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faktor Sommer 2023

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wissen<br />

Erfolgs<strong>faktor</strong> Familie<br />

Generationswechsel im Mittelstand: Stolpersteine und Erfolgsrezepte für Unternehmen in<br />

Familienhand. Experten geben Tipps und Ratschläge für das Rückgrat der deutschen Wirtschaft.<br />

TEXT SVEN GRÜNEWALD<br />

Die volkswirtschaftliche Bedeutung<br />

Familienunternehmen – ein schwammiger Begriff<br />

„Familienunternehmen sind für mich dadurch gekennzeichnet,<br />

dass man quasi die eigene Familie im Unternehmen<br />

hat“, sagt Andre Schulte-Südhoff, Landesvorsitzender<br />

des Interessenverbandes ,Die Familienunternehmer‘<br />

in Niedersachsen und selbst Geschäftsführer der<br />

Schuko GmbH in Bad Laer. „Dadurch geht man mit<br />

dem Thema Unternehmen ganz anders um, weil die Verantwortung<br />

für die Mitarbeiter eine riesige Rolle spielt<br />

und man das Unternehmen bestmöglich an die nächste<br />

Generation übertragen will.“<br />

Im Grunde ist jedes Unternehmen, das einmal von einer<br />

Person gegründet wurde, ein Familienunternehmen,<br />

insoweit es sich weiterhin in Familienhand befindet –<br />

das kann vom Ein-Mann-Betrieb bis zum internationalen<br />

Großkonzern reichen. Eigentum und Leitung stimmen<br />

dabei nicht notwendigerweise überein. Eigentümergeführt<br />

ist ein Unternehmen, wenn die Familienkontrolle<br />

besteht, aber mindestens einer der Eigentümer auch den<br />

Betrieb leitet. Letzteres ist überwiegend der Fall: 90 Prozent<br />

der deutschen Unternehmen sind Familienunternehmen,<br />

88 Prozent sind eigentümergeführt.<br />

Laut der ‚Stiftung Familienunternehmen‘ machen<br />

Familienbetriebe in Deutschland rund 90 Prozent aller<br />

Unternehmen aus. Bei ihnen sind 58 Prozent der<br />

Beschäftigten tätig, und sie erwirtschaften 52 Prozent<br />

des Gesamtumsatzes. Ihr Anteil an den börsennotierten<br />

Firmen liegt bei 40 Prozent.<br />

Der Umsatz von 94 Prozent aller Familienunternehmen<br />

liegt dabei unter 1 Millionen Euro pro Jahr.<br />

Allerdings spielen im internationalen Vergleich auch<br />

überdurchschnittlich viele von ihnen in der Liga von<br />

Großunternehmen mit mehr als 50 Millio nen Euro<br />

Umsatz mit: 46 Prozent dieser Firmen sind Familienunternehmen.<br />

Auch in der Wachstumsdynamik können Familienbetriebe<br />

punkten: Eine Studie zu den TOP-500-<br />

Familienunternehmen in Deutschland aus dem Jahr<br />

<strong>2023</strong> hat die Performance der 500 größten Familienunternehmen<br />

mit den 26 nicht familienkontrollierten<br />

DAX-Unternehmen verglichen. Die Familienunternehmen<br />

weisen dabei in Deutschland von 2011 bis 2020<br />

ein Mitarbeiterwachstum von 25 Prozent auf, während<br />

die DAX-Unternehmen auf vier Prozent kommen.<br />

Quelle: Stiftung Familienunternehmen<br />

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