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Geologisch-morphologisches Profil durch den nordöstlichen Barnim (Brandenburg)<br />

Abb. 9<br />

Makrokryoturbationen von Profil Beiersdorf (zur Lage<br />

vgl. Abb. 5)<br />

Fig. 9<br />

Large cryoturbation structures of section Beiersdorf (for<br />

position see fig. 5)<br />

allem kartographisch begründeten glazifluviatilen Abflussniveaus<br />

konnten mit feinen geschichteten Schmelzwassersanden<br />

in eigenen Grabungen und Handbohrungen am<br />

Rand des Gamengrundes bestätigt werden. Aufgrund fehlender<br />

Aufschlüsse konnten die steileren Abschnitte des<br />

Gamengrundes nicht genauer untersucht werden, weshalb<br />

die benachbarten Teufelsgründe <strong>als</strong> exemplarischer Vertreter<br />

herangezogen werden.<br />

Brandenburgische Geowissenschaftliche Beiträge 1-2007<br />

Vor allem die saalezeitlichen Geschiebemergel (BuSSemer<br />

2003) weisen bei ihrem Ausstreichen am Rinnenrand deutliche<br />

Verstellungen auf. Ihr Abkippen in die Rinne weist<br />

auf eine spätestens saalezeitliche Entstehung der Grundform<br />

mit zeitweiliger Toteisblockierung hin. Der weichselkaltzeitliche<br />

Hangendkomplex in den glazialen Rinnen<br />

besitzt einige Besonderheiten, welche ihn von den Sedimentfolgen<br />

der Moränenplatten und der Niedertaulandschaften<br />

unterscheiden (vgl. auch BuSSemer 1993b, 2003).<br />

Eine zentrale Stellung nehmen dabei Verstellungen an den<br />

Rinnenrändern ein, welche nur auf das Toteisaustauen im<br />

ausgehenden Weichselspätglazial zurückgeführt werden<br />

können (vgl. Abb. 8). An den daraus resultierenden steilen<br />

Hängen wurden Makrokryoturbationen (Abb. 9) beobachtet,<br />

die wohl durch den gleichzeitigen Permafrostzusammenbruch<br />

begünstigt wurden (vgl. eiSSmann 1981).<br />

Niedertaulandschaft um Fuchsberg und Maxberg<br />

Vom Wurzelbereich des Gamengrundes aus lassen sich<br />

Richtung Nordosten mit dem Maxberg und dem Fuchsberg<br />

im Hohenfinower Wald die letzen markanten Erhebungen<br />

des Barnims vor seinem Abfall zum Eberswalder<br />

Urstromtal beobachten. In diesem isoliert vom übrigen<br />

Waldhügelland liegenden Gebiet ähneln die Vollformen<br />

morphologisch den vorangehend beschriebenen Kames der<br />

Hirschfelder Heide (BuSSemer & michel 2006). Die flachen<br />

Hügel mit willkürlicher Grundfläche werden von sowohl<br />

von terrestrischen Ebenen <strong>als</strong> auch von flachen vermoorten<br />

Niederungen umgeben.<br />

Der eine Höhe von 90 m erreichende Fuchsberg ist aus geschichteten<br />

Schmelzwassersanden aufgebaut. Die Entkalkungsgrenze<br />

liegt hier bei 3,5 m, wobei die Kalkgehalte<br />

selbst im Kern des Hügels unter 1% bleiben. Die von der<br />

Sohle der Fuchsberggrube bis auf 3,6 m in Sanden abgeteuften<br />

Bohrungen erreichten den im Liegenden vermuteten<br />

Geschiebemergel nicht. Vor allem im Kuppenbereich<br />

werden die mächtigen Schmelzwasserablagerungen zum<br />

Hangenden hin von einer dünnen Moräne begrenzt. Sie<br />

zeichnet sich durch eine sandige Matrix, einen erhöhten<br />

Geschiebegehalt sowie Kalkfreiheit aus. An den Rändern<br />

löst sie sich in sandig-lehmige Braunbänder auf. Sowohl<br />

die Sedimentationsposition <strong>als</strong> auch die oben beschriebenen<br />

makroskopischen Merkmale dieser Schicht sprechen<br />

für eine Ablationsmoräne. Unabhängig vom Vorkommen<br />

der Ablationsmoräne bedeckt ein Geschiebedecksand mit<br />

Steinanreicherung (vgl. Abb. 10) <strong>als</strong> periglazialer Leithorizont<br />

den gesamten Hügel.<br />

Abb. 10<br />

Schichtenfolge von Profil Fuchsberg P2 (zur Lage vgl.<br />

Abb. 5)<br />

Fig. 10<br />

The stratigraphic sequence for profile Fuchsberg P2 (for<br />

position see fig. 5)<br />

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