22.06.2023 Aufrufe

Region Tirol – Ausgabe Juni 2023

"Region Tirol" ist die Plattform, um auf die heimische Wirtschaft und Industrie sowie Produzenten bäuerlicher Erzeugnisse, die lokale Gastronomie, aber auch auf sämtliche Dienstleister in den einzelnen Bezirken aufmerksam zu machen und so nachhaltig einen Mehrwert für die Tiroler Bevölkerung zu schaffen. Diese Ausgabe steht ganz unter dem Motto "Industrie & Produktion"!

"Region Tirol" ist die Plattform, um auf die heimische Wirtschaft und Industrie sowie Produzenten bäuerlicher Erzeugnisse, die lokale Gastronomie, aber auch auf sämtliche Dienstleister in den einzelnen Bezirken aufmerksam zu machen und so nachhaltig einen Mehrwert für die Tiroler Bevölkerung zu schaffen.
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REGION Reutte<br />

<br />

TOP-THEMA<br />

SCHRETTER & CIE<br />

mineralisch kreativ<br />

Das Außerferner Familienunternehmen steckt viel Geld<br />

Die Firma Schretter & Cie mit<br />

Hauptsitz in Vils im Außerfern<br />

(<strong>Tirol</strong>) ist eines der ältesten Industrieunternehmen<br />

im Bezirk<br />

und Spezialist in der Mineralstoffindustrie.<br />

Georg Schretter legte 1899 den Grundstein<br />

für ein bis heute privates und unabhängiges<br />

Unternehmen. Seit dem Jahr 2017 verstärkt<br />

das deutsche Familienunternehmen<br />

Schwenk als Partner das traditionsreiche<br />

Unternehmen. Insgesamt hat Schretter &<br />

Cie vier Standbeine: Zement, Kalk und Gips<br />

sowie eine Reihe von Spezialbaustoffen<br />

und Spezialbindemitteln.<br />

Zement hat viele Stärken<br />

Ob für Transportbeton oder Mörtel, ob für<br />

Fertigteile oder Betonwaren, ob für den<br />

Bau eines Wohnhauses, Brücken, Tunnel,<br />

Staumauern für Wasserkraft oder für andere<br />

große Infrastrukturprojekte <strong>–</strong> es ist<br />

der Zement, der dem Beton die Festigkeit<br />

und Dauerhaftigkeit gibt. Ohne Zement<br />

gibt es keinen Beton. Und ohne Beton<br />

nicht die Bauwerke, die einen wichtigen<br />

Teil unserer Infrastruktur ausmachen. Zement<br />

von Schretter & Cie bildet eine hervorragende<br />

Grundlage, um erstklassigen<br />

Beton zu fertigen.<br />

Umfangreiches Investitionsprogramm<br />

Um auch künftig für alle Herausforderungen<br />

gerüstet zu sein, investierte das<br />

Unternehmen bereits im Jahr 2020 über<br />

in Modernisierung und Umweltschutz.<br />

M EVELYN HARTMAN<br />

40 Millionen Euro in den Bau einer neuen<br />

Zementmahlanlage, und drei 55 Meter<br />

hohe Zementsilos. „Da die Zementindustrie<br />

zu den energieintensiven Industrien<br />

zählt, wurde bei der Systemwahl auf<br />

Energieeffizienz höchstes Augenmerk<br />

gerichtet. Die von uns angebotenen<br />

Normal- und Spezialzemente können in<br />

diesem modernen und leistungsfähigen<br />

System sehr wirtschaftlich und energiesparend<br />

hergestellt werden“, erklärt Geschäftsführer<br />

Tobias Konzmann. Einen<br />

weiteren Beitrag zur Dekarbonisierung<br />

des Unternehmens wurde durch das sanierte<br />

und leistungsgesteigerte Wasserkraftwerk<br />

im Gipswerk Weißenbach am<br />

Lech geleistet, welches eine Spitzenleistung<br />

von 486 kW erbringt.<br />

Mit der Umsetzung der Baumaßnahmen<br />

wurde die Engpassleistung um 25 Prozent<br />

und das Regelarbeitsvermögen um<br />

62 Prozent angehoben. Bei der Francisspiral-Turbine<br />

als auch beim Generator<br />

konnte der Wirkungsgrad durch die Erneuerung<br />

auf über 90 Prozent angehoben<br />

werden. Auch die möglichen Jahresvolllaststunden<br />

wurden um 30 Prozent<br />

gesteigert.<br />

Projekte in Planung<br />

Noch in diesem Jahr sollen die Bauarbeiten<br />

zum zweiten großen Investitionspaket<br />

in Vils beginnen. Dafür ist eine Investition<br />

im mittleren zweistelligen Millionenbereich<br />

veranschlagt. Neue Klinkersilos und<br />

ein neues Labor entstehen. Geplant sind<br />

drei neue Silos mit 50 Metern Höhe, die in<br />

der Nähe der Zementsilos gebaut werden<br />

sollen und sich bestens ins Werk einfügen<br />

werden. „Damit stärken wir den Standort<br />

nachhaltig und senken zugleich die Staubund<br />

Lärmimissionen auf dem Weg in eine<br />

klimaneutrale Zukunft deutlich“, verdeutlicht<br />

Konzmann. ❙<br />

DEKARBONISIE-<br />

RUNG<br />

Von besonderer Bedeutung<br />

ist - in Zeiten wie diesen -<br />

der Klimafaktor. Österreich<br />

und die EU haben sich verpflichtet,<br />

bis 2050 klimaneutral<br />

zu werden. Daher ist<br />

die Dekarbonisierung eines<br />

der wichtigsten Themen der<br />

Zukunft. Die Firma Schretter<br />

& Cie fühlt sich verpflichtet,<br />

ein Teil der Lösung zu<br />

sein, und nicht das Problem.<br />

Derzeit fallen bei der Zementproduktion<br />

rund zwei<br />

Drittel rohstoffbedingte<br />

(geogene) Emissionen an.<br />

Das restliche Drittel sind<br />

die brennstoffbedingten<br />

Emissionen. Hier hat die<br />

Firma Schretter & Cie durch<br />

Verwendung von alternativen<br />

Brennstoffen mit Biomasseanteil,<br />

die fossilen<br />

CO2-Emissionen senken<br />

können. Aktuell sind auch<br />

schon verschiedene Technologien<br />

in Erprobung, das CO²<br />

direkt an der Quelle aufzufangen<br />

und daraus Biofuels<br />

herzustellen. Dazu gibt es<br />

aber noch keine gesetzliche<br />

Grundlage, und auch<br />

keine Förderungen. Angedacht<br />

wäre daher, das klimaschädliche<br />

CO² aus dem<br />

Ofenabgas zu filtern und in<br />

unterirdische Lagerstätten<br />

mit gas undurchlässigen<br />

Gesteinsformationen zu<br />

verbringen. In Norwegen<br />

gibt es schon bestehende<br />

Anlagen, die als sicher gelten.<br />

Für Schretter & Cie stellt<br />

aber der Transport bis zum<br />

nächsten Hafen ein Problem<br />

dar, und solange es<br />

noch keine leistungsfähige<br />

und wirtschaftliche Infrastruktur<br />

zu CO²-Lagerstätten<br />

gibt, bleibt dieses Verfahren<br />

vorerst noch eine Zukunftsvision.<br />

Fotos: Schretter & Cie<br />

<strong>Region</strong> <strong>Tirol</strong> <strong>Juni</strong> <strong>2023</strong><br />

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