Das Magazin für Technik und Management - Brunel GmbH

gnose nötig, da die Offshore-Anlagen wesentlich
schwerer zugänglich sind als diejenigen an Land.
Der Spezialist: Welches sind die größten technischen
Herausforderung der Windenergie-Technologien
an Land und auf dem Wasser?
Dr. Ritschel: Spannend wird die Arbeit immer
dann, wenn die Theorie und die Praxis nicht übereinstimmen.
Wenn beispielsweise Schwingungen
an Anlagen auftreten, die nicht vorhergesagt
wurden. In solchen Fällen führen wir Messungen
an den Anlagen durch und müssen den Platz am
Schreibtisch gegen einen in der Gondel oder in
der Nabe in 80 Meter Höhe tauschen. Manchmal
ist eine regelrechte Detektivarbeit nötig, um der
Sache auf den Grund zu gehen.
TESTANLAGEN LIEFERN DEN FORSCHERN
DEN NOTWENDIGEN ERFAHRUNGSSCHATZ
Schürmann: Die größte Herausforderung sehen
wir darin, Offshore-Windenergie rentabel zu
machen. Rentabel heißt für uns, sichere Gründungsstrukturen
zu entwerfen und gleichzeitig
die Erstellungskosten zu minimieren. Dazu bedarf
es der interdisziplinären Zusammenarbeit aller
Beteiligten. Außerdem wird die Forschung den
Bau der Offshore-Windparks noch lange beglei ten
müssen. Derzeit liegen beispielsweise Gutachten
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zu Wind und Wellen nur getrennt vor. Aber wie
wirken sie gemeinsam? Ähnlich sieht es mit dem
Boden- und Strömungsverhalten um die Gründungsstruktur
herum aus. Wie kann hier etwa die
Lebensdauer von Schweißverbindungen erhöht
werden? Auch in diesem Bereich werden die Forschung
und die Auswertung von Testanlagen den
notwendigen Erfahrungsschatz liefern, der eine
ständige Verbesserung ermöglicht.
Der Spezialist: Wie sieht die Zukunft der Windkrafttechnologie
aus?
Dr. Ritschel: Besonders wichtig für die Zukunft
ist die Schaffung einer für die Windenergie besser
geeigneten Energie-Infrastruktur. Das heißt,
Netze und Regelmechanismen müssen entsprechend
ausgelegt werden. Dies gilt insbesondere
dann, wenn in Zukunft größere Offshore-Windparks
an das Netz gehen sollen. Die Windenergie
kann bei intelligenter Einbindung in ein großfl ächiges
Energieversorgungsnetz einen erheblichen
Teil des Energiebedarfs decken. Zielsetzung der
European Wind Energy Association zum Beispiel
ist es, in Europa bis 2030 einen Anteil von 23 Prozent
zu erreichen. Auch die EU-Kommission geht
im aktuellen Energieszenario von einem Anteil
von immerhin 12 Prozent an Windstrom aus.
technische projekte
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Dr. Uwe Ritschel ist Physiker.
Er war an verschiedenen
Universitäten in der
Forschung tätig, bevor er
im Jahre 2000 zum Windenergieanlagen-Hersteller
Nordex wechselte. 2002
gründete er die Windrad
Engineering GmbH.
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Reinhard Schürmann ist
seit 2003 bei der Firma
Warnow Design als
Teamleiter für den Bereich
Offshore-/Onshore-Windenergie
zuständig. Der
Statiker sammelte bei
seiner vorherigen Tätigkeit
für die Warnow Werft
vielfältige Erfahrungen im
Offshore-Bereich zum Beispiel
bei Entwurf und Bau
der Halbtaucherplattform
Stena Don.
der Spezialist
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