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s'Psairer Heftl - Monatsmagazin für das Passeiertal Herausgeber: Ratio KG des Helmuth Fritz Grafik & Redaktion: MP Graphics & Design der Monika Pfitscher

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Herausgeber: Ratio KG des Helmuth Fritz
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Passeiertal Exklusiv - Sonderausgabe des s'Psairer Heftl<br />

12 s‘Psairer Heftl - N° 06 ▪ <strong>2023</strong><br />

Simon Ga<strong>mp</strong>er: Vom Entdecken eigener Klangwelten •<br />

Simon Ga<strong>mp</strong>er, der in Lana aufgewachsen<br />

ist und heute als Ko<strong>mp</strong>onist in St.<br />

Leonhard lebt und arbeitet, stammt aus<br />

einer Familie, die eng mit dem Theater<br />

verbunden ist. Mit Geschwistern, die<br />

heute als Schauspieler und Regisseure<br />

arbeiten, und Eltern, die sich im Theaterverein<br />

engagieren, wuchs er in einem<br />

sehr künstlerischen Umfeld auf. Als er<br />

als Kind gefragt wurde, ob er ein Instrument<br />

erlernen und einem Musikverein<br />

beitreten wolle, sagte er vielleicht auch<br />

deshalb zu. Er fand jedoch sehr schnell<br />

Gefallen an der Musik und sie wurde zu<br />

seinem wichtigsten und liebsten Hobby.<br />

Vom Orchester zur individuellen<br />

Ko<strong>mp</strong>osition<br />

Um seine musikalischen Fähigkeiten zu<br />

vertiefen, besuchte er nach der Mittelschule<br />

die Lehrerbildungsanstalt (LBA)<br />

mit Schwerpunkt Musik und studierte<br />

anschließend Orchesterschlagwerk und<br />

elektronische Ko<strong>mp</strong>osition an der Musikuniversität<br />

in Graz, Österreich. Obwohl<br />

er ursprünglich die Laufbahn eines<br />

Orchestermusikers einschlagen wollte<br />

und sogar Operndienste an der Grazer<br />

Oper spielte, merkte er bald, dass dieser<br />

Studien- und Berufsweg nicht ganz<br />

zu ihm passte und ihn nicht erfüllte. Daher<br />

entschloss er sich, das Studium abzubrechen,<br />

auch wenn er kurz vor dem<br />

Abschluss stand. Zwar löste diese Entscheidung<br />

bei seiner Familie und seinen<br />

Freunden gemischte Gefühle aus, doch<br />

vertrauten sie darauf, dass er seinen eigenen<br />

Weg finden würde.<br />

Nach seiner Rückkehr nach Südtirol war<br />

er fünf Jahre lang als Lehrer an einer<br />

Mittelschule tätig. Während dieser Zeit<br />

erhielt er einige Aufträge von der RAI<br />

Südtirol (öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt<br />

in Südtirol) für die Vertonung von<br />

Dokumentarfilmen und kam dadurch<br />

immer mehr in die Welt der Ko<strong>mp</strong>osition.<br />

Was mit der Medienko<strong>mp</strong>osition begann,<br />

hat sich immer weiter entwickelt<br />

und auch die Kundenaufträge wurden<br />

immer vielfältiger und oft internationaler.<br />

Im Jahr 2014 entschied sich Simon daher,<br />

sich als Ko<strong>mp</strong>onist selbstständig zu<br />

machen und hat diesen Schritt bis heute<br />

nicht bereut.<br />

Ein wichtiger Meilenstein für Simon war<br />

die Mitarbeit an einer Universum-Folge<br />

(ein bekanntes Doku-Format des ORF -<br />

Österreichischer Rundfunk), wodurch er<br />

einem breiteren Publikum und auch der<br />

Fachwelt bekannter wurde. In der Folge<br />

häuften sich die Anfragen für Film- und<br />

Theaterko<strong>mp</strong>ositionen und die Auftragsbücher<br />

füllten sich mehr und mehr.<br />

Auch durch seine theateraffine Familie<br />

schrieb er fortan viel für das Theater, allein<br />

mit seinem Bruder Dietmar ganze<br />

20 Produktionen in 15 Jahren. Da er aber<br />

auch immer wieder als Bühnenmusiker<br />

tätig war und in verschiedenen Bands<br />

gespielt hat, hatte er auch immer wieder<br />

Kontakt zur konzertanten Musik und<br />

wurde auch von dieser Seite immer öfter<br />

gebeten, Stücke zu schreiben.<br />

Der kreative Prozess<br />

Ein typischer Auftrag beginnt damit,<br />

dass der Kunde Simon die zu vertonende<br />

Geschichte vorstellt und seine Vorstellungen<br />

erläutert. Dann werden die<br />

entscheidenden Details geklärt, etwa<br />

wie viele Musiker aufgenommen werden<br />

sollen oder ob der Schwerpunkt der<br />

Filmmusik eher auf Sounddesign und<br />

Geräuschen liegen soll, was oft auch<br />

eine Frage des Budgets ist. Sind alle<br />

Fragen geklärt, beginnt für Simon die<br />

minutiöse Kleinarbeit, den geschnittenen<br />

Film Bild für Bild durchzugehen und<br />

die Musik dazu zu ko<strong>mp</strong>onieren.<br />

Im Idealfall hat er dafür ein halbes bis<br />

dreiviertel Jahr Zeit, in weniger günstigen<br />

Situationen bleiben ihm nur wenige<br />

Tage. Vor allem im Film- und Kinobereich<br />

kann es zu kurzfristigen Änderungen<br />

kommen, da Produktionsfirmen<br />

manchmal kurzfristig umdisponieren<br />

und z.B. eine völlig neue Musikuntermalung<br />

wünschen. In solchen Fällen kann<br />

es vorkommen, dass Simon vor der Herausforderung<br />

steht, innerhalb einer Woche<br />

eine neue Ko<strong>mp</strong>osition für das fast<br />

fertige Material zu erstellen.<br />

Im Moment ist das eine große Aufgabe,<br />

denn Simon hat wieder viele Aufträge,

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