<br />

VR-Abenteuer von Globetrotter<br />

Zum 40. Jubiläum veranstaltete der Outdoor-Händler Globetrotter eine VR-Roadshow<br />

mit dem „Virtual Reality Abenteuer“ (vgl. Abbildung 9-3). Mithilfe einer VR-Brillen<br />

konnten Nutzer*innen Requisiten wie Griffe und Seile ausprobieren und ihr eigenes<br />

virtuelles, interaktives Abenteuer inklusive Special Effects wie Hitze, Wind und Erschütterungen<br />

erleben (Globetrotter.de, 2021).<br />

Abbildung 9-3: Eine Kundin taucht mittels einer VR-Brille in das „Virtual Reality Abenteuer“<br />

der Outdoor-Marke Globetrotter ein (© Globetrotter)<br />

169


Die umfängliche Verbreitung mobiler Endgeräte verstärkt die Entwicklung von „Mobile<br />

First“ (Kreutzer & Land, 2017). Laut einer Online-Studie im Auftrag von ARD und<br />

ZDF (2022) nutzen 79 % der User*innen in Deutschland ihr mobiles Endgerät täglich.<br />

Dabei variieren die Zahlen stark mit der Altersgruppe. Annähernd alle User*innen in<br />

der jüngeren Zielgruppe (14-29 Jahre) – nämlich 94 % – geben an, das Internet täglich<br />

zu nutzen. Die tägliche Nutzungsdauer in dieser Altersgruppe stieg auf 284 Minuten,<br />

also 4 Stunden und 44 Minuten am Tag. Es bleibt abzuwarten, ob es sich hierbei um<br />

die kurzfristigen Folgen der Corona-Pandemie oder eine langfristige Entwicklung<br />

handelt.<br />

Mit Mobile First ist gemeint, dass das Design bzw. die Struktur einer Website sich<br />

an der Usability (dt. Benutzerfreundlichkeit) von mobilen Endgeräten, insbesondere<br />

Smartphones, orientiert. Dies ist auf den Trend zurückzuführen, dass Nutzer*innen<br />

verstärkt mit mobilen Endgeräten auf Inhalte im Internet zugreifen.<br />

9.2.2 Das neue Entscheidungsverhalten von Konsument*innen<br />

Joachimsthaler konstatiert, dass sich mehr und mehr das Phänomen der „Always-on-<br />

Konsument*innen“ (Ghorbani & Westermann, 2023, S. 18) etabliert. Userinnen und<br />

User konsumieren Medien oder kaufen unabhängig von Raum und Zeit online ein.<br />

Mit Always-on-Konsument*innen sind Konsument*innen gemeint, die durchgehend<br />

mit mindestens einem ihrer mobilen Endgeräte (z. B. Smartphone oder Tablets)<br />

online sind.<br />

Die Bedeutung des Smartphones als Verkaufskanal im Sinne des Mobile Commerce<br />

gewinnt zunehmend an Bedeutung (Ghorbani & Westermann, 2023). Informationen<br />

rund um das Produkt und Unternehmen sind relativ schnell und einfach online recherchierbar,<br />

sodass Konsument*innen ständig sehr gut informiert sind bzw. sich zumindest<br />

potenziell informieren könnten. Die Digitalisierung verändert nicht nur die<br />

Produkte und Dienstleistungen, wie im vorangegangenen Abschnitt gezeigt, sondern<br />

auch das Verhalten der Konsument*innen. (vgl. Kapitel 9.2.2)<br />

Sozialen Medien wie Facebook, Instagram und TikTok bieten Funktionen zur Einbindung<br />

von Inhalten, die direkt auf den Onlineshop der Marke verlinken. Diese<br />

indirekten Kaufempfehlungen treiben die Entwicklung von Mobile Commerce bzw.<br />

Social Shopping weiter an (Kreutzer, 2021). Für den stationären Handel stellt dies eine<br />

Herausforderung dar, da sich viele Kund*innen teils vor Ort beraten lassen, dann aber<br />

bei einem anderen Händler online kaufen (Ghorbani & Westermann, 2023).<br />

Das veränderte Mediennutzungs- und Konsumverhalten beeinflusst auch die Markenführung.<br />

Unternehmen müssen im Zuge ihrer Interaktionen mit der Zielgruppe<br />

schnell, direkt, persönlich und flexibel agieren und an allen Brand Touchpoints konsistent<br />

kommunizieren (Sander, 2022).<br />

171


180 ismfernstudium<br />

Vorsicht geboten, wie das Beispiel von McDonalds aus dem Jahre 2012 belegt.


10<br />

Besonderheiten des globalen<br />

Markenmanagements<br />

Lernziele<br />

In diesem Kapitel lernst Du,<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

✔<br />

die Standardisierungs- und die Differenzierungsstrategie voneinander abzugrenzen<br />

und zu begründen, wann welche Strategie im internationalen Markenmanagement<br />

angewandt werden sollte.<br />

zwischen einer multinationalen und einer globalen Markenstrategie zu differenzieren.<br />

die unterschiedlichen Herausforderungen von Marken im Zuge eines Internationalisierungsprozesses<br />

aufzuzeigen.<br />

den Einfluss von Kultur auf die internationale Markenführung darzulegen.<br />

die Erfolgsfaktoren für globalen Markenerfolg zu erläutern.<br />

Kurzfassung<br />

Die Komplexität einer stringenten Markenführung wird durch eine internationale<br />

Ausrichtung zusätzlich erhöht. Es müssen hier nicht nur unterschiedliche rechtliche<br />

Rahmenbedingungen berücksichtigt werden; auch die kulturellen Rahmenbedingungen<br />

und die daraus resultierenden heterogenen Kundensegmente müssen sorgsam<br />

mitbedacht werden. Markenverantwortliche entscheiden, ob Marken ohne Änderung<br />

identisch positioniert und kommuniziert werden oder ob sie lokalen Besonderheiten<br />

angepasst werden sollten. Im Rahmen der Standardisierung versuchen Unternehmen<br />

einen höheren Wiedererkennungswert zu erzielen und Skalen- und Synergieeffekte<br />

kosteneffizient zu nutzen. Hingegen kommt die Differenzierung zum Tragen, wenn<br />

versucht wird, eine höhere Nachfrage, größere Zahlungsbereitschaft und Kundenloyalität<br />

zu erzielen. In der Praxis werden die beiden Strategien oftmals nicht trennscharf<br />

angewandt. Oft werden Mischformen in Abhängigkeit der kulturellen Ähnlichkeiten<br />

des Marktes sowie der Kulturgebundenheit des Produkts gewählt. So müssen in einigen<br />

Märkten z. B. der Markenname oder der Markenkern lokal angepasst werden.<br />

Um international erfolgreich zu sein, müssen Marken sich auf große Zielgruppen konzentrieren,<br />

für einen unverwechselbaren Wiedererkennungswert sorgen und es schaffen,<br />

Konsument*innen zu emotionalisieren und personalisiert zu adressieren. Gute<br />

Kundenbeziehungen und Vertrauen sind auch international von oberster Priorität.<br />

Zudem müssen gesellschaftliche bzw. kaufverhaltenrelevante Trends frühzeitig identifiziert<br />

und hinsichtlich der Relevanz für die internationalen Märkte bewertet werden.<br />

181


10Besonderheiten des globalen Markenmanagements<br />

Kulturelle Adaption von Luxusgütern<br />

So gibt es im Bereich der Luxusuhren sowie auch -autos Sonderausstattungen für den<br />

chinesischen Markt, da die Geschmäcker sich dort teils von denen anderer Kulturräume<br />

unterscheiden. Dies ist wohl auch der Grund für die abweichende Adressierung<br />

von Kund*innen im Kontext von Flugreisen: In der Business Class der Turkish Airlines<br />

begrüßt z. B. ein Koch die Fluggäste und bietet ihnen spezifisch türkische Speisen und<br />

Getränke an. Auf diese Weise wird durch die spezifische (Herkunfts-)Kultur des Unternehmens<br />

ein besonderes Kundenerlebnis geschaffen und entsprechend vermarktet<br />

(Gutting, 2020).<br />

Abbildung 10-4 stellt die kulturelle Gebundenheit von Produktkategorien und die<br />

daran gekoppelten Standardisierungspotentiale dar und veranschaulicht so die Korrelation<br />

dieser beider Merkmale.<br />

schwach<br />

Standardisierungspotential<br />

Kulturabhängigkeit<br />

Computer (Hardware)<br />

Luftfahrtgesellschaften<br />

Fotografische Ausrüstungen<br />

Schwermaschinen<br />

Langlebige Haushaltsgüter<br />

Werkzeugmaschinen<br />

Verbraucherelektronik<br />

Eisenwaren<br />

Weine & Spirituosen<br />

Computer (Software)<br />

Soft-Drinks<br />

Tabakwaren<br />

High Tech-<br />

Erzeugnisse<br />

stark<br />

Papierwaren<br />

Kosmetika<br />

Bier<br />

Haushaltsreiniger<br />

Toilettenartikel<br />

Verlagsprodukte<br />

Nahrungsmittel<br />

Süßigkeiten & Konfekt<br />

Textilien<br />

groß<br />

klein<br />

Abbildung 10-4: Kulturgebundenheit & Standardisierungspotential (eigene Darstellung<br />

in Anlehnung an Meffert & Bolz, 1998, S. 183 zitiert nach Müller & Gelbrich,<br />

2015, S. 294)<br />

186 ismfernstudium


10Besonderheiten des globalen Markenmanagements<br />

Unternehmen wie Henkel und Unilever steuern mehrere Hundert Marken national<br />

und international. Ihre Markenportfolios sind jeweils länderspezifisch. Gutting<br />

(2020) hält hinsichtlich dieser „House-of-Brands-Markenarchitektur“ fest, dass dadurch<br />

„parallel eine Vielzahl globaler, nationaler und lokaler Marken angeboten“ (S.<br />

133f.) werden können. Bekannte Beispiele, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen, sind<br />

die Konzerne Coca-Cola sowie die Brauereigruppe Anheuser-Busch InBev.<br />

Imageaufbau von Mineralwasserherstellern<br />

Mineralwasser sind grundsätzlich „Low-Cost-Produkte“, welche sich erst durch (längere)<br />

Transportwege verteuern. Insofern sind die meisten Mineralwassermarken regional<br />

angesiedelt. Großen Konzernen wie Nestlé und Danone ist es dennoch gelungen,<br />

durch einen Imageaufbau „Markenwasser“ zu positionieren. So stehen die Danone-<br />

Mineralwasser Volvic für Gesundheit bzw. Reinheit und Evian für Sicherheit. Perrier<br />

von Nestlé wird im Restaurant als „wertiges Ersatzgetränk“ zum Aperitif bestellt,<br />

wenn auf Alkohol verzichtet wird (Gutting, 2020; Usunier & Lee, 2009).<br />

Wie globale Einzelmarken innerhalb ihrer Markenführung standardisieren und zugleich<br />

einige <strong>Marketing</strong>aspekte differenzieren, zeigt Carsten Baumgarth (2001) anhand<br />

der drei global agierenden Marken Marlboro, Pampers und Coca-Cola auf, indem<br />

er jeweils standardisierte und differenzierte Aspekte gegenüberstellt (vgl.<br />

Tabelle 10-2).<br />

Marke<br />

Marlboro<br />

Standardisierte<br />

Aspekte<br />

• Einheitliche Positionierung<br />

• Schlüsselbild Cowboy<br />

• Markenname<br />

• Verpackung<br />

Differenzierteb Aspekte<br />

• Unterschiedliche Hautfarben der „Cowboys“,<br />

je nach Land<br />

• Geschmacksanpassung<br />

• Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften für<br />

Zigarettenwerbung<br />

Pampers<br />

Coca-Cola<br />

• Einheitliche Positionierung<br />

• Markenname<br />

• Verpackung<br />

• Einheitliche Positionierung<br />

• Markenname<br />

• Logo<br />

• einheitliche Slogans<br />

(für einen bestimmten<br />

Zeitraum)<br />

• Flaschendesign<br />

• Leistungsanpassung aufgrund von klimatischen<br />

Bedingungen (z.B. dünnere Windeln in<br />

tropischen Ländern)<br />

• Werbliche Darstellungen<br />

• (geringe) Leistungsanpassung, z.B. im Zuckerzusatz<br />

• Verkaufsföderung<br />

• Flaschengröße<br />

Tabelle 10-2: Standardisierte und differenzierte Aspekte (eigene Darstellung in Anlehnung<br />

an Gutting, 2020, S. 133 zitiert nach Baumgarth, 2001)<br />

Bei den meisten großen globalen Marken überwiegt eine Tendenz zur Standardisierung.<br />

Coca-Cola positioniert sich etwa als universelle Marke und bedient sich weltweit<br />

beliebter Motive wie Jugend, Bewegung und Freizeit. Aufgrund dieser Standardisierungsstrategie<br />

weist Coca-Cola global betrachtet ein beinahe universelles Image<br />

auf.<br />

188 ismfernstudium

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