faktor Sommer 2023
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mensch<br />
Frauenpower<br />
im Forst<br />
Friederike Elisabeth Marciniak gehört zu den wenigen<br />
weiblichen Försterinnen. Um in diesem Beruf anzukommen,<br />
musste sie manchen Umweg nehmen. Heute ist sie<br />
gemeinsam mit ihrem Mann für die Betreuung von über<br />
4.000 Hektar Wald verantwortlich und engagiert sich aktiv<br />
für die nächste Generation.<br />
TEXT ANJA DANISEWITSCH FOTOGRAFIE MARCO BÜHL<br />
102 2 | <strong>2023</strong><br />
Üppig grüner Wald. Auf einer kleinen Lichtung<br />
äsen friedlich Rehe mit ihren Jungen.<br />
Ein Förster streift mit der Flinte über der<br />
Schulter durch sein Revier, an der Leine<br />
zerrt und bellt sein Dackel. Kaum ein Beruf<br />
scheint so romantisch verklärt wie der des Försters.<br />
Friederike Elisabeth Marciniak lacht bei dieser Vorstellung.<br />
„Früher mag es eine Zeit gegeben haben, in der es<br />
so idyllisch zugegangen ist“, sagt die junge Försterin.<br />
„Heute bedeutet Forstwirtschaft vor allem auch Büroarbeit.“<br />
Dennoch sei es ihr Traumberuf – und sie habe<br />
die Entscheidung, in Göttingen Forstwirtschaft zu studieren,<br />
nie bereut. Ihren Jagdschein hat Marciniak ebenfalls<br />
vor fünf Jahren gemacht, ohne dabei das Klischee<br />
bedienen zu wollen. „Ich habe allerdings keine Flinte,<br />
sondern eine Büchse“, sagt sie – kleine Feinheiten, die<br />
den Unterschied machen.