22.06.2023 Aufrufe

OSE MONT Schwalmtals Gemeindejournal Ausgabe Juni-Juli 2023

Hier können Sie unser Schwalmtaler Magazin für die Region Schwalmtal/Niederkrüchten auch online lesen. Anregungen und Infos zu Terminen, Veranstaltungen etc. können Sie uns gerne per E-Mail schreiben. Die Kontaktdaten finden Sie im Impressum auf Seite 31.

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20 JAHRE MEISTERKURS<br />

Nachdem der Grüne Salon in Haus Clee<br />

wieder zurück an die Dominikanerinnen<br />

des Kinderdorfs Bethanien ging, war es<br />

notwendig, einen guten Ersatz für die<br />

Räume dort zu finden. Die Kursreihe in<br />

Schwalmtal sollte ja weitergehen. „Der<br />

hiesige Politiker Kurt van de Flierdt hat<br />

mir dann gesagt ‚wir retten den Kurs‘ und<br />

es wurden viele Räume begutachtet. Der<br />

Bürgersaal im Rathaus war dann der letzte<br />

Raum, den wir uns ansahen. Er war es!“,<br />

erzählt Thomas Heyer. Er lobt zudem die<br />

große Unterstützung durch die Gemeinde<br />

Schwalmtal und speziell durch die<br />

Kulturbeauftragte Alexandra Vahlhaus.<br />

Als Dank erhält die Gemeinde wieder ein<br />

Dozentenkonzert als Geschenk. Mit dabei<br />

ist natürlich auch wieder der Kammermusiker<br />

und Pianist Klaus Roth.<br />

(bigi) Vom 23. bis 30. <strong>Juli</strong> findet in Waldniel<br />

wieder ein internationaler Sommerkurs<br />

für Gesang des Schwalmtaler Professors<br />

Thomas Heyer (50) statt. Für ihn ist<br />

dies der 20. Kurs in seinem Heimatort.<br />

Eigentlich ist seine Mutter schuld, dass<br />

in Waldniel diese hochkarätigen und bei<br />

Zuhörern und Teilnehmern begehrten<br />

Kurse stattfinden. „Da war ich schon als<br />

Sänger weltweit unterwegs. Meine Mutter<br />

meinte dann, mach doch hier auch<br />

einen Kurs. Und ich fühlte mich hier als<br />

eine Art Dorf-Caruso“, beschreibt der<br />

sympathische Opernsänger mit einem<br />

breiten Grinsen. Nach einer Konzertreihe<br />

in dem kleinen Schlösschen Haus Clee<br />

merkte Thomas Heyer, wie viel der Ort<br />

bietet und wie interessiert die Leute an<br />

den Kursen sind. „Die Teilnehmer haben<br />

festgestellt, was das hier in Waldniel für<br />

ein schöner Ort ist. Die Menschen, die uns<br />

etwa zu einer Singstunde – also dem offenen<br />

Unterricht während des Sommerkurses<br />

– besuchen, sind so interessiert und<br />

lauschen den Stimmen. Das habe ich so<br />

nirgendwo in der Welt erlebt. Auch die Erfolge,<br />

die unsere Schüler hier mitnehmen,<br />

sind enorm. Es ist ein wenig magisch“,<br />

sinniert Professor Heyer. Heute wohnt<br />

Thomas Heyer in Köln und in Frankfurt.<br />

Doch zieht es ihn in die Heimat, aus ganz<br />

bestimmten Gründen. „Es ist doch schön,<br />

beim Bäcker mit Namen angesprochen<br />

zu werden und im Ort seine Stammkneipe<br />

zu haben“, betont er. Das gehe nur auf<br />

dem Dorf. „In diesem Landstrich habe ich<br />

eine große Charakterstärke festgestellt“,<br />

so Heyer weiter.<br />

Jedes Jahr werden zehn internationale<br />

Schüler unterrichtet. Heyer hatte schon<br />

Teilnehmer aus Korea, aus Canada, Italien.<br />

„Wenn ich überlege, wo die jetzt alle<br />

singen …. Dass das alles so schön wird,<br />

hätte ich nie gedacht. Auch nicht, dass<br />

wir jetzt auf den 20. Sommerkurs hier<br />

kommen“, freut sich der Waldnieler Gesangsprofessor.<br />

„Die Oper ist ein Spiegelbild<br />

der Gesellschaft. Man verliebt sich,<br />

man sieht, wie sich die Menschen in bestimmten<br />

Situationen verhalten. Und der<br />

Ort beeinflusst die Kunst. Der Mensch auf<br />

dem Land hat immer eine Weitsicht. Die<br />

räumliche Enge in einer Stadt beeinflusst<br />

auch die Kunst“, ist sich Heyer sicher und<br />

bringt ein Beispiel. Wo sonst könne man<br />

so gut Lieder aus „Die schöne Müllerin“<br />

singen und fühlen, wie hier zwischen den<br />

Mühlen, Bächen und Feldern.<br />

„Der Kurs ist durch das Jubiläum so weit<br />

gekommen, dass ich schon stolz bin,<br />

hier für meine Heimatstadt etwas getan<br />

zu haben“, sagt er. In den Meisterkursen<br />

wird auch viel gelacht, erlebt, geweint<br />

und jeder Schüler entdeckt seine Gefühle.<br />

„Die Gesangskunst ist eine wirkliche<br />

Kunst, wenn die Stimme aus der Tiefe<br />

des Erlebten kommt. Wenn ihr das Leben<br />

nicht kennt, wie wollt ihr über das Leben<br />

singen?“, fragt Thomas Heyer und blickt<br />

auf seine eigenen Erlebnisse zurück. Er<br />

stand schon als zehnjähriger gemeinsam<br />

mit Willy Gehlen auf der Bühne und<br />

spielte mit dem Akkordeon Tanzmusik für<br />

eine Hochzeitsgesellschaft. So kommt es<br />

auch, dass er dieses Jahr sein 40-jähriges<br />

Bühnenjubiläum feiert. Übrigens: Auch<br />

Professor Thomas Heyer singt liebend<br />

gerne unter der Dusche.<br />

INFO<br />

Am Sonntag, 23. <strong>Juli</strong>, findet um 17 Uhr<br />

das Dozentenkonzert statt. Die Singstunden<br />

am 25., 26. und 28. <strong>Juli</strong> beginnen jeweils<br />

ab 18 Uhr, dabei werden die Schüler<br />

vorgestellt und auch einige Fragen<br />

beantwortet. Am 29. <strong>Juli</strong> findet dann ab<br />

19 Uhr das Abschlusskonzert statt. Alle<br />

Veranstaltungen sind im Bürgersaal des<br />

Waldnieler Rathauses und eintrittsfrei.<br />

Allerdings ist der Platz begrenzt.<br />

Foto: Birgit Sroka<br />

22 Ose Mont

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