22.06.2023 Aufrufe

OSE MONT Schwalmtals Gemeindejournal Ausgabe Juni-Juli 2023

Hier können Sie unser Schwalmtaler Magazin für die Region Schwalmtal/Niederkrüchten auch online lesen. Anregungen und Infos zu Terminen, Veranstaltungen etc. können Sie uns gerne per E-Mail schreiben. Die Kontaktdaten finden Sie im Impressum auf Seite 31.

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WAS SIND UNSERE MAUSEFALLEN?<br />

Es macht ja richtig Spaß, Menschen einfach<br />

zu beobachten. Zu sehen, wie sich jemand<br />

verhält, wie jemand spricht oder argumentiert,<br />

wie Menschen untereinander agieren.<br />

Oft merkt man, ouuhh, DAS würde ich jetzt<br />

anders machen. Dafür macht man selbst aber<br />

auch Fehler an anderen Stellen, also niemand<br />

ist wirklich perfekt. Geht gar nicht.<br />

Es gibt ja Menschen, die wirklich gerne helfen,<br />

wo sie können. Aber es gibt auch diejenigen,<br />

die immer glauben, ein Problem beträfe einen<br />

nicht, also warum soll man sich dem annehmen.<br />

Ist in der Politik so, ist im Privatleben so,<br />

kommt oft genug vor. Da warnt jemand beispielsweise<br />

vor einer Situation, die schlimm<br />

ausgehen könnte, und niemanden interessiert<br />

es. Nicht meine Baustelle. Warum also<br />

irgendwas unternehmen. Da habe ich wieder<br />

eine schöne Geschichte im Netz gefunden –<br />

ein Hoch auf den unbekannten Autor, ich habe<br />

leider nirgends eine Quelle gefunden – die<br />

so etwas gut beschreibt.<br />

Die Geschichte: Eine Maus schaut durch ein<br />

Loch in der Wand und sieht, wie der Bauer<br />

und seine Frau ein Paket öffnen. Sie war entsetzt,<br />

als sie sah, dass es eine Mausefalle war,<br />

und rannte auf die Terrasse, um alle anderen<br />

Tiere über die Gefahr zu informieren. „Da ist<br />

eine Mausefalle im Haus!“ Das gackernde und<br />

grabende Huhn sagt: „Entschuldigen Sie, ich<br />

verstehe, dass es ein großes Problem für Sie<br />

ist, aber mir macht das überhaupt nichts aus.“<br />

Also ging das Nagetier zum Lamm und sagte<br />

dasselbe: „Entschuldigen Sie, liebe Maus, aber<br />

ich glaube nicht, dass ich mehr tun kann, als<br />

Sie in meinen Gebeten einzuschließen.“ Die<br />

Maus ging zur Kuh. „Aber bin ich in Gefahr?<br />

Ich glaube nicht!“, sagte die Kuh.<br />

Die Maus kehrte besorgt und niedergeschlagen<br />

zum Haus zurück. In dieser Nacht war<br />

ein lautes Geräusch zu hören, als würde die<br />

Mausefalle ihr Opfer fangen. Die Frau rannte<br />

los, um zu sehen, was sie gefangen hatte. Im<br />

Dunkeln sah sie nicht, dass die Mausefalle den<br />

Schwanz einer Giftschlange gefangen hatte.<br />

Die flinke Schlange biss die Frau, der Bauer<br />

brachte sie sofort ins Krankenhaus, sie kam<br />

mit hohem Fieber zurück. Um sie zu trösten,<br />

bereitete der Bauer eine nahrhafte Suppe zu,<br />

schnappte sich das Messer und machte sich<br />

auf die Suche nach der Hauptzutat: dem Huhn!<br />

Da es der Frau nicht besser ging, besuchten sie<br />

Freunde und Nachbarn, der Bauer schlachtete<br />

das Lamm, um sie zu füttern, die Frau erholte<br />

sich nicht und starb. Und am Ende verkaufte<br />

der Ehemann die Kuh an den Schlachthof, um<br />

die Beerdigungskosten zu decken.<br />

Da passieren Dinge in der Welt, in der Nachbarschaft,<br />

bei Freunden, in der Familie und wir<br />

glauben manchmal, es geht uns nichts an, es<br />

betrifft uns nicht oder oft auch „da kann man<br />

leider nichts machen“. Auch wenn wir Zusammenhänge<br />

nicht immer erkennen, schadet<br />

es doch nicht, ein wenig Empathie zu zeigen,<br />

nach Hilfe zu suchen oder selbst anzubieten.<br />

Was nicht heißen soll, dass man sich für alles<br />

und jeden Pups direkt selbst anbieten sollte,<br />

etwas zu erledigen. Nein, die Kunst ist wirklich,<br />

zu erkennen, wann jemand es nicht allein<br />

schafft, ein Problem zu lösen. Wann jemand<br />

Hilfe braucht und wann es eine größere Hilfe<br />

ist, eben nichts zu tun. Jeder Mensch muss<br />

Erfahrungen machen und daraus lernen. Und<br />

jeder Mensch sollte in der Lage sein, genau<br />

dann um Hilfe zu bitten, wenn man allein nicht<br />

weiterkommt.<br />

Ui, ich merke gerade, das ist nicht einfach, da<br />

Grenzen zu ziehen. In meinem Kopf habe ich<br />

etliche Beispiele, wo ich hätte etwas sagen<br />

oder tun müssen und hätte sehen können,<br />

dass es einen irgendwann selbst sehr betrifft.<br />

Ich glaube, das ist eine Wahrnehmungsfrage,<br />

wir sind oft so mit eigenem Kram zugeballert<br />

(worden), dass uns die Fähigkeit fehlt, Zusammenhänge<br />

zu erkennen, etwas zu erahnen<br />

oder einfach mal ein Stück weiter zu denken.<br />

O.k., meine Challenge für nächste Woche: Mal<br />

besonders drauf achten, was ich wahrnehme.<br />

Ihnen allen einen schönen, erholsamen<br />

Sommer!<br />

Ihr Team von:<br />

EDITORIAL<br />

Michael & Birgit Sroka<br />

Ose Mont<br />

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