KnapsackSPIEGEL 03/2023
Das Magazin des Chemieparks Knapsack
Das Magazin des Chemieparks Knapsack
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KNAPSACK<br />
SPIEGEL<br />
MAGAZIN 3 / <strong>2023</strong><br />
TEAM<br />
Chemiepark
23<br />
16<br />
24<br />
04<br />
INHALT<br />
04 Heinzel unterwegs: Team Facility<br />
Management von YNCORIS<br />
08 Erst kurz im Team: Standortleiter<br />
Dr. Tobias Haderer bei Clariant<br />
10 Komm auf Tour: Berufsorientierung<br />
im Feierabendhaus<br />
11 Betriebsversammlung:<br />
Clariant informiert<br />
12 Mehr als leckere Brötchen: Team<br />
Betriebsgastronomie beobachtet<br />
14 Kamera läuft: Team Werkskrisenstab<br />
trainiert<br />
16 Teamplayer allein am Tisch:<br />
Billard-Meister Reiner Wirsbitzki<br />
20 Team Innovation: Forschungsprojekt<br />
für Kunststoffe aus CO 2<br />
22 Vielseitig: die Pensionärsvereinigung<br />
ist mächtig aktiv<br />
23 Gemeinsam helfen: Feuerwehrfahrzeuge<br />
für Bulgarien und die Ukraine<br />
2 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Leserbrief<br />
Liebes Redaktionsteam<br />
des KNAPSACKSPIEGELS,<br />
allein aus historischen und persönlichen<br />
Gründen bin ich immer neugierig auf jede<br />
Ausgabe des Mitarbeitermagazins und halte<br />
mich mit den Beiträgen über das, was im<br />
Chemiepark Knapsack passiert, auf dem<br />
Laufenden, über die Ereignisse und Veränderungen<br />
am Standort.<br />
Ganz besonders gefallen hat mir die Erklärung<br />
und die perfekte grafische Darstellung,<br />
wie der KNAPSACKSPIEGEL eigentlich<br />
entsteht (Making of KNAPSACKSPIEGEL in<br />
der Ausgabe 1/<strong>2023</strong>), die mich getrieben<br />
hat, diesen Leserbrief zu schreiben. Ich bin<br />
mir sicher, dass nur wenige den komplexen<br />
Zusammenhang kennen und sich vorstellen<br />
können, wie die Inhalte entstehen, die wir<br />
als Leser „mal so nebenbei“ konsumieren.<br />
Dazu erfährt man auch, wer dahintersteckt,<br />
wer die Macher sind. Man sieht Gesichter und<br />
kann Einstellungen zum Produkt erfahren.<br />
Also, hier mal ein ganz dickes Lob an<br />
die vielen Menschen, die dafür sorgen, dass<br />
wir mit jeder Ausgabe ein Magazin erhalten,<br />
dem man anmerkt, dass es mit viel Engagement<br />
und Liebe gemacht wird. Ein großes<br />
„Thumbs up“ ans Team.<br />
Das war's schon – viele Grüße<br />
Günther<br />
Günther Geisler hat bis zu seiner<br />
Pensio nierung viele Jahre in der Kommunikation<br />
von YNCORIS und InfraServ Knapsack<br />
gearbeitet, der KNAPSACKSPIEGEL<br />
war sein „Baby“. Ein Lob von ihm freut uns<br />
als Redaktionsteam daher besonders.<br />
3 / <strong>2023</strong><br />
Editorial<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wann sind Sie das letzte Mal gehopst?<br />
Leonie, unsere Social Media Managerin,<br />
zeigte uns einen Clip, in dem Mitarbeitende<br />
ihren Chef aufforderten zu Hopsen – er hatte<br />
es verlernt. Für Benjamin, den jungen Vater, gehört<br />
der Hopsschritt zur Tagesroutine. Ich jedoch machte<br />
die Probe aufs Exempel, vermeintlich „sportlich“. Doch<br />
schnell war klar: „High is not Fly“. Viel flotter kommt<br />
man mit flachen Sprüngen voran.<br />
Um flache Hierarchien und ihre Effizienz geht es unter<br />
anderem in diesem Magazin. Wir besuchen Teams,<br />
deren Erfolge insbesondere vom Teamplay abhängig<br />
sind, wie die Betriebsgastronomie und das Facility<br />
Management.<br />
Deutschland holte Silber bei der Eishockey-WM <strong>2023</strong>.<br />
Clariant-Betriebsrat Reiner Wirsbitzki hat Gold: Er ist<br />
amtierender Europameister im Billard – wieder mal.<br />
Sieben Einzeltitel und drei Mannschaftstitel kann er<br />
verzeichnen. Einzelsieg und Teamplay, das geht<br />
im Billard. Das geht auch im Chemiepark. Team<br />
Knapsack ist stolz auf gelebtes persönliches<br />
Miteinander. Eine beschwingte Sommerzeit wünscht<br />
Thomas Kuhlow<br />
für die Kommunikation Chemiepark Knapsack<br />
Impressum<br />
24 Bayer: Standortleiterin Dr. Diane<br />
Carini führt jetzt das Team<br />
28 Ganz persönlich: der Lieblingsplatz<br />
von Daniel Platen<br />
29 Gewonnen: drei Chemiepark-<br />
Mitarbeiter*innen bei Brings<br />
30 Und sonst: Nachrichten,<br />
Ankündigungen und Termine<br />
32 Noch mehr gemeinsame Hilfe:<br />
der Lions Club<br />
Herausgeber: YNCORIS GmbH & Co. KG, Industriestr. 300,<br />
5<strong>03</strong>54 Hürth, Tel. 02233 48-6570, Fax 02233 48-946570,<br />
knapsackspiegel@yncoris.com, www.chemiepark-knapsack.de<br />
Handelsregister Köln: HRA 18732, UST-IdNr.: DE 812 134 801<br />
Redaktion: Thomas Kuhlow (verantwortlich), Benjamin Jochum,<br />
Leonie Sengelmann, Simone Nörling, Katja Sallewsky, Christiane<br />
Radwan, Dirk Rehberg, Britta Ressing, Günther Geisler; sofern nicht<br />
anders angegeben, ist die Redaktion der Autor der Artikel<br />
Konzept / Gestaltung: Dipl.-Des. Carolin Wanner, Kommunikation<br />
YNCORIS Bildmaterial: Adobe Stock, Ralf Baumgarten, Beydemüller<br />
Film, DECHEMA, Danielle Klein, Endress + Hauser, Birgit Königs (PVK),<br />
Eva Lenartz, Bernhard Moll – Neuss, Simone Nörling, Sebastian Nüsgen,<br />
Giuseppe Piliero, Rhein-Erft-Kreis, YNCORIS Druck: TheissenKopp GmbH,<br />
40789 Monheim Druckauflage: 1.600 Exemplare<br />
Erscheinungsweise: zwei monatlich, Jahrgang <strong>2023</strong>.<br />
© YNCORIS GmbH & Co. KG Nachdruck und Weiter verbreitung<br />
in allen Medien und Onlinediensten nur mit Geneh migung<br />
der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Illustrationen keine Gewähr.<br />
ID-Nr. 23145096<br />
Titelbild: Ralf Baumgarten<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 3
Die Heinzel vom<br />
Chemiepark<br />
Einer bekannten Sage zufolge erledigten einst freundliche Hausgeister<br />
nachts, was im Tagewerk liegenblieb. Zimmermann, Bäcker, Schneider,<br />
Fleischer, Wirt und viele andere Gewerke hatten die beruhigende Gewissheit,<br />
dass die Heinzelmännchen sich um alles kümmern. Waren sie ein Team von<br />
Alleskönnern oder ergänzten sie sich in speziellen Talenten?<br />
W<br />
ie viele Hausgeister es gegeben haben<br />
soll, ist nicht bekannt. Das ist auch kein<br />
Wunder, weil sie nur wenige Kölner je<br />
zu Gesicht bekamen. Das waren dann jene Heinzel,<br />
die gegen die strengen Auflagen der Zunft in puncto<br />
Arbeitsschutzkleidung verstießen: In ihrem emsigen<br />
Fleiß wurde ihnen zu heiß und sie nahmen die Mützen<br />
ab – und ehe sie sich versahen, ist es passiert! Denn<br />
laut Legende handelt es sich bei den roten Heinzelmützen<br />
um Tarnkappen.<br />
Auch Christoff Jakobs möchte keine Angaben machen,<br />
wie viele Mitarbeitende er im Bereich Facilitymanagement<br />
koordiniert: „Über unser Team hinaus<br />
leisten wir Services sowohl mit YNCORIS-internen als<br />
auch mit externen Kräften. Mit unserem Netzwerk an<br />
bewährten, guten Handwerksbetrieben geht die Strategie<br />
‚Ich kenne einen, der einen kennt, der das kann‘<br />
voll auf. Unser Tagesgeschäft managen wir mit einem<br />
zentralen System; dort werden die ganzen Aufgaben<br />
erfasst, verwaltet, kontrolliert und abgerechnet. Dazu<br />
kommen spontane Herausforderungen: ‚Kannste-maleben‘<br />
und ‚Kannste-mal-eben-kurz‘“, sagt Christoff<br />
Jakobs lachend, „wobei letztere stets die aufwendigeren<br />
sind, aber auch die interessanten. Probleme lösen,<br />
das schaffen wir! Nur wenige Aufträge erreichen mich<br />
direkt. Meistens werden unsere Leute angesprochen,<br />
wenn sie im CPK unterwegs sind.“<br />
Christoff Jakobs<br />
„Ich habe keine Ahnung – aber ich kenne<br />
einen, der einen kennt, der das kann.“ Das<br />
ist die erfolgreiche Strategie von Christoff<br />
Jakobs, Teamleiter Facilitymanagement.<br />
Sie klingt so „kölsch“ wie die bekannteste<br />
Sage der Region. „Ach, wo ich dich gerade<br />
sehe, kannste mal eben.“<br />
4 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Die Kümmerer<br />
Florian Fassbender und<br />
Thomas Pfüller<br />
Als „Schnelleinsatzgruppe“ gehören kleine Reparaturen<br />
wie gerissene Rollladengurte, klemmende Türen,<br />
Schlüsseldienste und die Koordination der Fahrradwerkstatt<br />
zum Tagesgeschäft von Florian Fassbender<br />
(li.) und Thomas Pfüller. Hier ist der Junge der „alte<br />
Hase“ in diesem Segment. Thomas Pfüller unterstützt<br />
ihn seit Anfang des Jahres. Lieblingsaufgaben? Da<br />
muss Florian Fassbender nicht lange überlegen: „Das<br />
Programmieren von Schließanlagen. Wir können mehr<br />
als Hausmeister und freuen uns, wenn unser Knowhow<br />
auch zum Zuge kommt.“<br />
Michael Gilles und<br />
Bruno Küpper<br />
Für die Vermietung und Verpachtung von Gebäuden<br />
und Flächen ist Michael Gilles zuständig. Er betreut<br />
auch externe Standorte und ist Ansprechpartner für<br />
das Smartcenter Leverkusen und den Chemiepark<br />
Dormagen. Zusammen mit Bruno Küpper optimiert er<br />
technische Themen der Gebäudeinstandhaltung.<br />
<br />
Heinzen heißt helfen.<br />
So steht es im<br />
Sprachwörterbuch<br />
der Gebrüder Grimm.<br />
Die Hotline<br />
für eilige Angelegenheiten:<br />
02233 48 – 1221<br />
facilitymanagement@yncoris.com<br />
Bruno Küpper ist der Mann für alle Fälle: Der „Outdoor-Man“,<br />
denn sämtliche infrastrukturelle Aufgaben<br />
sind sein Part. Dazu zählen Winterdienst für alle Hauptstraßen<br />
im CPK – damit eben keiner fällt –, Pflege der<br />
Außenanlagen, Grünanlagen und auch die Schädlingsbekämpfung.<br />
Beim Grünschnitt ist er mit seiner Kettensäge<br />
ebenso geschickt wie Edward mit den Scherenhänden,<br />
wenn man ihn ließe.<br />
Die Hotline ist besetzt mit Bruno Küppers<br />
und Michael Gilles: „Bei uns werden Sie<br />
geholfen!“ Frei nach Verona Feldbusch<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 5
„Wie war zu Köln<br />
es doch vordem<br />
mit Heinzelmännchen<br />
so bequem!“<br />
Daniel Platen<br />
Das Feierabendhaus ist Daniel Platens „Baby“. „Behandle<br />
das Gebäude, als ob es deins wäre“: Diese<br />
Prämisse seines Vorgängers Jojo hat er komplett verinnerlicht:<br />
„Ich liebe das Gebäude!“ Das Beste an dem<br />
Job? – „Die Reste der Buffets“, erwidert er augenzwinkernd:<br />
„Bevor wir diese wegwerfen müssen, sage ich<br />
zu Feuerwehr-Kollegen: Rettet Essen! Holt ab! Mein<br />
persönliches Veranstaltungs-Highlight sind die Benefiz-Konzerte<br />
der Bundeswehr-Big-Band. Letztes Mal<br />
war Max Mutzke der Show-Act. Ich freue mich schon<br />
sehr auf die Veranstaltung am 9. November.“<br />
Aus der Ballade „Die Heinzelmännchen<br />
zu Köln“ von August Kopisch, 1836<br />
Alexander David Lang<br />
Das Waschhaus Knapsack ist der Einsatzort von<br />
Alexander Lang. „Wir sind die Begleiter beim Start in<br />
einen neuen Arbeitstag oder Feierabend. ‚Transformer-Zone‘<br />
sozusagen. Einige Nutzer bevorzugen nur<br />
die rein ‚meditative Reinigung‘, ohne Wasser und wollen<br />
nur schnell nach Hause. Das muss jeder für sich<br />
entscheiden, wir sind ja nicht die ‚Bademeister mit<br />
Trillerpfeife‘. Was ich nicht mag? Die Kanal- und Abflussreinigung<br />
einmal monatlich, die ist Igitt. Aber wat<br />
muss, dat muss!“<br />
Anne Wolf-Schmitz<br />
Die gute Fee des Teams ist Anne Wolf-Schmitz.<br />
Feen-Vorteil ist über den Dingen zu schweben und sie<br />
mit Abstand zu betrachten. Und diese Fähigkeit braucht<br />
sie auch, denn sie hat die meiste Kritik einzustecken:<br />
„Putzen kann doch jeder! Und DAS hätte ich besser gekonnt!“<br />
Anne Wolf-Schmitz ist zuständig für die Unterhaltsreinigung<br />
und Reinigungskontrollen, Waschhäuser<br />
ausgenommen. „Wir haben verschiedene Leistungslevel.<br />
Geliefert wird nach Vereinbarung. Darf es etwas<br />
mehr sein?“ So ist auch bei ihr das Erstellen und Ausformulieren<br />
von Angeboten in besten Händen.<br />
6 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Ingo Jenniches<br />
Ingo Jenniches macht im Waschhaus Hürth keine halben<br />
Sachen, das ist bekannt. Kontinuierlich arbeitet<br />
er als Badewärter an der Optimierung, um den Aufenthalt<br />
für alle Nutzer so angenehm wie möglich zu<br />
gestalten. „In der Steinzeit bedeutete Veränderung<br />
Gefahr, Überlebensgefahr. Unser Gehirn funktioniert<br />
immer noch nach alten Prinzipien. Die Leute sträuben<br />
sich gegen Veränderungen, dabei geht es um mehr<br />
Komfort. Was mir nicht schmeckt: Leute beschweren<br />
sich lieber an anderer Stelle, anstatt mit uns zu sprechen.<br />
Wir haben stets ein offenes Ohr. Wenn ich die<br />
Chance habe Leuten zu erklären, warum wir eine Veränderung<br />
vornehmen möchten, dann gibt es sogar<br />
Zustimmung, dass es besser wäre.<br />
Jürgen Tappert<br />
Weniger sichtbar ist Jürgen Tappert, denn er regelt im<br />
Hintergrund kaufmännische Angelegenheiten wie Einkauf<br />
und Abrechnung. „Anne koordiniert die Projekte<br />
mit Kunde und Dienstleister, ich rechne sie ab. So auch<br />
die Veranstaltungen im Feierabendhaus, die Daniel<br />
stemmt. Ich arbeite gerne mit Zahlen. Christoff sagt<br />
gerne: ‚Facilitymanagement stellt für jeden ein Wunschpaket<br />
zusammen – gegen Einwurf kleiner Münzen.‘<br />
Dann bin ich wohl der Münzschlucker.<br />
Fazit<br />
Das Facilitymanagement, die Heinzel<br />
im CPK, sind ein Team aus Generalisten<br />
und Spezialisten. Und ob Ihr<br />
es glaubt oder nicht: Jeder Einzelne<br />
hat echt Freude an seiner Aufgabe.<br />
Zusammen mit der exakt richtigen<br />
Prise an Feenstaub und Führungsstil<br />
zaubern sie ein Arbeitsklima, das ist<br />
wirklich sagenhaft!<br />
Die CPK-Heinzel: „Ein Anruf genügt und Ihnen wird geholfen”<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 7
„MEINE TÜR STEHT OFFEN“<br />
Dr. Tobias Haderer ist neuer Standortleiter bei Clariant.<br />
Mit dem KNAPSACKSPIEGEL sprach er über Neuanfang, Pläne,<br />
Gemeinschaftsgefühl und die Balance zwischen Job und Familie.<br />
INTERVIEW<br />
Seit Anfang Januar sind Sie hier in<br />
Knapsack. Welche Begriffe kommen<br />
Ihnen in den Sinn, wenn Sie an diese<br />
ersten Monate denken?<br />
Das ist einfach: herausfordernd, spannend. Ich<br />
bin dabei, mich neu einzufinden. In zehn Jahren<br />
bei Clariant in unterschiedlichen Positionen an<br />
verschiedenen Standorten habe ich viel gelernt.<br />
Ich denke, dass ich mit meinen Erfahrungen die<br />
Arbeit hier bereichern und den permanenten<br />
Austausch über die Grenzen der Business Unit<br />
und den Standort hinaus vorantreiben kann. Es<br />
gibt viele Dinge, die wir am Standort Knapsack<br />
echt super machen, bei anderen können wir<br />
von den Kolleg*innen lernen und durch bereits<br />
gesammelte Erfahrungen schneller umsetzen.<br />
Ich sage immer wieder: „Wenn ihr zu oft hört ‚Das<br />
wird in Gendorf so gemacht‘, dann klopft mir auf<br />
die Finger.“ Nein, im Ernst, wir können doch alle<br />
voneinander profitieren und müssen das Rad<br />
nicht immer neu erfinden.<br />
Was planen Sie für den Standort?<br />
Corona, Ukrainekrieg und die Energiepreise<br />
schaffen natürlich besondere Bedingungen, die<br />
uns auch beschäftigen. Unser Geschäft war schon<br />
immer zyklisch und es gab gute und weniger gute<br />
Jahre. Unsere Produkte besitzen ein sehr gutes<br />
Renommee am Markt, und wenn wir unsere<br />
Expertise und unser Know-how weiter steigern,<br />
werden wir die Zukunft erfolgreich meistern. Die<br />
Forschung hier in Knapsack ist dafür ein entscheidender<br />
Baustein, den wir nutzen müssen,<br />
um uns auch im operativen Geschäft von anderen<br />
abzuheben.<br />
Im Moment pendeln Sie zwischen Burghausen<br />
und Knapsack. Und das wird auch<br />
noch einige Zeit so bleiben.<br />
Ja, das stimmt. Meine Frau und ich sind Eltern<br />
von 16-jährigen Zwillingen. Bis die beiden mit der<br />
Schule fertig sind, wird es beim Pendeln bleiben.<br />
Danach müssen wir schauen, wie sich die Dinge<br />
entwickeln. Es bleibt also noch etwas Zeit und<br />
wir können uns in Ruhe umschauen, um ein<br />
geeignetes Fleckchen zu finden.<br />
Das klingt nicht eben nach Work-Life-Balance.<br />
Für Hin- und Rückfahrt bin ich jeweils sechs bis<br />
sieben Stunden unterwegs. Da ist ein Wochenende<br />
sehr kurz. Ich versuche, möglichst einen längeren<br />
Zeitraum in Knapsack zu sein und dann auch mal<br />
für ein paar zusammenhängende Tage in Bayern<br />
Zeit mit der Familie zu verbringen. Mit dem Hund<br />
rausgehen oder eine Radtour machen. Dann mache<br />
ich das, was ich im Rheinland vermisse.<br />
Corona hat uns gezeigt, dass vieles auch<br />
digital funktioniert.<br />
Das erleichtert mein Nomadentum. Aber ich bin<br />
ein Freund davon, im Operativen vor Ort zu sein.<br />
Ich sehe mich als Dienstleister für das Unternehmen<br />
und unsere Mitarbeitenden. In die Anlagen gehen,<br />
ins Gespräch kommen, dauerhaft mit den Leuten<br />
in Kontakt sein: Diese Nähe ist unabdingbar für<br />
uns als Gemeinschaft. Denn letztendlich geht es<br />
doch darum, dass wir alle am selben Strang ziehen.<br />
Und was schätzen Sie hier?<br />
Das Rheinland ist mir nicht ganz fremd. Vor<br />
einigen Jahren haben wir als Familie zwei Jahre<br />
in Köln gewohnt. Ich mag die direkte, freundliche<br />
Art, auf Leute zuzugehen. Das multikulturelle<br />
und sportliche Angebot einer Millionenstadt in<br />
der Nähe zu haben, macht Spaß und bietet enorm<br />
viele Möglichkeiten. Übrigens war ich auch dieses<br />
Jahr schon beim FC im Stadion, leider nicht beim<br />
letzten Spiel gegen die Bayern. Das Spiel gegen<br />
Frankfurt hat der FC aber gewonnen …<br />
Gemeinschaft als eine Grundlage<br />
für Erfolg?<br />
Zusammengehörigkeitsgefühl ist wichtig. Ich bin<br />
hier offen und freundlich aufgenommen worden<br />
und genauso trete auch ich an. Ich komme mit<br />
Vorstellungen hierher, um Clariant am Standort<br />
Knapsack nachhaltig fit für die Zukunft zu<br />
machen. Grundsätzlich gilt, wenn jemand Themen<br />
ansprechen möchte oder Ideen hat: Meine Tür<br />
ist immer offen. Klar ist, dass es nicht immer für<br />
jede*n die perfekte Lösung gibt, aber nur gemeinsam<br />
können wir den Standort weiterentwickeln<br />
und besser machen.<br />
8 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Dr. Tobias Haderer<br />
- Studium und Promotion (2005)<br />
an der TU Graz, Verfahrenstechnik<br />
- Berufliche Stationen u. a. bei<br />
Vinnolit in Köln-Merkenich<br />
- Seit 2013 an unterschiedlichen<br />
Standorten und auf unterschiedlichen<br />
Positionen bei Clariant,<br />
u. a. Head of Glykolether Plant<br />
(2018–2019), dann Head of<br />
GD ETHOX Plant, Betriebsleiter<br />
in Burgkirchen (2019–2022)<br />
- Seit <strong>2023</strong> Standortleiter in<br />
Hürth-Knapsack<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 9
v. l.: Frank Rock, Landrat des Rhein-Erft-<br />
Kreises, die YNCORIS AZUBIs Patrick<br />
Becker und Sven Breuer, Thomas Kuhlow,<br />
Leiter YNCORIS Kommunikation<br />
KOMM AUF TOUR<br />
macht Station im Feierabendhaus<br />
Das Feierabendhaus war vom 17. bis 27. April <strong>2023</strong> Ziel von rund 1.500<br />
Schüler*innen der 7. Klassen im Rhein-Erft-Kreis. Das bundesweite<br />
Projekt soll junge Menschen bei der Berufsorientierung unterstützen:<br />
Spielerisch erfuhren sie mittels eines Erlebnisparcours mehr über ihre<br />
Stärken und Neigungen und verknüpften diese mit Berufsbildern.<br />
Spaß machte es Ihnen offensichtlich allemal!<br />
A<br />
usgelassene und aufgeregte<br />
Stimmung herrschte in diesen<br />
Tagen im Feierabendhaus.<br />
Denn für die Schülerinnen und<br />
Schüler war alles neu. Den Erlebnisparcours<br />
begriffen sie als Spaß,<br />
Sport und Wettbewerb. Was hat das<br />
mit Zukunftsplanung und dem sogenannten<br />
„Ernst des Lebens“ zu tun?<br />
„Viele Teilnehmende entdecken Talente<br />
und neue Seiten an sich selbst“,<br />
erläutert Dirk Borkenhagen, Leiter<br />
YNCORIS Ausbildung: „Zudem lernen<br />
sie neue Berufsfelder und Berufsbilder<br />
kennen, die ihnen bislang völlig<br />
unbekannt waren. Es ist doch so, dass<br />
die ersten beruflichen Orientierungen<br />
junger Leute in Richtung soziales Umfeld<br />
– was machen Eltern, Geschwister<br />
– und persönliche Lebenswelt gehen<br />
wie beispielsweise Einzelhandelskauf-<br />
„Unsere gesellschaftliche<br />
und wirtschaftliche<br />
Verantwortung<br />
nehmen wir ernst.“<br />
Thomas Kuhlow,<br />
Leiter YNCORIS Kommunikation<br />
mann bei einem Discounter, Friseur,<br />
Arzt, KFZ-Mechaniker und ähnliches.<br />
Veranstaltungen wie diese leisten einen<br />
wichtigen Beitrag, den Teilnehmenden<br />
neue berufliche Horizonte<br />
und Handlungsspielräume zu eröffnen<br />
und erste Kontakte zu Betrieben oder<br />
Ausbildungseinrichtungen herzustellen.<br />
Unsere 13 AZUBIS waren auch dabei,<br />
um zu helfen und Fragen der Schülerinnen<br />
und Schüler zu beantworten.“<br />
„Wir engagieren uns kontinuierlich<br />
in Sachen Berufsorientierung, von<br />
Grundschulen bis hin zu Abschlussklassen<br />
aller Schulformen mit verschiedensten<br />
Formaten wie Ausbildung-Scouts,<br />
KURS-Partnerschulen,<br />
Ausbildungsmessen in Städten und<br />
Schulen, Praktika, Berufsfeld-Schnuppertage“,<br />
kommentiert Thomas Kuhlow,<br />
Leiter YNCORIS Kommunikation:<br />
„Dieses Jahr stellt YNCORIS zusätzlich<br />
das Feierabendhaus kostenfrei zur Verfügung.<br />
Der Chemiepark Knapsack ist<br />
ein wichtiger Arbeitgeber in der Region.<br />
Unsere gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Verantwortung nehmen<br />
wir ernst.“<br />
10 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Hilfsangebote<br />
Finanzielle Nöte, rechtliche Fragen, Krankheit, Arzt ter mine,<br />
Kummer, Konflikte: Sorgen im beruflichen wie privaten<br />
Bereich sind eine große Belastung. Eine neutrale,<br />
fachkundige Beratung kann helfen. Angela Suchan<br />
erklärte, wie meinEAP, die externe Beratung für Clariant-<br />
Mitarbeiter*innen, funktioniert. Die Belegschaft und<br />
deren Angehörige können die Hilfe von INSITE-Invention<br />
365 Tage im Jahr rund um die Uhr in Anspruch nehmen –<br />
auf Wunsch anonym und immer unter Einhaltung der<br />
Schweigepflicht und des Datenschutzes. Informationsmaterial<br />
gibt es beim Betriebsrat und HR sowie in<br />
den Betrieben.<br />
Personalmaßnahmen und ein neuer Bonusplan<br />
Johannes Heyer führte aus, dass für die anstehenden und<br />
bereits angekündigten kostenreduzierenden Maßnahmen,<br />
konstruktive Gespräche zwischen den Belegschaftsvertretern,<br />
Personalabteilung und der Standortleitung geführt werden.<br />
Es gibt von allen Seiten volle Zustimmung, an den Ausbildungsplänen,<br />
sowohl bei Erstausbildung als auch bei Umschulungsmaßnahmen,<br />
festzuhalten. Anschließend erläuterte der<br />
Personalleiter die neuen, angepassten Bonuspläne für alle<br />
Mitarbeitenden. Die Höhe der Auszahlung ist abhängig vom<br />
Ergebnis des Unternehmens und vom Erfolg der Business<br />
Unit sowie einem Faktor, der durch die individuelle Leistung<br />
festgelegt wird.<br />
„Der Kern eines Unternehmens sind<br />
seine Mitarbeiter*innen“<br />
BETRIEBSVERSAMMLUNG VON CLARIANT PLASTICS & COATINGS<br />
Der Betriebsrat von Clariant<br />
hatte Mitte Mai ins Feierabendhaus<br />
geladen. Viele<br />
nutzten diese Gelegenheit,<br />
Informationen von Betriebsrat,<br />
Human Resources und Standortleitung<br />
zu erhalten sowie<br />
sich im Plenum und bei anschließenden<br />
Gesprächen im<br />
Foyer auszutauschen.<br />
Tarifabschluss, Vereinbarungen, Ausbildung<br />
Im Bericht des Betriebsrats ging Reiner Wirsbitzki auf den noch bis Mitte<br />
Juni 2024 laufenden Tarifabschluss, die erzielte Entgelterhöhung und das<br />
Inflationsgeld ein. Dann erklärte er einige aktuelle Vereinbarungen: darunter<br />
solche, die die erweiterte Freizeitnahme aufgrund der schwachen<br />
Auftragslage regeln, sowie eine Vereinbarung, die die Kostenreduzierung<br />
am Standort betrifft. Verhandlungserfolge bei außertariflichen Mitarbeitenden<br />
stellte er vor und kündigt eine zeitnahe Folgeveranstaltung an.<br />
Wirsbitzki betonte im Anschluss die ungebrochen große Bedeutung der<br />
Ausbildung: „Der Kern eines Unternehmens sind seine Mitarbeiter*innen,<br />
unsere Azubis die Fachkräfte von morgen.“ Für den Ausbildungsstart im<br />
Herbst sind die Stellen Elektroniker*in für Automatisierungstechnik und<br />
Chemielaborant*in noch zu vergeben. Interessierte melden sich beim<br />
Betriebsrat oder der Personalabteilung.<br />
Weiter sagte er: „Große Herausforderungen für den Industriestandort<br />
Deutschland stehen bevor und werden uns noch einiges abverlangen.“<br />
Wirsbitzki dankte seinem Team für die vertrauensvolle und engagierte<br />
Arbeit.<br />
Konzernergebnisse, Ausblick und<br />
Aktuelles aus den Abteilungen<br />
In den veröffentlichten Unternehmenszahlen des ersten<br />
Quartals <strong>2023</strong> schlagen sich reduzierte Produktionsmengen<br />
nieder, die ihre Ursachen im anhaltenden<br />
Lagerabbau und der verhaltenen Nachfrage haben.<br />
Teilweise konnten die geringeren Mengen durch Preisanpassungen<br />
aufgefangen werden. Dr. Tobias Haderer<br />
war mit Blick auf die Aussagen des ifo-Instituts jedoch<br />
überzeugt: „Auch wenn die aktuelle Situation herausfordernd<br />
ist, bin ich optimistisch, dass wir in naher<br />
Zukunft wieder mehr Geschäfte abschließen.“ In den<br />
Betrieben nutzt man die aktuelle Phase mit geringer<br />
Auslastung: für Optimierungsprojekte, Verbesserungsmaßnahmen,<br />
das Anlernen der Betriebsmannschaft in<br />
„neuen“ Anlagenteilen. Gute Nachrichten: Knapsack<br />
bleibt Zentrum für die Entwicklung neuer Flammschutzmittel<br />
bei Clariant. „Herausragend ist die gelebte<br />
Arbeitssicherheit am Standort. Über drei Millionen<br />
unfallfreie Arbeitsstunden sind eine hervorragende<br />
Leistung, die nur durch Engagement und hohes<br />
Sicherheitsbewusstsein aller Mitarbeiter*innen erreicht<br />
werden kann.“<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 11
AUFGESEMMELT –<br />
FERTIG – LOS!<br />
Treffpunkt Betriebsgastronomie<br />
B<br />
etriebsrestaurant Hürth um<br />
fünf Uhr früh: Die Messer sind<br />
gewetzt. Die Anlieferung der<br />
Lebensmittel ist in vollem Gang. In unmittelbarer<br />
Nähe zur Küche hält der<br />
LKW und liefert direkt in das eigens<br />
dafür vorgesehene Kühlhaus; die Kühlkette<br />
bleibt geschlossen. Frank Ebeling,<br />
Teamleiter Betriebsgastronomie,<br />
und sein Team überprüfen die Ware<br />
auf Qualität, Vollständigkeit und Temperatur.<br />
Das Betriebsrestaurant Hürth<br />
ist die Frühstückhochburg. So sind<br />
dort bereits drei Mitarbeitende ab fünf<br />
Uhr morgens mit Brötchen schmieren,<br />
belegen und garnieren beschäftigt. Im<br />
Betriebsrestaurant Knapsack ist ab<br />
fünf Uhr nur eine Kraft im Einsatz und<br />
erhält ab sechs Uhr Unterstützung.<br />
Beide Restaurants öffnen um 6 Uhr<br />
morgens und sind bis 13:30 Uhr durchgehend<br />
geöffnet. „Knapsack bedient<br />
mehr Mitarbeitende aus der Verwaltung.<br />
Sie fangen später an, viele frühstücken<br />
zu Hause“, kommentiert Frank<br />
Ebeling den unterschiedlichen Bedarf.<br />
Des Weiteren merke man, dass viele<br />
Kollegen aus der Hauptverwaltung das<br />
mobile Arbeiten nutzen.<br />
MIT GÜRKCHEN<br />
UND LIEBE<br />
250 Brötchen und 100 Körnerbrötchen<br />
wandern täglich über die Theke, jedes<br />
einzelne ist sorgfältig garniert. Bei<br />
Stillständen sind es fast doppelt so viel.<br />
Ungewöhnlich groß und knusprig sind<br />
sie allemal. Bäckerei Heisters ist seit<br />
rund 20 Jahren Lieferant für Backware<br />
aller Art und beliefert täglich gegen<br />
4:30 Uhr beide Betriebsrestaurants. „In<br />
der Gastronomie brauchst du Liebe<br />
zum Beruf. Anders geht es überhaupt<br />
nicht. Das gilt nicht nur für die Zubereitung<br />
der warmen Speisen, sondern<br />
auch für das Belegen von Brötchen.<br />
Das schmeckt und sieht man auch. Sofern<br />
möglich, gehen wir auf jeden Kun-<br />
denwunsch ein“, sagt Frank Ebeling.<br />
Für Stammkunden wartet das nach<br />
Wunsch belegte Brötchen schon abgepackt<br />
im Kühlschrank auf den Verzehr.<br />
„Im Chemiepark kennt man sich.<br />
Die Betriebsgastronomie ist ein Treffpunkt<br />
aller Abteilungen. Auch wenn<br />
wir nicht alle Gäste namentlich begrüßen<br />
können, sind wir stets auf eine persönliche<br />
Atmosphäre bedacht“, betont<br />
er. Das Team und die Gäste schätzen<br />
den Kontakt und das kleine „Schwätzchen“<br />
an der Ausgabe oder Kasse.<br />
10 TONNEN POMMES<br />
PRO JAHR<br />
Frank Ebeling verfügt über jahrelange<br />
Praxis in der gehobenen Gastronomie.<br />
Ungeachtet dessen ist Pommes mit<br />
Currywurst sein Leibgericht geblieben.<br />
Er und sein Team wissen, was es<br />
braucht, damit es schmeckt und kennen<br />
auch die Favoriten-Gerichte ihrer<br />
12 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Rezept<br />
Curry-Cola-Sauce<br />
v. l.: Frank Ebeling, Hendrik Poll und Asha Kochar brauchen Verstärkung.<br />
Ihr Appell: „Komm ins Team der Gastlichkeit!“<br />
„Mein Leibgericht? – Currywurst<br />
und Pommes. Dafür kannst du<br />
mich auch nachts wecken.“<br />
Das Team Betriebsgastronomie<br />
sucht Verstärkung!<br />
Bewerbe Dich als Allround-Talent für<br />
Küche, Service, Kasse.<br />
Erforderlich: Führerschein Klasse B,<br />
Erfahrungen in der Gastronomie,<br />
Betriebs- oder Systemgastronomie<br />
sind von Vorteil.<br />
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Kundschaft. Doch die größte Herausforderung,<br />
mit der er aktuell konfrontiert<br />
ist, heißt preisliche Planungsunsicherheit:<br />
„Dies treibt momentan viele<br />
Gastronomen, selbst mit gutem Zulauf,<br />
in den Ruin. Jeder, der privat einkauft,<br />
kann das nachvollziehen: Man fährt<br />
mit dem Einkaufswagen Runden im<br />
Supermarkt, weil man sich bei den Preisen<br />
denkt, das darf doch nicht wahr<br />
sein! Aber irgendetwas muss man letztlich<br />
davon nehmen. Und bei uns geht es<br />
ja hier um richtige Mengen.“<br />
on<br />
50 ml Curryketchup<br />
50 ml Tomatenketchup<br />
1 EL brauner Rohrzucker<br />
50 ml Cola<br />
Currypulver, Cayennepfeffer,<br />
Salz<br />
Cola mit Zucker einkochen<br />
und auf die Hälfte reduzieren<br />
lassen<br />
- Ketchup und Curryketchup<br />
hinzufügen<br />
- mit Currypulver, etwas<br />
Cayennepfeffer und Salz<br />
abschmecken<br />
„Halbe Hähnchen und Sauerbraten<br />
sind immer ein Renner. Darauf freuen<br />
sich viele unserer Gäste“, berichtet<br />
Marvin Heuwing. Er ist verantwortlich<br />
für die Produktion und Speiseplangestaltung:<br />
„Aktuell können wir diese<br />
Speisen gar nicht anbieten. Denn wir<br />
müssen auch im Kopf haben, ab welchem<br />
Preis für unsere Gäste das Mittagessen<br />
zum Luxus wird. Und gut bemessen,<br />
also reichlich, müssen unsere<br />
Portionen ja auch sein.“<br />
Frank Ebeling ist stolz auf sein Team:<br />
„Als Koch brauchst du Liebe zum Beruf,<br />
aber auch die richtigen Leute um dich<br />
herum, sonst ist es die Hölle. Teamplay<br />
in der Küche ist vergleichbar mit einem<br />
Sinfonieorchester: Wir arbeiten<br />
im wahrsten Sinn des Wortes Hand in<br />
Hand und das unter Volldampf. Das<br />
Timing, die zeitliche Koordination der<br />
einzelnen Arbeitsschritte muss absolut<br />
stimmen. Jeder ist gleich wichtig.<br />
Und wenn der Run vorbei ist, gilt die<br />
Sorgfalt unseren Werkzeugen. Das<br />
Wetzen der Messer gehört dazu, damit<br />
die Tomaten am nächsten Morgen wieder<br />
einen sauberen Schnitt haben.“<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 13
„Mir ist klar geworden, wie vorsichtig wir bei den Formulierungen<br />
sein müssen. Ein Begriff, wie ‚keine Ahnung‘, den<br />
wir in normalen Situationen umgangssprachlich einwerfen<br />
können, kommt in einem Pressestatement gar nicht gut an.“<br />
Rudolf Grundheber, Westlake Vinnolit,<br />
hier im Gespräch mit „Interviewer“ Uwe Wäckers<br />
AUSNAHMESITUATION!<br />
Der Umgang mit den Medien will trainiert sein. Das übten<br />
die Mitglieder des Werkskrisenstabs im Chemiepark Knapsack.<br />
Mit großem Erfolg.<br />
S<br />
tellen Sie sich vor: Es ist 8.00 Uhr, das Telefon klingelt<br />
– ein Anruf aus dem Chemiepark Knapsack. Der<br />
Anrufer hört sich ziemlich aufgeregt an, als er Ihnen<br />
von einem Ereignis berichtet und bittet, sofort zum Standort<br />
zu kommen. Bevor Sie weitere Fragen stellen können, ist<br />
das Gespräch bereits beendet worden. Als Sie aus dem Auto<br />
steigen, warten auf Sie zwei Journalisten, die Sie direkt auf<br />
das Ereignis ansprechen.<br />
Mit einer solchen „Überfallübung“ starten regelmäßig<br />
die Medientrainings für die Mitglieder des Werkskrisenstabs.<br />
Und jeder, der schon einmal auf dem Weg durch die<br />
Fußgängerzone von einem Kamerateam angesprochen<br />
wurde, weiß, wie überrumpelt man sich mit einem Mikrofon<br />
vor der Nase fühlen kann.<br />
Bei einem Ereignis auf dem Knapsacker Hügel können<br />
schon wenige unbedachte oder missverständliche Bemerkungen<br />
dafür sorgen, dass Gerüchte oder ein falsches Bild<br />
entstehen. Der richtige Umgang mit Pressevertretern stellt<br />
dann selbst für Kommunikationsprofis keine leichte Aufgabe<br />
dar, für die Mitglieder des Werkskrisenstabs ist es doppelt<br />
schwer. Denn als Leitende der Betriebe am Standort<br />
arbeiten sie normalerweise in völlig anderen Bereichen. Sie<br />
„Wenn wir als Werkskrisenstab einberufen<br />
werden, müssen wir funktionieren.<br />
Darauf hat unser gesamtes<br />
Umfeld ein Anrecht. Darum ist es gut,<br />
vorher geübt zu haben. Ich bin erst<br />
seit kurzer Zeit dabei und mir hilft<br />
das sehr.“<br />
Johannes Meyer,<br />
Perimeter Solutions<br />
übten daher in einem Medientraining, wie sie im Ereignisfall<br />
offen, authentisch und effektiv kommunizieren. Um<br />
die wichtigsten eigenen Aussagen bei der Presse platzieren<br />
zu können, lernten die Teilnehmer außerdem Methoden<br />
und Techniken, trainierten die Formulierung von kurzen<br />
Statements und das Verhalten in Einzelinterviews. Auch das<br />
„Überfallinterview“ durften Sie noch einmal wiederholen –<br />
diesmal allerdings mit dem Wissen, wie sie der Situation<br />
souverän begegnen.<br />
14 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Sind Journalist*innen gemein?<br />
Trainer und Kommunikationsprofi Uwe Wäckers im Interview<br />
Bildmaterial Hintergrund: bittedankeschön – stock.adobe.com | Fotos: Beydemüller Film<br />
Herr Wäckers, wie ist das, wollen uns<br />
Journalist*innen aufs Glatteis führen?<br />
Wie überall gibt es auch in dieser Branche einzelne<br />
unangenehme Zeitgenossen, aber grundsätzlich profi -<br />
tieren Journalist*innen von einem guten Verhältnis<br />
zu den Unternehmen. Sie wollen ihr Gegenüber daher<br />
nicht in die Enge treiben, stehen aber selbst unter Druck.<br />
Denn sie benötigen für ihre Arbeit möglichst schnell<br />
Informationen und Hintergründe – und das am besten<br />
von den Beteiligten selbst.<br />
Was ist also zu tun, wenn Medienvertreter*innen<br />
uns bei einem Ereignis „überfallen“?<br />
Uns klarmachen, dass wir zu diesem Zeitpunkt nicht alle<br />
Fragen der Journalist*innen beantworten müssen. Denn<br />
anders als bei einer Befragung in der Fußgängerzone wird<br />
die Presse erst einmal bleiben. Vielmehr geht es um ein<br />
Kennenlernen und darum herauszufinden, wie es weitergehen<br />
könnte.<br />
Können Fachfremde den Umgang mit den Medien<br />
eigentlich in einem Basisseminar lernen?<br />
Wir üben eine ganz konkrete Situation, nämlich den<br />
Umgang mit Pressevertreter*innen bei einem Ereignis,<br />
deshalb durchlaufen unsere Teilnehmenden mithilfe der<br />
Methoden und Techniken eine steile Lernkurve. Sie erfahren<br />
außerdem, dass sie als Führungskräfte schon vieles<br />
unbewusst in ihrem Alltag umsetzen.<br />
Sich vor der Kamera zu sehen, kann auch ziemlich<br />
unangenehm sein.<br />
Wenn wir uns vor der Kamera erleben, stellen wir oft<br />
Dinge fest, die uns stören. Ein Klassiker sind gestikulierende<br />
Hände oder die eigene Stimme. Wer versucht, das<br />
zu ändern, verliert Authentizität. Deshalb ist ein positives<br />
Feedback der anderen Teilnehmenden wichtig.<br />
Hat es die typische „Rampensau“ leichter?<br />
Tatsächlich sind für mich als Trainer sehr Extrovertierte<br />
deutlich schwerer einzufangen, denn sie sind häufig<br />
überzeugt, schon alles zu können. Oft sind es eher die<br />
anfänglichen Zweifler*innen, die später besonders positiv<br />
herausstechen. Ich erinnere mich an ein Training mit einem<br />
Europachef, einem Deutschlandchef und dem Prokuristen,<br />
der am Anfang sagte: „Aber ich bin doch nur der Buchhalter.“<br />
Am Ende des Tages waren sich Europa- und Deutschlandchef<br />
einig: Wenn sie in eine solche Situation kommen<br />
sollten, sollte auf jeden Fall der Prokurist sprechen.<br />
Wer nicht Muttersprachler*in ist, hat es sicher<br />
besonders schwer?<br />
Nicht unbedingt. Denn wer in einer fremden Sprache<br />
spricht, drückt Sachverhalte in der Regel einfacher aus.<br />
Das ist ein Vorteil. Auch ein Akzent kommt beim Gegenüber<br />
positiv an. Denn er zeigt, wo ein Mensch seine<br />
Wurzeln hat.<br />
Was ist das Wichtigste, was Sie Ihren<br />
Teilnehmenden mitgeben?<br />
Das eine ist die Frage der Haltung: Ganz gleich, wie ich<br />
zu einem Journalist*innen stehe und er zu mir – wir<br />
müssen Partner in der Kommunikation sein und uns<br />
entsprechend professionell verhalten. Das andere ist<br />
mein Mantra für die Chemie „größtmögliche Transparenz<br />
zum schnellstmöglichen Zeitpunkt“. Der Chemiepark<br />
Knapsack setzt dieses Mantra übrigens mit seinem<br />
Werkskrisenstab schon sehr gut um. Das ist ein Vorteil.<br />
Zu Ihnen: 20 Jahre Kommunikation – da kann<br />
doch gar nicht immer alles rund laufen?<br />
Stimmt. Ich erinnere mich gut an ein prägendes Erlebnis<br />
während meines ersten Pressetrainings Anfang 20 bei der<br />
Bundeswehr. Mein Gegenüber war ein erfahrener Journalist,<br />
der mich nach dem Krieg auf dem Balkan fragte. Ich<br />
versuchte ihm erst mal zu erklären, dass es sich aus reiner<br />
Definitionssicht nicht um einen Krieg handele. Daraufhin<br />
rief er mir zu: „Wenn Kinder auf Kinder schießen, dann<br />
ist das für mich Krieg!“ und brachte mich damit so aus<br />
dem Konzept, dass der Rest des Interviews nicht mehr zu<br />
retten war. Ich habe mich damals sehr über mich geärgert<br />
und das Interview noch als Mahnung auf VHS im Keller.<br />
Und was haben Sie daraus gelernt?<br />
Wir alle kennen Reizwörter, auf die wir besonders reagieren.<br />
Ob „giftig“, „Störfall“ oder „toxisch“ – was auch immer.<br />
Es ist nicht gut, sich an solchen Begriffen abzuarbeiten,<br />
viel wichtiger ist es, auf den eigentlichen Sinn der Frage<br />
einzugehen. Außerdem weiß ich heute, ich kann nicht immer<br />
alles gut machen. Gerade aus Situationen, die richtig<br />
schiefgingen, habe ich aber am meisten gelernt.<br />
Wo müssen Sie auch heute noch an sich arbeiten?<br />
Ich bin von Haus aus Sozialwissenschaftler – und wir<br />
reden gern und lange. Ich versuche<br />
mich daher immer wieder zu disziplinieren,<br />
meine Gedanken zu fokussieren<br />
und Aussagen zu reduzieren.<br />
INTERVIEW<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 15
16 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Das große<br />
Rampenlicht<br />
brauch' ich nicht<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 17
ANSTOSS<br />
Einblicke in die Welt<br />
eines Poolbillard-Meisters<br />
Es ist ein sonniger Freitagnachmittag Anfang<br />
Juni. Ich bin unterwegs nach Berrenrath.<br />
Interview mit Reiner Wirsbitzki. Viele im<br />
Chemiepark kennen ihn vor allem als den<br />
Menschen, der sich seit über einem Jahrzehnt<br />
für die Belange der Mitarbeitenden bei<br />
Clariant einsetzt.<br />
Wirsbitzki ist Betriebsratsvorsitzender, doch<br />
heute wird er Einblicke geben<br />
in seine zweite Profession: Poolbillard.<br />
Kurz warten vor dem Vereinsheim in einer<br />
ruhigen Seitengasse, dann kommt er<br />
gefahren, springt aus dem Auto. Er trägt das<br />
Nationaltrikot. Heute Nachmittag hat er frei.<br />
Zur Begrüßung strahlt er: „Ich bin pünktlich<br />
auf die Minute, richtig? Im Kofferraum habe<br />
ich meine Queues mitgebracht – und meine<br />
Pokale. Vielleicht für die Fotos.“ Ein verbindlicher<br />
Mann. Einer, der mitdenkt. Er steckt<br />
den Schlüssel ins Schloss des Vereinsheims.<br />
Hinter der Tür im schmalen Eingangsbereich<br />
lächelt sein Konterfei von der Wand. „Oh,<br />
da hängt ja ein Foto von Ihnen!“ – Wirsbitzki<br />
nickt kurz, winkt dann ab und schaltet das<br />
Licht ein.<br />
BLICKWINKEL<br />
Während die Fotos geschossen werden,<br />
plaudert er über seine Anfänge und sein<br />
Verständnis von Billard. Sein Vater und sein<br />
Onkel haben ihm hier im Verein den Sport<br />
nähergebracht. Das war vor 46 Jahren, da<br />
war er zehn. „Es hat mich damals einfach<br />
gepackt.“ Er erzählt, dass er früher mehrere<br />
Stunden täglich trainiert hat. Heute ist sein<br />
18 |
Er setzte den Poolbillard-Meister ins rechte Licht. Simone freute sich, im Text diese Seite von Reiner Wirsbitzki zu beleuchten.<br />
Von Billard versteht Ralf nichts, aber vom Fotografieren.<br />
Training turnierbezogen. Er übt alleine, mit<br />
Sparringpartner und geht joggen. „Billard ist<br />
ein Sport, der sowohl mental als auch körperlich<br />
fordert. Anspannung, Dauer und die erforderliche<br />
kontinuierliche Konzentration sind<br />
herausfordernd. Wenn man nicht fokussiert<br />
ist, ist der Fehler vorprogrammiert.“ Wirsbitzki<br />
spricht vom Sport, nicht vom Hobby. In der<br />
Community nennen sie ihn ‚Ambassador‘:<br />
„Weil ich mich als Botschafter für Billard als<br />
Turniersport sehe. Wir klickern nicht nur ein<br />
bisschen mit den Kugeln rum. In meiner Freizeit<br />
spiele ich kein Billard, nie.“<br />
TISCHGESPRÄCHE<br />
Was bedeutet ihm Billard, jetzt wo er diverse<br />
Meistertitel gewonnen hat? Gerade ist er –<br />
mal wieder – amtierender Europameister,<br />
und hat sich damit für die kommende WM in<br />
Klagenfurt qualifiziert. „Nach den vielen Siegen<br />
spüre ich natürlich einen gewissen Erfolgsdruck.<br />
Die Kunst ist, das auszublenden.<br />
Ich kann beim Billard abschalten“, erklärt<br />
Wirsbitzki, „Im Privaten und im Arbeitsalltag<br />
sind Kompromisse immer wichtig. Das ist<br />
beim Billard anders: Hier muss ich eine Entscheidung<br />
treffen, Kompromisse gibt’s nicht.<br />
Gewinnen oder verlieren. Ganz einfach und<br />
ganz allein mein Ding.“ Im Spiel hat er ein<br />
Ziel vor Augen. Er ist ehrgeizig. Erreicht er es,<br />
freut er sich für sich. Das große Rampenlicht?<br />
Braucht er nicht.<br />
„Ich bin schon stolz auf das Erreichte und<br />
ich rede auch sehr gerne über Billard.“ Ihm<br />
fällt eine Geschichte ein: Bei einer Europameisterschaft<br />
spielt er erfolgreich die letzte<br />
Kugel und bricht in Jubel aus. Was er im<br />
Freudentaumel nicht bemerkt, ist die weiße<br />
Kugel, die auch in die Tasche fällt. Damit<br />
hat der Gegner wieder eine Chance auf<br />
den Sieg. „Mein Stoß war total unnötig. Ich<br />
werde das nie vergessen: meine vorschnelle<br />
Begeisterung und die Reaktion der Zuschauer.<br />
Das war Situationskomik!“, lacht er. „Am<br />
Ende habe ich zum Glück aber doch noch<br />
gewonnen.“<br />
Nach dem Interview auf der Heimfahrt leises<br />
Bedauern, ich habe ihn keinen einzigen Stoß<br />
ausführen sehen, keinen Trick gelernt. Dann<br />
die Erkenntnis: Alles richtig so. In seiner Freizeit<br />
spielt er nie. Wirsbitzki hat jetzt frei.<br />
| 19
NACHHALTIGKEIT KONKRET:<br />
KUNSTSTOFFE AUS ABGAS<br />
Über Nachhaltigkeit reden ist gut,<br />
machen ist besser … zum Beispiel<br />
durch Nutzung von CO 2 aus<br />
Produktionsprozessen. Denn was<br />
gar nicht erst in die Atmosphäre<br />
gelangt, kann sie auch nicht schädigen.<br />
YNCORIS arbeitet daher<br />
mit mehreren Forschungspartnern<br />
an einer Lösung, mit der sich aus<br />
Abgas Ameisensäure und daraus<br />
wiederum ein Biokunststoff<br />
gewinnen lässt.<br />
„Schon jetzt ist klar: Die einzelnen<br />
Parts sind machbar. Realistisch<br />
betrachtet wird es aber<br />
noch einige Jahre dauern, um<br />
eine solche Anlage im industriellen<br />
Maßstab zu bauen und<br />
in Betrieb zu nehmen. Doch die<br />
Perspektive ist ausgezeichnet.“<br />
Dr. Martin Lindmeyer<br />
E<br />
s klingt vielversprechend: ein Kunststoff, der CO 2<br />
als Rohstoff nutzt, von Mikroorganismen hergestellt<br />
wird und biologisch abbaubar ist. Genau das<br />
ist das Ziel des Forschungsprojekts „Transformate“, zu dem<br />
auch Mitarbeitende aus dem Engineering von YNCORIS<br />
gehören. „Wir wollen erstmals zeigen, dass es möglich ist,<br />
CO 2 -Abgase zu nutzen, um Ameisensäure und am Ende Polyhydroxybuttersäure<br />
(PHB) zu erhalten“, erklärt Dr. Martin<br />
Lindmeyer aus dem Projektteam. „Wir sind damit Vorreiter<br />
auf diesem Gebiet.“ Eine solche Lösung hätte viele Vorteile:<br />
Die CO 2 -Emissionen sänken, gleichzeitig entstünden neue<br />
Grundstoffe für die chemische Industrie und Produkte,<br />
die deutlich nachhaltiger und klimafreundlicher wären als<br />
konventionelle Kunststoffe. Denn PHB ist ein Biopolymer<br />
und kann viele Alltagskunststoffe ersetzen, zum Beispiel<br />
Polyethylen oder Polypropylen.<br />
IN ZWEI SCHRITTEN ZUM ERFOLG<br />
Um PHB herzustellen, ist ein zweistufiges Verfahren nötig.<br />
Zuerst wird aus CO 2 -Abgasen, elektrischem Strom und<br />
Wasser in einer speziellen Elektrolyse flüssige Ameisensäure.<br />
„Dabei ist es unser Ziel, eine möglichst hohe Energieeffizienz,<br />
Stromdichte und Ameisensäure-Konzentration zu<br />
erzielen“, so Lindmeyer. Der Strom für die Elektrolyse kommt<br />
aus erneuerbaren Energien. In einem zweiten Schritt wandeln<br />
Mikroorganismen – genauer gesagt: Bakterien namens<br />
Cupriavidus necator – die Ameisensäure in das Biopolymer<br />
um. Was einfach klingt, ist eine Herausforderung. Denn<br />
dazu bringt das Forschungsteam einen neuen synthetischen<br />
Stoffwechselweg in das Bakterium ein. Dadurch<br />
nutzt das Bakterium Ameisensäure als einzige Kohlenstoffund<br />
Energiequelle.<br />
YNCORIS hat das Conceptual Design zur Planung der<br />
Produktionsanlage übernommen, die den gesamten Prozess<br />
abbildet. „Unsere Aufgabe ist es, die Anlage so zu planen<br />
und zu gestalten, dass sie verfahrenstechnisch machbar ist,<br />
sowie die ökonomisch und ökologisch beste Kombination<br />
aus Apparaten und Prozessbedingungen zu finden“, sagt<br />
Lindmeyer.<br />
20 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
13<br />
Die Vereinten Nationen<br />
haben 17 Ziele für eine<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
(Sustainable Development<br />
Goals, SDGs) definiert.<br />
Eines davon ist „Maßnahmen<br />
zum Klimaschutz“.<br />
Die Aktivitäten des Engineerings<br />
von YNCORIS<br />
zahlen auf dieses Ziel ein.<br />
ES SIEHT GUT AUS<br />
Derzeit testet das Team das Verfahren im Labor- und im<br />
kleinen Technikumsmaßstab. Die Ergebnisse machen zuversichtlich.<br />
Denn bisher konnten die Forscher sowohl zeigen,<br />
dass der Elektrolyseur funktioniert als auch, dass aus<br />
Ameisensäure PHB entsteht. Die Kombination der beiden<br />
Prozessschritte, die elektrolytische Ameisensäureproduktion<br />
gekoppelt mit der bakteriellen PHB-Herstellung, erproben<br />
die Forscher aktuell im Labormaßstab.<br />
Wenn im August der Zeitrahmen für die Konzeptstudie<br />
endet, soll auch eine Kostenschätzung für eine Anlage mit<br />
einer Kapazität von bis zu 10.000 Tonnen Biopolymer pro<br />
Jahr vorliegen. Dabei könnten rund 31.600 Tonnen CO 2 eingesetzt<br />
werden. Das entspricht in etwa dem Jahresausstoß<br />
von knapp 3.000 Menschen in Deutschland. Ab August bewertet<br />
das Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) das Projekt. Dann klärt sich, ob das Konsortium die<br />
nächstgrößere Skalierungsstufe in einem Folgeprojekt untersuchen<br />
kann. Lindmeyer: „Schon jetzt ist klar: Die einzelnen<br />
Parts sind machbar. Realistisch betrachtet wird es aber<br />
noch einige Jahre dauern, um eine solche Anlage im industriellen<br />
Maßstab zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Doch<br />
die Perspektive ist ausgezeichnet.“<br />
Der Projektname „Transformate“ bezieht sich<br />
auf „transformation“ – das englische Wort<br />
für Umwandlung –, aber auch auf „Formiat“ –<br />
das Salz der Ameisensäure.<br />
WORKSHOP<br />
Wie entsteht CO 2 im industriellen<br />
Maßstab und wie gehen Anlagenbetreiber<br />
damit um?<br />
Diese Frage ist für Forschende oft nur schwer<br />
zu beantworten, denn sie arbeiten im Labormaßstab.<br />
Die Mitglieder von „Transformate“<br />
besuchen daher, neben ihrem digitalen Austausch,<br />
alle sechs Monate ein Partnerunternehmen.<br />
Das letzte Treffen richtete YNCORIS aus.<br />
Neben Diskussionen über die Elektrolyse am<br />
Modell des eingesetzten Elektrolyseurs und<br />
der biotechnologischen Umwandlung lag der<br />
Schwerpunkt darauf, den Chemiepark Knapsack<br />
und dessen Anlagen live zu erleben. „Für viele<br />
unserer Kolleg*innen aus der Forschung war es<br />
das erste Mal, dass Sie mit dem Ersatzbrennstoffkraftwerk<br />
der EEW eine typische CO 2 -Quelle<br />
im großen Maßstab besuchten“, so Lindmeyer.<br />
„Solche Kraftwerke könnten später den Rohstoff<br />
für die Bakterien liefern.“ Außerdem erfuhren<br />
die Teilnehmenden, wie Ameisensäure auf dem<br />
Knapsacker Hügel industriell eingesetzt wird,<br />
welche Polymere die Unternehmen herstellen<br />
und was neben der reinen Forschungstechnik an<br />
Randbedingungen für eine erfolgreiche Realisierung<br />
einer Anlage nötig ist. Lindmeyer: „Denn<br />
bei der Transformation vom Labor- oder Technikumsmaßstab<br />
hin zur industriellen Anlage stellen<br />
sich ganz andere Herausforderungen an Sicherheit,<br />
Energieversorgung und Logistik.“<br />
Das Projektteam<br />
• Ertel IonStream<br />
• KBR – Plinke<br />
• b.fab<br />
• YNCORIS<br />
• Universität Stuttgart<br />
• DECHEMA<br />
• Max-Planck-Institut für<br />
Molekulare Pflanzenphysiologie<br />
• Max-Planck-Institut für Kolloidund<br />
Grenzflächenforschung<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 21
PENSIONÄRSVEREINIGUNG KNAPSACK E. V.<br />
Wolfgang Strack ist nun<br />
Beisitzer im Vorstand. Er hat<br />
45 Jahre in Knapsack gearbeitet,<br />
zuletzt in der Elektro-,<br />
Mess- und Regeltechnik (EMR)<br />
bei YNCORIS und war seit<br />
längerer Zeit Gastteilnehmer<br />
an den Vorstandssitzungen<br />
der PVK. Er weiß also, um was<br />
es geht …<br />
22 |<br />
Vorsitzender<br />
Helmut Weihers<br />
freut sich, dass<br />
die Mitgliederzahl<br />
auf 150 Menschen<br />
gestiegen ist.<br />
Die Positionen Beisitzer<br />
und Schriftführer<br />
tauschten Karin Hübner-Borj<br />
und Günther Geisler. Die übrigen<br />
bisherigen Vorstandsmitglieder –<br />
Dr. Horst Klassen, Horst Kühr,<br />
Richard Halberg, Oskar Storch<br />
und Friedel Lachmann – wurden<br />
wiedergewählt.<br />
Illustration: Catur – stock.adobe.com<br />
Foto: Birgit Königs<br />
Pensionäre wählen<br />
neuen Vorstand<br />
Turnusgemäß fand Ende April <strong>2023</strong> die<br />
Mitgliederversammlung der Pensionärsvereinigung<br />
Knapsack e.V. im Casino<br />
des Feierabendhauses Knapsack statt.<br />
Auf der Tagesordnung stand die<br />
Neuwahl des Vorstands und damit<br />
auch der Blick nach vorne.<br />
Exkursion zur Superlative –<br />
der Kaltwassergeysir in Andernach<br />
Das Durchschnittsalter der Mitglieder der Pensionärsvereinigung ist<br />
naturgemäß etwas höher. Vieles haben die Mitglieder daher schon<br />
erlebt und gesehen. Dazu zählt für die meisten jedoch kein Kaltwassergeysir.<br />
Die Pensionärsvereinigung wählte daher für ihre jährliche<br />
Exkursion dieses besondere Highlight auf Vorschlag des damaligen<br />
Vorstandsmitglied und „Reisepapstes“ Werner Steinmetzer.<br />
Die Fontäne des weltweit höchsten Kaltwassergeysirs erreicht eine<br />
Höhe von bis zu 60 Metern. Er ist mit seiner hohen Druckkraft damit<br />
weltweit einmalig. Der Geysir spuckt lediglich 20 Grad warmes Wasser<br />
nach oben – und je nach Windrichtung auch auf die Besucher. Die<br />
Stimmung unter den 45 Ausflügler*innen: prächtig.<br />
Bilder von der Exkursion:<br />
https://share-your-photo.com/d262a2e9be/album<br />
Niemals geht man<br />
so ganz: 11 Jahre war<br />
Dr. Clemens Mittelviefhaus<br />
Mitglied der Geschäftsleitung<br />
von YNCORIS. Jetzt wurde<br />
er zum stellvertretenden<br />
Vorsitzenden der Pensionärsvereinigung<br />
gewählt.<br />
V. l. n. r.: Helmut Weihers, Dr. Clemens Mittelviefhaus,<br />
Karin Hübner-Borj, Günther Geisler, Dr. Horst Klassen,<br />
Horst Kühr, Richard Halberg und Oskar Storch.<br />
„<br />
Treue Gefährten verließen<br />
das Gremium: der bisherige<br />
stellvertretende Vorsitzende<br />
Dr. Georg Elsner sowie<br />
die Beisitzer Professor<br />
Dr. Horst-Dieter Schüddemage<br />
und Werner Steinmetzer.<br />
Ein großes Dankeschön für<br />
ihr langjähriges Engagement!<br />
Hilmar<br />
Plum<br />
war kaufmännischer<br />
Leiter in der<br />
Rhein-Erft Akademie<br />
und 44 Jahre in Knapsack<br />
beschäftigt, jetzt ist er<br />
Mitglied des Vorstandes:<br />
Ich habe mich aufstellen lassen,<br />
weil sich mir hier die Möglichkeit<br />
einer sinnvollen Aufgabe bot, in der<br />
ich meine langjährigen Erfahrungen<br />
einfließen lassen kann. Ich möchte<br />
Verantwortung übernehmen und<br />
mit Kolleg*innen, für Kolleg*innen<br />
den Verein mitgestalten.<br />
Wichtige Besprechungsund<br />
Abstimmungspunkte:<br />
die Anhebung der Jahresbeiträge<br />
ab 2024 sowie<br />
die Gestaltung der jährlich<br />
stattfnden Jahrestreffen<br />
der Mitglieder.<br />
Foto: privat<br />
“<br />
Anika (Illustration) & Alex (Hintergrund) – stock.adobe.com
Ü<br />
ber zwei ausrangierte Fahrzeuge<br />
der Werkfeuerwehr im<br />
Chemiepark Knapsack freuen<br />
sich Feuerwehrleute in der Ukraine<br />
und in Bulgarien. Das Drehleiterfahrzeug<br />
wurde nach Peremyschljany, eine<br />
Partnerstadt Hürths, überführt, das<br />
Tanklöschfahrzeug 24/50 nach Sliven<br />
am Schwarzen Meer.<br />
Obwohl die Regionen im Westen der<br />
Ukraine nicht ganz so stark vom Krieg<br />
betroffen sind, wird auch im Gebiet von<br />
Peremyschljany durch russische Raketenangriffe<br />
Infrastruktur zerstört. Es<br />
gibt Stromausfälle und Luftalarm. Die<br />
örtliche Feuerwehr ist bei Räumungseinsätzen<br />
und Wiederaufbauarbeiten<br />
im Umland unterwegs. Zudem reicht<br />
der Fuhrpark nach einer Gemeindevergrößerung<br />
nicht mehr aus. Aufgrund<br />
des Krieges fehlt es aber an Geld.<br />
Nun erhielten die ukrainischen<br />
Einsatzkräfte Hilfe aus Hürth in Form<br />
eines noch gut erhaltenen Drehleiterfahrzeugs,<br />
welches aus dem Chemiepark<br />
Knapsack stammt. YNCORIS<br />
wollte es ursprünglich verkaufen.<br />
Jedoch erfuhr Ralf Lassmann, Leiter<br />
der Werkfeuerwehr, vom Bedarf in<br />
Peremyschljany. Der dortige Leiter der<br />
Feuerwehr und Hürths Bürgermeister<br />
Dirk Breuer meldeten Interesse an<br />
dem Fahrzeug an. YNCORIS überließ<br />
es für einen symbolischen Euro der<br />
Stadt Hürth, die es im Rahmen der<br />
Ukrainehilfe übergab.<br />
„Das Fahrzeug ist noch gut in<br />
Schuss, musste aber aufgrund gestiegener<br />
Anforderungen an die Leistungsfähigkeit<br />
der Einsatzfahrzeuge<br />
Die deutschen und bulgarischen<br />
Feuerwehrkollegen trafen sich zur<br />
Übergabe des Fahrzeugs<br />
GESPENDET!<br />
Knapsacker Feuerwehrfahrzeuge fahren jetzt<br />
in Bulgarien und der Ukraine<br />
Christoph Kappenhagen (2.v.r.) und Bürgermeister Dirk Breuer (l.) freuen sich mit<br />
Oleksandr Zozulya (2.v.l.), Bürgermeister von Peremyschljany, und Patrick Kasten vom<br />
Partnerschaftsverein Hürth über die Spende<br />
für den Chemiepark ersetzt werden“,<br />
erklärt Christoph Kappenhagen, Geschäftsleitung<br />
YNCORIS. „Als Hürther<br />
Unternehmen freut es uns sehr, hiermit<br />
unsere ukrainische Partnerstadt in ihrer<br />
Not unterstützen zu können.“<br />
Vor der Übergabe waren noch einige<br />
Instandsetzungsmaßnahmen notwendig,<br />
für die nach Beantragung durch<br />
die Stadt Hürth eine Zuwendung in<br />
Höhe von 21.188 Euro genehmigt wurde.<br />
Die Mittel kamen von der Engagement<br />
Global gGmbH im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />
und Entwicklung. „Wir<br />
freuen uns, dass ein nach wie vor technisch<br />
gutes Gerät zur Menschenrettung<br />
und Gefahrenabwehr dort zum<br />
Einsatz kommt, wo es benötigt wird“,<br />
betont Lassmann.<br />
GROSSER TANK WILLKOMMEN<br />
Gleiches gilt für das TLF 24/50. Der<br />
Kontakt nach Bulgarien ergab sich<br />
durch Krasimir Petrov, einen Mitarbeiter<br />
der Werkfeuerwehr mit bulgarischen<br />
Wurzeln. Er erfuhr, dass die<br />
Feuerwehr in Sliven teils auf veraltete<br />
Technik zurückgreifen muss.<br />
„Es gibt in Sliven Industrieansiedlungen,<br />
großflächige Lavendelfelder<br />
und Waldgebiete, so dass<br />
potenzielle Brandgefahr besteht“,<br />
stellt Lassmann fest. „Unser früheres<br />
Tanklösch fahrzeug verfügt über einen<br />
Lösch wassertank, der bis zu 5.000 Liter<br />
fasst, sowie einen Dachwasserwerfer<br />
und ist somit vorzüglich für die Belange<br />
der bulgarischen Kollegen geeignet.“<br />
In Absprache mit der Geschäftsleitung<br />
von YNCORIS wurde das TLF der<br />
Stadt gespendet. Zur Überführung besuchten<br />
zwei bulgarische Feuerwehrmänner<br />
die Werkfeuerwehr, die Petrov<br />
dann auf der mehr als 2.000 Kilometer<br />
langen Strecke nach Sliven begleitete.<br />
„Das Fahrzeug ist dort in guten Händen“,<br />
weiß Lassmann.<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 23
„Man muss immer eine Brücke<br />
in die Zukunft bauen“<br />
Dr. Diane Carini hat zum 1. April die Leitung der beiden Bayer-Standorte<br />
Frankfurt und Knapsack übernommen. Sie tritt damit die Nachfolge von Dr. Frank<br />
Zurmühlen an, der nach mehr als 20 Jahren als Standortleiter in eine neue Funktion<br />
innerhalb der Bayer AG gewechselt ist. KNAPSACKSPIEGEL hat mit den beiden<br />
gesprochen – über das Leben im Rheinland, die gemeinsame Einarbeitungsphase,<br />
die neuen Aufgaben sowie Ziele und Pläne in der Zukunft.<br />
HERR ZURMÜHLEN, WAS KÖNNEN SIE DER KOLLE-<br />
GIN MIT AUF DEN WEG GEBEN: WIE BEKOMMT MAN<br />
ZWEI SOLCHE STANDORTE, DIE JA AUCH RELATIV<br />
WEIT AUSEINANDERLIEGEN, UNTER EINEN HUT?<br />
Zurmühlen: Ich blicke insgesamt auf knapp 14 Jahre Standortleitertätigkeit<br />
in Knapsack zurück, und da bin ich auch<br />
ein bisschen stolz drauf. Erst war ich neun Jahre da – von<br />
20<strong>03</strong> bis 2011 – und bin dann nach Frankfurt gewechselt.<br />
Nachdem Knapsack sich ein bisschen verkleinert hat, weil<br />
wir Teile an die BASF abgeben mussten, kehrte ich dorthin<br />
zurück, weil wir die beiden Standorte Frankfurt und<br />
Knapsack unter einer Leitung vereinigt haben. Es kamen<br />
dann noch einmal gut fünf Jahre dazu. Und wie man<br />
das mit zwei Standorten auf die Reihe bekommt? Diese<br />
Komplexität und die dauernden Ortswechsel, das ist schon<br />
sehr anspruchsvoll. Man fühlt sich so ein bisschen wie ein<br />
Elektron im Orbital – immer irgendwo und nirgendwo. Deshalb<br />
bin ich auch ganz froh, dass ich das Amt jetzt, mit 63<br />
Jahren, an jemand sehr Qualifizierten und an eine jüngere<br />
Kollegin weitergeben konnte.<br />
„Diane Carini verfügt über ein umfangreiches Fachwissen in den Bereichen<br />
Chemie-Ingenieurwesen sowie Forschung und Entwicklung. Und sie<br />
hat langjährige Erfahrung als Betriebsleiterin an den Bayer-Standorten<br />
Wuppertal-Elberfeld und Dormagen. Wir sind davon überzeugt, dass sie<br />
ihre neuen Aufgaben erfolgreich wahrnehmen wird.“<br />
Dr. Udo Schneider, Leiter<br />
der globalen Wirkstoffproduktion der Bayer-Division Crop Science<br />
24 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
Über Diane Carini<br />
WAS MACHEN SIE ZUKÜNFTIG?<br />
Zurmühlen: Ich bin Projektmanager in einem strategischen<br />
Projekt. Wir kümmern uns um die Aufstellung der<br />
Produktion des Pflanzenschutzbereichs von Bayer für die<br />
nächsten zehn Jahre - mit dem Schwerpunkt auf Resilienz<br />
und Nachhaltigkeit. Das ist eine sehr spannende und interessante<br />
Aufgabe. Aber ich habe keine Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter mehr und das ist auch eine Erleichterung.<br />
UND TROTZDEM BLICKT MAN DANN AUCH EIN<br />
BISSCHEN MIT WEHMUT ZURÜCK.<br />
Zurmühlen: Ja klar. Knapsack hat mich tief geprägt. Ich bin<br />
damals mit 42 Jahren Standortleiter in Knapsack geworden.<br />
Und die Herzlichkeit und Wärme der Menschen hier<br />
am Standort, auch der Karneval – das ist eben die Nähe<br />
zu Köln – das hat mich alles tief geprägt und ich habe hier<br />
sehr, sehr gerne gearbeitet und die Verantwortung wahrgenommen.<br />
Aber „The times they are a-changin“ hat mal<br />
ein Nobelpreisträger gesungen und jetzt ist es auch gut so.<br />
Nun arbeite ich aus dem Homeoffice, habe noch ein Büro<br />
in Frankfurt und bin ansonsten relativ häufig in unserer<br />
Firmenzentrale in Monheim.<br />
DAS ERMÖGLICHT IHNEN, IMMER MAL IN DER AL-<br />
TEN KNAPSACKER HEIMAT VORBEIZUSCHAUEN.<br />
Zurmühlen: Ja. Aber ich werde da eher eine gewisse Zurückhaltung<br />
pflegen, es sei denn, ich werde gebraucht. Ich<br />
glaube, dass es der Entfaltung meiner Nachfolgerin dienlicher<br />
ist, wenn ich nun nicht mehr so häufig vorbeikomme.<br />
Wenn sie Rat braucht, dann kann sie ihn gerne holen. Ich<br />
glaube aber, sie ist ziemlich gut und entsprechend fertig in<br />
ihrer Entwicklung – sie kann das! Was meinst Du, Diane?<br />
Carini: Es ist super einen Vorgänger zu haben, der noch im<br />
Unternehmen ist. Man bekommt Themen auf den Schreibtisch,<br />
wo man aus dem Bauch heraus zwar weiß, in welche<br />
Richtung es geht, aber oft ist eine ganz andere Historie<br />
dahinter. Von daher ist es schön, wenn man anrufen kann.<br />
In den ersten Wochen war jeder in Frankfurt, der Rang<br />
und Namen im Unternehmen hat, und so war ich mehr in<br />
Frankfurt und mit solchen Themen beschäftigt. Aber jetzt<br />
fängt immer mehr der normale Alltag an. Und bei manchen<br />
Themen merke ich dann, jetzt musst du mal bei Frank im<br />
Kalender schauen und einen Termin machen.<br />
Dr. Diane Carini wurde 1972 in Lausanne (Schweiz)<br />
geboren. Nach dem Diplom im Studiengang Chemie-Ingenieurwesen<br />
an der Eidgenössischen<br />
Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) im Jahr<br />
1996 folgte die Promotion am Laboratorium für<br />
Technische Chemie an der Eidgenössischen Technischen<br />
Hochschule Zürich (ETHZ). Bevor sie im Jahr<br />
2001 ihre Karriere als Ingenieurin in der Forschung<br />
und Entwicklung der damaligen Bayer Technology<br />
Services GmbH begann, widmete sie sich diversen<br />
Forschungstätigkeiten. Carini verfügt über breite<br />
und internationale Erfahrung in Engineering und<br />
Produktion und hatte Positionen als Betriebsleiterin<br />
für die Bayer-Divisionen Crop Science und Pharmaceuticals<br />
inne. Neben ihrer Arbeit liebt sie Outdoor-Aktivitäten<br />
wie Wandern oder Skifahren und<br />
ist eine leidenschaftliche Opernbesucherin. Diane<br />
Carini ist verheiratet.<br />
WAS SIND DENN IHRE ZENTRALEN AUFGABEN?<br />
Carini: Das Prinzip Nr. 1 ist, jeder Mitarbeiter und jede Mitarbeiterin<br />
soll wieder so nach Hause gehen, wie er oder sie<br />
morgens zur Arbeit gekommen ist. Also sicheres Arbeiten,<br />
egal ob die Leute im Büro sind, im Betrieb oder draußen im<br />
Tanklager. Dann ist es meine Aufgabe als Standortleiterin,<br />
für den jeweiligen Auftrag, den wir bekommen, die jeweilige<br />
Menge in der richtigen Qualität und zum richtigen Zeitpunkt<br />
zu produzieren. Und die Aufgabe ist es auch, so wie Frank es<br />
auch sehr gut über die Jahre vorher gemacht hat, dafür zu<br />
sorgen, dass die Betriebe ein gewisses, attraktives Portfolio<br />
an Produkten haben. Das heißt, es geht auch darum, für<br />
Knapsack und Frankfurt immer wieder neue Produkte aus<br />
dem Bayer- Portfolio zu finden und – wenn wir ein Produkt<br />
haben möchten – mit den Kolleginnen und Kollegen von der<br />
Technik zu kalkulieren, was das bei uns kostet und uns in<br />
Monheim dafür zu bewerben. Dadurch sichern wir natürlich<br />
auch die Arbeitsplätze aller Kolleginnen und Kollegen.<br />
ES SIND UNGEFÄHR 600 ARBEITSPLÄTZE IN<br />
FRANKFURT UND 140 HIER IN KNAPSACK.<br />
IST DA DIE ZEITAUFTEILUNG ENTSPRECHEND?<br />
Carini: Ich würde sagen eher jeweils zur Hälfte.<br />
WAS MOTIVIERT SIE ZU DIESER AUFGABE ?<br />
Carini: Ich finde es spannend, Leute zu führen. Schon das<br />
erste Mal, als ich im Betrieb war, habe ich das als eine super<br />
Aufgabe empfunden – das motiviert mich. Ich komme aus<br />
sehr operativen Tätigkeiten. Ob es jetzt ein Betrieb ist, oder<br />
vorher die Logistik in Dormagen, wo es wirklich um eine<br />
gute Strategie geht und darum, eine gute Strategie für den<br />
Bildmaterial: Bernhard Moll, Neuss<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 25
Standort zu entwickeln: Wie mache ich den Standort fitter<br />
und immer besser, was hole ich für neue Produkte dazu,<br />
welche neuen Technologien. Und natürlich ist die richtige<br />
Personal-Strategie ein zentraler Punkt. Es ist eine der teuersten<br />
Fehlentscheidungen als Unternehmen, wenn man<br />
Leute einstellt, die nicht ins Team passen. Man muss sich<br />
genau überlegen, wie das perfekte Team aussieht, welche<br />
Charaktere man im Team hat, welche Fähigkeiten die Leute<br />
haben und wie man das mischen kann. Deshalb sind auch<br />
immer wieder intensive Diskussionen mit den Betriebsleiterinnen<br />
und Betriebsleitern wichtig, wie wir gemeinsam<br />
besser werden können.<br />
DAS HEISST, MAN BRAUCHT EIN MINDESTENS<br />
EBENSO GUTES GESPÜR FÜR MENSCHEN WIE<br />
FÜR FACHLICHE THEMEN?<br />
Zurmühlen: Und man lernt ja auch ständig dazu. Unsere<br />
Fachleute sind mir fachlich weit überlegen. Also wenn<br />
ich in Meetings gehe oder an einen Standort und den<br />
Eindruck vermittele, ich weiß am meisten, dann habe ich<br />
eine schlechte Zeit und ich stoße die Leute vor den Kopf.<br />
Ich muss akzeptieren, dass mir jede oder jeder in seinem<br />
Fachgebiet überlegen ist. Und dann muss man es irgendwie<br />
zusammenführen, das ganze Wissen, und muss, wie<br />
in einer Fußballmannschaft, ein Team bilden. Man muss<br />
die Leute nehmen, wie sie sind, auch wenn sie vielleicht in<br />
bestimmten Bereichen nicht ganz so stark sind – und damit<br />
gewinnt das Team trotzdem. Das ist die Kunst.<br />
Über Bayer in Frankfurt und Knapsack<br />
Bayer beschäftigt im Industriepark Frankfurt-Höchst<br />
mehr als 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund<br />
290 Beschäftigte stellen in zwei Produktionsbetrieben<br />
Wirkstoffe zur Unkrautkontrolle für den weltweiten<br />
Einsatz in der Landwirtschaft her. Darüber<br />
hinaus ist in Frankfurt die Herbizidforschung von<br />
Bayer ansässig. 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
suchen in den Labors der chemischen und<br />
biologischen Forschung sowie in Gewächshäusern<br />
nach neuen Lösungen zur nachhaltigen Kontrolle<br />
von Unkräutern. In Knapsack sorgen über 140<br />
Beschäftigte in zwei Produktionsbetrieben (PSM1<br />
und PSM2) und einem Logistik-und Versandbetrieb<br />
für zuverlässige und sichere Arbeitsabläufe.<br />
Ein dritter Produktionsbetrieb (PSM3), der im Zuge<br />
kartellrechtlicher Auflagen bei der Übernahme des<br />
US-Saatgut-Herstellers Monsanto durch Bayer 2017<br />
zusammen mit zwei weiteren Produktionsbetrieben<br />
in Knapsack (PSM4 und PSM5) an BASF veräußert<br />
wurde, wird derzeit bis zum Ende des Jahres <strong>2023</strong><br />
durch BASF zurückgebaut (siehe auch KNAPSACK<br />
SPIEGEL 1/<strong>2023</strong>). Danach steht die Immobilie Bayer<br />
wieder zur Verfügung.<br />
WAS WAREN DENN IHRE ERSTEN EINDRÜCKE<br />
HIER IN KNAPSACK?<br />
Carini: Also ich habe es in den ersten sechs, sieben Wochen<br />
wirklich kaum geschafft, die Schichten zu begrüßen –<br />
vielleicht zwei-, dreimal – was wirklich sehr schade ist. Das<br />
kommt jetzt verstärkt. Aber eine Sache war von Beginn<br />
an ganz klar: Nämlich, gegen welchen Fußballverein man<br />
nichts sagen darf.<br />
DAS KANN ICH MÖGLICHERWEISE ERRATEN – DER FC?<br />
Carini: Genau, der FC. Und ich wohne halt in der verbotenen<br />
Stadt. Aber ich bin ja eine „Zugezogene“, keine Düsseldorferin.<br />
Und die dritte Frage, die man mir hier gestellt hat,<br />
ist, wie ich zu Karneval stehe. (lacht)<br />
UND WIE STEHEN SIE ZU KARNEVAL?<br />
Carini: Kulturell komme ich aus einer Gegend, die immer<br />
noch sehr, sehr geprägt ist von der Reformation, also Calvin<br />
in Genf und auch andere Reformatoren in Lausanne. Das<br />
ist eine Gegend, wo Karneval keine Rolle spielt – man<br />
kennt das Wort, aber das war’s. Als ich vor einigen Jahren<br />
am 1. Oktober bei Bayer angefangen habe, dachte ich irgendwann,<br />
ich müsste mir auch mal den Kölner Dom angucken.<br />
Ich habe damals in Leverkusen gewohnt und bin dann an<br />
einem Sonntag mit der Bahn nach Köln. Ich wusste nicht,<br />
dass das der 11.11. war, beziehungsweise welche Bedeutung<br />
das hatte. Das Erste, was ich gesehen habe, als ich aus<br />
dem Zug stieg, waren drei ältere Damen, die schon ein paar<br />
Pikkolos getrunken hatten, komplett verkleidet und sie<br />
kicherten wie junge Mädels. Und ich dachte nur: Was ist<br />
denn hier los? Und dann bin ich rausgegangen und habe<br />
gesehen, was am Dom los war. Das war mein erster Kontakt<br />
mit Karneval.<br />
26 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
DAS NENNT MAN INS KALTE WASSER SPRINGEN.<br />
Carini: Genau. Das war sehr lustig. Also ich war seither ab und<br />
zu Karneval feiern, aber das ist halt nicht so, wie manche Kolleginnen<br />
und Kollegen das tun, die eine Woche unterwegs sind.<br />
Zurmühlen: Dann kommst Du mal mit zu einer Sitzung, ich<br />
bin ja noch Senator der Großen Knapsacker Karnevalsgesellschaft,<br />
ich lade Dich jetzt mal ein. Vielleicht können wir<br />
Dich überzeugen. Ich startete damals in der Verantwortung<br />
als Standortleiter gleich zu Beginn der Session. Und zu seinem<br />
Abschied wurden wir von meinem Vorgänger auf eine<br />
Karnevalssitzung eingeladen. Und wie der Spielmannszug<br />
reinkam, da war es um meine Frau und mich geschehen.<br />
Wir lieben den Karneval.<br />
WIRD DIE ÜBERGABEPHASE ZWISCHEN IHNEN<br />
BEIDEN NOCH ETWAS WEITERGEHEN?<br />
Zurmühlen: Nein. Die Übergangsphase war von Januar bis<br />
Ende März. Und wie gesagt, da haben wir uns auch abgestimmt.<br />
Die ist jetzt beendet und ich bin jetzt in meinem<br />
neuen Job. Die Verantwortung liegt ganz bei Diane.<br />
WIE HABEN SIE ES GESCHAFFT, VON JANUAR BIS<br />
MÄRZ AUF DREI „BAUSTELLEN“ ZU SEIN?<br />
Carini: Also es war schon sehr sportlich. Aber wir haben<br />
im Januar schon einige Themen abgehakt. Die Basics zu<br />
bekommen ist super, und danach gibt es Termine, die sind<br />
erst im September oder im Oktober, da lohnt sich noch kein<br />
richtiger Austausch. Da sagen wir, wenn was ist, ruf mich<br />
an. Auf der anderen Seite hat Frank über die Jahre hier an<br />
den beiden Standorten ein gutes Team aufgebaut. Das ist<br />
ja das Ziel einer guten Organisation, die könnten auch ein<br />
paar Wochen ohne Chef oder Chefin überleben.<br />
Zurmühlen: Die Vorgesetzten mit dem Mikromanagement<br />
sind ohnehin nicht erfolgreich. Die Kunst ist, die Leute<br />
wirklich arbeiten und sich in ihrer Kreativität entfalten<br />
zu lassen. Dann sind sie auch glücklich mit ihrer Arbeit.<br />
Und ich glaube, da haben wir insgesamt bei Bayer in der<br />
Produktion ein ganz gutes Klima.<br />
Carini: Ja, das meine ich auch. Also ich bin immer beeindruckt,<br />
wenn man Verbesserungsvorschläge bekommt<br />
oder neue Ideen. Die Kolleginnen und Kollegen auf den<br />
Schichten machen sich wirklich viele Gedanken. Das ist<br />
genau das, was wir brauchen. Und am Ende bedeutet das<br />
dann, wenn man das aggregiert: Ich kann meinem Chef in<br />
Monheim sagen, wir haben 50 Tonnen mehr geschafft von<br />
irgendeinem Produkt, oder die Qualität war jetzt super.<br />
Und das hilft uns allen!<br />
ZUM ABSCHLUSS DIE OBLIGATORISCHE FRAGE:<br />
MIT WELCHEN ZIELEN SIND SIE ANGETRETEN?<br />
Carini: Sagen wir mal so, ich habe Ziele, die vielleicht<br />
für das Unternehmen okay sind, aber nichts für den<br />
KNAPSACKSPIEGEL. Aber was ich kurz erwähnen möchte:<br />
Zwischen PSM 1 und PSM2 gibt es ein Gebäude, das PSM3<br />
heißt. Und das ist zum Ende des Jahres eine leere Hülle.<br />
Das ist eine spannende Aufgabe sich zu überlegen, was<br />
man daraus macht. Natürlich haben wir Ideen. Das ist ja<br />
„Die moderne Landwirtschaft muss nachhaltig<br />
sein. Beide Standorte haben eine<br />
große Bedeutung für Bayer – Frankfurt<br />
als Zentrum für hochaktive Wirkstoffe<br />
und Hauptforschungsstandort von Bayer<br />
für innovative Unkrautbekämpfungsmittel<br />
und Knapsack als Kompetenzzentrum<br />
für Safener, die dafür sorgen, dass ein<br />
ausgebrachtes Unkrautbekämpfungsmittel<br />
die Nutzpflanze nicht schädigt.<br />
Ich werde mich dafür stark machen,<br />
beide Standorte weiterzuentwickeln und<br />
zukunftsfähig zu machen. “<br />
Dr. Diane Carini, Leiterin der Bayer Standorte in<br />
Frankfurt am Main und Hürth-Knapsack<br />
auch für mich ganz klar ein Ziel, aus dieser leeren Hülle<br />
etwas zu machen, sie mit Leben zu füllen.<br />
Zurmühlen: Und im Vergleich mit einer Neuinvestition<br />
spart man etwa ein Viertel. Das ist natürlich eine gute Gelegenheit,<br />
um auch für neue Produkte zu werben.<br />
Carini: Und dann geht es immer auch darum, das aktuelle<br />
Portfolio immer noch sinnvoll zu ergänzen. Es muss nicht<br />
immer etwas Neues sein, aber die Frage ist, wie man es<br />
schafft, den Betrieb wirklich komplett auszulasten.<br />
Zurmühlen: Man muss immer eine Brücke in die Zukunft<br />
bauen. Wir haben das in den Nullerjahren gemacht. Da<br />
haben wir praktisch jedes Produkt in PSM1 und PSM2 ausgetauscht<br />
– alte Produkte gegen moderne. Und die laufen<br />
heute sehr erfolgreich. Und dabei muss man immer mal<br />
zehn oder 15 Jahre vorausschauen. Das ist jetzt ihre Aufgabe.<br />
WIE STEHT ES DABEI MIT DEN THEMEN NACHHAL-<br />
TIGKEIT UND CO 2 -EMISSION?<br />
Carini: Da kristallisiert sich ein Thema besonders heraus,<br />
was uns alle getroffen hat: Die Explosion in Leverkusen-Bürrig.<br />
Ein Verfahren zu optimieren in einem Betrieb<br />
heißt nicht immer, nur die Synthese besser oder schneller<br />
zu machen, sondern auch, wie wir mit Abfällen umgehen.<br />
Und wie kann man noch mehr recyceln? Die Abfälle aus<br />
der chemischen Industrie haben noch einen Wert. Ist das<br />
nur ein Brennwert oder kann man etwas Anderes daraus<br />
machen? Auch das gehört zur Strategie eines Betriebes.<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 27
MEIN LIEBLINGSPLATZ<br />
… IM CHEMIEPARK KNAPSACK<br />
DIESMAL: DANIEL PLATEN<br />
M ein Lieblingsplatz<br />
ist ganz klar das Feierabendhaus –<br />
und speziell der große Saal.<br />
Daniel Platen schätzt die Holzvertäfelung, die<br />
Akustik, die große Bühne und die vielen unterschiedlichen<br />
Möglichkeiten, die der Raum bietet.<br />
„Ganz besonders genieße ich es, wenn ich allein<br />
im leeren Saal stehe und die Ruhe und Atmosphäre<br />
auf mich wirken lassen kann“, so Platen.<br />
Das erste Mal betrat er den Raum 2005, damals<br />
noch als Mitarbeiter einer Fremdfirma, um bei<br />
Aufbauarbeiten zu helfen. Heute ist er im Facility<br />
Management von YNCORIS verantwortlich für<br />
das Feierabendhaus.<br />
HINTERGRUND:<br />
Der große Saal des Feierabendhauses ist<br />
24 Meter lang, 27 Meter breit und kann mit<br />
bis zu 1.000 Sitzplätzen bestuhlt werden.<br />
Alternativ bietet er Platz für 1.200 stehende<br />
Gäste. Die Bühne misst 140 Quadratmeter.<br />
Ausgestattet ist der Raum mit moderner Beschallungs-,<br />
Beleuchtungs- und Konferenztechnik.<br />
Er eignet sich dadurch für Galas,<br />
Kongresse und Tagungen, aber auch – dank<br />
hervorragender Akustik – für Konzerte und<br />
Tonaufnahmen.<br />
Bildmaterial: Alex Mit – stock.adobe.com<br />
… und außerhalb<br />
Chaweng Noi Beach auf Koh Samui – Thailand<br />
Den für ihn vielleicht schönsten Ort hat Platen während einer Fernreise kennengelernt:<br />
Chaweng Noi Beach auf Koh Samui. „Wir waren direkt begeistert“, sagt<br />
Platen. „Der Strand, das Meer, aber auch die Menschen – die ganze Atmosphäre am<br />
Chaweng Noi Beach ist ausgesprochen freundlich und entspannt.“ Deshalb hatte<br />
er auch 2006 geplant, seiner heutigen Frau dort einen Heiratsantrag zu machen.<br />
Doch dazu kam es nicht. Warum eigentlich? „Ehrlich, ich kann es gar nicht sagen.“<br />
Verheiratet sind die beiden trotzdem, denn gefragt hat Platen sie ein Jahr später<br />
in Paris – einem Ort, der sich ebenfalls bestens für einen solchen Anlass eignet.<br />
Direkt danach gab’s übrigens einen Crêpe mit Banane und Schokolade – etwas, das<br />
auf Koh Samui sicher nicht ganz so einfach zu finden wäre. Dafür gibt es in Chaweng<br />
ein Schnitzelhaus. „Und das ist durchaus empfehlenswert“, wie Platen findet.<br />
HINTERGRUND:<br />
Chaweng Beach und der etwas<br />
weiter südlich gelegene Strand<br />
Chaweng Noi Beach gelten als<br />
„Must see“ auf Koh Samui. Die<br />
Strände warten auf mit hellem,<br />
feinkörnigem Sand, türkisfarbenem<br />
Wasser und fotogenen<br />
Kokospalmen. Hinzu kommen<br />
schicke Hotels, deren Pools direkt<br />
an den Strand angrenzen und<br />
Beach Clubs, in denen es sich<br />
bei Musik herrlich relaxen lässt.<br />
Während es am Chaweng Beach<br />
eher trubelig zugeht, zeigt sich<br />
Chaweng Noi Beach etwas ruhiger<br />
und beschaulicher.<br />
28 |<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong>
AND THE WINNERS ARE …<br />
Eva Lenartz, Danielle Klein und Sebastian Nüsgen rocken mit Brings<br />
E<br />
s<br />
ist weit nach zehn Uhr abends bis sich der Wendelinusplatz<br />
in Hürth-Berrenrath langsam leert. Viele<br />
wollen noch ein wenig bleiben und den Abend bei<br />
einem Bier ausklingen lassen, nachdem Brings über zweieinhalb<br />
Stunden bei strahlendem Sonnenschein und perfekten<br />
Temperaturen mit ihren Fans gefeiert haben. Mittendrin die<br />
Gewinner*innen des KNAPSACKSPIEGEL-Gewinnspiels: Eva<br />
Lenartz von YNCORIS, Clariant-Mitarbeiterin Danielle Klein<br />
und Sebastian Nüsgen von der Werkfeuerwehr. Im Gepäck<br />
hatte die Band neben den bekannten Hits auch viele rockige<br />
Nummern – und Dennis aus Hürth, der zwar nicht durch<br />
seinen Gesang, wohl aber durch gewohnt schrägen Humor<br />
beeindruckte.<br />
Ein toller Abend, bestens und mit viel Engagement organisiert<br />
von den Berrenrather Vereinen und den Unterstützern<br />
der Band – da waren sich alle einig.<br />
Eva Lenartz genießt die Stimmung<br />
„Es war sehr, sehr schön – alles<br />
so entspannt. Von Anfang an<br />
herrschte eine super Stimmung.<br />
Im Karneval sind die Auftritte<br />
der Band immer kurz, da kommt<br />
ein Stimmungshit nach dem<br />
anderen. Hier konnte ich eine<br />
echte Rockband erleben, mit<br />
Gitarren- und Schlagzeugsoli<br />
und allem, was dazugehört.“<br />
Eva Lenartz<br />
Hintergrund: Igor Link – stock.adobe.com<br />
„Ein besonderer Moment war für<br />
mich, als die Band ‚Alaaf‘ gesungen<br />
hat. Darin geht es um die Coronazeit<br />
mit leeren Sälen und die Hoffnung,<br />
dass wir bald wieder zusammen<br />
feiern. Diesen Song mit mehr als<br />
2.000 Menschen wieder live hören<br />
zu können, das hat mich bewegt.“<br />
Sebastian Nüsgen<br />
Danielle Klein (r.) mit einer Freundin<br />
„Ich fand es toll, Brings mal bei einem<br />
‚normalen‘ Konzert zu erleben. Die<br />
Band und Dennis aus Hürth waren<br />
mit richtig viel Spaß dabei, sogar die<br />
Nachbarn des Wendelinusplatzes, die<br />
von ihren Fenstern aus zuschauten,<br />
wurden mit einbezogen. Auch meine<br />
Freundin hat am Tag danach noch<br />
vom Konzert geschwärmt.“<br />
Danielle Klein<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong> | 29
KNAPSACKER GESCHICHTEN –<br />
UND WAS SIND DEINE?<br />
Übrigens:<br />
Der erste Band war ein voller Erfolg.<br />
Nicht nur, dass die Geschichten<br />
als solche viele zum Lachen<br />
und zum In-Erinnerungen-Schwelgen<br />
gebracht haben. Wir haben<br />
mit dem Reinerlös aus dem Verkauf<br />
auch die Jugendabteilung<br />
des Tennis-Clubs Knapsack e. V.<br />
glücklich gemacht. Die TCK-Minis<br />
hübschen mit dem Geld nun ihren<br />
Aufenthaltsraum im Clubhaus auf.<br />
Wir freuen uns!<br />
Einige wenige Exemplare des<br />
ersten Bandes sind noch für einen<br />
Kostenbeitrag von 10 Euro<br />
erhältlich unter knapsacker.<br />
geschichten@gmx.net.<br />
WIR PLANEN EINEN WEITEREN BAND MIT NETTEN ANEKDOTEN,<br />
GEHEIMNISSEN UND ERZÄHLUNGEN AUS DEM CHEMIEPARK<br />
E<br />
nde des vergangenen Jahres<br />
ist das kleine blaue Buch<br />
„Knapsacker Geschichten“ mit<br />
einigen netten Episoden zum Schmunzeln<br />
erschienen. Ehemalige und aktive<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem<br />
Chemiepark Knapsack bzw. des früheren<br />
Werk Knapsack der Hoechst AG hatten<br />
mit ihren Geschichten zur Realisierung<br />
des Büchleins beigetragen. Nachdem<br />
wir bei der Vorstellung des Bandes eine<br />
Fortsetzung der Sammlung in Aussicht<br />
stellten, meldeten sich begeisterte<br />
Leser*innen, dass sie auch die eine oder<br />
andere Geschichte in petto hätten und<br />
gerne darüber erzählen würden.<br />
Wir sind neugierig geworden und starten<br />
jetzt in eine zweite Runde des Geschichtensammelns.<br />
Es heißt also: Im Gedächtnis<br />
nach „verrückten“ Begebenheiten oder<br />
Situationen kramen, die in der Arbeitswelt<br />
von Knapsack spielen.<br />
Wie schon in der ersten Ausgabe soll<br />
niemand denunziert oder vorgeführt<br />
werden. Wir erzählen die Geschichten so,<br />
dass sich nur die an den Situationen<br />
oder Begebenheiten Beteiligten erkennen<br />
werden.<br />
Wem nun eine Geschichte in den Sinn<br />
kommt, teile sie bitte mit uns!<br />
Wir schreiben sie auf, gerne kann jede*r<br />
aber auch seine schon selbst verfasste<br />
Geschichte einsenden. Ideen und<br />
Geschichten bitte an Günther Geisler:<br />
knapsacker.geschichten@gmx.net<br />
All diese kleinen Geschichten und<br />
Episoden sind viel zu schade, um<br />
verloren zu gehen. Wir hoffen auf viele<br />
Rückmeldungen!<br />
Thomas Kuhlow und Günther Geisler<br />
Seit Mai gelten<br />
neue Standort regeln für<br />
den Chemiepark Knapsack.<br />
Die aktuelle Version können<br />
Sie hier abrufen:<br />
Ankündigungen & Termine<br />
30 |<br />
Jubiläum – Wir gratulieren<br />
25 Jahre<br />
Rejhan Selimi, BASF<br />
Eintritt 16.07.1998<br />
Detlef Streckert, Bayer AG<br />
Eintritt 23.06.1998<br />
Guido Krämer, Clariant<br />
Eintritt 15.06.1998<br />
Thomas Zimmermann, Clariant<br />
Eintritt 23.06.1998<br />
Josef Heil, Westlake Vinnolit<br />
Eintritt 23.06.1998<br />
Faruk Demir, Westlake Vinnolit<br />
Eintritt 1.07.1998<br />
Ralf Müller, YNCORIS<br />
Eintritt 1.07.1998<br />
Samir Imsirovic, YNCORIS<br />
Eintritt 1.07.1998<br />
Wir gedenken<br />
Josef Adam Günter Becker, YNCORIS<br />
5.01.<strong>2023</strong><br />
Termine<br />
<strong>03</strong>.08.<strong>2023</strong><br />
Meine Position ist spitze<br />
16.08.<strong>2023</strong><br />
Großübung im Chemiepark Knapsack<br />
23.09.<strong>2023</strong><br />
Tag der offenen Tür der Rhein-Erft<br />
Akademie<br />
28.09.<strong>2023</strong><br />
CPK plus
Neue Chemiepark-<br />
Webseite<br />
Der Chemiepark Knapsack hat<br />
eine neue Webseite. Auf Grund<br />
von technischen Problemen hat<br />
sie die YNCORIS-Kommunikation in<br />
Zusammenarbeit mit einer Kölner<br />
Digitalagentur in nur wenigen Wochen<br />
vollkommen neu konzipiert<br />
und an den Start gebracht. Die<br />
neue Webseite wird in den kommenden<br />
Wochen und Monaten<br />
weiter optimiert und durch zusätzliche<br />
Inhalte ergänzt. Auch „CPK<br />
intern“ wird demnächst wieder<br />
verfügbar sein, das Intranet für<br />
die Mitarbeitenden der Standortunternehmen.<br />
www.chemiepark-knapsack.de<br />
NEUESTE MESSTECHNIK<br />
ZUM ANFASSEN:<br />
DER SHOWTRUCK VON ENDRESS+HAUSER KOMMT<br />
O<br />
b Füllstände anzeigen, Durchflussmengen<br />
messen oder<br />
Temperaturen und Drücke regeln<br />
– zuverlässige Messgeräte sind für<br />
jeden Anlagenbetreiber essentiell. Wer<br />
solche Geräte abseits des eigenen Betriebes<br />
erleben möchte, sollte sich den<br />
25. August vormerken. An diesem Tag<br />
hält der Showtruck von Endress+Hauser<br />
im Chemiepark Knapsack. Mit im Gepäck<br />
hat der Messgeräte-Spezialist seine aktuelle<br />
Produktpallette, unter anderem ein<br />
freiabstrahlendes Füllstandmessgerät,<br />
neue Druckmessgeräte der EVO-Linie<br />
sowie digitale Lösungen für Industrie 4.0,<br />
darunter verschiedene Apps. Interessierte<br />
haben zudem die Möglichkeit, sich<br />
mit den Experten des Unternehmens<br />
über konkrete Fragestellungen aus dem<br />
betrieblichen Alltag auszutauschen.<br />
Christoph<br />
Kappenhagen<br />
behält<br />
Vorstandsvorsitz<br />
von ChemCologne<br />
Christoph Kappenhagen,<br />
Mitglied der Geschäftsleitung von<br />
YNCORIS, wurde am 28. April <strong>2023</strong><br />
erneut zum Vorstandsvorsitzenden<br />
des Vereins gewählt. Als stellvertretender<br />
Vorsitzender fungiert<br />
weiterhin Lars Friedrich,<br />
CHEMPARK-Leiter bei Currenta.<br />
Friedrich Überacker, Geschäftsführer<br />
beim Arbeitgeberverband<br />
Chemie Rheinland, ist weiterhin<br />
als Schatzmeister im Amt.<br />
Wann?<br />
25. August <strong>2023</strong><br />
von 9:00 bis 15:30 Uhr<br />
Wo?<br />
Parkfläche Geb. 1444,<br />
gegenüber der<br />
Betriebsgastronomie<br />
im Werksteil Hürth<br />
ChemCologne ist ein Netzwerk von verschiedenen Unternehmen der chemischen<br />
Industrie, öffentlichen Einrichtungen sowie Forschungs- und Hochschulinstituten<br />
im Rheinland. Ziel ist es, Menschen und Unternehmen zu verbinden, Innovation und<br />
Vielfalt zu fördern und die Region im In- und Ausland Europas zu vermarkten.<br />
KNAPSACKSPIEGEL 3 / <strong>2023</strong><br />
| 31
SPENDEN!<br />
Hilfe für die Hürther Partnerstadt Peremyschljany<br />
S<br />
eit fast eineinhalb Jahren tobt<br />
der Krieg in der Ukraine. Während<br />
in Deutschland das Leben<br />
für die meisten seinen gewohnten<br />
Gang nimmt, bedeutet es für die Menschen<br />
in den umkämpften Gebieten jeden<br />
Tag neue Herausforderungen und<br />
Entbehrungen. Auch weit weg von der<br />
Frontlinie kommt es immer wieder zu<br />
Angriffen und Zerstörungen, fehlen<br />
wichtige Medikamente, fallen Stromund<br />
Wasserversorgung aus. Die Menschen<br />
in der Ukraine sind daher auf<br />
Hilfe aus dem Ausland angewiesen.<br />
Bereits seit Beginn der Kämpfe<br />
engagiert sich der Lions Club Hürth/<br />
Rheinland für die Hürther Partnerstadt<br />
Peremyschljany. „Meist organisieren<br />
wir den Transport über unsere<br />
polnische Partnerstadt Skawina,<br />
in Kooperation mit der Stadt Hürth,<br />
dem Partnerschaftsverein Hürth und<br />
der Prinzengarde Rot-Weiss-Hürth“,<br />
erklärt Club-Mitglied Hans-Joachim<br />
Schäfer aus dem Organisationsteam.<br />
„So können wir die Spenden aus Polen<br />
und Hürth mit unseren Aktivitäten<br />
koordinieren und noch zielgenauer<br />
helfen.“<br />
LIONS CLUB HÜRTH/RHEINLAND<br />
VOR SECHSTEM TRANSPORT<br />
Schon fünfmal lieferten einige Mitglieder<br />
die Hilfsgüter persönlich in<br />
die Ukraine. Insgesamt kamen dafür<br />
Geld- und Sachspenden im Wert von<br />
rund 74.000 Euro zusammen. Doch<br />
dabei soll es nicht bleiben: Der Club<br />
hat eine weitere Aktion gestartet,<br />
mit der voraussichtlich Ende August<br />
neue Hilfsgüter auf den Weg nach<br />
Peremyschljany gebracht werden. „Die<br />
Bürgermeister beider Städte stehen<br />
in regem Austausch – deshalb wissen<br />
wir, was wirklich gebraucht wird“, sagt<br />
Schäfer. „Das kaufen wir dann von<br />
den Geldspenden in Deutschland ein.“<br />
Besonders dringlich sind derzeit Hygieneartikel,<br />
medizinische Hilfsmittel,<br />
Medikamente und Verbandsmaterial.<br />
Dafür zählt jeder Euro. Alle Spenden<br />
an den Förderverein gehen komplett<br />
an Bedürftige. Verwaltungskosten, wie<br />
bei vielen großen Hilfsorganisationen<br />
entstehen durch das ehrenamtliche<br />
Engagement der Beteiligten nicht.<br />
Der Lions Club International hat weltweit<br />
über 1,4 Millionen Mitglieder, die in<br />
mehr als 25.000 Clubs organisiert sind.<br />
Ihre Ziele sind bürgerschaftliches Engagement,<br />
der Dienst an der Gemeinschaft<br />
und Hilfe für Menschen in Not.<br />
Wollen auch Sie die Menschen in Hürths Partnerstadt unterstützen?<br />
Lions Förderverein Hürth/Rheinland e. V.<br />
Der Lions Club hat folgendes Spendenkonto bei der<br />
Kreissparkasse Köln eingerichtet:<br />
IBAN: DE94 3705 0299 0138 0174 99<br />
BIC: COKSDE33XXX<br />
Stichwort: Ukraine-Hilfe<br />
Auf der Internetseite des Lions Clubs und der Stadt<br />
Hürt finden Sie weitere Informationen zu Spenden<br />
für Peremyschlyany.<br />
https://www.lc-huerth.de/<br />
https://www.huerth.de/hilfe-fuer-die-ukraine.php<br />
Hintergrund: ytemha34 – stock.adobe.com