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Das Magazin für Technik und Management - Brunel GmbH

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IM GESPRÄCH<br />

Jacob: Wir haben keine Vorhersagen <strong>für</strong> bestimmte<br />

Tage in der Zukunft gemacht. Es bleibt eine Berechnung<br />

<strong>für</strong> eine mögliche Klimaentwicklung in den<br />

kommenden 100 Jahren. Für die Güte des Modells<br />

haben wir gesorgt, doch auf die zukünftige Konzentration<br />

der Treibhausgase haben wir keinen<br />

Einfl uss. Gleiches gilt <strong>für</strong> große Vulkanausbrüche,<br />

die <strong>für</strong> Jahre die Zusammensetzung der Atmosphäre<br />

ändern können.<br />

Der Spezialist: Also spricht man von Wahrscheinlichkeiten<br />

…<br />

DIE KLEINMASCHIGKEIT DES MODELLS<br />

ERMÖGLICHT DETAILLIERTERE PROJEK-<br />

TIONEN<br />

Jacob: Leider können wir im Moment noch keine<br />

konkreten Wahrscheinlichkeiten angeben. Aber<br />

die Bandbreite, die wir in der Temperaturentwicklung<br />

angeben, fußt auf einer soliden Berechnung.<br />

Die Ergebnisse anderer Modelle geben unseren<br />

Berechnungen Recht. Derzeit variieren die Resultate<br />

in Europa allein in der Höhe des Temperaturanstiegs;<br />

die Richtung des Trends ist bei allen<br />

Modellen gleich. Der klare Vorteil unseres Modells<br />

liegt in der Kleinmaschigkeit. Bisher war es nicht<br />

möglich, Projektionen <strong>für</strong> kleinere Regionen wie<br />

z. B. den Schwarzwald, die Magdeburger Börde<br />

oder auch die Eifel zu entwerfen, da diese mit<br />

Maschenweiten von 50 bis 100 Kilometern nicht<br />

erfasst werden konnten.<br />

Der Spezialist: Für wen sind die Ergebnisse interessant?<br />

Jacob: Ich denke, sie sind vielfach von Interesse.<br />

Ein Bereich ist beispielsweise die Binnenschifffahrt.<br />

Hier will man wissen, wie es sich mit Niedrigwasserperioden<br />

in der Zukunft verhält. Ein<br />

weiterer Bereich ist die Tourismusindustrie, die<br />

sich natürlich auf zukünftige Wetterbedingungen<br />

einstellen muss. Aber auch die Agrarwirtschaft<br />

18<br />

der Spezialist<br />

hat großes Interesse an den Daten; beispielsweise<br />

um zu wissen, welches Getreide man künftig in<br />

Sachsen anbauen muss, wenn sich Temperatur<br />

<strong>und</strong> Niederschlag ändern.<br />

Der Spezialist: Sind Ihre Forschungen mit diesen<br />

Ergebnissen abgeschlossen?<br />

Jacob: Momentan laufen vorrangig die Auswertungen.<br />

Gleichzeitig versuchen wir weitere Simulationen<br />

zu machen, um ausreichend Modellrechnungen<br />

<strong>für</strong> eine saubere Statistik zu haben <strong>und</strong><br />

Wahrscheinlichkeiten angeben zu können. Die<br />

Natur ist kein lineares System, wir brauchen <strong>für</strong><br />

gute Prognosen mehr Ergebnisse.<br />

Der Spezialist: Frau Dr. Jacob, wir danken <strong>für</strong> das<br />

Gespräch.<br />

›11<br />

›11<br />

Die Karte (hier aus<br />

nörd licher Sicht) zeigt die<br />

Zu nahme der durchschnittlichen<br />

Temperatur<br />

in Europa um bis zu 3,5 °C.<br />

Diese Entwicklung ist <strong>für</strong><br />

eine Vielzahl von Wirtschaftszweigen<br />

relevant,<br />

wie z. B. Tourismus, Binnenschifffahrt<br />

<strong>und</strong> Landwirtschaft.

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