Das Magazin für Technik und Management - Brunel GmbH

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

IM GESPRÄCH klimaforscher wagen den blick in die zukunft Dr. Daniela Jacob hat sich der Erforschung der Erdatmosphäre verschrieben. Zusammen mit einem zehnköpfi gen Team hat die Forscherin des Max-Planck-Instituts für Meteorologie eine detaillierte Studie zur Entwicklung des europäischen Klimas durchgeführt. INTERVIEW › Corinna Laubach Der Spezialist: Frau Dr. Jacob, Sie beschäftigen sich seit Jahren mit Klimaänderungen. Wie wird sich das Klima hierzulande verändern? Dr. Daniela Jacob: Das Klima kann man nicht so einfach vorhersagen. Grundsätzlich ist es so, dass alle Aussagen, die über die Wettervorhersage hinausgehen, von uns als Szenarien oder Projektionen bezeichnet werden. Die klimatische Entwicklung in der Zukunft ist stark abhängig von mehreren Faktoren, wie zum Beispiel veränderten Treibhausgasen in der Atmosphäre, die an das Weltwirtschaftswachstum und das Verhalten der Bevölkerung gekoppelt sind. Der Spezialist: Worauf fußen diese Klimaszenarien? Jacob: Basis der Klimaprojektionen ist die Entwicklung von Schadgasen. Wenn sich die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre verändert, dann hat dies Rückwirkung auf die Temperatur und den Niederschlag. Der Umgang der Menschen mit diesen Schadgasen schlägt sich unmittelbar auf das Klima nieder. Wir haben dazu drei globale Klimaszenarien mit jeweils einem schwachen, mittleren und starken Anstieg der Treibhausgase berechnet und diese auf Deutschland fokussiert. Der Spezialist: Ausgangsbasis sind also die globalen Berechnungen? 14 der Spezialist Jacob: Ja, unsere regionalen Klimaprojektionen sind in die globalen Berechnungen eingebettet. Für Deutschland können wir generell sagen, dass sich die Jahresmitteltemperatur bis zum Jahr 2100 zwischen 2,5 Grad Celsius bei einem moderaten Anstieg der Treibhausgase und 3,5 Grad bei einem starken Anstieg erwärmen kann. Dies führt zu Veränderungen im Niederschlagsgeschehen. Im Winter kann durch die warmen Temperaturen nicht mehr so viel Schnee fallen, so dass die im Schnee gespeicherte Wassermenge im Frühsommer unter Umständen fehlen wird. MEDITERRANE VERHÄLTNISSE SIND AUCH 2071 BIS 2100 NICHT ZU ERWARTEN Der Spezialist: Bekommen wir mediterrane Verhältnisse? Jacob: Mediterrane Verhältnisse bekommen wir wahrscheinlich nicht. Es kann zwar in den Sommermonaten häufi ger warme und trockene Perioden geben, aber in den übrigen Jahreszeiten fällt genug Niederschlag, um die Talsperren und Wasserspeicher wieder aufzufüllen, so dass der Boden nicht wie im Mittelmeerraum austrocknen kann. Der Spezialist: Kann man regionale Unterschiede feststellen? DR. DANIELA JACOB Die studierte Meteoro - login ist seit 1993 im Bereich „Atmosphäre im Erdsystem“ am Hamburger Max-Planck-Institut für Meteorologie tätig. Gemeinsam mit einem ca. zehn köp fi gen Team hat die 45-jäh rige Klimaforscherin die REMO- Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes erarbeitet. ›09 Die durchschnittliche Temperatur in den Wintermonaten wird in der Periode 2071 bis 2100 deutlich höher liegen als im Vergleichszeitraum 1961 bis 1990.
2.5 2.75 3.0 3.25 3.5 3.75 4.0 4.25 4.5 4.75 5.0 [ °C ] Düsseldorf + 3.25° Saarbrücken + 3.5° DURCHSCHNITTLICHE VERÄNDERUNG DER TEMPERATUR IN DEN WINTERMONATEN BIS ZUM JAHR 2100 Wiesbaden + 3.5° Mainz + 3.5° Bremen + 3.5° Stuttgart + 3.75° Kiel + 3.5° Schwerin + 3.5° Hamburg + 3.5° Hannover + 3.5° Magdeburg + 3.75° Erfurt + 4.0° Dresden + 3.75° München + 4.0° Berlin + 3.75° Potsdam + 3.75° Praha + 4.0° ›09 der Spezialist 15
Seite 1 und 2: Das Magazin für Technik und Manage
Seite 3 und 4: editorial AUSGABE 06 || Oktober 200
Seite 5 und 6: inhalt AUSGABE 06 || Oktober 2006
Seite 7 und 8: Robert Stirling - Priester, Ingenie
Seite 9 und 10: nächst, den Betrieb von für den E
Seite 11 und 12: ›05
Seite 13: mis, besteht aus vier verbundenen S
Seite 17 und 18: Jacob: Vom Anstieg der Jahresmittel
Seite 19 und 20: Eingebauter Datenschutz INTERVIEW
Seite 21 und 22: funktionieren jene Kartenlesegerät
Seite 25 und 26: Dr. Ritschel: Seit den 90er Jahren
Seite 27 und 28: gnose nötig, da die Offshore-Anlag
Seite 29 und 30: INTERVIEW › Torsten Hansen Späte
Seite 31 und 32: stratgröße von 100 x 100 Millimet
Seite 33 und 34: nien und Frankreich. Für das mit d
Seite 35 und 36: Team in der vorgegebenen Zeit ein P
Seite 39 und 40: ›31 endlich das Gesicht zur Stimm
Seite 41 und 42: TEXT › Anja Gleber Anette Hildebr
Seite 43 und 44: KUNST & BRUNEL Mit Satire und Humor
Seite 45 und 46: Werke, insbesondere Bilder, Kinderb
Seite 47 und 48: Eine Stradivari aus Verbundstoffen
Seite 49 und 50: vorn beginnen.“ Dies war der auss
Seite 51 und 52: impressum AUSGABE 06 || Oktober 200
Seite 53 und 54: Response Name / Vorname Firma Stra

Das Magazin für Technik und Management - Brunel GmbH

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?