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faktor Sommer 2023

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wissen<br />

Drinnen wie draußen Ein Bistro in der Mitte der Fläche gehört genauso zum Angebot wie die Tiefgarage direkt unter dem Gebäude.<br />

Im Garten am kleinen Teich gibt es im <strong>Sommer</strong> außerdem schattige Arbeitsplätze im Freien.<br />

Die Veränderung der Arbeitswelt<br />

– oft mit dem Schlagwort<br />

New Work zusammengefasst<br />

– lässt sich nicht<br />

mehr rückgängig machen,<br />

und in Zeiten des Arbeitskräftemangels<br />

ist sie ein<br />

Thema, mit dem sich alle<br />

Unternehmen auseinandersetzen<br />

müssten. „Firmen müssen heute Mitarbeitern die<br />

größtmögliche Flexibilität bei der Wahl des Arbeitsortes<br />

bieten, damit sie ihre Arbeit an ihre Lebensumstände anpassen<br />

können“, erklärt Lisa Künnecke, die sich die Lösung<br />

dieser Herausforderung zur persönlichen Aufgabe<br />

gemacht hat. Hinzu käme bei vielen der Wunsch, urbane<br />

Arbeitswelten mit den Vorteilen ländlichen Wohnens zu<br />

verbinden. Für Künnecke ist das die Möglichkeit, Pausen<br />

oder den Feierabend beim Laufen oder mit einem<br />

Spaziergang mit ihrem Cockerspaniel Henri in der Natur<br />

zu verbringen – ohne vorher weite Wege zurücklegen<br />

zu müssen.<br />

IM JUNI ERÖFFNETE SIE – gemeinsam mit ihrem Vater<br />

Carl Otto Künnecke – in Holzminden auf 2.600 Quadratmetern<br />

Platz deshalb einen Ort, der auf die Veränderung<br />

der Arbeitswelt eingeht. Der create:hub ist<br />

Coworking-Space, Innovations- und Digitalisierungszentrum<br />

in einem – und ermöglicht moderne Formen<br />

hybrider und mobiler Zusammenarbeit. Mit diesem ambitionierten<br />

Projekt erfinden sie nicht nur das traditionsreiche<br />

Familienunternehmen selbst ein Stück weit neu,<br />

das sich von einem 1934 in Holzminden gegründeten<br />

Schlosserbetrieb zu einem international agierenden<br />

Maschinenbauunternehmen entwickelt hat. Sie liefern<br />

damit auch den Rahmen für Unternehmen und Menschen<br />

aus der ganzen Region, ein Neu-Denken ihrer<br />

Arbeits organisation anzuschieben.<br />

BIS WEIT IN DAS JAHR 2020 sah es zunächst nicht danach<br />

aus, dass es ein solches ,Tochter-Vater-Projekt‘ wie<br />

den create:hub bei Künnecke überhaupt geben würde.<br />

Nach ihrem Abitur absolvierte Lisa Künnecke zunächst<br />

ein duales BWL-Studium an der privaten Fachhochschule<br />

Weserbergland – kombiniert mit einer Ausbildung im<br />

eigenen Familienunternehmen – und sammelte so die<br />

ersten Erfahrungen. „Ich habe in unserem Betrieb direkt<br />

meine erste Marke aufgebaut – unsere Azubi-Marke<br />

‚Rock the machine‘“, erzählt die 34-Jährige heute rückblickend.<br />

Doch in dem sehr technischen Umfeld, in dem<br />

die Künnecke-Gruppe traditionell unterwegs ist – heute<br />

mit rund 180 Mitarbeitern und drei Standorten in<br />

Deutschland und Italien – habe sie sich nicht langfristig<br />

sehen können. Anders als ihr jüngerer Bruder Niklas, der<br />

sich als studierter Wirtschaftsingenieur zunächst als Leiter<br />

für Forschung und Entwicklung im Familienunternehmen<br />

eingebracht hat und heute als Geschäftsführer<br />

von zwei Tochterunternehmen aktiv ist. Lisa Künnecke<br />

wechselte kurzerhand in die Welt der Werbeagenturen in<br />

Köln und Düsseldorf, zog rund fünf Jahre von Agentur<br />

zu Agentur und betreute große Kunden. „Ich habe das<br />

Stadtleben in Köln sehr genossen. Es erschien mir nicht<br />

reizvoll, nach Holzminden zurückzukehren.“<br />

70 2 | <strong>2023</strong>

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